Lindas Ankunft - Manuela Kuck - E-Book

Lindas Ankunft E-Book

Manuela Kuck

4,3

Beschreibung

Linda sieht sich innerhalb weniger Wochen von den ihr wichtigsten Menschen alleingelassen. Ihre Freundin Corinna und ihr ehemaliger Kollege Tom ziehen von Wolfsburg nach Berlin. Katharina, ihre Lebensgefährtin, geht mit ihrer Tochter Nadine für anderthalb Jahre nach Paris. Linda ist hin- und hergerissen zwischen Verlustängsten und dem Wunsch, sich frei und unabhängig zu fühlen. Dann lernt sie die eigenwillige Ricarda kennen. Und ist von dieser Frau fasziniert ... »Lindas Ankunft« ist nach »Lindas Entscheidung« und »Neue Zeiten für Linda« nun der abschließende Band der Trilogie.

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FRAUEN IM SINN

Verlag Krug & Schadenberg

Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)

Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

rund um das lesbische Leben

Manuela Kuck

Linda

Ich blickte hoch, als ich hörte, wie die Terrassentür geöffnet wurde. Einen Moment später kam Katharina über den Rasen auf mich zu. Sie ging langsam und bedächtig, als müsste sie sich jeden Schritt genau überlegen. Ich legte den Spaten beiseite und lächelte ihr entgegen. Obwohl sie seit vier Wochen wieder zu Hause war, machte mein Herz immer noch jedes Mal einen Sprung, wenn ich sie sah. In der Rehaklinik hatte sie sich zwar gut erholt, aber sie war nach wie vor blass und ungewöhnlich schmal, fast mager. Der schwere Autounfall im vergangenen Mai hatte sie nicht nur einen Teil ihres Magens gekostet, die Milz und ein Stück von der Leber, sie hatte auch gut zwei Wochen im künstlichen Koma gelegen und eine Lungenentzündung zu überstehen gehabt. Solche Verletzungen waren nicht in wenigen Monaten auszukurieren. Ich schluckte, als ich an die lange Narbe dachte, die sich über ihren Bauch zog. In der vergangenen Nacht hatte ich behutsam den Zeigefinger auf sie gelegt und war ihrem Lauf gefolgt. Katharina hatte mich nur stumm angesehen und plötzlich mein Gesicht mit ihren kräftigen Händen umfasst. Ich hatte etwas fragen wollen, aber sie hatte den Kopf geschüttelt und mich geküsst.

Ich wischte meine erdigen Hände an der Jeans ab, und wir setzten uns auf die Gartenbank. Katharina zog einen Moment fröstelnd die Schultern zusammen, dann knöpfte sie ihre Strickjacke zu.

»Bist du gut vorangekommen?«, fragte ich.

Ihr Gesicht war mit winzigen roten und blauen Farbsprengseln übersät. Das Atelier, das ich ihr im Spätsommer unter dem Dach ausgebaut hatte, war ihr zweites Zuhause geworden, und manchmal befremdeten mich ihr leidenschaftlicher Arbeitseifer, ihre Versunkenheit und die Anspannung, wenn ihr etwas nicht so gelang, wie sie es sich vorgestellt hatte. Früher vor dem Unfall war die Malerei ein liebevoll gepflegtes Hobby gewesen, das zwar durch die Ausstellung in einer ausgebauten Scheune in Mariental, einem Dörfchen in der Nähe von Helmstedt, und die Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen zunehmend mehr Zeit in Anspruch genommen hatte, aber die angespannte Konzentration auf diesen Bereich ihres Lebens war neu. Obwohl Katharina seit ein paar Tagen wieder unterrichtete und die Umstellung auf den Schulalltag sie sichtlich anstrengte, saß sie unermüdlich vor der Staffelei.

Sie nickte langsam. »Ja.«

Ich wartete auf eine Erläuterung, aber Katharina schwieg. Sie hob den Kopf und blickte über die im Nebel versunkenen Felder.

»Es ist schön, dass du wieder hier bist, Katharina«, sagte ich, und meine Stimme vibrierte vor Freude.

Sie legte mir den Arm um die Schultern. Ihr Mund berührte mein Haar. »Das finde ich auch.«

Es gab in diesen Wochen Augenblicke, da fühlte ich mich ihr so nah wie nie zuvor, dann wieder war ich verwirrt, weil sie sich so konsequent in ihre eigene Welt zurückzog. Mir war natürlich klar, dass sie ein Trauma zu verarbeiten hatte, und die Tatsache, dass sie nur wenig über den Unfall sprach, schien mir ein klarer Hinweis darauf, dass der Schock tief saß. Ich hatte mir mehrere Bücher zu diesem Thema besorgt, und wann immer mir die Arbeit in Annas Buchhandlung Zeit ließ, las ich darin. Ich sprach auch viel mit Anna darüber. Sie war die ältere Schwester meiner Mutter, und unser Verhältnis war seit meiner Kindheit freundschaftlich und vertrauensvoll. Vor einem Jahr hatte ich mich vom Schuldienst beurlauben lassen, um beruflich einen neuen Weg einzuschlagen, und es war Annas Idee gewesen, in ihrer Buchhandlung anzufangen. Auch meine Freundin Corinna, die mich in den letzten Monaten unterstützt hatte, wo sie nur konnte, und Tom, ein ehemaliger Lehrerkollege, der seit anderthalb Jahren wusste, dass er HIV-positiv war und Katharina wahrscheinlich besser verstehen konnte als sonst jemand von uns, waren immer offen für ein Gespräch.

Als Daniel seine und Katharinas Tochter Nadine und meinen Sohn Erik, mit denen er einen Ausflug unternommen hatte, an diesem Abend zurückbrachte, standen Katharina und ich am Herd und bereiteten einen Gemüseauflauf vor. Nadine, die inzwischen siebeneinhalb war, rannte sofort zu ihrer Mutter und umarmte sie stürmisch. Katharina beugte sich zu ihr hinunter und strich ihr beruhigend über die Wange. »Alles in Ordnung, Kleines.«

Nadine ließ ihre Mutter noch immer ungern für längere Zeit allein egal ob sie selbst oder Katharina unterwegs war , und so manche Nacht musste die Kleine aus einem Alptraum geweckt und getröstet werden. Auch sie braucht noch Zeit, dachte ich, als ich die beiden betrachtete, viel Zeit, bis alles wieder seinen normalen Gang geht. Und ich auch. Katharinas rasselnder Atem wie bei einem schweren Asthmaanfall, als Dr. Steffen den Rhythmus der Beatmungsmaschine verändert. Er steht neben mir, die Hand auf meiner Schulter, während ich Katharina betrachte und auf ihr langsam erwachendes Bewusstsein zu reagieren versuche. Ich flüstere, rufe sie, und meine Stimme ist heiser und belegt von tausend Ängsten …

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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