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Wie kein anderer Dichter sprach Goethe sein ganzes Leben lang auf immer neue und immer ursprüngliche Weise von der Liebe. Seine Liebesgedichte sind unvergleichlich.
Willkommen und Abschied
Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde,
Und fort, wild, wie ein Held zur Schlacht!
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stund im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmte Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von seinem Wolkenhügel,
Schien kläglich aus dem Duft hervor;
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer–
Doch tausendfacher war mein Mut;
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.
Ich sah dich, und die milde Freude
Floß aus dem süßen Blick auf mich.
Ganz war mein Herz an deiner Seite,
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbes Frühlings Wetter
Lag auf dem lieblichen Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!
Und hofft' es, ich verdient' es nicht.
Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
In deinen Küssen, welche Liebe,
O welche Wonne, welcher Schmerz!
Du gingst, ich stund, und sah zur Erden,
Und sah dir nach mit nassem Blick;
Und doch, welch Glück! geliebt zu werden,
Und lieben, Götter, welch ein Glück.
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2013
Das gängige Bild vom Schwerenöter Goethe beruht nicht zuletzt darauf, daß man hinter jedem Liebesgedicht eine wirkliche Liebesbeziehung vermutete. Doch die Produktivität der dichterischen Phantasie muß ja nicht allein von der Wucht einer Leidenschaft beflügelt werden. Oft genug mag es ein spontaner Gedanke, ein kleiner Flirt sein, der zu einem Liebesgedicht wird. Goethes Leben spiegelt und seine Gedichte gestalten die Probleme des modernen Individuums: Entlassen aus der sicheren ständischen Ordnung, muß es sich selbst zu bestimmen suchen, mit aller Freiheit und allem Risiko. Auch die Beziehung zwischen den Geschlechtern ist nun nichts Vorgeprägtes mehr, sondern muß von Fall zu Fall, in jeder Liebesbeziehung neu bestimmt werden. Das gibt der Liebe neue Dimensionen. In den Liebesgedichten Goethes werden sie sichtbar.
Johann Wolfgang Goethe
Liebesgedichte
Ausgewählt von Karl Eibl
Insel Verlag
eBook Insel Verlag Berlin 2013
Der vorliegende Text folgt der 6. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 2825.
© Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1995
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie
der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Hinweise zu dieser Ausgabe am Schluß des Bandes
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Umschlag: Michael Hagemann
eISBN 978-3-458-73567-0
www.insel-verlag.de
Inhalt
Mit einem gemalten Band
Willkommen und Abschied
Maifest
Neue Liebe neues Leben
Im Herbst 1775
Jägers Abendlied
Rastlose Liebe
Warum gabst du uns die tiefen Blicke
Liebebedürfnis
Der Fischer
Nachtgedanken
Aus: Claudine von Villa Bella:
Cupido, loser eigensinniger Knabe!
Aus: Erotica Romana. Römische Elegien:
I. Saget, Steine mir an
II. Mehr als ich ahndete schön
III. Gräme Geliebte dich nicht
IV. Fraget nun wen ihr auch wollt
V. Fromm sind wir Liebende
VI. Froh empfind’ ich mich nun
Der Besuch
Morgenklagen
Nähe des Geliebten
Der Gott und die Bajadere. Indische Legende
Amyntas. Elegie
Schäfers Klagelied
Trost in Tränen
Mächtiges Überraschen
Freundliches Begegnen
Die Liebende schreibt
Die Liebende abermals
Sie kann nicht enden
Mädchen
Das Tagebuch
Gegenwart
Aus: West-östlicher Divan, Buch Suleika:
Daß Suleika von Jussuf entzückt war
Da du nun Suleika heißest
Hatem: Nicht Gelegenheit macht Diebe
Suleika: Hochbeglückt in deiner Liebe
Suleika: Als ich auf dem Euphrat schiffte
Hatem: Dies zu deuten bin erbötig!
Kenne wohl der Männer Blicke
Gingo Biloba
Suleika: Sag du hast wohl viel gedichtet
Suleika: Die Sonne kommt
Suleika: Volk und Knecht und Überwinder
Hatem: Locken! haltet mich gefangen
Wenn ich dein gedenke
Suleika: Was bedeutet die Bewegung?
Hochbild
Suleika: Ach! um deine feuchten Schwingen
Wiederfinden
Vollmondnacht
In tausend Formen magst du dich verstecken
An Werther
Elegie
Aussöhnung
Um Mitternacht
Der Bräutigam
Nachwort
Verzeichnis der Gedichtüberschriften und -anfänge
Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlings Götter
Tandlend auf ein luftig Band
Zephir nimms auf deine Flügel
Schlings um meiner Liebsten Kleid
Und dann tritt sie für den Spiegel
Mit zufriedener Munterkeit
Sieht mit Rosen sich umgeben
Sie wie eine Rose jung
– einen Kuß geliebtes Leben
Und ich bin gelohnt genug,
Schicksal segne diese Triebe
Laß mich ihr und laß Sie mein
Laß das Leben unsrer Liebe
Doch kein Rosen Leben sein
Mädgen das wie ich empfindet
Reich mir deine Liebe Hand
Und das Band das uns verbindet
Sei kein schwaches Rosen Band.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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