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Raymond A. Moody

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Beschreibung

Faszinierende Erfahrungsberichte von Menschen mit Nahtoderlebnissen – darüber, wie sich das Leben nach dem Tod wirklich anfühlt. Am Anfang stand eine zufällige Begegnung. Ein Medizinprofessor, der einmal für "klinisch tot" erklärt worden war, hatte doch überlebt und erzählte nun R.A. Moody, wie er das eigene Ende und das, was danach kam, erfahren, wie er sein eigenes Sterben und Totsein "erlebt" hatte. Im Verlauf einer fünfjährigen Untersuchung gelang es Dr. Moody, rund 150 solcher Fälle ausfindig zu machen. Menschen, die klinisch tot gewesen waren, dann aber doch weitergelebt hatten und nun von ihrer Erfahrung jenseits der Grenze berichten konnten. Jetzt in erweiterter Neuausgabe mit einem Vorwort von Melvin Morse und Elisabeth Kübler-Ross.

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Raymond A. Moody

Leben nach dem Tod

Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung

 

 

Aus dem Englischen von Hermann Gieselbusch, Lieselotte Mietzner und Thorsten Schmidt

 

Mit einem Vorwort von Melvin Morse und Elisabeth Kübler-Ross

Über dieses Buch

Faszinierende Erfahrungsberichte von Menschen mit Nahtoderlebnissen – darüber, wie sich das Leben nach dem Tod wirklich anfühlt.

 

Am Anfang stand eine zufällige Begegnung. Ein Medizinprofessor, der einmal für «klinisch tot» erklärt worden war, hatte doch überlebt und erzählte nun R. A. Moody, wie er das eigene Ende und das, was danach kam, erfahren, wie er sein eigenes Sterben und Totsein «erlebt» hatte. Im Verlauf einer fünfjährigen Untersuchung gelang es Dr. Moody, rund 150 solcher Fälle ausfindig zu machen. Menschen, die klinisch tot gewesen waren, dann aber doch weitergelebt hatten und nun von ihrer Erfahrung jenseits der Grenze berichten konnten.

 

Jetzt in erweiterter Neuausgabe mit einem Vorwort von Melvin Morse und Elisabeth Kübler-Ross.

Vita

Raymond A. Moody, geboren 1944 in Porterdale, Georgia, erwarb zunächst einen Doktortitel in Philosophie, bevor er Medizin studierte und Arzt wurde. Seit 1985 arbeitet Dr. Moody als Psychiater in seiner eigenen Praxis und ist Associate Professor of Psychology am West Georgia College in Carrollton.

Impressum

Die Originalausgabe erschien 1975 unter dem Titel «Life After Life: The Investigation of a Phenomenon – Survival of Bodily Death» im Verlag Mockingbird Books, Inc., Covington, Georgia

Lieselotte Mietzner übersetzte die Seiten 38-99,

Thorsten Schmidt die Seiten 9-19 und 177-183

Der Verlag dankt Birte Kraft und Dr. Gerd Sievers für zahlreiche Verbesserungsvorschläge.

 

Erweiterte Neuausgabe November 2001

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, März 2019

Copyright © 1977 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages

Vorwort von Melvin Morse

und Nachwort des Autors

Copyright © 2001 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

«Life after Life» Copyright © 1975, 2001 by Raymond A. Moody, Jr.

Umschlaggestaltung any.way, Hamburg, Barbara Hanke/Heidi Sorg/Cordula Schmidt

Umschlagabbildung eugenesergeev/iStock/Getty Images Plus

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN Printausgabe 978-3-499-61349 4 (17. Auflage 2016)

ISBN E-Book 978-3-644-40668-1

www.rowohlt.de

Inhaltsübersicht

Widmung

Vorwort

Vorwort

Einleitung

1 Das Phänomen des Todes

2 Die Erfahrung des Sterbens

Unbeschreibbarkeit

Das Hören der Todesnachricht

Gefühle von Frieden und Ruhe

Das Geräusch

Der dunkle Tunnel

Das Verlassen des Leibes

Begegnung mit anderen

Das Lichtwesen

Die Rückschau

Die Grenze oder Schranke

Die Umkehr

Mitteilungsversuche

Folgen im Leben

Neue Sicht des Todes

Bestätigung

3 Parallelen

Die Bibel

Platon

Das Tibetanische Totenbuch

Emanuel Swedenborg

4 Fragen

5 Erklärungen

Übernatürliche Erklärungen

Natürliche (naturwissenschaftliche) Erklärungen

Psychologische Erklärungen

6 Eindrücke

Nachwort

Danksagungen

Bibliographie

Für Dr. med. George Ritchie und über ihn für Den, welchen er vorgeschlagen hat.

