Mami und ich – wir sind ein Team - Karina Kaiser - E-Book

Mami und ich – wir sind ein Team E-Book

Karina Kaiser

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Beschreibung

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. Die beiden Männer waren in den besten Jahren und sahen gut aus. Sie waren groß und schlank und achteten sehr auf ihr Äußeres. Sie kannten sich schon lange und hatten an derselben Universität Jura studiert. Als Söhne wohlhabender Eltern hatten sie von den Schattenseiten des Lebens nicht allzuviel mitbekommen, was ihrer Einstellung zu ärmeren Schichten nicht gerade gedient hatte. Wer arm war, war eben zu faul zum Arbeiten – so einfach war das. Seit fast drei Jahren arbeiteten sie nun in einer mecklenburgischen Provinzstadt und trafen sich regelmäßig, vor allem zum Fitneßtraining. Auch an diesem naßkalten Abend im April war es so. Dietrich vor: »Wir könnten doch noch irgendwo was essen gehen.« Alex Kirsten nickte dazu. Nach dem anstrengenden Sport hatte auch er Hunger. Ihr Stammlokal hieß ›Zum alten Fritz‹, war bekannt für sein gutes Bier und seine deftige Küche und war nach einem kurzen Fußmarsch schnell erreicht. Sie nahmen an einem Ecktisch Platz und bestellten bei einer beflissenen Kellnerin. Doch erst nach dem Essen begann Hasso Dietrich über seine Sorgen zu sprechen. »Ich will mich von meinem Partner trennen.« »Nanu«, wunderte sich Alex Kirsten. »Die Gemeinschaftskanzlei läuft doch ganz gut, oder nicht?« »Ganz gut reicht mir nicht«, versetzte Dietrich mürrisch und trank den Rest seines Bieres in einem Zug aus. »Der alte Wolfrat mischt sich ständig in meine Angelegenheiten, aber dagegen kann ich mich wehren, das andere jedoch, das kann ich wahrscheinlich nicht mehr ändern.«

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Mami – 1990 –Mami und ich – wir sind ein Team

Die resolute kleine Isabell spielt Schicksal

Karina Kaiser

Die beiden Männer waren in den besten Jahren und sahen gut aus. Sie waren groß und schlank und achteten sehr auf ihr Äußeres. Sie kannten sich schon lange und hatten an derselben Universität Jura studiert. Als Söhne wohlhabender Eltern hatten sie von den Schattenseiten des Lebens nicht allzuviel mitbekommen, was ihrer Einstellung zu ärmeren Schichten nicht gerade gedient hatte. Wer arm war, war eben zu faul zum Arbeiten – so einfach war das. Seit fast drei Jahren arbeiteten sie nun in einer mecklenburgischen Provinzstadt und trafen sich regelmäßig, vor allem zum Fitneßtraining.

Auch an diesem naßkalten Abend im April war es so.

Nachdem sie ihr sportliches Pensum absolviert und sich geduscht hatten, schlug Hasso

Dietrich vor: »Wir könnten doch noch irgendwo was essen gehen.«

Alex Kirsten nickte dazu. Nach dem anstrengenden Sport hatte auch er Hunger. Ihr Stammlokal hieß ›Zum alten Fritz‹, war bekannt für sein gutes Bier und seine deftige Küche und war nach einem kurzen Fußmarsch schnell erreicht.

Sie nahmen an einem Ecktisch Platz und bestellten bei einer beflissenen Kellnerin. Doch erst nach dem Essen begann Hasso Dietrich über seine Sorgen zu sprechen.

»Ich will mich von meinem Partner trennen.«

»Nanu«, wunderte sich Alex Kirsten. »Die Gemeinschaftskanzlei läuft doch ganz gut, oder nicht?«

»Ganz gut reicht mir nicht«, versetzte Dietrich mürrisch und trank den Rest seines Bieres in einem Zug aus. »Der alte Wolfrat mischt sich ständig in meine Angelegenheiten, aber dagegen kann ich mich wehren, das andere jedoch, das kann ich wahrscheinlich nicht mehr ändern.«

»Und was stört dich noch? Du warst doch anfangs von allem so begeistert.«

»Da kannte ich mich in der Stadt noch nicht so aus. Jetzt weiß ich, daß die Lage mehr als schlecht ist. Wer kommt denn schon zu einem Rechtsanwalt, dessen Kanzlei in der verwinkelten Vorstadt liegt, und wo es kaum Parkmöglichkeiten gibt? Die besten Klienten bleiben weg.«

