Lehrbuch der astrologischen Lebensberatung 2 - Uwe Sonnenschein - E-Book

Lehrbuch der astrologischen Lebensberatung 2 E-Book

Uwe Sonnenschein

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Beschreibung

In der psychologischen Astrologie vereinen sich das jahrtausendealte Erfahrungswissen der Astrologie mit den Erkenntnissen der modernen Psychologie zu einer effektiven Form der spirituellen Lebenshilfe. Nachdem in Band 1 die Grundlagen wie Tierkreiszeichen, Häuser, Planeten und Aspekte ausführlich vermittelt wurden, geht dieser zweite Band detailliert auf die praktische Anwendung ein. Er behandelt anschaulich und gut verständlich verschiedene Methoden astrologischer Prognose, das große Thema der Partnerschaftsastrologie sowie das Kinderhoroskop und das Familienhoroskop und den immer wichtiger werdenden Bereich der astrologischen Berufsberatung. Sowohl für Interessierte, die Astrologie lediglich für den "Hausgebrauch" anwenden, wie auch für Studierende und Profis als Ergänzung und Nachschlagewerk, liegt hier ein Buch vor, welches die Vorgehensweise bei den wichtigen Fragen der täglichen astrologischen Praxis lebensnah und praktisch anwendbar beschreibt.

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT

DIE ZEITQUALITÄT

1.1 Das Zeitungshoroskop

1.2 Prognose, Zeitdynamik und Metagnose

1.3 Prognosen im Alltag

METHODEN ASTROLOGISCHER PROGNOSE

2.1 Prognosetechniken im Überblick

2.2 Die Transite

2.2.1 Deutungsbeispiel Transite

2.2.2 Die Planeten in der Transitdeutung

2.2.3 Die Mondknoten im Transit

2.3 Das Solarhoroskop

2.4 Primärdirektion

2.5 Sekundärdirektion oder Progression

2.6 Einführung in die Stundenastrologie

2.7 Der Alterspunkt nach Huber

MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN ASTROLOGISCHER PROGNOSE

3.1. Menschenbild und Prognose

3.2 Psychologische und ethische Überlegungen

3.3 Zeitdynamische Verfahren in der Praxis

DIE FAMILIE IM HOROSKOP

4.1 Grundüberlegungen

4.2 Kreuze und Planetenzuordnungen

4.3 Das hierarchische Modell

4.4 Die Beziehung Vater – Mutter - Kind

4.5 Leitbilder im Familienmodell

4.6 Alternative Deutungsansätze

4.7 Beispieldeutung C. G. Jung

LIEBE UND KONTAKT IM HOROSKOP

5.1 Gesellschaft und Beziehungsformen

5.2 Polaritäten und Beziehungsambivalenz

5.3 Häuser und Achsen

5.4 Das innere Partnerbild

DER ASTROLOGISCHE PARTNERVERGLEICH

6.1 Vergleich der Einzelhoroskope

6.2 Beispiel Einzelhoroskopvergleich

6.3 Das Synastriehoroskop

6.4 Beispiel Synastriehoroskop

6.5 Zeitqualität, Komposit und Combin

6.6 Beispieldeutung Combin und Prognose

6.7 Astro-psychologische Paarberatung

BERUFSBERATUNG

7.1 Grundüberlegungen

7.2 Beruf und Berufung

7.3 Deutungsraster Berufsberatung

7.4 Beispiel astrologische Berufsdeutung

KINDERHOROSKOPE

8.1 Menschliche Entwicklung in der Kindheit

8.2 Motivationen von Elternschaft

8.3 Die Deutung des Kinderhoroskops

8.4 Beispiel Kinderhoroskopdeutung

8.5 Astrologische Erziehungsberatung

BERUFSBILD ASTROLOGIE

9.1 Das Berufsbild des/der Astrologen/in

9.2 Rechtliche Grundlagen

9.3 Technische Hilfsmittel

9.4 Räume

9.5 Werbung und Preisgestaltung

SCHLUSSWORT

ANHANG

Literaturempfehlungen

Über den Autor

VORWORT

Der erste Band dieses Lehrbuches – Grundlagen der Horoskopdeutung - vermittelte ein solides Basiswissen der psychologischen Astrologie. Die astrologischen Häuser, Tierkreiszeichen, Planeten und Aspekte sind nun bereits bekannt und verschiedene Beratungskonzepte wurden erarbeitet. Mit dieser Grundlage ist es bereits möglich, einen Menschen anhand des Geburtshoroskops zu charakterisieren und seine Persönlichkeit astrologisch zu deuten.

