Magie der Musik - Phil Humor - E-Book

Magie der Musik E-Book

Phil Humor

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Magische Musikinstrumente in Manhattan: Anwältin Mia steht plötzlich zwischen den Fronten, was ihr allerdings gar nicht so unlieb ist. Teufel und Engel kämpfen um ihre Seele und ihren Körper.   Was haben eine Teufelsgeige und eine Himmelsharfe gemeinsam? Was, wenn sie um sich weitere Instrumente scharen, sich summieren zu einem Orchester, das in der Lage ist, die Welt aus den Angeln zu heben? Instrumente brauchen jemanden, der sie spielt, der sie betätigt? Nicht diese Instrumente. Sie waren mit Magie auf die Welt gekommen, sie steckte in ihnen und sie waren in der Lage, die Magie, die in jedem Menschen schlummerte, anzuregen, zum Schwingen zu bringen. Deshalb waren sie gefährlich. Deshalb wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, sie wieder zur Räson zu bringen. Doch vorerst waren sie frei.

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Phil Humor

Magie der Musik

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Inhalt

Magische Musikinstrumente in Manhattan: Anwältin Mia steht plötzlich zwischen den Fronten, was ihr allerdings gar nicht so unlieb ist. Teufel und Engel kämpfen um ihre Seele und ihren Körper.

 

 

Magie der Musik

Was haben eine Teufelsgeige und eine Himmelsharfe gemeinsam? Was, wenn sie um sich weitere Instrumente scharen, sich summieren zu einem Orchester, das in der Lage ist, die Welt aus den Angeln zu heben? Instrumente brauchen jemanden, der sie spielt, der sie betätigt? Nicht diese Instrumente. Sie waren mit Magie auf die Welt gekommen, sie steckte in ihnen und sie waren in der Lage, die Magie, die in jedem Menschen schlummerte, anzuregen, zum Schwingen zu bringen. Deshalb waren sie gefährlich. Deshalb wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, sie wieder zur Räson zu bringen. Doch vorerst waren sie frei. Tarnten sich als x-beliebige Musikinstrumente, könnten auch Dir begegnen, wenn Du an einem Musikgeschäft vorbeischlenderst, mit dem Gedanken spielst, die E-Gitarre, die im Schaufenster vor sich hinträumt, in Aktion sehen zu wollen; sie soll sich Deinem Willen beugen. Was, wenn sie Dich zu weitaus mehr befähigt, Du Rockstar-Niveau erreichst, auch wenn Deine musischen Fähigkeiten eher bescheiden sind, Du mit den Musen auf Kriegsfuß stehst? Wäre das so, als ob eine Muse Dich plötzlich vergewaltigen wollte?

Bei Mia fing es ganz harmlos an; das denkbar schlichteste Instrument: eine Triangel. Kaum gegengekommen, geschah Unglaubliches. Die Welt fror ein. Mia konnte um die Leute herumgehen, als seien sie aus Pappmaschee, als seien es Aufsteller, Reklamefiguren.

„Das ist ja mal interessant“, schoss es ihr durch den Kopf.

Sie hatte die Triangel am Straßenrand gefunden. Am liebsten würde sie die dort wieder ablegen, ganz vorsichtig, aber etwas in ihr hielt sie davon ab. War es ein Prank, ein Flashmob? In was war sie hineingeraten? Aber tief in sich spürte sie, dass da mehr war, endlich ein Ereignis, das den herkömmlichen Bereich überstieg. Sollte die Banalität ein Ende haben? Sie hasste ihren Beruf – sie hasste New York, die Stadt, die niemals schlief, aber die auch niemals aufwachen würde. Das Jahr 2050 – die Stadt hörte gar nicht mehr auf – Megacitys, Megametropolen – man wuchs zusammen. Städte, die wie eine Wucherung die Kontinente überzogen – Städte, die in die Höhe wuchsen, als wäre ihnen der Turmbau zu Babel gänzlich unbekannt. Das mahnende Wort blieb bislang aus, keiner ermahnte sie – bis der zarte Ton dieser Triangel ein Erdbeben in ihr auslöste. Mia hielt sich fest; ihr war, als stünde sie mit einem Mal auf einem Ozeanreisen inmitten eines Taifuns.

„Magie“, stellte sie erfreut fest, so wie man einen alten Freund begrüßt – unverhofftes Wiedersehen. Aber wann wäre ihr je Magie begegnet? Allerhöchstens in Träumen. Als Anwältin war Magie im Gerichtssaal nicht gern gesehen, niemand, den man seinen Freunden vorstellen würde: Hey, das ist Magie, mein Kompagnon. Nein, das ging wirklich nicht. Aber, sie hielt Magie in den Armen; vielleicht war sie schon immer dort? Sie wiegte die Triangel wie ein Baby; sie hatte seltsamerweise keine Angst davor. Was, wenn ihr Gleiches widerfahren würde: Völlige Erstarrung – wer würde sich dann darüber Gedanken machen, wie man das rückabwickeln soll? Um sie herum pulsierte nicht der Trubel von Manhattan; es war, als hätte ein gigantischer Verkehrspolizist das Zeichen zum Innehalten gegeben.

