Masterplan: Wie Elon Musk unsere Welt erobert - Andreas Dripke - E-Book

Masterplan: Wie Elon Musk unsere Welt erobert E-Book

Andreas Dripke

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Beschreibung

Das politische Engagement von Elon Musk seit 2024/25 ist kein Zufall, sondern ein meisterhaft ausgeklügeltes Manöver. Der reichste und mächtigste Mensch der Welt verfolgt einen Masterplan, in dem sich alle Innovationen und Unternehmungen sowie politischen Ambitionen wie Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Tesla, SpaceX, Starlink, X, x.Al, Grok, Neuralink, Hyperloop, Boring, DOGE, globaler Polit-Influencer - alles passt perfekt zum Plan.Dieses Buch enthüllt den Musk'schen Masterplan in seiner Gesamtheit. Zugleich zeigt es auf, wie das "First Principle Thinking" funktioniert, die Denkweise, mit der es Elon Musk gelingt, jeden Markt, den er angreift, zu revolutionieren. Tesla hat die Autobranche auf den Kopf gestellt. SpaceX ist zur führenden Weltraumfirma aufgestiegen und will bald den Mars besiedeln. Starlink ist dabei, mit einem weltumspannenden Satellitennetzwerk die Tele-/Mobil-kommunikationsbranche zu erobern - und leistet (nebenbei) militärische Hilfe im Krisenfall. X (ehemals Twitter) ist auf dem Weg, sich zu einem universellen Mediengiganten und einer Everything-App zu entwickeln. X.Al/Grok hat sich an die Spitze bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gesetzt. Unter dem Namen Optimus lässt Elon Musk einen menschen-ähnlichen Roboter entwickeln, der in Zukunft so selbstverständlich zu unserem Alltag gehören soll wie heute das Smartphone. Weiterhin arbeitet Elon Musk an Computerchips, die in unsere Schädel eingepflanzt werden zu einem "Internet der Gehirne" , um das Denkvermögen der Menschheit zu einem einzigen Denkkomplex zu verschmelzen: "Menschheit 2.0". Mit seinem Masterplan ist Elon Musk weilt mehr als ein irrer Innovator und cleverer Geschäftsmann, sondern auch ein global agierender Polit-Akteur. Im Handstreich hat er sich selbst in die US-amerikanische Regierungsspitze katapultiert. Doch die USA sind ihm nicht genug. So mischt er sich bspw. in Brasilien, Großbritannien und seit kurzem auch in Deutschland unverblümt in die Politik ein. Denn um seinen Masterplan zu verwirklichen, braucht er neben seinen Innovationen und seinem Milliardenvermögen auch die Weltpolitik.

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Seitenzahl: 466

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ausgewählte Zitate von Elon Musk1

„Ich gründe Firmen nicht deshalb, um Firmen zu gründen, sondern um Dinge zu erledigen.“

„Eine Firma aufzubauen ist wie Kuchen backen. Man braucht von allen Zutaten genau die richtige Menge.“

„Wenn etwas wichtig genug ist, dann mach es, auch wenn alle Chancen gegen dich stehen.“

„Ein Unternehmen aufzubauen ist nicht jedermanns Sache. Ich würde sagen, dass die oberste Priorität eine hohe Schmerzgrenze ist.“

„Es ist sehr wichtig, dass Du die Leute magst, mit denen Du zusammenarbeitest. Andernfalls wird Dein Job ziemlich trostlos sein.“

„Menschen arbeiten besser, wenn sie das Warum und die Ziele kennen.“

„Wenn ein Umzug zum Mars beispielsweise beinahe 100.000 Dollar kostet, denke ich, dass fast jeder diese Summe durch Arbeit und Sparen zusammenkriegt.“

„Alle anderen KIs, die ertellt werden, suchen nicht maximal nach der Wahrheit; sie werden eher darauf trainiert, politisch korrekt zu sein. Wir brauchen eine KI, die die Menschheit liebt, und deshalb habe ich xAI geschaffen.“

„Unsere Existenz kann nicht nur darin bestehen, ein erbärmliches Problem nach dem anderen zu lösen. Es muss Gründe geben zu leben.“ Elon Musks Antwort auf die Frage, ob man vor ambitionierten Raumfahrtunternehmungen nicht erst die Probleme auf der Erde lösen müsse.2

Inhalt

Vorwort

Bill Gates, Steve Jobs und Elon Musk

Keine Biografie, sondern Unternehmertum

Staatschefs sind die Dinosaurier der Weltpolitik

Wie Leonardo da Vinci oder Jules Verne

Ist Elon Musk der mächtigste Mann der Welt?

Der Masterplan der Masterpläne

Serial Entrepreneur Elon Musk

„Südafrika wie ein Gefängnis“

„Urlaub machen bringt dich um“

Übergroße Visionen erfordern Opfer

Elon Musk ganz privat

Der reichste Spinner der Welt

Elon Musk kauft Coca-Cola – ein Scherz, oder?

Private Flieger und exotische Autos

Multitasking: Arbeiten, lesen, feiern

Ruf nach „freier Rede“ bringt die Medien auf

Masterplan für logisches Denken

Der geheime Masterplan von Tesla Motors

Elon Musk nutzt das First-Principle-Denkmuster

Logik statt Bauchgefühl

Tesla übernimmt den Automarkt

Nikola Tesla – Erfinder und Namenspatron

Elektromobilität im Jahr 1821

Erster Hybrid von Ferdinand Porsche

Ökosystem und Image für ein neues Zeitalter

Neue Ära der Elektromobilität seit 1990

Tesla Roadster der Erste und der Zweite

Zurück in die Zukunft mit Flügeltüren

Aha-Moment Cybertruck

Tesla wird international

Tesla kurz vor der Pleite

Tesla prescht voran: SUV im Online-Shop

Elon Musk in der Hölle

Tesla schreibt rot

Tesla überholt im Premiumsegment

Tesla wird wertvoller als BMW

Tesla wird ein echtes Autounternehmen

Tesla nicht unangreifbar

Analysten sagen den Kollaps von Tesla voraus

Elon Musk kann das Tricksen nicht lassen

Ein Achtungserfolg für VW – mit Schummelei

Tesla etabliert sich im oberen Marktsegment

Billionen-Company mit fast 80 Prozent Marktanteil

Auto mit Raumfahrtantrieb

Der Traum vom Billig-Tesla platzt… oder nicht?

Effizienz nach oben, Preise nach unten

Toyota voll des Lobes über Tesla

Super-Tesla mit Yoke statt Lenkrad

Tesla Semi: Elektrischer Schwerlasttransporter

Smart Grid: Solardächer und Speicherbatterien

Tesla Masterplan Part Deux

Tesla fährt mit Power-Computern vor

Cybercab und Robovan: 2026… 2027…

Masterplan für Robotaxis

Robotaxis verändern das urbane Leben

Autonome Autos retten Menschenleben

Rückblick auf die Anfänge selbstfahrender Autos

Waymo und Cruise lassen längst autonom fahren

Amazon Zoox mischt mit

Milliardendeal mit Bitcoins als Akt der Verzweiflung

Masterplan Part Trois

Elon Musk steigt in die Rohstoffbranche ein

Stümperhaftes Agieren der Konkurrenz

Die Meute der Verfolger

Autohersteller wechseln auf E und unterschätzen D

Dinosaurier-Diskussionen in Europa

Vom Sinn und Unsinn der E-Mobilität

Warum E kaufen?

Tesla vorn, VW danach, dann China

E-Autos 2023: China und USA liegen vorne

Flickenteppich der Förderungen für Elektroautos

Bricht das Stromnetz unter den E-Autos zusammen?

Die Aufholjagd zu Tesla

VW greift Tesla an, fährt BMW und Mercedes davon

E wie Elektro, aber was ist mit I wie Intelligenz?

Audis E-SUV

E-Wende bei Mercedes

BMW schwenkt auf E um

Die Meute hetzt dem E-Trend hinterher

Arroganz, Naivität und Dilettantismus

Roboter und Künstliche Intelligenz

Menschenähnliche Roboter auf dem Vormarsch

Künstliche Intelligenz als Schlüssel

Warum autonomes Fahren so schwer ist

Maschinen wie Menschen und umgekehrt

Heimroboter Astro

Apple, Samsung, Xiaomi und Konsorten

Atlas – der „Robo Sapiens“

Vom Terminator zum Balletttänzer

Spot – Roboterhund oder Hunderoboter

Polizei-Roboter stößt auf Ablehnung

Wie gefährlich ist Künstliche Intelligenz?

Das Rennen um die beste KI

xAI bringt Grok hervor

Colossus: In 19 Tagen zum besten KI-Computer

KI und Kernkraft verbrüdern sich

Allgemeine Künstliche Intelligenz

Kann es Künstliches Bewusstsein geben?