In diesem 2. Band – Horoskopdeutung in der Praxis - werden diese Kenntnisse um typische in der astro-psychologischen Praxis vorkommende Beratungsgebiete erweitert um damit typische Fragen eines Klienten zu beantworten bzw. mit ihm seine Lebenssituation zu erörtern um daraus Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume zu erarbeiten.

Dazu gehören zum einen Techniken der astrologischen Prognose, die in vielen Fällen zu einer ganzheitlichen Beratung gehören. Damit sind allerdings keine konkreten Ereignisprognosen gemeint. Weiter geht es um alltägliche Beratungssituationen wie z.b. Methoden die Familiensituation des Horoskopeigners zu beleuchten oder auch die ganze Vielfalt partnerschaftlicher Erörterungen. Dies gilt vordergründig für Liebesbeziehungen, kann aber auch auf andere menschliche Beziehungen analog übertragen werden. Im Sinne astro-psychologischer Beratung sind die Deutung des Kinderhoroskops inklusive der Erziehungsberatung genauso Thema wie die astrologische Berufsberatung.

Auch wenn ein reines Lehrbuch den persönlichen Unterricht und die Ausbildung nicht ersetzen kann, so gibt es doch dem Studierenden ein strukturiertes Werk an die Hand, in dem die grundlegenden Inhalte ausführlich und übersichtlich dargestellt sind und ihm somit helfen, seine Kenntnisse zu festigen und zu vertiefen. Für den bereits ausgebildeten Astrologen ist es dagegen ein Nachschlagewerk, in dem sich wichtige Inhalte gut auffinden und wiederholen lassen und vielleicht auch alternative und ergänzende Sichtweisen dessen Wissen bereichern.

Für den Interessierten, der sich sozusagen für den „Hausgebrauch“ mit der Astrologie beschäftigt, ist dieses Buch eine umfassende Darstellung der praktischen Einsatzgebiete der psychologischen Astrologie. Folgt er den Inhalten und Vorschlägen dieses Buches kann er mit etwas Geduld durchaus differenzierte astrologische Deutungsinhalte für Familie und Freundeskreis erarbeiten. Die Voraussetzung ist jedoch, dass bereits solide grundlegende Kenntnisse der Astrologie vorhanden sind.

Möge auch dieser zweite Band des Lehrbuches der astrologischen Lebensberatung der Verbreitung der Astrologie im Sinne einer praktischen Lebenshilfe dienen.

Uwe Sonnenschein im Januar 2019

1. DIE ZEITQUALITÄT

Die Kenntnis der astrologischen Zeitqualität kann vieles dazu beitragen, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun. Astrologie determiniert nicht, sondern schafft Bewusstsein und Wachheit. Im Sinne der modernen psychologischen Astrologie hat sich der Stellenwert astrologischer Prognose daher hin zu einem Hilfsmittel der Orientierung und Selbstbestimmung entwickelt. Um dies zu verstehen, nähern wir uns diesem Thema hier zunächst aus verschiedenen Blickwinkeln.

1.1 Das Zeitungshoroskop

Der Viele Menschen kennen Astrologie nur als "Dreizeiler" aus den Medien. Dort wird kurz und bündig in einigen Worten Stellung genommen über die Befindlichkeit der einzelnen Sternzeichen in puncto Liebe, Beruf und Geld. Das Ganze wird dann als astrologische Zukunftsprognose dargestellt, was so allerdings nicht haltbar ist. Dazu hier ein paar grundlegende Worte.

Das "Sternzeichen", wie es im Volksmund bezeichnet wird, gibt lediglich den Sonnenstand zum Zeitpunkt der Geburt wieder und ist ein Faktor von vielen im individuellen Geburtshoroskop. Einen Menschen lediglich über sein Sonnenzeichen erfassen zu wollen, ist also nicht sinnvoll.

Noch viel weniger Sinn macht es, auch noch astrologische Prognosemethoden (die weiter unten näher beschrieben werden) auf ein Minimalmaß zu reduzieren und diese dann auf alle "Inhaber" eines Sternzeichens anzuwenden.

