Krimi Doppelband 209 - Alfred Bekker - E-Book

Krimi Doppelband 209 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Krimis: Kommissar Jörgensen und das Projekt Elysium Trevellian und der Wettlauf mit dem Killer Mr Jonathan D. McKee, der Chef des FBI Field Office New York machte ein sehr ernstes Gesicht. Er drückte auf einen Knopf an der Fernbedienung des Beamers, mit dem die Videosequenzen seines Laptops an die Wand projiziert wurden und wandte sich uns zu. Das Bild des Sportwagens, dessen Fahrer in provozierender Weise seinen Finger in die Höhe reckte, erstarrte. Die harmonisch etwas vereinfachte Hupenversion von Verdis Triumphmarsch brach ab. Außer Milo und mir hatten auch noch die Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina sowie die Innendienstler Max Carter und Nat Norton in dem schlichten Sitzmobiliar in Mr McKees Büro Platz genommen. „Sie haben gerade eine Videosequenz gesehen, wie man sie sich aus dem Internet herunterladen kann. Teilnehmer illegaler Autorennen lassen sich bei ihren Heldentaten filmen und stellen die Bilder dann auch noch ins Netz, um sich damit zu brüsten. Wie Sie sehen konnten, sind diese Aufnahmen aus einem Helikopter gemacht worden…“

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Seitenzahl: 170

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alfred Bekker

Krimi Doppelband 209

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Inhaltsverzeichnis

Krimi Doppelband 209

Copyright

Kommissar Jörgensen und das Projekt Elysium: Hamburg Krimi

Trevellian - Wettlauf mit dem Killer: Thriller

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Krimi Doppelband 209

Alfred Bekker

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Kommissar Jörgensen und das Projekt Elysium

Trevellian und der Wettlauf mit dem Killer

Mr Jonathan D. McKee, der Chef des FBI Field Office New York machte ein sehr ernstes Gesicht. Er drückte auf einen Knopf an der Fernbedienung des Beamers, mit dem die Videosequenzen seines Laptops an die Wand projiziert wurden und wandte sich uns zu.

Das Bild des Sportwagens, dessen Fahrer in provozierender Weise seinen Finger in die Höhe reckte, erstarrte. Die harmonisch etwas vereinfachte Hupenversion von Verdis Triumphmarsch brach ab.

Außer Milo und mir hatten auch noch die Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina sowie die Innendienstler Max Carter und Nat Norton in dem schlichten Sitzmobiliar in Mr McKees Büro Platz genommen.

Mandy kam herein und servierte ihren berühmten Kaffee.

„Da hat offenbar jemand denselben Autogeschmack wie du“, raunte mein Kollege Milo Tucker mir zu, während Mandy das Tablett absetzte und die Becher mit dem heißen Kaffee verteilte.

Mr McKee wartete, bis seine Sekretärin den Raum wieder verlassen hatte.

„Sie haben gerade eine Videosequenz gesehen, wie man sie sich aus dem Internet herunterladen kann. Teilnehmer illegaler Autorennen lassen sich bei ihren Heldentaten filmen und stellen die Bilder dann auch noch ins Netz, um sich damit zu brüsten. Wie Sie sehen konnten, sind diese Aufnahmen aus einem Helikopter gemacht worden…“

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Kommissar Jörgensen und das Projekt Elysium: Hamburg Krimi

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Kommissar Jörgensen und das Projekt Elysium: Hamburg Krimi

von ALFRED BEKKER

Kapitel 1: Ein kalter Morgen in Hamburg

Ich schaute aus dem Fenster meines Büros im Polizeihauptpräsidium Hamburg. Draußen war es grau und nieselte, ein typischer Novembertag in der Hansestadt. Die Elbe glitzerte im diffusen Licht, während Containerkräne im Hafen majestätisch ihre Arbeit verrichteten. Hamburg war eine Stadt voller Kontraste: Hafenromantik und Großstadtdreck, hanseatische Noblesse und heruntergekommene Ecken. Dieser Fall versprach, in die schattigen, weniger glanzvollen Bereiche der Stadt zu führen.

Roy und ich saßen an unseren Schreibtischen, als Kriminaldirektor Jonathan Bock das Büro betrat. Er war ein alter Hase in diesem Geschäft, nicht zu beeindrucken von Tragödien oder Skandalen. "Morgen, Uwe. Morgen, Roy," begrüßte er uns lapidar.

