Manaakitanga - André Degro - E-Book

Manaakitanga E-Book

André Degro

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Beschreibung

"Ich bin dankbar dafür, dass jeden Morgen etwas Neues und Spannendes auf mich wartet." Mit 20 Jahren brach ich auf zu einer Reise, getrieben von Fernweh und Fragen über das Leben. Es führte mich zu Fuß in das höchste Gebirge der Welt, an eine Schule in Myanmar, in ein buddhistisches Kloster, an Aussteigerorte in Thailand und zuletzt mit dem Fahrrad durch Neuseeland. Dabei haben mich die Menschen unterwegs eines gelehrt: Manaakitanga, eine bereichernde Lebenseinstellung.

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Für die Menschen, die mich gelehrt haben, was Dankbarkeit bedeutet.

Vielen Dank an meine Eltern, meine Schwester Hannah, Karin, Mia, Bärbel, Anna, Anita, Ronja und Raphael, ohne deren Unterstützung ich dieses Projekt nie umsetzen hätte können.

Inhalt

Nur eine Oase im Alltag

Gedanken vor der Reise

Erwartungen

Ein Sprung ins kalte Wasser

Anreise mit Hindernissen

Unterwegs zur Krone der Welt

Ein Kloster, ein Tempel und das bunte Lichterfest

Im Land der Pagoden

Die laute Erkenntnis des Schweigens

Traumstrände

Sehnsucht

Ankommen im Land der langen weißen Wolke

Aufbruch zu einem weiteren Abenteuer

Abbrechen

Rückkehr

Dankbar fürs Leben

Nur eine Oase im Alltag

„Ich bin dankbar für alles, was uns die Welt zu bieten hat, die schönen Dinge, als auch die Dinge, die uns das Leben lehrt, um die Zukunft leben zu können.“

Rosario, Weltreisender aus Italien, Nepal, 29.10.2019

Die Luft im Wald ist angenehm kühl und frisch. In tiefen Atemzügen ziehe ich sie in meine Lungen. Es ist Hochsommer und jenseits des grünen Blätterdaches unausstehlich heiß. Schützend wölben sich die alten Buchen über mich. Ich komme mir vor wie in einer Oase mitten in der Wüste.

Tief atme ich ein und aus, während ich mit nackten Füßen geräuschlos über den Waldboden laufe. Ich genieße die Stille, außer meinem Atem höre ich nur munteres Vogelgezwitscher. Ein leichter Windstoß dringt durch die Bäume und bringt meinem unbedeckten, verschwitzten Oberkörper angenehme Abkühlung. Meine Hände sind vom Bouldern an den roten Buntsandsteinfelsen wie abgeschmirgelt, mein ganzer Körper ist müde und schmerzt angenehm von den schweren Kletterzügen. Ich bin durch und durch zufrieden. Das Klettern an den heimischen Felsen fühlt sich für mich an wie Tanzen und macht meinen Kopf wundervoll frei. Die kraftvollen, aber wohl durchdachten Bewegungen und die natürliche Schönheit der Felsformationen, das ist alles, was hier zählt.

Es ist Sonntagabend, 21 Uhr, und ich laufe nur mit einer kurzen Sporthose bekleidet und den Kletterschuhen in der Hand zurück zum Auto. Ich bin etwas in Eile, in einer Stunde fängt die Nachtschicht an und ich muss noch eine knappe halbe Stunde heimfahren, mich umziehen, zum Duschen reicht die Zeit wieder nicht, und dann noch eine halbe Stunde zur Arbeit fahren. Ein letztes Mal sauge ich die frische Waldluft ein, lasse meinen Blick noch einmal sehnsüchtig zurück über den schmalen Waldweg schweifen und gehe zum Auto. Meine Oase bleibt hinter mir.

Im goldenen Licht der untergehenden Sonne marschiere ich eine knappe Stunde später strammen Schrittes über das Firmengelände, bis ich endlich am Eingang der Halle bin, in der ich arbeite. Als ich die Tür öffne, steigt mir sofort die ölige Luft in die Nase. Das taghelle Licht der Neonröhren lässt mich blinzeln. Noch ist die Geräuschkulisse ertragbar, denn über das Wochenende waren die meisten Maschinen ausgeschaltet. Wobei von Wochenende zu sprechen etwas übertrieben ist. Erst vor exakt 34 Stunden habe ich diese Halle verlassen, da hatte ich Frühschicht, Montag bis Samstag von 6 bis 14 Uhr, jedoch war gestern zwei Stunden früher Schluss.

„Schönes Wochenende!“, haben sie gerufen. „Bis morgen“, habe ich gedacht.

