Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt - Inge Skrzybski - E-Book

Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt E-Book

Inge Skrzybski

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Beschreibung

Malino bekommt zu seinem 13. Geburtstag von seinen Eltern einen Fotoapparat, den sie in einem Antiquitätenladen entdeckt hatten, geschenkt. Eines Tages schaut er sich die Fotos in seinem Zimmer an. Was er da auf einem Bild sieht, lässt ihn erstaunen. Dort ist eine dunkle Blume zu sehen. Beim genaueren Hinsehen stellt er fest, dass die Blume der Dunkelheit sich verändert. Voller Neugier macht Malino sich auf die Suche nach der Pflanze. Nachdem er den Blütenstaub der Blume berührt, verschwindet diese. Der Junge befindet sich auf Vermär - der vergessenen Märchenwelt, in welcher unverhofft Gegenstände auftauchen und wieder verschwinden. Dort trifft er auf Dreihorn, einen Zentauren. Dieser verfolgt das Ziel, Malino so schnell wie möglich zur Heimreise zu verhelfen. Einige Gestalten warten nur darauf, dass jemand von der Erde auf Vermär landet und ihre Geschichten vollendet, damit sie aus dieser chaotischen Welt entfliehen und ihr Unwesen in einer anderen Märchenwelt treiben können. Der Zentaur hofft, dass Ringelchen - ein Regenbogeneinhorn, eine Lösung weiß. Zusammen machen sie sich auf den Weg zu ihr. Unterwegs haben die beiden einige Abenteuer zu überstehen. Nicht jeder ist ihnen wohlgesonnen.

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt

Malinos Reise in die vergessene MärchenweltImpressumInge Skrzybski & Verena EbnerDie Geschichte beginnt...Tribus Buch & Kunstverlag empfiehlt

Malinos Reise in die vergessene Märchenwelt

Inge Skrzybski 

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen

Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Veröffentlicht im Tribus Buch & Kunstverlag GbR

Juli 2020

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2020 Tribus Buch & Kunstverlag GbR

Texte: © Copyright by Inge Skrzybski

Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Bilder: Verena Ebner

Umschlaggestaltung: Verena Ebner

Lektorat: Sophie Ch. M. Fendel

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgeset-zes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt.

Tribus Buch & Kunstverlag GbR

Obere Findelstätte 50a

49124 Georgsmarienhütte

Deutschland

www.tribusverlag.com

Inge Skrzybski & Verena Ebner

Die Geschichte beginnt...

Vor vielen Jahren existierte auf der Erde ein kleiner, verträumter Ort.    

Die Menschen, die dort wohnten, lebten in Harmonie miteinander. Jede Familie besaß ein Häuschen mit einem Garten. Nicht, dass die Leute vermögend gewesen wären, aber es reichte zum Leben. Die Einwohner waren eine eingeschworene Gemeinschaft.

Verirrten sich Fremde in die Gegend, wurden sie mit Freundlichkeit aufgenommen.

Das Besondere an diesem idyllischen Fleckchen Erde aber war, dass jede Straße wie die andere aussah, bis auf eine Ausnahme: Wenn man dem herrlich blumigen Duft folgte, der über dem Dorf schwebte, gelangte man ans Ende dieser Straße. Dort stand ein rotes Backsteinhaus. Dahinter lag eine große Wiese mit den allerschönsten Blumen, die es gab.

In dem Haus wohnte ein Junge namens Malino zusammen mit seinen Eltern und Großeltern, die ihn von ganzem Herzen liebten.

Malino war ein zurückhaltendes, verträumtes Kind mit einigen Phantasien im Kopf. Für sein Alter hatte er ein ungewöhnliches Hobby, das Fotografieren.

Er hatte Gefallen daran gefunden, die Blumen auf dem Rasen zu beobachten, wenn sie aus ihrem Schlaf erwachten und der Morgentau auf ihnen ruhte.

Es war jedes Mal eine Freude für ihn, zu sehen, wie die Blüten sich entfalteten.

Am Wochenende stand der Knabe früh auf, um dieses Ereignis in einem Bild festzuhalten. In diesem Jahr schien es, als ob der Sommer kein Ende nehmen würde.

In der Woche besuchte Malino die Schule in der Stadt, zusammen mit den anderen Kindern aus dem Dorf. Pünktlich um sieben Uhr wurden die Schüler jeden Morgen vor dem Marktplatz mit dem Bus abgeholt. Der Fotoapparat blieb derweil zu Hause.

Wie liebend gern hätte er ihn mitgenommen! Weil er aber keinen Ärger mit seinen Eltern haben wollte, gehorchte er. Verständlicherweise kam er einmal auf die Idee, den Fotoapparat heimlich einzustecken, aber das schlechte Gewissen war gewaltig, sodass er ihn zurück an seinen Platz auf dem Wandregal über dem Bett legte. Der Apparat hatte ein kleines Vermögen gekostet.

