Krieg und Frieden in Hobbes` Leviathan - Claudia Fischer - E-Book

Krieg und Frieden in Hobbes` Leviathan E-Book

Claudia Fischer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Seminar für Wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Krieg und Frieden in der politischen Ideengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Philosophiegeschichte gibt es wohl kaum einen bedeutenden Autor, der sich nicht zum Thema Krieg und Frieden geäußert hat. So z.B. angefangen mit dem Begründer der modernen politischen Geschichtsschreibung, Thukydides, der ein monumentales Werk über den peloponnesischen Krieg und mit dem Melier-Dialog „das berühmteste Beispiel sophistisch legitimer Machtpolitik“ verfasste. Nicht zu vergessen ist der Entwickler einer berühmten Geschichts- und Staatslehre, Augustinus, der sein Augenmerk besonders auf einen bellum iustum legte und als vorrangiges Ziel der Politik die Sicherung des Friedens forderte. Daran knüpft Thomas von Aquin an, der die Monarchie als Staatsform vorzieht, da diese am effektivsten hinsichtlich der Sicherung des Friedens ist. Im weiteren Geschichtsverlauf sticht für die Bedeutung von Krieg und Frieden die Lehre vom politischen Handeln von Niccolò Machiavelli ins Auge. Im Mittelpunkt seiner Lehre steht die Selbsterhaltung und Stabilisierung des Staates. Politik bedeutet für Machiavelli unbedingtes zweckrationales Handeln, folglich ist jedes Mittel, auch Krieg, jeder Zeit zur Sicherung des Staates erlaubt. Schließlich wird am 5. April 1588 in Westport Thomas Hobbes geboren, der sich selbst in seinem weiteren Leben als Begründer der neuzeitlichen politischen Philosophie verstehen sollte. „Das Hauptziel seiner politischen Philosophie liegt, vor dem Hintergrund des englischen Bürgerkrieges, in der Errichtung einer friedvollen und stabilen politischen Ordnung auf der Basis einer individualistischen Vertragstheorie.“ Diese Tatsache spiegelt sich besonders in seinem 1651 erschienen Werk „Leviathan“ wieder, das auch Grundlage dieser Arbeit sein soll und unter dem Thema des Seminars „Krieg und Frieden“ beleuchtet wird. Dabei stellen sich folgende Fragen, die anhand der Hobbesschen Schrift „Leviathan“ unter Einbezug von Sekundärliteratur geklärt werden sollen: - Welcher Kriegsbegriff ist in Hobbes` Leviathan zu finden und welche Konsequenzen hat dieser für den Status des Friedens?

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Inhaltsverzeichnis

 

Einleitung

1. Der Naturzustand als Kriegszustand

1.2. Ursachen des Krieges

2. Gesetze der Natur

2.1. Begriffsdefinition

2.2. Grundlagen der rechtlichen Friedensstiftung

2.3. Mittel zum Frieden

3. Staatsbildung

3.1. Verwirklichung des Friedens

3.2. Sicherung des Friedens

4. Bürgerkrieg

4.1. Typisierung von Kriegen

4.2.Strategie zur Prävention von Bürgerkriegen

Fazit

Einleitung

 

In der Philosophiegeschichte gibt es wohl kaum einen bedeutenden Autor, der sich nicht zum Thema Krieg und Frieden geäußert hat. So z.B. angefangen mit dem Begründer der modernen politischen Geschichtsschreibung, Thukydides, der ein monumentales Werk über den peloponnesischen Krieg und mit dem Melier-Dialog „das berühmteste Beispiel sophistisch legitimer Machtpolitik“[1] verfasste.

