Lucy früh am Morgen - Monica Belle - E-Book

Lucy früh am Morgen E-Book

Monica Belle

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Beschreibung

Lucy Doyle ist ein böses Mädchen. Ihre Eltern haben ihr einen Job in einem katholischen Gemeindezentrum besorgt, doch sie wird schon am ersten Tag gefeuert, als sie sich auf Unerhörtes mit dem Gärtner einlässt. Lucy sieht hingegen nicht ein, dass sie sich nicht ein bisschen vergnügen darf, wenn ihre Arbeit schon so wahnsinnig schlecht bezahlt wird. Unerschrocken bewirbt sie sich bei einer Zeitarbeitsfirma und trifft auf Bobbie, eine hemmungslose Kollegin, deren sexuelle Offenheit sogar Lucy ein wenig schockiert. Lucy fälscht ihre Arbeitszeugnisse, um in die Zeitarbeitskartei aufgenommen zu werden, und verbringt schon bald ihren ersten Tag als Empfangsdame bei einer großen Firma - noch vor der Mittagspause langweilt sie sich fast zu Tode. Zum Glück hat sie Bobbie, mit der sie nachts durch Londons Partymeilen streifen kann, um Unheil anzurichten und möglichst sexhungrige Männer aufzugabeln; wobei ihnen solche, die richtig zupacken, natürlich am liebsten sind. Aber das Nachtleben der Metropole kann Lucy nicht auslasten. Sie bandelt auch mit ihren ständig wechselnden Kollegen und Chefs an: Schlipsträger, Lagerarbeiter, golfspielende Firmenerben und eine aufstrebende Managerin - in ihrer Lebenslust ist Lucy einfach unersättlich.

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Monica Belle

Lucy früh am Morgen

Erotischer Roman

Übersetzt von Malina Sophie Meyer

Kapitel 1

19. Juli, 10:45 Uhr – Lucy Doyle kommt am Gemeindezentrum St. Bernold an.

19. Juli, 14:40 Uhr – Pater Donald Jessop hält Lucy eine Standpauke über Moral und geht dabei besonders darauf ein, wie unangemessen es sei, das Lingam in der Mundhöhle zu empfangen.

19. Juli, 14:41 Uhr – Man empfiehlt Lucy Doyle, sich nach einer anderen Arbeit umzusehen.

›Das Lingam in der Mundhöhle empfangen!‹ Arroganter alter Knacker. Wenn er nicht möchte, dass ich dem Gärtner einen blase, warum sagt er es dann nicht einfach?

Was sollte ich denn sonst machen? Der Job war todlangweilig und das ganze Gerede über die Entwicklung meiner spirituellen Seite war totaler Mist. Vierzig Pfund die Woche, um bei einem Haufen Pfaffen die Dienstmagd zu spielen! Es gibt so etwas wie einen Mindestlohn und das habe ich Pater Jessop auch klar und deutlich gesagt. Er meinte, es solle mir eine Ehre sein, Gott dienen zu dürfen. Das war die zweite Standpauke gewesen, die er mir gehalten hatte. In der ersten Standpauke war es ums Zuspätkommen gegangen, denn ich hätte um halb acht anfangen sollen. Und dann hatte er mir gepredigt, dass es unpassend sei, ein hautenges Oberteil und eine tiefsitzende Jeans zu tragen, wenn ich für ihn arbeite. In der dritten Standpauke ging es dann um das Schwanzlutschen.

Okay, wenn ich den Job hätte behalten wollen, hätte ich vielleicht auch Pater Jessop einen blasen sollen – oder sein Lingam in meiner Mundhöhle empfangen sollen –, aber so eine bin ich nicht. Er hatte zwischen seinen Standpauken genug Andeutungen gemacht.

Sogar als er mich tadelte, weil ich zu viel Haut zeigen würde, war sein Blick starr auf das geheftet, was ich bedecken sollte. Dann machte er mir Komplimente. Zuerst sagte er, wie wunderschön meine roten Locken auf meiner weißen Haut aussähen – oder, um es mit anderen Worten zu sagen, dass ich wie eine Karotte aussah, er mir aber trotzdem gern an die Wäsche wollte. Dann meinte er, dass ich sehr »schmuck« aussähe, wie eine »Blume Irlands« – was bedeutete, dass ich kleine feste Titten und einen runden Hintern hatte, den er gerne nackt sehen würde. Dann sagte er noch, dass ich zart und unschuldig aussähe, richtig naiv – vielleicht naiv genug, dass er mich überreden könnte, ihm mit meinem Höschen in der Hand einen runterzuholen?

Okay, vielleicht dachte er das nicht. Aber Pater Emanuel Slynn wollte von unserer Siobhan, dass sie das mit ihrem Höschen macht. Und sie ist obendrein ein Chormädchen. Ich würde so etwas nicht tun, mit keinem der beiden, aber mit Todd Byrne schon und mit ihm habe ich es auch gemacht. Er war genau mein Typ. Er war über 1,80 Meter groß und hatte so riesige Hände, dass mein Hintern auf eine einzige gepasst hätte. Außerdem war er muskulös, stark wie ein Stier. Und er war reif, reif genug, um zu wissen, was er wollte. Reif genug, um meinen Annäherungsversuch richtig zu interpretieren.

Ich sollte ihm eigentlich nur eine Tasse Tee bringen, aber allein dieser Geruch nach Mann und frischer Erde machte mich total an, von seinem Anblick ganz zu schweigen. Mir war langweilig. Ich war davon angepisst, wie Pater Jessop mich behandelte. Ich wollte mich wie eine Frau fühlen, nicht wie ein Dienstmädchen. Todd war ein netter Kerl. Er machte Witze und bei ihm fühlte ich mich wohl in meiner Haut. Also nahm ich seinen Schwanz in meinen Mund, der noch ganz heiß vom Tee war. Das ist eine tolle Methode, um Typen in Fahrt zu bringen.

Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, strich mir übers Haar, als er in meinem Mund hart wurde. Er ließ mich entscheiden, wie weit ich ihn in den Mund nehmen wollte. Ich habe selten mit solch einem prächtigen Schwanz gespielt. Er war groß, geschmeidig und fühlte sich ganz weich an. Todd drängte mich nicht, sondern ließ mir Zeit, so dass ich es richtig genießen konnte, wie er schmeckte und sich anfühlte, bis ich kommen wollte. Und ich wäre gekommen. Mit einer Hand in meinem Slip und ein paar geschickten Bewegungen wäre ich im Himmel gewesen. Vielleicht nicht im Himmel von Pater Jessop, aber dennoch im Himmel – mit einem großen, harten Schwanz im Mund und meinen Fingern in meiner Pussy. Ich zog meinen BH aus, damit ich meine Nippel streicheln konnte, und machte gerade meine Jeans auf, als Pater Jessop kam. Da stand ich also an einem heißen Sommernachmittag in einem Hinterhof im Londoner Stadtteil Kilburn und sah, wie sich die Berufserfahrung, die ich vor meinem Studium sammeln wollte, in Luft auflöste. Und ich fragte mich, was ich jetzt mit mir anfangen sollte. Nach Hause konnte ich nicht, weil Mum ausflippen würde, und sie hätte dann sicher schon einen Anruf von Pater Jessop erhalten. Sie würde mir einen Vortrag halten und mich mit Mary vergleichen. Sie würde mich mit Mary und Siobhan vergleichen. Vielleicht würde sie mich sogar mit Mary, Siobhan und Tara vergleichen.

