L.A. Players - Hard to get - JB Salsbury - E-Book

L.A. Players - Hard to get E-Book

JB Salsbury

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Beschreibung

Every weiß genau, was sie tut, als sie in einer Bar den tätowierten Quarterback Spider anrempelt. Sie nimmt ihn mit zu sich nach Hause und zählt die Stunden, bis ihr Vater aufwacht und den jungen Footballer in ihrem Bett erwischt. Alles aus Rache. Denn ihr Vater hat sie als kleines Mädchen direkt nach dem Tod ihrer Mutter weggegeben und sich jahrelang nicht für seine Tochter interessiert. Nun ist Every zurück - selbstbewusst, intelligent und mit einem klaren Plan. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass der Sex mit Spider ihr so viel Spaß machen könnte. Und schon gar nicht, dass der Quarterback Gefühle in ihr aufwirbelt, die sie längst vergraben hatte ...

Der zweite Band der heißen Sports Romance um die Football-Spieler der Bear State University.

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Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber dieses BuchTitelPrologKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Kapitel 23EpilogÜber die AutorinWeitere Titel der AutorinImpressum

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Über dieses Buch

Every weiß genau, was sie tut, als sie in einer Bar den tätowierten Quarterback Spider anrempelt. Sie nimmt ihn mit zu sich nach Hause und zählt die Stunden, bis ihr Vater aufwacht und den jungen Footballer in ihrem Bett erwischt. Alles aus Rache. Denn ihr Vater hat sie als kleines Mädchen direkt nach dem Tod ihrer Mutter weggegeben und sich jahrelang nicht für seine Tochter interessiert. Nun ist Every zurück – selbstbewusst, intelligent und mit einem klaren Plan. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass der Sex mit Spider ihr so viel Spaß machen könnte. Und schon gar nicht, dass der Quarterback Gefühle in ihr aufwirbelt, die sie längst vergraben hatte …

Der zweite Band der heißen Sports Romance um die Football-Spieler der Bear State University.

J  B     S  A  L  S  B  U  R  Y

L.A.PLAYERS

HARD TO GET

Aus dem amerikanischen Englisch von Cherokee Moon Agnew

Prolog

EMERY

Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich gefühllos wurde. An dem ich mein Herz in eine luftdichte Kiste packte und sie so tief vergrub, dass ich keinen Schmerz mehr spüren konnte. Fünf kleine Worte brachten meine gesamte Welt zum Einsturz.

Möge sie in Frieden ruhen.

Mein Herz war in so viele Stücke zerbrochen, dass ich mich fragte, wann ich Frieden finden würde. Gab es Frieden nur im Tod? Als ich zum allerletzten Mal die kalte, blasse Wange meiner Mom küsste, wünschte ich mir, diesen Frieden mit ihr gemeinsam finden zu können.

Doch stattdessen fand ich ihn Tage später, nachdem wir ihren Körper für immer in der Erde versenkt hatten. Mit neun Jahren und nachdem ich gerade meine Mutter verloren hatte, beobachtete ich, wie mein Dad, der einzige Mensch, der mir noch geblieben war, meine Koffer auf den Rücksitz seines Trucks lud. Meine Augen brannten vom endlosen Weinen.

Aber an diesem Tag weinte ich nicht.

Ich erinnere mich, wie ich zwar in den Truck stieg, jedoch den Sitz unter mir nicht spürte. Ich befand mich während der gesamten fünfstündigen Fahrt, ein einziges Durcheinander aus langweiligen Landschaften und unerträglicher Stille, außerhalb meines Körpers.

Als wir die Pontus Academy, den Ort, den ich künftig mein Zuhause nennen würde, erreichten, war ich weder ängstlich noch nervös. Ich spürte keine Freude und auch keine Aufregung, als ich den Blick über die Gebäude mit den weißen Säulen und die perfekt arrangierten Gärten schweifen ließ. Ich verschränkte die Hände hinter dem Rücken, setzte ein Lächeln auf und grüßte Menschen, ohne mir ihre Namen oder Gesichter zu merken.

Ich war eine leere Hülle. Eine Porzellanpuppe, die mit nichts als Luft gefüllt war.

Mein Dad gab mir einen Kuss auf die Stirn. Doch seine Lippen waren kalt.