"Morgen, Chef," antworteten wir synchron.

Bock machte keine großen Umschweife. "Wir haben einen Mordfall in St. Georg. Ein gewisser Herr Lothar Witzler, Unternehmer und Inhaber einer kleinen Firma für Pflegeroboter. Ihr solltet euch das mal ansehen."

Ich nickte Roy zu. "Na dann, los geht's."

St. Georg war zuweilen aufgeräumt, zuweilen chaotisch, aber immer voller Leben. In einer Seitenstraße, wo die kostbaren Altbauten der Jahrhundertwende in traurigem Kontrast zu tristen Neubauten standen, fanden wir das Apartment des Opfers. Die Alarmanlage des Hauses summte beruhigend, als wir das Gebäude betraten, vorbei an Hauseingängen mit verschnörkelten Jugendstil-Details.

Dr. Gerold Wildenbacher, unser Pathologe, erwartete uns bereits in der Wohnung. "Morgen, die Herren," sagte er, ohne aufzusehen. Er beugte sich über die Leiche des Opfers, das in einer unnatürlichen Position auf dem Boden lag.

"Was haben wir hier, Gerold?" fragte ich.

"Ein klarer Fall von Erwürgen. Todeszeitpunkt vermutlich gestern Abend zwischen sechs und acht Uhr," antwortete er, indem er sich endlich aufrichtete und uns ansah. "Vielleicht hatte er einen ungebetenen Gast zum Abendessen."

Ich schauten zu Roy und nickte. "Wir sollten uns mal umsehen."

Die Wohnung war ordentlich und minimalistisch eingerichtet. Keine Anzeichen von Kampf oder Einbruch. An einem Tisch in der Ecke stand ein Pflegeroboter, ein modernes Modell, das mit Sensoren und KI ausgestattet war. "Merkwürdig, nicht wahr, Uwe?" sagte Roy, als er den Roboter inspizierte. "Die Dinger sind normalerweise sicher. Das ist eines der neueren Modelle."

"Man stelle sich vor, ein Pflegeroboter hätte seine eigene Meinung," fügte ich hinzu, halb im Scherz. Doch in dieser Welt war alles möglich, das hatte ich schnell gelernt.

Inzwischen traf auch Dr. Dr. Friedrich G. Förnheim ein, der Forensiker, der stets eine Mischung aus Überlegenheit und Geringschätzung ausstrahlte. "Ah, die Herren Kommissare," begann er, ohne auf unser Nicken zu achten. "Die Spurensicherung ist bereits abgeschlossen, wie immer keine Fingerabdrücke, keine signifikanten DNA-Spuren. Doch haben wir hier etwas Interessantes." Er deutete auf den Pflegeroboter. "Dieser Roboter ist programmiert, die Wohnung zu sichern und Menschen zu pflegen, jedoch scheint er eine Art Hardware-Anomalie aufzuweisen."

"Anomalie?" fragte Roy misstrauisch.

"Vermutlich eine Art Manipulation," antwortete Förnheim und zuckte mit den Schultern. "Es ist jedoch eindeutig weiter zu untersuchen. Erwarten Sie nicht, dass ich einfache Antworten gebe."

"Wer könnte ein Interesse daran haben, die Wohnung eines Robotik-Firmeninhabers zu manipulieren?" murmelte ich vor mich hin. "Und warum?"

Es gab immer mehr Fragen als Antworten in einem Mordfall. Doch derzeit führte eine wichtige Spur zu einem gewissen Herrn Harald Kallmartz. Bekannt als ein Geschäftsrivale des Opfers, war Kallmartz beinahe zu einem Klischee für 'Hauptverdächtigen Nr. 1' geworden.

"Wir sollten Kallmartz aufsuchen," sagte Roy schließlich.

"Na dann, auf zur Friedrich-Ebert-Straße," stimmte ich zu.

Kallmartz lebte in einem gepflegten Einfamilienhaus in Blankenese, einem der wohlhabenderen Viertel der Stadt. Als wir eintrafen, empfing uns eine verschlossene Tür. Über eine Gegensprechanlage meldete sich eine monotone Stimme: "Bitte kommen Sie herein. Herr Kallmartz erwartet Sie oben."

