Körpertausch - Kathi Ritter - E-Book

Körpertausch E-Book

Kathi Ritter

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Beschreibung

Lena findet sich und ihr Leben viel zu normal, fast schon langweilig. Ein bisschen beneidet sie da ihre beste Freundin Alina, die viel besser aussieht und coole Eltern hat. In der Nacht zu Lenas sechzehntem Geburtstag wird ihr Wunsch erfüllt, jemand anderer zu sein. Ihre Freundin gerät deshalb allerdings in eine sehr gefährliche Sitution, die ihr das Leben kosten könnte. Schnell bereut Lena den Körpertausch und muss zugeben, dass "normal" vollkommen in Ordnung ist. Es kommt eben drauf an, waa man selbst daraus macht.

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Kathi Ritter

Körpertausch

Für alle, die gerne auf Fantasyreisen gehenBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Körpertausch

 

 

 

„Warum kann ich nicht jemand anderes sein?“, frage ich mich zum tausendsten Mal in meinem Leben, als ich mich im Spiegel betrachte. Was ich da sehe, finde ich langweilig. Ich sehe nichts, was besonders heraussticht. Keine besonders hübschen Augen, normal blau. Nicht blau-grün oder blau-grau, geschweige denn stechend blau. Nein, ganz normal blau. Meine Nase. Eine stinknormale Nase. Ich würde mich sogar über eine zu große oder eine zu breite Nase freuen. „Süßes Stupsnäschen“, wie mein Vater so gerne sagt. Dann rolle ich immer genervt meine normalen Augen. Und dieser Mund. Er ist so normal, dass er schon langweilig wirkt. Gut geschwungen, ja ok! Aber eben nur NORMAL! Normale lange blonde Haare, normale Ohren, normaler Körperbau, normale Proportionen, normale Eltern, normales Leben …..Aaah!!!

 

Plötzlich fallen mir einige der Lieder ein, auf die meine Eltern peinlicherweise so stehen: „Sechzehn Jahr, blondes Haar“, „Sechzehn Jahr“ oder „Sweet sixteen“. Wobei der letztere Interpret gar nicht so schlecht aussieht, also für sein Alter. Das einzige, was aktuell gar nicht so langweilig ist, ist, dass ich heute Nacht, also nach Mitternacht, sechzehn werde. Aber was ist dann? Dann kehrt das langweilige, öde, schnarchige Leben wieder zurück. Alina, meine beste Freundin, hat wohl eine Überraschungsparty vorbereitet. Natürlich hat sie nichts erzählt, sonst wäre es ja keine Überraschung mehr. Da ich Alina jedoch schon seit der Sandkasten-Zeit kenne, sogar unsere Eltern sind miteinander befreundet, erkenne ich an ihrem Verhalten, wann sie mir etwas verheimlicht. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass sie für heute Nacht etwas plant. Zum Glück fällt mein Geburtstag dieses Jahr auf ein Wochenende. Ich find‘s toll, dass ich ein Sommerkind bin.

Geplant ist ein gemütlicher Abend mit Alina. Darauf freue ich mich schon sehr, denn seit sie vor einem Jahr die Schule gewechselt hat, sehen wir uns nicht mehr so oft. Wir telefonieren zwar ein bis zwei Mal wöchentlich, aber auch diese sind knapp bemessen. Meistens würgt Alina unsere Gespräche einfach ab. Sie argumentiert dann immer mit Hausaufgaben, Müdigkeit und frühes Schlafengehen. Ich glaub ihr das schon und trotzdem habe ich das ungute Gefühl, dass sie in diesen Momenten unehrlich zu mir ist. Doch wenn es zu einem Treffen kommt ist Alina so, wie immer. Meine ausgelassene und witzige beste Freundin, der ich alles anvertrauen kann.

 

 

Jäh werden meine Gedanken unterbrochen. Meine Zimmertür wird aufgerissen. „Lena, bist du fertig?“, poltert mein Vater. „Mensch, Papa. Kannst du nicht anklopfen? Ich könnte nackt sein.“, fauche ich meinen Vater entrüstet an. Ich habe meinen leicht schusseligen Vater sehr lieb, aber diese Unart mag ich ganz und gar nicht an ihm. „Ach, Lenachen, mein Stupsnäschen“, säuselt er, “Ich habe dich als kleines Kind gewickelt und gebadet. Ich kenne dich nackt.“ Er lächelt mich an. Das macht mich nun richtig sauer. „Das ist was ganz anderes, Papa. Ich bin jetzt eine Frau, kein kleines Kind mehr. Ich werde schließlich sechzehn!“ Den letzten Satz betone ich ganz besonders. Sein leicht spöttisches Lächeln nehme ich grummelnd zur Kenntnis, sage aber nichts. „In zehn Minuten sind wir abfahrbereit. Die Getränke und vor allem die Salate müssen in den Kühlschrank. Also, beeil dich bitte.“ Papa macht einen Schritt zurück, schließt die Tür und lässt mich wieder allein. Ich drehe mich um und schenke meinem Spiegelbild wieder meine volle Aufmerksamkeit. Geprüft und für gut befunden. Ich bin trotz meines normalen Aussehens zufrieden.