29,99 €
Long-Covid und Post-Vac betreffen immer mehr Menschen - während die Schulmedizin häufig keine Antworten und Lösungen findet. Betroffene fühlen sich allein gelassen und verlieren die Hoffnung. Dieses Buch erklärt worum es bei beiden Syndromen geht - wie sie funktionieren, wie man sie erkennt und was therapeutisch getan werden kann. Ausführlich und verständlich werden die unterschiedlichen Aspekte erläutert, denn nur wer versteht kann zielgerichtet handeln. Welche Untersuchungen werden benötigt? Was bedeuten die Ergebnisse? Welche Therapie macht wann bei wem Sinn? Was kann in Eigenregie angegangen werden, wann wird welche medizinische Hilfe benötigt?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 441
Veröffentlichungsjahr: 2022
Long-Covid & Post-Vac
Erkennen – Verstehen – Behandeln
Florian Schilling
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2021 Florian Schilling
Titel des Originals: „Long-Hauler“ (2022, englisch, erschienen bei Tredition)
Lektorat: Dietmar Böhmer
Grafik: Adnan Tignanj
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
ISBN Softcover: 978-3-347-72341-2
ISBN Hardcover: 978-3-347-72344-3
ISBN E-Book: 978-3-347-72347-4
Wir sind Mitschöpfer des Göttlichen, die alle dazu beitragen,
unsere Welt und unsere Realität zu verändern und zu erschaffen,
einen Schritt, eine Person und einen Tag nach dem anderen.
Mit diesem Bewusstsein kommt die Verantwortung und die Notwendigkeit,
in jedem Moment präsent und sich unserer Handlungen bewusst zu sein.
Bewusstsein zu haben bedeutet,
diese Verantwortung mit absolutem Respekt
für alles Leben und die Existenz zu tragen.
Wir halten das mächtige und wertvolle Werkzeug zur Transformation
in unseren eigenen Händen und Herzen,
einen liebevollen Gedanken und eine Handlung nach der anderen.
Die Gabe und der Beitrag eines jeden Einzelnen zum Ganzen sind unterschiedlich, aber gleich wichtig.
Martina Hoffman
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
VORWORT
GEBRAUCHSANLEITUNG
TEIL I: HAUPTPROBLEME BEI LC/PVS
INFEKTION VS. IMPFUNG: IMMUNOLOGISCHE WIRKUNG
DIE IMPFUNG ÄHNELT IMMUNOLOGISCH EINEM SCHWEREN VERLAUF
IMPFUNG UND INFEKTION ERZEUGEN UNTERSCHIEDLICHE IMMUNITÄT
DAS „SPIKEN“ BEI INFEKTION UND IMPFUNG
DIE TOXISCHE WIRKUNG DES SPIKES
LONG-COVID VS. POST-VAKZIN-SYNDROM: UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN
GERINNSELBILDUNG, MYOKARDITIS UND AMYLOIDE
GRUNDLAGEN
GERINNSELBILDUNG DURCH ZERSTÖRUNG VON ENDOTHELZELLEN
DIREKTE AKTIVIERUNG DES GERINNUNGSSYSTEMS DURCH DAS SPIKE
SPIKE KANN ZUR BILDUNG VON AMYLOIDEN UND PRIONEN FÜHREN
Fibrin-Amyloide 29
Spike-Amyloide 30
Amyloide, Gehirn und Prionen 32
ZUSAMMENFASSUNG DIAGNOSTIK & THERAPIE
MYOKARDITIS
ENDOTHELIITIS & SILENT INFLAMMATION
ENDOTHELIITIS
SILENT INFLAMMATION
AUTOIMMUNITÄT
DAS SPIKE-PROTEIN LÄDT ZU AUTOREAKTIONEN EIN
SPEZIFISCHE AUTOANTIKÖRPER
GPCR-AK
THERAPIE BEI AUTOIMMUNITÄT
Plasmapherese
Immunsuppression
Kombinierte Therapie
MITOCHONDRIOPATHIE: DAS UNTERSCHÄTZTE PROBLEM
WAS SIND MITOCHONDRIEN?
SARS-CoV2, DAS SPIKE-PROTEIN UND MITOCHONDRIEN: EINE LEIDER ENGE BEZIEHUNG
WIE KÖNNEN WIR MITOCHONDRIENSCHÄDEN MESSEN?
Suchtests
Der BHI (Bioenergetischer Gesundheitsindex)
THERAPIE DER MITOCHONDRIOPATHIE
Verbesserung der Mitochondrienstruktur
Verbesserung der Mitochondrienfunktion
Erhöhung der Mitochondrienzahl
Sauerstoffversorgung der Mitochondrien erhöhen
NEUROINFLAMMATION: FEUER IM GEHIRN
DIE BLUT-HIRN-SCHRANKE
Die Riechbahn
Der Darmtrakt
Das Spike und die Blut-Hirn-Schranke
DAS SPIKEIM ZNS – EIN DESASTER NIMMT SEINEN LAUF
ANGRIFF AUF DEN GEHIRNSTOFFWECHSEL
Allgemeine Entzündungshemmung
DIE BEHANDLUNG EINER NEUROINFLAMMATION
Orale Therapie
Die Intranasale Therapie (IN)
MASTZELL-AKTIVIERUNGSSYNDROM
WAS sind MASTZELLEN?
DAS MASTZELL-AKTIVIERUNGSSYNDROM: MCAS
MASTZELLEN UND DAS SPIKE-PROTEIN
HISTAMIN-REZEPTOREN UND HISTAMIN-ANTAGONISTEN
DIE DIAGNOSE MCAS: LEIDER NICHT GANZ EINFACH
THERAPIE EINES MCAS: EINE BREITE AUFSTELLUNG IST ERFORDERLICH
Das Tagebuch
Ernährung & Darm
PEG-Sensitivität
Histamin-Liberatoren und DAO-Hemmer
Mastzell-Stabilisatoren
Antihistaminika
VITAMIN-D-HAUSHALT
GRUNDLAGEN DES VITAMIN-D-HAUSHALTS
Vitamin-D-Quellen
Vitamin-D-Varianten: Speicherform und aktive Form
Der Vitamin-D-Rezeptor
VDR-MANGEL: URSACHEN
VDR-MANGEL: FOLGEN
VITAMIN D UND VDR: MESSUNG UND NORMALWERTE
VITAMIN-D-THERAPIE: GEWUSST WIE
HORMONSYSTEM
Hypothalamus und Hypophyse
Epiphyse
Schilddrüse
Nebennierenrinde
Nebennierenmark
Gonaden
Bauchspeicheldrüse
TEIL II: SPEZIFISCHE PROBLEME BEI POST-VAKZIN-SYNDROM
DIE IMPFSTOFFE: WOMIT HABEN WIR ES ZU TUN?
