MARKUS Evangelium - Günther Gerhard - E-Book

MARKUS Evangelium E-Book

Günther Gerhard

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Beschreibung

Zum MARKUS Evangelium: Kommentare - Gebete - Impulse. Passend zum Markusjahr, das die katholische Kirche 2020/2021 begeht. Veröffentlichungen zur Bibel gibt es viele. Dieser Markus-Kommentar geht jedoch einen Schritt weiter. Er gibt rund um die Wort-Gottes-Lesung zahlreiche hilfreiche Impulse, läßt Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. zu Wort kommen, und führt den Leser/die Leserin vom Lesen des Bibeltextes und der darauffolgenden leicht verständlichen Kommentare zum Gespräch mit der Hauptperson des Evangeliums - mit JESUS selbst. Dieser Markus Kommentar lädt ein, Tag für Tag einen Abschnitt betrachtend zu lesen, mit JESUS ins Gespräch zu kommen, und so GOTT immer besser kennenzulernen. Während 84 Tagen - gemäß der 84 Abschnitte - folgt er/sie JESUS nach, erlebt sein erstes Auftreten, seine Wunder und Heilungen, die Auseinandersetzungen mit den Pharisäern, die Heranbildung der Jünger zu echten Zeugen (APOSTELN), und mündet ein in die dramatische Schilderung des Leidens, Sterbens und der Auferstehung des Herrn. In Mk 9,10 lesen wir: "Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen". Die Worte des Markus Evangeliums sollen auch uns und viele "beschäftigen", bis hin zum persönlichen Glauben an "Jesus, den Sohn Gottes" Mk 1,1. Dafür soll dieses Buch den Weg bereiten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 223

Veröffentlichungsjahr: 2021

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„Gewidmetallen,die GOTTin seinem Wortsuchen“

MARKUS-EVANGELIUM

Bibelkurs

DasMarkus-Evangeliumin84 Tagen

© 2021. Impressum: Katholische Neu-Evangelisierung, 1180 Wien

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, D-22359 Hamburg

ISBN

Paperback 978-3-347-26789-3

Hardcover 978-3-347-26790-9

e-Book 978-3-347-26791-6

Das Werk, einschließlich seiner Teile, darf - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers veröffentlicht werden. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Vrbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bilder aus Google Bildservice

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift: © Katholisches Bibelwerk Stuttgart

Wir danken für die Abdruckgenehmigung

Über tredition - EIN EIGENES BUCH VERÖFFENTLICHEN

tredition wurde 2006 in Hamburg gegründet. Seitdem hat tredition mehrere tausend Buchtitel veröffentlicht. Autoren veröffentlichen in wenigen einfachen Schritten gedruckte Bücher, e-Books und audio-Books. trediton hat das Ziel, die beste und fairste Veröffentlichungsmöglichkeit für Autoren zu bieten. tredition wurde mit der Erkenntis gegründet, dass nur etwa jedes 200. bei Verlagen eingereichte Manuskript veröffentlicht wird. Dabei hat jedes Buch seinen Markt, also seine Leser. tredition sorgt dafür, dass für jedes Buch die Leserschaft auch erreicht wird. Im einzigartigen Literatur-Netzwerk von tredition bieten zahlreiche Literatur-Partner (das sind Lektoren, Übersetzer, Hörbuchsprecher und Illustratoren) ihre Dienstleistung an, um Manuskripte zu verbessern oder die Vielfalt zu erhöhen. Autoren vereinbaren direkt mit dem Literatur-Partner die Konditionen ihrer Zusammenarbeit und partizipieren gemeinsam am Erfolg des Buches. Das gesamte Verlagsprogramm von tredition ist bei allen stationären Buchhandlungen und Online-Buchhändlern wie z.B. Amazon erhältlich. e-Books stehen bei den führenden Online-Portalen (z.B. iBookstore von Apple oder Kindle von Amazon) zum Verkauf.

