Märchen aus Katalonien -  - E-Book

Märchen aus Katalonien E-Book

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Beschreibung

Erleben Sie die Märchen und Sagen aus aller Welt in dieser Serie "Märchen der Welt". Von den Ländern Europas über die Kontinente bis zu vergangenen Kulturen und noch heute existierenden Völkern: "Märchen der Welt" bietet Ihnen stundenlange Abwechslung. Ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis dieses Buches: Das Märchen des Bockes. Der König, der Saubohnen zubereitete. Das Märchen des Zickleins. Das Mönchlein. Das Mäuschen. Die Feuerbläserin. Das Kettchen. Die drei Rathschläge. Der Wagen aus Gold. Das Schloss der Rosen. Das Messmerchen. Das Märchen der Falistroncos. Die drei Brüder. Der Mann, der Bäume stutzte. Der rothhaarige Mann. Der Mann, der ein Esel wird. Die zwölf Diebe. Der Magenpeter. Der Raimund vom Pujol. Der Lügensack. Die Boyets-Teufel von Son Martí. Die Wasserfrau. Die Xorrigos-Quelle. Der Anwalt und der Bauer. Der Mann, welcher den Schatz der Fátima suchte. Die Verzauberung der Fátima. Die Verzauberung im Borino-Brunnen. Das Negerchen aus der Coma. Der Schatz der Höhle von Son Creus. Der Schatz der Häuser von Aufabi. Das Gespenst von Concas. Das Gespenst vom Rafal. Das Gespenst der Bufera. Der Hirt von Galatzó. Der alte Guayta. Die Mauren des Castellêt. Die Mauren des Castell von Santueri. Der Ziegenhirt der Plana. Der Hirte des Brunnens von Ses Basses. Der Sohn des Pächters von Son Forteza. Die Geschichte des Thurmes von Cañamel. Die Dunkelheit gegen die Mauren. Die Mauren in der Höhle. Die Simoneta. Die Mauren, welche nach Sa Mesquida kamen. Die Mauren, welche nach Son Jordi gingen. Die Landung der Mauren. Die Landung der Mauren. Der Sklave mit den Ledersohlen. Der Sklave von Son Fé. Der Sklave Gabelli. Der Sklave, der entfloh. Der blinde Maure. Der Sklaven-Patron. Basilienkraut, Münze und Häher.

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Seitenzahl: 148

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Märchen aus Katalonien

Inhalt:

Geschichte des Märchens

Märchen aus Katalonien

Das Märchen des Bockes.

Der König, der Saubohnen zubereitete.

Das Märchen des Zickleins.

Das Mönchlein.

Das Mäuschen.

Die Feuerbläserin.

Das Kettchen.

Die drei Rathschläge.

Der Wagen aus Gold.

Das Schloss der Rosen.

Das Messmerchen.

Das Märchen der Falistroncos.

Die drei Brüder.

Der Mann, der Bäume stutzte.

Der rothhaarige Mann.

Der Mann, der ein Esel wird.

Die zwölf Diebe.

Der Magenpeter.

Der Raimund vom Pujol.

Der Lügensack.

Die Boyets-Teufel von Son Martí.

Die Wasserfrau.

Die Xorrigos-Quelle.

Der Anwalt und der Bauer.

Der Mann, welcher den Schatz der Fátima suchte.

Die Verzauberung der Fátima.

Die Verzauberung im Borino-Brunnen.

Das Negerchen aus der Coma.

Der Schatz der Höhle von Son Creus.

Der Schatz der Häuser von Aufabi.

Das Gespenst von Concas.

Das Gespenst vom Rafal.

Das Gespenst der Bufera.

Der Hirt von Galatzó.

Der alte Guayta.

Die Mauren des Castellêt.

Die Mauren des Castell von Santueri.

Der Ziegenhirt der Plana.

Der Hirte des Brunnens von Ses Basses.

Der Sohn des Pächters von Son Forteza.

Die Geschichte des Thurmes von Cañamel.

Die Dunkelheit gegen die Mauren.

Die Mauren in der Höhle.

Die Simoneta.

Die Mauren, welche nach Sa Mesquida kamen.

Die Mauren, welche nach Son Jordi gingen.

Die Landung der Mauren.

Die Landung der Mauren.