Seine Eltern hatten lange dafür gespart, bis sie ihn aus dem Antiquitätenladen mitnehmen durften. Er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass der Fotoapparat ein Geschenk zu seinem dreizehnten Geburtstag sein würde. Wie hatte er sich gefreut! So etwas Kostbares bekam man nicht alle Tage. Seitdem kam Malino oft zu spät vom Unterricht nach Hause, da er unterwegs in der Umgebung neue Motive suchte.

Sah er eine Blume, die ihm gefiel, merkte er sich die Stelle. Später kam er dann zurück, um sie zu fotografieren.

Freunde hatte der Junge keine, die Kinder im Dorf und seine Mitschüler fanden ihn eigenartig, aber das störte ihn nicht. Er war schon immer lieber für sich gewesen. So brauchte er keine Angst zu haben, dass man ihn auslachen würde, wenn er zum wiederholten Male auf der Wiese hinter den Schmetterlingen herlief oder im Gras lag und seinen Träumen freien Lauf ließ.

Eines Tages begab sich Malino, wie so oft, auf den Weg zu seinem Opa, da dieser im Keller eine Dunkelkammer besaß. Dort entwickelte der Großvater die Filme mit den Blumenmotiven für seinen Enkel.

Am späten Nachmittag holte Malino dann die fertigen Fotos bei ihm ab.

Kurz darauf stieg der Junge die steilen Treppen zu seinem Zimmer im Dachgeschoss hinauf.

Der Raum war nicht groß, aber es war sein Reich, dort fühlte er sich wohl. Ein Holztisch und ein alter Küchenstuhl standen vor dem Dachfenster, an dem er seine Schulaufgaben machte.

Oft sah er, wenn er seine Aufgaben erledigte, träumerisch zum Fenster hinaus. Die Aussicht war überwältigend, man sah die komplette Wiese und den dahinter liegenden Wald.

In einer Ecke des Zimmers stand ein alter Kleiderschrank, der über und über mit seinen Fotografien beklebt war.

Malino setzte sich auf die Kante des Bettes und schaute mit einem Schmunzeln in den Mundwinkeln seine Aufnahmen an, dabei hüpften seine Grübchen auf und ab. Er freute sich, dass ihm die Fotos gelungen waren. Ein Bild nach dem anderen schlüpfte durch seine Finger. Es fiel ihm nicht schwer, die Blumen, die dort zu sehen waren, einzuordnen. Wochen später, wenn die Pflanzen verblüht waren, konnte er immer noch den Platz benennen, wo diese mal gewachsen waren. Verdutzt blieb er an einem Foto hängen.

Was hatte er da fotografiert? So etwas war ihm völlig unbekannt. Der Junge verstand nicht, wie die Blume auf den Film gekommen war. Die Pflanze, die man dort sah, hatte er nicht aufgenommen, da war er sich sicher.

Das Gewächs war schwarz wie die Dunkelheit. Malino rieb sich die Augen. Er begriff nicht, was er dort sah, und schüttelte verwirrt den Kopf. Kaum, dass sein Blick den Weg zurück zu dem Foto gefunden hatte, bemerkte er auf den Blättern silbernen Blütenstaub flimmern.

Er fand es komisch, dass sein Opa ihn nicht auf dieses Bild aufmerksam gemacht hatte, da Großvater immer seine Aufnahmen ansah, bevor er sie ihm überreichte.

Das Foto würde sein Geheimnis bleiben.

Malinos Gedanken kreisten den Rest des Tages um diese merkwürdige Blume. Seine Mutter ermahnte ihn des Öfteren beim Abendbrot, da er vor lauter Träumerei vergaß, das Brot zum Mund zu führen und davon abzubeißen.

In der Nacht vermochte er kaum zu schlafen, aber wenn er einschlief, plagten ihn seltsame Träume. Er sah eigenartige Dinge, die Angst in ihm hervorriefen. Gestalten jagten ihn, undefinierbare Geräusche drangen an seine Ohren.

Das Bett war vollkommen durchwühlt, als er früh am Morgen, von Albträumen geplagt, hochschreckte.

Nassgeschwitzt setzte er sich auf, mit zitternden Händen rieb er sich über die Augen und schaute sich angstvoll um.

Erleichtert stellte er fest, dass alles nur ein Traum gewesen war und er sich in seinem Zimmer befand.

Malino erhob sich und betrat das Bad. Kurz darauf stand er vor dem Waschbecken und sah in den Spiegel; daraus blickte ihn ein übermüdetes Spiegelbild an.