Nach den sechs Tagen Frühschicht, an denen ich mich täglich aus dem Bett quälen musste, liegen nun sechs Tage Nachtschicht vor mir, ebenfalls eine Qual. Am liebsten hätte ich mich gleich wieder auf den Heimweg gemacht.

Um Punkt 21:59 Uhr halte ich meine Zeiterfassungskarte an die Stechuhr. Ihr Piepsen wird von der schräg, aber sehr laut schallenden Werkssirene übertönt: Die Schicht beginnt. Zügig laufe ich weiter zu meinem Arbeitsplatz. Natürlich bin ich wie immer der Letzte. Schnell streife ich mir ein paar Gummihandschuhe über die Finger, um sie vor dem Öl zu schützen. Meine Beine sind noch leicht staubig und ich bin etwas verschwitzt. Irgendwie fühlt sich das gut an, so trage ich wenigstens noch ein bisschen Wald bei mir.

Mittlerweile sind alle Maschinen angelaufen. Das kleine Förderband bringt die ersten Teile zu mir. Zuvor haben sie einen Prüfstand durchlaufen, weshalb sie nur so vor Öl triefen. Die Geräuschkulisse ist jetzt ohrenbetäubend. Überall zischen und knallen die vielen Pneumatikzylinder, die Pumpe des Prüfstandes röhrt laut und die vielen kleinen Antriebsmotoren des Förderbandes summen im Hintergrund. Ich nehme das erste Teil aus seinem Träger und drehe es routiniert in meinen Händen. Dabei prüfe ich es mit meinen Augen auf äußerliche Beschädigungen. Exakt neun Sekunden habe ich dafür Zeit und noch genau 2599 Teile vor mir. Immer wieder das Gleiche. Fehlehrhafte Teile sind kaum dabei, diese bringen also auch keine Abwechslung.

Die eintönige Arbeit foltert mich, noch dazu muss ich meine Augen krampfhaft aufhalten, denn es dauert nicht lange, bis die Müdigkeit zuschlägt. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang muss ich meinen Kopf ausschalten, um nicht wahnsinnig zu werden. Ich versuche es zumindest.

Plötzlich erschallt im Hintergrund lautstark eine schnelle Melodie: „Help“, von den Beatles. Immer wieder läuft das Lied in Dauerschleife, bis erst fünf Minuten später, völlig gestresst, der Anlagenbetreuer angerannt kommt. Irgendwo ist ein Fehler aufgetreten, wodurch bei mir keine Teile mehr ankommen. Zu meiner Enttäuschung hat der Anlagenbetreuer das Problem schnell entdeckt und die Arbeit geht weiter. Jetzt ist wieder das höchste Gebot Stückzahl zu liefern, denn das spült der Firma Geld in die Kassen. Wie im Irrenhaus komme ich mir vor und habe das Gefühl, dass der Wahnsinn auch auf mich überschwappt.

Geld ist alles, was zählt in diesem Wahnsinn, in dieser erdrückenden Einöde von Alltag. Die Harmonie der Natur und Zwischenmenschliches haben darin keinen Platz. Sie bringen kein Geld, zumindest nicht hier, in der Fertigungshalle.

Viele meiner Arbeitskollegen machen diese Arbeit schon seit Jahrzehnten. Wie kann man das nur aushalten? Wie kann man immer nur dasselbe machen, unter Zeitdruck und noch dazu in dieser heißen, lauten und öligen Hölle. Egal ob Tag oder Nacht, ob Sommer oder Winter, die Hölle ist immer gleich, sie kennt keine Tages- oder Jahreszeiten. Die Bezahlung ist gut, stimmt. Das ist auch alles, was zählt. Schrecklich, wie sich die Menschen verbiegen, nur um sich teure Markenkleider, ein großes Haus, ein teures Auto und natürlich auch einen teuren Urlaub leisten zu können, um dieser Hölle zumindest zwei Wochen im Jahr entfliehen zu können. Braucht man das wirklich? Will ich das? Muss ich mich dafür tagtäglich so sehr quälen? Möchte ich so meine Zukunft verbringen?

Man arbeitet, um leben zu können, sagen sie. Ich komme mir eher vor, als würde man leben, um arbeiten zu können. Hat man alles, was man benötigt, kommt nämlich wieder ein neues, noch besseres und schnelleres Auto auf den Markt, welches man dann natürlich braucht. Besser gesagt, man bekommt durch die viele Werbung vorgegaukelt, dass man es braucht, von genau der Wirtschaft, für die man arbeitet. Das Auto kauft man dann, auch wenn man noch ein altes hat, das vielleicht nur zwei Jahre alt ist und noch bestimmt zehn Jahre durchhalten würde. Aber man kauft ein Neues, um nur noch mehr Geld verdienen und noch mehr Runden im Hamsterrad in dieser Hölle drehen zu müssen. Unerklärlicherweise scheint das für viele meiner Arbeitskollegen in Ordnung zu sein. Vielleicht ist es das auch für sie, für mich aber jedenfalls nicht.