In der Praxis wird in den angesprochenen Horoskopdreizeilern folgendermaßen vorgegangen:

In der Astrologie gibt es 12 Sternzeichen (bei rund 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde würde dies bedeuten, jeweils 600 Millionen Menschen seien gleich). Das Thema Glück wird u.a. durch Jupiter symbolisiert (was natürlich auch nicht so undifferenziert gesehen werden kann), der gerade vielleicht in einem ungünstigen Winkel zum Widder steht (vorausgesetzt natürlich, der Betroffene ist nicht Anfang oder Ende Widder, sondern in der Mitte geboren). Also lautet die Aussage zum Beispiel:

"Als Widder sollten Sie in dieser Woche vorsichtig sein, denn es droht Unglück".

600 Millionen Menschen auf der Erde dürfen sich jetzt also ängstigen!

Eine derartige Darstellung hat so gut wie gar nichts mit Astrologie zu tun sondern dient der reinen Unterhaltung. Wenn astrologische Faktoren derart reduziert werden, tendieren die daraus resultierenden Aussagen hin zur Bedeutungslosigkeit.

Grafisch lässt sich dieser Sachverhalt wie folgt darstellen.

Wir sehen in der Grafik innen eine Geburtshoroskopzeichnung für eine hypothetische Geburt am 18.07.1994 um 15.39 Uhr in Tuningen (D). Außen eingezeichnet sind die transitierenden Planeten für den 15.07.2017. Der laufende Jupiter („Transit-Jupiter“) steht in einem hemmenden Quadrataspekt zu einer theoretisch auf 15° Krebs stehenden Sonne („Radix-Sonne“). Da der Horoskopeigner jedoch seine Geburtssonne am Ende des Krebszeichens stehen hat, gilt dieser Aspekt für ihn gar nicht (deshalb der Pfeil, wo die Sonne stehen müsste, damit diese Aussage wenigstens ein wenig Inhalt bekommen würde). Alle anderen Faktoren (hier grau abgeblendet) haben natürlich in Wahrheit ebenfalls zum Teil gewichtige Bedeutungen – dies bleibt bei dieser Sichtweise jedoch völlig unberücksichtigt. Wir sehen also, so kann man wirklich nicht arbeiten.

Astrologie im Sinne einer professionellen Lebensberatung geht mit dem Thema der Prognose - besser der Zeitdynamik – ganz anders um. Welcher Methoden sie sich bedient und wo die Möglichkeiten und Grenzen astrologischer Prognose liegen, soll im folgenden dargelegt werden.

1.2 Prognose, Zeitdynamik und Metagnose

In der Astrologie werden vor allem drei Begriffe häufig im Zusammenhang mit prognostischen Methoden verwendet: Prognose, Zeitdynamik und Metagnose. Allen drei Begriffen gemeinsam ist, dass sie sich nicht nur auf die Gegenwart im hier und jetzt beziehen, sondern Vergangenheit und/oder Zukunft mit einbeziehen, bzw. zu beschreiben versuchen.

Der im allgemeinen Sprachgebrauch wohl am meisten verwendete Begriff ist jener der Prognose. Unter Prognose versteht man ein Vorauswissen oder Voraussagen bestimmter Ereignisse. Meistens wird dabei aus Beobachtungen der Vergangenheit eine Gesetzmäßigkeit abgeleitet und auf die Zukunft übertragen.

Die Metagnose schließlich meint hier eine astrologische Lebenslaufanalyse. Wenn im Leben immer wiederkehrende, als unangenehm empfundene Verhaltensmuster auftreten, lohnt es sich oft, die Lebensbiographie noch einmal nachzuvollziehen um herauszufinden, wo und wann sich diese Verhaltensmuster zum ersten Mal manifestierten und wo sich diese wiederholten. Astrologische Prognoseverfahren helfen dabei, die Biographie im Nachhinein besser zu verstehen um im hier und jetzt die Konsequenzen zu ziehen und ein selbstbestimmteres Leben zu führen.

In diesem Sinne lassen sich praktisch alle astrologischen Prognoseverfahren auch als zeitdynamische Verfahren bezeichnen und u.a. auch zur Metagnose einsetzen.

