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Malino bekommt zu seinem 13. Geburtstag von seinen Eltern einen Fotoapparat geschenkt, den sie in einem Antiquitätenladen entdeckt haben. Eines Tages schaut er sich die Fotos in seinem Zimmer an. Was er auf einem Bild sieht, erstaunt ihn. Es zeigt eine dunkle Blume. Als er genauer hinsieht, bemerkt er, dass sich die dunkle Blume verändert. Voller Neugier macht sich Malino auf die Suche nach der Pflanze. Als er den Blütenstaub berührt, verschwindet die Blume. Der Junge findet sich in Vermär wieder - der vergessenen Märchenwelt, in der Dinge plötzlich auftauchen und wieder verschwinden. Dort trifft er auf Dreihorn, einen Zentauren. Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, Malino so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Einige Figuren warten nur darauf, dass jemand von der Erde auf Vermär landet und ihre Geschichten zu Ende erzählt, damit sie dieser chaotischen Welt entfliehen und in einer anderen Märchenwelt ihr Unwesen treiben können. Der Zentaur hofft, dass Ringelchen - ein Regenbogeneinhorn - eine Lösung weiß. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg. Unterwegs müssen sie einige Abenteuer bestehen. Nicht alle sind ihnen wohlgesonnen.
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Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum:
3. Auflage
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2024 Inge Skrzybski
Texte: © Copyright by Inge Skrzybski
Lektorat: Jennifer Skrzybski
Coverbild: illustriert von ©Inge Skrzybski und ©Verena Valmont
Illustrationen: ©Copyright by Verena Valmont
Bildmaterial: Canva, Pixabay
Bildbearbeitung: Inge Skrzybski
ISBN Softcover: 978-3-384-14830-8
ISBN Hardcover: 978-3-384-14831-5
ISBN E-Book: 978-3-384-14832-2
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Wie alles seinen Anfang nahm …
Auf der Suche nach der dunklen Blume
Der Zentaur
Im Wald
Gefangen
Das Moor
Rührei und Herzchen
Rühreis Geburtstag
Gefangen unter der Erde
Herzchens Suche nach Malîno
Brunfelsîa die Zauberin
Auf zum Regenbogental
Bei Ringelchen im Regenbogental
Die weiße Rose
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Titelblatt
Urheberrechte
Wie alles seinen Anfang nahm …
Die weiße Rose
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Wie alles seinen Anfang nahm …
Vor langer Zeit gab es auf der Erde einen kleinen verträumten Ort.
Die Menschen dort lebten friedlich zusammen. Jede Familie besaß ein kleines Haus mit Garten.
Es war nicht so, dass die Menschen vermögend gewesen wären, aber es reichte zum Leben. Die Bewohner bildeten eine zusammengehörige Gemeinschaft.
Verirrten sich Fremde in die Gegend, wurden sie freundlich aufgenommen.
Das Besondere an diesem idyllischen Fleckchen Erde war jedoch, dass jede Straße der anderen glich - mit einer Ausnahme.
Folgte man dem herrlichen Blumenduft, der über dem Dorf lag, gelangte man an das Ende dieser Straße. Dort stand ein rotes Backsteinhaus.
Dahinter war eine große Wiese mit den allerschönsten Blumen, die man sich vorstellen konnte.
In diesem Haus wohnte ein Junge namens Malino mit seinen Eltern und Großeltern, die ihn von ganzem Herzen liebten.
Malino war ein zurückhaltendes und verträumtes Kind, in dessen Kopf sich so manche Fantasie abspielte.
Für sein Alter hatte er ein ungewöhnliches Hobby: Er fotografierte gerne.
Am liebsten beobachtete er die Blumen auf dem Rasen, wenn sie aus dem Schlaf erwachten und der Morgentau auf ihnen lag.
Es war für ihn jedes Mal eine Freude zu sehen, wie sich die Blüten entfalteten.
Am Wochenende stand der Knabe früh auf, um dieses Ereignis in einem Bild festzuhalten.
In diesem Jahr sah es so aus, als ob der Sommer kein Ende nehmen würde.
Unter der Woche besuchte Malino mit den anderen Kindern des Dorfes die Schule in der Stadt. Pünktlich um sieben Uhr morgens holte der Bus die Schüler vor dem Marktplatz ab.
Der Fotoapparat blieb in der Zwischenzeit zu Hause. Wie gerne hätte er ihn mitgenommen!
Aber weil der Junge keinen Ärger mit seinen Eltern haben wollte, gehorchte er.
Natürlich kam ihm der Gedanke, den Fotoapparat heimlich einzustecken.
Sein schlechtes Gewissen war aber so groß, dass er ihn wieder an seinen Platz auf dem Wandregal über dem Bett stellte. Schließlich hatte der Apparat ein kleines Vermögen gekostet.
Seine Eltern hatten lange für ihn gespart, bis sie ihn aus dem Antiquitätenladen mitnehmen durften.
Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass der Fotoapparat ein Geschenk zu seinem dreizehnten Geburtstag war!
Wie hatte er sich gefreut!
So etwas Wertvolles bekam man nicht alle Tage.
Seitdem kam Malino oft zu spät von der Schule nach Hause, weil er in der Umgebung nach neuen Motiven suchte.
Wenn er eine Blume sah, die ihm gefiel, merkte er sich ihren Standort. Später kehrte er zurück, um sie zu fotografieren.
Freunde hatte er keine, die Kinder im Dorf und seine Mitschüler fanden ihn seltsam, aber das störte ihn nicht.
Er war schon immer lieber für sich allein, so brauchte er keine Angst zu haben, ausgelacht zu werden, wenn er auf der Wiese den Schmetterlingen nachjagte oder im Gras lag und seinen Träumen nachhing.
Eines Tages ging Malino, wie so oft, zu seinem Opa, der im Keller des Hauses, in dem sie wohnten, eine Dunkelkammer hatte.
Dort entwickelte der Großvater die Filme mit den Blumenmotiven für seinen Enkel.
Am späten Nachmittag holte Malino die fertigen Fotos ab.
Kurz darauf stieg er die steile Treppe zu seinem Zimmer im Dachgeschoss hinauf.
Der Raum war nicht groß, aber es war sein Reich, dort fühlte er sich wohl.
Ein Holztisch und ein alter Küchenstuhl standen vor dem Dachfenster, an dem das Kind seine Hausaufgaben machte.
Oft schaute er dabei träumend aus dem Fenster.
Die Aussicht war überwältigend, man sah die ganze Wiese und den Wald dahinter.
In einer Ecke des Zimmers stand ein alter Kleiderschrank, der über und über mit seinen Fotos bedeckt war.
Malino setzte sich auf die Bettkante und betrachtete seine Bilder mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Seine Grübchen bewegten sich auf und ab.
Er freute sich, dass ihm die Fotos gelungen waren.
Ein Bild nach dem anderen glitt ihm durch die Finger.
Es fiel ihm nicht schwer, die Blumen zu bestimmen, die man darauf sah.
Selbst Wochen später, als die Pflanzen verblüht waren, konnte er noch die Stelle benennen, an der sie gewachsen waren.
Irritiert blieb er an einem Foto hängen. Was hatte er da fotografiert?
So etwas war ihm vollkommen fremd.
Der Junge verstand nicht, wie die Blume auf den Film gekommen war.
Er war sich sicher, dass er die Pflanze nicht fotografiert hatte.
Die Blume war schwarz wie die Dunkelheit.
Malino rieb sich die Augen und schüttelte verwirrt den Kopf.
Kaum hatte sein Blick den Weg zurück zum Foto gefunden, bemerkte er, wie silberner Blütenstaub auf den Blättern glitzerte.
Der Junge fand es seltsam, dass sein Großvater ihn nicht auf das Bild aufmerksam gemacht hatte.
Er schaute sich doch immer zuerst seine Fotos an.
