Lebensaufgaben - Erfahre, wie 12 Menschen ihre Seele zur Arbeit schicken. - Gabi Becker - E-Book

Lebensaufgaben - Erfahre, wie 12 Menschen ihre Seele zur Arbeit schicken. E-Book

Gabi Becker

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Beschreibung

Mit großer Offenheit, berichten 12 Autoren über ihre Erfahrungen mit ihrer Lebensaufgabe. Nie ganz glatt und immer etwas anders als vermutet. Ja, in der ersten Lebenshälfte sollst Du Deine körperliche Kraft verschwenderisch nutzen und im Schweiße Deines Angesichts Dein Brot essen. Du schaffst damit ein solides Fundament der Ver-Wicklung, als tragfähige Basis für Deine Ent-Wicklung. Nur mit diesem soliden Fundament, kannst Du in Deinen nächsten Lebensabschnitt eintauchen. Wo gilt: "Du säest nicht, Du erntest nicht und Deine Seele ernährt Dich doch." Diese kleine Weisheit bestätigen Dir die Erfahrungsberichte in diesem Buch.

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Seitenzahl: 144

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Zu diesem Buch:

Mit großer Offenheit berichten die Autoren über ihre Erfahrungen mit ihrer Lebensaufgabe. Nie ganz glatt und immer etwas anders als vermutet.

Ja, in der ersten Lebenshälfte sollst Du Deine körperliche Kraft verschwenderisch nutzen und im Schweiße Deines Angesichts Dein Brot essen. Du schaffst damit ein solides Fundament der Ver-Wicklung, als tragfähige Basis für Deine Ent-Wicklung. Nur mit diesem soliden Fundament, kannst Du in Deinen nächsten Lebensabschnitt eintauchen. Wo gilt: „Du säest nicht, Du erntest nicht und Deine Seele ernährt Dich doch.“

Diese kleine Weisheit bestätigen Dir die Erfahrungsberichte in diesem Buch.

Inhalt

Vorwort

Herausgeber: Stephan und Claudia Möritz

Nix Sekte!

Für wen ist dieses Buch?

Wie geht‘s nun zur Lebensaufgabe?

Welche Lebensaufgaben darfst Du erwarten?

Um es vorwegzunehmen

Gabi Becker | Radikal Ich Sein

Jetzt kann‘s losgehen!

Das Schöne am Älterwerden ist ja, dass man im Rückblick erkennen kann, was für eine Art Leben man so gelebt hat

Susanne Dobrusskin | Singender Engel

Engel Goes Guerilla!

Ich bin im Auftrag Ihrer Majestät, der Seele unterwegs. Mit der Lizenz zu singen!

Patricia Glende| HüftProfilAchse

Suchen – Ankommen – Noch lange nicht fertig

Ich war immer auf der Suche. Es gab so ein diffuses Gefühl, dass es noch etwas ganz Großes gibt

Stev Klapschuweit | Weisheit spielen

Der Weg ist das Spiel

Ich verließ meine Branche. Es gab die Lebensaufgabe, der Rest war vage

Alexander Manderfeld | Simple Mind

Simple Mind und die Kraft der Entscheidung

Ich machte mich lustig über die Anzeigen in dem Eso-Magazin. Keine 12 Monate später inserierte ich selber

Antje Matthesius-Amann | Geschichten die heilen

Immer auf der Suche und nie ohne Buch

Geschichten sprudeln aus mir heraus. Auch ich selbst kannte beim Erzählen nie den Ausgang der Geschichten.

Bianca Nather | Achtsam auf Etikette pfeifen.

Wenn es rund ist, rollt’s.

Der Wink mit dem Betonpfeiler.

Esther Norman | AGRETA - Deine Heilige Wut

Wütende Phasen des Lebens weise für Erkenntnis nutzen

Alles in meinem Leben spitzte sich zu – bis ich selbst die besten Verdrängungs-Strategien nicht mehr ignorieren konnte

Susanne Reuter | Leuchtturm für das Sein

Sei, was immer Du sein willst! Und dann lebe, was das Zeug hält!