Sehnsüchtig denke ich zurück an den Nachmittag im Wald, als ich in völliger Zufriedenheit an den Felsen kletterte. Diese kleine Oase in der Hölle des Alltagswahns ist es, die mich durchhalten lässt, die mich noch erfüllt und so davor bewahrt, völlig wahnsinnig zu werden. Das kann doch nicht mein Leben sein.

Gedanken vor der Reise

„Ich bin dankbar für die Möglichkeit zu reisen und so viele Menschen treffen zu können. Das Reisen hat mir geholfen, mich selbst zu finden und zu verstehen, wer ich bin. Danke, dass du ein Teil meiner Reise bist.“

Smera, Reisende aus England, Thailand, 01.01.2020

Nun ist es also soweit, morgen geht es los. Letzten Samstag habe ich noch eine große Abschiedsfeier veranstaltet. Es war ein starkes Bedürfnis von mir, mich ordentlich von meinen Freunden, meiner Familie und all den Menschen, die mich bei meiner Idee unterstützen, zu verabschieden. Ein eigenartiges Gefühl ist das, welches der Abschied hervorruft.

Einerseits erfülle ich mir einen großen Traum, ich bin es, der aus voller Überzeugung geht. Andererseits wird mir nun auch der Preis bewusst, den ich für diese Reise bezahlen muss. Dieser Preis ist nicht einfach zu bezahlen, es ist nicht der vermeintlich riesige Batzen an Geld, den man angeblich für eine Weltreise braucht. Diesen habe ich mir während meiner Ausbildung und anschließend in drei Monaten Schichtarbeit angespart, was rein mit Fleiß zu bewältigen war.

Der teurere Preis sind meine Freunde, meine Familie und mein Hund. All diejenigen lasse ich zurück bei diesem egoistischen Unterfangen. Zwar will ich meine Erlebnisse, Begegnungen und Bilder mit ihnen teilen, die Reise mache ich jedoch einzig und allein für mich selbst. Zuhause wird das Leben weitergehen, das meiner Freunde und das meiner Familie. Es werden schöne Dinge ohne mich passieren, es können aber auch schreckliche Dinge passieren, dann kann ich niemandem Beistand leisten. Ich lasse sie wortwörtlich zurück.

Der ein oder andere möchte an dieser Stelle wahrscheinlich anmerken, dass dies in Zeiten des Internets und des Videochats kein Problem darstellen mag, jedoch kann kein Videochat ein direktes Gespräch von Person zu Person ersetzen, geschweige denn eine Umarmung. Diese Reise werde ich allein bestreiten und auch allein durchstehen müssen , auch wenn ich dabei neue Bekanntschaften machen werde, diese können wohl kaum langjährige Freundschaften oder meine Familie ersetzen.

Der Preis macht mir Angst und bereitet mir ein schlechtes Gewissen. Meine Freunde und Familie müssen die kommende Zeit ohne mich verbringen, ich hoffe, sie werden mir das verzeihen.

Dann ist da auch noch eine Freundin, für die ich in den vergangenen Monaten Gefühle entwickelt habe, die über eine Freundschaft hinausgehen. Erst in den letzten Wochen haben wir regelmäßiger etwas unternommen und in mir sind Zweifel aufgestiegen. Will ich sie wirklich aufgeben? Oder sollte ich zuhause bleiben, damit diese Beziehung eine Chance hat, sich weiterzuentwickeln. Diese Frage bereitet mir Kopfzerbrechen. Außer diesem Menschen gibt es für mich aber keinen Grund mehr zum Bleiben. Das Fernweh in mir ist so groß geworden und all meine Pläne haben sich daran orientiert. Ich sehe keinen Platz mehr für mich in dieser Gesellschaft, in meiner kleinen Neunhundert-Seelen-Gemeinde, wo ich aufgewachsen bin. Zumindest jetzt nicht. Ich muss gehen, ich muss loslassen, das ist es, wonach sich mein Herz am meisten sehnt.

„Geh, mach das, wovon du so lange geträumt hast“, sagt sie zu mir.

„Danke“, ist das Einzige, was ich noch herausbringe.

Ich finde keine Worte. Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuss. Jetzt gehen wir in verschiedene Richtungen und morgen geht mein Flieger. Ein letztes Mal drehe ich mich um und lächele ihr zu, wenngleich mir eher nach Heulen zumute ist.