WIE KLASSISCHE IMPFSTOFFE FUNKTIONIEREN
GEN-BASIERTE IMPFSTOFFE
DNA-Impfstoffe: Vektorviren als Carrier
RNA-Impfstoffe: Nanopartikel als Carrier
EINBAU DES SPIKE-PROTEINS IN DIE ZELLMEMBRAN
PERSISTENZ: DIE IMPFSTOFFE VERBLEIBEN LÄNGER IM KÖRPER ALS ALLGEMEIN ANGENOMMEN
PERSPEKTIVE TOTIMPFSTOFFE
V-AIDS
SYNZYTIENBILDUNG: WARUM TODESSTERNE EIN REELLES PROBLEM SIND
INTERFERONMANGEL: EPIGENETISCHE BLOCKADE
NK-ZELLEN: ERSCHÖPFTE KILLER
T-HELFERZELLEN: BURN-OUT IM GENERALSTAB
TURBOKREBS
ADE, T-REG UND INTERFERENZ: ERHÖHTE ANFÄLLIGKEIT GEGENÜBER CORONA-INFEKTIONEN
ADE: Infektionsverstärkende Antikörper
Interferenz: Tausche ein Virus gegen ein anderes
T-Reg: „Gewöhnung“ an SARS-CoV2
BASICS: VDR, SILENT INFLAMMATION & MITOCHONDRIEN
V-AIDS ERKENNEN UND BEHANDELN
Spezifische Diagnostik und Therapie
Allgemeine Unterstützung bei Abwehrschwäche
Krebs-Screening
THROMBOZYTEN-STÖRUNGEN
TEIL III: SPEZIFISCHE PROBLEME BEI LONG-COVID
ORGANISCHE VERÄNDERUNGEN
CORONA, MIKROBIOM UND CHRONISCHE INFEKTIONEN
CORONA UND DAS MIKROBIOM
Mikrobiom
Intestinale Schrankenstörung: Leaky Gut
PERSISTENZ DES VIRUS: CHRONISCHE INFEKTIONEN
TEIL IV: SOFORTMAßNAHMEN, PROTOKOLLE & ANHANG
PROTOKOLLE
SOFORTMAßNAHMEN
Erste Hilfe
Wie man eine geeignete Praxis/Klinik findet
Diagnostik: Pflicht-Programm
Prävention vor und nach Impfung
THERAPIE: ÜBERLEGUNGEN UND TIPPS
Endotheliitis, Mikrogerinnsel und Autoimmunität
Neuroinflammation
Vitamin-D-Haushalt
MCAS
Mitochondrien
Spike-Proteine eliminieren
V-AIDS, Turbokrebs und Chronische Corona-Infektion
Hormonsystem
SHEDDING
AUSGANGSLAGE UND STAND DER WISSENSCHAFT
SYMPTOME BEI SHEDDING-SENSITIVEN
MÖGLICHE GEGENMAßNAHMEN
SYMPTOME BEI LONG-COVID UND POST-VAKZIN-SYNDROM
DIE ZULASSUNGSSTUDIEN: WIE MAN AUSSAGEKRÄFTIGE STUDIEN VERMEIDET
DAS PROBLEM DER TELESKOPIERUNG
DAS PROBLEM DER STUDIENGRÖßE
DAS PLACEBO-PROBLEM
DAS PROBLEM DER TEILNEHMER-AUSWAHL
DAS PROBLEM DER FALSCHEN SURROGATMARKER
DAS PROBLEMDER FEHLENDEN SURROGATMARKER
DAS PROBLEM DER KONTROLLGRUPPE
RELATIVE UND ABSOLUTE RISIKOMINDERUNG
DER FALL PFIZER: ES GIBT GAR KEINE ZULASSUNGSSTUDIE
DIE IMPFUNG VERSAGT AUF BEVÖLKERUNGSEBENE
ANHANG
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
STICHWORTVERZEICHNIS
WICHTIGE PROTOKOLLE UND ZUSAMMENFASSUNGEN
LITERATURVERZEICHNIS UND REFERENZEN
Einleitung
Vorwort
Die wichtigste Botschaft soll gleich an den Anfang dieses Buches gestellt werden:
Egal, ob sie von Long-Covid (LC) oder Post-Vakzin-Syndrom (PVS) betroffen sind – Sie sind nicht allein und Hilfe ist möglich. Bei konsequenter Anwendung der in diesem Buch beschriebenen Maßnahmen verbessert sich bei über 85 % der Betroffenen der gesundheitliche Zustand rasch (wenige Wochen und Monate) und nachhaltig. Wir verfügen über die Werkzeuge, um uns diesen Problemen zu stellen.
Dank engagierter Wissenschaftler und Mediziner ist es gelungen, hier eine äußerst steile Lernkurve hinzulegen. Viele Werkzeuge können sie selbst effektiv einsetzen – vorausgesetzt, sie haben verstanden, was in ihrem Körper warum geschieht. Nach Lektüre dieses Buches sind sie dazu absolut in der Lage. Mainstream-Medien und Politiker tun so, als sei dieser ganze Themenkomplex terra incognita, unbekanntes Terrain. Dem ist nicht so, wir verfügen über einen breiten Fundus wissenschaftlicher Daten. Aber: Die Anerkennung der entsprechenden Erkenntnisse würde das offizielle Narrativ an vielen Stellen Lügen strafen – und, was es wohl tunlichst zu vermeiden gilt, damit die Autorität der Verfechter dieses Narrativs untergraben. Niemand gesteht gerne Fehler ein, am aller wendigsten Mediziner und Politiker, erst recht nicht, wenn sie öffentlich im Rampenlicht stehen. Von ungeklärten juristischen Fragestellungen einmal ganz zu schweigen. Einige, diesen Narrativ gefährdende Erkenntnisse sind u.a.