Er nannte mich sein tapferes kleines Mädchen. Doch seine Worte waren nichts als Rauschen in meinen Ohren.

Dann fuhr er fort, ohne noch einmal zurückzublicken.

Ich war neun Jahre alt, als mir bewusst wurde, dass man Frieden ganz einfach fand, wenn man nichts spürte.

Ich schwor mir, nie wieder etwas zu fühlen.

Kapitel 1

SPIDER

Chaos.

Das einzige Wort, mit dem sich eine Collegebar nach einem gewonnenen Footballspiel beschreiben lässt.

Wir haben gegen UNLV gespielt und das Spielfeld mit ihren Hintern abgewischt, 34 zu 10.

»Das ist Tradition.« Loren, mein Mitbewohner und der Wide Receiver unseres Teams, schiebt mir einen weiteren Tequila zu und hebt seinen eigenen in die Höhe. »Ein Kurzer für jeden Touchdown.«

Meine Teamkameraden nehmen ihre Schnapsgläser, und gemeinsam kippen wir den vierten von fünf Kurzen. Ich spüle meinen mit Bier herunter und lasse den Blick über die Menge schweifen.

Die Mitglieder unseres Teams stechen mir zuerst ins Auge, hauptsächlich, weil sie alle anderen überragen und den meisten Raum einnehmen. Dann sind da noch die Hardcore-Fans, die ihre Gesichter in unseren Schulfarben bemalt und schon vor dem Spiel angefangen haben zu trinken. Inzwischen sind nur noch die da, die den meisten Alk vertragen. Und dann gibt es da noch die Frauen. Die Trikotjägerinnen. Jede einzelne von ihnen ein Fest für die Sinne. Sie riechen gut, sehen zum Anbeißen aus, und ich liebe es, wenn sie sich mit ihren weichen Körpern an mich schmiegen.

»Vorsicht«, sagt Loren und deutet mit dem Kinn auf das Ende des Tresens. »Da kommt was.«

Eine attraktive Brünette kommt mit schwingenden, in engen Jeans steckenden Hüften auf mich zu. »Hey, Spider.«

»Calista.« Ich betrachte sie von Kopf bis Fuß. Mit ihr habe ich öfter was. Umwerfend, temperamentvoll und flexibel, immer bereit für ein ungezwungenes Schäferstündchen auf der nächsten Toilette, in einer Gasse oder auf dem Rücksitz eines Autos.

»Super Spiel heute.« Sie lächelt sexy, während sie mich mit ihren großen braunen Augen mustert.

»Danke.« Ich zupfe an einer ihrer langen Haarsträhnen. »Kann ich dir was zu tri…« Plötzlich schubst mich jemand von hinten. Nicht so fest, dass ich ins Straucheln gerate, aber gerade genug, um meine Aufmerksamkeit zu wecken.

Als ich mich umdrehe, steht da eine zierliche Blondine, die hier völlig fehl am Platz wirkt.

»Sorry«, sagt sie und sieht mir mit ihren blauen Augen direkt ins Gesicht. »Jemand hat sich an mir vorbeigedrückt, und ich habe das Gleichgewicht verloren.«

Ich kneife die Augen zusammen und begutachte ihr biederes schwarzes Kleid, das sie bis zum weißen Kragen zugeknöpft hat. Ihr blondes Haar wird von einem schwarzen Seidenband zusammengehalten.

Sie hebt eine kleine Hand, um die Aufmerksamkeit der Barkeeperin auf sich zu ziehen. Ihre Nägel sind in einem zarten Rosa lackiert. Bestimmt haben ihre Nippel die gleiche Farbe.

»Mina!«, rufe ich der Barkeeperin zu, und ihr Blick landet auf mir.

Sie verteilt die Biergläser, die sie gerade befüllt hat, stellt sich vor mir und wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Was darf’s sein, Spider?«

Ich sehe herunter zu der hübschen Blondine, die erneut unverfroren meinem Blick standhält. Eine so adrette, niedliche Frau sollte vor einem Typen wie mir eigentlich Angst haben. Doch sie wirkt kein bisschen eingeschüchtert. »Was willst du trinken?«

Sie wendet den Blick von mir ab und beugt sich über den Tresen, die Ellbogen darauf gestützt. »Kann ich bitte einen Chardonnay bekommen?«

Ich muss grinsen. Wer zur Hölle ist diese kleine Frau, die sich in so einem Schuppen einen Chardonnay bestellt? Doch so absurd der Gedanke auch ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Frau wie sie etwas anderes trinkt. Vielleicht Champagner. Sie sieht geldig aus, weit außerhalb meiner Preisklasse. Und trotzdem erwische ich mich dabei, wie ich mich näher zu ihr lehne.