Der Sklave mit den Ledersohlen.

Der Sklave von Son Fé.

Der Sklave Gabelli.

Der Sklave, der entfloh.

Der blinde Maure.

Der Sklaven-Patron.

Basilienkraut, Münze und Häher.

Märchen aus Katalonien

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

Frontcover: © Sweet Angel - Fotolia.com

Geschichte des Märchens

Ein Märchenist diejenige Art der erzählenden Dichtung, in der sich die Überlebnisse des mythologischen Denkens in einer der Bewußtseinsstufe des Kindes angepaßten Form erhalten haben. Wenn die primitiven Vorstellungen des Dämonenglaubens und des Naturmythus einer gereiftern Anschauung haben weichen müssen, kann sich doch das menschliche Gemüt noch nicht ganz von ihnen trennen; der alte Glaube ist erloschen, aber er übt doch noch eine starke ästhetische Gefühlswirkung aus. Sie wird ausgekostet von dem erwachsenen Erzähler, der sich mit Bewußtsein in das Dunkel phantastischer Vorstellungen zurückversetzt und sich, vielfach anknüpfend an altüberlieferte Mythen, an launenhafter Übertreibung des Wunderbaren ergötzt. So ist das Volksmärchen (und dieses ist das echte und eigentliche M.) das Produkt einer bestimmten Bewußtseinsstufe, das sich anlehnt an den Mythus und von Erwachsenen für das Kindergemüt mit übertreibender Betonung des Wunderbaren gepflegt und fortgebildet wird. Es ist dabei, wie in seinem Ursprung, so in seiner Weiterbildung durchaus ein Erzeugnis des Gesamtbewußtseins und ist nicht auf einzelne Schöpfer zurückzuführen: das M. gehört dem großen Kreis einer Volksgemeinschaft an, pflanzt sich von Mund zu Munde fort, wandert auch von Volk zu Volk und erfährt dabei mannigfache Veränderungen; aber es entspringt niemals der individuellen Erfindungskraft eines Einzelnen. Dies ist dagegen der Fall bei dem Kunstmärchen, das sich aber auch zumeist eben wegen dieses Ursprungs sowohl in den konkreten Zügen der Darstellung als auch durch allerlei abstrakte Nebengedanken nicht vorteilhaft von dem Volksmärchen unterscheidet. Das Wort M. stammt von dem altdeutschen maere, das zuerst die gewöhnlichste Benennung für erzählende Poesien überhaupt war, während der Begriff unsers Märchens im Mittelalter gewöhnlich mit dem Ausdruck spel bezeichnet wurde. Als die Heimat der M. kann man den Orient ansehen; Volkscharakter und Lebensweise der Völker im Osten bringen es mit sich, daß das M. bei ihnen noch heute besonders gepflegt wird. Irrtümlich hat man lange gemeint, ins Abendland sei das M. erst durch die Kreuzzüge gelangt; vielmehr treffen wir Spuren von ihm im Okzident in weit früherer Zeit. Das klassische Altertum besaß, was sich bei dem mythologischen Ursprung des Märchens von selbst versteht, Anklänge an das M. in Hülle und Fülle, aber noch nicht das M. selbst als Kunstgattung. Dagegen taucht in der Zeit des Neuplatonismus, der als ein Übergang des antiken Bewußtseins zur Romantik bezeichnet werden kann, eine Dichtung des Altertums auf, die technisch ein M. genannt werden kann, die reizvolle Episode von »Amor und Psyche« in Apulejus' »Goldenem Esel«. Gleicherweise hat sich auch an die deutsche Heldensage frühzeitig das M. angeschlossen. Gesammelt begegnen uns M. am frühesten in den »Tredeci piacevoli notti« des Straparola (Vened. 