Sein braucht Mut

Carina Schülde | Schicksalsruf – Folge dem Ruf nach Erneuerung

Wenn das Schicksal ruft

Oft ruft uns das Leben, aber wir hören es nicht, oder wollen wir es nicht hören?

Wibke Thies| Die Kunst des Alleinseins

Von der Achterbahn in die grenzenlose Leichtigkeit des Seins

Ich dachte immer, dass ich komisch und anders sei, dann begann meine rasante Achterbahnfahrt durchs Leben.

Stephan Möritz | Bei Anruf - Lebensaufgabe

Schatz, ich ziehe mit Dir auch ins Mobilehome!

Früh stellte ich fest, dass ich mehr von anderen Menschen wahrnahm, als offenbar üblich.

Adressnachweis Autoren - alphabetisch

Vorwort

Es ist kaum zu fassen, aber es sind nur rund 18 Monate her, seit unser Band 1 „Lebensaufgaben - 12 konkrete Beispiele“ herausgegeben wurde.

Eine spannende und aufregende Zeit. Eine Zeit, in der wir viele neue Lebensaufgaben kennenlernen durften. Also Menschen, die ihren ganz eigenen authentischen und in dieses Leben mitgebrachten Fähigkeiten folgen.

Der Ruf nach Band 2 wurde groß und so haben wir für Dich wieder ein paar wundervolle Erfahrungsberichte zusammengestellt. Es sind ganz neue Lebensaufgaben dabei, aber Du wirst auch ein paar der Autoren aus dem

1. Buch wiedertreffen. Denn „Lebensaufgabe gewusst heißt noch lange nicht Lebensaufgabe gelöst“. Sie begleitet Dich Dein ganzes Leben und auf diesem Weg geschehen viele Veränderungen, über die es sich zu berichten lohnt.

Wir danken all unseren Autoren für ihr Mitwirken an diesem Buch und weisen noch einmal darauf hin, dass fast alle Autoren dieses Werkes keine professionellen Schriftsteller sind. Diese Menschen haben sich alle mit einer großen Offenheit ihrem Thema „Lebensaufgabe“ hingegeben und auch in dieser Geisteshaltung ihren Beitrag für dieses Buch geschrieben.

Dafür sind wir unendlich dankbar. Dienen sie so doch auf ihre Weise anderen dabei zu zeigen, was es heißt, die eigene Seele zur Arbeit zu schicken und genüsslich dabei zuzuschauen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Dir Stephan & Claudia

Herausgeber: Stephan und Claudia Möritz

Stephan hat die Gabe Deine Seele direkt und ohne Umwege nach Deiner Lebensaufgabe zu befragen. Indem Du Deiner Lebensaufgabe folgst, erkennst Du Deine authentischen Fähigkeiten.

Um die eigenen authentischen Fähigkeiten kraftvoll anwenden zu können, braucht es praktische Erfahrungen.

Daher organisiert Claudia die LebensaufgabeAKADEMIE® mit dem Austausch in Workshops und Seminaren, gemeinsamen Messeauftritten, Vorträgen und Büchern zur Lebensaufgabe.

Das gegenseitige Vertrauen in die Qualitäten des anderen dient allen Beteiligten dazu, die Sichtweisen beider Ebenen, der Seele und des Körpers, zu erkennen und kraftvoll für einen gemeinsamen Weg zu nutzen.

Stephan und Claudia Möritz

Nix Sekte!

Wenn Du noch nichts von Stephan und mir (Claudia) gehört hast und uns noch nicht kennen lernen durftest, könntest Du darüber stolpern, dass in diesem Buch immer wieder von der „Gemeinschaft der Lebensaufgabler“ gesprochen wird. Um eine mögliche Irritation vorwegzunehmen sei gesagt: „Nein, wir gehören keiner Sekte oder sonstigen Glaubensgemeinschaft an!“* Wir haben uns alle lediglich auf den Weg gemacht zu erforschen, was es mit dem Teil von uns auf sich hat, den wir gemeinhin „Seele“ nennen.

