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Einige Beispiele AM STRAND: Ein Mann, ein junges Mädchen, ein einsamen Strand. Sie haben Interesse füreinander. Doch nur für das Mädchen läuft die Sache gut. BELLE DE JOUR: Die Arbeit in der fremden Stadt ist langweilig. Er hat viel Zeit, um das Haus gegenüber zu beobachten. Und das bringt ihn auf eine Idee. BÜFETT FÜR ZWEI: Obwohl bereits gesättigt, hat er Appetit auf mehr und überlegt sich, wie er den Rest des Abends gestalten sollt. Die Entscheidung wird ihm abgenommen, als ein weiterer Gast das Gourmetlokal betritt. DAS HAUS: Der lange Weg auf den Berg hat ihn durstig gemacht. Erfreut bemerkt er im Schatten der Bäume ein Gasthaus. Dort findet er zwar nicht das, was er sich erhoffte, dafür aber eine andere, gewaltige Überraschung. DIE FRAU IN DER U-BAHN: Die schwarze Erscheinung setzt sich ihm gegenüber. Die Türen gehen zu, der dunkle Tunnel verschluckt den Zug. Sie schaut in eine ungewisse Ferne. Er betrachtet sie mit zunehmendem Interesse und der Wunsch kommt, sie zum Essen einzuladen. DAS HOTEL: Das Zimmer war teuer, sogar sehr teuer. Für das Geld hätte er in einem First-class-Hotel übernachten können. Aber weit und breit gab es kein anderes Hotel und bei dem Unwetter weiter fahren oder im feuchten, kalten Auto übernachten – nein danke. Dann lieber ein einfaches Zimmer. SONNTAG IN DER STADT: Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Es ist Sonntag, für viele der langweiligste Tag der Woche. Ein Mann mittleren Alters schlendert durch die verlassenen Straßen, ohne ersichtlichen Zweck, ohne erkennbares Ziel. Auch zwei Frauen haben sich zur selben Zeit in diese Stadtwüste verirrt. DIE ILLUSION: Er hat eine Kreuzfahrt gebucht, obwohl ihm das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff gar nicht gefällt. Bei einem Landausflug auf eine einsamen Insel findet er sein Glück, verpasst dabei das Schiff und muss auch noch erfahren, dass dieses Glück nur eine Illusion war. Doch er sieht etwas, was er nie zuvor gesehen hat.
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Zehn Erzählungen
von Yupag Chinasky
Impressum
Männerphantasien – Illusionen
Yupag Chinasky
published by: epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
Copyright © 2017 Udo Pagga
Geschichten um Illusionen, Täuschungen, Begehren, Niederlagen und Eroberungen. Um Männer, die sich nach Frauen sehnen und die, wenn ihre Träume in Erfüllung gehen, nicht immer glücklich sind. Und um Frauen, die wissen, was sie wollen und entsprechend handeln.
AM STRAND: Ein Mann, ein junges Mädchen, ein einsamen Strand. Sie haben Interesse füreinander. Doch nur für das Mädchen läuft die Sache gut.
BELLE DE JOUR: Die Arbeit in der fremden Stadt ist langweilig. Er hat viel Zeit, um das Haus gegenüber zu beobachten. Und das bringt ihn auf eine Idee.
BÜFETT FÜR ZWEI: Obwohl bereits gesättigt, hat er Appetit auf mehr und überlegt sich, wie er den Rest des Abends gestalten sollt. Die Entscheidung wird ihm abgenommen, als ein weiterer Gast das Gourmetlokal betritt.
DAS HAUS: Der lange Weg auf den Berg hat ihn durstig gemacht. Erfreut bemerkt er im Schatten der Bäume ein Gasthaus. Dort findet er zwar nicht das, was er sich erhoffte, dafür aber eine andere, gewaltige Überraschung.
DIE FRAU IN DER U-BAHN: Die schwarze Erscheinung setzt sich ihm gegenüber. Die Türen gehen zu, der dunkle Tunnel verschluckt den Zug. Sie schaut in eine ungewisse Ferne. Er betrachtet sie mit zunehmendem Interesse und der Wunsch kommt, sie zum Essen einzuladen.
EINE FLÜCHTIGE BEZIEHUNG: Er sitzt allein in einem Abteil des Provinzzugs und schwitzt. Das Jackett hat er ausgezogen, die Krawatte abgenommen, die Schuhe abgelegt, am liebsten würde er sich auch noch des weißen Hemds entledigen. Dann betritt sie das Abteil und es geschieht etwas gänzlich Unerwartetes.
DAS HOTEL: Das Zimmer war teuer, sogar sehr teuer. Für das Geld hätte er in einem First-class-Hotel übernachten können. Aber weit und breit gab es kein anderes Hotel und bei dem Unwetter weiter fahren oder im feuchten, kalten Auto übernachten – nein danke. Dann lieber ein einfaches Zimmer.
SONNTAG IN DER STADT: Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Es ist Sonntag, für viele der langweiligste Tag der Woche. Ein Mann mittleren Alters schlendert durch die verlassenen Straßen, ohne ersichtlichen Zweck, ohne erkennbares Ziel. Auch zwei Frauen haben sich zur selben Zeit in diese Stadtwüste verirrt.
DIE ILLUSION: Er hat eine Kreuzfahrt gebucht, obwohl ihm das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff gar nicht gefällt. Bei einem Landausflug auf eine einsamen Insel findet er sein Glück, verpasst dabei das Schiff und muss auch noch erfahren, dass dieses Glück nur eine Illusion war. Doch er sieht etwas, was er nie zuvor gesehen hat.
Er blinzelte in die Sonne und sah die schlanke Gestalt im Gegenlicht nur undeutlich, dafür spürte er plötzlich sehr deutlich, was sich unterhalb seiner Gürtellinie abspielte. Ein dumpfer, diffuser Wunsch, ein gieriges Verlangen war auf dem Weg in sein Hirn, eroberte die grauen Zellen, besetzte die Schaltstellen seines Denkvermögens und verdrängte alle Vorsicht. Die Lust, die ihn überwältigte, sorgte dafür, dass all das ausgeblendet wurde, was ihm sein Verstand sagte. Nichts sprach mehr dagegen, einfach zu nicken, einfach ja zu sagen.
Er hatte durch Zufall die kleine Bucht gefunden, eine Idylle, wie auf einer Postkarte. Sie war von Büschen und Bäumen umrahmt, die sie vollständig von der nahen Straße abschirmten. Nur weil er angehalten hatte, um zu pinkeln und dafür ein paar Meter auf dem Feldweg in den Busch gegangen war, hatte er sie entdeckt. Der Strand bestand aus feinem, weißen Sand, das Wasser war grün, türkis und tiefblau, genauso blau wie der Himmel und am Ufer standen Palmen. Die einsame Bucht war der ideale Ort den Schweiß durch ein Bad abzuwaschen und die Müdigkeit durch einen Mittagsschlaf zu verscheuchen. Der Platz war fast menschenleer, nur ein junges Pärchen war am anderen Ende des Strands anscheinend völlig mit sich selbst beschäftigt. Zufrieden mit seinem Glück, zog er seine Kleider aus, schlüpfte in die Badehose, schloss den Wagen ab und ging zum Wasser. Nachdem er ausgiebig geschwommen hatte, suchte er einen schattigen Platz, legte sich auf sein Handtuch, schloss die Augen und schlief ein.
Er schreckte hoch, als er neben sich eine Stimme hörte. Das Pärchen war herangekommen, der junge Mann hatte sich neben ihn gehockt und suchte ein Gespräch. Noch halb im Schlaf nahm er ihn nur diffus wahr, ein schmaler Typ mit schwarzen Locken, ausgebleichten Jeans und einem verwaschenen T-Shirt. Das Mädchen konnte er überhaupt nicht erkennen. Sie hielt sich abseits und stand zudem direkt in der Sonne. Der junge Mann begann ihn zu fragen, wie er heiße, woher er komme, wohin er wolle. All das, was man so am Anfang einer Kontaktaufnahme fragt. Aber er war müde und hatte keine Lust auf ein holperiges, mühsames Gespräch, das dort enden würde, wo diese Art der Anmache immer endet. Nach dem Austausch von Banalitäten würde man ihm die Dienste als Fremdenführer oder ein Souvenir zum Kauf anbieten, eine Dienstleistung erbitten, ein Restaurant dringend empfehlen oder um ein Geschenk, am liebsten etwas Geld, bitten. Und richtig, der junge Mann war schon bei einem dieser Themen angekommen und fragte, ob er sie, ihn und seine Chica, in die nächste Stadt mitnehmen könne. Nein? Der Señor wolle noch bleiben? Bueno! Ob er ihnen dann etwas Geld für den Bus geben könne, por favor. Nachdem er zunächst noch widerwillig und einsilbig geantwortet hatte, sagte er jetzt kurz angebunden „no“ und drehte dem Plagegeist demonstrativ den Rücken zu. Das Gespräch war für ihn beendet. Der junge Mann redete noch ein Weilchen weiter, stand aber schließlich auf und entfernte sich mit seiner Begleiterin. Er hörte, wie sie heftig miteinander diskutierten. Zufrieden, seine Ruhe wieder erlangt zu haben, streckte er sich erneut wohlig aus und versuchte den unterbrochenen Schlaf fortzusetzen, aber schon nach kurzer Zeit hörte er wieder Schritte und ein Räuspern.
Der junge Mann war diesmal stehen geblieben und redete von oben herab auf ihn ein. Verärgert schloss er die Augen und gab vor, nichts zu hören, als ihn ein Satz, eigentlich waren es nur zwei Worte, aufhorchen ließ. Das Mädchen, so der junge Mann, brauche unbedingt Geld und würde dafür mit ihm Liebe machen. Liebe machen, genau das sagte er und genau diese Worte elektrisierten ihn und beendeten seinen Halbschlaf. Der junge Mann wiederholte, ja, sie würde mit ihm Liebe machen, für ein paar Pesos oder ein paar Dollars. Nun drehte er sich um, stützte sich auf einen Ellenbogen und wandte sich doch dem jungen Mann zu. Und während dieser weiter redete, sie sei nicht seine Freundin, aber sehr nett und zärtlich und fände ihn, den Fremden, sehr sympathisch und attraktiv, nahm der so Gelobte zum ersten Mal das Mädchen genauer in Augenschein. Sie war wieder in einiger Entfernung stehen geblieben und befand sich immer noch im Gegenlicht, so dass er sie nicht deutlich erkennen konnte. Immerhin sah er, dass sie klein und zierlich und sehr schlank war und dass sie ein kurzes, buntgestreiftes Kleid trug. Als sie sein Interesse bemerkte, stellte sie sich in Positur, streckte ein Bein auf die Seite, stützte die Hände auf die Hüften, dies sie lasziv wiegte, raffte dann das ohnehin schon kurze Kleidchen noch ein wenig höher und reckte ihm kess und auffordernd den kleinen Busen zu. Schließlich kam sie langsam auf ihn zu und er konnte nun auch ihr Gesicht erkennen. Sie war leidlich hübsch, mit halblangen, braunen Haaren, die auf die nackten Schultern fielen. Ihr Blick wirkte leicht naiv, ein bisschen zu unschuldig und wurde um so kecker und herausfordernder, je näher sie kam. Er war inzwischen hellwach und musterte sie, den Busen, die Taille, die schmalen Hüften, die etwas zu kurzen Beine und dann setzte auch schon das Rumoren in seinem Unterleib ein.
Das Pärchen hatte geschickt seine Gier, seine Wollust entfacht und bot ihm gleichzeitig die Gelegenheit, sie zu befriedigen, denn das Angebot, das ihm der junge Mann machte, war günstig und eindeutig. Er solle ihm zwanzig Pesos geben, dann könne er mit der Chica hinter die Büsche gehen. Hierher käme kein Mensch und er könne sich soviel Zeit lassen, wie er wolle. Noch schwankte er und zögerte. Wenn doch jemand käme, wenn sich die Kleine zickig anstellte oder der Typ ihn auf einmal um mehr Geld erpressen würde oder wenn er selbst vor lauter Aufgeregtheit nicht mehr konnte? Aber, sagte er sich schließlich, was konnte denn schon passieren, was konnte schief gehen? Der Mann, in der Annahme der Preis sei zu hoch, reduzierte sein Angebot auf 15 Pesos. Das Mädchen hatte sich inzwischen neben ihn gekniet und streichelte sanft seinen Arm. Er spürte ihre Wärme und ihre Nähe und das Verlangen nach ihr wurde noch gewaltiger, geradezu allmächtig. Sein Mund war ausgetrocknet, sein Atem ging flach. Schließlich nickte er dem Mann zu, sagte „bien, vamos“, stand auf und wollte mit dem Mädchen in Richtung Büsche gehen, aber dieser bestand darauf, erst das Geld zu bekommen. So gingen sie zu dritt zu seinem Wagen. Er holte die Geldscheine aus dem Portemonnaie, schloss den Wagen wieder ab und steckte den Schlüssel in das Täschchen seiner Badehose.
Das Mädchen hatte das Handtuch mitgenommen, ergriff nun seine Hand und zog ihn in Richtung der Büsche am Rand der Bucht. Dort angekommen, breitete sie das Handtuch aus und bedeutete ihm, sich hinzulegen. Als er ausgestreckt da lag, kniete sie sich neben ihn und fing an, seine Brust, seine Arme, seine Beine zärtlich zu streicheln. Er hatte das Gefühl, als liefe eine Armada kribbelnder, liebkosender Ameisen über seine Haut. Es war ein verdammt schönes Gefühl, aber es war erst der Anfang, denn nun glitt ihre Hand in seine Badehose und umfasste und drückte seinen erigierten Penis. Er stöhnte, Schweißtropfen traten auf seine Stirn. Sie ließ den Penis wieder los und streifte sanft und sehr langsam seine Badehose ab. Er war unfähig, auch nur seinen kleinen Finger zu rühren, aber sein steifes Glied ragte dennoch wie eine Fahnenstange in die Höhe. Und diesem Zentrum seiner Lust näherte sich jetzt ihr Gesicht, ihre herabhängenden Haare kitzelten seinen Bauch. Er schloss wohlig die Augen und wartete, dass ihr Mund, dieser kleine wilde, geile Saugegel, die Fahnenstange umfassen würde, dass ihre Zunge, diese sich windende, zuckende, blutrote Schlange, daran hinauf- und hinabfahren würde, dass sie seine Männlichkeit erst sanft und zärtlich, dann immer heftiger liebkosen und beackern würde, bis er es schließlich nicht mehr aushallten, explodieren und sich in ihre rote Höhle ergießen würde.
Er musste für eine Woche in die französische Provinz, um für eine kleinere Firma eine neue Software zu installieren, anzupassen, auszuprobieren und die vorhandenen Daten zu übertragen. Es war eine Routinearbeit, die ihn nicht sehr beanspruchte, aber dennoch seine ständige Anwesenheit erforderte. Die meiste Zeit arbeitete zwar der Computer allein, aber er musste immer wieder eingreifen, etwas verändern, Entscheidungen treffen und kontrollieren, ob alles richtig lief. Die Firma hatte ihm einen kleinen Raum zur Verfugung gestellt und er saß von acht Uhr früh bis sieben Uhr abends allein vor dem Bildschirm. Weil er nicht weg konnte und weil er auch möglichst bald fertig werden wollte, verzichtete er darauf, zum Mittagessen zu gehen. Er brachte sich Sandwichs mit und die Firma stellte ihm Kaffee und Getränke zur Verfügung. Die einzige Ablenkung in den langweiligen Phasen, in denen er nur warten musste, waren die Zeitung und ein paar Fachbücher, die er sich mitgenommen hatte und das große Fenster mit Blick in eine ruhige Nebenstraße. Von seinem Bürostuhl aus sah er das erste Stockwerk des gegenüberliegenden Hauses. Die Ablenkung, die sich dort bot, hielt sich allerdings auch in Grenzen, weil er immer nur auf Fensterläden sah, die meistens geschlossen waren. Es waren mannshohe Fenster, die am Fußboden begannen und mit einem eisernen Geländer einen kleinen Balkon bildeten. Die Läden waren aus Holz, besaßen Lamellen und ließen sich in der Mitte falten. Sie waren genauso grau wie der Stein, aus dem das Haus gebaut war. Es war ein typisches französisches Wohnhaus vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Straße, die Haustür und die Fenster im Erdgeschoss konnte er nur sehen, wenn er an sein Fenster trat.
Er fing am Montag früh mit seiner Arbeit an und die Frau fiel ihm am Montag Nachmittag so gegen vier Uhr auf. Es war eine junge, hübsche Frau mit langer, blonder Mähne, die um diese Zeit einen der verschlossenen Fensterläden öffnete, sich weit aus dem Fenster beugte, der Sonne zu wandte und sich ausgiebig räkelte. Sie trug ein eng anliegendes, tief ausgeschnittenes schwarzes Gewand mit dünnen Trägern, das vermutlich ein Nachthemd war, aber ebenso gut ein Abendkleid hätte sein können. Ihr Dekolletee war hinreißend, ihre Frisur ziemlich derangiert und ihr Blick glücklich und verschlafen zugleich, so weit er das aus der Distanz beurteilen konnte. Sie blickte ein, zwei Minuten in Richtung der Sonne, dann auf die Straße, erst in die eine, danach in die andere Richtung und dann sagte sie etwas über ihre Schulter hinweg in den Raum hinein. Er war neugierig geworden und an das Fenster getreten, um diese attraktive Frau besser beobachten zu können. Aber da machte sie das Fenster schon wieder zu, ließ aber den Laden offen. Eine halbe Minute später öffnete sich die Haustür, ein junger, gut aussehender Mann streckte den Kopf heraus, schaute ebenfalls die Straße hinauf und hinunter, trat dann rasch ins Freie und ging eilig davon, ohne sich nochmals umzusehen.