Evolution des postbiologischen Lebens

Software und Künstliche Intelligenz

Maschinen denken besser als der klügste Mensch

Software frisst die Welt

Dem Menschen ebenbürtige Intelligenz

Ein Menschheitstraum

Antworten auf die Fragen der nächsten Dekaden

Robotergesetze von 1942 für unsere Zukunft

Autonome Waffen, die zerstören und töten

Das nullte Robotergesetz

Neue industrielle Geschäftsmodelle

Weltall der Billionäre

Neues Geschäftsmodell für Großprojekte

Nutzung der Atomkraft wie Eroberung des Alls

Digitalisierung, Genetik, Gesundheit

Geostrategische Machtbalance als Treiber

Milliardenmarkt Weltraumtourismus

Aufbruch ins All: Raketen und Satelliten

Wettrennen der Milliardäre ins All

Der Griff nach den Sternen

Firmenziel: Eine Kolonie auf dem Mars errichten

Von Falken und Drachen

SpaceX baut die stärkste Trägerrakete der Welt

Starship – die neue Generation

Die Ukraine veränderte alles, auch für SpaceX

Kampf und Kommerz Hand in Hand

Der Weltraumvertrag der UNO

Ronald Reagans Krieg der Sterne

Artemis Accords: Die USA regeln das Weltall

Die US Space Force hebt ab

Die Raumpatrouille der Orion

Satelliten rund um den Erdball

Sensationsprojekt Starlink

Das Projekt Kuiper: gewaltig und lautlos

Die EU versucht den Gegenschlag: IRIS2

China liegt vor der EU, aber hinter Starlink

Spionage am Himmel

Staatsschnüffelei im All

Elon Musk revolutioniert die Mobilfunkbranche

Von Herren und Hunden

Neuralink – Anschluss ans Gehirn

Das Internet der Köpfe – eine geniale Horrorvision

Versuche mit Hirnschrittmachern

Cochlea-Implantat für Gehörlose und Ertaubte

Vom Schwein zum Menschen

Anschluss ans Gehirn über Haube oder Stirnband

N1 markierte den Durchbruch

Da wichtigste Unternehmen dieses Jahrzehnts

Cyborgs und Roboter nähern sich an

Herausforderung: Innovationen zu Lebzeiten erleben

X – der Kampf um Twitter

YouTube löst das Fernsehen ab

Soziale Medien sind der moderne Buchdruck

Übernahme-Krimi bei Twitter

Vorkämpfer für Meinungsfreiheit

Innovation statt Ruin

X ist weit mehr als Twitter

Kampf um 100 Milliarden Dollar

Bester Deal aller Zeiten

Mit XMail zur „Everything App“

Reichweite in der Aufmerksamkeits-Ökonomie

Hyperloop und (keine) Langeweile

Hyperloop: mit 1.220 Stundenkilometern unterwegs

60 Seiten Masterplan für die Untertunnelung

Bau einer Tunnelbohrmaschine

Das Warten auf Godot hat ein Ende

Feuertaufe in Las Vegas bestanden

Smart City voraus: Snailbrook in Texas

Aufbruch in die Politik

Erstaunliche Wandlung hin zu Donald Trump

Corona und das „Woke-Virus“ änderten alles

Größter Unterstützer für Trump

DOGE – Kampf dem Bürokratiemonster

Was Europa von DOGE lernen kann

Männerfreundschaft: Trump und Musk

Musk lässt die Muskeln spielen

Interessenskonflikte… welche Konflikte?

Politik in Deutschland: Musk mischt mit

Elon Musk fordert King Charles III. heraus

Italien, Brasilien, Australien

Lässt sich ein Staat wie ein Konzern führen?

Bedrohung für die Presse

Eine Bedrohung für die Umwelt

Vorbild für die nächste Generation

Eine Gefahr – auch für die nationale Sicherheit

4,5 Billionen Dollar Marktwert in zehn Jahren

Tod auf dem Mars

Grande Masterplan

Über den Autor

Sachbücher im DC Verlag (Auszug)

Über das Diplomatic Council

Quellenangaben und Anmerkungen

Vorwort

Dieses Buch ist in erster Linie dem Unternehmer Elon Musk gewidmet, wobei sein weltpolitischer Aktionismus seit 2024/25 ebenfalls berücksichtigt wird, weil beides Teil eines Masterplans ist, der uns alle einschließt. Schritt für Schritt werden seine sehr verschiedenen Unternehmungen aufgezeigt und im jeweiligen Marktkontext beleuchtet. Er gehört zweifelsohne zu einer kleinen Riege von Ausnahme-Unternehmern wie beispielsweise auch Bill Gates und Steve Jobs, denen es gelingt, während ihrer Lebenszeit ein beinahe übermenschliches Werk zu schaffen. Alle drei eint, dass sie Innovationen hervorgebracht haben, die – etwas pathetisch formuliert – Auswirkungen auf die ganze oder jedenfalls weite Teile der Menschheit zeitigen. Die Art, wie Milliarden von Menschen heute ihren Arbeitsplatzrechner und ihr Smartphone nutzen, wäre ohne Gates und Jobs undenkbar.

Bill Gates, Steve Jobs und Elon Musk

Bill Gates und Steve Jobs haben dabei mit Microsoft bzw. Apple zwei der erfolgreichsten Digitalkonzerne der Welt gegründet. Doch Elon Musk ist einen entscheidenden Schritt weitergegangen: Als Serial Entrepreneur, also „Serien-Unternehmer“, hat er gleich eine ganze Reihe von Unternehmungen aus der Taufe gehoben – und beinahe jedes davon hat in seinem jeweiligen Marktsegment eine, wenn nicht sogar die entscheidende Führungsposition erreicht. So ist die Führungsrolle von Tesla bei Elektroautos ebenso wenig zu bestreiten wie die Vorreiterrolle von SpaceX bei der Eroberung des Weltraums. Beide Firmen stehen weit über sich hinaus dafür, wie es Elon Musk gelingt, mit seinen unternehmerischen Ideen ganze Branchen geradezu auf den Kopf zu stellen. Mit Tesla hat er praktisch alle Automobilhersteller rund um den Globus frontal gerammt und in die Enge getrieben. Mit SpaceX ist es ihm binnen weniger Jahre gelungen, die US-Raumfahrtagentur NASA ebenso wie die Europäische Space Agency ESA vorzuführen.

Die häufig kritisierte Übernahme von Twitter ist in dem Kontext zu verstehen, dass Elon Musk soziale Medien als die Kommunikationsform schlechthin einstuft – weit über das heutige Maß hinaus. Sein Einstieg in die Politik 2024/25, bei dem Twitter, zwischenzeitlich zu X umbenannt, eine Schüsselrolle spielte, verdeutlicht, dass es Musk dabei nicht „nur“ um Unternehmertum geht, sondern darum, unsere Welt entscheidend zu prägen.

Und es gibt noch eine ganze Reihe von Unternehmungen, mit denen er dabei ist, in die Zukunft der Menschheit gestaltend einzugreifen. Denn eines hat Musk mit X/Twitter deutlicher gemacht als es zuvor sichtbar war: Der Tausendsassa will nicht nur Firmen besitzen, um Geld zu verdienen, sondern erhebt weit darüber hinausgehend den Machtanspruch, maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft von Milliarden von Menschen zu nehmen. Ob er mit Starlink die Menschheit rund um den Globus neu vernetzt, mit Neuralink die Gehirne der Menschen zu einer Art „Internet of Brains“ verbinden will oder gar mit SpaceX den Aufbruch zur Besiedlung des Mars in Angriff nehmen will – Elon Musk denkt in großen Dimensionen.

Keine Biografie, sondern Unternehmertum

Das vorliegende Werk stellt keine Biografie dar. Es zeichnet nicht die Lebensgeschichte von Elon Musk nach und es versucht auch nicht, in sein Gehirn einzudringen und seine Gedanken zu erraten und seine Gefühle zu interpretieren. Vielmehr steht das Unternehmertum des Serial Entrepreneurs im Fokus, die kongeniale Art und Weise, mit der es ihm gelingt, Schlüsselbranchen umzukrempeln und damit unsere Welt maßgeblich zu verändern. Zudem lässt sich seit 2024 nicht mehr über Elon Musk schreiben, ohne seine geopolitischen Ambitionen zu berücksichtigen – die aus diesem Grund auch Eingang in das vorliegende Werk gefunden haben.

Je nach Blickwinkel mag man es als erfreulich oder grotesk empfinden, wie sehr ein einzelner Mensch unsere Zivilisation beeinflusst. Das vorliegende Buch zeichnet nach, wie Elon Musk genau dies gelingt: unsere moderne Welt in Sphären zu heben, die wir noch vor wenigen Jahren für Science Fiction gehalten hätten. Oder wie sonst ist ein menschenähnlicher Roboter, ein Computeranschluss ans Gehirn oder eine Reise zum Mars einzuordnen? Dabei wird klar, dass Elon Musk längst nicht mehr „nur ein Unternehmer“ ist, sondern ein geopolitischer Akteur, der in vielerlei Hinsicht in der Liga der mächtigen Nationalstaaten mitspielt, indem er mit seinen auf den ersten Blick oft aberwitzigen und dann doch realistischen Technologievisionen die globale Vormachtstellung der Supermacht USA in einem zuvor nur schwer vorstellbaren Maße ausdehnt. Dabei wird das althergebrachte territoriale Denkmodell der Nationalstaatlichkeit zunehmend durch einen technologischen Machtanspruch verdrängt. Diese Entwicklung zeichnet sich schon länger ab und ist spätestens seit der allgegenwärtigen Digitalisierung unserer Welt unübersehbar: Das Internet und alle anderen wesentlichen Komponenten der Digitalisierung kommen aus den USA. Ohne Microsofts Office-Software würde der Verwaltungsapparat der Bundesrepublik Deutschland zusammenbrechen, um die US-Macht an einem einzigen einfachen Beispiel aufzuzeigen. Im Bundestagswahlkampf 2024/25 hat Musk indes klargestellt, dass er noch einen viel direkteren Einfluss auf die deutsche Politik – und die in weiteren Ländern – zu nehmen gedenkt.