Bei uns gilt das Motto: Alles darf, nichts muss! D.h. Du darfst mit jedem über alle Inhalte Deiner persönlichen Gespräche und Workshops reden. Es gibt von unserer Seite keine Geheimnisse. Von persönlichen Wünschen anderer Teilnehmer mal abgesehen. Ob allerdings Außenstehende, die sich noch nicht mit dem Thema Seelenarbeit und Lebensaufgabe beschäftigt haben, Dich verstehen und nachvollziehen können, worauf wir Wert legen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Also keine Angst, wir stricken hier niemanden um, wir geben nur einem wichtigen Teil von Dir Raum.

Denn erst, wenn wir diesem Teil in uns Raum geben und ihm den Platz zuweisen, der ihm zusteht, kann, wie in jeder guten Partnerschaft, das Leben rollen. Und dieses Rollen hat eine unendliche Kraft.

* Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass Claudia Mitglied der evangelischen Kirche ist.

Für wen ist dieses Buch?

Liebe Leserin, lieber Leser,

Du kennst bereits unserer erstes Buch „Lebensaufgaben - 12 konkrete Beispiele“? Dann kannst Du die folgenden drei Seiten getrost überblättern. Wenn es Dein „erstes Mal“ ist, darfst Du ruhig weiterlesen, denn erst einmal erklären wir, was es mit der „Lebensaufgabe“ überhaupt auf sich hat.

Übrigens: immer, wenn es um das Thema „Lebensaufgabe“ geht, wird es recht schnell persönlich. Daher hoffe ich, dass Du mit dem „Du“ einverstanden bist.

Hast Du Dir auch schon einmal die Frage nach dem Sinn Deines Lebens gestellt hast. Die Frage: Warum bin ich eigentlich hier? Hat es bei Dir auch schon gelegentlich „gehakt“? In Partnerschaft, Familie, Finanzen oder Gesundheit?

Wenn Du eine oder mehrere Fragen mit JA beantworten kannst, dann wünschen wir Dir viel Spaß bei unserem Band 2. Vielleicht erkennst Du Dich in einer der folgenden Geschichten wieder.

Wie geht´s nun zur Lebensaufgabe?

Am allerbesten ist es natürlich, wenn Du Deine Lebensaufgabe selber findest. Wenn Du selber einen Zugang zu Deiner Seele hast und mit ihr sprechen kannst. Den wenigsten Menschen ist dieser Zugang jedoch vergönnt.

Manche Menschen sind ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach ihrer Lebensaufgabe. Eignen sich, auf der Basis ihrer fünf Sinne, Fähigkeiten und Werkzeuge an, um eine Idee von ihrer Lebensaufgabe zu erlangen.

In Stephans Wahrnehmung haben wir unsere Lebensaufgabe bereits vor unserer Geburt auf Seelenebene gewählt. Dieser „Datenraum“ verfügt über einen deutlich größeren Wort- und Bildschatz, als ihn unsere fünf Sinne erfassen können.

Welche Lebensaufgaben darfst Du erwarten?

Die Sprache der Seelen ist deutlich anders als unsere weltliche Sprache. Es werden regelmäßig Lebensaufgaben benannt, die für unseren Geist und unseren Verstand schwer nachzuvollziehen sind. Sie sind selten im Berufsinformationszentrum zu finden. Auch Allgemeinplätze wie „Frieden stiften“ oder „Harmonie schaffen“, wirst Du nicht finden. Einen kleinen Überblick typischer Lebensaufgaben liefern die Lebensgeschichten dieses Buches und der Band 1.

