La cucina verde - Carlo Bernasconi - E-Book

La cucina verde E-Book

Carlo Bernasconi

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Beschreibung

Die italienische Küche ist gerade für Gemüseliebhaber ein wahres Schlaraffenland. Carlo Bernasconis ausgesuchte Rezeptkreationen, die oft auf Erinnerungen an die Küchentradition seiner italienischen Familie zurückgehen, gepaart mit Larissa Bertonascos farbenfrohen Illustrationen, machen dieses Buch zu einer genussreichen Reise durch den italienischen Gemüsegarten. Im sonnenverwöhnten Italien gedeihen rund ums Jahr zahllose Gemüsesorten, die von Bozen bis Palermo auf vielfältige Weise zubereitet werden. Von Artischocke bis Zucchini hat Carlo Bernasconi insgesamt achtzehn Gemüsesorten ausgewählt, mit denen in Italien gern gekocht wird. Er erklärt die Bedeutung und Verwendung der einzelnen Gemüse und lässt dabei auch persönliche Erinnerungen an die Küche seiner Nonna und seiner Mamma einfließen. Die sinnlichen Illustrationen von Larissa Bertonasco fangen den bunten Reigen der Gemüsesorten ein und wecken Italien-Sehnsüchte. Vor das Kochen und Schmausen hat sie den Augenschmaus gesetzt.

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Seitenzahl: 152

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La cucina verde

Für Fenissa, Selina, Fabio und Laurens –meine allerliebsten Gäste CB

Für meine Eltern Monica & Aldo LB

8. Auflage 2014© 2010 Verlagshaus Jacoby & Stuart, BerlinAlle Rechte vorbehaltenIllustrationen: © Larissa Bertonascovermittelt durch die Agentur Susanne Koppe, Hamburg,www.auserlesen-ausgezeichnet.deGestaltung, Satz und Litho:up designers berlin-wien / Walter LendlGesetzt aus der Apex New und der Kipp No1Printed in Slovenia

ISBN 978-3-941087-79-8www.jacobystuart.de

Indice

13

Grazie, Nonna!

15

La cucina verde

Die italienischeGemüseküche

26

Carciofo

Artischocke

36

Fagioli & Fagiolini

Bohnen

46

Broccolo & Cavolfiore

Brokkoli & Blumenkohl

54

Spinacio

Spinat

64

Zucchina

Zucchini

72

Finocchio

Fenchel

80

Piselli

Erbsen

88

Asparagi

Spargel

96

Polenta

Mais

10

104

Funghi

Pilze

112

Zucca

Kürbis

122

Carota

Karotte

130

Peperone

Paprika

138

Pomodoro

Tomate

Inhalt

148

Cipolla

Zwiebel

156

Radicchio

Radicchio

164

Melanzana

Aubergine

174

Patata

Kartoffel

182

Gemüseregister

186

Alphabetisches

Register

11

Grazie, Nonna!

Wäre meine italienische Großmutter nicht eine so leidenschaftliche Köchin gewesen, vielleicht hätte ich die Lust am Kochen nie entdeckt. Maria Bernasconi-Trivellin hatte in den 1920er- und 30er-Jahren ein Restaurant in Zürich geführt, unterstützt von ihren unverheirateten Brüdern und Schwestern, die nach Feierabend mit anpackten. Und wann immer in meiner Kindheit ein großes Fest für die nicht eben kleine Verwandtschaft vorbereitet werden musste, nahm meine Nonna das in die Hand – und ich durfte ihr dabei zusehen.

Aufgeregt verfolgte ich das Klappern und Hantieren in der Küche, wo meine Nonna den lieben langen Tag ein großes Suppenhuhn zubereitete, das tags darauf eine herrliche Füllung für ihre unübertroffenen Cappelletti hergeben würde. Ein Kühlschrank wurde erst in den späten 70er-Jahren angeschafft, deshalb bewahrte Nonna die Lebensmittel, die kühl gelagert werden mussten, in einem Loch in der Außenmauer der Küche auf, das von einem Schrank verdeckt war. Vor großen Festen stapelten sich hier die Leckereien, die ich mit sehnsüchtigen Blicken verschlang!

