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Eine Suite ist ein Divertimento, eine vergnügliche Partie.
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suite,Suite in neun Akten,Modernes Management,Gurkensalat,kostenbewusste Neutralität
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Seitenzahl: 68
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die ertappten Ehemänner verleugnen nur noch ihre mehrheitlich unerwünschte Staatszugehörigkeit und behaupten fortan, sie kämen aus der tiefsten Mongolei, aus dem tiefsten Innern der Äusseren Mongolei, denn sie seien eigentlich und ursprünglich und wahrhaftig echte, aufrechte und patriotisch eingestellte Mongolen, die sich dummerweise nach Skandinavien, also nach Swaziland verirrt hätten, ohne aber zu gestehen, noch einzusehen oder zu erkennen, ob Europa überhaupt existiert, denn geografisch gesehen ist Europa nur der überflüssige Appendix der riesigen asiatischen Landmasse, genau genommen und genau besehen, und somit wären selbst Portugal und Irland zwei asiatische Länder, genau wie Schweden auch, wie Swaziland und wie Karelien selbstverständlich auch, und deshalb sängen sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf eine möglichst innige Weise die mongolische Landeshymne, von der sie, ehrlich gesagt, nie genug kriegen könnten.
Manche behaupten zwar, er sei eigentlich völlig überflüssig, der Staat, und diene nur der fortlaufenden Ausbeutung; andere gestehen unter Zwang und Folter ein, dass er durchaus eine wichtige Funktion einnehme, dass er sie beschütze und hege, dass er sie pflege und bewahre vor Armut, Elend, Not und Pein, doch der Blinddarm ist trotzdem nur der blind endende Anfangsteil des Dickdarms, der am Ende des Dünndarms sackförmig nach unten in die Bauchhöhle ragt.
Während der beim Menschen im rechten Mittelbauch liegende und sechs bis acht Zentimeter lange Blinddarm eher klein ist, findet sich indes bei vielen Pflanzenfressern ein sackartig verlängerter und deutlich größerer Blinddarm. Dies ist insbesondere bei den pflanzenfressenden Säugetieren der Fall, die gar nicht erst in der Lage sind, ihre stark zellulosehaltige und ausschließlich pflanzliche Nahrung allein durch ruhiges Wiederkäuen aufzubereiten. So hat ein Pferd ein Caecum von einem Meter Länge und zirka 30 Litern Fassungsvermögen, und bei den meisten Säugetieren liegt der Blinddarm rechts in der Bauchhöhle.
Eine Ausnahme stellen jedoch die Schweine dar, bei denen er links liegt. Bei Vögeln ist der Blinddarm paarig, und bei Hühner- und Entenvögeln sind die beiden Blinddärme relativ lang und übernehmen auch gewisse Verdauungsfunktionen, während sie bei vielen Schmatzkatzen und anderen Schmuseviechern nur rudimentär geblieben sind, wie auch bei uns Kaugummikauern, Nägelbeißern, Popelfressern und Dauernörglern.
Bei der eurasischen Landmasse liegen die Dinge aber anders: Der kleine europäische Westen weist einen hohen Bedarf an Gütern aller Art auf; der grosse, asiatische Osten aber auch. Abhilfe soll endlich die neue Seidenstraße schaffen. Kein anderes Großprojekt von weltweiter Bedeutung kommt der neuen Seidenstraße annähernd nahe, nicht einmal die Weltraumforschung, und bald werden wir in Beijing freudig shoppen gehen und bei Ikea Peking schwedische Kotbollen zu Mittag essen können. Gestandene Westeuropäer aus einem gewissen Bildungs- und Erfahrungsbereich freuen sich aber schon auf die echte chinesische Küche; das steht schon mal fest.
Leider können die Versprechen nicht immer und nicht alle eingehalten werden, und das ist echt schade, aber nicht unumgänglich, nicht unvermeidlich und auch nicht unvergänglich. Doch diese Unmöglichkeiten erkennen die westlichen Langnasen gut, und die Unzuverlässigkeit kennen sie auch. Doch ihre allgemeine und generelle Gemütslage tut hierbei nichts zur Sache, denn ihre sprichwörtliche Flatterhaftigkeit und ihre notorische Unpünktlichkeit kommen hier auch noch hinzu, und somit ergibt sich das Bild einer völligen Unbrauchbarkeit in nahezu allen kritischen Bereichen der angeforderten Unterwürfigkeit.
Was machen sie denn überhaupt falsch, all die unerwünschten Westler und Wrestler und Hustler und Testler? Sie geben sich mehrheitlich dem Müßiggang hin, um ehrlich zu sein, und sie erstreben gewiss nicht den Eindruck eines arbeitsamen Arbeitstieres, sondern eher denjenigen eines äußerst faulen, überfressenen, verfetteten und völlig überflüssigen Haustieres der Luxusklasse und der Nutzlosigkeit. Sie erstreben eigentlich nichts, und zudem sind sie alt genug, um dies endlich sagen zu können und natürlich sagen zu dürfen.
Andere Proportionalisten tun auch im hohen Alter noch so, als seien sie nahezu vollbeschäftigt, also völlig unverzichtbar und Tag und Nacht einsatzbereit. Sie möchten unter allen Umständen weiterhin den Eindruck eines arbeitsamen Arbeitstieres erwecken und auf Biegen und Brechen aufrechterhalten, wozu auch immer, doch ein Arbeitstier ist nun mal arbeitsam, denn es hat arbeitsam zu sein; es gehorcht seinen Vorgesetzten und setzt alles daran, gerade bei ihnen und meist nur bei ihnen einen guten Eindruck zu hinterlassen. «Treue bis in den Tod» nennt man das, andere nennen das «hündische Unterwerfung», und die Arbeitstiere sind in der Regel tatsächlich treu bis in den Tod, das versteht sich von selbst, das darf man von ihren verlangen, und deshalb sind sie auch selber schuld, wenn sie in aller Überlastung krepieren, die Deppen.
Diese Hundehaltung ist landestypisch und hat nichts mit der französischen Revolution zu tun, noch mit irgendeiner Revolution dieser Welt. Nicht nur möchten die Arbeitshunde ihren Herrchen gefallen können; sie möchten ihnen vor allem zeigen dürfen, wie gern sie sie haben, und sie möchten ihnen zudem beweisen, dass sie ihnen treu bis in den Tod verbunden sind. Ihre Unterwürfigkeit ist notorisch und kennt keine Grenzen, ebenso ihre Ergebenheit und ihre hündische Bereitschaft, nach oben zu buckeln und nach unten zu strampeln und dazu mit dem Schwanz zu wankeln. Diesen typischen Bewegungsablauf muss man unbedingt erkennen, weil es sich dabei um den Vorläufer des Wankelmotors handelt, und den muss man einfach als Unterhund und Schleimscheißer drauf haben, und das muss das Publikum gleich von Anfang an wissen. Nur deshalb ist es bei der Auswahl der Amtskandidaten so pingelig. Es möchte ausschließlich lauter Schwanzwedler, resp. Schwanzwankler über sich haben und weiterhin ausnehmend treue Hündchen züchten und um sich haben, Hundilein, also Hundi, nicht wahr, die auf Kommando freudig mit dem Schwänzchen wankeln können.
Das Ergebnis ist jeweils die nackte Wüste in einer toten Einöde, die man öffentlich und überall antrifft, sei’s in Schweden, Swaziland oder in der leeren Tundra von Karelien, also in Lappland oder Nordkalotte, unausweichlich, die reine Nichtssagigkeit, die Bedeutungseinfalt und bestenfalls die Tierliebe, zusammen mit der Hundetreue, denn die Wüste ist tot, und die Einöde ödet nur an, sonst gar nichts, denn sonst ist da nichts, manchmal nicht einmal ein Einkaufszentrum. Einzig die beleidigte Leberwurst lebt und atmet noch, zusammen mit der Wollmilchsau und der Wasserkraft. Die Pfuhlen und die Suhlen in den Schweinekoben sind die potemkinschen Dörfer der Schweinemast der Gegenwart, denn man sieht nur die schöne Fassade der ganzen, rosaroten Zitzenwelt, aber sonst ist da nichts, ist da nichts dahinter außer Schweinemilch und Schweinefett und Schweinemast. Doch selbst diese von zehntausend Schweinezungen abgelutschten Fassaden sind heute eindeutig zu alt geworden: Sie sehen aus wie nach einem Bombenattentat oder wie nach einem Erdbeben, auch in den erdbebenfreien Zonen. Nichts kann deren Zerfall noch aufhalten, denn wir wüssten gar nicht, wie das zu geschehen hätte, und mögen noch zehntausend Schweinezähne mehr daran nagen.
Diese schlechte Erfahrung ist indes längst vorbei, ist längst Geschichte, hat längst gesprochen und ist schon nahezu wieder vergessen; das Quartier, in welchem sich die famose Stufe befindet, kann man gleich mitvergessen, denn das Ghetto kann man auch gleich vergessen, und dieser elend verrauchte, verlebte und verbrauchte Schweinekoben der Gegenwart hält längst nicht mehr, was er einst versprochen hatte zu werden, nämlich ein reiner Zukunftskoben mit einer zukünftigen, glücklicheren Schweinepopulation zu sein. Darüber kann man heute nur noch lachen, denn nur noch die Wildschweine fühlen sich hier in dieser abgelegenen Gegend wohl, ehrlich gesagt, und der Beobachter fühlt sich mit einem realistischen Blick auf die reale Wildschweinwirklichkeit der Wildschweinsbratwürste auf der Stelle bestätigt: Die Wildschweine streifen durch die leeren Straßen Roms und jagen gnadenlos einen einsamen Rentner am Stock, der sich nicht schnell genug retten kann. Sie beißen sich in seine Waden fest und haben ihren Spaß daran, zusammen mit den vielen Wildkatzen, den tollwütigen Füchsen, den herumlungernden Halbwüchsigen, den Drogendealern und den zahllosen Luchsen, die sich dabei auch noch halb totlachen. Sie fressen radikal alles, was sich ihnen in den Weg stellt, und das Glück steht ausschließlich auf ihrer Seite.
Kein Haustier ist vor ihnen sicher, kein Pensionär und keine Pensionistin, kein Pensionator und auch keine Pensionade, kein Pensionüde und keine Pensionudin, aber auch keine einzige Konzertpianistin, und alle gehbehinderten, alten Leute bleiben nur deshalb lieber zu Hause und warten auf bessere