Staatschefs sind die Dinosaurier der Weltpolitik

Der russische Angriff auf die Ukraine, die unübersehbaren Gelüste der Volksrepublik China auf Taiwan und die Machtansprüche der USA auf Grönland machen zwar deutlich, dass territoriale Überlegungen heute noch nicht aus den machtpolitischen Erwägungen verschwunden sind. Aber Wladimir Putin, Xi Jinping und natürlich auch Donald Trump sind letztendlich Dinosaurier der Weltpolitik. Der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy formulierte bereits 1960, also mit 43 Jahren: „Die Kontrolle über den Weltraum entscheidet sich im nächsten Jahrzehnt. Wenn die Sowjets das Weltall kontrollieren, können sie die Erde kontrollieren, ebenso wie in den vergangenen Jahrhunderten die Nation, die die Weltmeere kontrollierte, auch die Kontinente beherrschte.“

Elon Musk, heute rund zehn Jahre älter als Kennedy damals, beschert den USA die Aussicht auf eine langfristige strategische Überlegenheit im All – genau wie zuvor Bill Gates im Softwarebereich, Steve Jobs im Smartphone-Business und das US-Verteidigungsministerium mit der Entwicklung des Internet in der Computervernetzung, um nur einige wenige Komponenten der technologischen Überlegenheit der Vereinigten Staaten von Amerika zu nennen.

Doch niemals zuvor hielt ein einzelner US-Amerikaner soviel globale Tech-Macht in seiner Hand wie heute Elon Musk. Die Tatsache, dass die jüngste Streitmacht der Vereinigten Staaten von Amerika, die US Space Forces, ohne die Raketentechnik von Musk im Grunde arbeitslos wäre, spricht für sich.

Dabei hat Elon Musk noch nicht einmal alle seine Karten auf den Tisch gelegt, geschweige denn seine Trümpfe ausgespielt. Dazu gehört insbesondere die Künstliche Intelligenz (KI); wer meint, dass Tesla vor allem Autos produziert, irrt gewaltig. In Wahrheit geht es vielmehr um die Vision „Künstlicher Gehirne auf vier Rädern“, die überall auf der Welt auf den Straßen fahren und dabei ihre Umgebung haargenau beobachten. Doch damit nicht genug, arbeitet Musk längst an Androiden, also menschenähnlichen Robotern, natürlich ebenfalls mit KI ausgestattet, die sich in unseren Häusern tummeln und sich dort um uns kümmern. Wem das schon wie eine Horrorvision vorkommt, der sei darauf hingewiesen, dass Elon Musk tatsächlich die Vision eines „Internet der Köpfe“ verfolgt, Chipimplantate im Gehirn, mit denen wir uns zusammenschalten können.

Wie Leonardo da Vinci oder Jules Verne

Das breite Spektrum wie auch die Abgehobenheit dieser Innovationen mag einen an die erfinderischen Skizzen des Leonardo da Vinci oder die literarischen Zukunftsvisionen eines Jules Verne erinnern. Doch im Unterschied zu da Vinci und Verne ist der technische Fortschritt heutzutage soweit, und schreitet mit immer größeren Schritten voran, dass es realistisch erscheint, die Musk’schen Träume noch zu seinen Lebzeiten zu verwirklichen, oder jedenfalls einen Teil davon.

Javier Milei, der Ende 2023 zum Präsidenten von Argentinien gewählt und bekannt wurde für seine radikalen Reformen und seine Kritik am etablierten politischen System, meinte 2024: „Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Elon Musk. Meiner Meinung nach ist er der Thomas Edison der Gegenwart, oder ich könnte sogar sagen, ein Michelangelo, ein Leonardo da Vinci. Er scheint mir ein bewundernswertes, beeindruckendes Wesen zu sein, ein Mensch, der verblüfft.“3

Gelegentlich wird Elon Musk mit Jakob Fugger verglichen, einem im 16. Jahrhundert einzigartig machtvollen Unternehmer. Geboren 1459 in Augsburg, baute er das Familienunternehmen zu einem europäischen Finanz- und Handelsimperium aus, das durch seine enge Verbindung zur Habsburger Dynastie und den Papsttümern bekannt wurde. Fugger war ein Meister des Kapitalismus, lange bevor dieser Begriff existierte. Er kontrollierte den Kupfer- und Silberbergbau, finanzierte die Monarchie und die Kirche und beeinflusste damit die Politik Europas. Die Monarchen, die in seiner Schuld standen, waren für ihn leicht beeinflussbare Marionetten – man könnte einen Vergleich zu Donald Trump ziehen, an dessen zweiter Wahl als US-Präsident Elon Musk maßgeblich beteiligt war und der ihm deshalb „irgendwie auch etwas schuldig blieb“. Das Vermögens von Jakob Fugger belief sich in heutigen Maßen auf etwa 400 Milliarden Dollar – eine Marke, die Elon Musk 2024 ebenfalls überschritt. Der Vergleich legt nahe, dass sich die Dynamik von Reichtum und Macht über die Jahrhunderte hinweg nicht grundlegend geändert hat, sondern nur in neuen Formen und Kontexten auftritt. Zurück in die Gegenwart.

Mit seinen häufig kruden Äußerungen auf X verschreckt Elon Musk regelmäßig die Öffentlichkeit und gelegentlich sogar die US-amerikanische Börsenaufsicht. Die Gunst der Presse hat er zumindest in weiten Teilen zwischenzeitlich verloren, erstens, weil er seine Abteilung für Public Relations als erste Anlauf- und Auskunftsstelle schon vor längerem abgeschafft hat in der Erkenntnis, dass die Presse aus seiner Sicht im Grunde überflüssig ist, zweitens, weil er spätestens mit der Übernahme von Twitter deutlich gemacht hat, dass er seine Statements für die Öffentlichkeit am liebsten selbst, direkt und ohne Umweg für die Presse verbreitet, drittens, weil er seit 2024 seinen politischen Einfluss überdeutlich geltend macht und viertens, weil er eine unabhängige Presse offenbar für überflüssig hält und X als die „bessere Presse“ einstuft, wie noch an späterer Stelle in diesem Buch deutlich werden wird.

Man mag manche von Musks Ideen als aberwitzige Spekulationen abtun, aber wenn sie von dem Mann kommen, der mit Tesla die weltweite Autoindustrie vorführt und mit SpaceX die Weltraumfahrt revolutioniert, dann lohnt es sich, genauer hinzusehen und vor allem seine Pläne ernst zu nehmen.

Ist Elon Musk der mächtigste Mann der Welt?

Ist Elon Musk der mächtigste Mann auf der Welt? Auf jeden Fall mächtiger als der deutsche Bundeskanzler – doch das mag man nicht als Maßstab gelten lassen. Aber auch mächtiger als die Präsidenten der USA, Russlands oder China? Das kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man diese Frage betrachtet. Natürlich besitzt Musk nicht die direkte Befehlsgewalt dieser drei Staatsämter – und schließlich gilt gemeinhin der US-Präsident als der mächtigste Mann der Welt. Doch wenn man es genau nimmt, ist damit nicht die Person – seit Anfang 2025 zum zweiten Mal Donald Trump – gemeint, sondern das Amt. Bei Musk ist es anders: seine Macht liegt in seiner Person begründet. Trump hat nicht die USA erschaffen, nicht einmal einen Bruchteil davon, aber Musk hat alle seine Unternehmungen, die angefangen haben, unsere Welt zu verändern, selbst gegründet. In diesem Sinne ist Elon Musk zweifelsohne der mächtigste lebende Mensch.

Als Elon Musk seinen ersten Elektroflitzer vorstellte, hat ihn die traditionelle Autoindustrie verlacht. Doch längst ist den Autobossen das Lachen im Hals stecken geblieben. Musks Weltraumambitionen wurden als irre Fantasien abgetan. Heute bilden seine Aktivitäten das Rückgrat der USA bei der Eroberung des Weltalls im Wettstreit mit China und Russland. Man sollte die scheinbar „irren Visionen“ des Elon Musk also ernst nehmen.

In diesem Sinne ist dieses Buch als Anregung zu verstehen, Elon Musk ernst zu nehmen. Das gilt nicht nur für das heute Offensichtliche, sondern auch für seine weit in die Zukunft reichenden Visionen wie die einer gehirn-vernetzten Menschheit oder die Besiedlung des Mars.

Der Masterplan der Masterpläne

Bei einer genauen Betrachtung der Schemata hinter den auf dem ersten Blick so unterschiedlichen Visionen Musks fällt auf: Hinter jeder einzelnen Innovation steckt ein Masterplan, eine klare Vorstellung davon, wohin die jeweilige Neuerung führen soll. Dahinter steckt eine auf Jahrzehnte ausgerichtete Denkweise, die eine zunächst scheinbar unmöglich realisierbare Idee bis zum Ende durchdenkt, genauer gesagt, vom Ende her denkt. Statt vom heutigen Zustand aus einzelne Schritte in eine ungewisse Zukunft zu gehen, stellt sich Elon Musk diese Zukunft sehr genau vor – und überlegt dann, welche Schritte notwendig sind, um dorthin zu gelangen. Diese Vorgehensweise, die der Autor in vielen persönlichen Gesprächen aus dem Umfeld von Elon Musk erfahren hat, stellt die Grundlage für den Buchtitel „Masterplan“ dar.