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Bild: © shutterstock.com

„DAS EVANGELIUM BEI SICH TRAGEN“ Papst Franziskus

„Es gilt, Jesus nachzufolgen um ihn zu hören. Ebenso spricht Jesus aber auch aus dem schriftlich fixierten Wort, dem Evangelium, zu uns. Ich stelle euch die folgende Frage: Lest ihr jeden Tag einen Abschnitt aus dem Evangelium? Ja, nein … ja, nein …Manche schon und andere nicht. Es ist aber wichtig! Lest ihr das Evangelium? Es ist eine Wohltat; es tut gut, ein kleines Evangelium bei sich in der Tasche zu haben und sich in jedem beliebigen Moment des Tages einem kurzen Abschnitt daraus zu widmen. Während des Tages kann ich das Evangelium jederzeit aus meiner Tasche hervorholen und eine Stelle daraus lesen. Jesus spricht zu uns aus dem Evangelium! Denkt daran. Es ist nicht schwierig und es müssen nicht einmal alle vier sein: Es ist ausreichend, immer ein kleines Evangelium bei uns zu tragen, damit wir das Wort Jesu hören können.“ (16.3.2014)

„Eine Bibel in jede Familie! Nicht um sie in ein Regal zu stellen, sondern um sie bei Hand zu haben, um sie oft zu lesen, jeden Tag, sowohl allein als auch gemeinsam, Eheleute, Eltern, Kinder, vielleicht am Abend, besonders am Sonntag. So wächst die Familie, so geht sie voran, mit dem Licht und der Kraft des Wortes Gottes!“ (5.10.2014)

Zitate ©libreria editrice vaticana

Bild: © shutterstock.com

Papst em. Benedikt XVI.:

„Die Kirche muß sich immer wieder erneuern und verjüngen, und das Wort Gottes, das nicht altert und nie versiegt, ist dazu das beste Mittel. Daher möchte ich die Lectio Divina („Geistliche Lesung“) in Erinnerung rufen. Das eifrige Studium der Heiligen Schrift, begleitet von Gebet, führt zu jenem innigen Gespräch, bei dem wir das Herz vertrauensvoll öffnen, Gott hören, wenn wir lesen und ihn anreden, wenn wir beten. Bei entsprechender Förderung, davon bin ich übezeugt, wird die Lectio Divina der Kirche einen neuen Frühling bringen. Als Fixpunkt der Bibelpastoral ist daher die Lectio Divina weiter zu fördern, auch durch den Einsatz neuer, gründlich erwogener und zeitgemäßer Methoden.“

Zitat ©libreria editrice vaticana

Brief aus dem Vatikan:

„Sie haben dem Heiligen Vater Initiativen zur Verbreitung des Evangeliums vorgestellt, die Sie mit der Arbeitsgemeinschaft Katholische Neu-evangeiisierung durchführen möchten. In hohem Auftrag danke ich Ihnen für Ihre Zeilen und für Ihren Einsatz im Dienste der Frohen Botschaft, der zugleich Ihre Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und seinem universalem Hirtendienst zum Ausdruck bringt. Seine Heiligkeit Papst Benedikt (Anm. des Herausgebers: jetzt Papst em.) XVI. schließt Sie in sein Beten ein und erteilt Ihnen von Herzen den erbetenen apostolischen Segen.“

Mit besten Wünschen - Msgr. Gabriel CACCIA, Assessor

TIPPS FÜR DIE BIBELLESUNG

Lectio Divina - Geistliche Lesung. Einfache Form.

* Gott den ersten Platz geben - sein Wort hat Priorität.

* Eine bestimmte Zeit für die Bibellesung reservieren.

* Ruhig werden, sich sammeln.

* Beten. Gott bitten, er möge sein Licht senden.

* Die Bibelstelle Satz für Satz langsam und in Demut lesen.Innehalten, bis jeder Satz angekommen ist.

* Was ist die eigentliche Aussage? Was will Gott mir sagen?Kernsatz einprägen - aufschreiben - mitnehmen.

* Danken, preisen, bitten, sich Gott anvertrauen.

Lectio Divina für Fortgeschrittene

* Lectio (Lesen) – gespannte Aufmerksamkeit, mit offenem Herzen. Langsam, genau lesen, mit Sorfalt und Ausdauer.