Wir betraten das Haus. Es war sauber und roch nach Reinigungsmitteln. Ein Pflegeroboter führte uns ins Schlafzimmer, wo Kallmartz im Bett lag.

"Kommen Sie herein, meine Herren," sagte der alte Mann mit einer Stimme voller Bitterkeit.

"Harald Kallmartz, nehme ich an?" fragte ich formell und zeigte meinen Ausweis.

"Sie haben richtig vermutet," antwortete er. "Und was kann ich für Sie tun?"

Das war die Frage des Tages und wir würden noch viele weitere Stellen überzeugend klären müssen, bevor wir die passenden Antworten finden würden. Doch eines war sicher: Dies war nur der Anfang eines Rätsels, das tief in Hamburgs finsterer Seite vergraben lag.

Kallmartz war ein Bild des Elends. Man sah ihm an, dass er nicht nur körperlich, sondern auch geistig geschwächt war. Seine Augen waren trüb, seine Haut fahl. Der Mann war ans Bett gefesselt, das bestätigte unsere Informationen. Doch wie konnte er dann etwas mit dem Mord zu tun haben? Diese Frage brannte mir bereits auf der Zunge.

„Herr Kallmartz, wir müssen Ihnen einige Fragen zu Lothar Witzler stellen, den Sie sicherlich gut kannten,“ begann ich.

Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Witzler, ja. Wir waren Rivalen, wenn Sie so wollen. Aber lassen Sie mich eines gleich klarstellen: Ich habe ihn nicht getötet, auch wenn ich es vielleicht genossen hätte, ihm beruflich das Wasser abzugraben.“

Roy und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Kallmartz’ offene Feindseligkeit war überraschend ehrlich, aber auch das Alibi, das scheinbar unmöglich zu brechen war, stellte ein erhebliches Problem dar.

„Waren Sie die ganze Zeit über hier? Und wenn ja, gibt es jemanden, der das bestätigen kann?“ fragte Roy direkt.

„Natürlich. Mein Pflegeroboter, PR-07, war die ganze Zeit bei mir.“ Er deutete auf eine metallische Gestalt in der Ecke des Zimmers, die uns bisher nicht besonders aufgefallen war. „Er ist programmiert, mich pausenlos zu überwachen.“

„Darf ich, Herr Kallmartz?“ fragte Dr. Förnheim, der diskret neben uns getreten war, ohne darauf zu warten, dass wir ihn vorstellten.

Mit einer minimalen Gestik des Einverständnisses erlaubte Kallmartz ihm, den Roboter näher zu untersuchen. Für einige Minuten tippte und prüfte Förnheim, bevor er aufblickte.

„Hmmm, interessant. Es scheint, dass einige Aufzeichnungen des Roboters fehlen. Die Frage ist, ob das ein zufälliges Datenleck ist oder doch eine gezielte Manipulation.“

Roy und ich tauschten einen Blick aus. „Glauben Sie, Herr Kallmartz könnte irgendetwas damit zu tun haben? Schließlich scheint er einen Pflegeroboter zu nutzen, der möglicherweise manipuliert wurde... das klingt vertraut,“ sagte ich.

„Unwahrscheinlich, zumindest direkt,“ murmelte Förnheim. „Aber das ist zu untersuchen. Jemand könnte Zugang zu diesem Roboter gehabt haben.”

Kallmartz schnaubte verächtlich. „Sie sehen doch selbst, in welchem Zustand ich bin. Wie sollte ich jemanden manipulieren?“

Roy nickte nachdenklich. „Wir werden vorerst keine weiteren Anschuldigungen machen, aber wir benötigen Zugang zu diesem Roboter sowie zu weiteren Daten.“

Wieder summte die mechanische Stimme des Pflegeroboters durch den Raum. „Protokolle werden bereitgestellt. Zugangsrechte erteilt.“

Währenddessen überprüfte ich die Umgebung des Hauses, während Roy mit Kallmartz weiter sprach. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der Mann jemals das Bett verlassen konnte, eine Tür hinter uns knarrte, und ich stellte erleichtert fest, dass es Förnheim war, der sich ebenfalls einen Überblick verschaffen wollte.