Vorwort

von Melvin Morse

Vor fünfundzwanzig Jahren hat Raymond Moody mit seinem Buch Leben nach dem Tod unsere Vorstellungen vom Tod tief greifend verändert. Die Ergebnisse von Dr. Moodys Forschungen haben weltweit Furore gemacht und maßgeblich unsere Erwartungen hinsichtlich der Erfahrungen nach dem Tod geprägt – der dunkle Tunnel, das gleißende Licht, die Begegnung mit lange verstorbenen Menschen, die uns nahe standen und uns auf «der anderen Seite» erwarten. Man bedenke, dass diese Vorstellungen vor 25 Jahren im Allgemeinen nicht mit dem Sterbeerlebnis in Verbindung gebracht wurden. Dr. Moody inspirierte eine ganze Generation von Forschern dazu, den Bewusstseinszustand des Sterbenden mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, und er kann somit als Begründer der neuen Disziplin der «Nahtod-Forschung» gelten. Bruce Greyson, Professor für Psychiatrie an der Universität Virginia, behauptete, Moodys Forschungen hätten uns den Zugang zu «einer völlig neuen Erfahrungswelt» geöffnet. Dieser Wandel unserer kollektiven Weltanschauung war so grundlegend, dass wir uns kaum mehr an das kulturelle Denkmuster vor 1975 erinnern, als die Originalausgabe des Buches erstmals veröffentlicht wurde.

Vor der Publikation von Leben nach dem Tod gab es nicht einmal den Begriff Todesnähe-Erlebnis (bzw. Nahtoderfahrung). Die Mediziner nannten das Phänomen «Lazarus-Syndrom», womit sie dem Ganzen einen pathologischen Anstrich gaben. Den Patienten selbst fehlten für ihre Nahtoderfahrungen buchstäblich die Worte, und viele glaubten, sie wären geisteskrank oder litten wegen der Einnahme von Medikamenten oder aufgrund unzureichender Sauerstoffversorgung ihres Gehirns an Halluzinationen. Nachdem sich Dr. Moody die Zeit genommen hatte, jenen Menschen, die Herzanfälle überlebt hatten, einmal richtig zuzuhören, und dabei Kenntnisse über Nahtoderfahrungen sammelte, erlebte unsere Gesellschaft eine Art kollektives «Aha-Erlebnis» und erkannte, dass das Sterben eine zutiefst spirituelle Erfahrung ist. Obgleich nach einer Schätzung von George Gallup 5 Prozent der Bevölkerung schon einmal eine Nahtoderfahrung hatten, scheuten sich die Betreffenden, darüber zu reden, aus Angst, sich lächerlich zu machen. Allzu oft bezweifelten sie selbst die Authentizität ihrer Erfahrungen.

Leben nach dem Tod ist deshalb so enorm erfolgreich geworden, weil in dem Buch zwei Hauptprobleme der westlichen Zivilisation des 20. Jahrhunderts aufgegriffen werden: Erstens, der Verlust kollektiver gesellschaftlicher Mythen, die sich auf Tod und Sterben beziehen, und, zweitens, die systematische Entwertung von allem, was mit der spirituellen Seite des Menschen zu tun hat. Dr. Moodys Untersuchung erinnerte uns daran, dass wir in unserem Innersten spirituelle Wesen sind, und die Tatsache, dass uns ein liebevolles Licht umfängt, wenn wir sterben, beweist dies. Wenn wir sterben, wird unser Leben nicht anhand unseres materiellen Reichtums, unseres irdischen Status und Prestiges bewertet und gemessen, sondern anhand der Liebe, die wir während unseres Lebens anderen entgegengebracht haben. Zu einer Zeit, in der die Zahl der praktizierenden Gläubigen und die Teilnahme am traditionellen religiösen Leben einen historischen Tiefstand erreichten, brachte uns Leben nach dem Tod wieder zu Bewusstsein, wie wichtig die Spiritualität in unserem Alltagsleben ist.

Elisabeth Kübler-Ross, die Wegbereiterin der Todes- und Sterbeforschung, war wie berufen, um das Vorwort zur Erstauflage von Leben nach dem Tod zu schreiben. Der Mensch hatte über Zehntausende von Jahren hinweg den Tod als einen natürlichen Teil des Lebens betrachtet; doch dann, um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, vollzog sich plötzlich ein grundlegender Wandel in unserer Einstellung zum Tod. Der Tod wurde zu einem unnatürlichen, tabuisierten, medizinischen Phänomen, das dem Blick der Öffentlichkeit entzogen wurde. Im 19. Jahrhundert starben die meisten Menschen noch zu Hause, während die Menschen Mitte des 20. Jahrhunderts in aller Regel im Krankenhaus starben. Die durch den medizinischen Fortschritt möglich gewordenen aggressiven Eingriffe am Lebensende führten dazu, dass der Sterbende seiner Würde und seiner Souveränität über sein Leben beraubt wurde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelangte sogar der Amerikanische Ärztebund zu dem Schluss, dass sterbende Patienten erniedrigenden und überflüssigen medizinischen Behandlungen unterzogen werden müssten, die dem Sterbevorgang gänzlich seine Würde nahmen.

