Manchmal bist du überall Geschichten und Gedichte - Ute Wegmann - E-Book

Manchmal bist du überall Geschichten und Gedichte E-Book

Ute Wegmann

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Beschreibung

Vom Freibad und der ganzen Welt Auf der Fensterbank sitzt Mascha und fragt sich, warum die Amseln total sauer auf sie sind. Und wie großartig kann eigentlich ein Softeis an einem glutheißen Tag sein? Und seit wann können Pinienkerne im Morgenmüsli eigentlich schwimmen? Seltsamkeiten, Rätsel und Fragen über Fragen! Antworten geben die über 80 Kürzestgeschichten und Gedichte, lustige, heitere, alberne, ernste, traurige und wilde, wie die über Opas Nerven. Die sitzen alle punktgenau und animieren die Leser und Vorleser zur Beobachtung von Menschen und Tieren – und vielleicht sogar zum Selberdichten.

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Seitenzahl: 58

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Jede Geschichte ist mindestens dreimal so gut wie lang.

»Eine Prise Heinz Erhardt, ein Hauch Robert Gernhardt und dann rührt Ute Wegmann ihr ganz eigenes Süppchen an mit überraschenden urkomischen Pointen.«

Uwe-Michael Gutzschhahn

Auf der Fensterbank sitzt Mascha und fragt sich, warum die Amseln total sauer auf sie sind.

Wie großartig kann ein Softeis an einem glutheißen Tag sein? Und seit wann schwimmen Pinienkerne im Morgenmüsli?

Seltsamkeiten, Rätsel und Fragen über Fragen!

Antworten geben die über 80 Kürzestgeschichten und Gedichte, lustige, alberne, ernste, traurige und wilde, wie die über Opas Nerven.

»Er schafft es immer wieder, mit seinen Zeichnungen zu erfreuen und zu überraschen.

Und man erkennt ihn auf den ersten Blick: den Weltklassezeichner Thomas Müller.«

Ole Könnecke

Ute Wegmann

Geschichten & Gedichte

Mit Bildern von Thomas Müller

Für Philip + Franziska

Tierchen und Tiere

ein Tierchen

auf allen vierchen

ich lag im Gras

und sah’s

Marienkäfer

Marienkäfer, lauf nicht rum!

Was machst du nur für ein Gebrumm?

Steh still, ich will dich doch nicht quälen,

will deine hübschen Punkte zählen.

»Oh, bitte«, fleh ich: »Halt doch an!«

Du krabbelst weiter, aber dann

ein Flügelschlag, ein kleiner Wind,

ich bleib allein zurück, ich Kind.

Zusammenprall

Mitten auf der Straße steh ich,

so was macht man ja auch nicht,

eine Hummel, wohl in Eile,

fliegt mir mitten ins Gesicht.

Prallt verwirrt in vollem Fluge

gegen meine heiße Wange,

fällt sofort, die Nicht-so-Kluge,

hart auf den Asphalt – liegt lange,

Beine in die Luft gestreckt,

denke ich: Die ist verreckt!

Da dreht sie sich

völlig benommen,

hat echt den Weg

zu Fuß genommen.

Pferd, Pudel und Elefanten

Ein Pferd will mal wer anders sein,

bestellt sich ein Kostüm als Schwein.

Ganz rosa liegt es dann im Matsch,

die andren rufen: »So ein Quatsch!«

Zwei Erpel rennen um den See,

da stößt der erste sich den Zeh,

der zweite läuft alleine weiter.

Verrückt, jetzt wird der Erste Zweiter.

Drei Pudel lassen sich beim Föhnen

von Ohr bis Schwanz total verwöhnen.

Mit Lockenwicklern glatt das Haar,

und Blond finden sie wunderbar.

Vier Spechte wurden gestern wach

und hatten richtig großen Krach.

Sie klopften wie Bauarbeiter,

drei erregt, einer fand’s heiter.

Fünf Fliegen lieben Streuselkuchen,

sie würden dafür Tickets buchen

und flögen einmal um die Welt,

weil Streusel sie bei Laune hält.

Sechs Esel fressen Oleander,

danach sind sie voll durcheinander.

Sie wollen sofort Tretboot fahren

und Kräuterschnaps für ihren Magen.

Sieben Bienen beim Kartoffelsalat,

es fehlen Würstchen, das finden sie fad.

Doch von den Zwiebeln pupsen sie

eine lustige Melodie.

Acht Katzen treffen sich bei Nacht

und machen Sport bis gegen acht,

meist hinter der Kapelle,

danach gibt’s Tagliatelle.

(Manchmal auch Forelle oder sogar Sardelle).

Neun Ameisen im Liegestuhl.

»Wow, seid ihr faul und megacool!«,

das sagt Klein Harry, der Ameisenbär

und frisst sie auf: neun Liegestühle leer.

Zehn riesengroße Elefanten

mit riesenbreiten Stinkequanten

springen zusammen in den See.

Zack, Wasser weg, o weh, o weh!

Elf Spatzen üben Blasmusik,

das klingt sehr laut und nicht so schick.

Sie wollen zum Oktoberfest,

doch Mutter ruft: »Ab jetzt, ins Nest!«

Zwölf Igel sind komplett verliebt.

Dass es das unter Igeln gibt!

Sie lieben ihre Igelfrauen.

Ob sie sich wohl das Küssen trauen?

Gebimmel

Wiese sattgrün, Sonne strahlt,

Tannenschatten, die ich mag,

alle Schwestern, alle Brüder,

jeder sich am Bache aalt,

wirklich ein perfekter Tag.

Aber ich geh nirgends hin,

stehe fest auf einer Stelle,

denn ich kann es nicht mehr hören,

was macht das für einen Sinn,

das Gebimmel, dieses helle?

Mir brummt schon brutal der Schädel,

dingdongdingdong, so die Glocke,

die Geschwister schaun gebannt,

Mutter schiebt mich: »Auf, mein Mädel!«,

doch ich bleibe starr und bocke.

Kommt das Bauernferienkind,

streichelt sanft mein Köpfchen,

lächelt, nickt und streift

über meinen Hals geschwind

das bimmelnde Glöckchen.

Fröhlich hüpf ich übern Hang:

Ende mit dem Glockenzwang.

So ein Esel

Ein Esel saß auf einem Baum,

das war nicht echt, das war ein Traum.

Er wippte hin und wippte her,

als ob er ein dickes Vögelchen wär.

Da zwitscherte er plötzlich leise:

»Ach, wäre ich doch eine Meise,

ich flöge weiter bis ans Meer«,

sagte er.

Stieß sich ab und schwang sich auf,

flog ein Stück, kam echt gut drauf.

Doch wie in solchen Träumen immer,

irgendwann fällt man ins Zimmer,

unser Esel in den Stall,

das gab einen satten Knall.

Der Po des Schwans

Ein Schwan, schneeweiß, die Federn weich,

paddelt stolz über einen Teich.

Tagaus, tagein am Wasser sein,

das findet er fein.

Mücken, Fischlein, grüne Pflanzen

sieht im Sonnenlicht er tanzen.

Um was Leckeres zu schnappen,

zu ergattern einen Happen,

muss er sich hinunterbücken,

und die Enten, vor Entzücken,

lachen lauthals: »Ho-ho-ho,

Schwan, wir sehen deinen Po.«

25 Kaulquappen

»Wer die meisten im Glas hat, hat gewonnen!«, sagte Leo.

Wir lagen bäuchlings im Gras und fischten mit einer Flasche am Ufer.

Wir waren aufgeregt, meine Hand zitterte.

Die anderen standen um die Bank herum.

Die anderen waren die Chefs.

Die anderen bestimmten, wer dazugehörte.

Jeder von uns wollte gewinnen.

Ich schüttete die Flasche in das Einmachglas, randvoll.

Da schwammen sie.

Klein. Hässlich. Sehr lebendig.

Sie waren viele.

Viele von ihnen werden nicht überleben, dachte ich.

Er zählte.

»25!«, sagte er nach einer halben Minute.

Du warst dran.

Deine Lippen bewegten sich stumm, zählten mit.

»25!«, sagte er. »Das habt ihr abgesprochen!«

Wir schüttelten die Köpfe.

Wir konnten es selbst nicht glauben.

Wir hatten beide genau 25 gefangen?

»Wer dazugehören will, muss das Glas austrinken!«, sagte Leo.

Nein, schrie es in mir.

Sie lebten. Sie würden in mir herumschwimmen.

Bis sie tot wären.

Nein.

Du warst blass.

Deine Lippen waren Striche.

Deine Hand sah riesig aus, als sie das Glas hochnahm.

In diesem Sommer fehlten im Teich 25 Frösche.

Später habe ich mich gefragt: Wie konnte er die Kaulquappen so schnell zählen?

Möwen im Tiefflug

stromaufwärts im V

Schlepperbegleitung

Gedanken einer Küstenseeschwalbe

Ich will euch von mir erzählen,

echte Abenteuer wählen,

die das Leben mir gebracht,

jedes meine Kraft entfacht.

Lang hab ich in WGs gelebt,

bei uns Kolonien genannt,

Eier in Sand und Kies gelegt,

mal drei, mal vier, stets Wand an Wand.

Ich mag die Sonne, mag das Meer,

ess Fische, schlürf Krebstiere leer.

Mein Schnabel rot, Gefieder grau,

mit schwarzer Kappe wirk ich schlau.

Freunde hab ich wohl verloren,

auch den ein oder andren Mann.

Die Kinder jährlich geboren,

nicht alle kamen am Ziel an.

Nicht jedes lernte schnelles Tauchen,

seine Augen scharf zu gebrauchen

für das trügerische Licht,

das sich auf dem Wasser bricht.

Naht der Winter, geht’s nach Norden,

lang der Weg, bin alt geworden.

Weit ist es, einmal um die Welt,

wenn man den Rückweg auch noch zählt.

Wie ich das noch immer schaffe?

Ich verrat’s: Ich schlaf im Flug.

Ein Teil des Gehirns, der schlaffe,

der zweite leitet mich klug.

Ihr seht, es ist ein schönes Leben,

komme wirklich gut herum,

muss mich nun in die Lüfte heben,

zu viel Stehen macht mich krumm.