Leitlinien der Personalpolitik des Bundeskanzlers Helmut Kohl - Moritz Küpper - E-Book

Leitlinien der Personalpolitik des Bundeskanzlers Helmut Kohl E-Book

Moritz Küpper

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: „In einer klugen und weitsichtigen Personalpolitik sah ich die den Schlüssel zum Erfolg meiner Partei.“ Diesen Satz schrieb Helmut Kohl in seinen Erinnerung und machte damit deutlich, dass Personalpolitik unter seiner Regie nicht nur ein notwendiger Bestandteil der Politik war, sondern eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle spielte: „Besonders strategischen Fragen und Personalentscheidungen habe ich von Anfang an die gebührende Bedeutung beigemessen. .. Schließlich wird Politik von Menschen gemacht, und es kommt wesentlich auf die Persönlichkeit des einzelnen an, ob eine politische Position glaubwürdig und überzeugend vermittelt werden kann“ schrieb Kohl weiter. Personalpolitik war für Helmut Kohl also mehr als „sein liebstes Hobby“ , wie Stefan Kornelius, Ressortleiter „Ausland“ der Süddeutschen Zeitung beobachtete. Schon zum Beginn seiner politischen Karriere hatte er sich in der Jungen Union (JU) ein Netzwerk gesichert und versucht, mit der JU-Gefolgschaft im Rücken, voranzukommen. Dieser personenbezogene Politikstil zog sich durch seine ganze Karriere. Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung und die Leitlinien der Kohl’schen Personalpolitik herauszuarbeiten und diese anhand der Zusammensetzung seines ersten Kabinetts zu überprüfen. Als Kohl sein erstes Kabinett nominierte, kannte er seine zukünftigen Minister schon lange. Über Jahre hatte er die Personalpolitik innerhalb der Jungen Union, der CDU, der CDU-Fraktion und auch in CDU-nahen Institutionen wie beispielsweise der Konrad-Adenauer-Stiftung beeinflusst, um für den Fall der Regierungsübernahme gerüstet zu sein.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Eingrenzung des Begriffs Personalpolitik
3. Allgemeine Leitlinien der Kohl’schen Personalpolitik
Allgemeine Kriterien der Personalpolitik
4. Überprüfung der personalpolitischen Kriterien anhand des ersten Kabinett
Das Kabinett und seine Zusammensetzung
Besetzung der Ministerposten mit CDU-Mitgliedern
Koalitionspartner FDP
Koalitionspartner CSU
5. Abschließende Bewertung
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
Monographien und Sammelbänder

Page 1

Page 3

1. Einleitung

„In einer klugen und weitsichtigen Personalpolitik sah ich die den Schlüssel zum Erfolg

meiner Partei.“1

Diesen Satz schrieb Helmut Kohl in seinen Erinnerungen und machte damit deutlich, dass Personalpolitik unter seiner Regie nicht nur ein notwendiger Bestandteil der Politik war, sondern eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle spielte: „Besonders strategischen Fragen und Personalentscheidungen habe ich von Anfang an die gebührende Bedeutung beigemessen. .. Schließlich wird Politik von Menschen gemacht, und es kommt wesentlich auf die Persönlichkeit des einzelnen an, ob eine politische Position glaubwürdig und überzeugend vermittelt werden kann“2schrieb Kohl weiter. Personalpolitik war für Helmut Kohl also mehr als „sein liebstes Hobby“3, wie Stefan Kornelius, Ressortleiter „Ausland“ der Süddeutschen Zeitung beobachtete. Schon zum Beginn seiner politischen Karriere hatte er sich in der Jungen Union (JU) ein Netzwerk gesichert und versucht, mit der JU-Gefolgschaft im Rücken, voranzukommen.4Dieser personenbezogene Politikstil zog sich durch seine ganze Karriere. Dabei benutzte er immer seine Position, um Leute um sich zu scharen und Macht und Posten zu vergeben. Dass dieses Schema eine Leitlinie seiner Politik war, zeigt sich daran, dass er seine Möglichkeiten auch später in der Regierung nutzte, um der Opposition sein Entgegenkommen zu zeigen.5

Helmut Kohl hat nie ein Hehl daraus gemacht, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands werden zu wollen.6Dieses Ziel hat er 1982 erreicht. Kohl hat es geschafft, Kanzler zu werden - und zu bleiben. Mit seiner 16-jährigen Amtszeit ist er der am längsten amtierende Regierungschef der BRD. Wie groß der Anteil seines personalpolitischen Instinktes und seiner Fähigkeiten sind, lässt sich nur schwer sagen. Sicher ist jedoch, dass seine Personalpolitik entscheidend zu seinem Machtgewinn und -erhalt beigetragen hat. Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung und die Leitlinien der Kohl’schen Personalpolitik herauszuarbeiten und diese anhand der Zusammensetzung seines ersten Kabinetts zu überprüfen. Als Kohl sein erstes Kabinett nominierte, kannte er seine zukünftigen Minister schon lange. Über Jahre hatte er die Personalpolitik innerhalb der Jungen Union, der CDU,

1Kohl, Helmut: Erinnerungen 1930 - 1982, München 2004, S. 111.

2Ebd.

3Vgl. Kornelius, Stefan: „Im Zweifel entscheidet der Bundeskanzler lieber selbst. Helmut Kohl unterhält ganz persönliche Drähte zu den europäischen Institutionen.“, In: Süddeutsche Zeitungen vom 21. März 1996, S. 9.

4Vgl. Filmer, Werner/Heribert Schwan: Helmut Kohl, Düsseldorf, Wien, New York, 1991, S. 54 und 127.

5Vgl. Langguth, Gerd: Das Innenleben der Macht. Krise und Zukunft der CDU, München 2001, S. 113.

6Vgl. Dreher, Klaus: Helmut Kohl. Leben mit der Macht, Stuttgart 1998, S. 149.