Im Jahr 1965, als Elisabeth Kübler-Ross ihr Buch Interviews mit Sterbenden veröffentlichte, war der Tod etwas, worüber man besser nicht sprach. Sterbende Patienten wurden «aus Barmherzigkeit» angelogen. Sie wurden über ihre gesundheitliche Situation im Unklaren gelassen, da andere glaubten, die Wahrheit wäre für sie zu traumatisch und würde ihnen jegliche Hoffnung rauben. Dabei hatten Sozialwissenschaftler längst nachgewiesen, dass sterbende Patienten genau wissen, dass sie sterben werden. Das Belügen «aus Barmherzigkeit» diente lediglich dazu, die Ärzteschaft und die Gesellschaft vor der Konfrontation mit dem Tod zu schützen.

Dr. Kübler-Ross hat es als Erste gewagt, mit sterbenden Patienten über ihre Gefühle zu sprechen. Sie zog dadurch eine Menge Feindseligkeiten vonseiten der Ärzte und Pflegekräfte in ihrer Klinik in Chicago auf sich. So wurde sie beispielsweise von einer aufgebrachten Krankenschwester gefragt, ob es ihr Vergnügen bereite, den Patienten mitzuteilen, dass sie nur noch ein paar Wochen zu leben hätten. Dr. Kübler-Ross fand heraus, dass diese Patienten sowieso wussten, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hatten, und dass sie unter Einsamkeit und Isolation litten, die unsere gesellschaftlich geprägte Angst vor dem Tod ihnen auferlegte. Obgleich Dr. Kübler-Ross sich im weiteren Verlauf ihrer wissenschaftlichen Laufbahn ebenfalls mit der spirituellen Dimension der menschlichen Sterbeerfahrung beschäftigte, behandelte sie in ihrem ersten Buch lediglich die Stadien der emotionalen Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben. Dazu gehören Verleugnung, Isolation, Wut, das Feilschen um Lebenszeit, Depression und letztlich die Annahme der Situation. Doch die Gesellschaft hat selbst diese dem gesunden Menschenverstand entsprechenden Beobachtungen nur widerwillig zur Kenntnis genommen. Die bloße Feststellung, dass Sterbende Gefühle hatten, schien ein medizinisches Versorgungssystem, das auf Lebensrettung, nicht auf Sterbenserleichterung angelegt war, zu irritieren und zu verunsichern. Obgleich es Mitte der sechziger Jahre zu einer sexuellen und politischen Revolution in den USA kam, war der Tod weiterhin kein Thema, die Visionen und Erfahrungen von Sterbenden sowie die Spiritualität des Sterbens blieben ebenfalls tabuisiert.

Es dauerte ein weiteres Jahrzehnt, bis die Gesellschaft für die Auseinandersetzung mit dem Buch Leben nach dem Tod reif war. Dr. Kübler-Ross hatte uns mit dem «erschütternden» Gedanken konfrontiert, dass Sterbende den eigenen Tod in einer bestimmten, voraussagbaren Weise emotional verarbeiteten und den Tod oftmals annahmen. Zehn Jahre später erklärte Dr. Moody, weshalb dies so ist. Er wies nach, dass der Tod nicht einfach die Auslöschung des Lebens ist, sondern eine spirituell sehr bewegte Zeit, die Einsichten vermittelt, welche das Leben grundlegend verändern. Dieselben Einsichten gaben auch den Anstoß für einen gesellschaftlichen Wandel. Die gewaltige Resonanz auf Leben nach dem Tod lässt sich unter anderem an der großen Zahl der Bücher mit ähnlichen Titeln ablesen, die wenig später publiziert wurden. Dazu gehört auch das herausragende Buch Life Between Life von Soel Whitton. Leben nach dem Tod ist zu einem kulturellen Fanal geworden, denn es legte den Finger auf die Wunde der zeitgenössischen spirituellen Verarmung unserer Gesellschaft.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die gleiche Medizintechnik, die für den Patienten erheblichen Anteil an der Entwürdigung des Sterbeprozesses hatte, es uns ermöglichte, Menschen zu reanimieren, die anschließend über ihre Nahtoderfahrungen berichteten. Anfang der siebziger Jahre war die Medizintechnik so weit fortgeschritten, dass die Wiederbelebung nach einem Herzstillstand zu einem Routinevorgang geworden war. Obgleich es schon immer Berichte über ein Leben nach dem Tod gab, überlebten nur wenige Menschen vor der modernen Ära der Medizin den klinischen Tod. Dank der modernen Intensivmedizin und rasch umsetzbarer Notfallmaßnahmen entkommen heute viele Menschen noch einmal dem Tod. Dr. Moody hat als Erster erkannt, dass gerade diese Patienten dazu beitragen können, uns ein Verständnis von den letzten Minuten des Lebens zu vermitteln.

Dr. Moody selbst übte auf eine erste und mittlerweile eine zweite Generation von Wissenschaftlern einen ebenso starken Einfluss aus wie das Buch. Vor tausend Jahren hätten wir ein Buch wie Leben nach dem Tod nicht gebraucht, da alle Menschen mit den spirituellen Aspekten des Sterbens vertraut waren. Im Jahr 1975 genügte es nicht, zu dokumentieren, dass Sterbende Visionen von einem Leben «danach» hatten; man musste auch den Nachweis erbringen, dass diese Visionen real waren und nicht bloß Halluzinationen des sterbenden Gehirns. Fünfundzwanzig Jahre später sind sich praktisch alle Bewusstseinsforscher und Mediziner, die auf diesem Gebiet arbeiten, darüber einig, dass diese Erlebnisse real und ein natürlicher Teil des Sterbeprozesses sind.