* Meditatio - Ruminatio (Versenkung - Wiederholung) – die Seele in den Text „hineinhängen“, bis zum Kern der Worte vordringen, aufnehmen. Den Text -„Wiederkäuen“, bis das Wort „schmeckt“ und Nahrung wird.

* Oratio (Gebet) – der betende, sehnsüchtige Aufblick zu Gott, das im bittenden Vertrauen sich Gott anvertrauen, das im Glauben Hoffen.

* Contemplatio (Verweilen) – das bei Gott bleiben, das Verkosten seiner Gegenwart, das Ruhen im Geist, das Sich lieben lassen und lieben.

GEBET VOR DER BIBELLESUNG

Herr und Gott, vieles wird geredet, und vieles wird geschrieben. Dein Wort aber ist anders als alle Wort der Welt. Es ist das Wort in unser Leben, ein Wort, das ermutigt, ein Wort, das trifft. Es ist wahr und bleibt für immer. Es ist lebendig und drängt zum Tun. Herr, laß mich hören, was Du mir sagst.

GEBET NACH DER BIBELLESUNG

Herr und Gott, ich danke dir für dein Wort. Es ist mehr als eine Lehre, mehr als ein Gesetz, mehr als ein Rezept. Es geht mein Leben an. Es richtet mein Tun, stellt mich in Frage, fordert Änderung und Bekehrung von mir. Herr, laß mich tun, was du sagst.

BIBELKURS: DURCHFÜHRUNG UND ZIEL

Dieses kommentierte Markus-Evangelium ist als Bibelkurs geeignet. Vorschlag für die Durchführung des Bibel-Kurses:

* Täglich einen Abschnitt lesen. Dafür 10 bis 15 Minuten reser-vieren. Nicht entmutigen lassen, wenn es einmal (öfter) nicht geht.

* In Ruhe darüber nachdenken: Was ist die Textaussage? Welcher Satz berührt mich am meisten? Was kann ich für mich entnehmen?

* Das kurze Gebet als Hilfe für ein Gespräch mit Jesus verwenden.

* Danach, als Abschluß, ein Vater Unser beten. Alle Anliegen und Menschen dem Vater durch Jesus Christus übergeben.

(Hinweis: Die kurzen Gebete nach jedem Kommentar wurden vom Herausgeber, nicht von den Autoren formuliert).

Mit dem Bibelkurs kann jederzeit begonnen werden.

Ziel des Bibelkurses ist, Jesus Christus (besser) kennen zu lernen, damit jeder sein Lebensziel erreicht: das Reich Gottes (Mk 1,15).

KOMMENTARE

Sie sind bewußt in einer für alle leicht verständlichen Ausdrucksweise verfaßt. Die persönliche Eigenart der Autoren macht dieses Bibellesebuch farbig und lebendig. Alle, die Jesus und die Kirche (besser) kennenlernen möchten, mögen daraus reichen Nutzen ziehen.

Das älteste, griechisch geschriebene Evangelium wird nach altkirchliche Überlieferung Ma rkus zugeschrieben. Damit ist Johannes Markus aus Jerusalem gemeint, Sohn einer Maria, in deren Haus sich die Urgemeinde in Jerrusalem versammelte. Er war ein Vetter des Barnabas, Mitarbeit des Paulus und später auch des Petrus (vgl. Phlm 24; Kol 4,10; Apg 12,12; 13,5; 15,36-39; 1 Petr 5,13). Ebenfalls nach altkirchlicher Überlieferung schrieb er sein Evangelium in Rom. Indem Markus vom Wirken und vom Schicksal Jesu berichtet, verkündet er, daß Gott durch Jesus seinen Willen offenbart hat, die Menschen zu retten: Jesus ist der verheißene Messias, der Sohn Gottes. Durch sein Wirken ist die Heilszeit angebrochen (1,15). Er überwindet das Unheil, die Herrschaft Satans und seiner Helfer (Dämonen-austreibungen; Krankenheilungen), er vergibt Sünden (2,1-12), verkündet den unverfälschten Willen Gottes (2,27f; 7,1-23) und richtet das Reich Gottes auf (Kap. 4). Weil in seiner Person Gottes Vollmacht in Niedrigkeit auftritt, wird sein Geheimnis nicht begriffen. Die einzig angemessene Haltung der Botschaft Jesu gegenüber ist unbedingter Glaube.