Indes verfolgt Elon Musk offensichtlich nicht nur in jedem einzelnen Segment, in dem er sich engagiert, einen Masterplan, sondern weit darüberhinausgehend einen „Grande Masterplan“, einen „Masterplan der Masterpläne“. Dieser offenbart sich allmählich im Ineinanderwirken der verschiedenen Gebiete. Ein Beispiel: Die von Tesla produzierten Autos erhalten Anschluss an das weltumspannende Satellitennetz Starlink, das von der Weltraumfirma SpaceX errichtet und betrieben wird. Noch offensichtlicher: Über die Meinungsbildung auf X nimmt Elon Musk Einfluss auf die globale Politik. In den USA ist er mit seiner Nähe zum amtierenden US-Präsidenten Donald Trump und seiner Rolle als Co-Chef des Anfang 2025 neu geschaffenen Anti-Bürokratiegremiums DOGE (Department of Government Efficiency) im obersten Führungskreis der Vereinigten Staaten von Amerika angekommen. Mit Starlink beeinflusst er entscheidend den Verlauf kriegerischer Auseinandersetzungen überall auf der Welt – je nachdem, ob er die Satelliten zur Zielsteuerung für Raketen und Drohnen zur Verfügung stellt, oder auch nicht.

Dieses Zusammenwirken wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer deutlicher werden, von X über Neuralink bis hin zum Hyperloop. Der Masterplan, den Elon Musk für unsere Welt hat, ist offensichtlich sehr weitreichend. In den Medien wird hierüber allerdings kaum berichtet, weil die Journalisten nur die einzelnen Puzzlestücke sehen, diese aber selten zusammensetzen.

Hinzu kommt: Die meisten der Musk’schen Innovationen sind derart grundlegend, dass sie bei der Realisierung am Anfang und immer wieder auch zwischendurch an Kinderkrankheiten leiden. Diese werden dann lang und breit in den Medien diskutiert und häufig auch der Unternehmer dahinter diskreditiert. Mit dieser Suche nach den Schwächen im hier und heute verbauen sich viele Journalisten offenkundig den Weitblick in die fernere Zukunft. Bestenfalls wird Elon Musk in den Medien als politisch „rechts“ verortet und seine unverblümte politische Einflussnahme über X kritisiert. Doch das Zusammenspiel seiner verschiedenen Aktivitäten geht weit darüber hinaus – was in der Regel übersehen wird.

Diese Lücke will das vorliegende Buch schließen. Es zeichnet Schritt für Schritt den Weg entlang der Masterplanung des Elon Musk auf, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie unsere Welt morgen und übermorgen aussehen wird. Die Frage, was Elon Musk anstrebt, lässt sich wohl mit „die Weltherrschaft“ beantworten. Allerdings nicht im Sinne von Dr. No, Blofeld, Goldfinger oder Drax 4 – einigen der fiesesten Bösewichte in den James-Bond-Filmen – sondern als ein globaler Wohltäter der Menschen. Elon Musk will der Menschheit helfen, eine bessere Menschheit zu werden – und ist fest davon überzeugt, dass er weiß, was das konkret bedeutet und was zu tun ist, um dieses Ziel zu erreichen.

Um den sagenhaften Aufstieg von Elon Musk zu verstehen, kommt man nicht umhin, die Gründe dafür auch in den Verstrickungen seiner Wettbewerber zu suchen. Während Elon Musk auf Jahrzehnte im Voraus innovativ denkt und dementsprechend agiert, blicken viele andere Unternehmenslenker im besten Fall ein paar Jahre nach vorne, von schrittweisen Fortschritten getrieben, die von den disruptiven Zukunftskonzepten eines Elon Musk Lichtjahre entfernt sind. Das gilt wohl auch für das Gros der Politiker, die höchstens bis zum Ende ihrer Amtszeit nach vorne schauen, aber deren Blick in der Regel nicht bis zum Ende der nächstfolgenden Dekade reicht. In diesem Sinne stellt das vorliegende Buch auch eine Mahnung an die Entscheidungsträger aus der Wirtschaft, aber auch der Politik dar, ihren Horizont zu erweitern und die Frage „was wird nächstes Jahr passieren?“ durch die viel weitergehende Frage „was wird im nächsten Jahrzehnt sein?“ zu ersetzen.

Andreas Dripke

Serial Entrepreneur Elon Musk

Der Techno-Tausendsassa und mittlerweile auch Polit-Influencer Elon Musk ist ein sogenannter Serial Entrepreneur, also ein Serienunternehmer, der mit immer neuen Geschäftsideen immer neue Firmen gründet und damit von Erfolg zu Erfolg eilt.

Eine seiner ersten Firmen, der Zahlungsdienstleister PayPal, ist für viele von uns – weltweit immerhin 377 Millionen Menschen5 – zum Alltag geworden, um im Internet oder unterwegs zu zahlen. Es bedarf nicht viel prognostischer Kraft, um vorauszusagen, dass X über kurz oder lang ebenfalls – neben vielen weiteren Funktionen – als Zahlungsdienstleister auftreten wird.

Elon Reeve Musk wurde am 28. Juni 1971 in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria als Sohn des kanadischen Models Maye Musk und des Maschinenbauingenieurs Errol Musk geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahr 1980 lebte der Junge die meiste Zeit bei seinem Vater in Südafrika. Während seiner Kindheit wurde er Opfer von Mobbing und mitunter auch so schwer verprügelt, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Der kleine Elon war ein introvertiertes Kind; seine Zeit verbrachte er vor allem mit Lesen. Er sog das Wissen aus den Büchern auf – und wandte es dann auf eine Weise an, die seine spätere Karriere zumindest erahnen ließ. Im Alter von zehn Jahren brachte er sich das Programmieren selbst bei, bereits zwei Jahre später verkaufte er sein erstes, von ihm entwickeltes Computerspiel für 500 Dollar. Später mischte er mit seinem jüngeren Bruder Kimbal und seinen Cousins Salpeter, Schwefel und Holzkohle oder Bremsflüssigkeit und Chlorpulver, als Treibstoff für seine Modellraketen.

Die Schulzeit verbrachte er zunächst an der Branson High School und absolvierte anschließend an der Pretoria Boys High School sein Matric – ein Abschluss, der dem Abitur oder der Fachhochschule in Deutschland entspricht und den Besuch einer Universität ermöglicht.

„Südafrika wie ein Gefängnis“

Er konnte es kaum erwarten, dieser Jugend zu entfliehen. „Für jemanden wie Elon war Südafrika wie ein Gefängnis“, sagte sein Bruder Kimbal, der heute als Filmemacher und Gründer der Streaming-Plattform und Produktionsfirma Passionflix tätig ist. Neben ihm gehört übrigens noch eine jüngere Schwester namens Tosca, die ebenfalls Filme produziert, zum Musk-Clan.6

Im Alter von 17 Jahren wanderte der jugendliche Elon nach Kanada aus, wo seine Mutter ursprünglich herkam, um den Militärdienst in Südafrika zu umgehen. Das war für ihn insofern problemlos, als er von Geburt an sowohl die südafrikanische als auch die kanadische Staatsbürgerschaft besaß. Bald darauf wechselte er in die USA, wo er an der University of Philadelphia Physik und Wirtschaft studierte. Sein großes Ziel lag aber weiter südlich, im kalifornischen Silicon Valley. Zusammen mit Kimbal machte er sich in den Semesterferien dort auf die Suche nach Geschäftsideen. 2002 erhielt Musk übrigens zusätzlich die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

„Urlaub machen bringt dich um“

Im Jahr 1995, gerade fertig mit dem Studium, gründeten die Musk-Brüder in Palo Alto ihre erste Firma, Zip2, eine Art Gelbe Seiten mit Kartennavigation. Vier Jahre später kaufte der Computerhersteller Compaq das Unternehmen für 307 Millionen Dollar, Elon Musk bekam davon 22 Millionen. Fast alles davon steckte er in seine nächste Unternehmung.

Musk wird heute oftmals als Gründer des Bezahldienstes Paypal bezeichnet. Doch tatsächlich gründete er 1999 ein Konkurrenzunternehmen namens X.com, das Bezahldienste per E-Mail anbot. Das X als Firmenname hat den umtriebigen Unternehmer also offenbar schon frühzeitig fasziniert; später firmierte er bekanntlich Twitter in X um. 2000 fusionierte die damalige X.com mit Confinity, das bereits ein vergleichbares Produkt namens Paypal auf dem Markt hatte. In den folgenden Jahren entwickelte sich Paypal zum erfolgreichsten Online-Bezahldienst der Welt. Elon Musk war mit 11,7 Prozent größter Anteilseigner, als eBay im Jahr 2002 PayPal für 1,5 Milliarden Dollar kaufte. Elon Musk kassierte davon 165 Millionen Dollar.7

Die frisch gewonnenen PayPal-Millionen wollte er nutzen, um seine lang gehegten Visionen zu verwirklichen: Er investierte 100 Millionen Dollar in SpaceX, 70 Millionen in Tesla und 30 Millionen in SolarCity. Seine Ziele waren von Anfang an übergroß. Er wollte nicht einfach irgendeine App oder irgendeine kleine Verbesserung entwickeln. Tesla und der Solarmodulhersteller SolarCity sollten die Art verändern, wie Menschen Energie erzeugen und verbrauchen. SpaceX baut Raketen, die vorerst Satelliten und Versorgungspakete in die Erdumlaufbahn und irgendwann die Menschheit zum Mars bringen sollen. Dabei kämpft Musk seit der Gründung gegen die Raumfahrt-Monopole von Staaten an und macht etablierten Konzernen aus dem Energie- und dem Automobilsektor Konkurrenz. Mit seiner Boring Company – was sich im Englischen wahlweise als „das bohrende“ oder „das langweilige Unternehmen“ verstehen lässt – will Elon Musk eine Tunnelinfrastruktur unter der Erde bauen, um die Menschheit unterirdisch zu verbinden. Seine Firma Neuralink hat sich zum Ziel gesetzt, das menschliche Gehirn mit der Computerwelt zu verbinden – und zwar im wortwörtlichen Sinne, mit sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI). Die Kommunikation zwischen dem Gehirn eines Schweins und einem Computer hat die Firma bereits öffentlich demonstriert.8 Mit der Übernahme von Twitter (heute X) im Frühjahr 2022 war die Vision eines weltweiten Kommunikationskanals der freien Meinungsäußerung verbunden.