1.3 Prognosen im Alltag

Im Lexikon kann man unter dem Begriff „Prognose“ Definitionen wie die folgende finden:

"Prognose, (griech.), begründete Vorhersage, insbesondere die nach Untersuchung und Diagnosestellung auf Grund der ärztlichen Erfahrung gestellte Vorhersage über den zu erwartenden Krankheitsverlauf. Auch angewendet in der Wirtschaft zur Voraussage der Konjunkturentwicklung oder als Wettervorhersage in der Meteorologie"

Diese Aufzählung ist sicherlich nicht ganz vollständig, besagt jedoch im Kern, dass Prognose ein "Vorauswissen" meint, also die Kenntnis von etwas, was sich erst in der Zukunft ereignen wird. Wichtige Faktoren für derartige Voraussagen sind gute Sachkenntnisse und Erfahrung, also die Beobachtung: ... immer wenn - dann...

Bei genauerer Betrachtung spielen Prognosen in unserem täglichen Leben eine nicht unerhebliche Rolle und damit ist gar nicht unbedingt der Bereich von Wahrsagerei und Hellseherei gemeint, sondern in ganz „gewöhnlichen“ Lebensbereichen nehmen wir Prognosen zu Hilfe.

Beispielhaft sollen hier einige genannt werden:

Ärztliche Prognosen:

wie oben bereits definiert, dienen Prognosen über den Verlauf einer Krankheit zur Orientierung für Arzt und Patient und sind Mitentscheidungskriterium für die Art der Behandlung.

Wettervorhersage:

Tag für Tag werden Wettervorhersagen über die Medien verbreitet und häufig werden diese bei der Planung von Aktivitäten einbezogen.

Verkehrsprognosen:

Vorhersagen über das voraussichtliche Verkehrsaufkommen sollen heute helfen, Staus und Verkehrsverdichtungen bereits im Vorfeld zu vermeiden, indem eine Alternativroute, ein anderes Verkehrsmittel oder ein anderer Reisezeitpunkt empfohlen wird.

Wahlprognosen:

Im politischen Leben sind Wahlprognosen zur Information der Bürger und als Orientierungshilfe für Politiker nicht mehr wegzudenken. Zu den Wahlprognosen gehören auch die Hochrechnungen, die nach Schließung der Wahllokale gezeigt werden.

Wirtschaftsprognosen:

Prognosen zur voraussichtlichen Entwicklung der Wirtschaft stoßen in vielen Bereichen auf reges Interesse. Der Staat versucht daraus bspw. voraussichtliche Steuereinnahmen abzuleiten oder in der Industrie ist die zu erwartende Konjunkturentwicklung ein wichtiger Entscheidungsfaktor für anstehende Investitionen.

Diese Liste ließe sich noch um einiges weiter fortführen. Deutlich wird jedoch bereits aus dieser Aufzählung, dass Prognosen heute ihren festen Platz in unserem Alltag haben.

Gemeinsam ist allen oben aufgeführten Prognosearten, dass sie sich selbst als wissenschaftlich fundiert betrachten. Alle Voraussagen basieren auf Fakten, Regeln und Gesetzen, die allgemein anerkannt sind und von jedermann nachgeprüft werden können.

Im Unterschied dazu werden andere Formen der Voraussicht zukünftiger Ereignisse, wie etwa Wahrsagerei oder die Hellsichtigkeit einzelner Menschen, häufig als unwissenschaftlich und damit falsch abgetan. So mancher „Hellseher“ entpuppt sich dann auch als „Scharlatan“ und die Art der Werbung für solche „Dienstleistungen“ wirkt häufig auch nicht gerade Vertrauen erweckend, so dass Ratsuchende schnell verunsichert sind.

Dabei bieten einige alternative Methoden vielfältige Ansätze und mit Phantasie, Intuition und Einfühlungsvermögen verantwortungsbewusst eingesetzt, eine gute Arbeitsgrundlage. So kann z.B. das Kaffeesatzlesen rein mantisch („hellseherisch“) angewandt werden oder aber durch das Vertiefen in Bilder und Formen können Seelenbilder aufsteigen.

Nicht selten wird auch die Astrologie in den Bereich der "unwissenschaftlichen Wahrsagerei" eingeordnet, insbesondere von Menschen, die über kein oder nur wenig astrologisches Wissen verfügen.