1550), im »Pentamerone« des Giambattista Basile (gest. um 1637 in Neapel), in den »Gesta Romanorum« (Mitte des 14. Jahrh.) etc. In Frankreich beginnen die eigentlichen Märchensammlungen erst zu Ende des 17. Jahrh.; Perrault eröffnete sie mit den als echte Volksmärchen zu betrachtenden »Contes de ma mère l'Oye«; 1704 folgte Gallands gute Übersetzung von »Tausendundeiner Nacht« (s. d.), jener berühmten, in der Mitte des 16. Jahrh. im Orient zusammengestellten Sammlung arabischer M. Besondern Märchenreichtum haben England, Schottland und Irland aufzuweisen, vorzüglich die dortigen Nachkommen der keltischen Urbewohner. Die M. der skandinavischen Reiche zeigen nahe Verwandtschaft mit den deutschen. Reiche Fülle von M. findet sich bei den Slawen. In Deutschland treten Sammlungen von M. seit der Mitte des 18. Jahrh. auf. Die »Volksmärchen« von Musäus (1782) und Benedikte Naubert sind allerdings nur novellistisch und romantisch verarbeitete Volkssagen. Die erste wahrhaft bedeutende, in Darstellung und Fassung vollkommen echte Sammlung deutscher M. sind die »Kinder- und Hausmärchen« der Brüder Grimm (zuerst 1812–13, 2 Bde.; ein 3. Band, 1822, enthält literarische Nachweise bezüglich der M.). Unter den sonstigen deutschen Sammlungen steht der Grimmschen am nächsten die von L. Bechstein (zuerst 1845); außerdem sind als die bessern zu nennen: die von E. M. Arndt (1818), Löhr (1818), J. W. Wolf (1845 u. 1851), Zingerle (1852–54), E. Meier (1852), H. Pröhle (1853) u. a. Mit M. des Auslandes machten uns durch Übertragungen bekannt: die Brüder Grimm (Irland, 1826), Graf Mailath (Ungarn, 1825), Vogl (Slawonien, 1837), Schott (Walachei, 1845), Asbjörnson (Norwegen), Bade (Bretagne, 1847), Iken (Persien, 1847), Gaal (Ungarn, 1858), Schleicher (Litauen, 1857), Waldau (Böhmen, 1860), Hahn (Griechenland u. Albanien, 1863), Schneller (Welschtirol, 1867), Kreutzwald (Esthland, 1869), Wenzig (Westslawen, 1869), Knortz (Indianermärchen, 1870, 1879, 1887), Gonzenbach (Sizilien, 1870), Österley (Orient, 1873), Carmen Sylva (Rumänien, 1882), Leskien und Brugman (Litauen, 1882), Goldschmidt (Rußland, 1882), Veckenstedt (Litauen, 1883), Krauß (Südslawen, 1883–84), Brauns (Japan, 1884), Poestion (Island, 1884; Lappland, 1885), Schreck (Finnland, 1887), Chalatanz (Armenien, 1887), Jannsen (Esthen, 1888), Mitsotakis (Griechenland, 1889), Kallas (Esthen, 1900) u. a. Unter den Kunstpoeten haben sich im M. mit dem meisten Glück versucht: Goethe, L. Tieck, Chamisso, E. T. A. Hoffmann, Fouqué, Kl. Brentano, der Däne Andersen, R. Leander (Volkmann) u. a. Vgl. Maaß, Das deutsche M. (Hamb. 1887); Pauls »Grundriß der germanischen Philologie«, 2. Bd., 1. Abt. (2. Aufl., Straßb. 1901); Benfey, Kleinere Schriften zu Märchen-forschung (Berl. 1890); Reinh. Köhler, Aufsätze über M. und Volkslieder (das. 1894) und Kleine Schriften, Bd. 1: Zur Märchenforschung (hrsg. von Bolte, das. 1898); R. Petsch, Formelhafte Schlüsse im Volksmärchen (das. 1900).