Übergroße Visionen erfordern Opfer

Hinter diesen geradezu übergroßen Visionen verschwinden alltägliche Sorgen. „Wenn es eine Möglichkeit gäbe, auf Essen zu verzichten, damit ich mehr arbeiten kann, würde ich aufhören zu essen“, soll Elon Musk einmal einer Freundin verraten haben. Von längeren Arbeitspausen hält er auch nicht viel, seit er bei einer Reise eine schwere Malaria-Infektion erlitten hat: „Das ist die Lektion, die ich über Urlaub gelernt habe: Urlaub machen bringt dich um.“

Diese Opfer erwartet er auch von seinen Untergebenen. Als Tesla Motors im Jahr 2008 knapp vor der Pleite stand, weil zu hohe Kosten und Produktionsverzögerungen die Kassen langsam, aber sicher ausbluteten, verordnete Musk ein Sparprogramm. Jeder Mitarbeiter sollte wissen, was jedes einzelne Teil kostet. Und diese Kosten dann möglichst geschickt senken. Dazu verlangte er vollen Einsatz.

In einer Rede vor der Belegschaft erklärte er, dass ab sofort samstags und sonntags gearbeitet und unter den Schreibtisch geschlafen würde, bis der Roadster, Teslas erstes Serienmodell, ausgeliefert werden könnte. Auf den Hinweis eines Mitarbeiters, dass er und seine Kollegen sowieso schon extrem hart gearbeitet hätten, und dass es an der Zeit sei für eine Pause, die eigenen Familien wieder zu sehen, antwortete Musk: „Ich würde dazu sagen, dass die Leute sehr viel Zeit für ihre Familien haben werden, wenn wir pleite sind.“ Wer nicht mitziehen wollte, verlor mitunter seinen Job. Wer ihm folgte, arbeitete bald bei einem der innovativsten Autobauer der Welt.9

In der Tat ist Elon Musk zweifelsohne zunächst am bekanntesten geworden mit seiner Autofirma Tesla, die im nächsten Kapitel unter die Lupe genommen wird. Später wurden die teilweise spektakulären Erfolge on SpaceX – beispielsweise 2024, als es gelang, eine Rakete rückwärts „einparken“ zu lassen – zu einem weiteren Markenzeichen des Serienunternehmers. Spätestens seit 2024 haftet Elon Musk indes vor allem die Rolle eines mächtigen „Political Influencers“ an. Das gilt nicht nur für die USA, wo es ihm gelang, mit der Unterstützung Donald Trumps in die Spitze der US-Regierung einzudringen, sondern auch in Europa und Südamerika lässt Elon Musk seiner Meinung mit oftmals bissigen Kommentaren zu den politischen Entwicklungen freien Lauf.

Elon Musk ganz privat

Hat ein Vollblutunternehmen und politisch Engagierter wie Elon Musk eigentlich noch Zeit für ein Privatleben, könnte man sich fragen. Die Antwort ist ein eindeutiges „ja“! In diesem Buch stehen zwar der Unternehmer Musk und die Märkte, die er aufrollt, im Vordergrund, aber ein Blick ins Privatleben ist bei einem Buch mit dem Titel „Elon Musk“ wohl unvermeidlich.

Erstmals war Elon Musk mit der kanadischen Fantasy-Autorin Justine Wilson von 2000 bis 2008 verheiratet. Die beiden haben fünf gemeinsame Kinder, einmal Zwillinge (Griffin und Xavier) und einmal Drillinge. Musks zweite Ehe ging er 2010 mit der britischen Schauspielerin Talulah Riley ein. 2012 ließ sich das Paar scheiden. Die beiden heirateten allerdings nochmals, bis 2016 mit einer zweiten Scheidung endgültig Schluss war. Im Jahr 2017 war Elon Musk für ein paar Monate mit der Schauspielerin Amber Heard zusammen, die sich ab 2018 einen jahrelangen Rosenkrieg mit ihrem Schauspielkollegen und Ehemann Jonny Depp lieferte.10

Eine besondere Beziehung verband und verbindet möglicherweise immer noch Elon Musk mit der kanadischen Sängerin Grimes. Die beiden waren ab 2018 ein Paar, bevor sie im September 2021 ihre Trennung bekannt gaben. Musk meinte aber, sie seien nur „halb getrennt“ und würden sich immer noch lieben. Im Interview mit Vanity Fair sagte Grimes über Musk: „Ich würde ihn wahrscheinlich als meinen Freund bezeichnen, aber wir sind sehr fluid. Wir leben in getrennten Häusern. Wir sind beste Freunde. Wir sehen uns die ganze Zeit.“ Auf jeden Fall haben die beiden zwei gemeinsame Kinder, einen Sohn mit ungewöhnlichen Namen X Æ A-Xii, kurz X, und eine Tochter namens Exa Dark Sideræl, kurz Y. Anfang 2025 hat Elon Musk damit insgesamt zwölf Kinder, mit denen er auch Zeit verbringt und sie beispielsweise auf Reisen mitnimmt.

Die Kinder „im Schnelldurchlauf“: Nevada Alexander Musk (starb 2002 im Alter von zehn Wochen am plötzlichen Kindstod), Griffin und Vivian Jenna Wilson (Zwillinge, geboren 2004 mit Justine Wilson; Vivian änderte ihren Namen und ist transgender), Kai, Saxon und Damian Musk (Drillinge, geboren 2006 mit Justine Wilson, X Æ A-12 (ausgesprochen „X Ash A Twelve“, geboren 2020, mit der Sängerin mit dem Künstlernamen Grimes, Geburtsname Claire Elise Boucher), Exa Dark Sideræl Musk (Spitzname „Y“, geboren 2021 mit Grimes, Techno Mechanicus Musk (geboren 2022 mit Grimes), Strider und Azure Musk (Zwillinge, geboren 2021 mit Shivon Zilis) und weiteres Kind mit Shivon Zilis (geboren 2024). Es gibt Gerüchte über weitere Kinder.

Als Musk 2013 über seine Kinder sprach, sagte er: „Ich schaffe es, Zeit mit ihnen zu verbringen und in E-Mail-Kontakt mit ihnen zu stehen. Ich kann bei ihnen sein und gleichzeitig arbeiten… Wenn ich das nicht könnte, würde ich meine ganze Arbeit nicht erledigt bekommen.“11

Der reichste Spinner der Welt

Im Jahr 2021 kürte das Time Magazine Elon Musk zur Person des Jahres. 2022 erklärte das Forbes Magazine den damals 51-Jährigen zum reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 200,7 Milliarden Dollar. Nachdem er diesen Titel zweitweise an den Luxus-Unternehmer Bernard Arnault abgeben musste, konnte er ihn im Mai 2024 zurückerobern. In das Jahr 2025 ist Elon Musk mit über 400 Milliarden Dollar Vermögen eingetreten – mehr als irgendeine andere Privatperson.12 Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Eine Million Euro ist für Elon Musk weniger als 50 Cent für einen Durchschnittsverdiener in Deutschland.13

Einige sagen über ihn, er sei auf jeden Fall der „reichste Spinner der Welt.“ Das beruht auf den zahlreichen Eskapaden, die er sich im Laufe der Jahre leistet. So nahm er am 1. April 2018 via X (damals noch Twitter) die finanziellen Schwierigkeiten von Tesla aufs Korn und erklärt das Unternehmen für „völlig bankrott“. Daraufhin sackte der Aktienkurs tatsächlich um bis zu acht Prozent ab. Doch es war nicht mehr als ein April-Scherz, immerhin ein glaubhafter, weil die Firma zu dieser Zeit tatsächlich in Schwierigkeiten steckte. Das hinderte Musk allerdings nicht daran, am 2. April 2018 mit einem neuerlichen Tweet nachzulegen, in dem er selbst schrieb: „Elon wurde ohnmächtig vor einem Tesla Model 3 gefunden, umgeben von Teslaquilla#-Flaschen, die Spuren getrockneter Tränen waren noch auf seinen Wangen sichtbar. Dies ist keine zukunftsgerichtete Aussage, denn worum geht es offensichtlich? Frohen neuen Monat!“ Dazu veröffentlichte er ein Foto, das ihn betrunken und schlafend zeigen sollte.14

Meldungen über Medikamentenmissbrauch und Chaos, ein Tweet, das Unternehmen zu einem Aktienpreis von 420 Dollar von der Börse zu nehmen, um seiner Freundin zu imponieren, der erzwungene Rücktritt vom Aufsichtsrat, eine Geldbuße von 20 Millionen Dollar durch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC – die Liste seiner Kapriolen ist lang.