Als Mina ihr tatsächlich ein Weinglas hinstellt, bin ich perplex. »Macht neun Dollar.«

»Schreib es auf meine Rechnung«, sage ich, und die Mini-Nonne blickt lächelnd zu mir hoch.

»Danke.« Sie hebt ihr Glas, als wollte sie mit mir anstoßen, und trinkt einen Schluck. Angewidert zieht sie die Nase kraus – und es ist verdammt niedlich.

Ein warmer Arm legt sich von hinten um mich. Ich blicke nach unten und sehe, wie Calistas Hand unter dem Saum meines T-Shirts verschwindet. Warnend bohren sich ihre langen Fingernägel in meinen Bauch.

Ich packe ihr Handgelenk, wende mich ihr zu und drehe der Blondine den Rücken zu. »Heute Abend nicht.«

Ihr verführerisches Lächeln verschwindet umgehend, und ihre Augen beginnen zu lodern. »Warum nicht?«

»Muss ich dir einen Grund nennen? Nein heißt nein.«

»Na schön.« Sie macht auf dem Absatz kehrt und stapft davon. Wahrscheinlich sucht sie sich einfach den nächsten Footballspieler, der ihr an die Wäsche will. Da wird sie nicht lange suchen müssen, denn es sind genügend da.

»Yo, Spider! Letzte Runde!«

Zum Glück steht die kleine Blondine immer noch neben mir und nippt an ihrem Wein, als ich den Tequila von Loren entgegennehme. Ich reiche ihn ihr. »Hier. Schmeckt bestimmt besser als dieser beschissene Wein.«

Sie schnuppert daran. »Oh, wow.« Sie blinzelt schnell, als würde ihr der Schnapsdampf in den Augen brennen. »Was ist das?«

»Tequila.« Ich rücke näher an sie heran und spüre, wie sich ihre zarte Schulter in meine Rippen bohrt, als ich mir von der Theke einen weiteren Kurzen schnappe.

Loren setzt sich auf den Tresen und hebt sein Glas. »Der letzte Touchdown-Schnaps des Abends!« Die ganze Bar bricht in Jubel aus. »Auf eine unschlagbare Saison!«

Alle drehen durch und applaudieren besoffen, während ich fasziniert beobachte, wie die Frau neben mir an dem Tequila nippt, dann noch mal und ihn dann auf einmal herunterstürzt, als hätte sie es schon eine Million Mal gemacht. Sie verzieht das Gesicht, hustet, schlägt sich die Hand vor den Mund und sieht mich mit tränenden Augen an.

»Gut, oder?« Ich kippe meinen eigenen Tequila hinunter und schmecke weniger als bei den ersten vier.

»Köstlich«, lallt sie lachend. »Aber ich glaube, ich bleibe lieber bei meinem Wein.«

»Wie du willst.« Mein Mundwerk wird lockerer, mein Puls geht schneller als gewöhnlich, und mir wird bewusst, dass ich ein wenig angetrunken bin – und heiß auf die kleine Lady. Ich beobachte, wie sie mich beobachtet, und frage mich, wie sie wohl ohne ihre Klamotten aussieht. Doch bei ihr müsste ich vorsichtig sein. Würde mich nicht wundern, wenn sie noch Jungfrau wäre. Sie wirkt wie ein frommes Mädchen aus einer Kleinstadt, und das Tier in mir würde alles dafür geben, sie zu versauen. Nicht, dass sie mir jemals eine Chance geben würde.

Trotzdem, ich habe schon jetzt Hundert verschiedene Dinge im Kopf, die ich gern mit ihr anstellen würde.

»Spider?« Ihre sanfte Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. »Willst du tanzen?«

Mein betrunkenes Gehirn rafft es nur langsam. »Ich kann nicht tanzen.«

Sie grinst schief und ergreift unter dem Tresen meine Hand. »Los.«

EMERY

Ich habe ihn.

Ich wusste, dass ich ihn rumkriegen würde. Mir ist vollkommen bewusst, was Männer in mir sehen: die naive, unberührte Jungfrau. Eine leere Leinwand, die man beschmieren kann. Falsch. Falsch. Falsch.

Als ich heute Abend diese Bar betrat, wusste ich genau, wonach ich suchte. Die Auswahl an Männern war schier endlos. Als ich Spider entdeckte – all die Tattoos, das Lippenpiercing, seine Scheißegal-Haltung –, wusste ich sofort: Das ist es, was ich will.

Er hat keinen Scherz gemacht, als er meinte, er könne nicht tanzen. Steif wie eine Statue steht er auf der Tanzfläche und bewegt sich nur, um von seinem Bier zu trinken, während er mich dabei beobachtet, wie ich die Hüften im Takt der Musik wiege. Sein Blick fühlt sich an, als würde er mich berühren, während er mich betrachtet, mich erforscht, versucht herauszufinden, wie ich ticke. Als er meine Lippen betrachtet, beginnen seine Augen zu lodern. Ich würde meine Perlenohrringe darauf verwetten, dass er sich fragt, wie ich schmecke.

Ich bewege mich auf ihn zu, lege eine Hand auf seine Hüfte und sehe ihm direkt in die faszinierenden dunklen Augen, die beinahe schwarz wirken. Sie ziehen mich an wie ein finsterer, bodenloser Abgrund, in dem keine Gefühle existieren.

»Willst du, dass ich dich küsse?« Ich kenne die Antwort bereits, will die Worte aber aus seinem Mund hören.

»Ich will, dass du noch viel mehr machst, als mich nur zu küssen.« Er lässt seine Finger durch mein Haar gleiten, während er meinen Hals betrachtet, als wollte er mich beißen und mein Blut trinken. Bei dem Gedanken bekomme ich Gänsehaut.

»Was denn zum Beispiel?« Ich schiebe die Hand zwischen uns und lege sie auf seinen halben Ständer. »Das?«

Seine Augen werden groß, und er fährt sich mit den Zähnen über die Unterlippe. »Ja. Genau das.«

Ich drücke zu, bis ihm ein Zischen entweicht. »Ich würde dich jetzt wirklich gern küssen.«

Er legt die Hand in meinen Nacken und zieht mich an sich. Ich habe Mühe, mich auf den Zehenspitzen zu halten, während seine Lippen immer näher kommen. »Wie heißt du?«, haucht er gegen meinen Mund, und sein Piercing streift meine Haut.

»Spielt das denn eine Rolle?«

Kurz zieht er die dunklen Augenbrauen zusammen, bevor er seinen Mund auf meinen drückt. Ich lege den Kopf in den Nacken, öffne meine Lippen und lasse meine Zunge in seinen Mund gleiten. Der Geschmack von Alkohol vermischt sich mit Sünde und dem Versprechen von Schmerz, der vermutlich sein eigener ist.

Die Jungs auf dem Internat haben immer nur nach Zigaretten und Pfefferminzbonbons geschmeckt.

Ich seufze in seinen Mund, kralle mich in sein Shirt, um ihm näher zu sein, und schiebe die Hand in seine Jeans, bis er schließlich über seine eigenen Converse stolpert.

»Fuck«, raunt er, beendet den Kuss und leckt sich die feuchten Lippen. Irgendwann während unseres Kusses hat er die Faust in meinem Haar vergraben, um meinen Kopf festzuhalten. »Du bist ganz anders, als ich erwartet hätte.«

Ohne. Scheiß.

»Komm mit mir nach Hause.« Ich formuliere es nicht als Frage, denn ich akzeptiere kein Nein. Nicht wie das Mädchen vorhin.

Er grinst verrucht. »Ich besorge uns ein Uber.«

Das reinste Kinderspiel.

Wir küssen uns fieberhaft auf dem Rücksitz des Honda Accord, während uns unser Fahrer im Rückspiegel beobachtet. Einmal erwische ich ihn dabei und zwinkere ihm zu, wodurch er kurz ins Schlingern gerät.