Märchen aus Katalonien

Das Märchen des Bockes.

(Palma.)

Es war ein König, der wollte sich vermählen und man sagte ihm, dass ein gewecktes und witziges Mädchen vorhanden sei, das für ihn geeignet wäre.

Sobald der König dies erfuhr, ging er zum Hause dieses Mädchens und sagte zu demselben:

– Guten Morgen und was machtest du jetzt?

– Ich kochte Hinauf und Hinunter.

Der König, etwas überrascht über diese Antwort, frug es abermals:

– Und deine Mutter, wo ist sie?

– Sie macht das, was man an Eurer Majestät machte, als sie klein waren.

– Und dein Vater?

– Zieht Leute aus ihrem Hause heraus.

– Und dein Bruder?

– Mein Bruder ist auf der Jagd, tödtet das Wild und bringt das lebende zurück.

Während der König verwundert noch dastand, kommt die Mutter an.

– Oh Herr König! So vornehme Besuche in meinem Hause. Sprechen sie, was wünschen sie von mir?

– Ich wünsche, ihr saget mir, was das Hinauf und Hinunter ist, das euere Tochter kocht, woher ihr kommt und was ihr gemacht habt, und das man auch an mir machte, als ich klein war.

– Nun gilt es, nun gilt es, das muss ihnen meine Tochter gesagt haben. Die Hinauf und Hinunter sind die Kichererbsen, welche steigen und sinken, wenn sie kochen, ich komme von einer Taufe, zu der ich ein Kind getragen habe, denn ich bin Hebamme; mein Mann zieht Wurzeln aus der Erde, und mein Sohn, der eine Krankheit hatte, ist voll Läuse, und jetzt geht er hinter eine Wand und tödtet alle, die er kann, und diejenigen, die er nicht tödten kann, bringt er lebend wieder zurück.

– Das ist sehr gut, sagte der König, also du wirst mir morgen einen Korb voll Gelächter in meinen Palast senden.

– Werde damit dienen, antwortete sie.

Als der König fortgegangen war, kam der Vater an; die Mutter beklagte sich über die Kühnheit der Tochter, und er fragte diese: Wie willst du aber dem König morgen einen Korb voll Gelächter senden? Nun gilt es, nun gilt es.

– Habt keine Furcht, mein Vater, ihr nehmet die Netze, gehet jagen und bringet mir alle Vögel, die ihr fangen könnt.

Ihr Vater ging auf die Jagd (alles wurde dort so gemacht, wie sie sagte) und kehrte Abends zurück, mit Sperlingen beladen. Sie band dem einen einen Fuss, rupfte dem anderen die Federn des Kopfes aus, schnitt einem den Schweif ab, dem anderen rupfte sie den Bauch, einem anderen den Rücken, und als sie einen Korb voll hatte, sagte sie zu ihrem Vater, er möge den Korb in den Palast bringen, um den Befehl des Königs zu erfüllen.

Der König liess ihn auf einen Tisch umwerfen, und ich glaube es schon, dass alles ein Gelächter war. Alsdann sagte er zu ihrem Vater:

– Saget eurer Tochter, dass es sehr gut sei und dass dieses hier ein Dutzend Eier sind (und er gab sie ihm, zerquetscht, in einen Topf), dass sie sie von einer Henne ausbrüten lassen solle, und wenn die Küchlein ausgekrochen sind, dass sie mir dieselben bringen solle.

– Ei, ei, dachte der Vater, was wird meine Tochter jetzt machen? Sie aber, als sie das vernommen, verabschiedete sich fröhlich vom König.

– Mein Vater, nehmet diese Barcella (ein Maass Getreide) Gerste, gehet und mahlet sie, und wenn sie gemahlen ist, bringt sie dem König und saget ihm, er soll sie säen, und wenn es schnittreif sein wird, werden es die Hähnchen aufpicken. Also machte es ihr Vater und als der König es vernahm, antwortete er ihm, er soll zu seiner Tochter gehen und ihr mittheilen, er lasse ihr sagen, sie solle auf dem Wege und ausserhalb des Weges gehen, nicht angekleidet und nicht ausgezogen.

Der Vater, ganz verzweifelt, theilte der Tochter mit, was der König ihm gesagt hatte und sie nahm munter ein Fischernetz, bedeckte sich damit und setzte sich auf einen Bock. Der Bock begann zu laufen und bald ging er auf dem Wege, bald ausserhalb desselben.

Als der König merkte, dass er sie nicht fangen konnte, frug er sie, ob sie ihn heirathen wolle, aber mit der Bedingung, dass sie weder Rathschläge, noch Hülfsmittel geben dürfe, und wenn sie deren gäbe, müsste sie den Palast verlassen.

Es ist gut, sagte sie, aber ich mache auch die Bedingung, wenn ich weggehen muss, dass ich mitnehmen kann, was mir am meisten gefällt und was ich am liebsten habe.

