Valerie Hammacher ist in Wien geboren. Als Mutter von drei Kindern hat
sie früh die Liebe zur Fotografie entdeckt und in späteren Jahren zu ihrem
Beruf gemacht. Mit ihrer Kamera hält sie am liebsten einzig artige Momente
aus ihrem nahen Umfeld fest. Neben People und Nature hat sie sich seit einigen
Jahren auf Food-Fotografie spezialisiert. Ihre Leidenschaft fürs Fotografieren
und Kochen hat sie bei ars vivendi bereits in ihrem Kochbuch Küchenseele
und in Fränkische Tapas (zusammen mit Co-Autor Matthias Wendler) vereint.
Ihre Arbeit ist stets von Emotionen und Wärme geprägt, was man sehen und
schmecken kann. Heute lebt sie in Stuttgart und Salzburg und findet jeden
Tag erneut Freude daran, den Menschen durch ihre Bilder Spaß am Kochen
zu vermitteln.
Naturküche_VS_V02.indd4Naturküche_VS_V02.indd423.02.2411:3123.02.2411:31
ars vivendi
Valerie Hammacher
KÜCHEN
GESCHENK
Eine Hommage an die Natur
in 60 Rezepten
INHALT
Vorwort
7
VORSPEISEN9
Tomatenmousse auf Avocado-Tatar13
Fenchelsalatmit gebratenen Garnelen17
Gazpacho21
Thunfischtatarmit Wasabi-Mousse und Gurke25
Meerrettichsuppe mit Lachs-Grissini29
Kräuterpasta mit Erbsenpüree33
Mozzarella mit Zitronen-Limetten-Creme35
Erbsensuppe mit Kartoffelstroh39
Champignon-Carpaccio mit gebratenen
Fenchelwürfeln
43
Tomaten-Zucchini-Salat mit Apfel45
ZWISCHENDURCH47
Knusprige Kartoffeln mit Avocado-
Mayonnaise
51
Kartoffel-Zucchini-Tarte55
Überbackener Brie mit Honig,Nüssen
und Birne
59
Zweierlei Crostini61
Flammkuchen mit Kräuterseitlingen,
Apfel und getrockneten Tomaten
65
Pizza-Zupfbrot67
Dreierlei Aufstriche mit Kartoffelbrot71
Grüner Spargel im Blätterteigmantel75
Zucchini-Ricotta-Rolle79
Schinken-Käse-Kranz83
VEGETARISCH85
Petersilien-Risotto mit Roter Bete und Hüttenkäse89
Röstipfanne mit Pilzrahmsauce91
Lauchgratin mit Parmesan und Thymian95
Paprika-Pasta99
Artischocken mit Senfsauce103
Pasta mit Pistazien-Pesto und Burrata107
Ricotta-Spinat-Gnocchi mit brauner Butter
und wildem Basilikum
111
Kürbisravioli mit Orange und gerösteten
Kürbiskernen
115
Spinat-Palatschinken-Torte119
Wintergemüse mit Parmesan-Polenta123
FLEISCHUND FISCH125
Hackbraten mit Rahmsauce129
Kalbsfilet mit Morchelrahmsauce und
Bandnudeln
133
Rinderfilet mit Pfeffer-Madeira-Sauce
und Knusper-Kartoffeln
137
Coq au Vin139
Reh-Ragout143
Wildbolognese147
Zitronen-Joghurt-Hähnchen151
Hühnerfrikassee153
Scharfe Riesengarnelen mit Orangen-
Spargel
157
Gebratener Heilbutt mit Kapern und
Rosenkohl
161
Jakobsmuscheln auf lauwarmen
Belugalinsen
163
Lachsforellenzopf mit Lauch167
Scharfe Saiblingsfilets mit Glasnudeln171
Kabeljau in Paprikaragout175
LauwarmerLachs mit Couscous und
Kräutersauce
177
NACHSPEISEN179
Weiße Schokoladenmousse mit Grapefruit183
Orangen-Mascarpone-Parfait mit Nuss-
Schokolade
187
Zitronen-Tiramisu189
Holunderblüten-Mousse193
Mini-Pavlovas mit Rhabarberkompott197
Grand-Marnier-Erdbeeren mit Pfeffer und Eis199
Maronen-Schoko-Tarte203
Mohn-Marillen-Dessert im Glas207
KUCHEN209
Topfenstrudel mit lockerer Füllung213
Pinienkern-Kuchen mit Pinienkern-Eis217
Zwetschgen-Crumble mit Vanillejoghurt219
Limettenwürfel223
Pastéis de Nata225
Schokoladentarte mit gerösteten Mandeln229
Himbeerschnecken233
Dank
235
Die ganze Welt ist
voller Wunder.