Der Höhepunkt eines jeden Festmahls, bei dem der Chianti aus der typischen, von Stroh ummantelten Flasche in Strömen floss, waren für mich stets die Cappelletti, die Nonna in der Brühe servierte, in der das Suppenhuhn seiner Bestimmung entgegengesimmert hatte. Voller Ehrfurcht vor diesen kunstvoll gefalteten Nudeltaschen und betört von ihrem Duft, wagte ich kaum, sie anzurühren. Bei der Erinnerung an Nonnas Cappelletti wird es mir noch heute warm ums Herz.

In meinem eigenen Restaurant, das ich 2005 eröffnet habe, pflege ich eine leichte, frische Küche, bei der viel Gemüse in den buntesten Farben auf die Teller kommt, als Vorspeise und als Hauptspeise – dabei bleibt immer noch Platz für Fleisch oder Fisch. Meine Nonna hingegen war noch der typischen Küche der ersten Einwanderergeneration verhaftet: Fleisch stand bei ihr stets im Mittelpunkt einer Mahlzeit, dazu gab es oft Bratkartoffeln und nur wenig Gemüse. Gleichwohl legte sie, die aus der hügeligen Gegend um Bassano del Grappa im Veneto stammte, viel Wert auf frische Zutaten. Ihr Leben lang misstraute sie Supermärkten und kaufte ihr Gemüse direkt beim Bauern, der seinen Hof damals noch mitten in der Stadt hatte. Ich war mächtig stolz, wenn ich sie als kleiner Junge bei diesen Besorgungen begleiten durfte – die richtige Gemüseküche allerdings lernte ich erst viel später kennen.

Aus meinem lieb gewordenen Alltag ist dieses Buch entstanden. Es ist auch eine Reise zurück zu den italienischen Vorfahren, den Bauern und kleinen Handwerkern, die sich im Alltag kaum Fleisch oder Fisch leisten konnten und als Selbstversorger die Früchte ihres Gartens mit viel Phantasie in leckere Gerichte verwandelten.

Viel Spaß mit der Cucina verde und buon appetito!

13

La cucina verde

Die italienische Gemüseküche

»Auf den Plätzen ist es an Markttagen sehr voll, Gemüse und Früchte unübersehbar, Knoblauch und Zwiebeln nach Herzenslust. Übrigens schreien, schäkern und singen sie den ganzen Tag, werfen und balgen sich, jauchzen und lachen unaufhörlich. Die milde Luft, die wohlfeile Nahrung lässt sie leicht leben.« Italienische Küche bedeutet puren Genuss und sinnlichste Lebensfreude – das hat wohl auch Goethe so empfunden, als er diese Sätze am 17. September 1786 in Verona niederschrieb. Und die Marktstände sind heute wie damals mit knackig-frischem, aromatischem Gemüse in Hülle und Fülle bestückt. Ein wahrer Augenschmaus, aber nicht nur das: Ein verlockend knackiger Radicchio beflügelt auch die Phantasie des Kochs gleich viel mehr als eine unter Plastikfolie eingeschweißte Aubergine dubioser Herkunft. Die italienische Küche kennt eine Vielzahl köstlicher Gemüsegerichte, und man muss nur ein paar schlichte Grundregeln beachten, um die meist ganz einfachen Rezepte umsetzen.

Grundsätzlich gilt: JE FRISCHER, DESTO BESSER. Am besten schmeckt natürlich biologisch angebautes Gemüse, doch obwohl Italien klimatisch und geographisch beste Voraussetzungen dafür bietet, herrscht hier in Sachen biologischer Anbau noch Nachholbedarf. Die Gemüse jedenfalls, die in diesem Buch vorgestellt werden, sind allesamt fester Bestandteil der genuin italienischen Küche und – abgesehen von wenigen speziellen Varietäten – auch nördlich der Alpen erhältlich. Das Gemüse landet in Italien natürlich nicht allein im Kochtopf. Käse gehört untrennbar dazu, aber auch Kräuter, Eier, Zitrone, Nüsse, allen voran die zarten und höchst aromatischen Pinienkerne, Balsamico-Essig und natürlich Olivenöl! Diese elementaren Zutaten der italienischen Gemüseküche werden großzügig eingesetzt, und genau das macht die Gerichte so schmackhaft und unvergleichlich.