Zur ersten Generation von Sterbeforschern gehörten Dr. Ken Ring, Professor für Psychologie an der Universität Connecticut, Dr. Bruce Greyson, Professor für Psychiatrie an der Universität Virginia, und der Neuropsychiater Peter Fenwick vom British Royal College of Psychiatrists. Sie benutzten streng wissenschaftliche Untersuchungsverfahren und gelangten im Wesentlichen zu denselben Schlussfolgerungen wie Dr. Moody. Diese und zahlreiche andere Forscher belegten, dass die Erlebnisse real sind und nicht das Produkt von Halluzinationen oder pathologischen Vorgängen im Gehirn.

Auf ihre Arbeiten stützte sich wiederum eine zweite Generation von Wissenschaftlern, der auch ich angehöre. Wir führten im Kinderkrankenhaus von Seattle eine kontrollierte klinische Studie über Nahtoderfahrungen von Kindern durch und belegten ein weiteres Mal, dass diese Erfahrungen ein realer Teil des Sterbeprozesses sind und nicht durch Medikamente oder einen Sauerstoffmangel im Gehirn hervorgerufen werden. Diese Kinder, die noch keine Todesangst kennen und nicht wissen, was eine Nahtoderfahrung ist, schilderten die gleichen Erlebnisse wie die Erwachsenen in Leben nach dem Tod.

Noch bedeutsamer ist die Tatsache, dass Dr. James Whinnery vom National Warfare Institute ein experimentelles Verfahren entwickelte, mit dem sich Nahtoderfahrungen unter kontrollierten Bedingungen auslösen ließen. Er untersuchte Jagdbomberpiloten, die mit Hilfe einer übergroßen Zentrifuge in einen todesnahen Zustand versetzt wurden. In dieser Studie ging es eigentlich darum, die Beschleunigungskräfte zu ermitteln, die auf Piloten von Düsenflugzeugen einwirken. Whinnery stellte jedoch zu seiner Überraschung fest, dass dieselben Piloten Nahtoderfahrungen hatten, wenn sie den Belastungen in der Zentrifuge ausgesetzt wurden. Es ist einigermaßen verblüffend, dass Dr. Moody, ein Psychiater aus Georgia, Dr. Whinnery, ein Mediziner der Luftwaffe, und ich, ein Kinderarzt aus Seattle, bei der Erforschung von Nahtoderfahrungen zu denselben Ergebnissen gelangten.

Als die erste Auflage von Dr. Moodys Buch erschien, taten Mediziner die Nahtoderfahrungen als bloße Halluzinationen ab. Fünfundzwanzig Jahre später steht die Wissenschaft auf der Seite von Dr. Moody. Ich kenne keinen einzigen anerkannten Forscher, der nicht zu ähnlichen Befunden gelangt wäre. In den letzten sieben Jahren sind im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen drei größere Überblicksartikel über Nahtoderfahrungen erschienen, und alle stimmen mit den ursprünglichen Befunden von Dr. Moody überein. Das skeptische und bisweilen schroff abweisende intellektuelle Klima, dem Pioniere wie Elisabeth Kübler-Ross und Raymond Moody ausgesetzt waren, hat sich verändert; heute erscheinen in angesehenen Wissenschaftszeitschriften Dutzende von Beiträgen über Nahtoderfahrungen. Dr. Moody hat dem Gebiet wissenschaftliches Ansehen verliehen und damit die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich heutzutage Hunderte von Wissenschaftlern in ihren Studien mit Nahtoderfahrungen befassen. Und über die Hälfte der medizinischen Fakultäten in den USA bietet mittlerweile Lehrveranstaltungen über die spirituellen Aspekte des Sterbens an.

Heutzutage braucht niemand mehr zu fürchten, verspottet oder als geisteskrank abgestempelt zu werden, wenn er das Glück hatte, eine Nahtoderfahrung zu machen. Leben nach dem Tod belegt, dass Nahtoderfahrungen positive Veränderungen bei den Betroffenen herbeiführen können. Innere Wut und die so genannte Typ-A-Persönlichkeit, die mit einem deutlich erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden sind, scheinen sich durch das spirituelle Licht im Sterbeerlebnis aufzulösen.

Die International Association of Near-Death Studies (IANDS) ist eine Organisation, die Menschen bei der Bewältigung von Nahtoderfahrungen beratend und helfend zur Seite steht; sie hat diese Erlebnisse und diese Erkenntnisse aufgegriffen und setzt sich aktiv für einen Bewusstseinswandel in unserer Gesellschaft ein. IANDS fördert auch direkt wissenschaftliche Forschungsvorhaben. Die IANDS unterhält in den USA Hunderte von Ortsgruppen, und Hunderte weiterer in anderen Ländern. Auch die Gründung dieser Organisation geht direkt auf Raymond Moody und sein Buch Leben nach dem Tod zurück.