Evangeliumvon Jesus Christus,dem Sohn Gottes

Mk 1,1

1. Tag: 1,1-8:

Johannes der Täufer

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht:

Ich sende meinen Boten vor dir her;

er soll den Weg für dich bahnen.

Eine Stimme ruft in der Wüste:

Bereitet dem Herrn den Weg - ebnet ihm die Straßen!

So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Markus beginnt sein Evangelium nicht mit dem Stammbaum Jesu oder seiner Geburt, sondern direkt mit seinem Auftreten ian Palästina als Erwachsener. Obwohl das Alte Testament als Ganzes den Erlöser ankündigt, hält Gott es für angebracht, die Zeitgenossen Jesu nochmals unmittelbar auf sein Kommen vorzubereiten. Johannes der Täufer ist der Rufer in der Wüste. Er steht an der Schwelle der neuen Zeit: Er ist der einzige unter den Propheten, der Jesus persönlich kennen gelernt hat. Er ruft zu Buße, Umkehr und zum Empfang der Taufe auf. Sein Leben überzeugt die Menschen, sodass viele seinem Aufruf folgen. Uneigennützig macht er sie darauf aufmerksam, dass nicht er der Messias ist. Er bereitet nur vor. Der Messias wird sie mit dem Heiligen Geist taufen, sodass sie wirklich gereinigt werden und imstande sind, ihn innerlich aufzunehmen. Damit man Jesus erkennen und sein Wort annehmen kann, muss man sich dem Messias zuwenden und innerlich frei sein. Dabei hilft uns die Stimme jener, die zu jeder Zeit eindringlich auf den Gottessohn hinweisen. Immer ist es aktuell, Hindernisse für Gott aus unserem Herzen und unserem Leben zu entfernen.

JESUS, du hast durch Johannes den Täufer auf deine Ankunft hingewiesen. Hilf mir, zu jeder Zeit für dich bereit zu sein.

2. Tag: 1,9-11

Die Taufe Jesu

In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Jesus braucht die Taufe des Johannes nicht. Aber aus Demut stellt er sich unerkannt in die Reihe der Sünder, um zu tun, was recht ist. Ab nun ist das Wasser geheiligt und wird in dem Sakrament der Taufe die Sünden abwaschen. Als Jesus aus dem Wasser steigt, ereignet sich eine Theophanie, eine besondere Erscheinung des dreifaltigen Gottes: Gott der Vater zeigt sich durch die Stimme und der Heilige Geist kommt in der Gestalt einer Taube auf den Sohn herab. Die Worte „Du bist mein geliebter Sohn“ weisen Jesus als Sohn Gottes, als Gottmenschen aus. Seit damals kann man sich vorstellen, dass bei jeder Taufe sich ebenso der Himmel öffnet, der Heilige Geist das kleine Kind, das da getauft wird, ganz erfüllt, und Gott sagt: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter“. Alle Getauften sind durch dieses Sakrament Kinder Gottes und fähig geworden, ihr Leben als Gottes geliebte Kinder und als Brüder und Schwestern des Erstgeborenen Jesus Christus zu leben. Das hilft uns, vor allem in Situationen der äußeren Not oder der inneren Bedrängnis tief auf Gott als unseren Vater zu vertrauen.

JESUS, ich möchte von dir lernen, den Vater zu lieben wie du ihn liebst.

3. Tag: 1,12-13

Die Versuchung Jesu

Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.