MARTINLUTHER
Vorwort
Danken ist eine Liebeserklärung
an das Leben.IRINARAU THMANN
Die Natur umgibt uns, die Natur ernährt uns! Jeden Tag aufs Neue er-
wacht sie, entfaltet ganz sacht, ganz unaufdringlich all ihre Kraft und
Schönheit und lässt uns dieses große Geschenk voll Demut bestau-
nen. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, mich bei der Natur
in Form eines Kochbuchs zu bedanken und ihrer Anmut und Pracht
mit vielen fotografischen Darstellungen die Aufmerksamkeit zu
schenken, die sie verdient.
Auch wenn man meist beim Kochen in der Küche steht, so ist es
für mich ein Arbeiten und ein Schaffen mit der Natur. Sie liefert uns
alles, was wir brauchen, sie ist Grundbaustein eines jeden Rezepts
und verwöhnt uns mit Harmonie, intensiven Gerüchen, würzigen
Geschmacksrichtungen und einzigartigen Aromen. Gemüse, Obst,
Fleisch und Fisch, all das sind Geschenke, die keine Selbstverständ-
lichkeit sind, und so ist dieses Buch eine Sammlung von Rezepten für
jeden Tag und jeden Menschen, der gerne kocht und dabei Liebe und
Dankbarkeit empfindet. Natürlich sollte Kochen auch Spaß machen,
deshalb sind meine Rezepte unkompliziert, leicht nachzukochen und
eine bunte Mischung für Familie, Gäste sowie sich selbst. Doch ich
kann versprechen: Tragen wir beim Kochen Gefühle der Anerken-
nung und der Achtsamkeit gegenüber der Schöpfung in uns, so wird
jedes Gericht zu etwas Besonderem und Einzigartigem.
Es ist Zeit, sich darauf einzulassen, Ruhe zu finden, die Schön-
heit der Natur zu ehren, Bewusstsein für Details zu schaffen, die Au-
gen sowie das Herz zu öffnen und zu Schauenden zu werden. Denn
genau dann werden wir auch zu ehrlich Schmeckenden und erken-
nen im Kochen neue Würze, faszinierende Farben, die Vielfalt der
Formen, den Sonnenstrahl im Wassertropfen und die bunte Palette
des Schattens. Lasst es mich Euch zeigen!
Vorspeisen
Die beste Wärterin der
Natur ist die Ruhe.
WILLIAMSHAKESPEARE
Tomatenmousse auf Avocado-Tatar
»Kann das eine Mousse aus roten Tomaten sein?«, fragt und
wundert man sich. Doch nach dem ersten Bissen kann man
dem intensiven Geschmack kaum widerstehen.
VORBEREITENFür die Tomatenmousse möglichst am Vortag die
Strauchtomaten waschen, vierteln, den Strunk entfernen und mit
einem Stabmixer grob pürieren. Dann etwas Salz sowie die Basilikum-
blätter hinzufügen und alles vermengen. Ein sauberes Küchentuch in
ein Sieb legen, auf eine Schüssel setzen, das Püree einfüllen und zu-
gedeckt, am besten über Nacht, im Kühlschrank abtropfen lassen.
ZUBEREITENAm nächsten Tag den Backofen auf 90°C (Ober-/Unter-
hitze) vorheizen. Die kleinen Tomaten mit kochendem Wasser über-
brühen. Anschließend schälen, vierteln, die Samen mit einem Tee
löffel
herausschaben und das Fruchtfleisch klein würfeln. Die Würfel mit
1
ELOlivenöl, je 1Prise Salz und Zucker vermengen, auf einem Back-
blech verteilen und etwa 2Stunden im Ofen trocknen lassen.
Währenddessen die pürierten Tomaten aus dem Kühlschrank
nehmen. In der Schüssel sollte sich ein klarer intensiv schmeckender
Saft gesammelt haben. Das Tuch zusammennehmen und sanft aus-
drücken, bis ca.250ml Tomatensud in der Schüssel sind.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Anschließend die
Sahne leicht aufschlagen und beiseitestellen. 3–4
ELTomatensud in
einem kleinen Topf erwärmen, die Gelatine darin auflösen und rasch
unter den restlichen Sud mischen. Eine Schüssel mit Eiswürfeln und
kaltem Wasser füllen, die Schüssel mit dem Sud hineinsetzen und
mit einem Handrührgerät schaumig aufschlagen, bis die Masse zu
gelieren beginnt. Die angeschlagene Sahne vorsichtig untermischen
und die Mousse etwa 1Stunde im Kühlschrank fest werden lassen.