Der König willigte ein und sie heiratheten. Bei der Hochzeit erschienen viele Ritter aus allen Ländern und als sie frühstückten, warf die Stute eines der Ritter ein Füllen und das Füllen stellte sich unter einen Hengst. Als das Frühstück beendet war, fanden die Ritter das Füllen und der Besitzer des Hengstes beanspruchte dasselbe als sein Eigenthum und wollte es nicht dem Eigenthümer der Stute zurückgeben, der, wie ihr wohl verstehen könnt, ein Recht darauf hatte und dieser ging, den Vorfall der Königin mitzutheilen.

– Saget nichts, sagte ihm die Königin. Der König wird jetzt mit seinen Rittern spazieren gehen, gehet zu dem Wege, auf dem sie zurückkommen müssen und lasset in der Mitte desselben ein so grosses Loch graben, dass sie dort fast nicht vorüber gehen können. Der König wird euch fragen, was ihr macht und ihr sollt ihm antworten, dass ihr Sardinen herauszieht, und wenn er euch weiter fragt, so antwortet ihm dies und das.

Der Ritter machte es so, wie die Königin es ihm gesagt hatte. Es geschah, dass der König ihn frug, was er mache und er antwortete ihm, dass er Sardinen herauszöge und dass der König ihm sagte:

– Wie ist es möglich, aus einem so trockenen Boden, Sardinen herauszuziehen.

– Es ist leichter möglich, aus einem trockenen Boden Sardinen herauszuziehen, antwortete ihm der Ritter, als dass ein Hengst ein Füllen werfe.

Das ist meine Frau, die euch diesen Rath gegeben hat. Ich gehe augenblicklich zu ihr und schicke sie fort, nach ihrem Hause.

Es ist sehr gut, was ich soeben höre, antwortete die Frau, aber ich bitte dich, lass mich noch zu Abend essen, bevor ich weggehe.

Der König willfahrte ihr und sie that Mohn in sein Glas und gab es ihm zu trinken. Als er fest eingeschlafen war, steckte sie ihn in einen Sack, legte ihn auf einen Karren und brachte ihn zu ihrem Hause, wo sie ihn auf ein Strohlager, hoch oben auf dem Dachboden, legte.

Als der König am anderen Morgen erwachte und sich ganz von Spinnengeweben umgeben fand, wusste er nicht, was mit ihm vorgegangen war. Seine Frau, die vor ihm stand, sagte ihm, dass sie die Bedingung, die sie vor der Heirath gemacht, erfüllt habe, dass sie, indem sie nach Hause zurückgekehrt sei, auch ihn mitgenommen habe, weil er das sei, was sie am meisten liebe.

Der König erlaubte ihr nun, dass sie machen könne, was sie wünsche, dass sie so viele Rathschläge und Hülfsmittel geben dürfe, als sie wolle und ihr gut scheine und beide gingen mitsammen in den Palast zurück und wenn wir noch nicht todt sind, dann leben wir noch.

Der König, der Saubohnen zubereitete.

(Mallorca.)

Es war ein König, welcher Saubohnen zubereitete, es fiel ihm der Speichel herab in ein Becken.

Jetzt kommt das Gute. – –

Es war ein König, welcher Saubohnen zubereitete, es fiel ihm der Speichel herab in ein Becken.

Jetzt kommt das Gute. – –

Es war ein König, welcher Saubohnen zubereitete, es fiel ihm der Speichel herab in ein Becken.

Jetzt kommt das Gute. – –

etc. etc.

Das Märchen des Zickleins.

(Mallorca.)

– Das Märchen des Zickleins, ist es gut, wenn ich es euch erzähle?

– Ja.

– Hättet ihr nein gesagt, hätte ich es euch erzählt.

– Nein.

– Hättet ihr ja gesagt, hätte ich es euch erzählt.

– Also ja.

– Hättet ihr nein gesagt, hätte ich es euch erzählt. – –

Das Mönchlein.

(Pollensa.)

Es war, oder auch nicht, eine gute Reise mache der Stieglitz, für dich einen Anmut und für mich eine Barcella (Zwei Getreide-Maasse).

Es war ein Mönchlein, das auf einem Weg ging und ein Sauböhnelein fand. Weiterhin fand er ein Häuschen, dem er sich näherte und er sagte:

– Ave Maria Purisima. Wollt ihr mir dieses Sauböhnelein aufbewahren?