Eine weitere Story steht exemplarisch für die Exzentrik des Milliardärs schon vor Jahren. Als 2018 ein Jungenfußballteam mit seinem Trainer in der Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non im Norden Thailands beinahe zwei Wochen lang eingeschlossen war, nachdem ihnen eine Sturzflut den Weg nach draußen abgeschnitten hatte, wollte sich Elon Musk aktiv an der Rettung beteiligen. Prompt reiste Musk mit einem Mini-U-Boot nach Thailand, das nach seinen Vorstellungen für den Rettungseinsatz verwendet werden sollte. Er verkündete via Twitter, das kompakte U-Boot sei auf den Namen „Wild Boar“ („Wildschwein“) getauft worden – so hieß das Fußballteam der Jungen. Seine Twitter-Nachricht über das Tauchgerät schloss Musk mit den Worten: „Es wird hiergelassen, falls es in Zukunft von Nutzen sein sollte. Thailand ist so schön.“ Die mit der Rettungsaktion betrauten Taucher wiesen das Angebot brüsk zurück – ein „PR-Gag“, wenn es um Leben und Tod geht. Der britische Experte Vernon Unsworth erklärte dem US-Sender CNN gegenüber zu Musks Vorstoß: „Es bestand absolut keine Chance, dass es funktioniert. Er hatte keine Vorstellung davon, wie es in der Höhle aussieht.“ Die steife Außenhülle des bereitgestellten U-Boots sei mit rund 1,70 Metern zu lang gewesen, um Kurven und Hindernisse zu umfahren. "Es wäre nicht einmal 50 Meter weit in die Höhle reingekommen", sagte Unsworth. Musk reagierte mit wüsten Beschimpfungen via Twitter. Er habe „diesen britischen Auswanderertypen, der in Thailand lebt“ nie in der Nähe der Höhle gesehen. Und ergänzte dann in Richtung des Briten: „Sorry pedo guy, you really did ask for it.“ (etwa: „Entschuldigung, du pädophiler Typ, das hast du wirklich verdient.“) Auf die Kritik, dass er Unsworth ohne weitere Erklärung als Pädophilen brandmarkte, tat Musk mit den Worten ab, er wette einen Dollar darauf, dass dies wahr sei.15

Wohlgemerkt: Diese Story spielte sich ab, während die Rettungsmannschaften noch um das Leben der zwölf Jungen und ihres Trainers kämpften, die in der Höhle eingeschlossen waren. Die Vermutung Unsworth‘, dass es Musk in erster Linie um die öffentliche Wirkung ging, lag durchaus nahe. Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Bloomberg Businessweek gab Musk zu Protokoll, er sei fälschlicherweise davon ausgegangen, wenn er via Twitter kritisiert werde, könne er zurückschießen. „Das war mein Fehler. Ich werde das korrigieren“, gab er sich 2018 zerknirscht16 – bis er sich vier Jahre später das Unternehmen Twitter einverleibte und seit 2022 Herr der Meinungsfreiheit auf seinem eigenen Nachrichtenkanal X ist.

Es gibt zahlreiche solcher Geschichte, viele amüsant, einige beklemmend, manch eine mit ernsthaften Folgen. So musste er Anfang 2023 persönlich vor einem US-Gericht erscheinen, weil er im Sommer 2018 auf Twitter – der Kurznachrichtendienst gehörte ihm damals noch nicht – überstürzt angekündigt hatte, Tesla von der Börse zu nehmen und die dafür notwendige private Finanzierung bereits gesichert sei. Letzteres stellte sich später als falsch heraus, denn es gab keine festen Zusagen von Investoren. Daraufhin starteten Anleger eine Sammelklage, weil der Tweet zu Kursverlusten geführt hatte. Prompt erklärte Elon Musk im Januar 2023: „Nur weil ich etwas twittere, bedeutet es nicht, dass Leute das glauben oder entsprechend handeln werden“. So habe er einmal bei Twitter geschrieben, er halte die Tesla-Aktie für zu teuer, und der Kurs sei danach weiter gestiegen; diese Episode gab es tatsächlich.17

Elon Musk kauft Coca-Cola – ein Scherz, oder?

Nach der Übernahme von Twitter verkündete er witzig-großspurig: „Als Nächstes kaufe ich Coca-Cola und tue wieder Kokain rein“. Das war natürlich ein Scherz – aber einer, der sich rasend schnell im Netz verbreitete. 660.000-mal wurde er retweeted, mehr als 170.000-mal zitiert, über 4,4 Millionen Twitter-Nutzer versahen ihn mit einem Herz-Symbol, um die Sympathie für diese Idee zu bekunden.18

Elon Musk verriet 2018: „Meine Tweets sind buchstäblich das, was ich gerade denke, und kein sorgfältig ausgearbeiteter Unternehmensbullshit, was eigentlich nur banale Propaganda ist.“19

Zu Musks exotischem Ruf trägt auch seine Meetingkultur in seinen Unternehmungen bei. Es gilt als normal, dass er Mitarbeiter während Besprechungen mit Sätzen wie „Du hast noch nichts gesagt. Warum bist du hier?“ vorführt. Effiziente Meetings sind ihm wohl auch deshalb wichtig, weil er mehr Zeit für sich zum Arbeiten haben will. 2022 twitterte Elon Musk einmal ein Bild des Nachttisches neben seinem Bett. Zu sehen waren jede Menge klebriger Ränder von Diät-Cola-Dosen; mit Cola scheint er sich wachzuhalten, um nachts zu erledigen, wozu er tagsüber nicht kommt. Zudem lagen neben Musk Bett zwei Revolver, allerdings keine echten, sondern Replika, die zwar täuschend echt aussehen, aber völlig ungefährlich sind. Ob er damit auf Feinde, Märkte oder Kunden zielt, blieb ungeklärt.20 Elon Musk sagt von sich selbst übrigens, dass er höchstens sechs Stunden Schlaf pro Nacht benötigt.21 Gelegentlich nimmt er das Schlafmittel Ambien, um besser einschlafen zu können.22

Sobald er um 7 Uhr morgens aufsteht, geht er nach einem Blick auf sein Smartphone an die Arbeit.23 Frühstück gibt es meistens nicht; gelegentlich nimmt er immerhin eine Tasse Kaffee und in seltenen Fällen sogar ein Omelette zu sich. Zeit für eine ausführliche Dusche findet er immer; aber das wertet er wohl schon als Arbeitszeit, weil ihm unter der Dusche häufig gute Ideen in den Kopf kommen. Als er sich einmal von Onlineportal Reddit unter dem Motto „Ask me anything“ ins Kreuzverhör nehmen ließ, antwortete er auf die Frage „Welche tägliche Gewohnheit, glaubst du, hat den stärksten positiven Effekt auf dein Leben?“ mit einem lakonischen „duschen“.24 Den Arbeitstag beginnt er nach der Devise: Erst das wichtigste erledigen und die restliche Arbeit nach Prioritäten auf den Rest des Tages verteilen.

Bezüglich geschäftlicher Meetings stützt er sich auf einschlägige Studien, nach denen 65 Prozent aller Manager davon überzeugt sind, dass ihre Produktivität durch übermäßig viele Besprechungen stark vermindert wird. 71 Prozent der Führungskräfte stufen die Meetings, die sie erleben, als unproduktiv und ineffizient ein. Schon 2018 schrieb Elon Musk an seine Belegschaft: „Ausufernde Besprechungen sind der Fluch großer Unternehmen und werden mit der Zeit fast immer schlimmer. Vermeiden Sie regelmäßige Meetings, es sei denn, Sie haben es mit einer extrem dringenden Angelegenheit zu tun.“ „Sofern Sie ein Meeting abhalten müssen“, erklärte Musk, „stellen Sie sicher, dass sie allen Beteiligten einen Mehrwert bieten.“ Musk rät seinen Mitarbeitern auch, „eine Besprechung zu verlassen oder abzubrechen, sobald es offensichtlich ist, dass Sie keinen Mehrwert bieten.“ Es ist nicht unhöflich, Meetings zu verlassen, die keinen Mehrwert bieten, meint er.25

Sein Mittagessen schlingt er in fünf Minuten herunter. Unangemeldete Anrufe nimmt er grundsätzlich nicht entgegen, um keine Sekunde seiner Zeit einzubüßen. Seine Kalorien nimmt Elon Musk in erster Linie am Abend zu sich. „Bei geschäftlichen Abendessen nehme ich meistens etwas zu viel zur mir“, verriet er einmal. Es wird ihm eine Vorliebe für französisches Essen, Barbecue und teuren Whiskey nachgesagt (neben Diät-Cola). Um in Form zu bleiben, trainiert er ein- bis zweimal pro Woche im Fitnessstudio.26 Zudem setzt er auf regelmäßiges Intervallfasten; 2022 hat er nach eigenem Bekunden damit rund zehn Kilogramm an Gewicht verloren. Allerdings hilft er beim Abnehmen mit der in den USA recht geläufigen Abnehmspritze Wegovy nach.27 Unter diesem Markennamen bietet der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk das Mittel Semaglutid an, das die Ausschüttung von Insulin reguliert, den Appetit verringert und dadurch die Aufnahme von Kalorien reduziert. Wegovy muss einmal pro Woche injiziert werden.28

Bevor er als Trump-Wahlhelfer „irgendwie“ in die Politik einstieg, ist von ihm bekannt, dass er Montag und Freitag bei SpaceX verbracht (durchschnittlich 40 Stunden die Woche), Dienstag, Mittwoch und Donnerstag bei Tesla (etwa 42 Stunden die Woche). Den halben Tag arbeitet er in der einen oder anderen Form an Künstlicher Intelligenz. Musk schätzt, dass 80 Prozent seiner Arbeitszeit für Ingenieurwissenschaften und Design draufgehen. Schlafen geht er frühestens um 1 Uhr nachts. Samstag und Sonntag verbringt er Zeit mit seinen Kindern oder verreist.