Tiefe Schatten lagen um seine Augen. Mit etwas kaltem Wasser versuchte er, diese zu entfernen.

Nach der Morgentoilette, die diesmal kürzer ausfiel als gewöhnlich, da er nicht genug Geduld aufbringen konnte, ging er zurück ins Zimmer.

Er nahm sich den Fotoapparat vom Regal, der an einem Band befestigt war, und hängte ihn sich um den Hals.

Sein Blick fiel nochmal auf das Foto mit der dunklen Blume, bevor er es in der Hosentasche verschwinden ließ. Das Bild hatte sich verändert: Mitten im Kern der Pflanze leuchtete nun ein silberner Stern.

Es gab keinen Zweifel, dieser war am Abend zuvor noch nicht auf der Fotografie gewesen.

Malino hatte sich in den Kopf gesetzt, die Blume zu finden.

Aufgeregt stieg er die Stufen zur Wohnstube hinab.

Seine Mutter stand in der Küche und backte den Kuchen für Sonntag.

Fröhlich verabschiedete er sich von ihr. Sie sollte nicht bemerken, wie aufgewühlt er war.

Für einen kurzen Moment hörte sie mit dem Kneten des Teigs auf, sah in seine Richtung und wünschte ihm einen schönen Tag, mit der Ermahnung, nicht zu spät nach Hause zu kommen. Anschließend spitzte sie mit einem Lächeln ihre Lippen und deutete einen Kuss an.

Mittlerweile hatte seine Mutter sich daran gewöhnt, dass ihr Sohn am Wochenende zu ungewöhnlichen Zeiten das Haus verließ, seit er den Fotoapparat besaß. Deshalb standen immer eine Feldflasche mit Wasser und eine Dose mit Broten auf dem Küchentisch für ihn bereit. Malino nahm sich beim Vorbeigehen die Flasche vom Tisch und befestigte diese am Hosengürtel, doch für die Brotdose hatte er diesmal keinen Blick übrig. Mit leerem Magen brach er auf und lief Richtung Wiese, um die Blume der Dunkelheit, wie er sie insgeheim getauft hatte, zu suchen.

Die Wiese war groß, stellte Malino verbittert fest, als er davor stand. Der Junge suchte stundenlang den hohen Rasen ab, er schaute hinter jeden Blütenstrauch und Baum.

Sein Magen hatte mittlerweile angefangen, vor Hunger laut zu knurren. Er besänftigte ihn mit dem Wasser – aufgeben war keine Lösung. Dann kam er auf die Idee, die Aufnahme nochmals anzusehen. Vielleicht würde er auf dem Foto einen Hinweis finden, wo die Blume stand?

Sein Blick haftete auf dem Bild, jeden Millimeter schaute er sich genauestens an, doch es brachte ihn nicht weiter. Traurigkeit schüttelte seinen Körper, ein Seufzen kam über seine Lippen. Die Fotografie verschwand wieder in der Hosentasche.

Langsam brach die Dunkelheit herein, er bemerkte sie nicht in seiner Besessenheit. Malino suchte weiter, bis er unverhofft ein aufblitzendes Leuchten sah.

Von Neugier erfüllt ging er darauf zu, da stand die Blume in ihrer vollen Pracht. Wie hypnotisiert schaute er sie an, in der Mitte der Pflanze strahlte der Stern.

Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus, aber da schlossen sich ihre Blütenblätter sofort. Hatte das Gewächs Angst vor einer Berührung?

Malino war irritiert. Sanft strich er mit dem Finger über die Blätter.

»Du brauchst keine Angst zu haben«, flüsterte er.

Die Blüte aber blieb geschlossen.

Malino kam auch nicht auf die Idee, die Pflanze zu pflücken und mitzunehmen, so wie andere Kinder vielleicht gehandelt hätten. Für ihn war das Gewächs kostbarer, wenn es an seinem ursprünglichen Platz blieb. So hatte die Blume eine Chance, länger zu überleben, ihre Schönheit zu zeigen und sich zu vermehren. Die Insekten sollten ebenfalls ihre Freude daran haben.

Traurig begab er sich auf den Heimweg.

Da er erst spät daheim war und vergessen hatte, die Brotdose mitzunehmen, gab seine Mutter ihm Stubenarrest.

In dieser Nacht erging es ihm nicht besser als in der letzten: Die Albträume kamen zurück.

Am nächsten Tag schlich der Junge früh aus dem Haus, um nicht gesehen zu werden. Er war davon überzeugt, dass ihn niemand aus der Familie vor dem Frühstück vermissen würde.

Wie schon am Tag zuvor suchte Malino den Rasen ab; diesmal fand er die Pflanze schnell. Die Blüte war weiterhin geschlossen. Er setzte sich neben sie ins Gras und wartete darauf, dass sie sich öffnete.