Korridore der Zeit - Poul Anderson - E-Book

Korridore der Zeit E-Book

Poul Anderson

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Beschreibung

Philosophie des Zeitreisens

Als Malcolm Lockridge in den Dienst der schönen und geheimnisvollen Storm Darroway trat, hätte er sich nie träumen lassen, dass das Schicksal der Menschheit einmal von ihm abhängen würde. Er hatte keine Ahnung, dass er die Figur in einem Spiel sein sollte, in dem es einer Macht darum ging, Kriege in der Vergangenheit auszutragen, um die Welt in der Zukunft zu beherrschen. Malcolm, ein Mann aus dem 20. Jahrhundert, reist in verschiedene Zeiten, um sie aufzuhalten – doch was, wenn er damit den Untergang der Menschheit auslöst?

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POUL ANDERSON

KORRIDORE DER ZEIT

Roman

Kapitel 1

Der Wärter sagte: »Sie bekommen Besuch.«

»Was? Wer?« Malcolm Lockridge erhob sich von seiner Pritsche. Er hatte stundenlang gelegen und versucht, sich mit einem Lehrbuch zu beschäftigen, um sich auf dem laufenden zu halten, aber zumeist war sein Blick auf den Spalt an der Decke gerichtet gewesen, und Bitterkeit hatte seine Gedanken verwirrt. Außerdem lenkten ihn die Geräusche und Gerüche aus den anderen Zellen zu sehr ab.

»Keine Ahnung.« Der Wärter schnalzte mit der Zunge. »Aber sie ist ein Prachtstück.«

Verwirrt setzte Lockridge sich in Marsch. Der Wärter trat ein wenig zurück. Es war nicht schwer, seine Gedanken zu erraten: Vorsicht, der Bursche dort ist ein Mörder! Nicht, dass Lockridge einen gewalttätigen Eindruck machte. Er war 25 Jahre alt, mittelgroß, hatte kurzgeschnittenes sandfarbenes Haar, blaue Augen in einem gutgeschnittenen Gesicht und eine etwas zu klein geratene Nase. Aber seine Brust und die Schultern waren breiter, Arme und Beine stämmiger als die der meisten Männer, obwohl er sich mit der Geschmeidigkeit einer Wildkatze bewegte.

»Sie brauchen keine Angst zu haben, mein Sohn«, sagte er spöttisch.

Das Gesicht des Wärters lief dunkel an. »Halten Sie Ihre Zunge im Zaum«, sagte er warnend.

Er hat recht, dachte Lockridge. Warum lasse ich meine Stimmung an ihm aus? Bis jetzt hatte ich keinen Grund, mich über ihn zu beklagen. Andererseits, an wem soll ich mich sonst schadlos halten?

Sein Ärger verrauchte, während seine Schritte von dem langen Gang widerhallten. Im monotonen Ablauf der vergangenen beiden Wochen war jede Abwechslung willkommen. Selbst eine Unterhaltung mit seinem Anwalt bedeutete ein Ereignis, wenn er auch mit einer schlaflosen Nacht dafür zahlen musste, weil er die kaum verhüllte Abneigung des Anwalts, sich ernsthaft mit seinem Fall zu befassen, nicht vergessen konnte. Nun fragte er sich, wer heute sein Besucher sein mochte. Ein Prachtstück, wie der Wärter sich ausgedrückt hatte – eine seiner Freundinnen hatte ihn besucht, und man konnte sie als hübsch bezeichnen, aber sie war nach einer wenig erfreulichen ›Wie konntest du nur?-Szene‹ gegangen, und er rechnete nicht damit, sie noch einmal zu sehen. Eine Reporterin? Nein, die ortsansässigen Zeitungen hatten ihn längst alle interviewt.

Er betrat den Besucherraum. Durch ein Fenster zur Straße drang Verkehrslärm. Ein Park jenseits der Straße, Bäume in frischem Grün, ein unvorstellbar blauer Himmel mit schnell vorüberziehenden kleinen Wolken und einem Hauch von Frühling ließen Lockridge den Gestank, aus dem er kam, doppelt empfinden. Zwei Wärter wachten über die Menschen, die sich an den langen Tischen gegenübersaßen und sich leise unterhielten.

»Dort drüben«, sagte Lockridges Begleiter.

Er wandte sich um und sah sie. Sie stand neben dem Stuhl, den man ihr zugewiesen hatte. Sein Herz begann zu hämmern.

Sie war nicht kleiner als er. Ein raffiniert einfaches und offensichtlich sehr teures Kleid umschloss eine Figur, die einer Meisterschwimmerin oder der Jagdgöttin Diana gehören mochte. Sie trug den Kopf hoch, schwarzes Haar fiel ihr bis auf die Schultern, ein verirrter Sonnenstrahl ließ es wie Seide schimmern. Er wusste nicht, welcher Teil der Welt ihr Gesicht geformt hatte – geschwungene Brauen über leicht schräggestellten grünen Augen, hohe Backenknochen, eine gerade Nase, Mund und Kinn, die gewohnt schienen, zu befehlen, eine Haut von schwachem Bronzeton.