Bevor ich also nach Hause gehen konnte, brauchte ich einen Job, bei dem ich viel Geld verdiente. Dann würde sie vielleicht ruhig sein. Na ja obwohl, so wie ich sie kannte, würde selbst das wahrscheinlich nichts bringen. Ich würde mich allerdings besser fühlen. Nicht, dass ich mich mies fühlte. Ich weiß, ich hätte mich schuldig fühlen sollen, aber ich tat es nicht. Schuldgefühle sind einfach nicht mein Ding. Und das ist seltsam, denn in meiner Familie gehören Schuldgefühle zum Alltag wie das Saufen. Ich schätze, das ist ganz typisch für irische Katholiken.

Aber ich war glücklich und aufgeregt, denn ich hatte eine schöne Erinnerung an Todd Byrnes Schwanz und ein Stück Freiheit vor mir. Mir standen alle Türen offen, wirklich alle. Na ja, fast alle. Okay, eigentlich nicht so viele, aber das war mir egal. Sogar Burger braten war besser, als für Pater Jessop zu arbeiten.

Vielleicht war ein Job in einem Fastfoodrestaurant ja die Lösung. Ich wollte das richtige Leben kennenlernen, neue Leute treffen, lebenslustige Mädels und sexy Männer. Wenn ich in einem Fastfoodrestaurant, einer Kneipe oder einer Bar arbeiten würde, könnte ich viele neue Leute kennenlernen. Andererseits würde ich dabei nicht viel Geld verdienen und ich müsste auch abends arbeiten. Meine Abende wollte ich nicht hergeben und nachdem man mir im Gemeindezentrum diesen lächerlichen Lohn angeboten hatte, wollte ich mehr verdienen.

Ich streifte ziellos durch Maida Vale und kaufte mir an einem Zeitungskiosk einen Notizblock und einen Stift. Ganz in der Nähe gab es ein Café, aber nachdem ich einen Blick auf die Preise geworfen hatte, entschied ich mich dagegen. Ein Mäuerchen und eine Dose taten es auch. Ich dachte kurz nach, klappte meinen Notizblock auf und fing an zu schreiben.

Was möchte Lucy tun?

Die Antwort darauf lautete: faulenzen, sich mit Freundinnen betrinken und mit vielen tollen Männern vögeln. Also strich ich die Frage fein säuberlich wieder durch und schrieb stattdessen:

Was kann Lucy?

•Kochen – ein wenig.

•Mit dem Computer umgehen – gerade so.

•Tanzen – besser als die meisten anderen.

•Trinken – mehr als die meisten, ohne dabei umzufallen.

•Über James Joyce, Pointilismus oder die Eigenschaften von Gletschern diskutieren – das hatte mir in der Schule drei Einsen eingebracht.

Dann dachte ich wieder kurz nach und schrieb:

Was kann Lucy nicht?

•Hart arbeiten.

•Früh aufstehen.

•Anweisungen befolgen.

Damit schienen meine Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt zu sein. Ich zeichnete eine Tabelle mit drei Spalten und füllte sie langsam aus, während ich meine Cola schlürfte.

JobVorteileNachteileRestaurantviele Menschen

wenig Geld

abends arbeiten

Chef

Büro

mehr Geld

freie Abende

langweilig

Chef

Striplokal

viel Geld

viele Menschen

Familie würde ausflippen

abends arbeiten

Chef

Es gab ein großes Problem – die Chefs. Egal ob es sich um einen Diktator in einem Fastfoodrestaurant, um einen Schlipsträger in einem Büro oder um einen Widerling in einem Stripteaselokal handelt, Boss bleibt Boss. Und Bosse und ich kommen einfach nicht miteinander klar. Mir gingen ein paar weitere Möglichkeiten durch den Kopf. Bibliothekarin? Pantomimin? Taschendiebin? Alles hatte seine Nachteile. Außerdem musste ich innerhalb von drei Stunden einen neuen Job finden, um dann damit triumphierend zu Hause aufkreuzen zu können. Wenn ich Mum eröffnen würde, dass ich jetzt eine Taschendiebin war, würde das sicher gut ankommen. Ich ging weiter zur Edgware Road. Ich aß einen Donut und ließ dem Schicksal seinen Lauf. Ich hatte fast aufgegessen, als ich bemerkte, dass ich vor dem Schild einer Zeitarbeitsfirma stand – Super Staff. Das musste doch einen Versuch wert sein. Ich steckte mir den Rest des Donuts in den Mund und klingelte. Eine Frau antwortete über die Sprechanlage und öffnete mir. Ich betrat einen kleinen Raum, in dem fünf blaue Plastikstühle und eine Zimmerpflanze standen. Die Frau, deren Stimme jetzt durch eine angelehnte Tür kam, bat mich zu warten. Eine zweite männliche Stimme war zu hören. Sie klang nervös, als sie sagte:

»… eigentlich alles. Wissen Sie, ich warte eigentlich ab, was sich in meiner Branche ergibt. Meine Doktorarbeit handelt von der kulturellen Anpassung der Völker des …«

»Ja, Mr Robins.«

»Dr. Robins.«

»Ganz recht, Dr. Robins, aber leider passen Ihre Qualifikationen nicht zu uns. Hier bei Super Staff brauchen wir volles Engagement und die Bereitschaft, flexibel und effizient zu arbeiten. Das persönliche Erscheinungsbild ist ebenfalls wichtig.«

Ich wischte mir schnell den Mund ab, falls ich noch Krümel im Gesicht hatte. Und ich wünschte mir, dass es so einfach wäre, meinen BH wieder anzuziehen, wie es gewesen war, ihn auszuziehen. Ich hatte ihn hastig in meine Tasche gestopft, als wir von Pater Jessop erwischt worden waren. Ich war ziemlich froh, dass ich keinen Lippenstift trug. Der Typ hatte einen Doktortitel und die wollten ihn nicht. Was konnte ich da noch erwarten?

Zwei Minuten später wurde er vor die Tür gesetzt und sah ziemlich niedergeschlagen aus. Und ich saß der Stimme gegenüber, die zu einer Frau mittleren Alters gehörte. Sie hieß Mrs Maryam Smith. Das stand jedenfalls auf dem Schild auf ihrem Schreibtisch. Sie trug keine Brille, über deren Rand sie mich hätte anschauen können, aber das hätte zu ihr gepasst. Stattdessen schaute sie mich an ihrer langen Nase vorbei an und schlug eine Akte auf.

»Miss Davenport?«

»Nein, ich bin Miss Doyle.«

»Ich habe um vier Uhr einen Termin mit Miss Davenport.«

»Es ist erst fünf vor.«

Sie schnalzte mit der Zunge und wühlte in einem Stapel Akten. Ich beschloss, etwas zu sagen.

»Ich habe keinen Termin.«

Sie sah mich an, als hätte ich gerade zugegeben, ein Serienkiller zu sein.

»Ich wollte mich bei Ihnen anmelden, für die Zeitarbeit.«

Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Dann nahm sie ein paar Unterlagen zur Hand und war bereit.

»Welche Erfahrungen haben Sie vorzuweisen, Miss Doyle?«

Sekretärin von Pater Donald Jessop im Gemeindezentrum St. Bernold klang gut.

»Bis vor Kurzem war ich die Sekretärin von Pater Jessop im Gemeindezentrum St. Bernold.«

»Wirklich? Und warum sind Sie gegangen?«

»Leider ist Pater Jessop verstorben.«

»Ich verstehe. Mein herzliches Beileid. Ich nehme an, dass der Nachfolger von Pater Jessop Ihnen eine Empfehlung schreiben kann.«

Das war nicht gut.

»Nein, äh … Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Das äh … Gemeindehaus ist abgebrannt.«

»Wie furchtbar!«

»Ich möchte lieber nicht darüber reden.«

»Das verstehe ich natürlich.«

Es klingelte. Sie sprach in die Sprechanlage und wandte sich dann wieder mir zu.

»Das war Miss Davenport. Bitte füllen Sie diese Formulare aus, ich bin dann in Kürze wieder für Sie da.«

Ich nahm die Formulare, ein weißes, ein rosafarbenes und ein grünes. In dem anderen Raum saß jetzt eine Frau mit langen braunen Haaren und sehr hohen Schuhen auf einem der blauen Stühle – das war offensichtlich Miss Davenport. Wir lächelten uns an, als wir die Plätze tauschten, und ich fing an, die Formulare auszufüllen. Auf dem weißen Formular wollte man alles über mich wissen, also schrieb ich alles hin. Auf dem rosafarbenen wollte man wissen, was ich bei wem getan hatte, also dachte ich mir etwas aus. Auf dem grünen musste man viele Kästchen ankreuzen, also kreuzte ich sie an.

Miss Davenport hatte die Tür hinter sich zugemacht, deswegen konnte ich ihre Unterhaltung nicht belauschen, aber ich schnappte ein paar Worte auf. Sie hatte eine sehr sorgfältige Aussprache, sicher war sie auf eine Privatschule gegangen. Dazu passte auch ihre Erscheinung. Sie trug ein graues zweiteiliges Kostüm aus Wolle, eine schneeweiße Bluse mit einer dünnen schwarzen Schleife um den Hals und eine Seidenstrumpfhose, vielleicht sogar Seidenstrümpfe. Abgesehen von ihren Schuhen sah sie aus wie ein richtiger Snob. Ihre Schuhe hatten zehn Zentimeter hohe Absätze und waren aus schwarzem glänzenden Lackleder. Seitlich prangte ein winziges violettes Logo, das wie ein brennendes H aussah.

Gerade als ich mit dem Ausfüllen der Formulare fertig war, verließ sie das Zimmer, warf mir einen meiner Meinung nach mitleidigen Blick zu und ging. Ich schaute ihr nach und beschimpfte sie insgeheim als hochnäsige Schnepfe. Dann rief mich Mrs Maryam Smith wieder zu sich. Als ich wieder in ihrem Büro saß, nahm sie mir die Formulare ab und schaute sie sich an. Als sie am Ende des Blattes mit den vielen kleinen Kästchen angekommen war, hatte sich ihr eisiger, formeller Gesichtsausdruck in so etwas wie Freundlichkeit verwandelt. Sie nickte und legte die Blätter hin.

»Miss Doyle, Sie sind ohne Zweifel sehr gut qualifiziert, außergewöhnlich gut für Ihr Alter.«

»Die Kirche war sehr anspruchsvoll.«

»Ich verstehe. Aber bei uns werden Sie in der Geschäftswelt arbeiten. Sie werden unter Druck und oft zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten und uns und unseren Klienten gegenüber werden Sie immer Eigeninitiative zeigen müssen.«

Ich nickte und lächelte. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon sie redete, bis auf den Teil mit den ungewöhnlichen Arbeitszeiten.

»Im Gemeindezentrum musste ich um sieben Uhr dreißig beginnen.«

Sie zog ihre Augenbrauen ein Stück nach oben.

»Ich denke, das wird nicht nötig sein. Aber sagen wir, ein Kunde würde Sie zum Beispiel darum bitten, ihn auf eine Wochenendkonferenz zu begleiten.«

Ich zögerte. Meine Antwort wäre gewesen, dass es darauf ankäme, wie heiß der Kerl war, aber das war wohl nicht das, was sie gern hören wollte. Auf den Unterlagen von Miss Davenport lagen ein paar zusammengeheftete Blätter – Richtlinien für Angestellte.

»Da würde ich mich natürlich an die Richtlinien von Super Staff halten.«

Ihr Lächeln wurde immer breiter. Das war die richtige Antwort gewesen. Sie gab mir eine Kopie der Richtlinien – drei eng bedruckte Seiten. Ich verkniff mir eine Grimasse, als sie weiterredete.

»Ich habe noch eine letzte Frage, Miss Doyle. Was können Sie Super Staff bieten?«

Auf diese Frage war ich vorbereitet.

»In erster Linie Engagement und auch ein gutes persönliches Erscheinungsbild sowie die Bereitschaft, flexibel und effizient zu arbeiten.«

Wieder lächelte sie zufrieden.

»Natürlich müssen wir Ihre Referenzen noch überprüfen, Miss Doyle, aber ich denke, ich kann schon sagen, dass Sie gut zu Super Staff passen würden.«

»Da bin ich mir sicher. Danke.«

Ich stand auf, verließ das Zimmer und das war es dann. Ich hatte einen Job, oder besser gesagt, ich hatte einen Job, falls ich die Leute, die ich als Referenzen angegeben hatte, überreden konnte, mich zu decken. Das stellte aber nur ein klitzekleines Problem dar, um das ich mich schnellstens kümmern musste. Aber nicht zu schnell, denn ich brauchte erst mal einen Whiskey, um zu feiern und mich für die unumgängliche Auseinandersetzung zu wappnen, die mich zu Hause erwartete.

Auf der anderen Straßenseite gab es ein Pub – The Bull. Sie hatten keinen Powers, aber dafür Jameson. Ich bestellte mir einen doppelten Whiskey. Schließlich würde ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas Geld übrig haben. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sich unter den wenigen Gästen, die so früh schon Alkohol tranken, auch Miss Davenport befand. Sie blickte finster drein, während sie die Unterlagen von Super Staff durchlas. Ich ging zu ihr und hoffte, dass ihre Schuhe mehr über sie aussagen würden als ihre Klamotten, ihr Aussehen und ihre Aussprache.

»Hi! Du warst doch auch gerade drüben bei Super Staff, oder?«

»Ja, du dumme Kuh.«

Sie zerknüllte das Blatt und warf es angeekelt in einen Aschenbecher.

»Scheiß drauf. Zum Teufel damit.«

Ich war ein wenig verblüfft. Wenn man sie sprechen hörte, könnte man meinen, sie wäre eine Adelige, aber sie fluchte wie meine Onkel.

»Was war das?«

»Die erste Abmahnung.«

»Oh. Wie sind die denn so bei Super Staff? Streng?«

»Der übliche Mist. Sie erwarten alles für rein gar nichts.«

»Zahlen sie nicht gut?«

»Kommt drauf an. Normalerweise zehn bis zwölf Pfund die Stunde.«

»Zehn bis zwölf Pfund die Stunde?«

»Ja, dieses geizige Miststück.«

Nein, das war sie meiner Meinung nach nicht. Bei zehn Pfund die Stunde würde ich zehnmal so viel Geld nach Hause bringen, wie man mir im Gemeindezentrum gezahlt hätte. Ich sagte nichts, denn ich wollte nicht völlig ahnungslos erscheinen, und sie redete weiter.

»Man bekommt einen bestimmten Satz für jeden Job. Es kommt darauf an, welche Fähigkeiten man anwenden muss. Die meiste Zeit muss man aber eh nur Akten archivieren und Tee oder Kaffee kochen. Das ist überall so. Es gibt immer irgendeinen Typen, der einen Höhenflug hat und einen zu seiner persönlichen Kellnerin machen will. Frauen sind noch schlimmer.«

»Damit kann ich umgehen. Ich bin übrigens Lucy.«

»Ich bin Bobbie. Willst du noch einen trinken?«

»Total gern, aber ich bin knapp bei Kasse.«

»Egal. Wenn ich gefeuert werde, kannst du dich revanchieren.«

»Okay. Ich nehme einen Jameson.«

Sie ging zur Bar und ließ mich ein bisschen erstaunt und ziemlich zufrieden zurück. Ich hatte nicht erwartet, dass sie so freundlich sein würde, aber dass wir beide bei Super Staff arbeiteten, machte uns sofort zu Freunden. Außerdem machte sie den Eindruck, als würde sie wissen, was sie tat. Gleich als sie zurück war, stellte ich ihr die Frage, die mir unter den Nägeln brannte.

»Kann ich dich mal was fragen?«

»Na klar.«

»Wie schnell überprüft Mrs Smith die Referenzen?«

Sie lachte.

»Hast du E-Mail-Adressen angegeben?«

»Nein.«

»Dann hast du vielleicht bis Donnerstag Zeit, deine Angelegenheiten zu regeln. Sie ruft nie an, aber ich würde an deiner Stelle keine Zeit verlieren.«

Ich nickte dankbar.

»Und wie funktioniert das mit den Aufträgen?«

»Das ist ganz einfach. Man bekommt morgens einen Anruf und die sagen einem dann, wo man hingehen und bei wem man sich melden soll. Am Ende der Woche oder wann auch immer muss dein Boss einen Stundenzettel unterschreiben.«

»Klingt gut. Was heißt ›Eigeninitiative zeigen‹?«

»Das bedeutet, dass du den männlichen Kunden einen blasen musst, wenn sie das verlangen.«

»Du verarschst mich!«

Sie verschluckte sich beinahe an ihrem Wein und presste sich die Hand auf den Mund, um nicht laut loszulachen. Dann bekam sie sich wieder in den Griff.

»Natürlich verarsche ich dich! Das heißt einfach nur, dass man freiwillig bis in die Nacht schuften soll, wenn es nötig ist – so was eben. Man soll im Grunde eine kleine Sklavin sein.«

»Machen dich die Männer manchmal an?«

Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.

»Sicher, das kommt vor. Manchmal lasse ich mich darauf ein, wenn sie süß sind. Man soll das eigentlich nicht, aber das geht SS nichts an.«

»SS steht für Super Staff, oder?«

»Ja. Passt zu denen. Mach dir keine Sorgen. Wenn du gut bist, brauchen sie dich mehr als du sie.«

Ich griff nach den Unterlagen mit den Richtlinien.

»Was ist damit?«

»Das ist reine Papierverschwendung. Schmeiß es weg.«

»Papierverschwendung?«

»Die schreiben das Zeug immer wieder um. Es hat keinen Zweck, es zu lesen. Das Einzige, worauf sie wirklich Wert legen, ist, dass man nicht schwarz arbeitet, also keine Privataufträge von ihren Kunden annimmt.«

»Hast du deswegen eine Abmahnung bekommen?«

»Nein, das war, weil ich einem Fensterputzer meine Brüste gezeigt habe.«

»Du hast einem Fensterputzer deine Brüste gezeigt?«

»Ja. Er war süß und er starrte mich an, als ich drinnen Akten wegsortierte. Ich dachte, wir könnten vielleicht nach der Arbeit … Also hab ich ihm meine Titten gezeigt.«

»Hättest du ihn nicht einfach fragen können?«

»Red doch keinen Unsinn. Er war vor dem Fenster im 15. Stock. Er hat meine Nachricht verstanden, aber leider gab es im Büro eine Überwachungskamera. Diese neugierigen Schweine.«

Ich konnte nicht anders und musste lachen. Sie gefiel mir immer besser. Sie war genauso ein Luder wie ich. Sie machte die Männer an und trank schon nachmittags Alkohol. Aber ich musste auf ihre Geschichte noch einen draufsetzen.

»Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst«, sagte ich beiläufig. »Ich wurde vorhin gefeuert, weil ich dem Gärtner einen geblasen habe.«

»Du Luder!«

Das war keine Kritik, ganz im Gegenteil. Sie lachte.

»Erzähl. Ich will Details hören.«

Mir war schon ein wenig schwummrig. Kein Wunder, ich hatte vier Whiskey auf leeren Magen getrunken.

»Okay. Ich werde im September auf die Uni in Edinburgh gehen und meine Familie hat es angeleiert, dass ich im Gemeindezentrum arbeiten kann. Das ist da, wo die Pfaffen wohnen. Es war total öde und ich sage dir lieber nicht, wie viel die mir zahlen wollten. Aber der Gärtner war toll. Er hatte Hände wie Schaufeln, war total männlich.«

»War er grob?«

»Grob, ja.«

Ihre Augen glänzten und ihre Hände umklammerten fest den Stiel ihres Weinglases. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, als sie sich die Lippen mit der Zunge befeuchtete.

»Wie grob war er?«

»Grob eben, aber kein Schwein. Du weißt doch, wie manche Männer sind. Die versuchen dir gleich ihr ganzes Ding in den Rachen zu rammen. Er war anders. Er strich mir übers Haar und streichelte meinen Nacken. Ich liebe es, wenn ich einen Schwanz im Mund habe und die Hände des Mannes meinen Kopf halten.«

Sie schüttelte den Kopf.

»Das ist ganz nett, aber ich mag es richtig grob. Die Sorte Mann, die keine Skrupel hat, es vor ihren Kumpels zu tun.«

Jetzt leckte ich mir die Lippen, als ich mich an Dalkey erinnerte, daran, wie ich hinter dem Haus meiner Oma im warmen Gras kniete und den Schwanz von Shaun Cullen im Mund hatte, während seine Freunde daneben standen und zusahen, wie ich ihm einen blies. Ich nickte.

»Ja, aber dort gab es nur die Priester. Pater Jessop hat mich erwischt und gefeuert. Darum war ich auch bei Super Staff.«

Jetzt nickte sie. Sie hatte etwas gerötete Wangen und auch ich konnte spüren, wie die Hitze in mir aufstieg. Ich spürte, dass meine Pussy etwas Aufmerksamkeit brauchte. Ich wollte weiterreden.

»Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle. Davon wissen noch nicht einmal meine Schwestern. Aber letzten Sommer in Irland hat mich der Typ, mit dem ich ausging, dazu überredet, ihm einen zu blasen – vor seinen drei Freunden.«

Ich kicherte. Bobbie hatte die Augen geschlossen und sah verträumt aus. Als sie sprach, war es mehr ein Seufzer.

»Ja, bitte. Waren sie grob zu dir? Hat dein Freund dich ausgezogen?«

»Er hat mein Oberteil nach oben geschoben und ich hatte keinen BH an.«

Sie schnurrte.

»Wie schön wär das denn!«

»Hast du’s noch nie gemacht? Ich meine so?«

Ihre Stimme klang plötzlich ganz anders.

»Nein! Männer sind doch Feiglinge oder total eifersüchtig. Oder sie kriegen vor ihren Kumpels keinen hoch.«

»Shaun Cullen hatte damit keine Probleme. Er kannte sich bestens damit aus und er wollte vor den anderen angeben.«

»Er hat dich doch nicht … dazu überredet, den anderen auch einen zu blasen, oder?«

»Nein!«

»Schade.«

»Du bist schrecklich, viel schlimmer als ich!«

»Ich würde so was gern tun, aber ich scheine ihnen Angst einzuflößen.«

»Vielleicht weil du so groß bist und du klingst … du weißt schon.« Ich wollte hochnäsig sagen, entschied mich aber dagegen. Sie verzog das Gesicht.

»So bin ich nun mal«, sagte sie. Sie wusste, was ich sagen wollte. »Ich schätze, ich sollte mich nicht beschweren. Jack, der Fensterputzer, war gut. Er trug noch immer seinen Overall, als er mich in eine Seitenstraße hinter eine Kirche führte, mitten in der Stadt. Ich lehnte mich gegen die Wand und er hob mich einfach hoch. Er griff unter meinen Po, zog mein Höschen beiseite und setzte mich auf seinen Schwanz. Mir blieb nichts anderes übrig als mich festzuhalten, als er mich vögelte. Es war, als ob mich ein Bär ficken würde.«

»Woher weißt du, wie das ist? Hast du schon mal mit einem Bären gefickt?«

»Sehr lustig.«

»Wirst du dich noch mal mit ihm treffen?«

»Ich weiß nicht … vielleicht. Ich will nicht, dass er denkt, ich würde ihm gehören. Willst du noch einen Whiskey? Oder wollen wir uns eine Flasche Wein teilen? Der Sancerre ist ganz gut hier.«

»Gern, das wär toll, ja.«

Ich schielte auf die Tafel, auf der die Namen der Weine mit weißer und roter Kreide geschrieben standen. Drumherum war eine Weinranke gemalt. Der Sancerre war ein Weißwein und er kostete 25 Pfund die Flasche. Das war Bobbie egal. Sie bestand darauf, dass der Barmann eine schöne kalte Flasche aus dem hinteren Teil des Kühlschrankes nahm. Er brachte uns die Flasche mit zwei Gläsern auf einem Tablett. Ich weiß, dass es dämlich war, Wein und Whiskey durcheinander zu trinken, aber ich konnte es Bobbie nicht abschlagen. Sie schenkte den Wein ein und wir stießen an.

»Auf große, grobe Kerle.«

Ich antwortete mit einem Kichern. Ich war glücklich, fühlte mich wohl und wollte nicht nach Hause gehen. Es war viel besser, mich mit meiner neuen Freundin zu betrinken und schmutzige Gespräche zu führen. Das Pub füllte sich langsam, denn es war Feierabend. Eine Gruppe junger Männer setzte sich an den Tisch neben uns. Sie waren zu fünft und redeten lautstark über Geld, Autos und Frauen. Ich schnappte ein paar Worte ihrer Unterhaltung auf.

»… und die Mädchen kriechen unter den Tisch. Sie geben rundherum Blowjobs und dann gehen sie auf die Bühne und strippen, aber eine von ihnen ist eine Transe!«

Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus und ich musste auch kichern, weil ich mir die Szene vorstellte. Wie die Typen sich freuten wie die Schneekönige, weil sie einen geblasen bekommen hatten, und wie sie dann herausfanden, dass eines der Mädchen in Wirklichkeit ein Mann war. Zwei von den Männern sahen ziemlich attraktiv aus, irgendwie geschniegelt. Ich blickte zu Bobbie und fragte mich, ob sie das Gleiche dachte wie ich. Plötzlich setzte die Musik aus und ich hörte ganz deutlich, was der größte der fünf Männer sagte.

»Auf wen stehst du, auf Rotbacke oder Nippel?«

Er war nicht schwer zu erraten, über wen er sprach oder warum. Als ich mit Bobbie über Sex geredet hatte, waren meine Nippel steif geworden. Sie zeichneten sich deutlich unter meinem Top ab, als ob sie unbedingt herauswollten. Ich konnte auch sehen, warum er Bobbie als Rotbacke bezeichnete. Sie war vom Hals aufwärts errötet. Und ich jetzt auch, denn ein Gefühl der Verlegenheit machte sich in mir breit. Ich drehte mich zu ihnen. Ich wollte ihnen eine bissige, schlagfertige Antwort geben – so eine, die einem immer erst zehn Minuten zu spät einfällt. Bobbie lachte einfach nur.

»Zeig ihnen, was sie nicht haben können, Lucy!«

Ich dachte überhaupt nicht nach. Meine Hände fassten den Saum meines Oberteils und hoben es an. Meine nackten Brüste zeigten in den Raum, die steifen Nippel mehr oder weniger zur Decke hin. Es war ein toller Moment, als der Kerl es bemerkte. Die Kinnlade fiel ihm herunter und sein Blick flackerte nervös hin und her. Der Typ neben ihm hatte es auch gesehen und fluchte. Ihre Kumpels merkten, dass irgendwas los war und drehten sich mit einem Ruck um. Aber es war zu spät. Ich hatte meine Brüste schon wieder eingepackt und versuchte süß und unschuldig aus der Wäsche zu gucken, als ich mein Glas zum Mund hob. Bobbie lachte laut los und auch ich konnte mich nicht zurückhalten.

Einen Moment lang sahen die fünf Kerle total verdutzt aus, bevor sie alle gleichzeitig zu reden anfingen. Die drei, die nichts gesehen hatten, wollten wissen, was passiert war, und die anderen zwei erzählten es ihnen. Ich stand auf und ging langsam zu dem großen Typen, der mich Nippel genannt hatte. Ich stemmte die Hände in die Hüften und sah auf ihn runter. Ich wollte ihm einen Moment Zeit geben, damit er mich genau ansehen konnte, wollte vielleicht selbst darüber nachdenken, ob ich an ihm interessiert war, und ihm dann sagen, dass er auch in hundert Jahren keine Chance hatte, das zu bekommen, was er gerade gesehen hatte. Aber der Barmann war schneller.

»Raus mit euch beiden!«

Ich drehte mich zu ihm um.

»Was hat das mit dir zu tun, du Großmaul? Ich werde –«

Er lief um den Tisch. Bobbie war bereits aufgestanden, hielt die Flasche Sancerre fest in der Hand und schüttelte kichernd den Kopf.

Ich lief zum Ausgang und lachte dabei so sehr, dass ich stolperte und mich an einer Laterne festhalten musste, als ich auf die Straße stürmte. Bobbie wankte mir auf ihren hohen Schuhen hinterher. Wir fielen uns in die Arme, lachten uns kaputt und hatten Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.

Der Barmann hatte die Schnauze voll von uns und kam nicht hinterher. Arm in Arm wankten wir die Straße entlang und tranken dabei Sancerre aus der Flasche. Wir waren noch keine zehn Meter gelaufen, als der Typ aus dem Pub auftauchte. Er überholte uns und lief dann rückwärts vor uns her …

»Hey Mädels …«

… und direkt in einen großen, schwarzen Kerl hinein, der gerade aus einer Einfahrt kam. Die beiden Männer prallten zusammen. Bobbie und ich hielten uns gegenseitig fest, um nicht umzufallen. Der Typ aus dem Pub brabbelte sofort Entschuldigungen vor sich hin – denn der andere sah nicht gerade erfreut aus. Aber als er sich wieder gefangen hatte, ging er auf Bobbie und mich los.

»Was ist denn so verdammt komisch?«

Bobbie schnurrte ein wenig.

»Oh, du großer Mann!«

»Willst du mich verarschen? Dann …«

Ich stellte mich zwischen die beiden, sonst hätte der schwarze Typ ihr noch eine geknallt. Ich nahm seinen Geruch wahr. Er roch total männlich. Mein Gesicht war auf Höhe seiner muskulösen Brust, die sich deutlich unter seiner Weste abzeichnete.

»Sch! Ganz ruhig!«

Er wollte mich zur Seite schieben, da fasste ich ihm zwischen die Beine. Sein Schwanz und seine Eier lagen in meiner Hand, das heißt, eigentlich nicht, denn sein Gehänge war mächtiger als das eines Pferdes. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich einen Schritt zurücktrat. Es kribbelte in meinem Bauch. Ich hatte ein bisschen Schiss, aber ich hoffte, dass er Gentleman genug war, um zu reagieren, wie ein Mann reagieren sollte. Er schüttelte den Kopf.

»Du solltest aufpassen, wen du anmachst, Kleine!«

»Wer sagt, dass ich dich anmache?«

Er hob mich einfach hoch, eine Hand unter meinem Hintern, die andere an meinem Rücken, und presste seine Lippen auf meine. Einen Augenblick lang wehrte ich mich überrascht, dann schmolz ich dahin. Mein Mund öffnete sich, unsere Zungen trafen sich und wir küssten uns. Seine Hand knetete meinen Hintern, als mein Körper in der Luft hing. Ich klammerte mich an ihm fest und schlang meine Beine um seine Hüften. Die Beule in seiner Hose wurde bereits hart und stieß gegen meine Muschi. Ich wollte, dass er mich auf der Stelle vögelte, auf dem Bürgersteig in der Edgware Road, dass er mir die Kleider vom Leib riss. Ich wollte meine Beine spreizen, seinen mächtigen Schwanz in meinem Mund und in meiner Pussy haben, ich wollte ihn ganz in mir spüren.

Ich war betrunken. Ich war geil. Ich hätte es getan, wenn er es gemacht hätte. Vielleicht. Na ja, nicht wirklich. Nein. Kein Mann ist so ein Tier. Schade eigentlich. Er setzte mich ab und ich ließ ihn los. Meine Beine zitterten, als ich wieder auf dem Boden stand. Bobbie starrte mich an. Sie war so errötet, wie ich mich fühlte. Auch der Typ aus dem Pub war ein Stück zurückgetreten. Er sah erwartungsvoll und gleichzeitig unsicher zwischen uns hin und her.

In meinem Inneren wollte ich dem schwarzen Typen irgendwie sagen, dass er sich verpissen sollte. Vielleicht meldete sich gerade mein Verstand zu Wort. Scheiß drauf. Ich nahm seinen Arm.

»Gehen wir jetzt, oder was?«

Er sah zu mir runter und nickte. Bobbie hakte sich an der anderen Seite unter und so liefen wir drei die Straße entlang. Der Typ aus dem Pub lief hinter uns her. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wo wir hinwollten. Vielleicht in ein anderes Pub oder irgendwohin, wo unser neuer Freund uns den Verstand aus dem Leib vögeln konnte. Das Problem war nur, dass ich die anderen führte.

»Wo zum Teufel gehen wir hin?«, platzte es aus mir heraus.

Der schwarze Kerl antwortete mir.

»Wenn ihr das wollt, was ich denke, dann könnt ihr in meinen Sattelschlepper steigen. Ansonsten macht ihr euch jetzt besser aus dem Staub.«

Er zeigte auf einen riesigen Sattelzug, der die halbe Straße blockierte. Bobbie sah sich das Ding mit offenem Mund und großen Augen an und fragte erregt:

»Bist du ein Trucker?«

Er nickte und murmelte so was wie »reiche Schnalle« vor sich hin. Es kribbelte ganz gewaltig in meinem Bauch, als wir zur Fahrerkabine des Lasters gingen. Mums Warnungen klangen mir in den Ohren. Ich solle nicht mit fremden Männern mitgehen. Ich kämpfte dagegen an, aber die Lust war stärker. Einen Augenblick später schob er mir die Hand unter den Hintern und beförderte mich in die Kabine. Sie war geräumig, hinter den Sitzen gab es einen Schlafplatz. Ich hatte seinen Geruch – und den Dieselgeruch des Trucks – in der Nase, als ich hineinkletterte. Bobbie folgte mir und er setzte sich auf den Fahrersitz. Der Typ aus dem Pub stand noch auf dem Gehweg.

»Hey, kann ich auch mitkommen?«, fragte er.

Der Trucker wollte etwas sagen, ihm wahrscheinlich eine Abfuhr erteilen, aber Bobbie streckte ihm schon die Hand entgegen. Der Typ stieg ein und der Trucker ärgerte sich sichtlich, sagte aber nichts. Ich fühlte mich besser, denn sie würden ja wohl nicht beide Psychopathen sein.

Als der Motor ansprang, machte ich es mir bäuchlings auf dem Schlafplatz gemütlich und schaute zwischen den schäbigen orangefarbenen und braunen Vorhängen hindurch. Bobbie saß vor mir, zwischen den beiden Männern. Als wir uns in Bewegung setzten, fing sie an zu reden.

»Wo fahren wir hin?«, fragte ich erneut.

Der Fahrer konzentrierte sich, während er den Truck durch den Feierabendverkehr manövrierte und lachte anzüglich, als er mir antwortete.

»Mach dir darüber keine Gedanken. Haltet euch nur schön warm.«

Der Typ aus dem Pub drehte sich uns zu. Seine Stimme klang jetzt anders – eifrig und nervös.

»Wie heißt ihr eigentlich? Ich bin Luke.«

Ich antwortete:

»Lucy.«

Und aus einer Laune heraus fügte ich noch hinzu: »Aber du kannst Miss Doyle zu mir sagen.«

Das war das Richtige für ihn, nicht für den Fahrer, der grunzend antwortete:

»Frazer.«

Bobbie sagte überhaupt nichts, denn sie versuchte gerade, den Reißverschluss an Frazers Hose zu öffnen. Er gab ihr einen Klaps auf die Hand.

»Du kriegst schon noch, was du willst, aber nicht hier, okay?«

Sie ließ von ihm ab und streckte sich kichernd. Sie hatte immer noch die Weinflasche in der Hand, die ich ihr jetzt abnahm. Ich trank einen großen Schluck Wein. Es brannte, als er mir kalt die Kehle hinunterlief. Wir fuhren langsam nach Norden. So weit das Auge reichte, war eine bunte Blechschlange aus Autos vor uns. Bobbie seufzte, wimmerte fast.

»Das sieht doch keiner, lass mich ein bisschen mit dir spielen.«

Frazer knurrte und sah hinaus zu den Häusern am Straßenrand. Von den meisten Fenstern aus müsste man einen hervorragenden Blick in die Fahrerkabine haben, unter anderem auch aus den Fenstern von Super Staff. Aus dem Bus, den wir überholten, hatte man einen noch besseren Blick. Das war Bobbie egal. Sie versuchte, an Frazers Hosenschlitz zu kommen, während er versuchte, sich mit einer Hand gegen sie zu wehren. Er bekam einen Steifen, in einem Hosenbein zeichnete sich ganz klar eine Wölbung ab. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass diese Wölbung ziemlich lang war. Ich musste schlucken. Ich stellte mir vor, wie es aussehen würde, wenn sein Schwanz draußen war, dick und dunkel in Bobbies Hand, in ihrem Mund, in meinem Mund …

Ich musste Frazer einfach haben. Luke war anders. Er war vielleicht süß, aber mehr ein Bubi. So wie die Sache sich entwickelte, würden Bobbie und Frazer zusammenkommen, und ich würde mich mit der zweiten Wahl begnügen müssen oder leer ausgehen. Ich musste mich einmischen.

»Lass das, du gierige Kuh. Wegen dir werden wir noch verhaftet«, warnte ich sie. Mir war egal, wie sie darauf reagieren würde. Sie schien okay zu sein, aber ich kannte sie erst seit ein paar Stunden. Ich wusste nicht, wie sie mit Kritik umgehen würde.

Zu spät. Der Reißverschluss war offen. Sie steckte ihre Hand in den Schlitz und umfasste seinen Schwanz. Frazer brummte vor Vergnügen und sie schnurrte, als sie ihn ungeachtet meines Protestes rieb. Der andere Typ, Luke, starrte die beiden an. Sein Mund stand offen und er hatte eine Hand an seinem eigenen Schritt. Ich sog den moschusartigen Geruch von Frazers Schwanz ein. Ich wollte auch etwas abhaben und langte zu. Sein Hosenknopf sprang auf, als ich versuchte, meine Hand neben Bobbies in seine Hose zu schieben. Und plötzlich war er draußen: Ein dicker, dunkler Ständer und zwei dicke Eier kamen zum Vorschein, nachdem Bobbie die Unterhose beiseite geschoben hatte. Ich nahm seinen Schwanz in die Hand und rieb ihn genauso wie Bobbie. Wir kicherten beide unkontrolliert.

»Meine Damen, bitte! Die erwischen uns! Scheiße!«

Der Stau hatte sich aufgelöst und wir bewegten uns vorwärts. Frazer hatte Mühe zu schalten, weil wir seinen Schwanz bearbeiteten. Wir hatten seine harte Schale geknackt, ihn in Erregung versetzt und ich verlor meine letzten Zweifel. Ich wollte ihn in mir spüren, ihn reiten und von ihm geritten werden. Ich wollte hochgehoben und gefickt werden, so wie der Fensterputzer es mit Bobbie an der Wand gemacht hatte. Ich wollte, dass er es mir von hinten besorgte, dass er hart und tief in mich eindrang, während er sein Sixpack gegen meinen nackten Hintern presste. Ich wollte auf die Knie gehen und ihn über mir spüren.

Wenn ich nicht aufpasste, würde ich jedoch nur eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bekommen oder wie auch immer man es nennt, wenn ein Mädchen dabei erwischt wird, wie sie ihrem Freund in der Öffentlichkeit einen runterholt. Ich hörte auf und schlug Bobbie auf die Hand.

»Lass ihn los, du böses Mädchen!«

In Frazers provisorischem Bett lag eine Decke. Ich nahm sie und legte sie auf seinen Schoß. Er schüttelte den Kopf und grinste, als er Gas gab. Luke atmete laut aus.

»Ihr Mädels seid heiß«, sagte er.

Ich antwortete ihm, während auch ich nach Luft schnappte. Ich wollte ihn heiß machen und ich wollte, dass er bettelte.

»Und du bist ein Schlaumeier. Rotbacke oder Nippel, hä?«

Bobbie lachte. »Das passt zu dir«, sagte sie.

»Hey«, rief ich, »du musst auf meiner Seite sein! Egal, Nippel ist jedenfalls besser als Rotbacke!«

Luke lachte ein wenig verlegen.

»Ich mag es.«

»Miss Doyle. Ich habe gesagt, du kannst mich …«

»Okay, Miss Doyle. Miss Nippel-Doyle!«

»Hey!«

Ich gab ihm eine kleine Ohrfeige, nicht fest, aber er sollte leiden. Frazer schwieg. Er trug die Verantwortung und lenkte seinen riesigen Sattelschlepper gekonnt durch die Straßen von Maida Vale. Wir anderen machten Witze, lachten und tranken. Die Flasche Wein war schnell leer und ich war entspannt und ungeduldig.

Wir waren fast raus aus Kilburn, als wir in eine Art Anliegerstraße bogen. Wir fuhren zwischen roten, mehrstöckigen Mietshäusern hindurch auf einen großen Lkw-Parkplatz. Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas in der Nähe meines Zuhauses gab. Der Platz war perfekt. Es war kaum jemand zu sehen, nur ein gelangweilter Sicherheitsmann in einer Hütte am Eingang und ein paar Trucker, die sich um einen Hotdogstand versammelt hatten.

Mein Innerstes zog sich voller Erwartung und Spannung, was nun wohl kommen mochte, zusammen, als wir durch die Reihen geparkter Trucks zum hinteren Ende des Parkplatzes fuhren, wo nur ein paar Auflieger am Zaun standen. Frazer parkte ein und grinste, als der Truck zischte und die Hydraulik zum Erliegen kam. Luke schielte nervös zu mir rüber. Bobbie zog die Decke von Frazers Schoß und legte unser Spielzeug wieder frei.

Sein Schwanz war wieder schlaff, aber immer noch beeindruckend. Ich stehe auf große Schwänze und es ist mir egal, was man so sagt. Groß, vor allem dick, ist gut, schön anzusehen, anzufassen und zu blasen. Und wenn er nicht ganz reingeht, muss ich eben mein Bestes geben. Frazer war toll. Ich beeilte mich, sofort nach vorn zu kommen. Ungeduldig lehnte ich mich aus dem Klappbett nach vorne. Er wiederum lehnte sich lachend zurück, als Bobbie seinen Schwanz in die Hand nahm und zu meinem Mund führte.

Ich schmeckte seinen Schwanz und saugte daran. Ich beschäftigte mich zuerst mit der großen, dicken Eichel, bevor ich versuchte, so viel von ihm in den Mund zu nehmen, wie ich konnte. Bobbie bearbeitete ihn währenddessen mit der Hand. Er bekam einen Ständer – er wurde in meinem Mund größer, länger und dicker. Er war groß genug, um meinen Mund ganz auszufüllen. Bobbies Stimme drang in mein wachsendes Vergnügen.

»Wer ist jetzt die gierige Kuh, hä?«

Ich war fast raus aus dem Bett. Sie gab mir einen Klaps auf den Hintern, aber ich ignorierte sie, da ich das große Ding in meinem Mund genoss, das jetzt so hart wie Stein war. Bobbie schlug mich noch mal, diesmal härter, und Frazer packte mich an den Haaren und zog meinen Kopf weg, als er mit seiner tiefen, rauen Stimme sagte:

»Gehen wir nach hinten?«

Ich nickte, kroch schnell zurück und legte mich auf sein Bett. Bobbie kletterte nach mir hinein. Frazer folgte uns, Luke wartete zögernd. Ich hatte keine Zeit, mir um Luke Sorgen zu machen, denn ich zog mir schon mein Oberteil hoch, damit Frazer meine Brüste in die Hände nehmen konnte. Seine großen, rauen Daumen berührten meine bereits steifen Nippel. Bobbie hatte seinen Schwanz in der Hand, während er mit meinen Titten spielte. Sie führte ihn zwischen meine Brüste für einen Tittenfick. Ich griff zu, presste meine Brüste zusammen, um für ihn eine Furche zu formen und küsste seine Schwanzspitze, die sich rasch in meinem Dekolleté auf und ab bewegte.

Bobbie begann sich auszuziehen, während Frazer seinen Schwanz zwischen meinen Brüsten rieb. Sie ließ ihre elegante Jacke fallen, riss sich ihre Bluse auf und hob ihren BH über ihre kleinen, festen Brüste. Als sie ihren Rock auszog, sah ich, dass sie spitzenbesetzte halterlose Strümpfe trug und einen winzigen seidenen Slip anhatte, der eng über ihren Schamlippen lag und ganz nass war. Frazer hatte es auch gesehen und seufzte zufrieden, als er sie zu sich heranzog. Er war immer noch mit meinen Brüsten beschäftigt, als er eine Hand auf ihren Hintern legte. Sie schnappte nach Luft und ihr Gesicht entspannte sich vor Vergnügen, als sein Finger ihren Eingang fand.

Er lehnte sich zurück und streckte seine langen, kräftigen Beine aus. Sein Schwanz bäumte sich in der offenen Hose auf, winkte uns zu sich herüber. Wir folgten, krochen hin, um seinen Ständer zu lecken, zu lutschen und zu küssen. Bobbie öffnete ihren Mund, so weit es ging, um seine Eier zu lutschen. So hatte ich seinen Schwanz für mich allein. Ich nahm so viel von ihm in den Mund, wie ich konnte. Frazer machte es sich gemütlich, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und war ganz cool, während wir beide uns an seinem Schwanz und seinen Eiern zu schaffen machten. Ich hörte Luke hinter mir, bettelnd wie ein ungeduldiges Hündchen.

»Und was ist mit mir?«, wimmerte er.

Bobbies Hintern war direkt vor seiner Nase, das seidene Höschen spannte sich straff über ihre schönen Pobacken. Ein richtiger Mann hätte es heruntergerissen und sie gevögelt. Ich löste mich von Frazer und antwortete ihm kühl und spöttisch:

»Wenn du ein guter Junge bist, kannst du zuschauen, aber du behältst deine Hände bei dir.«

Frazer lachte leise und zog Bobbies Slip runter. Luke starrte ihren nackten Hintern mit großen Augen an. Ich sah die Lust und den Neid in seinen Augen und mir kam eine herrlich verruchte Idee.

»Ich hab eine Idee«, verkündete ich. »Ich blas dir einen, aber nur wenn du Frazer einen bläst.«

Bobbie ließ Frazers Eier los und brach in schallendes Gelächter aus. Ich nahm Frazers Schwanz und wedelte Luke damit zu, der knallrot angelaufen war und irgendwas stammelte von wegen, er sei nicht schwul und ich könne ihm doch trotzdem einen blasen. Ich drohte ihm mit dem Finger.

»Nein, kein Blowjob von Lucy, bis du herausgefunden hast, wie es sich anfühlt, einen großen, mächtigen Schwanz im Mund zu haben!«

»Ja, aber du bist eine Frau. Du magst das! Komm schon!«

»Ich liebe es, aber es ist harte Arbeit. Na los, den Mund schön weit aufmachen, Lukey, Baby.«

Luke hätte es getan, aber Frazer funkte dazwischen.

»Hey! Wollt ihr verrückten Hühner wohl die Klappe halten und einfach nur lecken?«, sagte Frazer. »Ich werde keinen Kerl an meinen Schwanz lassen.«