Zurück im Polizeihauptpräsidium sortierten wir unsere Eindrücke. Jonathan Bock wartete bereits auf uns in seinem Büro und sah uns fordernd an. „Irgendetwas Neues?“

„Noch keine eindeutigen Beweise, aber der Fall wird interessanter,“ erwiderte ich.

Förnheim ließ etwas von seiner üblichen Arroganz durchklingen. „Es gibt Anzeichen dafür, dass beide Roboter, sowohl der des Opfers als auch der von Kallmartz, manipuliert worden sein könnten. Weitere Untersuchungen werden das klären, aber erwarten Sie nichts Einfaches.“

„Warum sollte jemand die Roboter manipulieren?“ fragte Bock, sichtlich gelangweilt von technologischem Geplänkel.

„Vielleicht um eine falsche Fährte zu legen, oder um Beweise zu verbergen,“ überlegte ich laut. „Was auch immer der Grund sein mag, es steckt sicherlich mehr dahinter.“

Bock nickte langsam. „Nun gut, das wird Ihre Ermittlung sein, Uwe, Roy. Finden Sie heraus, wer und warum.“

Ein neues Puzzleteil war hinzugefügt worden, doch das Bild blieb verzerrt. Während der Nebel über der Elbe dichter wurde und die Stadt in ein grau getauchtes Labyrinth verwandelte, wussten wir, dass die Antworten nicht einfach zu finden sein würden. Doch Hamburg hatte seine Geheimnisse, und wir hatten unsere Methoden, sie zu lüften.

Die Motive hinter der möglichen Manipulation der Pflegeroboter boten eine breite Palette an Möglichkeiten, und jede von ihnen musste sorgfältig untersucht werden. Hier sind einige Hypothesen, die Roy und ich in Erwägung zogen, während wir über die mysteriösen Entwicklungen nachdachten:

Harald Kallmartz hatte zugegeben, dass er und Lothar Witzler Rivalen gewesen waren. Beide Männer betätigten sich im Bereich der Pflegerobotik – einer Industrie, die schnell wuchs und in der große finanzielle Anreize bestanden. Die Manipulation der Roboter konnte eine Art Machtkampf darstellen. Vielleicht wollte jemand beide Geschäftsleute sabotieren, um selbst Marktanteile zu gewinnen.

Ein weiteres mögliches Motiv konnte die Vertuschung von etwas noch Größerem sein. Wenn jemand einen Mord begehen wollte und wusste, dass die Pflegeroboter alles aufzeichnen würden, wäre es sinnvoll, diese Aufzeichnungen zu manipulieren oder zu löschen. In diesem Licht könnte die Manipulation ein gezieltes Mittel sein, um damit zusammenhängende Verbrechen oder illegale Aktivitäten zu verschleiern.

Rache ist immer ein starkes Motiv und darf nie außer Acht gelassen werden. Es konnte jemand aus Witzlers oder Kallmartz' persönlichem Umfeld sein – ein enttäuschter Mitarbeiter, ein verschmähter Liebhaber oder sogar ein Familienmitglied, das etwas zu verbergen hatte. Die Manipulation der Roboter konnte Teil eines größeren Plans sein, der Rache an einem oder beiden Männern zum Ziel hatte.

Obwohl dies weniger wahrscheinlich war, konnte es nicht vollständig ausgeschlossen werden. Technologische Fehlfunktionen sind selten, aber nicht unmöglich. Vielleicht gab es ein Problem mit der Hardware oder Software, das jemand versuchte zu vertuschen, um einer Haftung zu entgehen. Dies könnte möglicherweise auf einen internen Mitarbeiter oder einen externen Dienstleister hinweisen.

Ein weitere Möglichkeit war Erpressung. Wenn jemand wusste, dass die Roboter auf bestimmte sensible Daten zugreifen können, könnten sie versucht haben, diese Daten zu manipulieren, um Druckmittel gegen beide Geschäftsleute zu erlangen. Der Erpresser könnte dann bestimmte Informationen gegen Schweigegeld zurückgehalten haben.

In einer Stadt wie Hamburg, wo Technologieeinrichtungen und Forschungslabore zahlreich sind, könnte es sein, dass Witzler oder Kallmartz in etwas Weitreichenderes verwickelt waren – eine neue, revolutionäre Technologie, die im Verborgenen gehalten werden musste. Die Manipulation der Roboter könnte ein Mittel sein, um Forschungsergebnisse zu stehlen oder zu manipulieren.