In Stephans Wahrnehmung besuchen wir die Erde wie einen Wochenendkurs. Ein paar Tausend Tage geht es hier auf der Erde wie in jedem Kurs: um die Lösung eines konkreten Themas. Zum Schluss, wenn wir den Kurs wieder verlassen, nehmen wir diese Lösung mit. Das letzte Hemd hat also doch Taschen. Es ist allerdings auch nicht so schlimm, wenn sie leer bleiben. Du hast unendlich viele Versuche.

*Werner Heisenberg, Schritte über Grenzen, Rede zur 100-Jahrfeier des Max-Gymnasiums, S.106, Piper 1973

Zur Lösung unserer Aufgabe haben wir authentisches Wissen und authentische Fähigkeiten auf die Erde mitgebracht. Sie werden anfänglich tief unter elterlicher Erziehung, Schul- und Berufsbildung vergraben. In der Mitte unseres Lebens erkennen wir, so wie Werner Heisenberg: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat.“*

Dabei hilft uns unsere Lebensaufgabe. Sie ruft uns in eine Wirkebene, die sich weit genug außerhalb unserer weltlichen Glaubenssätze und Gewohnheiten bewegt, sodass wir eine gute Chance haben, unsere authentischen Fähigkeiten wieder zu entdecken.

Von diesem Vorgang berichten die Autoren in diesem Buch.

Am Anfang dürfen große Fragezeichen auftauchen. Wir brauchen sie, denn sie führen uns weg vom Erlernten (Glaubenssätzen und Gewohnheiten).

Dieses Buch soll Dich ermutigen, weiterzugehen oder eben gerade den ersten Schritt zu tun.

Um es vorwegzunehmen

Wir wissen, es wird auch bei diesem Buch wieder Stimmen geben, die es als Werbeträger bezeichnen werden.

Es ist ein Werbeträger! Für die Lebensaufgabe, für die, die sie leben und uns als Herausgeber. Ist das nicht großartig? Dass es Menschen gibt, die etwas machen, das ihnen Energie spendet. Statt jeden Tag so zu arbeiten, dass es sie erschöpft und anstrengt?

Nimm Kontakt mit diesen Menschen auf, sie haben sich aus gutem Grund geöffnet. Sie möchten ihren Weg und ihre Erfahrungen mit Dir teilen. Besuche ihre Webseiten oder nimm ihre konkreten Angebote wahr.

Zusammen läuft es sich angenehmer, leichter und erfolgreicher.

Benannte Lebensaufgabe: Radikal Ich Sein

Gabi Becker

JETZT KANN´S LOSGEHEN!

Das Schöne am Älterwerden ist ja, dass man im Rückblick erkennen kann, was für eine Art Leben man so gelebt hat. Hat man seine Träume ernst genommen? Seine Visionen verwirklicht? Ist man seiner inneren Stimme gefolgt? War man glücklich?

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, muss ich sagen, schon ziemlich abgefahren, was da alles passiert ist.

Auch wenn ich das damals nicht so wahr genommen habe. Jetzt, in der Rückschau stelle ich fest, es hat alles totalen Sinn gemacht.

Und nicht nur das, es fühlt sich an wie die nötige Vorbereitung auf das, was jetzt kommen mag. Heute, mit 49 Jahren bin ich bereit, endlich mein Leben mit all seinem Potential zu leben.

Gleich vorneweg: dass mein Leben mal so eine Kehrtwende macht und dass ich sogar Teil eines solchen Buches werden würde, hätte ich nie für möglich gehalten. Denn mit Spiritualität und Esoterik hatte ich nie was am Hut.

Im Gegenteil, es war mir immer sehr suspekt. Mit 20 bin ich aus der Kirche ausgetreten. Meine Eltern hatten schon als ich 10 war aufgegeben, mich jeden Sonntag in die Kirche zu zwingen. Ich glaubte – irgendwie - an mich. Wenn auch noch nicht bewusst.

Und ich war im besten Sinne des Wortes sehr naiv. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass meine Eltern, als ich sieben Jahre alt war, von meinem Geburtsort Erlangen weg aufs Land zogen. Sie kauften einen Bauernhof in einem Mini-Dorf in der Oberpfalz mit weit und breit nichts außer Natur und Tieren.

Als ich 7 war, zogen meine Eltern in ein Mini-Dorf in Bayern. Dort gab es nichts außer Tieren und dem Reitstall, den meine Mutter führte.

Ich wuchs vor allem mit meiner Mutter auf, unsere Beziehung war allerdings keine leichte. Und so verbrachte ich viel Zeit mit mir allein und flüchtete mich gern in Tagträume.

Lange habe ich gedacht, ich wäre zu unbedarft, gutgläubig und naiv und habe das als Mangel gesehen. Heute weiß ich, dass es meine Stärke ist, unvoreingenommen, offen und vorurteilsfrei auf Menschen und das Leben selbst zuzugehen.

ALLES IST MÖGLICH

Mit dem Träume verwirklichen habe ich schon früh angefangen. Wenn ich etwas wirklich wollte, bekam ich es auch. Mit 14 sah ich in einer Fernsehshow die Popband der 80er Jahre: Alphaville. Ich verknallte mich in den Sänger. Und obwohl ich in diesem 7-Häuser Kaff am Ende der Welt in Bayern lebte, schaffte ich es 1986 mit 16 als Teenager ohne Internet, das Studio der Band in Berlin ausfindig zu machen und dort vorzusingen.

Daraufhin wurde ich regelmäßig eingeflogen und sang Backing Vocals für das damalige Alphaville Album: The Breathtaking Blue. Ich rechne meiner Mutter heute noch hoch an, dass sie mir das erlaubt hat. Als ich 18 wurde, waren der Sänger und ich ein Paar.

Meine Eltern ließen sich zu der Zeit scheiden, für mich eine prima Gelegenheit, den bayrischen Weißwursthorizont hinter mir zu lassen. Ich stopfte meinen kleinen roten Renault mit meinen jugendlichen Habseligkeiten voll und zog nach Berlin. Dort suchte ich mir im Telefonbuch eine neue Schule und zog mit dem Sänger zusammen.

Obwohl sich all meine Träume erfüllt hatten, die Realität sah völlig anders aus. Ich fühlte mich allein und unverstanden und war oft todunglücklich.

Manchmal fühlte ich mich wie in einem Film, aber über meine Rolle war ich mir im Unklaren.

Und etwas sagte mir, das kann nicht richtig sein, dass einen die große, wahre Liebe so unglücklich macht.

Aber es war meine erste Beziehung und ich hatte einfach überhaupt keine Ahnung vom Leben, geschweige denn von Männern oder Beziehungen.

DIE VERWICKLUNG

Nach dem Abitur fiel ich mit 21 in das nächste Loch. Was sollte ich nur werden? Ich war völlig halt- und planlos. Ich jobbte hier und da, studierte eher wenig, nahm Schauspielunterricht, wurde von mehreren Schauspielschulen abgelehnt und folgte schließlich dem einzigen leisen Hinweis, den ich hatte. Eine innere Stimme sagte mir: „Ich will irgendwas in den Medien machen.“

Nach Fähnchenschwenken und Plattenwegsortieren für einen Berliner Radiosender flog ich schließlich ein Jahr lang als Verkehrsreporterin täglich zweimal mit dem Hubschrauber über Berlin. Ich war das Air-Girl von Berlin, so vermarktete mich damals die BZ.

Ich war die erste Frau, die regelmäßig über Berlin flog.

Es folgte ein Volontariat bei Sat.1 und dann wurde ich dort als Fernsehredakteurin festangestellt.

Für VOX habe ich 6 Jahre lang die Mitternacht-News moderiert. Ein Kindermädchen übernahm Lily‘s Nachtwache.