Die Avocados schälen, entsteinen, in kleine Würfel schneiden
und mit 2
ELOlivenöl, Limettenabrieb sowie -saft und Balsamicoessig
vermengen. Nach Belieben mit Zucker, Paprikapulver, Salz und Pfef-
fer abschmecken. Sobald die Tomatenwürfel im Ofen fertig sind, ab-
kühlen lassen und einige zur Dekoration beiseitelegen. Den Rest
unter das Avocado-Tatar mischen.
ANRICHTENEinen Dessertring auf einem flachen Teller platzieren. Mit
einem Esslöffel etwas Avocado-Tatar einfüllen und verteilen, dann
den Ring entfernen. Mit einem frischen Esslöffel die Tomatenmousse
als Nocke ausstechen und obenaufsetzen. Abschließend mit ein paar
gewürfelten Tomaten dekorieren. Die Vorspeise am besten mit etwas
Brot servieren.
FÜR 4 PERSONEN
ca.15kleineTomaten
3
EL Olivenöl
Salz
Zucker
2 Avocados
Abrieb und Saft von 1 unbehandelten
Bio-Limette
1
EL weißer Balsamicoessig
edelsüßes Paprikapulver(nach Belieben)
Pfeffer aus der Mühle
Brot zum Servieren
Fürdie Tomatenmousse
ca.800 gStrauchtomaten
Salz
Blätter von ca. 5Stängeln
frischem Basilikum
3Blatt Gelatine
ca.80 mlSahne
Dessertring(ca. 8 cm ø)
Die wahre Lebensweisheit
besteht darin, im Alltäglichen
das Wunderbare zu sehen.
PEARLS.BUcK
FÜR 4 PERSONEN
1Schuss Pflanzenöl
Salz und Pfeffer aus der Mühle
edelsüßes Paprikapulver(nach Belieben)
8geschälte Garnelen
2unbehandelte Bio-Orangen
1
EL Zucker
2kleine Fenchelknollen
3–4
EL natives Olivenöl extra
1
TL grobkörnigerSenf
1
TL Honigsenf
1Prise Chilipulver
Orangenpfeffer
Baguette zum Servieren
Fenchelsalat
mit gebratenen Garnelen
Roher Fenchel kann schnell bitter schmecken. Doch dank der
fruchtigen Note der Orangen freut man sich sogar über die
Würze, die durch diese Kombination entsteht.Und schließlich die
Garnelen on top – eine Vorspeise, die alle Gäste begeistert!
VORBEREITENZu Beginn Pflanzenöl, Salz, Pfeffer und etwas Paprika-
pulver in einer Schüssel vermengen und die Garnelen ca.30Minuten
marinieren. Anschließend von 1Orange die Hälfte der Schale fein ab-
reiben und in einen kleinen Topf geben. Nun die Orangen auspressen
und den Saft in den Topf gießen, den Zucker zugeben und bei mittle-
rer Stufe aufkochen lassen. Alles zu einem Sirup einkochen, vom
Herd nehmen und abkühlen lassen.
ZUBEREITENDen Fenchel waschen, das Grün entfernen, die Knollen
vierteln und den Strunk herausschneiden. Dann den Fenchel der Län-
ge nach fein in eine Schüssel hobeln. Für das Dressing das Olivenöl
mit den beiden Senfsorten vermengen und den Orangensirup hinzu-
fügen. Mit Chilipulver, Orangenpfeffer, Paprikapulver und Salz nach
Belieben abschmecken. Anschließend das Dressing unter den geho-
belten Fenchel mischen und alles ca.30Minuten durchziehen lassen.
Währenddessen eine Pfanne auf mittlerer bis hoher Stufe erhitzen
und die Garnelen von beiden Seiten scharf anbraten.
ANRICHTENDen Fenchelsalat auf tiefe Teller verteilen und die Gar-
nelen darauf platzieren. Dazu einige Scheiben knuspriges Baguette
reichen.
In jedem Menschen
ist Sonne. Man muss
sie nur zum
Leuchten bringen.