Das Foto würde sein Geheimnis bleiben.
Malinos Gedanken kreisten den Rest des Tages um diese seltsame Blume.
Seine Mutter ermahnte ihn oft beim Abendessen, weil er vor lauter Träumen vergaß, das Brot zum Mund zu führen und davon abzubeißen.
Nachts konnte er kaum schlafen, aber wenn er einschlief, quälten ihn seltsame Träume.
Gestalten verfolgten ihn, undefinierbare Geräusche drangen an sein Ohr.
Er sah merkwürdige Dinge, die ihm Angst machten.
Das Bett war völlig zerwühlt, als er am frühen Morgen von Albträumen geplagt aufschreckte.
Schweißgebadet richtete er sich auf.
Mit zitternden Händen rieb er sich die Augen und sah sich ängstlich um.
Erleichtert stellte er fest, dass alles nur ein Traum gewesen war. Er befand sich in seinem Zimmer.
Malino stand auf und ging ins Bad.
Kurz darauf stand er vor dem Waschbecken und blickte in den Spiegel, wo ihn ein müdes Spiegelbild anstarrte.
Große Schatten zogen sich um seine Augen. Mit etwas kaltem Wasser versuchte er, sie wegzubekommen.
Nach der morgendlichen Toilette, die diesmal kürzer ausfiel, weil er keine Geduld mehr hatte, ging er in sein Zimmer zurück.
Er nahm den Fotoapparat vom Regal, der an einem Band befestigt war, und hängte ihn sich um den Hals.
Sein Blick fiel noch einmal auf das Foto mit der dunklen Blume, bevor er es in seine Hosentasche steckte.
Das Bild hatte sich verändert: Im Herzen der Pflanze leuchtete ein silberner Stern.
Es gab keinen Zweifel, der Stern war am Abend zuvor nicht auf dem Foto gewesen.
Er hatte sich in den Kopf gesetzt, die Blume zu finden.
Auf der Suche nach der dunklen Blume
Aufgeregt stieg er die Treppe zur Wohnstube hinunter. Seine Mutter stand in der Küche und backte den Sonntagskuchen.
Er verabschiedete sich fröhlich von ihr. Sie sollte nicht merken, wie unruhig er war.
Für einen kurzen Moment hörte sie auf, den Teig zu kneten.
Mit einem Blick in seine Richtung wünschte sie ihm einen schönen Tag.
Gleichzeitig ermahnte sie ihn, nicht zu spät nach Hause zu kommen. Dann verzog sie mit einem Lächeln den Mund und deutete einen Kuss an.
Seine Mutter hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass ihr Sohn am Wochenende zu ungewohnten Zeiten das Haus verließ, seit er die Kamera hatte.
Deshalb standen auf dem Küchentisch immer eine Feldflasche mit Wasser und eine Dose mit Broten für ihn bereit.
Im Vorbeigehen nahm Malino die Flasche vom Tisch und befestigte sie an seinem Hosenbund.
Für die Brotdose hatte er diesmal keinen Blick übrig.
Mit leerem Magen machte er sich auf den Weg zur Wiese, auf der Suche nach der Blume der Dunkelheit, wie er sie insgeheim getauft hatte.
Die Wiese war groß, stellte Malino mit einer gewissen Bitterkeit fest, als er vor ihr stand.
Stundenlang durchstöberte er das hohe Gras, schaute hinter jeden Busch und Baum.
Inzwischen knurrte sein Magen laut vor Hunger; er stillte ihn mit Wasser.
Aufgeben war keine Lösung.
Dann kam ihm die Idee, sich das Foto noch einmal anzusehen.
Vielleicht würde er auf dem Bild einen Hinweis finden, wo die Blume sich befand.
Sein Blick heftete sich an das Bild.
Er betrachtete jeden Millimeter, aber es brachte ihn nicht weiter.
Traurigkeit schüttelte seinen Körper, ein Seufzer kam über seine Lippen.