• Covid-19 ist in den allermeisten Fällen eine relativ gut behandelbare Erkrankung – besser als etwa Influenza. Individuelle Prävention, Frühbehandlung und Nachsorge sind sehr gut und sehr erfolgreich möglich. Die etablierte Perspektive „Impfung oder Lebensgefahr“ ist nur in wenigen Ausnahmefällen zutreffend.
• Dabei geht es vielfach um sehr einfache, sehr günstige Werkzeuge (Mikronährstoffe, Pflanzenextrakte, seit Längerem zugelassene und sichere Medikamente) – von denen halt weder die Pharmakonzerne noch das medizinische System großartig profitieren. Unsere Gesundheitssysteme sind tatsächlich ein enormer Wirtschaftszweig, das Hauptinteresse der meisten Beteiligten (mit regelmäßiger Ausnahme der Patienten) ist nur allzu oft Profit – nicht Gesundheit.
• Die Impfung bietet (speziell längerfristig) keinerlei signifikanten Schutz – weder vor Ansteckung noch vor leichter, schwerer oder tödlicher Erkrankung. Minimale Schutzeffekte sind bereits nach wenigen Wochen oder Monaten nicht mehr nachweisbar, Schadeffekte dagegen schon.
• Mittlerweile ist in mehreren Studien festgestellt worden, dass die durch die Impfungen verursachten Gesundheitsrisiken den potenziellen Nutzen bei Weitem übersteigen.
• Bei den „Impfstoffen“ handelt es sich mitnichten um ordentlich zugelassene und engstens überwachte medizinische Wirkstoffe. Zulassung, Einsatz und Überwachung dieser experimentellen Gentherapeutika unterlaufen jeden bislang akzeptierten medizinischen und ethischen Standard.
• Impfschäden sind weder „sehr selten“ noch „meist leicht und vorübergehend“. Nach meiner Erfahrung sind mindestens 1 % der Geimpften von schweren, anhaltenden und teils irreparablen Gesundheitsstörungen betroffen. Das geht für den Großteil der Bevölkerung weit über die Risiken der eigentlichen Erkrankung hinaus. Offizielle Datenbanken zur Erfassung von Impfnebenwirkungen weisen massives Under-Reporting auf, der Faktor liegt bei mindestens 10 (sehr konservative Schätzung), eher bei 20 (basierend auf Abrechnungsdaten) bis 40 (Vergleich VAERS mit den Zulassungsstudien der Hersteller).
• Long-Covid ist keine psychosomatische Erkrankung. Zwar mögen Antidepressiva und Schmerzmittel in einzelnen Fällen Linderung verschaffen, aber sie gehen am eigentlichen Kern des Problems vorbei. Die tatsächlich häufig vorhanden psychischen Leiden sind vielfach somatopsychisch, d.h. durch handfeste, körperliche Störungen bedingt.
• Long-Covid ist häufiger als viele wahrhaben wollen. Aber anstatt es als Schreckgespenst zu verwenden, um eine Agenda aus Impfkampagnen, Entzug von Bürgerrechten und Überwachung zu befördern, sollten wir uns auf Lösungen konzentrieren und den Betroffenen zügige Hilfe anbieten.
Nein, Corona ist kein besserer Schnupfen – gerade, wenn Prävention, Frühbehandlung und Nachsorge nicht oder nur unzureichend betrieben werden, drohen durchaus und häufiger akute Risiken sowie mittel- und langfristige Gesundheitsprobleme. Nur: Die Impfung ist auch keine Lösung. Weder verhindert sie zuverlässig Covid-19, noch die Weitergabe des Virus, noch die potenziellen Langzeitschäden. Vielmehr löst sie viel zu oft genau diese aus.
Im Moment werden Betroffene vorwiegend eines: Im Stich gelassen. Egal, ob LC (Long-Covid) oder PVS (Post-Vaccine Syndrome), viele Mediziner sind mit der Situation überfordert. Selbst engagierte Kolleginnen und Kollegen wissen häufig nicht wo anfangen, was tun – diagnostisch wie therapeutisch. Und da fast alle etablierten Routine-Untersuchungen nichts Stichhaltiges ergeben, wird am Ende eine psychosomatische Störung diagnostiziert. Etwas hässlicher formuliert bedeutet dies: Der Patient bildet sich seine Beschwerden nur ein. Dieses nicht-verstanden-werden, nicht-ernst-genommen-werden ist eine enorme zusätzliche Belastung für die Betroffenen.
Das vergiftete gesellschaftliche Klima kommt noch hinzu. Impfbefürworter und Impfskeptiker stehen sich unversöhnlich gegenüber, Betroffene geraten nur allzu oft zwischen die Fronten. Impfskeptiker verneinen teilweise die Existenz von Long-Covid und kennen nur Impfschäden. LC ist für sie eine unbewiesene Krankheit, quasi nicht existent und ein reines Propagandainstrument der Impfbefürworter. Diese wiederum leugnen nicht selten die Existenz von Impfschäden, für sie ist das Post-Vakzin-Syndrom eine Erfindung von Verschwörungstheoretikern. Diese Spaltung verläuft quer durch die Gesellschaft, durch Betriebe, Vereine, Familien und Ehen.
Unsere Sozial- und Gesundheitssysteme werden mit den Hunderttausenden, ja Millionen von Betroffenen absehbar überfordert sein. Die derzeitige, vollkommen insuffiziente Versorgung der Erkrankten wird Unsummen kosten, den drastisch steigenden Krankenstand nicht reduzieren, sondern dauerhafte Pflegefälle zurücklassen. Wenn es uns nicht schnell gelingt, die durchaus vorhandenen Ressourcen sinnvoll und zielführend zu nutzen, wird zum Wissensmangel schlimmstenfalls Ressourcenmangel hinzukommen. Spätestens dann stehen wir vor einem gesundheitspolitischen Desaster.