Zu Hause angekommen, zerre ich den tätowierten Footballspieler durch das dunkle Haus in mein Zimmer. Da das Licht aus ist, wird ihm die Einrichtung nicht viel über mich verraten. Nicht, dass er mit brennendem Licht mehr erfahren würde. Ich wohne noch nicht lange hier. Abgesehen von ein paar Fotos gibt es nur wenig Persönliches. Er hat also keine Ahnung, wer ich wirklich bin – und genau so soll es sein.

Ich fackle nicht lange, ziehe ihm die Jeans und das Shirt aus und entledige mich dann meiner eigenen Kleidung. In einem Knäuel aus nackten Körpern und Lust fallen wir auf das Bett.

Während er mit den Zähnen über meinen Hals fährt, zwischen meinen Brüsten hindurch und sich zwischen meinen Schenkeln platziert, grinse ich in der Dunkelheit vor mich hin.

»Du solltest wissen«, sagt er und knabbert an der Innenseite meines Schenkels, »dass ich kein Beziehungstyp bin.«

Zum Glück sieht er mein Gesicht nicht, denn ich verdrehe die Augen bis zum Anschlag. »Wer sagt denn, dass ich auf der Suche nach einer Beziehung bin?«

»Die meisten Frauen wie du wollen eine Beziehung.« Er leckt über meine Haut und saugt so fest daran, dass er bestimmt einen Knutschfleck hinterlässt.

Frauen wie ich.

Man kann Menschen so leicht hinters Licht führen. Das äußerliche Erscheinungsbild reicht ihnen, um sich ein Urteil zu bilden, ohne sich die Zeit zu nehmen, ein wenig tiefer zu blicken. Aber ich will mich nicht beschweren. Ich habe die Schlichtheit der menschlichen Natur schon mehr als einmal zu meinem eigenen Vorteil genutzt.

Aber das alles würde ich sofort aufgeben, wenn ich den einen Menschen finden würde, der es schafft, mich zu überraschen.

»Vielleicht überlegst du es dir nach heute Abend ja anders.« Als sich seine Muskeln anspannen, muss ich grinsen. Wie gern ich jetzt das Licht anknipsen würde, um die Panik in seinen Augen zu sehen.

»Werde ich nicht.« Er drückt fest meine Hüften, um sicherzugehen, dass ich ihm zuhöre. »Sag mir, dass du das verstanden hast. Dann können wir weitermachen.«

»Das hier ist ein One-Night-Stand. Schon verstanden. Klar und deutlich.« Natürlich weiß ich das längst. Ich habe ihm ja nicht einmal meinen Namen verraten.

Die nächste Stunde geben wir uns unserer Lust hin, drücken, ziehen, kratzen und beißen, bis wir vollkommen erschöpft zusammenbrechen. Mein Puls hämmert, meine Muskeln sind schwach, und mein Haaransatz ist schweißnass. Spider weiß, wie man mit dem Körper einer Frau umzugehen hat.

Ich betrachte die Schemen seiner Gestalt im Dunkeln. »Du solltest dir besser ein Uber rufen.«

»Mache ich, sobald ich meine Arme und Beine wieder spüre.« Er rollt sich auf den Bauch und macht es sich gemütlich. »In ungefähr einer Stunde.«

»Okay. Bleib, solange du willst.«

Er schiebt einen bunt tätowierten Arm unter mein Kissen, während sein Atem immer langsamer wird und sich in ein sanftes Schnarchen verwandelt.

»Ich habe es nicht eilig, dich loszuwerden.« Ich schmiege mich an ihn, damit ich aufwache, sollte er versuchen, sich davonzuschleichen. Doch schließlich schlafe ich ebenfalls ein.

Nur wenig später schrecke ich hoch, als er sich aufrappelt. Ich beobachte, wie sich seine große, dunkle Gestalt in Richtung Tür bewegt, mache jedoch keinerlei Anstalten, ihn aufzuhalten. Da er nackt ist, weiß ich, dass er nicht vorhat zu gehen. Noch nicht. Vielleicht sucht er das Badezimmer.

Als er das Zimmer verlässt, setze ich mich auf und beobachte, wie er nach links abbiegt.

Ich schlage die Hand vor den Mund, um mir das Lachen zu verkneifen.

Ich dachte, ich müsste mir mehr Mühe geben, damit mein Plan funktioniert, doch er ist direkt in meine Falle getappt.

Ich lege mich wieder hin, schließe die Augen und stelle mich schlafend.

In dem Moment höre ich von nebenan die tiefe, dröhnende Stimme meines Dads. »Wer zur Hölle … Spider? Bist du das?«

Kapitel 2

SPIDER

Ein weiterer Schritt würde meinen sicheren Tod bedeuten.

Nackt, mit den Händen mein Gemächt bedeckend, stehe ich vor dem Mann, der meinem Leben, wie ich es kenne, ein Ende setzen könnte. Ich schwanke – der Grund dafür ist eine Mischung aus dem Tequila und meiner nächtlichen Verwirrung.

»Coach?« Während ich das Wort ausspreche, ziehen sich meine Eier immer weiter in meinen Körper zurück. Für manche ist es nur irgendein Titel. Aber für die Leute aus dem Bear State University Footballteam ist »Gott« die viel treffenderer Bezeichnung.

»Was zur Hölle hast du nachts um zwei nackt in meinem Haus zu suchen?« In T-Shirt und Shorts steht er an der Kante seines Betts.

Ich habe den warmen Kokon verlassen, um aufs Klo zu gehen. Als ich über den dunklen Flur gestolpert bin, muss ich wohl die falsche Tür erwischt haben.

»Ich …« Ich schlucke hart und spüre, wie meine Kehle noch immer vom Alkohol brennt.

»Das habe ich ja noch nie erlebt, dass dir die Worte fehlen, Spider. Hast du etwa einen Schlaganfall?« Seine Stimme zittert so, als wenn ich dreißig Sekunden vor Spielende einen Wurf vermassle.

»Gut möglich, Coach.« Und das ist die Wahrheit. Alles oberhalb meines Halses fühlt sich an, als würde ich träumen, während alles unterhalb am liebsten die Flucht ergreifen würde.

Als er einen Schritt auf mich zumacht, zucke ich vor Schreck zusammen. »Emery.«

»Wie bitte?«

Sein Blick verfinstert sich. Selbst im Dunkeln sehe ich seine Augen lodern. Seine Kiefermuskeln spannen sich an und lockern sich wieder.

Als mir bewusst wird, was ich getan habe, halte ich mir die Hände noch fester vor den Schritt. Ich kenne immer noch nicht ihren Namen. »Emily, ja …«

»Emery, du verdammter Mistkerl!« Er packt mich, bevor ich überhaupt blinzeln kann, im Nacken, schiebt mich aus seinem Schlafzimmer, über den Flur und in das Zimmer seiner Tochter. Als er das Licht anknipst, klärt sich der Nebel der Nacht, und alles wird von den mindestens einhundert Watt ans Licht befördert.

Emery schnellt in ihrem Bett hoch, die Decke rutscht von ihr herunter und entblößt ihre Brüste. Als ich die lila Knutschflecken auf ihrer blassen Haut sehe, stöhne ich. »Ups.« Sie machte keine Anstalten, sich zu bedecken, und ich verziehe vor Schmerz das Gesicht, als der Coach mit seiner Hand meine Halswirbel zermalmt.

Meine Jacke liegt auf dem Boden, meine Jeans in einem Haufen am Fuß ihres Betts, und mein T-Shirt hängt über ihrem Kopfteil. Ich hatte mir überlegt, es als Teamstreich auszugeben, mitten in der Nacht im Schlafzimmer des Coachs aufzukreuzen, doch die Beweislast ist so erdrückend, dass ich die Wahrheit nicht leugnen kann.

»Was habe ich gesagt, als ich dir erlaubt habe, bei mir zu wohnen?« Er unterstreicht die an seine Tochter gerichtete Frage, indem er noch fester zudrückt. Ich wusste nicht mal, dass er eine Tochter hat. Ich dachte immer, der Kerl wäre der reinste Mönch, denn sein sexueller Frust lässt ihn zu einem wütenden Arschloch werden – und es ist Fakt, dass wütende Arschlöcher Spiele gewinnen. »Ich habe dir gesagt, dass hier nicht rumgevögelt wird!«

Emery funkelt ihn böse an. »Du hast nicht zu bestimmen, was ich mit meinem Körper mache!«

»Wenn dieser Körper unter meinem Dach lebt, schon.«

»Nein, haben Sie nicht«, werfe ich ein. »Es ist immer noch ihr Körper.«

»Halt den Mund, Theodore.«

Als ich höre, mit welcher Wut er jede einzelne Silbe meines richtigen Namens ausspricht, verkrampfe ich mich. Jetzt fühle ich mich wieder wie früher, als ich noch ein schmächtiges, hilfloses Kind war.

Er schüttelt mich. »Du hast dich in das Bett meiner unschuldigen Tochter geschlichen?«

Unschuldig? So unschuldig wirkte sie gar nicht, als sie mir auf der Tanzfläche die Zunge in den Hals und die Hand in die Hose gesteckt hat.

Ich war mit meinem Team im Henley’s und habe auf unseren Sieg getrunken. Ich dachte, sie wäre nur eine weitere Trikotjägerin. Ich starre sie an. Das blonde Haar. Die hellblauen Augen. Die blasse Haut, die von einer Nacht voller Sünde gerötet ist. Sie ist ein gefallener Engel, eine verdorbene Seele, die sich unter einer tugendhaften Rüstung versteckt.

»Zieh dich an und verschwinde verdammt noch mal aus meinem Haus.« Der Coach schubst mich. Die gewalttätige Geste ist mir so vertraut, dass ich mich normalerweise zur Wehr setzen würde. Stattdessen lächle ich die hinterhältige Schlange mit der Barbie-Maske an. »Touché.«

Sie erwidert meinen Blick, und auf ihren Lippen blitzt so etwas wie ein Lächeln auf.

»Rede gefälligst nicht mit ihr!« Der Coach lauert im Türrahmen und beobachtet jede meiner Bewegungen, während ich meine Klamotten einsammle.

Ich gebe mir nicht mal Mühe, mich zu bedecken, während ich meine Jeans hochziehe – ohne Boxershorts, wie gestern Abend. Ich bin eh schon so gut wie tot, soll sie ruhig einen letzten Blick auf meinen …

Der linke Haken des Coachs kommt aus dem Nichts, und ich taumle, mir das Kinn haltend, nach hinten. Emery ist aus dem Bett gesprungen, hat die Decke um sich gewickelt und eilt mir zu Hilfe. »Alles okay?« Bevor ich etwas erwidern kann, wirbelt sie zu ihrem Dad herum. »Raus aus meinem Zimmer!«

»Nur über meine Leiche. Ich werde nicht gehen, bevor er nicht verschwunden ist!«

Emery lässt die Bettdecke fallen und schenkt ihrem Dad einen Anblick, den er nie wieder vergessen wird.

»Verdammt, Em«, schimpft er, hebt die Decke auf und legt sie ihr um.

Doch sie lässt einfach die Arme hängen, sodass sie erneut herunterrutscht. »Ich bin nackt und brauche ein wenig Privatsphäre«, sagt sie bestimmt. »Geh jetzt, oder ich rufe Onkel Steve an und erzähle ihm, dass du darauf bestanden hast, mir dabei zuzusehen, wie ich mich anziehe.«

Coach Brawley macht mit seinen ein Meter neunzig und hundertdreißig Kilo auf dem Absatz kehrt und schlägt die Tür so fest zu, dass ich das Holz knacken höre. Bewundernd starre ich die feurige kleine Blondine an. Ich habe es noch nie erlebt, dass sich der Coach irgendjemandem beugt. Ich glaube, sie ist der Teufel höchstpersönlich.

In einer schnellen Bewegung wickelt sie sich die Bettdecke um und wendet sich mir zu. »Bist du verletzt?« In ihrer Stimme liegt nichts Sanftes, und zum ersten Mal sehe ich in ihr etwas von ihrem Dad.

»Nein.« Ich reibe mir den Kiefer, der nur ein wenig schmerzt, und grinse. »Ich halte so etwas aus.«

Sie schnappt sich mein T-Shirt und wirft es mir zu. »Tut mir leid mit meinem Dad.« Und wieder klingen ihre Worte emotionslos.

»Ach ja?«

»Was soll das denn heißen?«

Ich zucke mit den Achseln und stecke mein Handy und mein Portemonnaie in meine hinteren Hosentaschen. »Dass ich nicht blöd bin.« Ich sehe sie durchdringend an. »Du hast mich benutzt.«

»Du mich doch auch.«