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Das Buch wendet sich an ambitionierte Läuferinnen und Läufer, die konkrete Praxistipps einschliesslich exakter Pläne (wieviele Kilometer wann wie schnell) benötigen, um ihre leistungsorientierten Ziele zu erreichen.
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Seitenzahl: 107
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird die Bezeichnung „Läufer“ verwendet. Sie steht für weibliche, männliche und queere Menschen, also Laufmenschen.
I.
Einleitung
II.
Voraussetzungen für eine gute Laufleistung
Trainingserfahrung
Soziales Umfeld (oder das Konfliktpotenzial zwischen Partnerschaft bzw. Familie und Beruf)
Unterdistanzleistung
Mentale Fähigkeiten
Athletik und orthopädische Disposition
III.
Grundsätze in meinem Marathon- und Halb-Marathontraining
Klassische Prinzipien
Mein Trainingsmodell: With Milestones To Toplevel
IV.
Trainingsmittel
Spezielle Laufeinheiten
Motorik (Schnelligkeit und Koordination)
Laufstil
Stretching und Dehnen
Athletik (Laufkraft)
V.
Wettkampf und Erholung
Mentale Vorbereitung
Regeneration
VI.
Trainingspläne
Halbmarathon (Zielzeit 1:45 h – 1:10 h)
Marathon (Zielzeit 3:45 h – 2:24 h)
VII.
Literaturverzeichnis
Angesichts der Fülle von Büchern über das Marathon- und Halbmarathontraining und der Online-Angebote zu diesem Thema stellte sich für mich die Frage: Braucht die Laufwelt meine Ausführungen oder ist schon alles gesagt? Die Antwort war nach dem Sichten des Materials klar: Für die Zielgruppe der ambitionierten Läufer gibt es nicht viel, das die Trainingsplanung und -gestaltung im Detail behandelt. Denn je höher das Leistungsniveau ist, desto individueller müssen die Lösungen sein.
In den Jahrzehnten meiner Trainerarbeit (seit 1980) war es mein Ziel, gute Läufer weiterzuentwickeln und sehr gute um Nuancen besser zu machen. Im Mittel- und Langstreckenbereich umfasst dies nur Sekunden bzw. Zehntelsekunden (800 m und 1500 m), Minutenbruchteile (5.000 m und 10.000 m) und im Halbmarathon (HM) und Marathon (M) Minuten, die über den Aufstieg zu einem höheren Level entscheiden oder die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften bedeuten. Ich biete in diesem Buch sozusagen den Extrakt meiner Erkenntnisse. Ich (DLV-A-Trainerlizenz Block Lauf seit 1984) trainiere keine professionellen Läufer, sondern Talente, die ihrem Studium oder Beruf in vollem Umfang nachgehen. Deren Umfeld ist mir bestens bekannt. Ich bin auch immer voll berufstätig gewesen und kenne das Konfliktpotenzial zwischen Beruf, Laufen und Familie.
Nur wenn Körper, Geist und Seele harmonisch zusammenspielen, wird es eine gute Leistung geben. Die große Kunst ist es, die optimale Mischung aus der Vielzahl von Komponenten des Lauftrainings für sich herauszufinden. Standardisierte Lösungen geben nur einen weiten Rahmen: Wer hat sich nicht schon gefragt:
?
Was
soll ich
wann in welcher Intensität
und
in welchem Umfang
trainieren?
Diese Fragen wirst du nach der Lektüre dieses Buches sicherer beantworten können und langsam selbst das Gefühl dafür entwickeln, was dir guttut und was kontraproduktiv ist. Es gibt keinen Königsweg, der für jeden passt.
Eine Entwicklung beobachte ich bei Wettkämpfen über die klassischen Distanzen 10 km, HM und M über die letzten 35 Jahre hinweg: Die durchschnittliche Leistungsfähigkeit nimmt ab (sieht man einmal von Leistungssprüngen durch den Einsatz von Karbonschuhen ab) bei steigenden Teilnehmerzahlen – außer bei den Bahnläufen (5000 m, 10.000 m). Deutlich wird dies am Beispiel der Endzeiten des Berlin-Marathons im 10-Jahres-Vergleich1:
Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Einen Einfluss darauf hat sicher der rasante Aufstieg des Triathlons in den letzten 30 Jahren, der einen Teil der leistungsorientierten Läufer für sich gewinnen konnte. Daneben hat sich die Zielsetzung des Laufsportes verändert: Weg vom Leistungs- hin zum Gesundheitssport mit einer starken sozialen Komponente.
Es geht nicht nur um die Endzeit, sondern die Teilnahme an sich und das Bewältigen der Strecke (vom Ergebnissport zum Erlebnissport). Nicht zuletzt die kommerzielle Vereinnahmung und der Wandel hin zum „Lifestyle-Sport“, den manche aus Imagegründen betreiben und Bilder und Videos davon über die sozialen Medien verbreiten, sind ebenso ursächlich für diese Entwicklung. Die modernen Trends beim Langstreckenlauf tun ihr Übriges: Berglauf, Trailrunning, Ultrastrecken.
Zweck dieses Buches soll sein, den Ehrgeiz zu wecken, mit einem vertretbaren minimalen Aufwand ein maximales Wettkampfergebnis zu erreichen – und das mit einem Trainingspensum, das dich fordert, dein Selbstvertrauen stärkt, aber dir Raum lässt für deine sonstigen Lebensaktivitäten.
Gedacht sind die Empfehlungen für alle, die folgende Zielzeiten anstreben:
HM:
1:45 h und schneller (bis 1:10 h)
!
M:
3:45 h und schneller (bis 2:24 h)
Denn oft genügt es, die Schwerpunkte anders zu gewichten, um bei gleichem Zeitaufwand ein besseres Ergebnis zu erzielen. Weniger ist manchmal mehr. Folge in diesem Sinne meinen Empfehlungen.
1 Ergebnislisten im Ergebnisarchiv des Berlin-Marathons (heute: BMW Berlin-Marathon). URL: https://www.bmw-berlin-marathon.com/impressionen/statistik-und-geschichte/ergebnisarchiv (Stand: 29.12.2023)