Ein weiteres Problem für Betroffene: Mangels vernünftiger Leitlinien (und in der modernen Medizin geht ohne Leitlinie so gut wie gar nichts) werden Krankenversicherer äußerst zurückhaltend bis ablehnend agieren, was die Kostenübernahme der in diesem Buch geschilderten Maßnahmen angeht. Ergo müssen im Moment die Betroffenen für das Gros der Kosten selbst aufkommen. Die finanzielle Belastung kann im Einzelfall heftig ausfallen, gerade bei schweren Verläufen bewegt sich das Gesamtbudget durchaus im fünfstelligen Bereich. Auch an dieser Stelle einige ermutigende Worte: Nicht jeder Therapieplan wird sich in einem solchen Rahmen bewegen und es gibt immer fast die Möglichkeit auf weniger aufwändige Werkzeuge zu wechseln. Das kann bedeuten, dass es länger dauert von A nach B zu kommen, aber ankommen wird man trotzdem.
Nichtsdestotrotz: Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass ein signifikantes Budget benötigt wird, um dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Ich möchte hier auch auf folgenden Umstand hinweisen: Während an manchen Stellen durchaus Einsparungen möglich sind, gilt dies für andere nicht. Wer an der falschen Stelle spart, gefährdet den Gesamterfolg. Die Protokolle in diesem Buch berücksichtigen dies, wo immer möglich wird unterschieden in Basics (diese sollten unbedingt umgesetzt werden) und Add-ons respektive Erweiterungen (diese sind optional bzw. sinnvoll für den Fall, dass die Basics nicht ausreichen). Zudem empfiehlt es sich, wann immer möglich, auf Komplexmittel mit Wirkstoffkombinationen zurückzugreifen. Das spart Kosten und vereinfacht den Einnahmeplan.
Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde viel Porzellan zerschlagen, auf allen Ebenen. Der Vertrauensverlust ist gigantisch – zwischen Patienten und Ärzten, Bürgern und Regierung, Nachbarn und Freunden. Ich bin kein Experte für Politik und Staatskunde, kenne aber das medizinische System seit Jahrzehnten. Dieses muss umfänglich reorganisiert werden, um den stattgefundenen Vertrauensbruch wiedergutmachen zu können. Die elende Abhängigkeit von Drittmitteln in der Forschung muss beendet werden, wir brauchen wieder unabhängige Wissenschaft, die sich nicht rein an Profitmöglichkeiten orientiert. Wir benötigen auch neutrale, finanziell unabhängige Publikationsplattformen. Wissenschaftliche Zeitschriften konzentrieren sich in der Hand einiger weniger globaler Konzerne – die wiederum aufs engste mit Pharmaindustrie und Politik verwoben sind. Missliebige, nicht dem Mainstream entsprechende Publikationen können so nicht erscheinen, es kommt zu einer unauffälligen Zensur. Bezüglich der Impfung beispielsweise hat sich eine Art „Untergrund-Literatur“ entwickelt. Würden Autoren eine Studie veröffentlichen wollen im Sinne von „Die Impfung kann zu Problem XY führen“ – die einschlägigen Journale würden sie wahrscheinlich ablehnen. Stattdessen firmieren diese Publikationen unter „Das Spike-Protein kann Problem XY verursachen“. Jeder mit Verstand kann nun den Brückenschlag zwischen Spike-Protein und einer auf dem Spike-Protein basierenden Impfung schaffen. Aber es ist und bleibt eine beschämende Selbstverrenkung. Allzu radikale Erkenntnisse erblicken aber noch nicht einmal auf diesem Weg das Licht der Öffentlichkeit. Die Studien versauern dann weitestgehend unbemerkt auf Pre-Print-Servern, wertvolles Wissen bleibt so ungenutzt. Das hochgelobte Peer-Review-Verfahren ist vielfach zu einer modernen Form der Selbstzensur verkommen, da die „Peers“ häufig umfangreichen Zwängen und Abhängigkeiten unterliegen, mitnichten frei in ihrer wissenschaftlichen Meinungsbildung sind.
Zulassungsstudien gehören in die Hände unabhängiger Forschungseinrichtungen, nicht in die Hände der Hersteller. Die Daten dieser Studien müssen vollumfänglich offengelegt und der Wissenschaftsgemeinde zugänglich gemacht werden. Es kann nicht sein, dass Milliarden Menschen einer experimentellen Behandlung unterzogen werden, während die Details zu dieser Behandlung mit dem Label „Betriebsgeheimnis“ verborgen bleiben. Indien beispielsweise verlangte von Pfizer die Durchführung einer neutralen Zulassungsstudie unter Ägide der indischen Behörden, bevor der Impfstoff für Indien freigegeben werden könnte. Pfizer lehnte ab und verzichtete lieber auf mehrere Milliarden Einnahmen. Warum wohl, wenn der Impfstoff doch so sicher und effektiv ist, wie offiziell angepriesen?
Wir benötigen auch wieder mehr therapeutische Freiheit für die Ärzte. Das Zwangskorsett der Leitlinien muss fallen. Medizin ist nicht nur reproduzierbarer Erfolg auf Basis von Statistiken. Medizin ist auch eine Kunst, eine Erfahrungswissenschaft. Kreativität, Forschungsgeist und Mut haben es ermöglicht, in kurzer Zeit effektive Protokolle für Covid-19, Long-Covid und das Post-Vakzin-Syndrom zu finden – nicht aufwändige, Pharma-finanzierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudien. Es muss wieder gelten „Wer heilt, hat recht“. Im Moment gilt „Wer sich an Leitlinien hält, egal, wie schlecht das Ergebnis ist, hat recht“. Wer davon abweicht, wird gebrandmarkt, standesrechtlich verfolgt und geächtet. Mediziner, die sich primär ihren Patienten und nicht dem System verpflichtet sahen, wurden mit Berufsverboten belegt, sie mussten Haus- und Praxisdurchsuchungen erdulden und verloren teilweise ihre beruflich-materielle Existenz. Akademiker, die sich kritisch zu Pandemiepolitik oder Impfung äußerten, wurden aus ihren Lehrstühlen entfernt, verloren Forschungsgelder und Posten.