»Mr. Lockridge«, sagte sie, und es war keine Frage. Ihr Akzent verriet ihm nichts, höchstens, dass ihre Aussprache fast ein wenig zu korrekt war. Ihre Stimme klang tief und voll.

»J – ja«, sagte er zögernd. »Und …«

»Ich bin Storm Darroway. Setzen wir uns?« Sie nahm Platz, als bestiege sie einen Thron, und öffnete ihre Handtasche. »Möchten Sie eine Zigarette?«

»Danke«, sagte er automatisch. Sie hielt ihm die Flamme eines goldenen Feuerzeuges entgegen, rauchte aber selbst nicht.

»Ich fürchte, ich hatte nicht das Vergnügen, Sie kennenzulernen«, fuhr Lockridge fort und setzte, nach einem Blick auf ihre linke Hand hinzu: »Miss Darroway.«

»Nein, natürlich nicht.« Sie schwieg und musterte ihn mit ausdrucksloser Miene. Er drehte die Zigarette nervös zwischen den Fingern. Sie lächelte, ohne dass sich ihre Lippen teilten. »Ich entdeckte in einer Chicagoer Zeitung eine Meldung über Sie, die mich interessierte. Also kam ich her, um mehr zu erfahren. Sie scheinen ein Opfer gewisser Umstände geworden zu sein.«

Lockridge zuckte die Achseln. »Ich möchte Ihnen keine rührselige Geschichte erzählen, aber es war wirklich so. Sind Sie Reporterin?«

»Nein. Ich bin nur daran interessiert, dass niemandem Unrecht geschieht. Überrascht Sie das?«, fragte sie spöttisch.

Er überlegte. »Wahrscheinlich. Es gibt zwar Menschen wie Erle Stanley Gardner, aber eine Lady wie Sie …«

»… weiß Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als Kreuzzüge für die Unschuldigen zu führen.« Sie lächelte. »Stimmt. Ich kann selbst Hilfe gebrauchen. Vielleicht finde ich sie bei Ihnen.«

Lockridge hatte das Gefühl, dass seine Welt Kopf stand. »Können Sie niemanden engagieren, Ma'am – Miss?«

»Es gibt Eigenschaften, die man nicht kaufen kann. Außerdem liegt es mir nicht, lange zu suchen.« Ihre Stimme klang plötzlich wärmer. »Erzählen Sie mir von Ihrer Lage.«

»Nun, Sie haben die Zeitungen gelesen.«

»Ich möchte es aus Ihrem eigenen Mund hören. Bitte.«

»Hm, es gibt nicht viel zu erzählen. Es war an einem Abend vor zwei Wochen. Ich kam aus der Bibliothek und war auf dem Heimweg. In einer ziemlich heruntergekommenen Gegend. Eine Gruppe von Teenagern fiel über mich her. Ich nahm an, sie wollten mich aus Spaß zusammenschlagen und mitnehmen, was mitzunehmen war. Ich setzte mich zur Wehr. Einer von ihnen schlug mit dem Schädel auf die Bordschwelle. Die anderen verschwanden schnell, ich rief die Polizei, und ehe es mir zu Bewusstsein kam, hatte ich eine Anklage wegen Mordes am Hals.«

»Können Sie sich nicht auf Notwehr berufen?«

»Natürlich. Ich tat es, aber es nützte mir nichts. Es gab keine Zeugen. Ich konnte keinen der Burschen beschreiben, die Straße war dunkel. Außerdem hatte es in der letzten Zeit wiederholt Ärger zwischen diesen Burschen und dem College gegeben. So nahm man einfach an, ich hätte mein persönliches Mütchen kühlen wollen. Ein Mann mit Nahkampfausbildung, der auf ein harmloses Kind losgeht!« Wut stieg in ihm auf. »Kind! Zum Teufel, er war größer und schneller als ich. Und ich stand einem Dutzend von seiner Sorte gegenüber. Aber wir haben einen ehrgeizigen Staatsanwalt.«

Sie musterte ihn. Er wurde an seinen Vater erinnert, an die weit zurückliegenden Jahre auf der Farm in den Hügeln Kentuckys, an die Art, wie sein Vater einen Stier, den er gekauft hatte, beobachtete. Nach einer Pause fragte sie: »Bereuen Sie, was Sie getan haben?«