 

Nicht zu vergessen ist der Entwickler einer berühmten Geschichts- und Staatslehre, Augustinus, der sein Augenmerk besonders auf einen bellum iustum legte  und als vorrangiges Ziel der Politik die Sicherung des Friedens forderte.[2] Daran knüpft Thomas von Aquin an, der die Monarchie als Staatsform vorzieht, da diese am effektivsten hinsichtlich der Sicherung des Friedens ist.[3]

 

Im weiteren Geschichtsverlauf sticht für die Bedeutung von Krieg und Frieden die Lehre vom politischen Handeln von Niccolò Machiavelli ins Auge. Im Mittelpunkt seiner Lehre steht die Selbsterhaltung und Stabilisierung des Staates. Politik bedeutet für Machiavelli unbedingtes zweckrationales Handeln, folglich ist jedes Mittel, auch Krieg, jeder Zeit zur Sicherung des Staates erlaubt.[4]

 

Schließlich wird am 5. April 1588 in Westport Thomas Hobbes geboren, der sich selbst in seinem weiteren Leben als Begründer der neuzeitlichen politischen Philosophie verstehen sollte.

 

„Das Hauptziel seiner politischen Philosophie liegt, vor dem Hintergrund des englischen Bürgerkrieges, in der Errichtung einer friedvollen und stabilen politischen Ordnung auf der Basis einer individualistischen Vertragstheorie.“[5]

 

Diese Tatsache spiegelt sich besonders in seinem 1651 erschienen Werk „Leviathan“ wieder, das auch Grundlage dieser Arbeit sein soll und unter dem Thema des Seminars „Krieg und Frieden“ beleuchtet wird. Dabei stellen sich folgende Fragen, die anhand der Hobbesschen Schrift „Leviathan“ unter Einbezug von Sekundärliteratur geklärt werden sollen:

 

- Welcher Kriegsbegriff ist in Hobbes` Leviathan zu finden und welche Konsequenzen hat dieser für den Status des Friedens?

 

- Worin bestehen die Ursachen von Krieg und wie wird die Notwendigkeit von Frieden begründet?

 

- Wie kann der Frieden verwirklicht werden, wovon wird er gefährdet, wie gesichert?

 

Da ein Werk nur aus der Zeit seines Autors heraus zu verstehen ist, soll im letzen Kapitel die Bedeutung des Bürgerkrieges, der die Zeit Hobbes` prägte, in Abgrenzung zu anderen Kriegsformen erörtert werden.

 

Im ersten Kapitel, dem Naturzustand als Kriegszustand, soll zunächst der Kriegsbegriff geklärt werden. Das zweite Kapitel, Gesetze der Natur, wird Aufschluss über die Wege aus dem Naturzustand, hin zum Frieden geben. Daran schließt sich die Bearbeitung der Staatsbildung in „Leviathan“ an, was für die Klärung der Verwirklichung und Sicherung des Friedens von Bedeutung ist. Wie bereits erwähnt soll das letzte Kapitel der Rolle des Bürgerkrieges, der für Hobbes ein herausragendes politisches Problem darstellte, gewidmet werden.

 

1. Der Naturzustand als Kriegszustand

 

1.1. Kriegsdefinition

 

Dass der Naturzustand ein Zustand des Krieges ist und warum er das ist bzw. wie er aussieht, erklärt Hobbes wie folgt:

 

 „Daraus ergibt sich klar, daß die Menschen während der Zeit, in der sie ohne eine allgemeine, sie alle im Zaum haltende Macht leben, sich in einem Zustand befinden, der Krieg genannt wird, und zwar in einem Krieg eines jeden gegen jeden. Denn Krieg besteht nicht nur in Schlachten oder Kampfhandlungen, sondern in einem Zeitraum, in dem der Wille zum Kampf genügend bekannt ist. Und deshalb gehört zum Wesen des Krieges der Begriff Zeit, wie zum Wesen des Wetters. Denn wie das Wesen des schlechten Wetters nicht in ein oder zwei Regenschauern liegt, sondern in einer Neigung hierzu während mehrerer Tage, so besteht das Wesen des Kriegs nicht in tatsächlichen Kampfhandlungen, sondern in der bekannten Bereitschaft dazu während der ganzen Zeit, in der man sich des Gegenteils nicht sicher sein kann. Jede andere Zeit ist Frieden.“[6]