Beim KÄSE ist zunächst einmal der vollreife Parmigiano zu nennen, der zur Grundausstattung gehört und im besten Fall 24 Monate gelagert worden ist (oder sogar noch länger, aber dann wird er nahezu unerschwinglich). Kaufen Sie den Parmesan immer am Stück und nicht vorgerieben – Sie entscheiden selbst, wann er frisch von der Reibe auf Ihre Gemüselasagne fällt. Wer seine Gerichte lieber mit einem kräftigeren Käse würzt, nimmt Pecorino. Der Schafskäse ist in verschiedenen »Härtegraden« zu haben, die wiederum von der Reifezeit abhängen: Je länger ein Käse lagert, desto mehr verliert er an Gewicht und gewinnt an Aroma. Wichtig ist außerdem Mozzarella – mittlerweile des Schweizers beliebtester Käse, noch vor dem Emmentaler! Er wird inzwischen auch aus biologischer                

15

Kuhmilch hergestellt, aber das ist natürlich Mumpitz: Ein echter Mozzarella wird aus Büffelmilch gewonnen und darf, so habe ich es in Apulien gelernt, nicht später als sechs Stunden nach seiner Herstellung gegessen werden – was für alle Menschen außerhalb Apuliens (oder Kampaniens) zu einem Ding der Unmöglichkeit wird. Nicht zuletzt gehört zu den wesentlichen Käsesorten auch der Gorgonzola, der mittlerweile sowohl in seiner pikanten Variante als auch in milderer Form mit Mascarpone durchsetzt erhältlich ist. Das intensivste Aroma besitzt der Gorgonzola aus Schafsmilch, den man jedoch leider seltener antrifft. Hier gilt das Gleiche wie beim Gemüse: Frisch vom Markt hält er sich besser als in seinem zellophanierten Gefängnis in der Supermarktkühlkette.

Bei den KRÄUTERN sind die frischen auf jeden Fall den getrockneten vorzuziehen. Einige Töpfe auf dem Balkon – Thymian, Basilikum, Rosmarin, Majoran und mindestens zwei Töpfe mit glatter Petersilie – reichen für einen Sommer. Es stärkt das Wohlgefühl in der Küche ungemein, wenn die frisch geschnittenen und noch voller ätherischer Öle steckenden Kräuter die Gerichte aromatisieren. Und inzwischen sind frische Kräuter – dank größerer Kräutergärten auf den Kanaren zum Beispiel – sogar im Winter erhältlich. Ein wichtiges Gewürz neben frischen Kräutern ist der Pfeffer, der immer frisch aus der Mühle kommen sollte.

Finalmente: OLIO DI OLIVA. Das »flüssige Gold« spaltet nicht nur die Meinungen, sondern manchmal auch die Zungen, und die Diskussion darüber wird oftmals ideologisch geführt. Woran sich halten? Nur ans eigene Geschmacksempfinden. Meines etwa reagiert begeistert auf das aus den Taggiasca-Oliven kalt gepresste ligurische Olivenöl. Andere schwören auf toskanisches, umbrisches oder apulisches, wieder andere lassen nur das am Gardasee erworbene Olivenöl in ihre Küche. Probieren Sie möglichst viele aus: Das ist der einzige Weg, um jenes zu finden, das Ihnen am besten bekommt. Unter einer Voraussetzung allerdings: Es muss kaltgepresstes Olivenöl sein! Alles andere ist meist industriell hergestellt und mag zum Kochen mal ganz in Ordnung sein, aber wer Olivenöl als Gewürz einsetzt – und das ist in der italienischen Küche sehr häufig der Fall –, der sollte immer Olio di oliva extra vergine verwenden.

Die gleichen Qualitätsansprüche gelten natürlich auch für den Essig: ACETO BALSAMICO DI MODENA TRADIZIONALE ist so ziemlich das Teuerste, was nach den weißen Trüffeln auf dem Markt ist. Jener über zweieinhalb Jahrzehnte in unterschiedlich großen und jeweils aus anderen Hölzern gefertigten Fässern gelagerte Essig ist eine Delikatesse, die tropfenweise Gerichte veredelt. Natürlich ist er für die Alltagsküche weniger geeignet, aber wer will, kann sich sogar seinen eigenen »Tradizionale« herstellen: Einfach 1 l Balsamico-Essig mit 300 g Zucker bei niedriger Hitze mindestens 2 Stunden lang zu einem Sirup einkochen und dann auskühlen lassen. In ein gut verschließbares Gefäß füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Konsistenz ist nahezu die gleiche, nur mit Holz ist dieser »Tradizionale« leider nie in Berührung gekommen ...

