Kurztrips für Rennradfahrer - Sven Bremer - E-Book

Kurztrips für Rennradfahrer E-Book

Sven Bremer

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Beschreibung

Nicht weit reisen können und dennoch in herrlichen Landschaften ebenso herrliche Rennradtouren finden und fahren? Mit diesen 25 Touren, zusammengestellt aus der erfolgreichen TOUR-Magazin-Serie "Kurztrips", gelingt diese Herausforderung spielend leicht. Hier kommen Radästheten auf ihre Kosten. Vom höchsten Norden der Republik bis in den tiefsten Süden, hier wird jeder Rennradsportler fündig – direkt oder mittelbar vor der eigenen Haustür. Zudem werden je eine Tour in der Schweiz, in Österreich und in Dänemark vorgestellt. Sven Bremer und andere erfahrene TOUR-Autoren stellen jedoch nicht nur die schönsten Wochenend-Touren vor. Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, Straßenkarten und Service-Tipps zu Hotels und Restaurants gibt es zu jedem Kurztrip dazu, ebenso wie: • Tipps zu An- und Abreise • Service-Tipps zu Übernachtungen und Einkehrmöglichkeiten • Radservice-Stationen

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SVEN BREMER (HRSG.)

KURZTRIPS FÜRRENNRADFAHRER

DIE SCHÖNSTENWOCHENENDSTRECKENDEUTSCHLANDS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DELIUS KLASING VERLAG

 

 

 

INHALT

EDITORIAL

Kurztrip Stralsund/RügenWINDSPIEL

Kurztrip IsarwinkelPOSTKARTEN-IDYLL

Kurztrip TeufelsmoorMOOREXPRESS

Kurztrip HotzenwaldWALDESRUH

Kurztrip SchleiKURBELN BIS DER LANDARZT KOMMT

Kurztrip ChiemgauHIMMEL ÜBER BAYERN

Kurztrip AmmerlandWINDIGE WEITE

Kurztrip Sächsisches ElblandENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT

Kurztrip EifelVERSTECKTES PARADIES

Kurztrip Teutoburger WaldTEUTONEN-TOUR

Kurztrip Pfälzer WaldIM FELSENLAND

Kurztrip DänemarkSÜDSEE IM NORDEN

Kurztrip ElbtalauenIM URSTROMTAL

Kurztrip Schwäbische AlbSCHÖN IM OFF

Kurztrip WerratalMÄRCHENSTUNDE

Kurztrip SiegerlandHELDENEPOS

Kurztrip OdenwaldWIE MONACO, NUR ANDERS

Kurztrip OstharzHARTER BROCKEN

Kurztrip AllgäuBERGBLICKE

Kurztrip Fränkische SchweizKLETTERSTEIG

Kurztrip ThurgauSCHWEIZER LECKERLI

Kurztrip SchorfheideENTSPANNT AUFS LAND

Kurztrip SchaalseeSTILL RUHT DER SEE

Kurztrip NordfrieslandWIND-JAMMERN

Kurztrip WaldviertelTRAUMWANDLER

Reinspringen oder nicht reinspringen, das ist hier die Frage: Relaxen am See nach der kräftezehrenden Tour.

 

 

EDITORIAL

Auf meine Bremer Hausrunde lasse ich eigentlich nichts kommen. Kleine, verkehrsarme Sträßchen, Felder, Wälder und sattgrüne Wiesen, dazwischen ein paar verschlafene Orte, das passt. Ich könnte die Tour beinahe im Schlaf fahren, kenne jede Kurve, jede Bodenwelle genau, und die Bauern auf ihren Traktoren schon fast beim Namen. So weit so gut. Aber immer nur die gleiche Strecke, die gleiche Landschaft, die gleichen Kirchturmspitzen in der Ferne?

Nein, von Zeit zu Zeit will ich auch etwas Anderes sehen, will Neuland erkunden, mir kleine Fluchten aus dem (Rad)-Alltag gönnen. Ich will mich die Berge hinaufquälen und wieder herunterrasen. Bei mir vor der Haustür machen sich die Anstiege doch eher rar, die Bergwertung wird am ehesten an Autobahnbrücken ausgefahren.