Private Flieger und exotische Autos

Für seine Reisen stehen ihm insgesamt fünf private Gulfstream-Jets zur Verfügung; das zuletzt (2022) angeschaffte Modell G700 ist so luxuriös ausgestattet, wie es nur geht.29 Er liebt Fliegen: 2022 hat er mindestens 134 Flüge absolviert, der kürzeste hat nur sechs Minuten gedauert. Es könnten allerdings auch mehr sein, denn seit 2022 nutzt er immer wieder ein US-amerikanisches Regierungsprogramm, das es Flugzeugen ermöglicht, inkognito zu fliegen. Das 2019 eingeführten „Privacy ICAO Aircraft Address“-Programm, auch PIA genannt, erlaubt es den Flugzeugbesitzern, ihre Registrierungsnummern alle 20 Tage auszutauschen. 2022 hat Musk viermal eine neue Flugzeugregistrierungsnummer beantragt – wie viele Flüge er „getarnt“ absolviert hat, ist unbekannt. 2023 setzt er aus, 2024 nutzte er das PIA-Programm erneut.30 Er wie die Sängerin Taylor Swift und andere Personen der öffentlichen Lebens argumentieren neben dem Schutz ihrer Privatsphäre auch mit Sicherheitsbedenken, wenn ihre Flugreisen für jedermann einsehbar sind. Es gibt Firmen wie JetSpy, über die Flugdaten der Promis aus allgemein zugänglichen Quellen verfügbar sind.31

Fest steht, dass Elon Musk beinahe ständig mit seiner Privatflotte unterwegs ist. 2024 brachte er es im Rahmen seiner Wahlkampfunterstützung für den neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump teilweise auf acht Flüge pro Woche.32 Das bringt ihm gelegentlich Kritik ein, weil es einem Ausstoß von rund 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr entspricht – viel für jemanden, der argumentiert, mit Elektroautos zum Klimaschutz beitragen zu wollen.33 Zum Vergleich: Der CO2-Fußabdruck pro Kopf liegt in Deutschland bei durchschnittlich 10,8 Tonnen.34

In dieses Bild passt Musks Vorliebe für rasante Autos. Sein allererster Wagen war ein BMW 320i Baujahr 1978. Schon früh hatte Elon Musk aber offenbar den Wunsch nach hoher Leistung und Power und kaufte sich nach dem Verkauf seines ersten Unternehmens Zip2 einen 1967er Jaguar E-Typ. Der britische Sportwagen war unter anderem als zweisitziger Roadster erhältlich und hat den Tesla-Mitgründer möglicherweise bei der Konzeption des Tesla-Roadsters inspiriert. Mit dem Oldtimer-Sportwagen war Musk damals aber nicht ganz zufrieden. „Er war wie eine schlechte Freundin – er ließ mich immer wieder im Stich und machte mir eine Menge Schwierigkeiten.“35

Nach dem Verkauf seines ersten Unternehmens Zip2 im Jahr 1999 kaufte sich Elon Musk von einer der 22 Millionen Dollar, die er erhalten hatte, einen 627 PS starken McLaren F1, den damals mit 370 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit schnellsten Seriensportwagen der Welt. „Ich besaß ihn für ein paar Jahre und spulte fast 18.000 km ab“, erinnert er sich. „Er war mein Daily Driver für die Fahrten zwischen San Francisco und Los Angeles.“ Bei einer dieser Fahrten zusammen mit seinem Tech-Milliardärsfreund Peter Thiel verlor Elon Musk indes die Kontrolle beim Spurwechsel. Der Wagen hob an einer Böschung ab, drehte sich in der Luft und landete völlig ramponiert auf dem Boden. Das Auto war irreparabel zerstört, aber die beiden Männer blieben wie durch ein Wunder unverletzt.

Heute hat Elon Musk zwei ganz besondere Modelle in seinem Fuhrpark. Das T-Modell von Ford, 1908 das erste Automodell überhaupt, das am Fließband gefertigt wurde, bekam Musk 2017 als Geschenk. Vier Jahre zuvor hatte der Tech-Milliardär den originalen Lotus Esprit S1 aus dem James-Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“ ersteigert. Zusammen mit Lotus konzipierte die damals noch in den Kinderschuhen steckende Firma Tesla auch ihr erstes Serienmodell. Der Tesla Roadster basierte in Grundzügen auf dem Lotus Elise, von dem viele Bauteile übernommen wurden, wie im weiteren Verlauf dieses Buch noch zu erklären sein wird.

Persönlich fährt der Tesla-Chef dem Vernehmen nach am liebsten mit dem Tesla Model S P100D; daneben nutzt er gelegentlich ein Model 3 und ein Model X sowie den Cybertruck.36

Multitasking: Arbeiten, lesen, feiern

Multitasking, also das Erledigen mehrerer Aufgaben gleichzeitig, wird ihm als besondere Fähigkeit zugeschrieben. Der Autor Walter Isaacson beschrieb das einmal anhand folgender Situation: „Letzte Nacht, nachdem er den Kampf um Twitter gewonnen hatte, kam er nach Boca Chica und hielt das routinemäßige Meeting über das Raptor-Engine-Design um 10 Uhr abends ab, wo er mehr als eine Stunde lang an Lösungen für Lecks in Ventilen arbeitete. Twitter hat niemand erwähnt.“37

Der Investmentbanker Marc Andreessen, der den weltweit ersten Browser für das World Wide Web (WWW) hervorbrachte („die Mutter aller Browser“)38 und im Silicon Valley als „graue Eminenz“ gilt, sagte 2024 über Musk:

„Elon weckt bei seinen Mitarbeitern eine unglaubliche Loyalität, weil sie wissen, dass er die ganze Nacht mit ihnen zusammensitzt, um ein Problem zu lösen. Elon delegiert eigentlich fast alles. An den meisten Dingen, die seine Unternehmen tun, ist er nicht beteiligt. Er ist an der Sache beteiligt, die im Moment das größte Problem darstellt, bis dieses Problem gelöst ist. Dann braucht er sich nicht mehr darum zu kümmern, sondern kann sich auf das nächste Problem konzentrieren, das für das Unternehmen im Moment das größte ist.

In der Fertigung gibt es das Konzept des Engpasses. In jeder Fertigungskette gibt es immer einen Engpass, etwas, das die Fertigungslinie daran hindert, so zu laufen, wie es eigentlich sein sollte. Was auch immer der Engpass ist, er hält alles auf. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, diesen Engpass zu beseitigen und alles wieder zum Fließen zu bringen. Ich glaube, Elon hat dieses Konzept im Grunde genommen verallgemeinert und betrachtet jedes Unternehmen als eine Art konzeptionelles Fließband.

Ich muss mich nicht um alles andere kümmern, weil alles andere per Definition besser läuft als das. Ich kann mich darauf konzentrieren.

Viele CEOs, vor allem nicht-technische CEOs, hätten wirklich Schwierigkeiten, seine Methode umzusetzen. Wenn er den Engpass identifiziert, geht er hin und spricht mit den Ingenieuren, die die technische Natur des Engpasses verstehen. Wenn es sich um Menschen in einer Fertigungsstraße handelt, spricht er mit den Menschen direkt an der Straße. Oder wenn es sich um Mitarbeiter einer Softwareentwicklungsgruppe handelt, spricht er mit den Leuten, die den Code schreiben. Er bittet nicht den Vizepräsidenten der Technik, den Direktor der Technik zu bitten, den Manager zu bitten, den einzelnen Mitarbeiter zu bitten, einen Bericht zu schreiben, der in drei Wochen überprüft werden soll. So etwas tut er nicht. Er würde sie alle aus dem Fenster werfen. Das würde er auf keinen Fall tun. Er geht persönlich zu dem Ingenieur, der das Wissen über die Sache hat, und dann setzt er sich mit diesem Ingenieur in einen Raum und löst das Problem gemeinsam mit ihm. Das ist der Grund, warum er so eine unglaubliche Loyalität hervorruft, vor allem bei den Technikern, mit denen er zusammenarbeitet. Wenn ich vor einem Problem stehe, von dem ich nicht weiß, wie ich es lösen soll, dann kommt der verrückte Elon Musk in seinem Gulfstream-Jet und setzt sich mit mir über Nacht vor die Tastatur oder vor die Fertigungsstraße, um mir zu helfen, es zu lösen.“

Das mag erklären, wie es Elon Musk schafft, Zeit zum Lesen und für sonstige Freizeitaktivitäten zu finden. Einige seiner liebsten Bücher sind „Der Herr der Ringe“, Biografien von Erfindern wie Benjamin Franklin und Albert Einstein sowie „Twelve against the Gods“. Letzteres fabuliert darüber, was passieren würde, wenn Alexander der Große, Casanova, Christopher Columbus, Mohamed, Lola Montez, Cagliostro, Charles XII von Schweden, Napoleon I, Lucius Sergius Catiline, Napoleon III, I-sadora Duncan und Woodrow Wilson zusammen auf Reisen gingen.39 Zum Feiern bleibt ihm genügend Zeit, am liebsten in altehrwürdigen Schlössern in Europa. Einmal wählte er für eine Geburtstagsparty ein englisches Schloss und veranstaltete dort ein riesiges Versteckspiel. Zudem hatte er einen Messerwerfer engagiert, der Ballons zum Platzen brachte, die Musk zwischen seinen Beinen hielt. Ein anderes Mal lud er die Weltelite zu einer Halloween-Party in das „Dracula-Schloss“ Bran in Rumänien ein.40

Ruf nach „freier Rede“ bringt die Medien auf

Nachhaltigen Schaden haben die zahlreichen Eskapaden dem Tausendsassa lange Zeit nicht zugefügt – bis er 2022 Twitter übernahm und kurze Zeit später in X umfirmierte. Zuvor hatte man akzeptiert, dass er ein Exzentriker ist, aber die unzweifelhaften Erfolge, die er vorzuweisen hatte, deckten die Eskapaden letztendlich zu. Doch als er 2022 den sozialen Nachrichtenkanal an sich riss, fiel Elon Musk bei Teilen der Presse in Ungnade. Das hatte gleich mehrere Gründe: Musks politische Ansichten und die Erkenntnis vieler Journalisten, dass er „ihr“ Sprachrohr – Twitter resp. X – als Besitzer letztendlich kontrolliert.

Elon Musk ist politisch eindeutig als liberal-konservativ einzuordnen, der die Freiheit als wichtigstes Gut hochhält – die unternehmerische Freiheit, aber auch die freie Rede, die Meinungsäußerung ohne Zensur. Doch angesichts einer Woke-Welle der politischen Korrektheit vor allem auch in der Sprache, brachte Musk einen erheblichen Teil der Medien gegen sich auf. In einem Zeitgeist, in dem jeder, der nicht gendert, schon als rechtsverdächtig gilt, machte sich Elon Musk mit seinem Ruf nach „freier Rede“ angreifbar, unter anderem, indem er prominenten Konservativen, die vom medialen Zeitgeist längst verachtet und von Twitter verbannt worden waren, wieder Zugang zu dem sozialen Kurznachrichtdienst X gewährte. Hinzu kam: Viele Journalisten nutzten Twitter/X selbst und begannen sich unwohl zu fühlen, als ihnen klar wurde, dass Musk zum Besitzer eines ihrer wichtigsten Kommunikationskanäle geworden war und damit „irgendwie“ auch ihre eigene Meinungsfreiheit beschränken könnte. Und so fiel Elon Musk 2022 in Ungnade in Teilen der veröffentlichten Meinung. Das hing auch damit zusammen, dass er bei den US-Wahlen Ende 2022 seine Follower auf X aufforderte, die konservative republikanische Partei zu wählen;41 ein Großteil der Journalisten wird politisch eher der Gegenseite, nämlich dem linken Spektrum, zugeordnet.42

Das deutsche Magazin Der Spiegel widmete ihm Anfang 2023 sogar eine Coverstory mit dem Titel „Selbstzerstörung eines Superstars“ und dem Untertitel „Wie Elon Musk sein Lebenswerk aufs Spiel setzt“. Das folgte zwar dem Zeitgeist der politischen Korrektheit, stellte aber zugleich sowohl eine Anerkennung seiner Person („Superstar“) als auch seiner unternehmerischen Erfolge („Lebenswerk“) dar. Um die Person Elon Musk in seiner historischen Dimension einzuordnen: Wer würde schon vom Lebenswerk eines US-Präsidenten oder gar eines Bundeskanzlers reden? In beiden Fällen wäre bestenfalls von einer Ära die Rede, von einer Zeitspanne, nicht von einem Lebenswerk.

2024 entpuppte sich Elon Musk endgültig als politischer Akteur, als globaler Polit-Influencer. Er warb in den USA offensiv für Donald Trump als US-Präsidenten, der prompt die Wahl gewann, und ihn – Musk – mit einem Amt bedachte. Weit über die USA hinaus zieht Elon Musk seitdem auf X über Politiker und Unternehmer, die sich politisch äußern, beinahe überall auf der Welt her. Der amtierende deutsche Bundeskanzler bekam im Herbst 2024 sein Fett weg („Olaf [Scholz] ist ein Narr“)43, ebenso wie die First Lady Brasiliens („Sie werden die nächste Wahl verlieren“), die ihn allerdings zuvor öffentlich äußerst derb beleidigt hatte („Fuck you, Elon Musk!“).44 Am Rande bemerkenswert: Das Bundeskanzleramt zog sich selbst nach dieser öffentlichen Beleidigung des deutschen Regierungschefs nicht von X zurück – die Musk’sche Plattform ist augenscheinlich zu wichtig als Kommunikationskanal, um ihr einfach den Rück zu kehren. Kurz vor Weihnachten 2024 setzte Elon Musk gegen Olaf Scholz nach. Nach einem verheerenden Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt – ein Saudi, der wahlweise als Islamist oder Anti-Islamist betrachtet werden konnte, steuerte seinen Wagen mitten in die Menge und verursachte über 200 Verletzte und etliche Tote – schrieb Musk auf X: „Scholz sollte sofort zurücktreten“ und fügte hinzu: „incompetent fool“ (etwa: unfähiger Idiot). Den Kommentar eines Nutzers, der den Anschlag in Madgeburg als direkte Folge ungeregelter „Masseneinwanderung“ bezeichnete, teilte Musk.45

Damit und mit seinem klaren Bekenntnis zu Donald Trump im Jahr 2024, der sich schon in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 als erratischer Egozentriker erwiesen hatte, brach in den Medien alle Dämme, den reichsten Mann der Welt öffentlich zu verurteilen. „Staatsfeind Nummer 2“ titelte der Spiegel über den „Trump-Kumpel Elon Musk“ und unterstellte ihm „die Zersetzung der liberalen Demokratie“ als „sein größtes Projekt“.46 Wer einen Tesla fährt oder auf X mit einem „blauen Haken“ zu erkennen gibt, dass er für den Dienst zahlt, musste sich medial vorwerfen lassen, die Demokratie zu gefährden. Der „blaue Haken“ als Zeichen für die Verifizierung der Identität eines X-Nutzers gegen Geld wertete die EU-Kommission ohnehin schon länger als Verstoß gegen die Transparenzpflichten und sah darin eine Irreführung der Nutzer.47 Eine Ende 2023 eingeleitete EU-Untersuchung kam im Sommer 2024 zu dem Ergebnis, dass X gegen den EU Digital Markets Act (DMA) verstoße und drohte dem Unternehmen ein Bußgeld von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes an.48

Während die Presse Elon Musk bereits 2022/23 und erst recht 2024 abkanzelte, waren und sind seine Kollegen aus der Wirtschaft überwiegend weiterhin voll des Lobes und vor allem der Anerkennung. 2023 nannte der CEO des renommierten Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Morgan Stanley, James Gorman, Elon Musk „einen der bedeutendsten Unternehmer“ der letzten 100 Jahren mit „außergewöhnlichen Fähigkeiten“. Die Übernahme von Twitter schloss Gorman ausdrücklich in diese Bewertung ein.49 Das hängt sicherlich damit zusammen, dass Elon Musk nicht nur eine Erfolgsgeschichte geschrieben hat, sondern gleich mehrere. Die erste große trug den Namen Tesla.

Masterplan für logisches Denken

Sportwagen bauen.

Das damit erwirtschaftete Geld nutzen, um einen normalen Wagen zu bauen, den sich jedermann leisten kann

Dieses Geld verwenden, um einen noch preisgünstigeren Wagen zu bauen.

Während dies geschieht, zusätzlich Optionen für die emissionsfreie elektrische Energieerzeugung bereitstellen.

Erkannt, was sich hinter dieser Planung verbirgt? Richtig, es ist der Masterplan hinter dem Aufbau des Elektroautopioniers Tesla von den ersten Anfängen an. Veröffentlicht hat ihn Elon Musk am 2. August 2006 in einem Blog mit dem Titel „Der geheime Tesla Motors Master Plan (nur zwischen uns beiden)“.50

Genau genommen ist das nur die Kurzfassung. Das gesamte (englische) Dokument umfasst knapp 1.400 Worte – immer noch nicht viel, um die Vision eines ganzen Unternehmens zu Papier zu bringen. Doch hätten es die Chefetagen der deutschen Autoindustrie 2006 gelesen und ernst genommen, so wäre es den alteingesessenen Herstellern möglicherweise noch möglich gewesen, die Kurve zu kriegen und dem kometenhaften Aufstieg von Tesla mit einem eigenen Masterplan entgegenzutreten. Das Desaster in der deutschen Automobilbranche der Jahre 2024/25 mit Massenentlassungen hätte womöglich vermieden werden können, wenn die hiesigen Hersteller rechtzeitig den Gongschlag für die Zukunft gehört hätten.

Der geheime Masterplan von Tesla Motors

Nachfolgend ist der Plan in voller Länge veröffentlicht (übersetzt):

Der geheime Masterplan von Tesla Motors (nur unter uns beiden)