16

E IL VINO? Die Gemüsegerichte in diesem Buch sind auf eine sympathische Art »Landfrauenküche« – also passen in aller Regel auch sauber vinifizierte Landweine bestens dazu. Das kann ein Sangiovese aus der Romagna sein, ein Negroamaro aus Apulien, ein leichter Chianti, ein Dolcetto d'Alba, ein Merlot aus dem Friaul oder – warum nicht? – ein schöner Lagrein aus Südtirol. Italiens Weinkarte bietet eine nahezu unüberschaubare Vielfalt: Über 2000 Rebsorten werden hier angepflanzt, aus denen ehrliche, robuste Rotweine gekeltert werden. Für die Weißweine gilt: Bei Gerichten, die einen guten Anteil Käse enthalten, darf's auch mal ein Gewürztraminer sein oder ein Chardonnay aus dem Friaul (oder Sizilien). Immer passend sind Weißweine aus dem Piemont oder dem Friaul und dem Trentino, weil ihr relativ hoher Säuregehalt perfekt mit Gemüse harmoniert. Aber lassen Sie sich auch hier nur von Ihrem eigenen Geschmacksurteil lenken, eine verlässlichere Instanz gibt es nicht. Wie man dazu gelangt? Ganz einfach: Weine verkosten, immer wieder Neues entdecken wollen. Guido Guardigli, der den besten Sagrantino im umbrischen Montefalco produziert, würde wohl aus der Ferne nicken und mir noch ein Glas seines Trebbiano einschenken.

Natürlich lassen wir uns allzu oft von einem schönen Etikett verführen, wenn wir im Weinhandel vor der Fülle des Angebots zu kapitulieren drohen. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken, und probieren Sie aus, was Sie nicht kennen – nur so kann das Urteil geschärft werden. Das würden so berühmte Verkoster wie Hugh Johnson oder Michael Broadbent mit Sicherheit unterschreiben – und am liebsten erinnere ich mich in diesem Zusammenhang an das verschmitzte Lächeln des Lebensmittelhändlers Gioachino Palestro in Mortara, als er mir einmal eine Flasche Wein ohne Etikett unter die Nase hielt. Als ich ihn leicht irritiert anguckte, fragte er barsch: »Was trinkst du? Den Wein oder das Etikett?« Oh, ja, chiaro, den Wein natürlich ...

Neben diesen wesentlichen Zutaten der italienischen Gemüseküche gibt es da noch einige elementare GRUNDREZEPTE, die man kennen sollte, da sie sich wunderbar mit unterschiedlichstem Gemüse verbinden lassen. Dazu zählen selbstverständlich frische Pasta, Risotto und Gnocchi, aber auch Foccacia und Polenta sowie Gemüsebrühe und der für salzige Kuchen unerlässliche Mürbeteig.

Alle Rezepte in diesem Buch sind für vier Portionen berechnet.

17

Pasta

Nudeln

400 g Mehl (Type 405)4 Eierevtl. 1 EL Wasser

Mehl auf eine glatte Oberfläche (Marmor-platte oder ähnliches) sieben, in die Mitteeine Mulde drücken und die Eier darin auf-schlagen. Alles mit den Händen zu einemglatten, festen Teig verkneten und beiBedarf noch etwas Wasser zugeben. DerTeig sollte nicht zu weich werden, weil ersich sonst nur schwer weiterverarbeitenlässt. Aber auch zu hart darf er nicht sein,weil er sonst bei der Verarbeitung brüchigwird, schnell trocknet und sich dann fürgefüllte Pasta nicht mehr eignet.Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.Dann mehrfach durch die Nudelmaschinedrehen und dabei sukzessive die Öffnungverkleinern, damit dünne Teigbahnen ent-stehen. Für Maltagliati etwa sollte der

Teig durch die zweitdünnste Öffnung derTeigmaschine gedreht und in kurze Bahnengeschnitten werden. Für Ravioli dreht manden Teig am besten zweimal durch diedünnste Öffnung. Alternativ kann man denTeig auch mit dem Nudelholz so dünn wiemöglich ausrollen.