»Es kommen schon Leute«, sagte Kirsten, »aber ich gebe zu, daß fehlende Parkplätze tatsächlich ein Nachteil für jedes Geschäft sind. Deshalb bin ich immer wieder froh, daß mein Vater damals den freien Platz neben unserer Kanzlei kaufen konnte.«

»Siehst du!« triumphierte Hasso Dietrich und sah seinen Freund beschwörend an. »Ich hatte es leider nicht so gut wie du. Meine Eltern haben mir keine Häuser in bester Lage hinterlassen.«

»Willst du mir das zum Vorwurf machen?«

»Aber nicht doch«, erwiderte Dietrich hastig, denn er wollte seinen Freund nicht verärgern, er brauchte ihn noch. »Ich dachte nur...«

Kirsten wußte immer noch nicht, was Hasso Dietrich eigentlich wollte. »Was dachtest du?«

»Werden nicht mal ein paar Räume und eine Wohnung in einem von deinen Häusern frei?«

»Leider nicht. Mein Vater hat alle Wohnungen und Gewerberäume langfristig vermietet. Da ist nichts zu machen, so gern ich dir auch helfen möchte.«

Hasso gefiel diese Antwort gar nicht, aber er gab nicht auf. »In dem Haus in der langen Straße ist doch dieser Friseur – und Kosmetiksalon. Wenn man die Tante raussetzen könnte...«

»Hm«, Kirsten strich über seinen Oberlippenbart, der, wie er genau wußte, ihn sehr gut kleidete. »So etwas mache ich nicht gern. Aber man könnte es immerhin versuchen. Frau Buchner ist bald Rentnerin, hat allerdings ihre Nichte mit in den Laden genommen. Ich weiß nicht, ob die das Geschäft weiterführen will.«

»Kennst du die Nichte?«

»Nur flüchtig«, winkte Alex ab. »Eine typische Friseuse, blond, doof und...«

»Schwanger«, vollendete sein Freund und lachte darüber wie über einen Witz.

»Nicht schwanger, aber alleinstehend und mit Kind.«

»Na, das ist doch schon was«, rief Hasso und winkte der Kellnerin, damit sie noch mal zwei Bier brachte. »Mach den Damen klar, daß du die Räume in absehbarer Zeit selbst brauchst, und vermiete sie dann mir.«

Kirsten starrte einige Sekunden in sein Bierglas und meinte dann lediglich: »Versprechen kann ich dir nichts.«

»Sollst du auch nicht«, lachte Hasso, während er ihm auf die Schulter klopfte. »Laß uns noch einen trinken und über die Zukunft reden.«

»Wenn wir das tun, dann sollten wir unsere Autos stehen lassen und dann einfach ein Taxi nehmen.«

»Klar, machen wir.« Hasso Dietrich, der gewiefte Anwalt für Familienrecht, Arbeitsrecht und privates Baurecht, lachte dröhnend. »Ich will doch meinen Führerschein behalten.«

Er hob das Glas, das die Bedienung inzwischen gebracht hatte, stieß es leicht an das seines Freundes und erklärte grinsend: »Auf unseren Erfolg.«

Alex Kirsten nickte nur. Hasso war sein Freund, und ihm zuliebe würde er versuchen, in einem Vertrag die Lücke zu finden, die es höchstwahrscheinlich nicht gab.

*

»O Gott, o Gott...« Annelie Buchner schluchzte laut in ihr Taschentuch. Sie war so in ihren Kummer vertieft, daß sie ihre kleine Großnichte Isabell nicht bemerkte.

»Was ist denn passiert, Tante Annelie?« Das Mädchen mit dem rotblonden Pferdeschwanz näherte sich ihr aufgeregt. »Geht es dir schlecht?«

»Nein, nein – es ist nur...« Die Frau begann zu stammeln und vollendete schließlich: »Lauf, hol deine Mutti her!«

Die Kleine sauste umgehend davon. Sie schloß die Tür möglichst leise, lief dann jedoch in langen Sätzen eine Treppe hinauf, öffnete eine Tür, rannte den Flur entlang und stand dann in der Küche, wo ihre Mutter gerade das Mittagessen vorbereitete. »Mutti, Mutti! Tante Annelie weint ganz doll. Du sollst sofort kommen, hat sie gesagt.«

Eva Derrick stutzte. »Was ist denn geschehen?«

»Weiß nicht«, Sie zuckte mit den Schultern. »Kommst du?«

»Ja, gleich«, die junge Frau schaltete den Elektroherd aus und eilte dann ihrer Tochter nach, die bereits die Küche verlassen hatte.

Annelie Buchner rannte inzwischen aufgeregt hin und her. Ihr Gesicht war gerötet, und sie zitterte.

»Dieser – dieser – gemeine Mensch. Nie hätte ich so was von ihm gedacht...«, flüsterte sie mit versagender Stimme.

Eva lief auf sie und legte einen Arm um ihre Schultern, während Isabell mit großen Augen und ein wenig ängstlich mitten im Raum stehenblieb.

»Er hat uns die Wohnung und die Ladenräume gekündigt – wegen Eigenbedarf. Mein Gott, das überlebe ich nicht...« Die Tante schwankte und ließ sich nun zur Couch führen.

Eva nahm neben ihr Platz, und Isabell setzte sich auf die andere Seite.

»Da«, Annelie Buchner wies mit bebender Hand auf ein sehr amtlich aussehendes Schreiben, das auf ihrem Wohnzimmertisch lag. »Das wagt er, mir zu schreiben. Niemals habe ich damit gerechnet, daß es einmal so kommen würde. Seine Eltern waren so feine Menschen, die hätten mir nie so etwas angetan...« Die Tante weinte erneut.

Eva stand auf und las nun den Brief des Herrn Rechtsanwaltes Alex Kirsten, welches im schönsten Juristendeutsch verfaßt worden war, und offensichtlich ihre Tante davon abhalten sollte, es noch einmal zu lesen. Sie sollte nur der beigefügten Erklärungen zum baldigen Auszug schriftlich zustimmen. Nun, Eva war nicht Tante Annelie, sie war blond, aber nicht dumm. Nachdem sie den Wunsch des Hauseigentümers mehrmals gelesen hatte, sagte sie lediglich: »Ich hole den Vertrag.«

»Ja, tu das«, seufzte Annelie Buchner und drückte weiterhin die Hand ihrer Großnichte, als wäre die ihr einziger Trost.

Eva verzichtete auf die weitere Vorbereitung des Mittagessens. Sie nutzte diesen Samstagvormittag zum Studium eines durchaus günstigen Vertrages und dem Verfassen eines in schlichtem und daher sehr verständlichen Deutsch gehaltenen Antwortbriefes. Mit diesem ging sie zur Tante und sagte ruhig: »Dieser Alex Kirsten kann dir gar nichts, Tante. Der Vertrag weist eine Nutzung sämtlicher Räume des Hauses für einen Zeitraum von dreißig Jahren aus. Und von diesen dreißig Jahren sind erst acht vorbei.«

»Aber der Eigenbedarf?« japste Annelie Buchner.

»Davon steht hier nichts«, versetzte Eva lächelnd. »Ich habe schon alles vorbereitet. Lies diesen Brief in Ruhe, und unterschreibe ihn. Dann weiß der Herr Kirsten schon bald, woran er mit uns ist.«

»Und wenn er mich nun verklagt?«

»Soll er doch. Du hast doch eine Rechtsschutzversicherung.«

»Ach ja«, Tantchen erinnerte sich an diese Vorsichtsmaßnahme und atmete erleichtert auf. Dann las sie das Schreiben, das ihre Nichte aufgesetzt hatte, und fand es sehr eindeutig. Mit grimmiger Miene setzte sie ihren Namen unter das Dokument.

Isabell hatte indessen Umschlag und Briefmarke geholt, so daß die Postsendung bald fix und fertig war.

»So«, meinte die Tante nun lachend. »Wie gut, daß ich euch beide habe, Mädchen. Was haltet ihr davon, wenn wir unser hübsches Schreiben gleich zum Briefkasten tragen und anschließend beim Chinesen eine knusprige Ente essen?«

»Prima Idee, Tante Annelie«, jubelte Isabell. »Ich esse aber lieber Nudeln.«

»Du kannst essen, was du willst, Kindchen, meinetwegen auch Tintenfischringe, die so herrlich nach Radiergummi schmecken.« Annelie Buchner hatte ihre innere Ruhe wieder und verließ bald darauf mit Brief und Nichten das Haus.

*

Diesen Brief fand Alex Kirsten bereits am Montag in seinem Postkasten vor. Überzeugt davon, daß die alte Buchner und ihre dumme Nichte bereits ihren Kram zusammenpackten, legte er ihn erst einmal zur Seite und widmete sich seiner Freundin Nina, die ihn ab und zu besuchte und ihm zu einem seelischen und körperlichen Gleichgewicht verhalf.

Erst viel später, als sich Nina ihrem Schönheitsschlaf hingab, las er den Brief. Er war nur kurz und besagte, daß Frau Annelie Buchner sich auf ihren Vertrag beziehe und nicht die Absicht habe, die Wohnung und den Friseur- und Kosmetiksalon zu räumen.

Alex gab ein paar derbe Flüche von sich, die seine schlummernde Freundin prompt weckten. »Sag mal, spinnst du?«

Er winkte ungeduldig ab. »Schlaf weiter.«

»Was ist denn geschehen?« fragte sie neugierig.

»Ach, nichts Besonderes«, antwortete er ausweichend, »nur Ärger mit einer Mieterin.« Aber er ahnte jetzt, daß es viel mehr als nur Ärger geben würde.

Er sollte sich nicht getäuscht haben. Genau wissend, daß die Frau im Recht war, dachte er verdrossen über eine andere akzeptable Lösung nach. So vergingen ein paar Tage, in denen er hoffte, sein Freund würde sich erst dann wieder melden, wenn er die Frau auf andere Art und Weise überzeugt hatte.

Soviel Zeit hatte Hasso Dietrich natürlich nicht. Er meldete sich telefonisch und steuerte sofort auf sein Ziel los. Anscheinend hatte er damit gerechnet, so schnell wie möglich mit seiner Kanzlei in die beste City-Lage umzuziehen. Und nun mußte er ihm sagen: »So schnell wird es wohl nicht gehen, Hasso.«

»Warum denn nicht?«

»Frau Buchner beruft sich auf den Vertrag, den sie damals mit meinem Vater abgeschlossen hat. Leider ist der so aufgesetzt worden, daß man dagegen nichts unternehmen kann, es sei denn, Frau Buchner zieht freiwillig aus.«

Hasso Dietrich sagte nach dieser unmißverständlichen Feststellung erst einmal gar nichts. Alex konnte sich vorstellen, wie sauer sein Freund jetzt war. Und das tat ihm leid, denn er und Hasso hatten während des gesamten Studiums einander geholfen und viele lustige Stunden miteinander verbracht. Er hätte ihm gern geholfen. Aber wie?

»Kann man der Alten nicht ein paar Tausender anbieten?« schlug Hasso jetzt vor. »Das wäre mir die Sache schon wert. Und vielleicht ist sie ganz froh darüber und kann früher in Rente gehen.«

»Hm, möglich«, erwiderte Alex gedehnt. »Ich muß mal darüber nachdenken, und du mußt wirklich ein bißchen Geduld haben. Eines steht jedoch fest, wir müssen einen anderen Weg einschlagen.«

Nur widerwillig gab Hasso Dietrich zu dieser langsamen Vorgehensweise seinen Segen, denn es blieb ihm nichts anders übrig. Wenn er diese Räume zu günstigen Konditionen mieten wollte, dann mußte er diese Geduld wohl aufbringen.

*

Dieser Tag begann so, wie viele andere auch. Isabell hatte ihre Kakaomilch getrunken und ein frisches Brötchen mit Marmelade verputzt. Danach war sie zur Schule gegangen, während ihre Mutter noch die Tageszeitung überflog und danach zum Friseursalon ging, wo Frau Vogt und Frau Sadow bereits ihres Amtes walteten.

Sie wollte sich gerade einer Kundin zuwenden, als das Telefon klingelte.

»Hier ist Kirsten, Rechtsanwalt. Guten Tag, Frau Derrick.«

»Guten Tag«, erwiderte Eva kühl.

»Ich hätte gern Ihre Tante gesprochen.«

»Das ist jetzt leider nicht möglich. Meine Tante nimmt an einer Busreise nach Paris teil und wird erst in zwei Wochen wieder zurück sein. Worum geht es denn?«

»Um das Haus, das Ihre Tante damals von meinem Vater gemietet hat. Darüber muß ich unbedingt mit ihr sprechen.«

Eva verzog ihren Mund zu einem spöttischen Lächeln, sagte aber sehr freundlich: »Meine Tante hat mir eine schriftliche Vollmacht gegeben, sie in allen Belangen zu vertreten, das heißt, Herr Kirsten, Sie müssen mit mir reden.«

»Aber gern.« Alex, der sich ab und zu in diesem Salon die Haare schneiden ließ, hatte undeutlich eine blonde, hübsche Frau mit einem beschränkten Horizont in Erinnerung. Sie mußte ein wenig einfältig sein. Wer wurde schon Friseuse? In diesem Job verdiente man doch nichts. Na ja, die Dummen mußten ja auch in die Gesellschaft integriert werden. So dachte der smarte und selbstherrliche Anwalt und schlug der geistig minderbemittelten Friseuse ein Treffen für den morgigen Abend im Restaurant ›Klostersonne‹ vor.

»In Ordnung, Herr Kirsten, Sie müßten mir nur noch die Uhrzeit nennen.«

»Sagen wir – neunzehn Uhr. Ist Ihnen das recht?«