Klärend kann hier ein Zitat aus der Berufsordnung für beratende Astrologen des Deutschen Astrologen Verbands e.V. (DAV) sein:

“Marktschreierische Reklame - auch solche, die besondere Leistungen für ein geringes Honorar in Aussicht stellt - ist der seriösen Astrologen unwürdig und daher unzulässig.”

Wo die Möglichkeiten und Grenzen der astrologischen Prognose aus Sicht der modernen, psychologischen Astrologie liegen, wird später noch erörtert werden.

2. METHODEN ASTROLOGISCHER PROGNOSE

Vorauszuschicken ist an dieser Stelle, dass astrologische Prognoseverfahren immer erst dann verwendet werden, wenn eine ausführliche Betrachtung des Geburtshoroskops vorangegangen ist.

Grundsätzlich gilt: nichts, was nicht bereits im Geburtshoroskop angelegt ist, kann durch ergänzende Betrachtungen neu hinzugefügt werden. Vielmehr erhält das Geburtshoroskop durch das Hinzunehmen zeitdynamischer Verfahren eine besondere aktuelle (vergangene, zukünftige) "Färbung".

In der Praxis bedeutet dies, dass bspw. eine energiereiche, ja kraftstrotzende, vielleicht sogar aggressive Lebensphase aus einem zurückhaltenden Menschen mit zartem Körperbau noch lange keinen Boxchampion macht. Dennoch wird er für seine Verhältnisse stärker aus sich herausgehen und sich aktiver gebärden, als dies sonst seiner Art entspricht.

2.1 Prognosetechniken im Überblick

Die gängigsten astrologischen Prognosemethoden sollen hier zunächst in einigen Sätzen kurz skizziert werden.

Transite

Der Begriff Transite lässt sich in etwa mit "Vorbeiziehen" (lat. transitare) übersetzen. Gemeint ist hier das Vorbeiziehen der Planeten am Himmel. Zeichnet man nun bspw. die aktuellen Planetenstände in ein Geburtshoroskop ein, lassen sich hieraus Deutungen für die Gegenwart des Horoskopeigners ableiten. Die Transitdeutung ist wohl die am häufigsten angewendete astrologische Prognosemethode und eignet sich sowohl für kurz-, mittelund langfristige Prognosen.

Solarhoroskop

Berechnet wird die gradsekundengenaue Wiederkehr der Sonne auf ihre Geburtsposition. Hierbei wird der Lebensmittelpunkt, also der hauptsächliche Aufenthaltsort (nicht der Geburtsort), zugrunde gelegt.

In diesem Sinne spricht man beim Solar von einem Jahresthemengeber, der sich auf das Lebensjahr – nicht auf das Kalenderjahr – bezieht, denn das Solarhoroskop ist ja im Prinzip ein in jedem Jahr neues Geburtstagshoroskop. Ist jemand bspw. Am 10. Oktober geboren, wird auf den 10. Oktober 2017 das Solar 2017 berechnet. Dies hat dann Gültigkeit vom 10. Oktober 2017 bis 9. Oktober 2018. Diese Methode wird häufig für die sogenannten Jahresthemen herangezogen und wird meist in etwa zum Geburtstag eines Geborenen gedeutet.

Direktionen

Eine weitere Gruppe der klassischen astrologischen Prognosetechniken sind die verschiedenen Direktionsmethoden. Den Direktionen liegt die Überlegung zugrunde, das die ersten Lebenstage des Menschen in Zusammenhang mit seinem späteren Leben stehen. So entspricht das erste Jahr nach der Geburt dem ersten Tag, das zweite Jahr dem zweiten Tag usw.

Die Faktoren, die bei den verschiedenen Varianten der Direktionen vorgeschoben werden, heißen Signifikatoren. Zwischen diesen und den Radixfaktoren werden Interaktionsaspekte gebildet und daraus die Deutung abgeleitet.

Elektionen und Stundenhoroskop

Für bestimmte Unternehmungen (z.B. Hochzeit, Geschäftseröffnung usw.) wird manchmal ein besonders günstiger Termin gesucht. Dem liegt die Überlegung zugrunde, das z.B. das Horoskop des Geschäftsbeginns quasi das Geburtshoroskop des Geschäftes ist und der Geschäftserfolg sich mit einem günstigen Gründungshoroskop leichter einstellt. Die Ermittlung eines solchen möglichst günstigen Horoskops nennt sich Elektion.

Eine andere, klassische Technik errechnet für den Moment einer Fragestellung ein Horoskop – das sogenannte Stunden- oder Fragehoroskop. Aus diesem wird dann versucht die Frage (z.B. „soll ich dieses Haus kaufen“) zu beantworten. Da bei einer solchen Technik die Gefahr besteht, dass der Fragesteller die Verantwortung an den Astrologen abgibt, wird sie in der psychologischen Astrologie wenig angewendet.

Alterspunkt

Der Alterspunkt nach Huber gehört zur Gruppe der symbolischen Direktionen wie etwa auch der 7er-Rhythmus nach Döbereiner. Es liegt hier die Überlegung zu Grunde, dass das Horoskop auch als Symbol des gesamten Lebenslaufes angesehen werden kann. Die Zeitqualität lässt sich in diesem Sinne ohne weitere astronomische Faktoren ableiten. Beim Alterspunkt nach Huber wird der Aszendent im Häusersystem kontinuierlich voran geschoben. Er benötigt 6 Jahre pro Haus und ist vollzieht einen Horoskopumlauf damit in 72 Jahren um dann erneut in das 1. Haus einzutreten.

Geburtszeitkorrektur

Als „hohe Kunst der Astrologie“ wird oft die Geburtszeitkorrektur oder Rektifikation bezeichnet. Für ein exaktes und aussagekräftiges Horoskop sollte die Geburtszeit möglichst minutengenau vorliegen. Manchmal bestehen jedoch Zweifel an der Sicherheit einer Geburtszeitangabe für die Berechnung eines Horoskops. In diesem Fall "korrigieren" einige Astrologen die Geburtszeit.

Praktisch werden hier markante Lebensdaten (Heirat, Krankheit, Tod eines Angehörigen) mittels zeitdynamischer Verfahren auf ihre "Stimmigkeit" hin überprüft. Ergeben sich dabei Signifikanzen, die eine Verschiebung der Geburtszeit nahelegen, wird das Geburtshoroskop dahingehend korrigiert.

Diese Vorgehensweise stellt besonders hohe Anforderungen an das fachliche Können eines Astrologen, ist gleichzeitig jedoch umstritten, da allzu häufig unterschiedliche Astrologen bei der Korrektur desselben Horoskops zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Metagnose

Die Metagnose ist keine eigenständige Progbosemethode sondern meint eine astrologische Lebenslaufanalyse. Wenn im Leben immer wiederkehrende, als unangenehm empfundene Verhaltensmuster auftreten, lohnt es sich oft, die Lebensbiographie noch einmal nachzuvollziehen um herauszufinden, wo und wann sich diese Verhaltensmuster zum ersten Mal manifestierten und wo sich diese wiederholten.

Dazu kann man im Prinzip jede beliebige astrologische Prognosemethode heranziehen um so die Biographie im Nachhinein besser zu verstehen. Im hier und jetzt lassen sich daraufhin Konsequenzen ziehen um ein selbstbestimmteres Leben zu führen.

Im folgenden sollen nun einige der genannten astrologischen Prognosemethoden genauer dargestellt werden.

2.2 Die Transite

Der Begriff Transite lässt sich in etwa mit "Vorbeiziehen" (lat. transitare) übersetzen. Gemeint ist hier das Vorbeiziehen der Planeten am Himmel.

Zeichnet man nun bspw. die aktuellen Planetenstände in ein Geburtshoroskop ein, lassen sich hieraus Deutungen für die Gegenwart des Horoskopeigners ableiten.

Interessant sind hier vor allem die Stellung der transitierenden Planeten in den Häusern des Geburtshoroskops. An zweiter Stelle stehen die sogenannten Interaktionsaspekte, also die Winkelverbindungen der Transitplaneten (Planetenstände zum frei gewählten Zeitpunkt) zu den Radixplaneten (Planeten des Geburtshoroskops). Die Orbis sollte dabei sehr eng gehalten werden (z.B. 25% der sonst bei Radixhoroskopen üblichen Orbis).