Raymond Moody hat in den letzten fünfundzwanzig Jahren weitere bahnbrechende Forschungen durchgeführt. Für gewöhnlich ruhen sich Wissenschaftler, die so Außerordentliches vollbracht haben, auf ihren Lorbeeren aus, und sie verbringen den Rest ihrer beruflichen Laufbahn damit, ihre originären Erkenntnisse zu vertiefen und dafür zu werben. Doch obgleich Dr. Moody verdientermaßen auf den Bigelow-Lehrstuhl für Bewusstseinsforschung der Universität Nevada in Las Vegas berufen wurde und dort zweifellos ein wenig für seine Ideen wirbt, geht es ihm doch hauptsächlich darum, seine Studenten für die Erforschung der Nahtoderfahrungen zu begeistern und ihnen die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse über das Leben nach dem Tod zu vermitteln.

Dr. Moody hat sich seit der Veröffentlichung von Leben nach dem Tod vor allem der Bewusstseinsforschung gewidmet. Er arbeitet noch immer an der vordersten Front der wissenschaftlichen Forschung und wird immer einen Vorsprung von etwa fünfundzwanzig Jahren vor uns haben.

So entwickelte er zum Beispiel 1995 eine Technik, um Todesnähe-Erlebnisse auszulösen, ohne dass die betreffenden Personen dem Tode wirklich nahe sein müssen. Er benutzt diese Technik, um unsere Fähigkeit zu verbessern, mit toten Verwandten und teueren Freunden in Kontakt zu treten. Bei der Erforschung des Ursprungs der Nahtoderfahrungen im antiken Griechenland entdeckte Dr. Moody, dass die altgriechischen Ärzte bei ihren Heilungsritualen offenbar mit großem Erfolg einen «Psychomanteum» genannten Meditationsraum benutzten. Moody baute daraufhin selbst ein «Theater der Psyche», wie er sein modernes Psychomanteum nannte, und erprobte es erfolgreich in Hunderten von klinischen Versuchen. Heute sind in den USA über ein Dutzend Psychomanteen in Betrieb. Der russische Physiker Iwan Dmitriew hat übrigens, unabhängig von Moody, ebenfalls das Psychomanteum wieder entdeckt, und die russische Psychiaterin Olga Kharitidi hat es anschließend erfolgreich dazu benutzt, außerkörperliche Wahrnehmungen und Erfahrungen aus früheren Leben auszulösen.

Seit Dr. Moody das Psychomanteum wieder entdeckt hat, ging er der Frage nach, wie wir die Kräfte der Nahtoderfahrungen in unserem Alltagsleben nutzbar machen können. Er fragte mich einmal: «Weshalb sollen wir warten, bis wir sterben, um diese bemerkenswerte, alles verändernde Erfahrung zu machen?»

Gegenwärtig entwickelt Dr. Moody spezielle Meditationstechniken, mit denen sich diese Todesnähe-Erlebnisse induzieren lassen, ohne dass es hierzu der besonderen Ausstattung des Psychomanteums bedarf.

Was meine persönliche Laufbahn angeht, so ist Dr. Moody unmittelbar für alle Beiträge verantwortlich, die ich zur Erforschung der Nahtoderfahrung beisteuerte. Ich lernte Dr. Moody kennen, als ich mich im Rahmen eines Graduiertenstipendiums an der Universität von Washington mit Hirnforschung beschäftigte. Mich interessierten damals in erster Linie die Auswirkungen von Bestrahlung und chemotherapeutischen Medikamenten auf das Gehirn. Ich hatte gerade auf der Grundlage von Fällen, denen ich bei meiner Nebentätigkeit als Intensivmediziner begegnete, einen Artikel über Todesnähe-Erlebnisse bei Kindern veröffentlicht.

Unsere Forschungsgruppe am Kinderkrankenhaus von Seattle sah in der Nahtodforschung eine interessante Abwechslung zu unserer üblichen arbeitsreichen ärztlichen Tätigkeit. Ich war jedoch nicht langfristig an dem Gebiet interessiert und veröffentlichte meine ersten Beiträge zur Nahtodforschung hauptsächlich, um meine Publikationsliste zu verlängern. Für mich waren diese Erfahrungen nur ein «Faszinosum», also fesselnd, aber letztlich ohne große Bedeutung.

Durch meine Begegnung mit Dr. Moody veränderte sich dies von Grund auf. Er hatte meine ersten Aufsätze über die Todesnähe-Erlebnisse von Kindern gelesen und wollte mich kennen lernen. Wir sprachen drei ganze Tage fast ohne Unterbrechung über Nahtoderfahrungen. Ich erinnere mich noch lebhaft, dass ich während dieses Zeitraums in die Klinik gerufen wurde, um einen Patienten, der sich in einem kritischen Zustand befand, zu reanimieren. Dr. Moody begleitete mich zur Klinik, und während ich mich um den Patienten kümmerte, nutzten wir jede freie Minute, um unser Gespräch fortzusetzen.