Wenn einer oder beide Männer politische Feinde hatten oder in illegale internationale Geschäfte verwickelt gewesen sein sollten, könnte die Manipulation in diesem Kontext stehen. Vielleicht war es ein ausländischer Akteur oder ein politischer Gegner, der versucht, durch die Sabotage Informationen zu gewinnen oder zu zerstören.

Jeder dieser Ansätze eröffnete neue Wege der Untersuchung. Roy und ich mussten nun der Spur folgen und die Hypothesen verifizieren oder falsifizieren. Eines war jedoch sicher: Die wahrhaft hinterhältigen und komplexen Wendungen dieses Falles hatten gerade erst begonnen.

Kapitel 2: Dunkle Wolken

Ich saß in meinem Büro im Polizeihauptpräsidium und blickte erneut durch das Fenster. Der Regen hatte sich in dichte Wolken verwandelt, die schwer über der Stadt hingen. Mein Gedankenfluss wurde durch das Klingeln meines Telefons unterbrochen. Es war Roy.

"Uwe, wir haben ein neues Opfer. Gleiche Vorgehensweise wie bei Witzler. Ich bin bereits am Tatort, die Adresse ist in Altona. Du solltest sofort herkommen."

Innerhalb weniger Minuten war ich draußen und fuhr mit meinem Dienstwagen durch die nassen Straßen von Hamburg. Altona gehörte zu den vielfältigsten Vierteln der Stadt, eine Mischung aus Altbauwohnungen und modernen Bauten, dazu zahlreiche Restaurants und Bars. Doch dieser Anblick war zu alltäglich für das, was mich erwartete.

Beim Eintreten in das Apartment des Opfers, empfing mich ein vertrauter Anblick: Wildenbacher, der Pathologe, war bereits bei der Arbeit. Das Opfer – eine Frau Mitte vierzig – lag auf dem Boden. Ähnlich wie bei Witzler gab es keine Anzeichen eines Kampfes.

"Uwe," begrüßte mich Roy. "Das ist Dr. Maria Engel, eine führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Robotik und KI. Rate mal, was wir hier noch gefunden haben."

Ich folgte seinem Blick zu einem weiteren Pflegeroboter, diesmal ein älteres Modell. "Das wird ja immer seltsamer," murmelte ich. "Gleiche Methode?"

"Exakt. Erwürgen. Keine Einbruchsspuren, nichts. Es scheint, als sei sie überrascht und überwältigt worden."

"Und was hat Dr. Förnheim bisher gefunden?" fragte ich.

Gerade in dem Moment betrat der Forensiker das Zimmer. "Ah, wie passend. Der zweite Akt unseres kleinen Mysteriums. Die ersten Tests zeigen, dass auch dieser Roboter manipuliert wurde. Jemand löscht oder verändert spezifische Daten."

Ich seufzte tief. "Wir haben jetzt zwei hochqualifizierte Opfer, beide involviert in Pflegerobotik. Das kann kein Zufall sein."

Wildenbacher trat hinzu und nickte. "Es scheint, als ob jemand gezielt Fachpersonal erdrosselt. Vielleicht ist das Motiv technologische Kontrolle oder Unterdrückung."

Roy und ich tauschten erneut einen Blick. "Wir müssen die Verbindungen zwischen Witzler und Dr. Engel genauer untersuchen," sagte ich. "Gibt es irgendwelche Hinweise, dass sie gemeinsame Projekte hatten?"

Förnheim antwortete, während er seine Untersuchungsinstrumente verstaute. "Ich werde meine Kontakte in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nutzen und herausfinden, ob es Verbindungen gibt. Aber es spricht vieles dafür, dass jemand ein gezieltes Interesse daran hat, Schlüsselpersonen in der Robotikbranche auszuschalten."

Roy wandte sich dem Roboter zu und überprüfte ihn. "Die Manipulation scheint professionell; das ist kein Amateurwerk. Wir müssen jemanden finden, der die nötigen Fähigkeiten hat."

Beim Verlassen des Tatortes klingelte mein Mobiltelefon. Es war Kriminaldirektor Bock. "Uwe, was weißt du bereits über den neuen Fall?"