Viele bewundern mich für diese Entscheidung, für meinen Mut, mich ins Ungewisse zu stürzen. Immer wieder höre ich Leute sagen, dass sie sowas auch gern machen würden oder gerne gemacht hätten. Bei einigen war es wohl der fehlende Wille, auf Luxus zu verzichten, bei den anderen die Angst vor fremden Kulturen, Sprachbarrieren oder auch giftigen Tieren und tödlichen Krankheiten, deren lange lateinische Namen man sich kaum merken kann.

Diese Sorgen sind für mich zweitranging. Denn durch ausreichende Vorbereitung kann man ihnen größtenteils ihre Existenzberechtigung nehmen. Doch wie bereite ich mich darauf vor, meiner größten Sorge entgegenzutreten? Um diesen zuvor beschriebenen Preis bezahlen zu können reicht es nicht aus, mal kurzerhand zu beschließen, das bisherige Leben Vergangenheit werden zu lassen und für unbestimmte Zeit in die Welt zu ziehen. Nein, dieser Entschluss muss wohl überlegt gefällt werden. Die Idee muss langsam wachsen und erst wenn sie ausgereift ist, wird man bereit sein, in der vertrauten Heimat alle Zelte abzubrechen.

Der Samen, aus dem diese Idee entstand, war ein Buch. Auf der Suche nach neuem Lesestoff in einer Buchhandlung hielt ich es plötzlich in den Händen. Der vollgepackte VW Bulli auf einer Schotterpiste mit einer Giraffe und dem Kilimandscharo im Hintergrund prägte das Cover und zog mich wie magisch an, geziert von dem Titel „Weltreise – 4300 Tage unterwegs auf fünf Kontinenten“. Dieter Kreutzkamp schildert in diesem Buch seine Eindrücke von mehreren Reisen um die Welt. Nur zu lesen war mir nicht genug, viel mehr entstand in mir der Wunsch, über den Tellerrand zu schauen und mir die Welt selbst anzusehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 17, bis dieser Samen keimte, sollten jedoch noch einige Monate vergehen.

Im darauffolgenden Sommer überquerte ich nach dem Abitur gemeinsam mit meinem guten Freund Benjamin zu Fuß die Alpen, ein Kindheitstraum wurde wahr. Zum ersten Mal spürte ich die Freiheit, die das Leben aus dem Rucksack mit sich bringt. Mit unserem Zelt, einem Schlafsack, einem Gaskocher, vielen Packungen Suppennudeln und Tütensuppe als geschmackliche Verfeinerung hatten wir unseren kompletten Hausrat auf Schritt und Tritt dabei. Das reduzierte Leben machte mich glücklich. Ich lernte mich über die alltäglichen Dinge zu freuen, wie den Sternenhimmel am Abend oder die ersten Sonnenstrahlen am Morgen, mehr brauchte ich nicht.

Ein Mann, den wir unterwegs trafen, beschrieb dieses Gefühl sehr treffend: „Unzerstörbar und die Welt liegt einem zu Füßen.“

Ich hatte Blut geleckt und das Leben aus dem Rucksack schätzen gelernt. Noch dazu realisierte ich, dass die Welt hinter den Alpen noch nicht zu Ende ist, im Gegenteil. Bereits in Italien verspürte ich schon ein anderes Lebensgefühl als in Deutschland oder Österreich. Wie wird das wohl in fernen Ländern auf anderen Kontinenten sein?

So überkam mich zum ersten Mal in Mailand das Fernweh. Es fühlte sich an, als hätte etwas in mir Feuer gefangen. Der Wunsch, die Welt zu bereisen, kam wieder in mir auf und wurde zu einem Entschluss, der mich elektrisierte und komplett in seinen Bann zog. Am liebsten hätte ich ihn direkt in die Tat umgesetzt, wäre da nicht die Ausbildung gewesen, die eine Woche später begann und noch dazu der leere Geldbeutel. Der Entschluss stand also fest, die Umsetzung musste ich jedoch noch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Jetzt kam es aber so, dass die Ausbildung zum Mechatroniker, welche ich begann, und das tägliche Auseinandersetzen mit Technik, überhaupt gar nicht meinen Vorstellungen entsprach. So konnte ich mir nicht vorstellen, direkt zu studieren und danach über vierzig Jahre zu arbeiten, bis mich die Rente erlösen würde. Nein, in diesem Hamsterrad weiterzulaufen war keine Option.

Meine Pläne, ein Ingenieurstudium zu machen, musste ich also in den Papierkorb verfrachten und aus diesem Gedanken ausbrechen. Konkrete berufliche Pläne habe ich seitdem keine mehr. Auf die Frage, was ich nach der Ausbildung machen werde, hatte ich jedoch schnell eine Antwort: Ich werde meinen Traum in die Tat umsetzen und die Welt bereisen.