»Nein«, sagte er. »Und man macht es mir natürlich zum Vorwurf. Ich habe kein Talent zum Schauspieler. Es lag bestimmt nicht in meiner Absicht, jemanden umzubringen. Es war reiner Zufall, dass der Bursche so unglücklich fiel. Es tut mir leid, dass es so endete. Aber mein Gewissen ist rein. Nehmen Sie an, es wäre anders gekommen, ich wäre zusammengeschlagen worden und hätte mich im Hospital wiedergefunden. Jeder hätte gesagt: ›Wie schrecklich! Wir müssen noch mehr für die Jugend tun. Bauen wir ihnen noch ein Haus für Freizeitgestaltung.‹«

Lockridge ließ die Schultern hängen. Er drückte die Zigarette aus und starrte seine Hände an. »Ich war so unvorsichtig, diese Bemerkung zu den Presseleuten zu machen«, fuhr er fort. »Dazu noch ein paar andere Bemerkungen. Leute aus dem Süden scheinen hier nicht sehr beliebt zu sein. Mein Anwalt sagt, dass die Liberalen der Stadt aus mir zudem einen Rassenfanatiker machen wollen. Blödsinn! Da, wo ich herkomme, habe ich kaum einen Farbigen gesehen, und im Übrigen waren diese Strolche Weiße. Aber das alles scheint die Leute nicht davon abzuhalten, auf mir herumzuhacken.« Er lächelte verlegen. »Entschuldigen Sie, Miss, es war nicht meine Absicht, Ihnen etwas vorzujammern.«

Sie wollte ihm die Hand entgegenstrecken, besann sich aber. »Wie steht es mit Ihren Aussichten im Prozess?«

»Nicht sehr gut. Das Gericht hat mir einen Anwalt zugeteilt, der mir zuredet, mich des Totschlags schuldig zu bekennen, um mit einer geringeren Strafe davonzukommen. Ich sehe das nicht ein. Es wäre ungerecht.«

»Ich nehme an, Sie haben nicht die Mittel, sich einen in die Länge gezogenen Prozess zu leisten?«

»Nein«, sagte er. »Ich habe mit einem Stipendium studiert. Meine Mutter ist Witwe, und keiner von meinen Brüdern ist wohlhabend. Ich hasse den Gedanken, sie in Anspruch zu nehmen. Natürlich würde ich alles zurückzahlen, wenn ich als Sieger aus dem Prozess hervorgehe, aber wenn das nicht der Fall ist …«

»Ich denke, Sie werden gewinnen«, sagte sie. »Stimmt es, dass William Ellsworth aus Chicago als bester Strafverteidiger des Landes gilt?«

»Es heißt, dass er kaum einen Prozess verliert.«

Storm Darroway rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ein paar tüchtigen Privatdetektiven müsste es gelingen, die Mitglieder der Bande ausfindig zu machen«, sagte sie. »Falsche Alibis können im Prozess durch geschicktes Kreuzverhör erschüttert werden. Dann müssten wir Zeugen finden, die über Ihren Leumund aussagen. Ihre Weste ist hoffentlich blütenweiß?«

Er brachte ein schwaches Grinsen zustande. »Mehr oder weniger. Aber hören Sie, das würde ein Vermögen kosten.«

»Ich habe ein Vermögen.« Sie fegte seinen Einwand beiseite. Der Blick ihrer hellen Augen war forschend auf ihn gerichtet, als sie sich vorbeugte. »Erzählen Sie mir von sich. Ich muss ein bisschen mehr über Sie wissen. Woher stammt diese Nahkampfausbildung, von der Sie sprachen?«

»Von der Marineinfanterie. Ich war auf Okinawa stationiert und interessierte mich für Karate.« Er erzählte weiter, sprach wie im Fieber und bemerkte kaum, wie sie alle Einzelheiten seines Lebens erforschte – seine Jugend mit der Sehnsucht nach Wäldern, Jagd und Fischfang, die Freiwilligmeldung bei der Armee mit Siebzehn, das Kennenlernen fremder Länder und fremder Völker, das in ihm den Wunsch auslöste, zu lernen, sich weiterzubilden. »Ich habe während meiner Dienstzeit eine Menge gelesen. Später, als ich in die Staaten zurückkehrte, begann ich zu studieren. Ich entschied mich für Anthropologie. Die Fakultät an der hiesigen Universität ist gut, also beschloss ich, hier zu promovieren. Es hätte ein erfülltes Leben werden können. Ich mag primitive Völker. Mag sein, dass ihnen nichts Romantisches anhaftet, dass sie ebenso wie wir ihre Sorgen haben, aber sie besitzen die Natürlichkeit, die wir längst verloren haben.«

»Dann sind Sie also weit gereist?«

»Nur ein paar Studienreisen, nach Yukatan zum Beispiel. Diesen Sommer sollte es wieder dorthin gehen. Aber damit dürfte für mich Schluss sein, nehme ich an. Selbst wenn ich bis dahin ein freier Mann bin, kann ich nicht damit rechnen, hier noch auf große Gegenliebe zu stoßen. Nun, es wird sich etwas anderes finden.«

»Davon bin ich überzeugt.« Storm Darroway sah sich um. Die Wärter, weniger gelangweilt als sonst, beobachteten sie. Aber sie waren außer Hörweite, wenn sie die Stimme dämpfte.

»Sehen Sie mich an, Malcolm Lockridge«, sagte sie leise.

Mit dem größten Vergnügen, dachte er.

»Ich werde Ellsworth mit Ihrer Verteidigung beauftragen«, sagte sie. »Die Kosten spielen dabei keine Rolle. Sollten Sie verurteilt werden, so wird er Berufung einlegen. Aber ich glaube nicht, dass es nötig sein wird.«

Lockridge konnte nur flüstern. »Warum?«

Sie warf den Kopf zurück. Das lange Haar gab ihre Ohren frei, und er entdeckte in ihrem linken Ohr einen kleinen, durchsichtigen Knopf. Ein Hörgerät? Irgendwie erwärmte ihn der Gedanke, dass sie nicht vollkommen war.

»Sagen wir, weil es falsch ist, einen Löwen in den Käfig zu sperren«, antwortete sie. Mit kühler Stimme fuhr sie fort: »Außerdem brauche ich Hilfe. Die Aufgabe ist gefährlich. Sie scheinen besser für sie geeignet als jemand, den ich auf der Straße auflese. Was die Bezahlung betrifft, so werden Sie sich nicht über Kleinlichkeit zu beklagen haben.«

»Miss«, stammelte er, »ich will keine Bezahlung, nachdem Sie soviel für mich tun wollen.«

»Sie werden zumindest die Mittel für die Reise haben müssen«, sagte sie. »Gleich nach der Verhandlung wird Ellsworth Ihnen einen Umschlag mit einem Scheck und weiteren Anweisungen übergeben. Bis dahin erwähnen Sie mich mit keinem Wort. Wenn Sie gefragt werden, wer Ihre Verteidigung finanziert, so schieben Sie einen wohlhabenden entfernten Verwandten vor. Ist das klar?«

Erst später, als er sich bemühte, Sinn in die ganze phantastische Angelegenheit zu bringen, fragte er sich, ob sie eine Verbrecherin sein könne, weigerte sich aber, das zu glauben. In diesem Augenblick jedoch erkannte er einen Befehl als solchen und nickte verwirrt.

Sie stand auf. Er kam unsicher auf die Beine. »Ich werde nicht wiederkommen«, sagte sie und umschloss seine Hand mit festem Druck. »Wir werden uns in Dänemark wiedersehen, wenn Sie frei sind. Bis dahin viel Glück!«

Er starrte ihr nach, bis sie verschwunden war.

Kapitel 2

Am 14. September, 9 Uhr morgens, hatte es in ihrem Brief geheißen. Lockridge erwachte viel zu früh, konnte nicht wieder einschlafen und machte schließlich einen langen Spaziergang. Er wollte ohnehin von Kopenhagen Abschied nehmen. Welche Aufgabe Storm Darroway auch immer für ihn hatte, sie würde ihn kaum an diese Stadt binden – nicht, wenn ihre Anweisungen den Kauf von Marschausrüstung einschließlich Gewehren und Pistolen für zwei Personen eingeschlossen hatten.

Lockridge überlegte, dass es verdammt viel gab, wofür er dieser Frau dankbar sein musste. Hierzu gehörte auch, dass sie ihn drei Wochen zu früh hatte hierherkommen lassen. Er fragte sich, warum. Sie hatte ihm aufgetragen, sich Generalstabskarten zu beschaffen und mit der dänischen Topographie vertraut zu machen, möglichst viele Stunden in der altnordischen Abteilung des Nationalmuseums zu verbringen und sich eingehend mit bestimmten Büchern zu befassen, die Auskunft über die Ausstellungsobjekte gaben.

Und heute war endlich der Tag, an dem er sie wiedersehen sollte! Er beschleunigte seinen Schritt. Das Hotel, das er auf ihre Anweisung bezogen hatte, kam in Sicht. Er durchquerte die Halle, verzichtete darauf, den Lift zu nehmen und gelangte über die Treppe in sein Zimmer. Er brauchte nicht lange auf und ab zu marschieren. Das Telefon läutete. Er riss den Hörer ans Ohr. Der Angestellte am Empfang sagte in ausgezeichnetem Englisch: »Mr. Lockridge? Miss Darroway bittet Sie, sie in fünfzehn Minuten mit Ihrem Gepäck vor dem Hotel zu erwarten.«

»Danke.« Sekundenlang fühlte er sich gekränkt. Sie behandelte ihn wie einen Diener. Dann schüttelte er den Kopf. Er war zu lange in nördlichen Ländern gewesen und hatte vergessen, was einer wirklichen Dame zustand. Er brauchte keinen Pagen für das Gepäck. Er schwang das eine Bündel auf die Schultern, nahm das zweite und seinen Koffer in die Hand und fuhr in die Halle hinab. Die Formalitäten waren in wenigen Minuten erledigt.