"Fast identisch zum ersten, Chef. Ein weiteres Opfer involviert in Robotik, gleicher Modus Operandi. Wir vermuten eine gezielte Tötung innerhalb eines engen Fachkreises."

"Das schreit nach einem systematischen Ansatz. Findet schnell heraus, wer dahintersteckt, bevor weitere Opfer hinzukommen," sagte Bock mit ernster Stimme.

Zurück im Büro, breiteten Roy und ich die Fakten auf eine große Tafel aus. Zwei Opfer, gleiche Methode, beide in der Robotikbranche. Wir listen alle möglichen Verbindungen auf und analysieren sie. Wir durchforsten Emails, Geschäftsberichte und Konferenzteilnahmen auf Hinweise, die uns den Täter oder eine Gruppe näher bringen könnten.

Währenddessen kam Förnheim hereingestürmt. "Ich habe etwas Interessantes entdeckt. Es scheint, dass sowohl Witzler als auch Dr. Engel an einem streng geheimen Projekt gearbeitet haben – Codename 'Projekt Elysium'. Es ist möglich, dass jemand verhindern will, dass ihre Arbeit an die Öffentlichkeit gelangt."

"Projekt Elysium?", murmelte Roy. "Klingt nach einem großen Wurf in der Branche."

"Das wäre es vermutlich auch gewesen," antwortete Förnheim. "Aber es ist schwer zu durchblicken; die meisten Daten sind verschlüsselt."

Es gab zu viele Ungereimtheiten und die Zeit war knapp. Wir mussten tief graben und die Geheimnisse hinter diesen gezielten Morden aufdecken. Die Wolken über Hamburg wurden dunkler, und es war klar, dass wir es mit einem gerissenen Gegner zu tun hatten. Vor uns lag ein Netz aus Technik, Täuschung und tödlichen Absichten.

Kapitel 3: Im Schatten der Wahrheit

Unsere nächsten Schritte führten uns zur Universität Hamburg, ein Ort, der sowohl Witzler als auch Dr. Engel bekannt gewesen war. Dort sollte ein gewisser Professor Siegfried Laube weiterhelfen können, ein gemeinsamer Kollege der beiden Opfer und ein Experte auf dem Gebiet der Robotik.

Professor Laubes Büro befand sich tief in den verwinkelten Korridoren des Institutsgebäudes. Der Geruch nach altem Papier und Chemikalien mischte sich mit der nicht zu übersehenden Patina der Vergangenheit. Wir wurden von einer Sekretärin erwartet, deren misstrauischer Blick uns folgte, als wir die Tür zum Büro öffneten.

„Professor Laube, ich bin Kommissar Jörgensen und das ist mein Kollege, Kommissar Müller. Wir haben einige Fragen, wenn Sie erlauben.“

Laube war ein Mann mittleren Alters, sein Gesicht von der Sonne halb verschleiert, als er am Fenster stand und sich langsam umdrehte. „Natürlich, Kommissare. Ich hatte schon erwartet, dass Sie mich besuchen würden. Die Nachrichten über Maria und Lothar haben mich zutiefst erschüttert.“

Roy übernahm das Gespräch. „Professor, wir haben herausgefunden, dass beide an einem Projekt namens 'Elysium' beteiligt waren. Können Sie uns sagen, worum es sich dabei handelt?“

Laube schloss kurz die Augen, als ob er seine Gedanken ordnen müsste. „Projekt Elysium... Ein ambitioniertes Unterfangen, initiiert, um eine Generation von Pflegerobotern zu entwickeln, die durch künstliche Intelligenz in der Lage sind, eigenständig zu lernen und emotionale Bindungen aufzubauen. Es war revolutionär, aber auch extrem risikoreich.“

„Gab es jemanden, der gegen das Projekt war oder ein Motiv hatte, es zu sabotieren?“ drängte ich nach.

„Mehrere Gruppen. Von traditionellen Herstellern, die den technologischen Sprung fürchteten, bis hin zu ethischen Bedenken innerhalb der akademischen Gemeinschaft. Aber es gab eine besondere Person, die sich vehement dagegen aussprach – Dr. Richard Falkenheim.“ Laube zog ein Foto aus einer Schublade, auf dem ein hagerer Mann mit durchdringenden Augen zu sehen war. „Er glaubte, dass solche Technologien moralische Gefahren bergen. Seitdem hat er sich zurückgezogen und lebt sehr isoliert.“

Roy notierte sich den Namen, und wir verabschiedeten uns von Laube, um mit Dr. Falkenheim Kontakt aufzunehmen. Der Tag verlor sich im regnerischen Schleier, als wir das Institut verließen, doch wir hatten eine neue Spur.