Erwartungen

„Ich bin dankbar für die Chancen im Leben, all die vielen Dinge zu lernen. Wir haben die Möglichkeit, diverse Kompetenzen im Internet, auf Universitäten, etc. zu entdecken, zu lernen. Mit diesen Chancen müssen wir abtauchen, in die Entdeckungen neuer Dinge.“

Clément, Weltreisender aus Frankreich, Nepal, 29.10.2019

Eine Weltreise, was ist das überhaupt? Reicht es aus, dazu einmal mit dem Flugzeug um die Welt zu fliegen? Muss ich dazu alle sieben Kontinente besuchen oder sogar alle 195 Länder dieser Welt?

Diese Fragen muss jeder für sich beantworten. Da ich mir jedoch so viel wie möglich auf dieser Reise von der Welt ansehen möchte, benutze ich einfach mal den Begriff Weltreise. Wie viele verschiedene Länder ich bereise, ist für mich zweitranging. Mir geht es nicht darum, Länder auf einer Checkliste abzuhaken. Denn wenn das der Beweggrund zum Reisen ist, wird man viele Momente und Begegnungen verpassen.

In erster Linie möchte ich andere Kulturen kennenlernen. Wie leben Menschen mit anderen Religionen und anderen Weltanschauungen? Was ist für sie im Leben wichtig? Wie minimalistisch kann man leben und gleichzeitig glücklich sein? Gibt es bessere Formen des Zusammenlebens als unsere westliche Industriegesellschaft? Wie ist das Leben als Selbstversorger? Wäre das eine denkbare Alternative für mich?

Eine geniale Idee – wobei Auftrag die passendere Formulierung wäre – habe ich von meiner Tante Judith bekommen. In einem dünnen DINA6-Heft sollen Menschen aus aller Herren Länder in ihrer Landessprache niederschreiben, für was sie dankbar im Leben sind. Die Resultate aus diesem Dankbarkeitsbuch will sie dann in einem Kunstprojekt verarbeiten und so diese positive Energie in Form von Dankbarkeit an andere Menschen weitergeben. Ich freue mich bereits auf die interessanten Begegnungen, die ich beim Sammeln dieser Dankbarkeiten machen werde. Sie werden wohl einige Antworten auf meine Fragen mit sich bringen. Nicht weniger gespannt bin ich auf die Kunstwerke, die daraus entstehen werden.

Zu Beginn jedes Kapitels steht ein Eintrag aus diesem Buch, damit die Worte, die mich besonders berührt und inspiriert haben, auch noch andere Menschen erreichen.

Des Weiteren möchte ich die komplette Vielfalt an Klimazonen entdecken, die uns diese Welt zu bieten hat. Gespannt bin ich auch darauf, welche verschiedenen Varianten es gibt, nachhaltig im Einklang mit der Natur zu leben. Viel mehr interessiert mich jedoch, was die unterschiedlichen Landschaften mit mir machen, was sie in mir auslösen und wie sie mich eventuell sogar prägen werden.

Die Alpen haben mich demütig vor der Natur gemacht und geben mir ein Gefühl der Verletzlichkeit, sie können mich regelrecht auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Gleichzeitig fühle ich mich darin äußerst lebendig und stark, wenn ich eine Klettertour oder eine andere Gipfeltour gemeistert habe. Andererseits erkennt man in den Bergen auch deutlich die Sensibilität der Natur. Der Rückgang der Gletscher ist nicht zu übersehen, sie scheinen förmlich vor dem Einfluss des Menschen zu flüchten. Wie wird das in anderen Gebirgen dieser Welt sein? Was rufen Wüsten oder tropische Regenwälder in mir hervor?

Ich gehe nicht in die weite Welt, um das Glück zu suchen. Glück werde ich nicht in der Welt, sondern nur in mir selbst finden. Davon bin ich fest überzeugt. Ich gehe aber auf die Suche nach Inspirationen und nach Erweiterungen meines Blicks auf die Dinge, um ein erfüllendes Leben führen zu können. Ein Leben, in dem es für mich mehr gibt als nur die kleine Oase im Wald mit den Kletterfelsen. Ein Leben, welches sich nicht in einem Hamsterrad abspielt. Ich suche nicht das Glück, ich suche den Weg dorthin.

Unterwegs sein möchte ich, bis ich diese Fragen für mich zufriedenstellend beantworten kann. Anfangs plante ich mit einem Jahr. Dies erscheint mir jedoch viel zu kurz, um die von mir erhofften Eindrücke zu sammeln.

Oft erreicht mich Kritik, dass es Zeitverschwendung wäre, länger unterwegs zu sein, ich könnte dann außerdem nur noch schwer im Studium oder Berufsalltag Fuß fassen. Ebenso wird mir viel Unverständnis entgegengebracht, weil ich noch keine weiteren beruflichen Pläne habe. Für mich ist es jedoch keineswegs eine Option, diesen Erwartungen gerecht zu werden und Hals über Kopf nächsten Sommer zurückzukommen und irgendein Studium zu beginnen. Genauso wie es jetzt an der Zeit für mich ist, diese Reise zu beginnen, wird es auch wieder für mich an der Zeit sein, diese Reise zu beenden. Wann, das ist momentan für mich zweitrangig. Irgendwann werde ich einen nächsten Schritt machen wollen, eventuell in ein Studium oder an einen Ort, an dem ich sesshaft werden möchte. Egal, ob das in einem halben Jahr oder erst in drei Jahren der Fall ist, wenn es an der Zeit dazu ist, werde ich es wissen.

Ein Sprung ins kalte Wasser

„Ich bin dankbar dafür, dass jeden Morgen etwas Neues und Spannendes auf mich wartet. Das macht das Leben zu einem Geschenk für mich.“

Mickael, ein Weltreisender aus Frankreich, Nepal, 14.10.2019

Schwülwarme Luft schlug mir entgegen. Jetzt war ich also hier, es ging nun richtig los. Vor zwei Stunden befand ich mich noch auf dem Flughafen in Neu-Delhi. Bei dem folgenden Flug in Richtung Norden sollte man eigentlich eine atemberaubende Aussicht auf das höchste Gebirge der Welt haben, auf den Himalaya – hatte ich aber nicht. Eine dicke Wolkendecke befand sich unter uns, über uns und um uns. Unwissend deutete ich es als kurze Schlechtwetterfront. Erst beim Landeanflug konnte ich etwas durch das kleine runde Fenster erkennen: Reisfelder zwischen grünen Bergen, Schornsteine von Backsteinfabriken und eine große unübersichtliche Stadt ohne herausragende Hochhäuser.

Der Flughafen wirkte klein und alt. Über alte Blechtreppen verließ ich den Jet. Traktoren fuhren das Gepäck vom Rollfeld in die Ankunftshalle, wo ich die Formalitäten fürs Visum hinter mich brachte. Schwungvoll stempelte der Beamte meinen Pass und winkte mich durch. Die anschließende Sicherheitskontrolle vom Zoll war kaum als solche zu erkennen, viel zu schnell ging alles. Zügig nahm ich den großen Trekkingrucksack vom Gepäckband und stapfte los in Richtung Ausgang.

Ein lautes Wirrwarr aus Rufen schallte mir entgegen. Ich verließ das Gebäude, das Stimmengewirr wurde lauter. Überall waren Menschen, viele Fluggäste, aber noch mehr Taxifahrer. Dazwischen eine Straße mit regem Verkehr. Einer der vielen Taxifahrer sprach mich an:

„Wo willst du hin?“

„Ich will nach Thamel“, entgegnete ich ihm. In diesem Stadtteil wartete mein Gastgeber auf mich.

Sein Angebot kam promt: „Für 10$ fahre ich dich.“

„Nein, das ist zu viel! 5$!“

Mein Gastgeber hatte mich gewarnt. Hier muss man handeln, ansonsten wird man als Tourist allzu schnell übers Ohr gehauen. Wenn ich länger unterwegs sein wollte, musste ich bedacht mit meinem Ersparten umgehen. Für den Taxifahrer war ich dadurch scheinbar uninteressant und er ließ von mir ab.

Sicherheitspersonal lotste mich auf die andere Straßenseite. Dort tummelten sich auf einem großen Parkplatz viele Touristen. Die meisten wurden von Taxifahrern mit großen Namensschildern in Empfang genommen. Über solch einen Service hätte ich mich in diesem Moment auch gefreut. Auf dem Weg quasselten mich drei weitere Taxifahrer an, alle auf der Suche nach gut zahlender Kundschaft.

Ich war völlig übermüdet, hungrig und überfordert. Ziemlich genau vor 24 Stunden hatte ich mich von meinen Großeltern verabschiedet und war mit meinen Eltern und meiner Schwester zum Frankfurter Flughafen gefahren. Nach dem Check-in musste ich mich auch von ihnen verabschieden.

Meine Mutter hatte einige Tränen vergossen. Bereits am Morgen hatte sie mir einen herzzerreißenden Abschiedsbrief überreicht. Sie hatte mein bisheriges Leben in zwei DINA4-Seiten zusammengefasst und ihren Stolz über mein Abitur, die Berufsausbildung und meine persönliche Entwicklung ausgedrückt. Sie hatte geschrieben, dass sie mich vermissen würde und wie sehr ihr unsere täglichen Gespräche über die Geschehnisse des Tages fehlen würden. Als ich diese Zeilen gelesen hatte, weinte ich wie ein Wasserfall.

Solche Gefühlsausbrüche hatte ich fast nie. Das letzte Mal habe ich vor drei Jahren bei der Beerdigung meines Nachbars, der für mich wie ein zweiter Opa gewesen war, weinen müssen. Normalerweise war ich gesammelt, die Ruhe in Person. Gefühle unterdrückte ich leider zu gerne.

Bereits als kleines Kind hatte ich schon oft meinen Rucksack gepackt, mit allen Dingen, die man eben als Fünfjähriger als überlebenswichtig erachtete. Vor zwei Tagen hatte ich wieder meinen Rucksack gepackt, diesmal aber nicht zum Spielen, diesmal für ein richtiges Abenteuer. Für diesen Mut bewunderte mich meine Mutter, ich meinerseits verfluchte ihn aber in diesem Moment, denn genau diesem Mut hatte ich nun diese mich überfordernde Situation zu verdanken.

Seit der Sicherheitskontrolle in Frankfurt war ich allein. Die Nacht hatte ich mir im Flugzeug um die Ohren geschlagen und dabei versucht, mit dem bescheidenen Flugzeugessen etwas meinen Hunger zu stillen.

Ich fühlte mich hilflos. Etwas benommen vor lauter Müdigkeit war es nur schwer, klare Gedanken zu fassen, dazu noch das überwältigende Chaos. Welchem Taxifahrer konnte ich vertrauen, würde er mich übers Ohr ziehen? Wo genau musste ich überhaupt hin? Ich hatte zwar die GPS-Koordinaten des Treffpunktes auf dem Handy, aber keinen Internetempfang und folglich auch keine Kontaktmöglichkeiten. Also machte ich das, was ich besonders gut konnte, nämlich Leute anreden.

Nicht lange dauerte es und ich hatte ein paar westlich aussehende Backpacker entdeckt: „Wo wollt ihr hin, Thamel?“

„Genau. Sollen wir gemeinsam fahren?“

Gott sei Dank, ich war zumindest für einen Moment nicht mehr allein, auch wenn es nur für die Taxifahrt war. Erleichterung und ein Gefühl der Geborgenheit machte sich in mir breit.

Zu fünft zwängten wir uns – der Taxifahrer, drei Israelis und ich – mit unseren großen Rucksäcken in den Kleinwagen. Die Fahrt war spannend, der Verkehr chaotisch. Auf Anhieb konnte ich keine Verkehrsregeln erkennen. Lautes, aufdringliches Hupen und einfaches Losfahren schien die Vorfahrt zu regeln. Auf dem wilden Netz aus Stromleitungen konnte ich einen Affen ausmachen. Die Luft war extrem schlecht, ein Dunstschleier lag über der Straße. Der Großteil der Verkehrsteilnehmer war mit Mopeds und Rollern unterwegs. Hauptsächlich Zweitakter, genauso penetrant roch auch die Luft. Die Brust brannte beim Atmen. Noch dazu wirbelte der wilde Verkehr Staub von der schlecht asphaltierten Hauptstraße, der Ringstraße, der Hauptverkehrsader der Hauptstadt, auf. Deswegen also trugen hier so viele Menschen Atemmasken, zuvor war ich immer der Meinung gewesen, das wäre, um sich vor Infektionen zu schützen.

In Thamel, dem Touristenviertel, angekommen, loggte ich mich in einem kostenlosen Wifi ein, um meinem Gastgeber zu schreiben. Dummerweise war sein Haus nicht in der Nähe. Er arbeitete lediglich hier und hatte nur ein Motorrad, auf dem er auch noch seine Frau mitnehmen musste. Mir blieb also nichts anderes übrig als zu schauen, dass ich allein zu seinem Haus fand, welches am nördlichen Ende der Stadt gelegen war. Ebenso brauchte ich Bargeld, ansonsten kam ich nicht weiter. Also auf zum nächsten Geldautomaten, wozu ich mich durch enge dunkle Gässchen zwängen musste. Endlich konnte ich mir etwas zu trinken kaufen.

Mittlerweile war es dunkel. Das hatte ich eigentlich verhindern wollen, ich wäre gerne vor Einbruch der Dämmerung angekommen. Im faden Licht der wenigen Straßenlaternen wirkten die engen, wild miteinander verbundenen Gassen gruselig, schon fast gefährlich.

Am Naya Bazar, einer großen Kreuzung, standen ein paar Taxis. Ich überquerte die Straße und sprach den ersten Taxifahrer an.

„Guten Abend. Kannst du mir helfen? Ich muss zu diesem Ort.“

Mit Google Maps zeigte ich ihm mein Ziel. Er hatte keinen blassen Schimmer, wo es war und zuckte nur mit den Schultern. Karten benutzte er scheinbar nur sehr selten. Also weiter zum nächsten Taxifahrer, aber auch hier war ich wieder erfolglos. Beim dritten Anlauf hatte ich Glück, der junge Fahrer war bereit mich zu befördern. Zuerst sprach er sich noch mit einer Horde anderer Taxifahrer ab, danach verständigten wir uns darauf, dass ich ihn mithilfe meines Smartphones navigieren sollte – das könnte witzig werden, denn so planlos hatte ich mir die Männer nicht vorgestellt.

Er startete den Wagen und steuerte ihn in Richtung Norden. Im abendlichen Berufsverkehr kamen wir nur langsam voran. Das Hupen der vielen Mopeds, Motorräder, Lastkraftwagen und einiger Autos wurde untermalt von lauter nepalesischer Musik aus dem Radio. Das ohrenbetäubende Orchester sollte mich auf allen weiteren Fahrten in Nepal begleiten. Ich versuchte mich auf dem durchgesessenen Beifahrersitz zu entspannen.

Die Straße wurde immer schlechter und die Schlaglöcher immer mehr und größer. Schließlich befanden wir uns nur noch auf einer Staubpiste, mitten in einer Millionenstadt. Der Verkehr wurde weniger und der Fahrer musste das Auto um die riesigen Schlaglöcher herummanövrieren, wie in einem Slalomparcours. Die ohnehin schon spärliche Straßenbeleuchtung wurde auch immer weniger. Die Navigationsapp schickte uns in eine Seitenstraße. Die Umgebung war mir alles andere als geheuer, man sah keine Menschen. Panik stieg in mir auf. Wie konnte ich nur auf die Idee kommen, einen wildfremden Menschen im Internet zu kontaktieren und dort übernachten zu wollen? Wer wusste, was der mit mir vorhatte.

Die Gasse wurde immer enger, bis wir schlussendlich nicht mehr weiterkamen. Wir mussten zurück. Ich wollte auch zurück, ganz zurück, zurück nach Deutschland, zurück ins kleine überschaubare und wohlvertraute Aßweiler, raus aus dieser chaotischen, mir Angst einflößenden Stadt.

„Vielleicht sollten wir zurück nach Thamel fahren“, schlug ich dem Fahrer vor.

Im Touristenviertel könnte ich mir ein Hostel nehmen, denn umgeben von anderen Reisenden schätzte ich die Chancen geringer ein, gewaltsam ausgeraubt zu werden. Statt dieses Angebot anzunehmen machte der Fahrer wortlos an einem Geschäft halt und verschwand darin. Was hatte er denn jetzt vor?

Ein paar Minuten später kam er zurück und nahm wieder auf dem Fahrersitz Platz. Er kramte in seiner Hosentasche und zog schließlich eine kleine Karte heraus, auf der er mit einer Münze etwas freirubbelte. Was zum Geier tat er da? Er machte auch keine Anstalten, mich darüber aufzuklären. Jetzt griff er nach seinem Handy, in welches er eine Nummer von der kleinen Karte abtippte. Langsam dämmerte es mir: Er lud sein Handyguthaben auf.

„Zeig mir die Nummer deines Gastgebers“, forderte er mich auf.

„Hier“, sagte ich und hielt ihm mein Handy vor die Nase.

Aus diesem Schlamassel kam ich also nicht mehr heraus. Mit wilden Handbewegungen und in schnellem Nepalesisch fing er an zu plappern. Mein Gastgeber erklärte ihm offensichtlich den Weg und so kamen wir tatsächlich noch gute zehn Minuten später dort an. Heilfroh bedankte ich mich mehrmals bei meinem Fahrer. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen. Trotzdem war ich noch etwas ängstlich. Was erwartete mich im Haus?

Erleichtert stelle ich fest, dass dieses relativ geräumig war und einen einladenden Eindruck machte, immerhin. Ich wurde von einem jungen, sportlich aussehenden Mann mit dunklen Haaren, einem wohl gepflegten Bart und westlicher Kleidung begrüßt. Er stellte sich als Bimal vor. Ich hatte seinen Bruder auf einem Onlineportal gefunden und er hatte mich an ihn weitervermittelt. Äußerlich wirkte Bimal sehr kompetent und seine Herzlichkeit war auch nicht zu übersehen.

Er machte mich mit seiner Frau bekannt und ich bekam Abendessen, Dal Bhat, Reis mit Linsensuppe und Currygemüse, das nepalesische Nationalgericht, welches jeder Nepalese angeblich mindestens einmal täglich isst. Höllisch scharf war die Linsensuppe, aber der Hunger zwängte sie hinein. Das Klischee, dass Asiaten so scharf essen, schien zu stimmen. Aber auch Bimal hatte merklich mit der Schärfe zu kämpfen und seine Frau gestand, dass sie wohl ein wenig zu viele Chillies in den Topf geschmissen hatte.