Deutschland ist ein Paradies für Rennradler, man muss nur wissen, wo. Dieses Buch präsentiert 25 der schönsten Kurztrips aus dem Magazin TOUR. Von erfahrenen Journalisten und neugierigen Rennradlern entdeckt – und in lesenswerten Geschichten beschrieben, von renommierten Fotografen ins rechte Licht gerückt. Die GPS-Daten zu den Touren finden Interessierte im Internet (www.tour-magazin.de), ein Infoteil rundet das Angebot ab.

Begeben Sie sich auf die Spuren von Weltmeistern und Tour-de-France-Siegern: an der Ostseeküste oder ganz im Norden in Schleswig-Holstein, dem Land zwischen den Meeren. Touren Sie durch die Hügelketten in der Mitte Deutschlands, entdecken Sie den Süden vom Rennradsattel aus; der Schwarzwald, der Chiemgau und das Allgäu bieten anspruchsvolle Kletterpartien, garniert mit fantastischen Alpenpanoramen. Auf den meisten der empfohlenen Strecken folgt man den Tipps von ambitionierten Lokalmatadoren.

Ein Kurztrip in den Bergen ist für ein Nordlicht wie mich im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight. Radler aus dem deutschen Süden wiederum genießen es vielleicht, endlich einmal gemütlich in der Ebene dahinrollen zu können. Und sie staunen dann vielleicht über den heftigen Wind an der Küste, der dort eigentlich immer bläst. Nur an der »Waterkant« kann man sich vom Wind zu Höchstgeschwindigkeiten schieben lassen – oder gegen ihn ankämpfen. Rennradler im Norden entwickeln für gewöhnlich eine Hassliebe zum Wind – und nutzen ihn als Ersatz fürs Bergtraining.

Und schließlich geht es bei den Kurztrips nicht nur ums Radeln. Neben der andersartigen Landschaft freue ich mich immer darauf, die Mentalität und die Kultur der jeweiligen Gegend kennenzulernen – und nicht zuletzt die Küche. Wann kommt ein Schwabe schon dazu, eine frische Kutterscholle zu genießen? Wie oft kriegt ein Berliner einen echten Pfälzer Saumagen, Kässpätzle oder einen Leberkäs’ auf den Teller? Die hier gezeigten 25 Kurztrips sind über ganz Deutschland verteilt, drei attraktive Rennrad-Reviere liegen unweit der Grenze in den Nachbarländern Dänemark, Österreich und der Schweiz. Sollte Ihnen, liebe Leser, eine Region fehlen, jede Ecke in Deutschland konnten die TOUR-Reporter bislang noch nicht unter die Räder nehmen – aber sie arbeiten daran.

Viel Spaß auf den Kurztrips wünschtSven Bremer (Herausgeber)

 

 

Idyllisches Rügen: Straße bei Sagard auf der Halbinsel Jasmund.

Bisweilen ganz schön steil: Sträßchen unweit der berühmten Rüganer Kreidefelsen.

Sommerliches Treiben vor der Kulisse des Ostseebads Binz.

Schattig: eine der vielen Alleen rund um Stralsund.

 

 

KURZTRIP STRALSUND / RÜGEN

WINDSPIEL

WIND UND KOPFSTEINPFLASTER – DAS SIND DIE GEGNERDES RENNRADFAHRERS AN DER OSTSEE RUND UM DIEHANSESTADT STRALSUND. WER MIT IHNEN SPIELEN KANN,ERLEBT AUF EINSAMEN STRASSEN EIN NATURPARADIES.

Als Rennradler an der Küste muss man wohl gebaut sein wie Gert Friedel. Hungerhaken, die von der erstbesten Böe umgeweht werden, haben es im Nordosten Deutschlands nämlich nicht leicht. Aber ein Mecklenburger »Kanten« wie Friedel mit seinen knapp zwei Metern und rund hundert Kilogramm, der pflügt nur so durch die windumtoste Boddenlandschaft. Den kann nix umhauen, nix aufhalten, nix umwehen.

Als Gast profitiert man bei der Trainingsrunde des SV Hanse-Klinikum Stralsund dankbar von dem veritablen Windschatten, den der »Sektionsleiter Radsport« – so heißt das dort auch mehr als 25 Jahre nach dem Mauerfall noch – spendet. Und weil der Sektionsleiter eine Seele von Mensch ist, macht er das auch gerne, das Windschattengeben. Der TOUR-Besuch kann es sich in seinem Rücken also ein wenig bequem machen und die Landschaft im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft genießen.