Am Abend, zurück im Präsidium, empfing uns Kriminaldirektor Bock. „Gibt es Fortschritte?“

„Wir verfolgen die Spur zu einem Dr. Richard Falkenheim, Chef. Er könnte wichtige Informationen haben,“ antwortete Roy.

„Gut, bleibt dran,“ sagte Bock und verschwand wieder in seinem Büro.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu Falkenheims letzter bekannter Adresse, einer abgelegenen Hütte am Stadtrand. Der Weg war schlammig, als hätte sich die Natur verschworen, unseren Fortschritt zu behindern.

Als wir das Grundstück erreichten, umgab uns eine unheimliche Stille. Ein Windstoß ließ die Blätter der Bäume rascheln, als hätte er Informationen weiterzuflüstern. Die Tür war verschlossen, aber wir klopften laut und entschieden. Es dauerte einige Minuten, bevor die Tür knarrend geöffnet wurde und uns ein dicker Vorhang von Dunkelheit und abgestandener Luft entgegentrat.

„Dr. Falkenheim?“ rief ich in die Dunkelheit hinein.

Ein schwaches Licht flammte auf, und aus der Dunkelheit tauchte ein gebeugter Mann auf, dessen Augen Neugier und Furcht gleichermaßen ausstrahlten. „Ja, ich bin Falkenheim. Was wollen Sie?“

„Wir sind von der Polizei, Kommissare Jörgensen und Müller. Wir ermitteln in zwei Mordfällen und glauben, dass Sie uns weiterhelfen können.“

„Bitte kommen Sie herein,“ sagte er zögerlich und führte uns in ein spärlich eingerichtetes Wohnzimmer. „Ich habe lange mit niemandem mehr gesprochen.“

Wir setzten uns, und ich begann direkt mit meinen Fragen. „Witzler und Dr. Engel sind tot. Wissen Sie, wer dahinterstecken könnte?“

Falkenheims Hände zitterten. „Ich... ich habe immer gewarnt, dass ihre Arbeit gefährlich ist. Diese grenzenlosen Ambitionen, Maschinen menschlich zu machen. Denken Sie, es wird niemanden geben, der daran Anstoß nimmt?“

„Sind Sie selbst jemand, der Anstoß daran genommen hat?“ fragte Roy vorsichtig.

Falkenheim lachte bitter. „Natürlich tat ich das, aber ich bin nicht in der Lage, irgendjemanden umzubringen. Glauben Sie wirklich, ich, der sich in die Einsamkeit zurückgezogen hat, könnte das tun?“

Plötzlich kam Roys Telefon zum Einsatz, das uns eine Nachricht von Förnheim übermittelte. „Die Daten zeigen, dass eine externe Protokollmodifikation an den Robotern durchgeführt wurde. Sie stammen von einem Hochsicherheitssystem, das nur von wenigen Experten geknackt werden kann.“

„Dr. Falkenheim, kennen Sie jemanden, der über solch besondere Fähigkeiten verfügt?“ fragte ich.

Er dachte kurz nach. „Es gibt da jemanden, der dafür bekannt ist, Sicherheitsstrukturen zu durchbrechen. Ein ehemaliger Student von mir – Nina Rasmus. Sie ist ein geniales, aber anarchisches Talent.“

Die Spur wurde immer deutlicher. Wir bedankten uns und eilten davon, und setzten den nächsten Namen auf unserer Liste. Die Zeit drängte, und der Herbstregen wurde dichter. Nina Rasmus war nun unsere primäre Verdächtige, und es wurde Zeit, sie aufzuspüren, bevor der Mörder ein weiteres Opfer fand.

Kapitel 4: Die Jagd nach Nina Rasmus

Die Dichte des Regens nahm zu, als wir uns auf den Weg machten, Nina Rasmus aufzuspüren. Wir hatten einige Informationen über sie, aber ihre Adresse war veraltet, und sie schien einen nomadischen Lebensstil zu führen. Es war wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen.