Marokko fotografieren - Jörg Löffler - E-Book

Marokko fotografieren E-Book

Jörg Löffler

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Beschreibung

Finden Sie die schönsten Foto-Locations in Marokko!

  • Mit Karten, Koordinaten und QR-Codes
  • Acht Städteporträts von Asilah über Fes bis Marrakesch
  • Landschaften satt: Gebirge, Wüste, Küste
  • Tipps für das Fotografieren von Menschen und Situationen

Folgen Sie dem Marokko-Kenner Jörg Löffler und der Fotografin Karen Meyer-Rebentisch und erfahren Sie, wo Sie faszinierende und typische Motive in Marokko finden. Neben zahlreichen Bildbeispielen erhalten Sie praktische Tipps, wie und wann Ihre Aufnahmen am besten gelingen und worauf Sie beim Fotografieren in dem islamisch geprägten Land besonders achten sollten.
Marokko ist ein spannendes Reiseland, das alle Sinne intensiv anspricht. Nur wenige Flugstunden von Mitteleuropa entfernt, kann man in eine ganz andere, fremde Welt eintauchen. Ein Rausch der Farben und Formen, das unglaublich brillante Licht, die Vielfalt der Landschaften, orientalische Architektur, bunte Märkte und ursprüngliche Handwerkskunst – das alles macht den Maghrebstaat zu einem Traumziel für Reisefotografinnen und -fotografen. Zugleich ist Marokko ein sicheres Reiseland mit gastfreundlichen Menschen.

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Jörg Löffler · Karen Meyer-Rebentisch

MAROKKO FOTOGRAFIEREN

Faszinierende Landschaften und orientalische Kultur

Jörg Löffler, Karen Meyer-Rebentisch

Lektorat: Rudolf Krahm

Lektoratsassistenz: Anja Weimer

Copy-Editing: Kerstin Grebenstein, www.buch-fuer-buch.de

Satz: Anna Diechtierow

Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow, unter Verwendung von Fotos der Autoren

Alle Fotos von Karen Meyer-Rebentisch, mit Ausnahme der Bilder auf Seite 27, 35, 153, 157, 186, 228 und 280 von Jörg Löffler

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print978-3-86490-664-0

PDF978-3-96088-762-1

ePub978-3-96088-763-8

mobi978-3-96088-764-5

1. Auflage

Copyright © 2021 dpunkt.verlag GmbH, Wieblinger Weg 17, 69123 Heidelberg

Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinenwarenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen. Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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JÖRG LÖFFLER arbeitet seit über 30 Jahren als Reiseleiter und Reiseführer und hat Marokko mehr als 30-mal sowohl auf eigene Faust als auch beruflich bereist. Ihn faszinieren vor allem die gastfreundlichen Menschen und die Landschaften des Landes.

DR. KAREN MEYER-REBENTISCH ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Fotografin. Schon bei ihrer ersten Reise nach Marokko ist sie dem Zauber des Landes verfallen. Ihre Fotos aus Marokko und anderen schönen Orten der Welt finden Sie auf ihrer Webseite www.meyer-rebentisch.de.

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

Alltag in Marokko

DER NORDEN

Casablanca

Rabat und Sale

Asilah

Tetouan

Rif-Gebirge

Chefchaouen

Fes

Handwerk und Kunsthandwerk

Arabische Architektur

Menschen fotografieren

Märkte

DER SÜDEN

Atlantikküste

Essaouira

Tafraoute und Umgebung

Der Anti-Atlas

Die Dades-Schlucht

Berberarchitektur

Lalla Mimouna

Zagora und Umgebung

Oasen

Die Wüste

Der Hohe Atlas

Marrakesch

Gartenkunst

Index

Wüstencamp Erg Chebbi – Sahara Garden21 mm · ISO 1600 · Blende 6,3 · 1/250 s

Einleitung

Hohe Berge, grüne Täler, mäandernde Flüsse, trockene Stein- und Sandwüsten, abwechslungsreiche Küstenlandschaften, Einsamkeit und Trubel – Marokko ist ein spannendes Reiseland, das alle Sinne anspricht. Nur drei bis vier Flugstunden von Mitteleuropa entfernt, bekommt man das Gefühl, in eine ganz andere, fremde Welt einzutauchen. Ein Rausch der Farben und Formen, das unglaublich brillante Licht, die Vielfalt der Landschaften, bunte Märkte und faszinierendes Kunsthandwerk – das alles macht den Maghreb-Staat zu einem Traumziel für Fotografinnen und Fotografen.

Die Menschen in Marokko sind herzlich und gastfreundlich. Viele Reiseanbieter offerieren Gruppenrundreisen, aber auch ein selbstorganisierter Trip ist dank einer gut funktionierenden touristischen Infrastruktur mit kleinem Budget problemlos möglich. Da der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landes ist, finden Besucher hier fast alles, was sie während eines Aufenthaltes benötigen. Die Einreise ist mit Reisepass ohne Visa möglich. Außerdem ist Marokko ein sicheres Reiseziel mit geringer Kriminalität. Das gesundheitliche Risiko ist ebenfalls sehr gering. Die marokkanische Währung Dirham/MAD ist ziemlich stabil, der Wechselkurs liegt bei etwa 10,7 MAD für 1 Euro. Tauschen Sie Geld am besten am Flughafen oder in Wechselstuben der größeren Städte.

Uns begeistert an Marokko vor allem die Vielfalt der Kultur und Lebensweise, die Freundlichkeit und Gelassenheit der Menschen, die Weite der Landschaften im Süden und das überwiegend gute Wetter. Besonders interessant ist der Gegensatz von Stadt und Land sowie Norden und Süden – hier ist man in ganz verschiedenen Welten unterwegs!

Die von Marokko annektierte Westsahara werden wir in diesem Fotoscout nicht berücksichtigen: Dieses große Gebiet ist fotografisch wenig interessant. Die Infrastruktur ist deutlich schlechter als im übrigen Marokko. Man wird aufgrund des unklaren völkerrechtlichen Status von der Deutschen Botschaft nicht konsularisch betreut und das Auswärtige Amt rät sogar von Reisen dorthin ab.

NACH MAROKKO KOMMEN

Am günstigsten und bequemsten ist Marokko von Deutschland aus per Flugzeug zu erreichen. Direkt nach Marokko fliegen Eurowings, Lufthansa, Royal Air Maroc und Ryanair. Umsteigeflüge werden vor allem über Paris, Madrid, Lissabon, Brüssel, Genf und Amsterdam angeboten. Die wichtigsten Flughäfen sind Casablanca, Marrakesch und Agadir.

Mit dem PKW von Deutschland nach Marokko braucht man gut drei Tage. Fährverbindungen gibt es ab Spanien bzw. Gibraltar. Aber auch von Italien (Genua oder Savona) und Frankreich (Sete) aus gehen Fähren. Der eigene Wagen lohnt nach unserer Einschätzung nur, wenn man sehr lange vor Ort bleiben möchte oder es sich um einen Campingwagen handelt. Denn zu den Spritkosten für die mehr als 2.500 Kilometer lange Reise ab Deutschland kommen noch die Autobahngebühren und die Fährkosten (z. B. kostet die Fähre von Algeciras nach Ceuta 120 Euro).

VOR ORT UNTERWEGS SEIN

Das Land bietet eine hervorragende Infrastruktur mit gut ausgebauten Fernstraßen und Autobahnen, Eisenbahnlinien und Busverbindungen. Leihwagen kann man ab ca. 15 Euro pro Tag mieten, man bucht sie aber am besten schon vorab in Deutschland. Auch der Benzinpreis von ca. 12 MAD pro Liter wird Mitteleuropäer sicherlich erfreuen. Bahn- und Buspreise sind noch günstiger und belaufen sich auf ungefähr 35 – 50 MAD pro 100 Kilometer.

Der Verkehr in den Städten ist für unser Empfinden etwas chaotisch, aber nicht aggressiv, eher umsichtig. Auf den Landstraßen außerhalb der Region Casablanca – Rabat – Tanger – Meknes – Fes – Marrakesch gibt es recht wenig Verkehr. Mit häufigen Verkehrskontrollen durch die Polizei, die Ausländern gegenüber aber freundlich gesinnt ist, muss gerechnet werden. In den Städten zahlt man den Parkwächtern, die an den Sicherheitswesten zu erkennen sind, die Parkgebühren pro Tag (ca. 3 MAD) bzw. pro Nacht (ca. 20 MAD).

VOR ORT LEBEN

Marokko ist für unsere Verhältnisse ein günstiges Reiseziel. Mehrbettzimmer im Hostel sind schon für weniger als 100 MAD pro Nacht zu haben. Ein einfaches Doppelzimmer mit eigenem Bad bekommt man ab 200 MAD, für 500 MAD kann man schon einen gewissen Standard erwarten. Luxushotels in historischen Riads, Kasbahs oder auch Neubauten können ein Vielfaches kosten.

Das Frühstück in landestypischen Unterkünften ist für Westeuropäer eher ungewohnt. Es gibt kaum Aufschnitt und Käse, dafür diverse Gebäckarten. Das Angebot an Restaurants und Cafés ist umfangreich. Ein Kaffee oder Minztee kostet ca. 10 MAD, ein warmes Essen kann man ab ca. 30 MAD bekommen. Die marokkanische Küche ist weltberühmt. Allerdings ist sie bei weitem nicht so verfeinert, wie es in Europa dargestellt wird. Sie ist bodenständig und reell, die Auswahl an Gerichten wie Tajine, Couscous und Fleischspießen ist begrenzt, auch gibt es wenig regionale Unterschiede. Der Preis oder die Restaurantkategorie sind keine Garantie für die Qualität des Essens. Wir haben oft die leckersten Gerichte in einfachen Restaurants erhalten. Eine Lizenz zum Ausschank von Alkohol haben nur wenige Gastronomen.

In den größeren Städten bieten einige große Supermärkte eine enorme Produktvielfalt. In den französischen Carrefour-Märkten kann man auch Alkohol kaufen. Ansonsten findet man eher viele kleine Läden an jeder Ecke, die Produkte des täglichen Bedarfs anbieten. Obst und Gemüse wird eher an den Rändern der Altstädte verkauft, da hier die tägliche Anlieferung frischer Ware einfacher ist als in den engen Altstadtgassen. Die Preise für Lebensmittel liegen erheblich unter dem, was wir in Mitteleuropa gewohnt sind.

Leider besteht die Gefahr einer Magen-Darm-Verstimmung. Kaufen Sie Trinkwasser deswegen lieber in Flaschen, waschen Sie Obst vor dem Verzehr und meiden Sie rohe Lebensmittel, wenn Sie empfindlich sind. Wenn Sie innerhalb des Landes telefonieren oder surfen wollen, kaufen Sie sich eine SIM-Karte von Maroc Telecom oder anderen Anbietern. Ein Internet-Datenvolumen von 5 GB kostet ca. 50 MAD und gilt einen Monat lang.

KLIMA UND JAHRESZEITEN

In Marokko gibt es zwei vorherrschende Klimazonen: mediterran im Norden und saharisch beeinflusst im Süden. Daher ist die beste Reisezeit für den Norden Mitte März bis Juni und September bis Mitte Oktober. Der Süden ist ganzjährig gut zu bereisen außer im Juli und August, da es dann zu heiß ist und sehr viele Touristen im Land sind. Eine Ausnahme bildet die ganzjährig milde Atlantikküste. In den warmen Monaten gibt es in Südmarokko oft wochenlang einen blauen Himmel. Abwechslungsreicher sind die Lichtstimmungen für die Fotografie in den Herbst- und Wintermonaten sowie im zeitigen Frühjahr, allerdings gibt es dann kein verlässliches Badewetter.

REISEDAUER

Marokko ist so groß und vielfältig, dass wir für eine Reise durchs ganze Land (ohne die Westsahara!) mindestens drei Wochen empfehlen. Gerade für Fotografinnen und Fotografen erscheint es uns sinnvoll, immer wieder mal mehrere Tage am selben Ort zu verbringen. So bekommen Sie ein Gefühl für Ihre Umgebung und können die verschiedenen Motive zu unterschiedlichen Tageszeiten und Lichtsituationen aufnehmen. Hinweise für die optimalen Zeiten finden Sie immer wieder in diesem Fotoscout. Wollen Sie nur den Norden bereisen, so halten wir einen Aufenthalt von 12–14 Tagen für angemessen, für den Süden sollten es mindestens 14 Tage sein.

VERHALTENSREGELN

Dieses Thema ist ein sehr wichtiges, da das Einhalten von ein paar Regeln und Umgangsformen erheblich zum Erfolg Ihrer Reise und Ihrem Wohlgefühl beitragen kann.

1. Versuchen Sie unbedingt, mit den Menschen zu kommunizieren! Sie werden schnell merken, ein freundliches Lächeln, ein Nicken, ein »Bonjour« von Ihnen reicht oft schon, um eine sehr freundliche Stimmung zu schaffen. Fragen Sie vorher, wenn Sie ein Foto von Menschen machen wollen. Respektieren Sie ablehnende Gesten vor allem bei einheimischen Frauen!

2. Versuchen Sie, sich ein paar Worte der in Marokko gesprochenen Sprachen Arabisch, Französisch, Spanisch (im Norden) und vielleicht sogar ein paar Worte aus einer der drei Berbersprachen einzuprägen. Die Menschen freuen sich sehr darüber und Sie schaffen damit eine gute Atmosphäre.

3. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen von Händlern, Parkwächtern, Guides oder anderen Personen. Bleiben Sie freundlich, haben Sie Geduld und bedenken Sie immer, dass diese auch nur versuchen, zu überleben, und auf ein kleines Geschäft mit Ihnen hoffen. Da viele Händler auch etwas Deutsch verstehen, können Sie, wenn Sie unsicher sind, ob Sie etwas erwerben möchten, auch sagen »Inschallah – Ich komme morgen wieder«. Damit legen Sie Ihre Entscheidung in Allahs Hand und diese wird vom Händler akzeptiert.

4. Äußern Sie sich nie respektlos über den Islam. Fragen zur Religion sind gerne gesehen, Kritik allerdings nicht. Der christliche Glaube wird respektiert. Wenn Sie sich als Atheist bezeichnen, trifft das auf Unverständnis. Religiöse Stätten des Islam wie Moscheen und Friedhöfe dürfen mit wenigen Ausnahmen von Nichtmuslimen nicht betreten werden. Informieren Sie sich, wann Ramadan ist. Zu dieser Zeit ist es weniger vergnüglich, da viele Lokale geschlossen sind, und man sollte in der Öffentlichkeit nicht essen oder trinken.

Straßenszene in Nordmarokko/Tetouan, aufgenommen mit einer Handykamera. Das Bild strahlt Ruhe aus und zeigt zugleich den großstädtischen Trubel.

Hier haben mich die Farben fasziniert. Ich habe mich für dieses Foto ins Café gegenüber gesetzt, die Kamera auf dem Tisch in Position gelegt und einfach mal abgewartet. Die gewollte Unschärfe betont die Bewegung.43 mm · ISO 100 · Blende 9 · 1/15 s · B+W-Polfilter

5. Verhalten Sie sich respektvoll gegenüber Uniformierten. Diese sind hoch geachtete Personen und sollten ohne explizites Einverständnis auch nicht fotografiert werden. Respekt sollte in Gesprächen und im Verhalten auch gegenüber dem Königshaus aufgebracht werden.

6. Ihnen wird mehr Achtung entgegengebracht, wenn Sie sich angemessen bekleiden. Frauen sollten mindestens Schultern und Knie bedecken und auf ein tiefes Dekolletee verzichten. Kurze Hosen bei (nicht ganz jungen) Männern gelten als lächerlich. Als Tourist werden Sie als wohlhabend eingestuft, entsprechend stößt es auf großes Unverständnis, wenn Sie zerschlissene oder verschmutzte Kleidung tragen.

7. Treten Sie als Frau immer freundlich, aber bestimmt auf, vermeiden Sie direkte Blickkontakte zu fremden Männern. Werden Sie nach Ihrer Familie gefragt, so ist es vorteilhaft, einen »Ehemann« zu erfinden, sofern nicht ohnehin vorhanden.

8. Stellen Sie sich mental darauf ein, dass die Dinge hier anders und oft auch langsamer laufen. Hetzen Sie nicht durch den Tag, sondern genießen Sie auch mal Ihre Zeit in Marokko. Setzen Sie sich in ein Straßencafé und beobachten Sie die Menschen. Denn: Als Allah die Zeit schuf, schuf er sie reichlich!

ZU UNSEREM FOTOSCOUT

Einen Fotoreiseführer für Marokko zu schreiben ist eine spannende Herausforderung für uns gewesen. Wir beide lieben das Land, und obwohl wir schon oft dort waren, gibt es doch immer noch etwas Neues zu entdecken. Und es macht uns sehr viel Spaß, unsere Begeisterung für das Land mit Ihnen als Leserinnen und Leser zu teilen.

An dieser Stelle möchten wir das Konzept für dieses Buch erläutern:

Wir haben Marokko in Nord und Süd aufgeteilt. Diese Teilung ist nicht in jeder Hinsicht aufrecht zu erhalten, ist aber eine Erleichterung für all jene, die (zunächst) nur einen Teil des Landes bereisen möchten. Innerhalb dieser beiden großen Bereiche stellen wir sowohl wichtige Städte und Regionen, aber auch Landschaften vor. Eine Ausnahme bildet die Atlantikküste, die sich vollständig von Nord nach Süd durchs Land zieht. Angesichts der Größe und Vielfalt des Landes konnten und wollten wir nicht für jeden genannten Ort jede (fotografische) Sehenswürdigkeit vorstellen. Stattdessen zeigen wir Ihnen exemplarisch die für eine Region oder Stadt herausragenden Sehenswürdigkeiten, die sich auch gut fotografieren lassen, und weisen darauf hin, wo man andernorts ähnliches besuchen und ablichten kann. Es gibt also eine Menge Querverweise in diesem Buch.

Zusätzlich zu den Kapiteln über die verschiedenen Orte und Regionen haben wir thematische Kapitel geschrieben – zum Beispiel über Bauweise und Architektur oder über das Fotografieren von Menschen. Auch diese werden exemplarisch an einem Ort oder Thema vorgestellt. So zeigen wir Koranschulen vor allem am Beispiel von Fes und Gartenkunst vor allem am Beispiel von Marrakesch. Es gibt ein Kapitel über Berberarchitektur und eines über Handwerkskunst. Wir möchten Sie ausdrücklich ermuntern, den vielen Verweisen zu folgen und auch vom Index häufig Gebrauch zu machen. Unsere Sicht auf das Land ist von langjähriger Erfahrung geprägt und durch die Lektüre vielfältiger Literatur bereichert. Dennoch ist es ein ganz subjektiver Blick. Vieles kann man so sehen, wie wir es beschreiben, aber auch ganz anders. Das gilt auch für unsere Vorschläge, was sich besonders gut als Motiv eignet. Die meisten Orte sind mit QR-Codes versehen, die die Koordinaten enthalten. Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone und ggf. einer entsprechenden App, um den Ort mit einem digitalen Kartenservice wie z. B. Google Maps anzuzeigen.

Wir haben darauf verzichtet, immer den genauen Aufnahmestandpunkt anzugeben, denn vieles ist im Fluss: Das Licht ändert sich, eine Szenerie ändert sich je nach Jahreszeit oder durch das Hinzukommen von Menschen, parkenden Autos oder anderen Faktoren. Bitte probieren Sie selbst aus, von welcher Stelle aus genau sich Ihre Bildidee am besten verwirklichen lässt.

Neben den für die Fotografin und den Fotografen (die ich hier abwechselnd anspreche, um niemanden auszuschließen) wichtigen Informationen über besonders faszinierende Motive haben wir noch einiges an Hintergrundfakten in diesem Buch untergebracht. Denn wir sind sicher, je mehr Sie über das Land und seine vielen Facetten wissen, desto mehr Bildideen werden sich Ihnen eröffnen.

Lassen Sie sich beim Lesen in unserem Buch ein bisschen treiben – so wie Sie es auch bei Ihrer Marokkoreise tun sollten.

UND WENN SIE NOCH MEHR WISSEN MÖCHTEN

Die unserer Meinung nach momentan besten Reiseführer zu Marokko auf dem deutschsprachigen Markt sind aus dem Reise Know-How Verlag (auch der »Kulturschock«), der »Baedeker« sowie der »Stefan Loose« aus dem MairDumont Verlag. Eine informative und aktuelle Webseite ist www.marokko.com. Für die Orientierung vor Ort empfehlen wir Google Maps oder die auch offline nutzbare Navigationsapp maps.me.

Möchten Sie den exakten Lichteinfall vor Ort im Voraus berechnen, ist die kostenpflichtige App The Photographer’s Ephemeris (TPE) oder die App Sun Surveyor nützlich.

WAS KOMMT IN DIE FOTOTASCHE?

Die möglichen Motive in Marokko sind enorm vielfältig. Deshalb ist es gut, ein weites Spektrum an Möglichkeiten abzudecken. Günstig ist es, neben der »großen« Kamera (Spiegelreflex- oder Systemkamera) noch ein Smartphone mit guter Bildqualität dabei zu haben. Dieses haben Sie schneller und unauffälliger zur Hand, was vor allem beim Fotografieren von Alltagssituationen nützlich ist. Zudem sind mit dem Smartphone bei passendem Licht gute Weitwinkelaufnahmen der Landschaft möglich. Für Ihre »Große« sollten Sie ein Zoom mit mittelgroßem Brennweitenbereich dabei haben, um schnell auf wechselnde Situationen reagieren zu können. Wenn dieses überdies noch lichtstark ist, lassen sich auch Motive in Innenräumen gut bewältigen. Ansonsten sollte noch eine lichtstarke Festbrennweite mit ins Gepäck.

Nehmen Sie ausreichend Speicherkarten mit, denn es gibt wirklich viel zu fotografieren. Ich bevorzuge es, lieber mehr Karten mit geringerem Volumen dabei zu haben und häufiger zu wechseln – im Fall eines Verlustes sind dann nicht gleich alle Bilder weg. Ein Wechselakku sollte auch im Gepäck sein. Sie können ihn ohne Adapter in Ihrer Unterkunft aufladen. Auch eine Powerbank ist sinnvoll.

Ein Polfilter – wir verwenden die Filter von B+W – ist hilfreich, um Spiegelungen des oft starken Sonnenlichts zu minimieren und damit sattere Farben zu erreichen.

Wenn noch Platz im Koffer ist, würde ich auch ein Stativ einpacken. In vielen Innenräumen ist Blitzen nicht gestattet und Bilder mit vorhandenem Licht werden ohnehin natürlicher. Die in Marokko eher kurze Blaue Stunde erlaubt es zudem, sehr stimmungsvolle Fotos zu machen.

Denken Sie auch daran, Tücher oder einen Blasebalg zur Säuberung von Kamera und Objektiv dabei zu haben, denn bisweilen ist es in Marokko recht staubig.

Alltag in Marokko