Viel kürzer als Matthäus und Lukas erzählt der Evangelist Markus von den Versuchungen Jesu in der Wüste. Aber er sagt Wesentliches. An manchen Stellen der Schrift wird wie hier ausdrücklich auf das Wirken des Geistes in Jesu Leben hingewiesen. Dadurch wird an diesen Stellen die Tatsache, dass dieser Jesus als der Sohn Gottes seine Aufgabe als Messias, als Erlöser erfüllt, hervorgehoben: Im Heiligen Geist geht er in die Wüste, und im Heiligen Geist, der bei ihm und in ihm ist, überwindet er die Versuchungen Satans. Es ist eine der am schwersten verständlichen Stellen der Evangelien: Wie kann der Teufel auf die Idee kommen, Gott in Versuchung zu führen? Manche Autoren meinen, dass er sich aufgrund der bis dahin völlig unauffälligen Lebensweise Jesu nicht sicher war, ob Jesus der Messias sei. Jesus hat sich in der Wüste – mit Gebet, Verzicht, Nüchternheit – auf sein öffentliches Wirken vorbereitet und in der daraus geschöpften Kraft Satan besiegt. Er gibt uns auch darin ein Beispiel. Der menschgewordene Gottessohn ist vom Teufel niemals besiegbar. Als Herr über die Schöpfung sind die Engel und die Tiere an seiner Seite. Verbunden mit Jesus können auch wir alle Versuchungen des Bösen überwinden, indem wir beten und Verzichte üben, die unserem Leben als Christen förderlich sind.

4. Tag: 1,14-15

Erstes Auftreten in Galiläa

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

Gleich am Anfang seines öffentlichen Auftretens ruft Jesus zur Umkehr auf, die notwendig ist; denn nur so kann das Reich Gottes entstehen. Das ist die Fülle der Zeit: Die Geschichte unserer Welt, der gesamten Schöpfung; findet im Kommen des Menschensohnes und seines erlösenden Wirkens den Höhepunkt. Er ist das Alpha und das Omega, er ist die Mitte. Er möchte sein Reich in den Herzen der Menschen aufrichten, damit er auch dort die Mitte sei. Umkehr und Glaube gehen Hand in Hand: Die Umkehr ist für den Glauben notwendig, sie zeigt die Bereitschaft, den Glauben anzunehmen; und der Glaube führt wiederum dazu, sich mehr Gott zuzuwenden und ihn als Herrn des eigenen Lebens anzuerkennen.

JESUS, deine Gnade stehe mir allezeit bei, Versuchungen zu erkennen und sie zu besiegen. Denn ich möchte deinem Ruf zur Umkehr ohne Einschränkungen folgen können.

5. Tag: 1,16-20

Die Berufung der ersten Jünger

Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Gleich am Anfang seines öffentlichen Wirkens ruft Jesus Menschen; er beruft sie in seine Nachfolge: „Kommt her!“ ist soviel wie die Einladung, ihre Sachen, d. h. ihre Netze, ihre Boote und ihre Arbeit, ja viel mehr, eigentlich ihr ganzes Leben und alles, was ihnen wichtig ist, hinter sich zu lassen. „Folgt mir nach!“ ist die Aufforderung, seine Jünger zu werden und überall dorthin zu gehen, wo er hingeht. Vielleicht haben sie Jesus schon gekannt, aus dem Johannes-Evangelium kann man das schließen. Jedenfalls reagieren alle vier angesprochenen Fischer ohne zu zögern auf sein Wort, lassen alles zurück und folgen ihm. Seitdem sind sie Vorbild für alle Menschen: So wie sie sollten sie auf das Wort Jesu hören. Dabei ist es nicht so wichtig, wo und wie Gottes Ruf ergeht, ob beim Beten oder bei einer Tat der Nächstenliebe oder wie bei den Jüngern Jesu mitten in der Arbeit. Sie sind Vorbild für alle Gerufenen: Auch wir sollen alles für weniger wichtig ansehen und ihm sofort nachfolgen. Zwar sind diese ersten Apostel damit noch nicht vollkommen geworden. An der Seite Jesu werden auch ihre Mängel und Schwächen sichtbar, vor allem zur Stunde des Leidens. Aber sie haben den ersten Schritt ohne Zögern getan, damit auch wir es so machen. Gleichzeitig sagt uns Jesu Einladung: in seine Nachfolge einzutreten bedeutet, Menschenfischer, Apostel zu sein bzw. es in der Nachfolge, durch die Nähe Jesu, zu werden. In der Jüngerschule lernen wir, für das Reich Gottes einzutreten, bis wir ganz zuletzt, gestärkt durch den Heiligen Geist, dafür unser Leben hingeben. Alles begann durch diese erste Begegnung - die Apostel entsprachen der ersten Gnade.