Von großer Bedeutung ist die Auswahl der Signifikatoren, also welche der transitierenden Planeten verwendet werden sollen. Bei der Verwendung aller Planeten entsteht die Problematik, dass bei den schnell laufenden Planeten täglich neue und schnell wechselnde Aspekte entstehen. Durch diese Vielfalt an Interaktionsaspekten können oft weder herausragende Ereignisse noch tiefer gehende Lebensphasen erklärt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem "Tunneleffekt", bei dem alltäglichen Situationen eine zu große Bedeutung zugemessen wird.

Eine Methode, diesen Tunnelblick zu vermeiden, liegt darin, nur die langsamen Planeten als Signifikatoren zu verwenden und diese evtl. über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten, wodurch markante Themen einer bestimmten Lebensphase transparent werden.

Möchte man im Einzelfall auch einmal einen sehr kurzen Zeitraum, z.B. wenige Tage, anschauen, wird die Auswahl der Signifikatoren natürlich eher auf die schnell laufenden Planeten wie Mond, Sonne usw. fallen, weil nur diese sich in diesem Zeitraum überhaupt spürbar bewegen.

Anschaulich wird die Technik der Transite anhand eines Beispiels. Die Horoskopzeichnung zeigt innen das Geburtshoroskop von Adolf Hitler, (geb. am 20.04.1889 um 17.22 Uhr (GMT) in Braunau), außen die Transitplaneten zum Zeitpunkt des Attentates vom 20. Juli 1944 um 12.42 Uhr (MESZ) in Rastenburg.

Auffällig ist der „Gewaltaspekt“ Transit-Mars in Quadrat zu Radix-Pluto im 8. Haus zum Zeitpunkt des Attentats. Betrachtet man bspw. den Mondknoten über einen gewissen Zeitraum ergibt sich der Eintritt des Transit- Mondknotens in das 10. Radix-Haus Ende 1942, also zum Zeitpunkt der größten militärischen Ausdehnung des 3. Reiches, der Austritt des Mondknotens fand im Mai 1944 statt, als die militärische Niederlage deutlich absehbar wurde und kurz vor dem Attentat.

Die Transite sind eines der beliebtesten zeitdynamischen Verfahren, nicht zuletzt, da der rechnerische Aufwand nur sehr gering ist. Man entnimmt einfach die Planetenstände zum gewünschten Zeitpunkt aus den sogenannten Ephemeridentabellen (Planetenstandtabellen in Buchform), sofern kein Computerprogramm für die Berechnung zur Verfügung steht und setzt diese in Verbindung mit dem Geburtshoroskop. In der Praxis stehen heute jedoch fast immer ein Computer oder zunehmend auch Apps für Mobilgeräte zur Verfügung.

Für die Bedeutung der verschiedenen Transitplaneten gilt zunächst grundsätzlich: die Qualität des Transitplaneten „färbt“ quasi die betroffenen Radixbereiche/-planeten. Für die Deutung ist also eine gute Kenntnis der Entsprechungen der astrologischen Symbole erforderlich.

Häufig missverstanden werden die Aussagemöglichkeiten astrologischer Prognosen. Astrologie ist nicht in der Lage, konkrete Ereignisvorhersagen zu erstellen. Vielmehr wird mit wertfreien Symbolen gearbeitet, die analog auf die Lebenssituation des Horoskopeigners übersetzt werden wollen und somit immer mehrere Entsprechungsmöglichkeiten aufzeigen.

2.2.1 Deutungsbeispiel Transite

Zur weiteren Verdeutlichung der Anwendung wird hier ein Fall aus der Praxis vorgestellt. Da es sich um eine real existierende Person handelt, wird kein Name genannt und biographische Details sind verändert. Die Geburtsdaten werden aus Datenschutzgründen ebenfalls nicht abgedruckt, wohl aber die Horoskopzeichung mit den Transiten des 1. Oktober 2004.

Nach einer Grunddeutung des Geburtshoroskops wurde unter anderem auf zwei konkrete prognostische Fragestellungen eingegangen. Diese werden in gekürzter und leicht veränderter Form hier wiedergegeben. Der Schwerpunkt wurde hier vor allem auf den Lauf der transitierenden Planeten durch die Häuser des Geburtshoroskops gelegt und weniger auf die Interaktionsaspekte, die hier keinen sehr großen Zugewinn mehr ergeben hätten.