Die frische Pasta nur wenige Minuten inSalzwasser simmern lassen und dann vor-sichtig herausheben, mit einer beliebigenSauce mischen und sofort servieren.

TIPP: Profiköche ersetzen in der Regel einViertel des Mehls durch Hartweizendunst(Grieß ist zu grobkörnig) und verwendenanstelle von 4 Volleiern 6 bis 8 Eigelb,damit der Teig aromatischer wird. Generelllässt sich frischer Pastateig zwei bis dreiTage im Kühlschrank aufbewahren.

VARIANTEN: Der Pastateig kann nach Be-lieben mit frischen Kräutern aromatisiertwerden, zum Beispiel mit gehackter glat-ter Petersilie, frischem Basilikum oderThymianblättern, aber auch mit zersto-ßenen getrockneten Steinpilzen – je nach-dem, welcher Sugo für die Pasta vorgese-hen ist und ob sie gefüllt zubereitet wird.

18

Polenta

Maisbrei

100 g Bramata-Polenta400 ml Wasser1 1/2 TL Salz50 g geriebener Parmesan

Wasser mit dem Salz in einer zugedecktenhochwandigen Pfanne zum Kochen bringen.Die Polenta unter ständigem Rühren mitdem Holzlöffel einrühren, die Hitze auf dieniedrigste Stufe herunterregeln und diePolenta unter wiederholtem Rühren in etwa40 Minuten fertigkochen.Je nach gewünschter Konsistenz – cremigbis hart – mehr Wasser oder Milch oderSahne dazugeben. Tatsächlich macht Sahnedie Bramata-Polenta unvergleichlich leckerin Konsistenz und Geschmack.Zum Schluss Parmesan untermischen undPolenta vom Herd nehmen. Serviert wirdPolenta am besten mit Pilzen, gekochtemoder gebratenem Gemüse, zum Beispiel ge-schmortem Radicchio (s. Rezept Seite 158).Zur noch heute gepflegten Tradition initalienischen Bauernfamilien gehört, dassdie fertig gekochte Polenta auf ein großesHolzbrett in der Mitte des Tisches gegossenund mit Gemüse bedeckt wird (im SüdenItaliens zum Beispiel mit Cima de Rape –Stängelkohl) und sich jeder mit dem Messersein Stück der Polenta abschneidet und aufden Teller hebt.

TIPP: Polenta wird in drei Mahlstufen ange-boten: fein, mittel und grob. Letztere nenntsich Bramata und ist mein Favorit. Polentakann man aber auch aus Buchweizen (granosaraceno) oder aus einer Mischung ausMais und Buchweizen kochen.Generell gilt die Faustregel: Auf die MengePolenta kommt das Vierfache an Wasseroder Milch oder ein Wasser-Milch-Gemisch.Die Kochzeit beträgt in aller Regel 40 Mi-nuten, es sei denn, man greift zu Rapido-Polenta, die in 2 bis 3 Minuten gar ist, abernatürlich niemals so gut schmeckt ...

VARIATION: Statt mit Parmesan kann man diePolenta auch mit geriebenem Pecorino odermit Gorgonzola nachhaltig aromatisieren.

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Brodo vegetale

Gemüsebrühe

1 Zwiebel1 Stange Lauch2 Stangen vom Staudensellerie1 Wirsing2 Karotten2 EL Olivenöl3 l Wasser1 Knoblauchzehe1 EL Salz1 EL Pfefferkörner2 Lorbeerblätter

Die ungeschälte Zwiebel halbieren, dasGemüse putzen und in kleine Scheiben oderWürfel schneiden.In einem großen Topf das Olivenöl erhit-zen, Gemüse dazugeben und 3 Minutenunter ständigem Rühren leicht anrösten.Mit Wasser aufgießen und kurz aufkochenlassen. Dann die gepresste Knoblauchzehe,Salz, Pfefferkörner und Lorbeerblätterdazugeben und 1 Stunde bei niedriger Hitzeköcheln lassen.
Die Brühe durch ein Sieb geben und dasim Sieb verbliebene Gemüse mit einemHolzlöffel leicht andrücken, damit der darinenthaltene Saft in die Brühe träufeln kann.Im Kühlschrank hält sich die Brühe im geschlossen Topf 2 bis 3 Tage.Wer die Brühe gerne konzentrierter hat,kann sie einfach nochmals um die Hälfteeinkochen lassen – aber Achtung: DurchsEinkochen erhöht sich auch der Salzgehalt,darum nachher vorsichtig dosieren.