Das Agieren der Aufsichtsbehörden ist ein Thema für sich. Komplettversagen ist noch das mildeste Urteil, das man fällen kann. Korruption, Komplizenschaft mit der Pharmaindustrie, Vertuschung und fahrlässige Tötung ist nach allem, was wir wissen wohl näher an der Realität. Auch hier wird eine Zäsur benötigt. Finanzielle Zuwendungen der Pharmaindustrie an diese Behörden müssen in jeder Form verboten werden. Es muss eine Unvereinbarkeitsklausel in den Arbeitsverträgen geben: Eine Person kann entweder für die eine (Industrie) oder die andere Seite (Behörden) arbeiten – aber nicht beide, egal in welcher Reihenfolge. Das Drehtürprinzip muss abgeschafft werden. Es darf nie wieder eine Haftungsfreistellung für Hersteller geben. Es liegt viel Arbeit vor uns, der Prozess hat noch gar nicht begonnen. Gelingt er nicht, werden wir in nicht allzu ferner Zukunft in einem totalitären, inhumanen Gesundheitsstaat leben, ohne Autonomie über unseren Körper, ohne Entscheidungshoheit über unser geistiges und körperliches Wohlbefinden.
Eine äußerst wichtige Lektion aus der Pandemie ist auch, wieder mehr Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit zu entwickeln und wahrzunehmen. Gesundheit beginnt im Alltag, bei unseren Lebensgewohnheiten. Nicht das Corona-Virus entscheidet über den Krankheitsverlauf, sondern die individuelle Konstitution. Faktoren wie Alter haben wir auf den ersten Blick nicht in der Hand – auf den zweiten aber durchaus: Gesundes Altern ist möglich, erfordert aber aktives Zutun. Wir müssen wieder lernen Prävention zu betreiben, anstatt uns darauf zu verlassen, dass es für jedes Problem eine Pille oder Spritze gibt („A pill for every ill“). Wir müssen auch sensibler werden, dass jede Pille und jede Spritze in sich Risiken birgt. Auch müssen wir wieder mehr hinterfragen, uns aktiv um Wissen bemühen, anstatt dem Mainstream blind zu folgen.
Gebrauchsanleitung
Dieses Buch gliedert sich in vier Teile. Der erste beschäftigt sich mit den häufigsten und gravierendsten Problemen, die sowohl Long-Covid (LC) als auch Post-Vakzin-Syndrom (PVS) betreffen. Der zweite Teil behandelt Themen, die spezifisch für Geimpfte sind, während der dritte Teil Probleme betrachtet, die (Stand heute) nur bei LC auftreten. Im vierten und abschließenden Teil haben Sie nochmals kompakten Zugriff auf die wichtigsten Informationen – Übersicht der initialen Diagnostik, Sofortmaßnahmen und einen umfangreichen Anhang mit Abbildungs-, Stichwort- und Literaturverzeichnissen. Für Betroffene empfiehlt sich daher die folgende Reihenfolge:
1. Bereits vor Durcharbeiten des Buches kann bei schlechtem Allgemeinzustand mit dem Umsetzen der Erste-Hilfe-Maßnahmen (ab S. 201) begonnen werden
2. Parallel sollten so zügig wie möglich die grundlegenden Untersuchungen eingeleitet werden (ab S. 203).
3. Stehen sie kurz vor der Impfung oder ist diese gerade erst erfolgt, leiten sie so schnell wie möglich die entsprechende Prävention ein (S. 207)
4. Während diese Sofortmaßnahmen anlaufen, Lektüre von Teil I: Hier werden die wichtigsten und häufigsten Probleme behandelt, es ist für Betroffene wichtig, diese Hintergründe zu verstehen. Nur so lassen sich verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.
5. Impfgeschädigte arbeiten anschließend Teil II, Long-Covid-Patienten Teil III durch.
6. Sobald die Ergebnisse der initialen Untersuchungen vorliegen, muss das Therapieschema angepasst und in der Regel erweitert werden. Die einzelnen Kapitel bieten hier Vertiefung zu allen Aspekten, die in der anfänglichen Diagnostik auffällig waren – therapeutisch ebenso, wie betreffend weitergehender Untersuchungen.
7. Shedding-Opfer finden im Anhang Hilfestellung (S. 217)
8. Wer unsicher ist, ob die eigenen Symptome auf LC/PVS hinweisen, kann die Liste häufiger Symptome konsultieren (S. 223). Tauchen die eigenen Beschwerden dort nicht auf, schließt dies keineswegs LC/PVS aus! Dazu sind die Krankheitsmechanismen zu vielfältig und heterogen.
Die Suche nach einem Mediziner, der bereit ist (a) die benötigten Untersuchungen durchzuführen und (b) die darauf basierenden Therapien umzusetzen, kann Zeit und Nerven kosten. Der Impfarzt beispielsweise ist regelmäßig der falsche Ansprechpartner: Die Aufklärung von Problemen, die durch das eigene Handeln entstanden sind, genießt keine hohe Priorität – dies umso mehr, da die Haftungsfrage für Impfschäden nicht abschließend geklärt ist. Unabhängig davon sind die meisten Mediziner mit den hier behandelten Themen überfordert. Sie kennen weder die relevanten Hintergründe, Mechanismen oder Laborwerte, noch sind sie mit den meisten der infrage kommenden Therapien vertraut. Heilpraktiker und Naturopathic Doctors sind diesbezüglich erheblich weiter, verfügen aber häufig nicht über die Möglichkeit verschreibungspflichtige Medikamente oder bildgebende Verfahren einzusetzen. In nicht wenigen Fällen kann es sinnvoll sein, beide Seiten einzubeziehen. Tipps, wie man am ehesten geeignete Ansprechpartner findet, sind ab S. 204 aufgeführt. Viele Betroffene, insbesondere wenn der Schweregrad zu umfangreichen Einschränkungen des Alltags bis hin zur Arbeitsunfähigkeit geführt hat, benötigen ärztliche Hilfe. Zwar kann der Gesundheitszustand bereits durch DIY-Maßnahmen erheblich verbessert werden, aber dem sind nicht selten Grenzen gesetzt. Zudem ist Unterstützung durch das nähere soziale Umfeld absolut wertvoll. Sei es Hilfe bei der Besorgung von Medikamenten, Fahrdienste bei Klinikbesuchen oder auch der unglaublich wertvolle menschliche Beistand in dieser gesundheitlichen und vielleicht sogar existentiellen Krise.