Unweit der Ostsee fahren wir durch kleine Orte mit Backsteinhäuschen, entlang prächtiger Alleen, wo sich linker Hand der Weizen im Wind biegt; rechter Hand tanzen die Schaumkronen auf dem Bodden unter der ordentlichen Brise. Am kleinen Hafen in Barhöft, Wendepunkt der Trainingsrunde, wird kurz darüber »geschnackt«, wo und wann man den besten fangfrischen Fisch bekommt. Dann geht’s wieder zurück in Richtung der altehrwürdigen Hansestadt Stralsund. Durch eine Gegend, in der im Spätsommer Abertausende von Kranichen auf ihrem Weg nach Süden rasten.

Auf den noch verbliebenen Kopfsteinpflasterpassagen wird man ordentlich durchgeschüttelt.

Idyllisch ist es hier, aber auch ziemlich verschlafen. Und flach. Weit und breit verstellt kein Berg den Horizont. Allenfalls erheben sich winzige Hügel, die aber gleich als »Alpen« bezeichnet werden – wie die rund 50 bis 60 Meter hohen Erdhaufen namens »Barther Alpen« gegenüber der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst oder die Bodenwellen im Südosten Rügens, aus denen die »Zickerschen Alpen« wurden – die Gert Friedel aber allesamt auf dem großen Blatt wegdrückt.

Am höchsten hinaus geht es im Nordosten Rügens, im Nationalpark Jasmund, unterhalb des 161 Meter hohen Piekebergs. Aber Angst und Schrecken verbreiten die Anstiege im herrlichen Buchenwald nahe der weltberühmten Kreidefelsen auch nicht gerade. »Eine wunderschöne Ecke, aber im Hochsommer meiden wir die komplett«, sagt Friedel und rät ab von der Rügen-Tour.

In der Hauptsaison steht die Insel nämlich bisweilen kurz vorm Kollaps, und der Autoverkehr entlang der meisten rennradtauglichen Straßen nervt über die Maßen. Aber in der Nebensaison ist Rügen ein Traum: am frühen Morgen, wenn der Nebel über dem Jasmunder Bodden aufsteigt, im Mai, wenn der Raps die Insel in ein gelbes Meer verwandelt, am frühen Abend im Schatten der Deutschen Alleenstraße.

Aber auch ohne harte Steigungen hält die Region für Radler eine Herausforderung parat: Das Kopfsteinpflaster. Über manche Passagen kann man – so man sich nicht wegen seines Materials »anscheißt« – einfach drüberwegdonnern. Das macht sogar Spaß. Aber es gibt Abschnitte in der vorpommerschen »Hölle des Nordens«, dagegen sind die »Pavés« bei Paris–Roubaix ein Kindergeburtstag. Passagen, die man nicht mit dem Rennrad fahren kann, ohne dass Mensch und Material ernsthaften Schaden nehmen. Da hilft es nur, sich auf dem Seitenstreifen durchzumogeln. Zum Glück sind die meisten Kopfsteinpflaster-Passagen rund um Stralsund und auf Rügen relativ kurz, und es werden mit der Zeit immer mehr Abschnitte asphaltiert. Aber dort, wo das historische Pflaster erhalten bleibt, heißt es »Augen zu und durch«. Oder wie Gert Friedel zu sagen pflegt: »Vorher das Gebiss rausnehmen!«

Schön und alt: Die Stralsunder Altstadt lockt zum Flanieren.

Abfahrt auf Rügen: Straße Richtung Lietzow am Kleinen Jasmunder Bodden.

 

 

 

 

Bretteben durchs Gebirge: Sträßchen auf dem Großen Ahornboden in der Eng.

Bauernhaus in der Jachenau mit Lüftlmalerei.

Hüben Bayern, drüben Tirol: Deutsch-österreichische Grenze im Karwendel.

 

 

KURZTRIP ISARWINKEL

POSTKARTEN-IDYLL

TIEF IM SÜDEN, WO SICH BAYERNS FLACHLAND ZU ZACKIGEM HOCHGEBIRGE TÜRMT, LIEGT DER ISARWINKEL. DICHT AN MÜNCHEN UND DOCH MITTEN IN DEN BERGEN. WILDROMANTISCH UND ERSTAUNLICH FLACH. NUR SCHLECHTES TIMING KANN HIER DEN SPASS VERDERBEN.

Manchmal tut Oberbayern alles, um Klischees zu bestätigen: In der »Waldschänke« am Ufer des Walchensees lassen sich zwei lodengrün gekleidete Männer um die Fünfzig seufzend auf die Holzbank der Terrasse krachen. Die füllige Bedienung fragt: »Wos derf i bringa?« Stille. Dann sagt der eine Lodengrüne, Typ Förster: »Oiso, i tät amoi a Weißbier nehma – sichaheitshoiba.« Kurze Pause, dann der andere Lodengrüne, Typ Berufsjäger: »Jo, des denk i a.« Meisen hopsen auf dem Geländer, eine gepflegte Touristin blinzelt durch halbgeschlossene Augenlider. Wenn jetzt noch der Wirt die Zither auspackt, sind wir vermutlich in einen Dreh zum neuesten »Komödienstadel« geraten. Aber unser Kuchen ist vertilgt – Zeit, sich mit klappernden Schuhplatten radwärts zu begeben.

Für das klischeehaft Bayerische im oberen Isarwinkel dürfte die sperrige Landschaft mitverantwortlich sein. Etliche Sträßchen durch die Berge sind im Winter gesperrt. Während der Sommersaison gilt Tempo 50 als Limit – und mautpflichtig sind die einspurigen Asphaltbänder zudem. Für Autofahrer. Radfahrer kurbeln mit kurzem Gruß an den Mauthäuschen vorbei.

Entspanntes Rollen an der Isar: die Gipfel von Karwendel und Wetterstein im Blick, ganz rechts die Albspitze.

Die erste unserer Runden nimmt gleich drei Mautstraßen mit. Sie führen durch Täler mit Postkarten-Optik.

Die entscheidende Farbe dieser Postkarte ist Blau. Nicht Himmelblau, eher Grünblau. Quirlige Bäche haben sich so durch die Berge gefräst, dass in Ufernähe noch genug Platz blieb für sanft ansteigende Routen. Schon das breite Kiesbett der oberen Isar wirkt so urwüchsig naturbelassen, dass etliche Ausflügler gar nicht weiter ins Gebirge vordringen. Der einst impulsive Fluss hat Kiesbänke aufgeschüttet und Bäume quergelegt, er hat Brücken weggerissen und Flöße bis zur Donau getragen.

Heute tut die obere Isar so etwas kaum noch. Es ist Naturschützern zu verdanken, dass im Sommer nicht ihr gesamtes Wasser durch einen Stollen in den Walchensee und dessen Wasserkraftwerk fließt. Doch selbst die teilentwässerte Isar glitzert noch so verlockend glasklar und hellblau, dass Badestopps nur an der Vernunft scheitern: Auch die motorisierten Münchner hören den Lockruf der Wildnis, weshalb es am Wochenende gilt, Wallgaus Standortvorteil zu nutzen und schon loszufahren, wenn die Tagesausflügler noch zum Frühstückstisch tapsen.

Wenn sich am Ende der welligen Mautstraße bei Vorderriß der Rißbach in die Isar mengt, reicht die Wassermenge in ruhigen Passagen schon für ein tieferes Türkis. Doch statt sofort dem Weg des tiefsten Blaus zu folgen, verführt uns der Anstieg in die Eng, die längste und wohl schönste Sackgasse des Karwendelgebirges. 25 Kilometer weit dringt das Sträßchen ins Gebirge. Immer glasiger wird das Wasser des Rißbachs, immer steiler das helle Grau der kalkigen Berge. Der Kernbereich des Karwendel gehört schon zu Österreich und ist als Nationalpark ausgeschrieben. Die Straße hinein liefert uns mehr als 300 Höhenmeter, die vor lauter Staunen kaum auffallen. Am Ende weitet sich das Tal zu einem flachen Boden, auf dem vor senkrechten Felswänden mächtige Bergahorne wachsen.

Wir verlassen die Sackgasse bergab, während die motorisierten Münchner erst einwärts brummen, und folgen der Isar Richtung Flachland. Dort, wo die Ortschaften allmählich größer werden, greifen die Hände zurück zum Oberlenker – wir biegen ab in ein weites Seitental, die Jachenau. Noch eine dieser fantastisch unpraktischen Straßen. Ungefähr in dem Moment, in dem wir durch die Zigarren-Qualmwolke des Mautkassierers auf den tief-grünen Walchensee zurollen, muss sich oben im Wald ungefähr dieser Dialog abgespielt haben: »Lass’ ma’s guat sei für heid!« (Förster). »Jo. Gemma auf a Bia.« (Jäger).

Ein stattlicher Bergahorn; Namensgeber des Ahornbodens, eine der schönsten Ecken im Karwendel.

 

 

INFORMATIONEN

ANREISE

AUTO

Von München auf der A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen, Ausfahrt 10 Murnau / Kochel, weiter auf der B11 bis Wallgau.

BAHN

Mit der Regionalbahn von München nach Klais (ab dort sechs km mit Bus oder Rad) oder von München mit der Regionalbahn nach Kochel, ab dort weiter mit dem Bus (Fahrradmitnahme wenn Platz ist).

UNTERKUNFT

WALLGAU

Hotel zur Post

Dorfplatz 6

Telefon 08825 / 9190

www.posthotel-wallgau.com

Fast 400 Jahre alter Traditionsgasthof der Familie Neuner mitten im Ort.

Empfehlenswerte Küche (DZ ab ca. 90 Euro).

ESSEN & TRINKEN

Typisch (ober)bayrische Schmankerl werden im Isarwinkel kredenzt. Weißwurst, die hier schon mal als »Geschwollene« auf den Tisch kommt, dazu ein deftiger Kartoffelsalat. Vorweg eine Aufg’schmolzene Breznsupp’n, vielleicht einen Obazda, danach einen Leberkäs, einen Schweinsbraten oder eine Haxe mit Knödeln und Blaukraut. Heruntergespült mit einem Weißbier, einem Hellen aus der Region oder einem »Russ« (Weißbier mit Zitronenlimo).

Weltmeisterliche Spezialitäten in Wallgau, der Heimat von Magdalena Neuner.

Nennt sich das Sonnental: die Jachenau.

RESTAURANT-TIPP

WALLGAU

Die besten Kuchen und Torten weit und breit gibt es im Café Hexenkessel in Wallgau.

Dorfplatz 4

Telefon 08825 / 9219770

MITTENWALD

Ristorante Da Mamma Lucia

Italia pur in Oberbayern, im Sommer genießt man auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Gipfel des Karwendel. Untermarkt 22 Telefon 08823 / 5777 www.mammalucia.de

SEHENSWERTES

MITTENWALD

Naturinformationszentrum Karwendel

Neben der Bergstation der Mittenwalder Karwendelbahn ragt – einem Riesenfernrohr gleich – eine in Lärchenbohlen gehüllte Betonröhre über die Felskante in Richtung Westen hinaus. Innen erhält man Infos über den sensiblen Lebensraum Hochgebirge und einen fantastischen Tiefblick ins Isartal. Eintritt frei, Auffahrt mit der Karwendelbahn, Telefon 08823/9376760 www.bergwelt-karwendel.de

KOCHEL AM SEE

Franz-Marc-Museum

Modernes Museum mit Ausstellungen zur Künstlergruppe »Blauer Reiter« und anderen Werken des 20. Jahrhunderts. Infos unter Telefon 08851 / 924880 www.franz-marc-museum.de

FAHRRAD-SERVICE

LENGGRIES

Radl Rasti

Bahnhofsplatz 2

Telefon 08042 / 2902

www.radlrasti.de

BENEDIKTBEUREN

Radl-Shop Weissenbacher

Kocheler Straße 5

Telefon 08857 / 9731

www.radl-shop-weissenbacher.de

VERANSTALTUNGEN

Im nahe gelegenen Garmisch-Partenkirchen ist das Ziel des Race Across Germany, einer Extrem-Tour über 1100 km, die in Flensburg startet und zu Füßen der Zugspitze endet (www.raceacrossgermany.de).

Noch ein Postkartenmotiv: das Rißtal.

INFOS

Tourist-Information Wallgau,

Mittenwalder Straße 8

82499 Wallgau

Telefon 08825 / 925050

www.alpenwelt-karwendel.de

KARTE

Kompass, Fahrrad- und Mountainbikekarte 3125,

Radkarte RK 3125 »Bad Tölz-Isarwinkel-Karwendelgebirge«, 1:70 000, 7,99 Euro

 

ROUTEN

GPS-DatenTouren-Daten zumkostenlosen Download(GPX-Format)unterWWW.TOUR-MAGAZIN.DEin der Rubrik »Touren«Webcode #18301

TOUR 1VORDERRISS(südlich von Vorderriß beiKm 18,5 und 58, 3)OswaldhütteBrotzeit und KuchenTelefon 0170 / 2109959

TOUR 2WACKERSBERG (Km 44,5)AltwirtDorfstraße 1Telefon 08041 / 4812www.altwirt-wackersberg.de

SCHLEHDORF (Km 80,8)FischerwirtUnterauer Straße 1Telefon 08851 / 484www.fischerwirt-schlehdorf.de

TOUR 1

BAYERISCHE DELIKATESSENKilometer 118Höhenmeter 1200max. Steigung 9 Prozent

Gleich drei Privatstraßen mit Pkw-Mautpflicht schlängeln sich durch das spärlich besiedelte, spektakulär schöne Karwendel. Dessen Schönheit schätzen viele. Spätestens um halb zehn sollten Ruheliebende Vorderriß passiert haben. Der Anstieg zum Ahornboden beträgt etwa 400 Höhenmeter, die sich komfortabel auf 25 Kilometer verteilen. Auch sonst sind die Steigungen immer moderat. Tipp: Badehose einpacken und im eiskalten Walchensee schwimmen.

KM

ORT | RICHTUNG

0        Start

Wallgau Ortsmitte, Hotel Post | Norden, am Ortsende rechts: Mautstraße Vorderriß

13,7   rechts

Vorderriß, Brücke | Hinterriß, Ahornboden

38,4   umkehren

Gasthof Eng | in Vorderriß rechts: Lenggries

73,4   rechts

Staumauer Sylvensteinsee | Achensee, nach Staumauer gleich links in Radwegtunnel Richtung Lenggries

83,7   rechts

Abfahrt von B 13 | Wegscheid; Isar überqueren und links nach Jachenau, danach der Walchensee-Mautstraße folgen

112,0 links

Einmündung | Wallgau (B 11)

117,8 Ziel

Wallgau Ortsmitte

TOUR 1

SCHLEICHWEGE ZUM KESSELBERGKilometer 108Höhenmeter 820max. Steigung 12 Prozent

Nach Jachenau schlängeln sich zwischen Lenggries und Penzberg verkehrsarme Sträßchen zwischen schmucken Gehöften. Kurz vor Schluss geht’s noch mal bergauf: Die 240 Höhenmeter der Kesselbergstraße steigen allmählich und abwechslungsreich an. Auf der (in Gegenrichtung) vielleicht geschmeidigsten Serpentinenstrecke Oberbayerns bremsen höchstens Touristenautos den Spaß.

KM

ORT | RICHTUNG

0        Start

Wallgau Ortsmitte, Hotel Post | Norden (B 11)

6,0     rechts

Abzweig | Mautstraße Jachenau, geradeaus im Kreisel (Km 36,5): Bad Tölz

40,9   links

Steinbach | Wackersberg, nach 700 m links, direkt hinter einem Bauernhof rechts

44,4   links

Wackersberg, Einmündung | nach 300 m (Statue) links

48,5   geradeaus

Kreuzung nach Brücken-Unter querung | nächste Einmündung (Km 50,5) links

52,3   links

Abzweig | Radroute »BadHeilbrunn«

58,5   rechts

Bad Heilbrunn, Einmündung | Oberenzenau (B 472), am Ortsausgang rechts: Langau (Radweg), an Kreisel und Einmündung nach Penzberg

66,6   links

Penzberg, Kreuzung | Sindelsdorf, dort: via Kleinnach Großweil

77,7   links

Großweil, Kreuzung | Schlehdorf, nach 450 m links: Unterau

80,9   links

Schlehdorf, Einmündung | via Kochel zurück

108,0 Ziel

Wallgau Ortsmitte

 

 

Schnurgeradeaus unter Birken: am Oste-Hamme-Kanal.

Bisschen wackelig, aber befahrbar: Brücke über den Kanal bei Findorf.

Immer geradeaus in den Rausch: Flache Straßen und der ferne Horizont entwickeln einen regelrechten Sog.

Der Leibhaftige ist nur scheinbar Namensgeber des Teufelsmoors.

 

 

KURZTRIP TEUFELSMOOR

MOOREXPRESS

WENIG TEUFLISCH, EHER HIMMLISCH ENTSPANNT – SO IST DAS RADFAHREN IM TEUFELSMOOR BEI BREMEN. IN EINER NORDDEUTSCHEN BILDERBUCHLANDSCHAFT, IN DER AUCH DIE KÜNSTLERKOLONIE WORPSWEDE LIEGT.

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