Ein blitzend neuer Renault hielt am Bordsteinrand. Storm Darroway saß am Steuer. Er hatte nicht vergessen, wie sie aussah, das wäre unmöglich gewesen, und doch hielt er den Atem an, als sie ihm ihr von dunklem Haar umrahmtes Gesicht zuwandte.

»Hallo! Wie geht es Ihnen?«, sagte er lahm.

Sie lächelte. »Willkommen in der Freiheit, Malcolm Lockridge«, begrüßte sie ihn mit tiefer Stimme. »Können wir fahren?«

Er brachte die Ausrüstung im Kofferraum unter und setzte sich neben sie. Sie trug enganliegende Hosen und Sportschuhe, wirkte aber nicht weniger beeindruckend als bei ihrer ersten Begegnung. Geschickt fädelte sie sich in den dichten Verkehrsstrom ein.

»Alle Achtung«, sagte er. »Für Zeitverschwendung scheinen Sie nichts übrig zu haben, wie?«

»Ich kann es mir nicht leisten«, erwiderte sie. »Ich möchte dieses Land hinter mir haben, bevor es Nacht wird.«

Lockridge löste seinen Blick von ihrem Profil. »Ich bin bereit für alles, was Sie vorhaben mögen.«

Sie nickte. »Ich denke schon, dass ich Sie richtig eingeschätzt habe.«

»Wenn Sie mir sagen würden ...«

»Gleich. Sie sind also freigesprochen worden?«

»Ohne jede Einschränkung. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen jemals danken soll.«

»Natürlich dadurch, dass Sie mir helfen«, sagte sie mit leichter Ungeduld in der Stimme. »Sprechen wir aber zuerst über Ihre eigene Lage. Ich muss wissen, welche Verpflichtungen Sie haben.«

»Keine Verpflichtungen irgendwelcher Art. Da ich nicht wusste, wie lange die von Ihnen in Aussicht gestellte Tätigkeit dauern würde, habe ich mich nicht anderweitig bemüht. Ich kann bei meiner Mutter wohnen, bis ich etwas anderes gefunden habe.«

»Erwartet sie Sie bald zurück?«

»Nein. Ich habe ihr erzählt, dass der Betreffende, der meine Verteidigung finanzierte, mich als Berater für einen wissenschaftlichen Auftrag von unbestimmter Dauer in Europa haben wollte.«

»Ausgezeichnet.« Ein anerkennender Blick traf ihn. »Ich sehe, dass ich Ihren Einfallsreichtum ebenfalls nicht unterschätzt habe.«

»Wo fahren wir hin? Was haben wir vor?«

»Ich kann Ihnen nicht viel sagen. Höchstens, dass es sich darum handelt, einen Schatz zu bergen und in Sicherheit zu bringen.«

Lockridge stieß einen gedehnten Pfiff aus und suchte nach einer Zigarette.

»Sie finden das unglaubwürdig? Melodramatisch? Etwas aus einem billigen Roman?« Storm Darroway lächelte. »Warum glauben die Menschen unserer Zeit, ihr kümmerliches Leben sei die Norm im All? Überlegen Sie doch. Die Atome, aus denen Sie geschaffen wurden, sind Wolken reiner Energie. Die Sonne, die Sie bescheint, könnte diesen Planeten schlucken, und es gibt andere Sonnen, die wiederum sie schlucken könnten. Ihre Vorfahren haben das Mammut gejagt und Ozeane in Ruderbooten überquert. Ihre Zivilisation steht am Rande der Vernichtung. In Ihrem eigenen Körper wird in dieser Sekunde ein erbarmungsloser Kampf ausgefochten gegen Eindringlinge, die Sie verzehren könnten, ein Kampf gegen die Zeit als solche.« Sie deutete auf die Straße hinab, auf der Menschen ihren Beschäftigungen nachgingen. »Vor tausend Jahren waren sie klüger. Sie wussten, dass die Welt und die Götter untergehen würden und dass es keine Abwehr dagegen gab.«

Sie schwieg sekundenlang. Als die Altstadt hinter ihnen lag und neue hohe Wohnblöcke vor ihnen aufwuchsen, fuhr sie fort: »Ich werde es kurz machen. Erinnern Sie sich daran, dass die Ukraine vor einigen Jahren gegen die sowjetische Regierung rebellierte? Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, aber die Kämpfe dauerten lange. Und das Hauptquartier der Freiheitsbewegung lag hier in Kopenhagen.«

Lockridge legte die Stirn in Falten. »Ja, ich bin im Bilde.«

»Es gab so etwas wie eine Kriegskasse«, sagte sie. »Sie wurde versteckt, als der Kampf hoffnungslos wurde: Kürzlich fanden wir jemand, der das Versteck kennt.«

Seine Muskeln spannten sich. »Wir?«

»Die Befreiungsarmee. Nicht nur für die Ukraine, sondern für alle, die versklavt sind. Wir brauchen diesen Schatz.«

»Einen Augenblick! Wozu brauchen Sie ihn, zum Henker?«

»Wir bilden uns nicht ein, einem Drittel unseres Planeten über Nacht die Freiheit bringen zu können. Aber Propaganda, Unterwanderung, Fluchtwege in den Westen – diese Dinge kosten Geld. Und wir können nichts von Regierungen erwarten, die von Entspannung reden.«

Lockridge nickte. Er brauchte Zeit, um klar denken zu können. Darum sagte er: »Sie haben recht. Ich vertrat selbst in nächtlichen Gesprächen die Ansicht, dass es aussieht, als wolle Amerika Selbstmord begehen. Wir fallen auf jedes freundliche Wort herein, auch wenn es aus dem Munde desjenigen kommt, der uns vernichten will. Wir überlassen Idioten und Demagogen ganze Kontinente. Selbst im eigenen Land verdrehen wir den Wortlaut der Verfassung, um … ach, lassen wir das. Meine Argumente trugen jedenfalls nicht dazu bei, mich beliebt zu machen.«

Seltsames Frohlocken erhellte ihr Gesicht, aber sie sagte mit ausdrucksloser Stimme: »Das Gold liegt in Westjütland am Ende eines Tunnels, der von den Deutschen während der Besetzung Dänemarks für ein höchst geheimes Entwicklungsprogramm gebaut wurde. Gegen Ende des Krieges unternahm die Untergrundbewegung einen Überfall auf die Anlage. Offenbar wurden alle daran Beteiligten getötet, weil die Kenntnis des Tunnels nie an die Öffentlichkeit gelangte. Die Ukrainer erfuhren von einem Mann auf dem Totenbett davon und benutzten den Tunnel als Versteck. Als ihr Aufstand niedergeschlagen war und sie sich auflösten, verblieb der Schatz dort. Die wenigen, die davon Kenntnis hatten, wollten ihre Sache nicht dadurch verraten, dass sie persönlichen Gebrauch von dem Gold machten. Heute sind die meisten von ihnen tot, wobei es keine Rolle spielt, ob sie an Altersschwäche, durch Unfall oder als Opfer bezahlter Agenten ums Leben kamen. Die letzten Überlebenden beschlossen schließlich, unserer Organisation diese Mittel zur Verfügung zu stellen. Ich habe den Auftrag, den Schatz zu bergen. Sie sind mein Helfer.«

»Aber – warum ausgerechnet ich? Sie haben doch die Männer Ihrer eigenen Organisation.«

»Haben Sie nie davon gehört, dass man mit Vorliebe Fremde als Kuriere benutzt? Ein Osteuropäer muss damit rechnen, beobachtet oder durchsucht zu werden. Amerikanische Touristen tauchen überall auf. Ihr Gepäck wird selten an den Grenzen kontrolliert, besonders, wenn sie nicht sehr aufwendig reisen.

Zu Blattgold verarbeitet, können wir das Gold in unsere Kleidung, in das Futter unserer Schlafsäcke einnähen. Wir bringen es nach Genf und übergeben es dort dem Empfänger, für den es bestimmt ist.« Ihre Augen musterten ihn forschend. »Nun? Sind Sie mit von der Partie?«

Lockridge biss sich auf die Lippen. Er konnte die Sache nicht so schnell schlucken. »Sie nehmen doch nicht an, dass man uns mit diesem Arsenal, das ich einkaufte, unbehelligt passieren lässt?«

»Die Waffen sollen nur zu unserm Schutz dienen, bis wir alle Vorbereitungen getroffen haben. Wir lassen sie später zurück.« Storm Darroway schwieg eine Weile. »Ich will Ihre Intelligenz nicht beleidigen«, sagte sie dann leise. »Darum gebe ich lieber gleich zu, dass gewisse Gesetzesübertretungen unvermeidlich sein werden. Sollte es zu einem Kampf kommen, so besteht sogar die Gefahr schwerwiegender Verstöße gegen das Gesetz. Ich brauche einen Mann, der dieses Risiko auf sich nimmt, der mit Schwierigkeiten fertig wird, der hart sein kann, wenn es die Situation erfordert, aber er darf kein Verbrecher sein, der durch die Gelegenheit zu persönlicher Bereicherung in Versuchung geführt werden könnte. Sie schienen der richtige Mann. Wenn ich mich irrte, so sagen Sie es jetzt bitte.«