Als mir das nach ein paar Jahren zu einseitig wurde, jobbte ich nebenbei als Sprecherin für die Deutsche Welle und der Schritt vor die Kamera war die logische Folge. Ich fing an, als freiberufliche Fernsehmoderatorin zu arbeiten für Sender wie Vox, Sat.1, N24 und Kabel Eins.

Auch wenn die Nachrichten zu moderieren nicht mein Traumjob war, wie man vielleicht denken könnte, es ermöglichte mir doch ein solides Einkommen und das brauchte ich auch. Denn inzwischen war ich alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter.

Nach einer jahrelangen Achterbahn der Gefühle und großem Drama war meine 9-jährige Beziehung mit dem Sänger zu Ende gegangen. Ein Jahr danach kam unser erstes Kind zur Welt.

Es folgten weitere 9 Jahre, in denen ich mir bewies, dass ich das Leben auch mit Kind sehr gut alleine meistern kann.

Mit meiner süßen Tochter Lily. Als sie auf die Welt kam und ich sie das erste Mal in den Armen hielt, wußte ich, egal, was das Leben bringen würde, ich kann alles meistern!

Doch ich sehnte mich nach einer Familie und dachte, wenn ich schon nicht den richtigen Mann dafür finde (ich hatte in der Zwischenzeit noch weitere Reinfälle erlebt), dann mach ich sie mir eben selbst.

Zu einer Familie gehörten meiner Auffassung nach mindestens drei, also dachte ich mir, ich bekomme einfach noch ein Kind.

Im Ernst, ich lag tatsächlich nachts wach und überlegte, wie es möglich wäre, diesen Wunsch wahr werden zu lassen.

Es ergab sich ein gemeinsamer Sylt-Urlaub mit dem Vater meiner Tochter, mit dem ich inzwischen ein gutes, freundschaftliches Verhältnis habe. Wir hatten eine lustige Zeit zusammen und da passierte es wie von selbst. Am nächsten Morgen wusste ich, dass ich schwanger war, denn es fühlte sich an, als ob in meinem Bauch die Sonne aufging.

Leider hatte ich die Hormone nicht bedacht und so schickte mich die Schwangerschaft noch mal in die gleichen Abgründe von Verlassenheit, Verzweiflung und Enttäuschung, wie schon Jahre zuvor. Ich fühlte mich betrogen und verraten, denn der werdende Vater fand woanders sein Glück und heiratete, als ich im 8. Monat war, eine andere.

Mit Cubelin habe ich begonnen, wirklich kreativ zu denken und mir alles zu erlauben. Künstler zu sein ist der einfachste Weg aus dem konformen Denken auszusteigen, denn er ist gesellschaftlich akzeptiert.

Die Stabilität und Verlässlichkeit einer Familie, nach der ich mich immer so gesehnt hatte, fand ich etwas später in meiner nächsten 9-jährigen Partnerschaft.

Daraus ging dann, diesmal weil mein Partner es sich sehr wünschte, ein drittes Kind hervor. Und auch wenn es wohl nicht die große, wahre Liebe war, ermöglichte mir diese Beziehung doch etwas viel Besseres: Zum ersten Mal in meinem erwachsenen Leben hatte ich genug Freiraum, mich mir selbst zu widmen.

ZURÜCK AUF ANFANG

Und so stellte ich mir 2010 in den Wochen nach der Geburt meines Jüngsten die wichtigste Frage überhaupt: Was will ich eigentlich wirklich in meinem Leben machen?

Da ich schon immer Farben, Stoffe und Muster geliebt hatte, begann ich, mich als Künstlerin zu entwickeln. Ich malte viel, entwarf Kleider und nähte aus antiken, handgestickten Gobelinbildern einzigartige Sitzwürfel.

Darüber hinaus brachte ich mir bei, wie man ein Business aufbaut und steckte all meine Energie in mein Label Cubelin.