– Ja, leget es auf den Knetetrog.

Das Mönchlein legt das Böhnelein auf den Knetetrog und geht weg.

In jenem Hause hatten sie ein Hähnchen, das Hähnchen sprang herum, hüpfte auf den Knetetrog und frass das Sauböhnelein.

Am folgenden Tag kehrte das Mönchlein zurück.

– Ave Maria Purisima. Wollt ihr mir wiedergeben das Sauböhnelein?

– Oh Mönchlein! Das Hähnchen hat es gefressen.

– Also, sagte das Mönchlein, entweder will ich das Sauböhnelein oder das Hähnchen.

– Nehmet das Hähnchen, welches das Sauböhnelein gefressen hat.

Das Mönchlein trug das Hähnchen fort und ging weiter und immer weiter; da hörte es zur Messe läuten. Es ging in ein Häuschen und fragte:

– Ave Maria Purisima! Wollet ihr mir dies Hähnchen aufbewahren, damit ich in die Messe gehen kann?

– Ja, lasset es im Hofe.

In ihrem Hause war ein Schweinchen, das herumschnupperte, das Hähnchen fand und auffrass.

Am folgenden Tag kam das Mönchlein wieder.

– Ave Maria Purisima! Gebet mir das Hähnchen wieder.

– O Mönchlein! Wir haben ein Schweinchen und das hat das Hähnchen gefressen.

– Also entweder das Schweinchen oder das Hähnchen.

– Nehmet das Schweinchen, welches das Hähnchen gefressen hat.

Das Mönchlein trug das Schweinchen fort und ging weiter und immer weiter, da hörte es zu einer anderen Messe läuten. Es blieb bei einem Häuschen stehen und sagte:

– Ave Maria Purisima. Wollt ihr mir dieses Schweinchen aufbewahren, damit ich in diese Messe gehen kann?

– Ja, sperret es in die Strohkammer.

In jenem Hause hatten sie ein Maulthierchen und das Maulthier schlug aus und tödtete das Schweinchen.

Am folgenden Tag kehrte das Mönchlein zurück.

Ave Maria Purisima. Wollt ihr mir das Schweinchen geben?

– Oh Mönchlein. Wir haben ein Maulthierchen, das hat ausgeschlagen und es getödtet.

– Also entweder das Schweinchen oder das Maulthierchen?

– Nehmet das Maulthierchen, welches das Schweinchen getödtet hat.

Das Mönchlein führte das Maulthierchen fort und ging mit ihm weiter und immer weiter. Da hörte es zu einer anderen Messe läuten. Es blieb bei einem Häuschen stehen und sagte:

– Ave Maria Purisima! Wollet ihr mir dieses Maulthierchen aufbewahren, dass ich in die Messe gehen kann.

– Ja, lasset es in die Strohkammer.

In diesem Hause war ein Mädchen, das Catalineta hiess.

– Mutter, wollt ihr, dass ich das Maulthierchen zur Tränke führe?

– Nein, es könnte dir entfliehen und wir müssten es bezahlen.

– Nein Mütterchen, es wird mir nicht entfliehen.

– Also gehe hin.

Catalineta ging, es zu tränken und das Maulthierchen entfloh.

Am darauffolgenden Tage kehrte das Mönchlein zurück und sagte:

– Ave Maria Purisima! Wollet ihr mir das Maulthierchen wieder geben?

– Oh Mönchlein! Die Catalineta hat es zur Tränke geführt und es ist ihr entflohen.

– Also das Maulthierchen oder die Catalineta.

– Nehmet die Catalineta, welche das Maulthierchen verloren hat.

Das Mönchlein steckte die Catalineta in den Hadernsack und geht weiter und immer weiter, da hörte es zu einer anderen Messe läuten.

Es blieb bei einem Häuschen stehen und sagte:

– Ave Maria Purisima! Wollet ihr mir diesen Hadernsack aufbewahren, damit ich in die Messe gehen kann?

– Ja, hängt ihn an jenen Wandkloben.

Das Mönchlein liess den Hadernsack und als es fortgegangen war, hörte die Hausfrau, dass die Catalineta im Hadernsack weinte, sie öffnete ihn und sah, dass es ein sehr schönes Mädchen war. Sie hatte keines und sagte zu ihr: