Luxusgut Zeit - Irmhild Poulsen - E-Book

Luxusgut Zeit E-Book

Irmhild Poulsen

0,0

Beschreibung

Verfügen Sie in Ihrem Lebensalltag über genügend Zeit? Oder klagen Sie auch wie so viele andere über Zeitdruck, ständige Zeitnot und nicht ausreichend Zeit zu haben für sich selbst, Ihre Familie, Freunde oder ein Hobby? ZEIT ist heutzutage für viele Menschen zum Luxusgut geworden, und die meisten hetzen erschöpft durch einen Lebensalltag voller Termine und Aufgaben, im Beruf wie im Privatleben. In diesem Buch finden Sie Gedanken zum Innehalten, Anregungen zum Entschleunigen und Tipps, wie Sie in einem sonst hektischen Lebensalltag mehr auf die innere Bremse treten können, Zeit für tiefere Ruhe, erfrischende Pausen und gefühlt mehr Zeit für sich selbst erlangen. Sie können einen anderen Blick auf die zur Verfügung stehende Zeit entwickeln und sich auf den Weg hin zu mehr Lebensqualität durch erfüllte Zeit begeben.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 99

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Einleitende Gedanken

Kapitel 1

Wie halten Sie es mit Ihrer Zeit? - Absichten und Ziele mit diesem Buch

Kleine historische Zeitmessgeschichte – Zeitsuche „Im Laufe der Zeit“

Kronos, der griechische Gott der Zeit

Wie die Zeit verrinnt – Was ist ZEIT eigentlich?

Die Vergänglichkeit der Zeit - Haben Sie genügend Zeit für ‚die Zeit‘?

Kapitel 2

‚Keine Zeit‘ im Heute

Lebensalltag heute

Im Netz der Zeithetze gefangen - Beruf – Karriere – Familie – keine Zeit für sich

Gehören Sie zur ‘Coffee to go‘ -Fraktion? Beschleunigung auch des Konsums

Kapitel 3

Timeout! Zeit, umzudenken? Veränderungen…

Sich Zeit nehmen, um über den eigenen Umgang mit Zeit nachzudenken -

WEM gehört eigentlich Ihre Zeit?

Die stille Revolution

Alles hat seine Zeit

Dranbleiben – Wenig ist besser als nichts

Kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung von Zeit

Wie geht das – die Zeit ‚richtig‘ nutzen?

Enthetzen und Entschleunigen - Das eigene Bild von Zeit ändern

Die drei wichtigen W’s – WWW

Stille und Schweigen als Zeit für sich selbst

Vom Abwählen, Zuwählen und Lassen

Was ich ja schon lange mal wollte…

Die Wahrnehmung von verschwendeter Zeit

Die unersättlichen Zeiträuber

Ersatzhandlungen bzw. Übersprunghandlungen

Hinzufügen, was nährt, streichen, was zehrt

Muße und Müßiggang – werden Sie zu Eroberern und lassen Sie sich von der Muße inspirieren

Pausen – zur Ruhe kommen und den Geist entspannen

Abwählen und nicht immer Tun

Zeit für Nähe – Zeit zum Alleinsein – Qualitätszeit schaffen

Mehr Leben im Jetzt. Im Augenblick

Mit Achtsamkeit im JETZT der Zeit – Mindfullness Based Stress Reduction

Gekaufter Zeitwohlstand

Kapitel 4

Auch eine gute Planung hilft: Die Kröte schlucken (nach Brian Tracy)

Die Öltonnen von Brian Tracy

Zum Ausklang

Der Fischer und der Banker

Literatur

Über die Autorin

Bei diesem Zeichen finden Sie immer:

Gedanken zum Innehalten

Als Konfuzius in einem dringenden Staatsgeschäft zum Kaiser befohlen wurde, schärfte er dem Rikschakuli ein, bevor er dessen schwankendes Gefährt bestieg:

Einleitende Gedanken

Seit über zehn Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema ZEIT. Es war bisher immer faszinierend für mich, darüber mit anderen zu philosophieren, alleine nachzusinnen und meine Gedanken umher schweifen zu lassen, was Zeit eigentlich ist und wie wir Menschen durch die Zeit gehen. Sie kennen sicher alle das Gemälde des spanischen surrealistischen Malers Salvador Dali mit den zerfließenden Uhren „Die zerrinnende Zeit“ (Die Beständigkeit der Erinnerung), das er 1931 gemalt hat. Die lapprigen, weichen, zerfließenden Uhren gemahnen uns an unsere Vergänglichkeit, an das unaufhörliche Fließen der Zeit, Zeit, die immer vergeht, egal was wir tun oder auch lassen. Die Vergänglichkeit als einzige wirkliche Konstante gemahnt uns an unsere eigene Endlichkeit, an Werden und Vergehen, das Gesetz allen Lebens.

Aber was ist Zeit eigentlich? Haben alle gleich viel Zeit? Wie schnell vergeht die Zeit und kann sie auch plötzlich still stehen, stoppen und zu Ende gehen? Wo verschwindet die Zeit hin, wenn sie vergeht? Zeit kann man nicht anhalten. Ein Menschenleben kann enden, aber die Zeit geht immer weiter im gleichen Tempo.

Früher bestimmten Sonnenaufgang und Sonnenuntergang den Lebensrhythmus der Menschen. Man stieg aus dem Bett, wenn es hell wurde und arbeitete den ganzen Tag, und ging ins Bett, wenn es dunkel wurde. Erst mit der Industrialisierung änderte sich das und nahm den Menschen praktisch ihre selbstbestimmte Zeit im Lebensalltag.

Zeitdruck, Zeitnot und Zeitmangel sind Phänomene der modernen Welt, in der wir leben. Immer mehr klagen die Menschen über Zeitdruck und Zeitnot, anscheinend ist nie genügend Zeit vorhanden, um all das zu tun, was wir möchten, sollen, müssen.

Unsere Wohlstandsnation mit ihrer Beschleunigungs- und „immer-schneller-Spirale“, wo wirtschaftliches Wachstum das oberste Ziel ist, lässt Menschen nicht zur Ruhe kommen.

Hetze macht atemlos, innerlich getrieben, ohne jemals dort anzukommen, wo man eigentlich hin möchte. Oft bleibt man innerlich leer und unzufrieden zurück. Die Sehnsucht nach eigener, freier Zeit, nach Zeit ohne Ziel und Zweck, nach Zeit vertrödeln und Zeit einfach vergehen lassen, nach Muße und Ruhe ist ständiger Begleiter.

Wir wollen Zeit sparen durch das immer-schneller-tun, durch Hast und Eile, erreichen jedoch das Gegenteil. Durch Eile und Hetze verpassen wir die scheinbar ‚kleinen‘ Dinge im Alltag, die uns nähren und unserer Seele gut tun. Wer Zeit überall sparen will, entgeht wertvollen Erfahrungen und tut sich selbst keinen Gefallen. Hast ist Last.

Alle reden und klagen heutzutage von Zeitnot, Zeitdruck, fehlender Zeit, nicht genügend Zeit, keine Zeit. Es wird zu viel darüber geredet und geklagt, anstatt sich zu überlegen, wie die vorhandene Zeit zu einem erfüllten Leben genutzt werden könnte.

Eile, Hetze, Hast und Schnelligkeit sind heute zum selbstverständlichen Alltagsverhalten vieler Menschen geworden. Die Folge: Nervosität, Schlafstörungen, innere Unruhe, Kopfschmerzen, Ungeduld, beim kleinsten Anlass aus der Haut fahren… Bereits bei Kindern findet man einen anwachsenden Medikamentengebrauch, ADHS als Stempel einer Diagnose.

Trotz Zeitgewinn durch den technischen Fortschritt (z.B. Spül- und Waschmaschinen im Haushalt usw.) empfinden die Menschen in der Moderne zunehmend mehr Zeitnot in ihrem alltäglichen Leben. Das ist ein Paradoxon der Zeit, in der wir leben. Der Soziologe Hartmut Rosa meint, dass es ständig eine immer stärkere Beschleunigung in allen unseren Lebensbereichen gibt, z.B. wie die technische Beschleunigung, beim Transport, in unserer Kommunikation, in den Dienstleistungen, der Produktion von Gütern, immer schnellere PCs und Smartphones usw. Diese Beschleunigung hat psychologische Auswirkungen auf uns, die auch krank machen können.

An vielen Arbeitsplätzen im Lande muss immer mehr in kürzerer Zeit geschafft werden. Radikal werden Rationalisierungs-maßnahmen durchgeführt, Stellen abgebaut - es muss alles mit weniger Arbeitskraft wie am Schnürchen laufen.

Eine Freundin von mir – seit über 30 Jahren als Nacht-Krankenschwester in einem großen Klinikum tätig, berichtete mir, dass selbst hier Arbeitsplätze wegrationalisiert wurden und sie jetzt eine weitaus größere Anzahl Patienten nachts zu versorgen hat. Die Kolleginnen rennen so nachts durch die Flure der Krankenhäuser und werden dadurch selbst krank.

Die Veränderungen in der Arbeitswelt haben in den letzten Jahren für viele Menschen zur Überlastung geführt. Die Sorge um den Arbeitsplatz, Umstrukturierungen und Fusionen zur finanziellen Ersparnis von Firmen und Trägern führen häufig zu hohem Arbeitseinsatz bei den verbliebenen Mitarbeitenden, Leistungsdruck und fortwährenden Anpassungsleistungen. Immer mehr und schneller soll gearbeitet werden, der enorme Druck nimmt zu, viele fühlen sich ständig angespannt, wie „unter Strom“. Die Menschen leiden physisch und psychisch unter diesen Veränderungen, die Anzahl der „Ausgebrannten“ steigt. Viele sind dauerhaft erschöpft und münden in ein Burnout. Burnout als „Verschleißerscheinung“ der modernen Arbeitswelt ist ein schleichender Prozess, der jedoch zur großen Chance für die Betroffenen werden kann, um ausgefahrene Weichen neu zu stellen.

Wir haben zwar nicht immer Einfluss auf die Veränderung von Arbeitsbedingungen und Strukturen am Arbeitsplatz sowie auf familiäre/häusliche Anforderungen und Pflichten, aber immer die Möglichkeit, unseren Fokus zu ändern und mit kleinen Schritten zu beginnen, Veränderungen einzuleiten.

Hierfür tragen nur wir selbst die Verantwortung - was eine bedeutende Chance darstellt.

Arbeitszeit wird eingespart, und gleichzeitig Erkrankungen und dadurch ja mitunter recht lange Fehlzeiten und wiederum Kosten verursacht. Wahrlich paradox.

Die Zeit geht uns aus – und die Luft…

Durch Multitasking (einst als wunderbare Fähigkeit gepriesen) und Steigerung der Produktivität schleichen sich leichter Fehler in unser Tun, oft müssen wir dann von vorne beginnen.

In der Industrie wird in unserem kapitalistischen System in vielen Bereichen ein Überangebot produziert (das uns auch orientierungslos macht bei z.B. vierzig verschiedenen Joghurts im Regal). In dieser optionalen Welt übersteigen die vielen Wahlmöglichkeiten das menschliche Vermögen (nicht im monetären Sinne) und man fühlt sich überwältigt – im wahrsten Sinne des Wortes. Zu viel wird zu rasch entsorgt und neu gekauft, das Bruttosozialprodukt muss ja erhöht, der Standard gewahrt werden. Wir wollen immer mehr haben, mehr besitzen, sollen oder wollen auch mehr leisten. Gleichzeitig erkranken immer mehr Menschen an Stress und Burnout, was den Krankenkassen und den Firmen bzw. Trägern selbst hohe Kosten verursacht. Von den seelischen Folgen für die Einzelnen ganz zu schweigen. Ja, und ZEIT, die hat deshalb ja niemand mehr.

Kapitel 1 Wie halten Sie es mit Ihrer Zeit? Absichten und Ziele mit diesem Buch

Wie Sie Ihren Blick auf Zeit ändern können

Wie Sie durch Umdenken mehr Zeitwohlstand erlangen

Was Sie als Pilot Ihrer Zeit erleben können

Was Werkzeuge und Tipps bewirken

Kapitel 1 Wie halten Sie es mit Ihrer Zeit? Absicht und Ziele mit diesem Buch

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie gehen am Samstagmorgen über den Wochenmarkt und treffen eine alte Schulfreundin aus Ihrer Kinderzeit. Diese fragt: „Hei, was haben wir uns lange nicht gesehen, hast Du Zeit auf einen Kaffee?“ Was antworten Sie? „Ja, sehr gerne, ich freue mich, diese Zeit nehme ich mir einfach.“ „Nein, ich muss noch dies und das erledigen, leider, ach Du weißt ja…“. Oder: „Vielleicht passt es nächste Woche?“

Das einzige Mittel, Zeit zu haben, ist:

Sich Zeit zu nehmen.

Bertha Eckstein

österreichische Schriftstellerin

Ich möchte Sie in diesem Buch auch zum Philosophieren einladen. Einladen, sich ZEIT zu nehmen, über Ihren eigenen Umgang mit Zeit nachzudenken und sich hoffentlich einige wichtige Denkanstöße zu holen, für Ihren Weg zu einem erfüllten Leben.

Philosophieren alleine bringt jedoch noch keine Veränderung, dies ist zwar spannend, interessant und lehrreich. Viele wollen auch nur gerne weiter klagen über ihre permanente Zeitnot; diejenigen jedoch, die für sich etwas anderes wollen, die offen und aufgeschlossen sind, für diejenigen gibt es Anregungen und Werkzeuge, durch einen veränderten Fokus auf vorhandene Zeit kleine, oftmals Wunder wirkende Justierungen im Alltag vorzunehmen.

Es geht also hier weniger um Zeitmanagement als um einen neuen Blick auf Zeit schlechthin, auf die Ihnen zur Verfügung stehende Lebenszeit und wie Sie trotz der vielfältigen beruflichen und privaten Pflichten zu einem anderen Zeitwohlstand kommen können.

Immer mal wieder hören oder lesen wir von Menschen, die ihren bisherigen Beruf aufgeben, die sozusagen ausgestiegen sind und sich – oftmals nach einem Burnout – in eine völlig andere berufliche Daseinsrichtung bewegt haben. Einige waren mehrere Wochen in einer Stressklinik, andere besuchten für eine bestimmte Zeit ein Kloster, einige haben das Lebensprinzip der Achtsamkeit gelernt und verinnerlicht, haben Meditation und Yoga geübt und leben nun mit einem anderen Beruf ein anderes, ruhigeres, bereichertes Leben, vielleicht mit wesentlich weniger Einkommen, dafür jedoch mit mehr Zeit für sich selbst und das, was ihnen wichtig ist.

Aber wir können nicht alle Aussteigen aus unserem bisherigen Leben, vor allem nicht, wenn wir eine Familie und finanzielle Pflichten haben – oder doch? Wolf Küper erzählt in seinem Buch, wie er seiner Tochter den Wunsch erfüllte, eine Million Minuten mit ihr zu verbringen und die gesamte Familie ein Jahr ausstieg und das Glück fand.

Ich möchte Wissen, Werkzeuge und Techniken mit Ihnen teilen, die mir selbst seit vielen Jahren und auch – dem Feedback nach zu urteilen – den Teilnehmenden aus Workshops sehr geholfen haben. Seit über zehn Jahren mache ich in Seminaren zur Stressbewältigung immer wieder die Erfahrung, dass gerade dieses Thema „Umgang mit Ihrer Zeit“ bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stößt, sie gerne mit jemandem darüber sprechen möchten. Wir nehmen uns daher Zeit, darüber nachzudenken, uns darüber auszutauschen, auf neue Möglichkeiten, Ideen und Wege zu kommen, anders als bisher mit Zeit umzugehen.

Durch die hier vorgestellten Ideen werden Sie Ihre Zeit anders nutzen können und sich eher trauen, das zu tun, wonach Sie sich sehnen und was SIE sich wünschen (z.B. mehr Zeit mit Ihren Kindern verbringen, Partnern, Eltern, Freunden oder ganz für sich selbst sein).

Die Fragen und kleinen Übungen sind Werkzeuge für die Reise zu mehr Zeit und letztlich für mehr Sinn in Ihrem Leben, für all das, was IHNEN wichtig ist.

Sie können sich beim Lesen einen kleinen Fahrplan machen, das Steuer in die Hand nehmen und losfahren. Sie bestimmen die Richtung, in die Sie sich bewegen möchten.