TIPP: Die selbstgekochte Gemüsebrühe ist in allen Fällen der gekauften oder in Würfel gepressten Brühe vorzuziehen – viel Aufwandnämlich benötigt ihre Herstellung nicht, aberder Geschmack ist unvergleichlich besser.

20

Risotto

Risotto

320 g Carnaroli-Reis1 Schalotte50 g Butter1 l Gemüsebrühe50 g geriebener Parmesan1 TL Salzschwarzer Pfeffer

Die gehackte Schalotte in der Hälfte derButter anbraten, den Reis dazugeben undunter ständigem Rühren glasig dünsten.Gemüsebrühe (sie sollte heiß sein, um denGarprozess nicht zu unterbrechen) nach undnach unter ständigem Rühren dazugeben,salzen und den Risotto in 15 bis 18 Minutenbissfest garen.Mit Pfeffer würzen, die restliche Butter undden Parmesan unterrühren und sofort servieren.

TIPP: Risotto ist sehr genügsam und lässt sichmit fast allem verbinden, zum Beispiel mitKürbis, Radicchio oder Spargel (s. RezepteSeiten 115, 159, 93). Das Gemüse sollte inder Regel erst nach der Hälfte der Kochzeitdazugegeben werden.Eine Faustregel lautet, dass 70 bis 80 gReis pro Person eine ordentliche Portion füreine Hauptspeise bilden; als Beilage solltenes etwa 40 g sein.Mein Risottoreis-Favorit ist die SorteCarnaroli, und beim Kochen sollte man darauf achten, dass der Reis bissfest bleibtund sich wie eine »faule Welle« auf denTeller schöpfen lässt. »All’onda pigra« nennen die Italiener diesen Idealzustand einesgekochten Risottos.

VARIATION: Statt mit Parmesan schmecktRisotto auch mit geriebenem Pecorino odermit Gorgonzola.

21

Gnocchi

Gnocchi

1 kg mehligkochende Kartoffeln250 g Mehl1 Ei2 EL Salz fürs Kochwasser

Kartoffeln in der Schale in Salzwasserkochen und am besten noch heiß pellen.Die gekochten Kartoffeln pürieren undmit Mehl und Ei zu einem homogenen Teigverkneten – nach Bedarf noch etwas Mehldazugeben.Aus der Masse fingerdicke Rollen formenund diese mit der Gabel in etwa 2 cm langeStücke zerteilen.Gnocchi in heißem, aber nicht sprudelndem Salzwasser so lange kochen, bis siean der Oberfläche schwimmen. Mit einemSchöpflöffel vorsichtig aus dem Wasserheben, abtropfen lassen und servieren.

TIPP: Wem das Pellen der noch heißenKartoffeln zu mühsam ist, der kann dieKartoffeln auch vorher schälen, in Würfelschneiden und in Salzwasser garen.

VARIATION: Gnocchi lassen sich wunderbarmit Gemüse variieren, zum Beispiel mitRadicchio (s. Rezept Seite 160) oder auchmit gekochtem und püriertem Spinatoder Mangold. Man kann dem Teig auch2 EL Tomatenmark beimischen. Je nachFeuchtigkeitsgrad der Zutat muss demTeig mehr oder weniger Mehl zugegebenwerden.

Pasta frolla

Mürbeteig

300 g Mehl100 g Butter1/2 TL Salz1 Ei50 ml Wasser

Mehl durch ein Sieb auf eine Arbeitsflächegeben. Die in Flöckchen geschnittenezimmerwarme Butter, Salz, Ei und Wasserdazugeben und alles zu einem glatten Teigverkneten.Den Teig vor der Weiterverarbeitung inPlastikfolie einschlagen und 30 Minutenim Kühlschrank ruhen lassen.

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Focaccia

Focaccia

42 g Bierhefe1 TL Zucker1 kg Mehl (Type 405)1 EL Salz620 ml lauwarmes Wasser