Er regte mich dazu an, kritisch über diese Erfahrungen und ihre Bedeutung für das Verständnis des menschlichen Bewusstseins nachzudenken. Die Tatsache, dass sterbende Patienten im Koma ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und gleichzeitig mit einer anderen spirituellen Wirklichkeit in Kontakt treten können, hat weit reichende Folgen für unser Verständnis der Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Dr. Moody prophezeite, dass ich mir nicht mit der viel versprechenden Krebsforschung, die ich damals betrieb, sondern mit meinen Todesnähe-Studien einen Namen als Neurowissenschaftler machen würde.

Joseph Campbell schrieb, die Vorstellungen vom Tod seien der Anfang der Mythologie. Umgekehrt geben uns unsere Mythen das Gefühl, zur Gemeinschaft der Lebenden zu gehören und gleichzeitig Erben des Vermächtnisses der Toten zu sein, die lange vor uns existierten und noch lange nach unserem Tod da sein werden. Die Mythen der Menschheit geben dem Leben des Einzelnen Sinn, und sie helfen uns, Ereignisse wie den Tod zu verstehen, die wir mit «normalen» Mitteln nicht begreifen können.

Die moderne Gesellschaft hat die traditionelle Beziehung zwischen Tod und Gemeinschaft zerstört, die Zehntausende von Jahren existierte. Selbst in modernen Bestattungspraktiken spiegelt sich dies wider; so begann man etwa vor hundert Jahren wieder mit der irrationalen Einbalsamierung von Leichen. Unsere Gesellschaft leidet unter zwischenmenschlicher Isolation und einem kollektiven Gefühl existentieller Sinnlosigkeit. Obdachlosigkeit, Depression, Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Aggression im Straßenverkehr und Schusswaffendelikte wurzeln in einem spirituellen Vakuum.

Raymond Moodys Buch Leben nach dem Tod hat uns wieder mit dem zeitlosen Wissen über den Tod in Verbindung gebracht. Wir geben im Sterben nicht einfach den Geist auf; der Tod ist ein viel komplexeres Phänomen. Wir sterben in vollem Bewusstsein, mit einer erweiterten Wahrnehmung dieser Realität, verknüpft mit einem tieferen Verständnis unseres Lebens. Über das Verständnis der Nahtoderfahrungen finden wir Zugang zur Weisheit der Schamanen, zu den Erkenntnissen des Tibetanischen Totenbuchs und zum Urerlebnis aller großen Weltreligionen. Dr. Moodys Buch Leben nach dem Tod weckt die in uns schlummernde Spiritualität. Sein Buch gibt uns das geistige Rüstzeug an die Hand, mit dem wir unser Leben verstehen können. Es ist ein zeitloses Buch, das in 25 Jahren genauso aktuell sein wird, wie es vor 25 Jahren war.

Melvin Morse, M.D.

Vorwort

von Elisabeth Kübler-Ross

Ich habe das Vorrecht genossen, das Buch Leben nach dem Tod von Dr. Moody schon in den Korrekturfahnen lesen zu dürfen, und ich kann nach der Lektüre nur sagen: Ich freue mich, dass hier ein junger Wissenschaftler den Mut hat, die Ergebnisse seiner Arbeit zusammenzufassen und dieses neue Forschungsgebiet einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ich habe gut zwanzig Jahre lang mit todkranken Patienten gearbeitet, und dabei sind die Einblicke in das Phänomen Tod für mich immer wichtiger geworden. Wir wissen heute eine Menge über den Vorgang des Sterbens, was aber beim Eintritt des Todes eigentlich geschieht und was unsere Patienten für Erfahrungen machen, wenn sie im klinischen Sinne für tot erklärt werden, darüber haben wir noch kaum Erkenntnisse, dafür umso mehr offene Fragen.

Forschungsarbeiten wie diese hier, welche Dr. Moody in seinem Buch vorlegt, werden vielen Menschen Aufklärung bringen und das bestätigen, was uns seit zwei Jahrtausenden gesagt wird – dass es ein Leben nach dem Tode gibt. Zwar sagt er selber, dass er sich nicht direkt mit dem Phänomen des Todes beschäftigt hat, aber seine Befunde zeigen, dass der sterbende Patient sein Bewusstsein behält und seine Umgebung wahrnimmt, auch nachdem er klinisch für tot erklärt worden ist. Dies deckt sich weitgehend mit meinen eigenen Forschungen, welche sich auf die Aussagen von solchen Patienten stützen, die gestorben und doch wieder zum Leben zurückgekehrt waren – womit wir überhaupt nicht mehr gerechnet hatten und was selbst für einige sehr bekannte, wissenschaftlich und praktisch hervorragend ausgewiesene Mediziner überraschend kam.

Diese Patienten haben alle die Erfahrung gemacht, aus ihrer stofflichen Körperhülle hinausgetragen zu werden, und haben dabei ein tiefes Gefühl von Frieden und Ganzheit gehabt. Die meisten haben eine andere Person wahrgenommen, die ihnen behilflich war bei ihrem Übergang auf eine andere Seinsebene. Die meisten wurden begrüßt von früher Verstorbenen, die ihnen nahe gestanden hatten, oder von einer religiösen Gestalt, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt hatte und die natürlich ihren Glaubensüberzeugungen entsprach. Es war für mich erhellend, Dr. Moodys Buch zu lesen in einer Zeit, in der ich daranging, meine eigenen Forschungsergebnisse zu Papier zu bringen.