SOKRATES
FÜR 4 PERSONEN
500 gTomaten
1 Salatgurke
2rote Paprikaschoten
1gelbe Paprikaschote
1 Schalotte
2
EL Olivenöl
4Scheiben Weißbrot
natives Olivenöl extra,
zum Abschmecken
1
TL Zucker
Salz und Pfeffer aus der Mühle
etwas Butter
3hart gekochte Bio-Eier (Größe
M)
150 gKochschinken
Gazpacho
Draußen ist es heiß, die Sonne brennt vom Himmel, und
eigentlich können wir uns gar nicht vorstellen, jetzt etwas
zu essen.Doch so ein bisschen Hunger spüren wirdennoch im
Bauch. Da ist eine kalte Suppe genau das Richtige!
ZUBEREITENDie Tomaten am unteren Ende mit einem scharfen Mes-
ser kreuzförmig leicht einschneiden. Mit kochendem Wasser über-
gießen, bis sich die Schale gut ablösen lässt. Dann 2Tomaten halbie-
ren, die Samen mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch in
kleine Würfel schneiden. Als Suppeneinlage in einer kleinen Schüssel
beiseitestellen. Die restlichen Tomaten vierteln und in einen Mixer
geben. Im Anschluss die Gurke schälen, längs halbieren und mit
einem Esslöffel die Samen herausschaben. Ein Viertel der Gurke in
kleine Würfel schneiden und als Suppeneinlage in einer kleinen
Schüssel zur Seite stellen. Die restliche Gurke grob in Stücke teilen
und in den Mixer legen. Die rote und gelbe Paprika halbieren, Samen
und Stielansatz entfernen, das Fruchtfleisch in Würfel schneiden und
ca.ein Viertel in eine kleine Schüssel füllen und als Suppeneinlage
aufbewahren. Den Rest zum übrigen Gemüse in den Mixer geben.
Danach die Schalotte fein würfeln. In einer Pfanne etwas Olivenöl
erhitzen und die Schalotte glasig dünsten. Anschließend zusammen
mit 2Scheiben Weißbrot in den Mixer füllen. Nun das Gemüse und
Brot zu einer Suppe pürieren, falls nötig etwas Wasser hinzufügen,
damit die Suppe leichter püriert wird. Schließlich die Gazpacho mit
nativem Olivenöl extra, Zucker, Salz und Pfeffer gut abschmecken
und einige Stunden in den Kühlschrank stellen.
In der Zwischenzeit die restlichen Brotscheiben in Würfel schnei-
den. In einer Pfanne etwas Butter zerlassen und die Brotwürfel von
allen Seiten knusprig anbraten. Die Eier schälen und in kleine Würfel
schneiden. Zuletzt den Schinken würfeln. Beides jeweils in ein Schäl-
chen füllen.
ANRICHTENSobald die Suppe durchgekühlt ist, in eine große Schale
füllen und zusammen mit den Tomaten-, Gurken- und Paprika-
würfeln, den Croûtons, Eiern und dem Schinken als Einlage servieren.
Gedenke der Quelle,
wenn Du trinkst.
cHINESIScHESSPRIcHWORT
FÜR CA.6 PERSONEN
1 Salatgurke
300 gfangfrischerThunfisch
1 Schalotte
3entsteinte schwarze Oliven
5mittelgroße Tomaten
2–3
EL natives Olivenöl extra
1Schuss Sojasauce
Chilipulver
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Fürdie Wasabi-Mousse
1 ½ BlattGelatine
80 gSauerrahm
60 gCrèmefraîche
ca.5 gWasabipaste,plusmehr
nach Belieben
1Spritzer Zitronensaft,
plus mehr zum Abschmecken
Salz und Pfeffer aus der Mühle
50 g Sahne
6Servierringe (à 6 cm Ø)
Thunfischtatar
mit Wasabi-Mousse und Gurke
Thunfisch in Sushi-Qualität lohnt sich hier! Und so verbindet
sich der samtige Fisch mit Wasabi,Chili,Oliven und frischen
Gurken zu einem Feuerwerk der Aromen.
ZUBEREITENFür die Wasabi-Mousse zuerst die Gelatine in etwas kaltem
Wasser einweichen. Dann Sauerrahm, Crème fraîche und Wasabipaste
mit etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel ver-
mengen. Etwa 2
ELder Creme in einer anderen Schüssel beiseite-
stellen. 1Schuss Sahne in einem kleinen Topf erwärmen, die Gelatine
ausdrücken und darin auflösen. Die restliche Sahne steif schlagen,
die aufgelöste Gelatine unterrühren und mit der Wasabicreme
mischen. Die Mousse mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Wer es schärfer mag, kann noch etwas mehr Wasabipaste unterheben.