Veränderung des häuslichen Umfeldes

Verschiedene Umzugskonstellationen tauchten im vorliegenden Horoskop ständig wiederkehrend bereits seit dem Jahr 2001 auf (transitierender Uranus in Haus 4). Das Gefühl, die eigene Heimat noch nicht gefunden zu haben, wird wohl auch 2005 weiter anhalten. In diesem Sinne ist ein Umzug prinzipiell jederzeit denkbar. Wenn jedoch der „Platz für immer“ gesucht wird, bietet es sich an, noch ein wenig zu warten, denn Uranus wird erst 2007 das 4. Haus verlassen. Der dann von der anderen Seite her ins 4. Haus eintretende aufsteigende Mondknoten erscheint hier als wegweisender Faktor. Aktuell ist also Beweglichkeit gefragt und langfristige Festlegungen sind eher zu vermeiden.

Partnerschaft

Das Jahr 2003 und die erste Hälfte des Jahres 2004 zeigte im vorliegenden Horoskop Konstellationen, die auf ein Umdenken in Liebesdingen hinwiesen (transitierender aufsteigender Mondknoten lief durch Haus 7). Damit haben sich möglicherweise die Vorstellungen des Horoskopeigners von und seine Ansprüche an Partnerschaft verändert. Auch wenn sich für das Jahr 2005 keine klassische Bindungskonstellation bildet, heißt dies nicht, dass keine neue Partnerschaft möglich ist, denn der entsprechende Horoskopbereich steht neutral.

Der Fokus des Bewusstseins wird sich aber eher auf andere Bereiche richten. Der laufende Jupiter im 12. Haus zeigt für 2005 günstige Erkenntnismöglichkeiten durch Rückzug und Innenschau und der laufende, aufsteigende Mondknoten im 6. Haus betont den Bereich Arbeit und Gesundheit in Wachstum fördernder Weise.

2.2.2 Die Planeten in der Transitdeutung

Für die praktische Arbeit sollen nun einige Deutungsanregungen für mögliche Entsprechungen der Planetentransite durch die zwölf Häuser des Geburtshoroskops gegeben werden. Damit wird ein wichtiges Kriterium für die Arbeit mit den Transiten herausgestellt. Weitere Beachtung verdienen selbstverständlich wie oben ausgeführt auch die sogenannten Interaktionsaspekte, die für die Feinanalyse zusätzlich herangezogen werden.

Die Symbolik der transitierenden Planeten liegt nahe bei deren Bedeutung im Geburtshoroskop. Spricht man dort z.B. beim Mond von einem Sinnbild für die individuelle Gefühlswelt eines Horoskopeigners, so wird die Stellung eines transitierenden Mondes den Lebensbereich markieren, der gerade besonders emotional angesprochen wird. Immer zu beachten ist, dass der Transitplanet den entsprechenden Lebensbereich sozusagen „färbt“, einen Menschen jedoch nicht völlig umdreht. Ist ein Planet rückläufig, kann er seine Kraft nur schwer entfalten und führt manchmal zu Schwierigkeiten. Bei einem rückläufigen Merkur sollen bspw. Vertragsabschlüsse vermieden werden.

Im Prinzip ist die Symbolik der astrologischen Planeten bereits aus den hier vorausgesetzten astrologischen Grundkenntnissen bekannt, weshalb hier zur Erinnerung nur Stichworte genannt werden. Die in Klammern angegebene „Wirkzeit“ bezieht sich auf den durchschnittlichen Aufenthalt in einem astrologischen Haus oder Zeichen. Bei den Häusern kann dies aber durch unterschiedliche Häusergrößen stark variieren.

Mond: Gefühl, Lust, Geborgenheit, Familie ... (wirkt ca. 2-3 Tage)

Sonne: Lebenskraft, Antrieb, Selbstverwirklichung ... (wirkt ca. 1 Monat)

Merkur: Kommunikation, Briefe, Verträge, Lernen ... (wirkt ca. 1 Monat)

Venus: Liebe, Erotik, Kreativität, gesellschaftliche Aktivitäten... (wirkt ca. 1 Monat)

Mars: Kraft, Durchsetzung, Aufbruch, Mut, Sexualität ... (wirkt ca. 2 Monate)

Jupiter: Enthusiasmus, Positivismus, Expansion ... (wirkt ca. 1 Jahr)

Saturn: