Mach mich dreckig! - Sabine Pires - E-Book

Mach mich dreckig! E-Book

Sabine Pires

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Beschreibung

Ein bärbeißiges Sammelsurium an kleinen fiesen Alltagsbosheiten, aufgegriffen aus dem täglichen Leben. Düstere berufliche Zukunftsaussichten, harsche Lebensmittelanalysen, mit dem einzig Fleisch und Blut bei Toys´R´Us und nicht vorhandene Putzgene werden ebenso unter die Lupe genommen wie die Pickel der Autorin. Für Lachfalten wird keine Haftung übernommen!

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Seitenzahl: 42

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MACH

MICH

DRECKIG!

Impressum

Cover: Karsten Sturm – Chichili agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-404-4

MOBI ISBN 978-3-95865-405-1

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

1 - Putz und Schmutz!

Es gruselt mich bereits im vorab.

Warum?

Bald ist nämlich wieder die Lindenblütenplörre unterwegs, um sich mit klebriger Böswilligkeit an Fensterscheiben und vor allem an Autos festzusetzen. Die Böswilligkeit unterstelle ich einfach und lasse jetzt die Baum-hat-Stress-wegen-Klimaveränderung-Theorie außer Acht. Auch die Ausrede mit dem Läusepipi mag ich irgendwie nicht recht glauben.

Da mir die nötigen Putz-Gene fehlen, ist mein Auto das dreckigste in der Straße, ach, was schreib ich in ganz Berlin!

Oftmals muss ich mich fragen lassen, warum ich den Wagen nicht sauber halte, das Zeug schädige doch den Lack.

„Dreck konserviert!“ Ist meine konstante Antwort. Ich habe sogar noch den Schmadderdreck vom letzten Winter am Auto. Immerhin fahre ich einen Renault, und Konservierung wäre eine echte Alternative zu den ständigen Macken.

Vielleicht konserviert der Dreck auch nur die außen – und nicht innenliegenden Mechanikteile? Wäre eine Überlegung wert!

Jedenfalls habe ich dieses Auto seit über neun Jahren, und innerhalb dieser Zeit, kann ich mich maximal an vielleicht 5-8 Waschgänge erinnern – dafür aber an mindestens 23 Werkstattbesuche.

Vom Innenraum her - würde ich glatt behaupten - sieht mein Kangoo belebt aus. Da öfter mehr als ein Kind drin hockt, ist das legitim.

Früher war es noch schlimmer.

Da hatte ich vor Jahren einen Chevy Van, tolles Geschoss! In der Regenrinne wuchsen irgendwann Moosgeflechte. Ein echtes Biotop sozusagen. Die Vereinigung zwischen komplexer Mechanik und Natur nennt sich doch Biotechnologie, oder? Jedenfalls musste der Chevy nie in die Werkstatt!

„Wie das Auto, so die Wohnung, so der Mensch!“, sagte eine Freundin grinsend zu mir.

Also mein Menschsein ist sehr gepflegt, umgänglich und freundlich!

Hm, zuhause verfalle ich – das gebe ich kleinlaut zu - nicht gerade in wilde Schrubb-Anfälle. Dafür habe ich vor lauter Arbeit und Kindererziehung keine Zeit. Eine Reinigungsfrau könnte ich mir theoretisch leisten, aber soll ich der wirklich mein Jahrzehnte altes Sammelsurium an verstaubten Schnickschnack antun – das wäre mir hundspeinlich.

Okay, neulich bekam ich einen kurzfristigen Schrubbanfall - frustbedingt!

Aber generell und regelmäßig Fenster putzen? Ähöm, vielleicht vor zwei Jahren? Altbaufenster putzen, macht echt keinen Spaß!

Küchenoberschränke? Na, da sehe ich besser nicht nach! Der Rest der Küche nebst Gerätschaften ist in Edelstahl gehalten, was mich da seinerzeit für ein Teufel geritten hat...

Immerhin tue ich einmal in der Woche staubsaugen. Habe nämlich einen königsblauen Chinateppich von Oma geerbt, und darauf sehen die Kekskrümel vom Kind nicht so dolle aus!

Bad putzen? Auaauanaja ... sicherlich!

Um klarzustellen: Verlottert lebe ich nicht!

Es wimmelt und krabbelt auch nicht...

Gut, da sind ein paar Spinnen, weil viel Grünzeug um mich herum, die Achtbeiner scheinen sich wohl bei mir zu fühlen. Vielleicht fressen meine Spinnenuntermieter die anderen Krabbelviecher? So, wie die Putzerfische oder die albernen Vögel, die auf den Nashörnern hocken!

Eine Kollegin meinte vor Jahren zu mir, dass sie zu ihren Tagen die Wohnung stets auf Hochglanz wienere, selbst in den tiefsten Ecken und hinter dem Kühlschrank usw. und ob es mir auch so gehe?

Hinter dem Kühlschrank? Ja, bin ich denn des Wahnsinns kesse Beute?

Ich bot ihr an, bei derartigen Gelüsten gerne zu mir nachhause zu kommen. Ich glaube, nein, bestimmt würde ich sie damit richtig glücklich machen!

Aber kann ich wirklich zulassen, dass diese perfekte Symbiose von Mensch und Tier in meinem Haushalt vernichtet wird? Und was würde Buddha dazu sagen?

Nachtrag:

Zu meinem Verzücken habe ich neulich das erste zarte moosige Gebilde am Dachkofferaufsatz meines Autos entdecken dürfen!

2 - Akne & Co.!

So, Achtung, ich oute mich:

Ja, ich habe sie noch immer, die Akne, mit über 45 Jahren!

Zur kurzen Begriffserklärung: Die Herkunft des Namens Akne ist griechisch "Akme" κμή, akmḗ, (im O-Ton) und bedeutet: die Reife / Zenit / der Höhepunkt. Na, gerade unter Letzterem kann man sich bedeutend Besseres vorstellen – ein gutes Essen zum Beispiel.

Die Erscheinungen sind nicht extremen Ausmaßes, aber mit teilweise lästigen kleinen fiesen schmerzhaften Gnubbelbeulen an Rücken und Gesicht. Deshalb bevorzuge ich als Frisur eine Topfschnitt-Variante mit Pony.

Diesen pickeligen Umstand habe ich weder als Sonderkondition bei meiner Erschaffung zusätzlich gebucht, noch macht er mich glücklich!

Im elften Lebensjahr tauchten die ersten Pusteln auf, und tröstend sprach meine Mutter: „Wenn du 18 bist, sind sie weg!“

Mit der Volljährigkeit waren sie weiterhin präsent. Daraufhin sagte die Mama: „Wenn du heiratest, sind sie weg!“

Nun, ich habe bisher zweimal geheiratet!

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich diesen Schritt nie kirchlich gewagt habe. Sozusagen Pickel-Exorzismus vor dem Traualtar? Sollte ich vielleicht beim dritten Mal in Erwägung ziehen …?