Danksagung
Ich möchte es an dieser Stelle nicht versäumen, einigen meinen besonderen Dank auszusprechen. Ganz allgemein allen Medizinern, die Ruhe bewahrt und sich an die Grundregeln ihrer Zunft gehalten haben: Primum nihil nocere, „First do no harm“. Die darüber hinaus Kreativität, Forschergeist und wissenschaftliches Denken genutzt haben, um Lösungen für ihre Patienten zu finden. Ohne ihre Arbeit hätten wir nicht die Instrumente, über die wir nun glücklicherweise verfügen, um uns diesen Herausforderungen zu stellen. Dieser Dank muss natürlich auch auf die vielen Patienten erweitert werden, die bereit waren, unkonventionelle Wege zu gehen, Risiken und Eigenverantwortung zu übernehmen. Ohne ihre Bereitschaft und ihren Mut würden wir vielfach noch immer im Dunkeln tappen. Dank gilt auch meinem Lektor, Dietmar Böhmer. [DBPP1]Er hat sich zum wiederholten Male und wie immer äußerst kompetent der Aufgabe gestellt, einen kritischen Text zum Thema Corona und Impfung zu überarbeiten. Glauben sie mir, es ist in diesen Tagen alles andere als einfach, Menschen zu finden, die bereit sind sich in diesem Sinne zu engagieren. Selbiges gilt für meinen Verlag. Es ist inzwischen alles andere als selbstverständlich, dass ein Buch wie dieses überhaupt erscheinen kann. Nur noch ganz wenige Verleger trauen sich hier, Inhalte die konträr zum Mainstream stehen herauszubringen. Ich möchte auch allen danken, die meine Arbeit direkt oder indirekt unterstützt haben. Viele Zusendungen waren eine wertvolle Hilfe – seien es Erfahrungswerte, aufschlussreiche Studien oder Vernetzung mit anderen Experten und Netzwerken. Spezieller Dank gilt auch meiner Frau, die es nicht nur geduldet hat, dass viele gemeinsame Abende und freie Wochenenden diesem Buch zum Opfer gefallen sind, sondern die mich stattdessen unterstützt und in meiner Arbeit bestärkt hat. Zumal ich in dieser Hinsicht ein Wiederholungstäter bin, dies ist inzwischen das vierte Buch zum Themenkomplex Corona, Long-Covid und Post-Vakzin-Syndrom. Ihr ist dann auch dieses Buch gewidmet. Möge es vielen Betroffenen, Kollegen und Kolleginnen eine wertvolle Hilfe sein sowie dazu beitragen, die eingetretenen Schäden zu mildern und zu heilen.
Florian Schilling,
28. Juni 2022
„Das Ziel im Leben ist nicht, aufseiten der Mehrheit zu stehen,
sondern aus den Reihen der Wahnsinnigen auszubrechen.“
Marc Aurel
Teil I:
Hauptprobleme bei LC/PVS
"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind."
Albert Einstein
Gerinnselbildung, Myokarditis und Amyloide
Grundlagen
Die Perspektive in diesem Kapitel ist „Spike in den Gefäßen und seine Wirkung auf unser Gerinnungssystem“. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass unser Gerinnungssystem aus drei Komponenten besteht: (1) Gerinnungseiweißen (genannt Gerinnungsfaktoren), (2) Blutplättchen (Thrombozyten) und (3) Anti-Gerinnungseiweißen, die Gerinnselbildung unterdrücken bzw. gebildete Gerinnsel wieder auflösen. Ein Gerinnsel besteht dabei aus drei Bestandteilen: (1) Zusammengelagerten Blutplättchen, (2) einem Klebereiweiß, das sie zusammenhält (Fibrin) und (3) eingeschlossenen roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Nach seiner Entstehung bezeichnet man ein Gerinnsel zunächst als Thrombus. Wird dieser mobilisiert, bewegt er sich also vom Ort seiner Entstehung weg, gelangt in die arterielle Blutbahn und verstopft dort Gefäße, spricht man von einer Embolie. Beispiel: In den Beinvenen bildet sich ein Gerinnsel: Dann spricht man von einer Beinvenenthrombose. Dieser Thrombus schwimmt nun los, gelangt über das Herz in die Lungenarterien und verstopft dort ein Gefäß: Nun spricht man von einer Lungenembolie. Die „klassischen“ Phänomene, die in Folge akuter Embolien auftreten können, sind etwa:
• Herzinfarkt (Verschluss eines Herzkranzgefäßes)
• Schlaganfall (Apoplex, Insult: Verschluss eines Hirngefäßes)
• Lungenembolie
• Niereninfarkt
• Darminfarkt
• Milzinfarkt
Dabei ist Blutgerinnung keineswegs grundsätzlich pathologisch: Bei einer Gefäßverletzung minimiert unser Gerinnungssystem den Blutverlust und beschleunigt die Reparaturprozesse vor Ort. Sobald diese ausreichend fortgeschritten sind, löst unser Organismus das geronnene Material wieder auf. Dazu muss das Klebereiweiß (Fibrin), das den Thrombus zusammenhält, zerschnitten werden. Die „Schere“, die zum Einsatz kommt, ist ein Enzym – das Plasmin. Es zerlegt das Fibrin in kleine Einzelteile, die sogenannten D-Dimere. Der Nachweis von vermehrtem D-Dimer im Blut ist deshalb sehr gut geeignet, Thrombenbildung nachzuweisen. Wo D-Dimere sind, da war/ist ein Thrombus (oder mehrere).
Zurück zum Spike. Spike kann in den Gefäßen unter zwei Bedingungen auftauchen: Einmal, falls es das Virus schafft, die primäre Barriere im Atemtrakt zu überwinden und in die Blutbahn einzudringen. Oder im Rahmen der Impfung: Nach der Injektion in den Muskel (meist Oberarm) verteilt sich der Impfstoff vor Ort. Ein Teil wird in die lokalen Muskelzellen eindringen, ein Teil über Blut und Lymphe abtransportiert werden. So oder so, ob Virus oder Impfstoff: Die ersten Gewebe, die nun in Gefahr sind, sind die Gefäßinnenhaut (Endothel) und das Herz. Ersteres birgt Risiken in Richtung Gerinnselbildung, letzteres in Form von Myokarditis. Dabei gilt es unterschiedliche Mechanismen zu beachten, mit denen das Spike, das Virus bzw. der Impfstoff mit diesen Geweben interagiert. Wenn wir im Folgenden von „Spike“ sprechen, ist es unerheblich, ob es sich um das natürliche Spike auf der Virushülle bei einer schweren Coronaerkrankung oder freies Spike im Anschluss an die Impfung handelt. Möglich sind:
1. Virus und Impfstoff dringen in Gefäß- und Herzmuskelzellen ein, was zu deren anschließender Zerstörung führt.
2. Diese Zerstörung führt zu Entzündungen und aktiviert das Gerinnungssystem; die Folge: Gerinnselbildung.
3. Das Spike aktiviert direkt Gerinnungsfaktoren, Folge: Gerinnselbildung.
4. Das Spike aktiviert die Blutplättchen (Thrombozyten), Folge: Gerinnselbildung.
5. Das Spike wandelt Fibrinogen in Amyloide um, Folge: Gerinnselbildung.
6. Zusätzlich müssen wir sowohl zeitlich als auch was die Art der Gerinnsel angeht, unterschiedliche Varianten in die Rechnung einbeziehen:
7. So gibt es die Gerinnselbildung (1) akut (während der Erkrankung, bzw. direkt nach der Impfung), aber auch (2) chronisch (über Wochen und Monate), es gibt (3) typische Gerinnsel und (4) atypische. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass sie im herkömmlichen Labor nicht nachweisbar und durch körpereigene Mechanismen nicht abbaubar sind. Wir werden uns nun zunächst mit den Mechanismen beschäftigen, die zur Gerinnselbildung bei LC und PVS führen können. Es ist wichtig, diese zu verstehen – einmal, um zu begreifen was im eigenen Körper passiert, und zum anderen als Voraussetzung für die Ergreifung und Umsetzung der geeigneten Gegenmaßnahmen. Wie Gerinnselbildung diagnostisch erkannt und therapeutisch behandelt werden kann, darum geht es am Ende dieses Kapitels.
Einiges können wir hier umgehend selbst in Angriff nehmen, für anderes wird therapeutische Hilfe vonnöten sein. Allgemein gilt, dass kardiovaskuläre Komplikationen (Myokarditis, Gerinnsel und daraus abgeleitet Herzinfarkte und andere Embolien) bei Geimpften deutlich häufiger sind, als bei Covid-erkrankten und LC-Patienten. Eine breit angelegte Studie aus Israel stellte fest, dass die Häufigkeit von Herzkreislauf-Notfällen nur minimal mit den Corona-Erkrankungszahlen, dafür aber sehr stark mit der Anzahl verabreichter Impfungen korrelierte. Im Schnitt führte der Beginn einer Impfkampagne (Grundimmunisierung, Booster etc.) zu einem Anstieg von 25 % bei kardiovaskulären Notfällen – während die verschiedenen Corona-Wellen diesbezüglich unauffällig verliefen.12
Gerinnselbildung durch Zerstörung von Endothelzellen
Beginnen wir mit den Blutgefäßen. Diese bestehen aus einem mehrschichtigen Aufbau, von innen nach außen: (1) Gefäßinnenhaut (Endothel), (2) Muskelschicht und (3) Bindegewebe. Endothelzellen, die das Virus oder den Impfstoff aufnehmen, beginnen sofort damit, Spike-Proteine zu bilden und diese in ihre Membran einzubauen. Letzteres wird umgehend von patrouillierenden Abwehrzellen bemerkt, die nun die Spike-tragenden Endothelzellen zerstören. Als Folge bildet sich vor Ort eine Entzündung aus, die nun Blutplättchen (Thrombozyten) anlockt. Deren Aufgabe ist es, die Schadstelle in der Gefäßwand zuzudecken und Reparaturprozesse einzuleiten. Je nach Ausmaß des Defekts kommt es jedoch zu einer Verklebung einer Vielzahl von Thrombozyten, es bildet sich ein Thrombus (Gerinnsel), der dann eine Embolie verursachen kann.
ABBILDUNG 4: GERINNSELBILDUNG DURCH ENTZÜNDUNG DER GEFÄßINNENWAND (ENDOTHEL) IM RAHMEN EINER CORONA-INFEKTION; (1) VIRUS/IMPFSTOFF DRINGT IN DIE INNENAUSKLEIDUNG DER BLUTGEFÄßE (ENDOTHEL) EIN, (2) DIE ENDOTHELZELLEN ZEIGEN DAS SPIKE-PROTEIN AUF IHRER OBERFLÄCHE, ABWEHRZELLEN ORDNEN DAS ENDOTHEL ALS INFIZIERT EIN UND BINDEN DARAN, (4) ES KOMMT ZU EINEM ENTZÜNDUNGSPROZESS AN DER GEFÄßINNENWAND, (5) DIE ENTZÜNDUNG AKTIVIERT BLUTPLÄTTCHEN (THROMBOZYTEN) DIE SICH ZUSAMMENLAGERN, (6) ES BILDET SICH EIN THROMBUS, (7) DER THROMBUS LÖST SICH UND SCHWIMMT IN DER BLUTBAHN, ES KANN NUN ZU EINER EMBOLIE KOMMEN.
Am häufigsten von Embolien betroffen sind Herz (dann kommt es zum Herzinfarkt), Lungen (Lungenembolie) und Gehirn (Schlaganfall). Der gesamte Vorgang benötigt nicht viel Zeit, wir sprechen hier nicht von Wochen, sondern von Stunden und Tagen. Deswegen ist es unbedingt erforderlich, dieses Risiko zu minimieren. Dies betrifft die akute Infektion, die Vorbereitung auf eine Impfung und in beiden Fällen die Nachsorge über Wochen und Monate, da, wie wir gesehen haben, das Spike lange Zeit im Körper verbleiben kann, bzw. bei Geimpften zusätzlich über Monate nachgebildet wird. Da es sich hier um eine klassische Variante der Gerinnselbildung handelt, ausgehend von einer Gefäßverletzung (Zerstörung von Endothelzellen), lässt sich das Problem mit konventioneller Labordiagnostik (Anstieg D-Dimer) erfassen.
Direkte Aktivierung des Gerinnungssystems durch das Spike
Wir haben die normale, physiologische Aktivierung des Gerinnungssystems bereits kennengelernt: durch eine Gefäßverletzung. Und wir haben gesehen, dass Virus und Impfung eine solche induzieren können. Aber auch ohne diesen Umweg kann das Spike (Virushülle oder frei, spielt keine Rolle) die Gerinnung aktivieren. Und zwar auf dreierlei Arten:
• Aktivierung der Gerinnungskaskade (daher: der Gerinnungseiweiße)13
• Aktivierung der Blutplättchen über das Komplementsystem14
• Ausschaltung der körpereigenen Gerinnungshemmung (Heparan/Heparin)15
• Dabei gilt: Die Aktivierung der Gerinnung durch das Spike ist signifikant stärker als die gewöhnliche körpereigene Gerinnung.
Am bekanntesten sind die diese Phänomene im akuten Zeitfenster (sei es während der Infektion oder kurz nach der Impfung). Bei schweren Covid-Verläufen ist die unkontrollierte, massiv stattfindende Gerinnselbildung eine der häufigsten Todesursachen. Auch als akute Impf-Komplikation hat die Gerinnsel-Thematik eine gewisse mediale Aufmerksamkeit erfahren – primär der Impfstoff von AstraZeneca. Völlig zu Unrecht hat er als einziger den Ruf, hier „risikobehaftet“ zu sein – nicht, weil er es nicht ist, sondern weil die RNA-Präparate nicht weniger gefährlich sind.
Spike in der Blutbahn ist hochgradig gefährlich – zu jedem Zeitpunkt. Jede Corona-Infektion mit Virämie (SC2 in der Blutbahn) und jede injizierte Impfung, die auf dem Spike basiert, sind kritisch.
Wir wissen aber inzwischen, dass diese Prozesse auch chronisch stattfinden (Persistenz des Spikes im Körper), und wir wissen vor allem auch, dass nicht nur klassische, makroskopische Thrombosen und Embolien entstehen. Diese haben zu mindestens den „Vorteil“, häufig (aber nicht immer) akute Symptome zu erzeugen, sodass man auf sie aufmerksam wird. Deutlich problematischer sind hier sogenannte Mikrothromben. Sie sind um Größenordnungen kleiner, können so keine größeren Gefäße verschließen und sind zu klein, um sie bildgebend entdecken zu können (Ultraschall, CT, MRT). Aber sie blockieren die Endstrombahnen. Dabei handelt es sich um die letzten, kleinsten Verästelungen der Gefäße (Arteriolen, Kapillaren), in denen der tatsächliche Stoffaustausch mit dem Gewebe stattfindet: (Mikro)Nährstoffe und Sauerstoff verlassen die Kapillaren, Abfälle und CO2 werden aus dem Gewebe aufgenommen. Mit ihren wenigen Mikrometern (Millionstel Meter) Durchmesser bilden die Kapillaren eine gigantische Oberfläche – allein die Kapillaren der Lunge ergeben 300 m2 Fläche, um den Stoffaustausch zu gewährleisten.
ABBILDUNG 7: KAPILLAREN VERBINDEN DIE ARTERIELLE MIT DER VENÖSEN STROMBAHN UND LEISTEN DEN STOFFAUSTAUSCH MIT DEM GEWEBE; SCHEMATISCH (LINKS) UND KAPILLARNETZ IM GEHIRN (RECHTS).
Mikrozirkulationsstörungen durch Mikrothromben können sich mittel- und langfristig summieren, zu anhaltenden Gewebeschäden führen und so ebenso große oder noch größere Probleme verursachen als klassische, große Gerinnsel. Manche Gewebe erholen sich von einer anhaltenden Unterdurchblutung (z.B. Muskel- oder Knochengewebe, Lebergewebe, Schleimhäute) – andere dagegen nicht, insbesondere nicht Nervengewebe. Betroffen sind vorwiegend Organe mit dichtem Kapillarnetz: Gehirn, Lunge und Nieren. Insbesondere neurologische Symptome (Brain Fog, Schwindel, Tinnitus), aber auch anhaltende Atemprobleme (v.a. Kurzatmigkeit) zählen nicht umsonst zu den häufigsten Beschwerden bei LC und PVS. Weitere, häufig betroffene Gewebe sind:
• Muskulatur: Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Steifigkeit
• Periphere Nerven: Sensibilitätsstörungen (reduziertes Empfindungsvermögen, Fehlempfindungen wie Kribbeln und Ameisenlaufen), Schmerzen im Nervenverlauf (Neuralgien), Lähmungserscheinungen
ABBILDUNG 8: BLUTSTROM IM NORMALZUSTAND (A) UND NACH ZUGABE VON SPIKE-PROTEIN (B); QUELLE: ZHENG ET AL., 2021.15
Diagnostisch ist es glücklicherweise einfach, diese Variante der Gerinnselbildung zu erkennen: Eine Erhöhung des D-Dimers reicht zur Beweissicherung aus.
Spike kann zur Bildung von Amyloiden und Prionen führen
Leider gibt es zum Thema Gerinnselbildung noch mehr. Wir haben uns bislang mit typischen Gerinnseln beschäftigt – typisch in dem Sinne, dass Entstehung und Bauart der Gerinnsel den ansonsten bekannten entsprechen. Das Spike kann über Amyloide aber auch atypische Gerinnsel verursachen, die mit herkömmlichen Laborwerten nicht nachgewiesen und vom Körper nur sehr schlecht abgebaut werden können. Damit sind wir bei der ersten Frage: Was sind Amyloide – und was können sie anrichten?
Amyloide sind fehlgefaltete Proteine oder Protein-Fragmente. Sie lassen sich vom Körper nur schwer abbauen und tendieren dazu, sich in verschiedenen Organen und Geweben abzulagern (beispielsweise im Herzmuskel). Man spricht dann von Amyloidose. Die vielleicht bekannteste Erkrankung mit Amyloid-Ablagerungen ist Alzheimer (Ablagerung von Amyloid-Beta, Aβ).
ABBILDUNG 9: GESUNDES GEWEBE (A), AMYLOID-ABLAGERUNGEN (B) UND DIE DARAUS FORTSCHREITENDE ZERSTÖRUNG DES GEHIRNS IN FORM VON ALZHEIMER (C); QUELLE: LOOF (2019).16
Amyloidablagerungen treten immer dann auf, wenn entweder zu viele Amyloide entstehen und/oder zu wenige abgebaut werden. Im Falle des Spike-Proteins kommt beides zusammen.
Fibrin-Amyloide
Kommt das Spike in Kontakt mit Fibrinogen, wandelt sich letzteres in Amyloide um.17