Lockridge fand langsam seinen Humor wieder. »Wenn Sie einen James Bond erwarteten, waren Sie bestimmt im Irrtum.«

Sie sah ihn verständnislos an. »Wen?«

»Schon gut«, winkte er ab, sein eigenes Erstaunen verbergend. »Sie waren offen, ich will es auch sein. Woher weiß ich, dass Sie sind, was Sie von sich sagen? Könnte es sich nicht ebenso gut um einen gewöhnlichen Schmuggelring handeln, oder um eine betrügerische Manipulation oder sonst etwas? Woher soll ich wissen, woran ich wirklich bin?«

Die Stadt blieb schnell hinter ihnen zurück. Die Straße war breit und verlief schnurgerade, so dass sie ihm einen langen Blick schenken konnte. »Ich kann Ihnen nicht mehr verraten als bisher«, sagte sie. »Es würde auch zu Ihrer Aufgabe gehören, Vertrauen zu mir zu haben.«

Er sah ihr in die Augen. »Okay«, rief er aus. »Hier haben Sie Ihren Schmuggler.«

Sie legte ihm die rechte Hand auf seine Linke. »Danke«, sagte sie, und es bedurfte auch keiner weiteren Worte.

Schweigend fuhren sie weiter durch die grüne Landschaft, durch kleine Ortschaften mit rotbedachten Häusern. Sie näherten sich Roskilde, als er endlich sagte: »Wäre es nicht besser, mich in die Einzelheiten einzuweihen?«

»Später«, sagte sie. »Dieser Tag ist zu schön.«

Er entdeckte einen weichen Zug um ihren Mund. Ja, dachte er, in einem Leben, wie du es führst, muss man alles Schöne mitnehmen, solange man es kann. Die große Kathedrale wuchs vor ihnen auf, und Storm überraschte ihn mit ihren Kenntnissen über die Geschichte des eindrucksvollen Bauwerkes.

»Sie scheinen sich gut in der Geschichte Dänemarks auszukennen«, sagte er. »Wollten Sie darum, dass ich mich mit seiner Vergangenheit befasse?«

Sie schüttelte den Kopf. »Wir brauchen eine Tarnung für den Fall, dass wir beobachtet werden. Archäologische Neugier ist eine gute Entschuldigung, wenn man in einem so alten Land wie diesem seine Nase in alle möglichen Winkel steckt. Aber ich sagte, dass ich jetzt nicht über diese Dinge sprechen wollte.«

»Entschuldigen Sie.«

Wieder überraschte sie ihn durch ihren Stimmungsumschwung. »Armer Malcolm«, sagte sie mit leisem Spott. »Fällt es Ihnen so schwer, müßig zu sein? Kommen Sie, wir sind zwei Touristen, die im Freien übernachten, ihren Hunger und Durst in den Bauerngasthöfen stillen, sich durch verlassene Dörfer und auf vergessenen Wegen nach der Schweiz durchschlagen. Fangen wir endlich an, unsere Tarnung in die Tat umzusetzen.«

»Oh, ich habe gelernt, wie ein Landstreicher zu leben«, sagte er.

»Sind Sie außer auf Ihren Studienreisen viel herumgekommen?«

»Soweit sich Gelegenheit dazu bot. Als Anhalter, solange ich Zivilist war. Später, mit einem Urlaubsschein in der Tasche, zog mich das Landesinnere von Okinawa magisch an. In Japan verbrachte ich einen Urlaub und …«

Er war klug genug, das Geschick zu bewundern, mit dem sie ihn dazu brachte, über sich selbst zu sprechen. Prahlerei lag ihm nicht, aber es tat gut, das Interesse zu beobachten, mit dem sie ihm zuhörte.

Der Wagen schnurrte über die Insel, über Ringsted, Sorp, Slagelse bis Korsor am Belt. Dort mussten sie die Fähre nehmen. Storm – sie hatte vorgeschlagen, sich mit den Vornamen anzureden – führte ihn in das Restaurant an Bord. »Hier ist die Gelegenheit für einen guten Lunch«, sagte sie. »Besonders im Hinblick darauf, dass Alkoholika in internationalen Gewässern zollfrei sind.«

»Meinen Sie diesen Kanal damit?«

»Ja. Um 1900 kamen England, Frankreich und Deutschland auf einer Konferenz zu rührender Übereinstimmung in ihren Ansichten, dass die Wasserstraßen durch Mitteldänemark als Teil der großen Meere zu betrachten seien.«

Sie bestellten Bier und Aquavit. »Sie kennen sich gründlich in diesem Land aus«, sagte Lockridge. »Sind Sie Dänin?«

»Nein, ich habe einen amerikanischen Pass.«

»Aber Ihre Vorfahren? Man sieht es Ihnen nicht an.«

»Wie sehe ich denn aus?«, fragte sie herausfordernd.

»Der Teufel soll mich holen, wenn ich es weiß. Vielleicht wie eine Mischung, die vollkommener ist als ihre einzelnen Bestandteile.«

»Was höre ich da? Ein Amerikaner aus dem Süden, der etwas für die Rassenmischung übrig hat?« Sie hob den Kopf. »Es gibt wirklich unterschiedlich wertvolle Rassen. Nicht in der verzerrten Auslegung des zwanzigsten Jahrhunderts, wohl aber in Bezug auf die Erbmasse.«

»Theoretisch. Woran aber wollen Sie den Unterschied ablesen, wenn nicht an der Leistung?«

»Es ist möglich. Die laufenden Veröffentlichungen über die Vererbungslehre stellen einen Anfang dar. Eines Tages wird es möglich sein, die Fähigkeiten eines Menschen schon vor seiner Geburt abzuschätzen.«

Lockridge schüttelte den Kopf. »Diese Vorstellung gefällt mir nicht. Ich bleibe dabei, dass jeder Mensch frei geboren wird.«

»Was heißt das?«, fragte sie spöttisch. »Neunzig Prozent der Menschen sind von Natur aus nicht mehr als Haustiere. Von Bedeutung ist nur die Befreiung der restlichen zehn Prozent. Und doch möchte man sie heute auch am liebsten noch zähmen.« Sie blickte aus dem Fenster auf das in der Sonne glitzernde Wasser und die mit dem Wind segelnden Möwen. »Da haben Sie den Selbstmord der Zivilisation, von dem Sie sprachen. Eine Herde von Stuten kann nur von einem Hengst bewacht werden – und nicht von einem Wallach.«

»Mag sein. Aber man hat es mit erblicher Aristokratie versucht, und was ist dabei herausgekommen?«

»Meinen Sie, Ihre Demokratie sei erfolgreicher?«

»Missverstehen Sie mich nicht«, sagte er. »Ich möchte schon ein dekadenter Aristokrat sein. Ich kann es mir nur nicht leisten.« Ihr Hochmut wurde von befreitem Lachen fortgeschwemmt. »Danke. Wir waren in Gefahr, ernsthaft zu werden, nicht wahr? Und hier kommen die Austern.«

In Nyborg verließen sie die Fähre, fuhren über Fyn, durch Hans Christian Andersens Geburtsort Odense – »Aber der Name bedeutet eigentlich Odins See«, erklärte Storm Lockridge. »Und einst hängte man Menschen, um ihm Opfer zu bringen.« Schließlich überquerten sie die Brücke nach Jütland. Er erbot sich, das Steuer zu übernehmen, aber Storm Darroway wehrte ab.

Das Land wurde weiter, als sie nordwärts einbogen. Es war weniger dicht besiedelt, man erkannte lange Hügel, bedeckt mit Wäldern oder blühendem Heidekraut, unter einem hohen Himmel. Als sie sich Holstebro näherten, orientierte sich Lockridge auf der Karte und stellte mit leisem Unbehagen fest, dass sie es nicht mehr weit hatten.

»Vielleicht wäre es besser, Sie weihten mich jetzt ein«, schlug er vor.

Ihre Miene und ihre Stimme waren schwer zu deuten. »Ich kann Ihnen nur recht wenig sagen. Das Gelände wurde von mir bereits erkundet. Am Tunneleingang haben wir keine Schwierigkeiten zu erwarten. Später vielleicht …« Sie packte seinen Arm so fest, dass ihre Nägel schmerzhaften Druck hinterließen. »Seien Sie auf Überraschungen vorbereitet. Ich habe Ihnen viele Einzelheiten unterschlagen, weil der Versuch, zu verstehen, Sie zu sehr ablenken würde. Wenn wir in eine Notlage geraten, müssen Sie entsprechend reagieren, ohne lange zu überlegen. Verstehen Sie, was ich meine?«

»Ich denke schon.« Er wusste, dass ihr Rat guter Karatepsychologie entsprach.

Nicht weit hinter Holstebro verließ Storm die feste Straße. Ein sandiger Feldweg schlängelte sich zwischen Feldern hindurch, die rechts an bewaldetes Gelände grenzten. Storm steuerte den Wagen an den Wegrand und schaltete den Motor ab. Stille herrschte, die durch keinen Laut unterbrochen wurde.

Titel der Originalausgabe

THE CORRIDORS OF TIME

Aus dem Amerikanischen von Fritz Moeglich

Überarbeitete Neuausgabe

Copyright © 1965 by Poul Anderson

Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Covergestaltung: Das Illustrat