Dr. Moody wird sich auf eine Menge Kritik gefasst machen müssen, die hauptsächlich von zwei Seiten erhoben werden wird. Auf der einen Seite wird es Theologen geben, die scharf gegen jeden Front machen werden, der die Stirn hat, auf einem Gebiet wissenschaftliche Forschungen anzustellen, das für tabu erklärt ist. In einigen kirchlichen Kreisen hat man derartige Vorwürfe gegen solche Untersuchungen bereits laut geäußert. Ein Priester sprach polemisch davon, hier werde «billiger Trost verhökert». Andere hatten einfach das Gefühl, die Frage, ob es ein Leben nach dem Tode gibt, solle eine reine Glaubensfrage bleiben und von niemandem ausgeforscht werden. Die zweite Gruppe, die Dr. Moodys Buch angreifen wird, bilden Naturwissenschaftler und Mediziner, die eine Studie wie diese als «unwissenschaftlich» ansehen.

Ich glaube, unsere Gesellschaft ist in eine Übergangszeit eingetreten. Wir müssen den Mut aufbringen, neue Tore aufzustoßen und zuzugeben, dass unsere heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht ausreichen für eine Vielzahl dieser neuen Forschungen. Ich glaube, dieses Buch wird solche neuen Tore öffnen für Menschen, die geistig offen sein können, und wird ihnen Hoffnung und Mut machen, neue Forschungsgebiete auszuloten. Sie werden spüren, dass Dr. Moody hier als echter und aufrichtiger Forscher schreibt und dass dieser Bericht über seine Arbeit wahrhaftig ist. Er wird bestätigt durch meine eigenen Untersuchungen und durch die Ergebnisse, zu denen zahlreiche ernst zu nehmende Natur- und Geisteswissenschaftler wie auch Theologen gekommen sind, die kühn genug waren, auf diesem neuen Forschungsgebiet tätig zu werden in der Hoffnung, dort Hilfe zu finden für diejenigen, denen der Glaube nicht genügt und die nach Wissen verlangen.

Ich empfehle dieses Buch allen Menschen mit einem offenen Geist, und ich beglückwünsche Dr. Moody dazu, dass er den Mut aufgebracht hat, seine Ergebnisse nunmehr in Buchform zu veröffentlichen.

Dr. med. Elisabeth Kübler-Ross

Einleitung

Da dieses Buch von einem Menschen geschrieben wurde, spiegeln sich darin natürlich das Wesen, die Meinungen und Vorurteile des Verfassers wider. Zwar habe ich mich nach Kräften bemüht, so objektiv und wahrhaftig wie irgend möglich zu sein, doch ist es für den Leser vielleicht von Nutzen, wenn er bestimmte persönliche Voraussetzungen von mir erfährt, die ihm helfen können, einige der außergewöhnlichen Aussagen in den folgenden Kapiteln besser zu verstehen.

Da ist an erster Stelle die Tatsache, dass ich selber noch nie dem Tode nahe gewesen bin. Mein Buch stützt sich also nicht auf meine eigenen Erfahrungen, sondern verwertet die Berichte anderer Menschen über deren persönliche Erfahrungen. Und weil sich das Material für meine Untersuchungen aus diesen Quellen speist, kann ich absolute Objektivität für mich nicht in Anspruch nehmen, denn an meiner Arbeit war ich ja auch emotional beteiligt. Wenn man wie ich eine große Anzahl von Menschen über ihre Erfahrungen berichten hört, die den Kern dieses Buches bilden, dann bekommt man fast das Gefühl, als hätte man diese Erfahrungen selber erlebt. Ich hoffe sehr, dass diese Einstellung keine schädlichen Folgen hatte für die Rationalität und Ausgewogenheit meines Vorgehens.

Zweitens: Ich schreibe als jemand, der keine umfassenden Kenntnisse der reichen Literatur über paranormale und okkulte Phänomene besitzt. Dies sage ich nicht, um mich davon zu distanzieren; vielmehr bin ich sicher, dass mir ein tieferes Eindringen in diese Literatur zu einem vertieften Verständnis des Geschehens, an dem ich arbeite, hätte verhelfen können. Und ich habe nun in der Tat die Absicht, das einschlägige Schrifttum genauer zu studieren, weil ich wissen will, inwieweit die Forschungen anderer durch meine Ergebnisse gestützt werden.

Drittens: Ich muss kurz auf meine religiöse Erziehung eingehen. Meine Familie gehörte der presbyterianischen Kirche an, jedoch haben meine Eltern nie den Versuch gemacht, ihre persönlichen Glaubensvorstellungen ihren Kindern aufzuzwingen. Im Allgemeinen haben sie sich darum bemüht, mich auf allen Gebieten zu fördern, für die ich mich im Laufe meiner Entwicklung von selbst zu interessieren begann, und haben mir die Möglichkeit gegeben, diesen Interessen nachzugehen. So wurde ich erwachsen und besaß einen religiösen Glauben, der allerdings nicht aus einem orthodoxen System starrer Lehrsätze bestand, sondern aus einem starken Interesse für geistliche und religiöse Fragen, Lehren und Denkgebäude. Ich glaube, dass in allen großen Religionen der Menschheit viele Wahrheiten für uns zu finden sind, und ich glaube auch, dass kein Einzelner von uns alle die tiefen und grundlegenden Wahrheiten, um die es im Glauben geht, für sich allein in Anspruch nehmen darf. Rein organisatorisch gesehen, bin ich ein Mitglied der methodistischen Kirche.

Viertens: Mein akademischer und beruflicher Werdegang fällt etwas aus dem gewohnten Rahmen – manch einer wird ihn unstet nennen. Zunächst habe ich Philosophie studiert an der Universität Virginia und 1969 dort auch mit der Promotion zum Dr. phil. abgeschlossen. Mein Hauptinteresse in der Philosophie richtet sich auf die Gebiete Ethik, Logik und Linguistik. Nachdem ich drei Jahre als Lehrbeauftragter für Philosophie an einer Universität in North Carolina tätig gewesen war, immatrikulierte ich mich an der Medizinischen Fakultät, ich wollte Facharzt für Psychiatrie werden und an der Hochschule Vorlesungen halten über philosophische Fragen der Medizin. Alle diese Interessen und Erfahrungen haben selbstverständlich einen Einfluss ausgeübt auf die Art und Weise, wie ich das Thema der vorliegenden Untersuchung angepackt habe.

Mit diesem Buch hoffe ich die Aufmerksamkeit auf ein Phänomen zu lenken, das ebenso verbreitet wie verborgen ist. Desgleichen hoffe ich, mit diesem Buch in der Öffentlichkeit die Bereitschaft zu wecken, sich mit diesem Phänomen auseinander zu setzen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Phänomen von wesentlicher Bedeutung ist nicht nur für viele wissenschaftliche und praktische Bereiche – besonders in der Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Philosophie, Theologie und Seelsorge –, sondern auch für unsere praktische Lebensführung im Alltag.

Ich möchte gleich zu Beginn hervorheben, dass ich aus Gründen, die ich erst später darlegen werde, nicht den Beweis zu erbringen beabsichtige, dass es ein Leben nach dem Tode gibt. Ich meine, ein solcher «Beweis» ist gegenwärtig noch gar nicht möglich. Auch aus diesem Grunde habe ich keine echten Namen genannt und auch bestimmte biographische Einzelheiten in den Fallgeschichten verfremdet, um eine Identifizierung auszuschließen. Am Sinn und Gehalt der Fallberichte habe ich natürlich nichts geändert. Dieses Vorgehen war notwendig, einerseits um die Privatsphäre der Gewährspersonen zu schützen, anderseits um in vielen Fällen überhaupt die Genehmigung zu bekommen, das, was einzig und allein mir anvertraut worden war, zu veröffentlichen.

Es wird viele geben, die die Aussagen dieses Buches für unglaubwürdig halten und deren erste Reaktion sein wird, sie rundweg abzulehnen. Ich habe wirklich keinen Grund, jemanden zu kritisieren, der zu dieser Gruppe gehört. Ich hätte nämlich selber vor einigen Jahren noch genauso reagiert. Ich erwarte von niemandem, dass er den Inhalt dieses Buches so einfach hinnimmt und glaubt nur aufgrund meiner Autorität. Im Gegenteil: Als ausgebildeter Logiker halte ich gar nichts von einer Hinführung zum Glauben, die nur durch unstatthafte Berufung auf Autorität zustande kommt, und darum möchte ich jedem Leser davon ausdrücklich abraten. Empfehlen möchte ich dagegen all jenen Lesern, die bei der Lektüre dieses Buches ungläubig den Kopf schütteln: Gehen Sie doch der Sache mal selber ein bisschen nach! In diesem Sinne habe ich meine Hörer wieder und wieder angeregt zu eigenem Fragen und Suchen. Sehr viele von denen, die darauf eingegangen sind, konnten ihre anfängliche Skepsis nicht aufrechterhalten und waren schließlich genauso verwundert über derartige Geschehnisse wie ich.

Daneben wird es zweifellos viele geben, die dieses Buch mit großer Erleichterung lesen, weil es sie erkennen lässt, dass sie keine Outsider sind, sondern dass auch noch andere solche Erfahrungen durchgestanden haben. Diesen Menschen – besonders wenn sie, wie die meisten, ihre Geschichte vor aller Welt verheimlicht haben, bis auf einige wenige Vertrauenspersonen vielleicht – diesen Menschen kann ich nur sagen: Ich habe die Hoffnung, dass dieses Buch ihnen den Mut gibt, ein bisschen freier darüber zu sprechen, sodass eine der faszinierendsten Seiten des menschlichen Seelenlebens in ein helleres Licht rückt.

1Das Phänomen des Todes

Sterben – was ist das?