„Wie schön, dass es den Bewusstseinsstrom gibt; man schippert auf ihm weiter, auch wenn alles um einen herum im Chaos versinkt.“ Seltsamerweise näherte sich die Stadt immer mehr dem Chaos an, je geordneter das Leben darin stattzufinden hatte. Etwas fehlte. Es war, als hätte man plötzlich im Asphalt eine Blume entdeckt, die frecherweise dort wuchs. Ungehörig. Die Magie nicht totzukriegen.

Jemand spazierte auf sie zu. Ungewöhnlich. Alle anderen hatten ihre Position beibehalten. Bei ihm war Bewegung, er schien selber Bewegung zu sein, die Inkarnation der Selbstbestimmtheit. Sie fühlte sich schon seit langem nur wie eine Kugel in einem Flipper-Automaten: Der Anstoß kam von außerhalb, man knallte hier und dort dagegen, man erzielte Punkte, die man sich aber eigentlich nicht selber zuschreiben konnte, nicht der eigenen Leistung. Und ausgerechnet eine blöde Triangel sollte all das aus den Angeln heben können? Etwas von außerhalb.

„Das Diesseits ist mir nicht genug“, sagte sie als Begrüßung zu ihm. „Bin ich bescheuert? Aber vielleicht ist das der Moment für was Tiefsinniges?“, dachte sie.

Er hatte ein unverschämtes Grinsen; was Teuflisches.

„Mia, endlich treffen wir uns mal. Ich bin ja selten in diesem Revier, aber wenn es gilt, den Engeln zuvorzukommen, ihnen vor der Nase gute Beute wegzuschnappen, dann bin ich doch zur Stelle.“

Na endlich mal ein Lob; er bezeichnete sie als gute Beute. Netter Kerl.

Sie hielt ihm die Triangel entgegen, aber so, dass sie sie jederzeit wieder zurückziehen konnte. Sie hatte nicht mit seiner Schnelligkeit gerechnet. Wenn ein Zauberer Fingerfertigkeit hat, so schien sein ganzer Körper mit dieser Fertigkeit ausgestattet zu sein: Wie 'The Flash', unglaublich schnell – als ob im Film einige Sekunden fehlen würden – befand er sich an immer anderen Positionen rund um sie; er schien sie einzukreisen. Was hielt ihn davon ab, eine anscheinend vorhandene Barriere zu durchbrechen? Gesellschaftliche Höflichkeit?

„Du ruckelst“, stellte sie sachlich fest. Konnte auch sein, dass mit ihrer Wahrnehmung einiges durcheinandergekommen war; konnte ja sein, dass auch sie in Mitleidenschaft gezogen worden war durch das Triangel-Ereignis. So viele Unwägbarkeiten – aber sie fühlte sich wohl damit – im Zentrum des Chaos – ein Wirbelwind – und sie im Auge des Sturms. Aus irgendeinem Grund war ausgerechnet sie mal der Mittelpunkt.

„Jeder wünscht sich, dass sich die Welt um ihn dreht, die eigene Achse als Weltachse. Lächerlich nicht wahr“, befragte er sie und drang noch näher - als ob ihr Nicken Einwilligung genug wäre.

„Ich weiß gar nicht, ob ich musikalisch bin. Ich kann nicht mal auf dem Kamm blasen.“

„Gar nicht erforderlich. Warum etwas erbringen, was nicht verlangt wird? Aber so bin ich – ich bringe mich auch immer voll ein – ganzer Einsatz, auch wenn das von Ihm nicht gern gesehen ist. Man könnte mich als Gefallenen Engel apostrophieren. Man könnte es auch sein lassen. Aber, um dem Kind einen Namen zu geben: Ich bin Luzifer. Nicht unbedingt 'der' Luzifer – wir sind eher so etwas wie eine Klon-Armee. Ich bin hier wegen Dir. Du hast doch noch nicht unterschrieben?“

Er sah sich um; sog die Luft ein wie ein achtsamer Hirsch auf der Lichtung.

„Man kann gar nicht genug achtgeben auf diese Racker; sie stibitzen die besten Seelen, die fähigsten Magier.“

„Ich dürfte keines von beiden sein. Eine schöne Seele würde mir keiner meiner Freunde attestieren; und als Magier in dieser Stadt? Da prallt die Magie gegen Häuserwände, wie das Meer, was von der Küste zurückgewiesen wird.“

„Sehr poetisch formuliert. Aber dafür ist leider gar keine Zeit; es drängt ein wenig.“

Er hielt ihr einen dicken Vertrag hin.

„Hier und hier unterschreiben. Ja, es ist nötig: Mit Blut – altes Prozedere, hat sich aber verdammt gut bewährt.“

„Um was geht es hier eigentlich?“

„Ach ja, die Erklärungen. Wie unhöflich von mir. Da fall ich mit der Tür ins Haus wie ein gewöhnlicher Hausierer. Dabei hat meine Firma unglaublich viel zu bieten: Okay, keine Sozialleistungen – wir sind der unsozialste Haufen, den man sich nur vorstellen kann. Hier, meine Karte.“

Er hielt ihr ein Amulett in Pentagramm-Form hin; sie griff danach, ließ es aber sogleich mit einem Aufschrei fallen.

„Heiß! Wer verdammt noch mal kommt auf die Schnapsidee, kochend heiße Amulette als Visitenkarten einzusetzen? Gefällt mir aber. Hat was herzhaft Krankes.“

Sie beugte sich über das Amulett, auf dem unter anderem stand: „Haupt-Betreuer für Dämonen-Nachwuchs.“