JESUS, lass mich in deiner Nachfolge nicht müde werden, sondern immer neu beginnen. Hilf mir, Menschen für dein Reich zu gewinnen.

6. Tag: 1,21-28

Jesus in der Synagoge von Kafarnaum

Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftge-lehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Derunreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Jesu Wirken ist Heilswirken: Er ist der göttliche Lehrer, der seine Zuhörer „mit Vollmacht“, im Heiligen Geist, unterweist. Seine Predigt ist nicht nur nicht langweilig, sondern sie berührt unmittelbar Kopf und Herz, weil er über bloße Regeln und Auslegungen hinausgeht und den Weg des Lebens weist. Jesus „heilt“ seine Zuhörer nicht nur von ihrer Unwissenheit, sondern er macht ihnen auch deutlich, was in ihrem Inneren gegen Gott steht und hilft ihnen, das zu überwinden. Wie wichtig ist es, damals wie heute, auf die Stimme Jesu wirklich zu hören! Vor allem aber heilt Jesus die Kranken und die von bösen Geistern Besessenen. Die bösen Geister erkennen ihn, ihr Zeugnis für ihn erlaubt er aber nicht: „Schweig!“ befiehlt Jesus. Alle seine Heilungen sind ein von den Propheten angekündigtes Zeichen für die Ankunft des Reiches Gottes, für eine echte Befreiung und Rettung der Menschen. Die Heilungen des Leibes sind daher im Evangelium ein Hinweis, dass Jesus gekommen ist, unsere Seelen gesund zu machen, damals wie heute. Heilungen des Leibes sind heutzutage selten, auch wenn sie weiterhin vorkommen. Die Heilung der Seelen geschieht seit damals unaufhörlich durch seine großzügige Gnade, vor allem in der Taufe und in der Beichte. Es liegt an den Menschen, seine Barmherzigkeit und Güte auszuschöpfen.

JESUS, schau auf meine Schwächen und Gebrechen und heile mich durch deine Gnade.

7. Tag: 1,29-34

Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus - Heilung von Bessesenen und Kranken

Sie verließen die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes gleich in das Haus des Simon und Andreas. DieSchwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie sorgte für sie. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war.

Jesus ist für alle da, und für jeden Einzelnen. Er geht auf die Massen zu und gleichzeitig kümmert er sich um jeden, beugt sich über ihn, hat ein ermutigendes Wort und heilt. Es wundert uns nicht, dass er sich der Schwiegermutter des Petrus besonders annimmt. Petrus hat alles zurückgelassen und ist an der Seite Jesu. Der aber wird für seine Familie zum Segen. Gott lässt die Seinen nicht im Stich! Wer ihm großzügig folgt, erfährt seine Güte und erkennt, dass Gottes Großzügigkeit uns immer übertrifft. Jesus ist bereit, überallhin zu gehen, wo man ihn bittet. Doch meistens kommen jene, die seine Hilfe suchen, ohnedies zu ihm, sie laufen ihm überall nach. Das ermutigt uns, ihm alle Kranken und Leidenden vorzustellen und ihn für sie zu bitten: Wie viele Kranke und Leidende gab es zu allen Zeiten - bis heute! Jesus hat die bösen Geister wirksam zurückgedrängt und so die Menschen von ihrem Einfluss befreit. Dennoch sind sie nach wie vor in der Welt und können auch heute den Menschen gefährden. Sie sind vor allem eine Gefahr für die Seele. Auch heute helfen das Vertrauen und die Zuflucht zum Herrn.

JESUS, schau auf alle, die an Leib und Seele leiden, und schenke ihnen Heilung.

8. Tag: 1,35-45

Aufbruch von Kafarnaum; Die Heilung eines Aussätzigen

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eiltenihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Jesus sucht und findet trotz allen Andrangs Zeit zum Gebet. Er entzieht sich nicht den Menschen, aber er verwendet auch Zeit für den innigen, ungeteilten Umgang mit seinem Vater im Himmel. Jesus schaut nicht auf sich, hat nicht zuerst und vor allem sich im Blick, sondern schenkt sich großzügig Gott und den Menschen. Um Kraft zu haben für den Dienst am Nächsten braucht man das Gebet, das Gespräch mit Gott. Zuerst Gott, dann die anderen, zuletzt wir selbst, das ist eine gute Ordnung. Es ist klar, dass die Menschen Jesus suchen, denn so viele – alle – möchten geheilt werden. Aber er orientiert sich nicht bloß an dem, was die Leute wollen. Er will zu allen gelangen – sein Einsatz, seine Großzügigkeit kennen keine Grenzen.

Bei manchen Kranken ist schon ihr Blick eine Bitte um Heilung. Beim Aussätzigen ist es anders: Er kommt und bittet: „Wenn du willst …“ Er kommt mit Vertrauen, denn er weiß, dass Jesus alles kann. Die Heilung vom Aussatz, von der äußeren Unreinheit ist ein Hinweis auf die Heilung des Inneren, des Herzens, der Seele: „Selig, die ein reines Herz haben …“ (Mt 5,8). Damals wie heute ist diese Herzensreinheit absolut notwendig, um Gott schon in dieser Welt zu schauen: Der ungetrübte Blick auf ihn, der innerlich freie Umgang mit ihm! Aus Mitleid heilt Jesus den Aussätzigen: Unergründlich groß ist diese Güte, diese Barmherzigkeit des Herrn, mit der er sich aller erbarmen möchte und es auch tut, wenn sie nur darum bitten. Und so groß ist die Freude des Geheilten, dass er das Verbot Jesu unmöglich einhalten kann und überall von der Heilung erzählt. Machen auch wir sein barmherziges Wirken bekannt, künden auch wir die Großtaten Gottes!

JESUS, manchmal verlieren wir dich aus den Augen. Lass dich wieder finden, damit wir mit neuer Kraft und Klarheit dem Nächsten von dir erzählen können.

Markus Kap. 2 - Einleitung

Im 2. Kapitel des Markusevangeliums lesen wir vier Perikopen, die bei aller Unterschiedlichkeit doch eines gemeinsam haben: Jesus sagt oder tut etwas, das von manchen der Menschen, die es erleben, als verstörend empfunden wird. Es kommt zu Gesprächen, in denen Jesus auf den Widerspruch eingeht: Er stellt Gegenfragen, die die tiefere Ursache der Verwunderung aufdecken. Er formuliert kurze Merksätze, über die man lange nachdenken kann. Und gegen Schluss steht meist auch ein "starkes" Wort, das prägnant festhält, was seine Sendung ist.

9. Tag: 2,1-12

Die Heilung eines Gelähmten

Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er (wieder) zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; under verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen (die Decke) durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Diese Geschichte zeigt uns, wie im Wirken Jesu "Leib-Sorge" und "Seel-Sorge" zusammengehören. Darüber hinaus ist sie aber auch ein kleines Kabinettstück der Erzählkunst in den Evangelien. Deshalb wollen wir zuerst beobachten, wie uns hier in wenigen Strichen eine Szene voll drastischer Anschaulichkeit und berührender Menschlichkeit geboten wird, die auch mit einer feinen Prise Humor gewürzt ist. Gerade so bezeugt und erschließt uns der Evangelist, was Menschen in der Begegnung mit Jesus damals wie heute erfahren können.

Unser erster Blick fällt auf ein berstend volles Haus. So viele Menschen wollen Jesus hören, als er "ihnen das Wort verkündete" (V. 2), dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz ist. Wer jetzt erst kommt, hat keine Chance, zu ihm vorzudringen. – Ein zweiter Blick: Einige Leute, die offensichtlich von Jesu heilenden Taten gehört hatten, bringen einen Mann herbei, dessen