24,99 €
Medical Fitness Ob präventives oder posttherapeutische Fitnesstraining - sicher, praxis- und zielorientiert soll es sein! Wichtig ist deshalb die richtige Wahl von Beanspruchungsformen sowie die Übungsausführung. Übungen zu Kräftigung, Koordination und Dehnung stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Alle haben sich in der Posttherapie verschiedener Verletzungen und Erkrankungen sowie zur Prävention von Rezidiven bewährt. Trainer und Therapeuten finden hier ein zielorientiertes und für die Patienten sicheres Trainingsangebot. Die Übungen werden in Ausgangsstellung, Ausführung und Variationen beschrieben. Auf Risiken in der Ausführung wird jeweils hingewiesen. Fotos in Ausgangsstellung und Ausführung illustrieren die meisten Übungen. Neu in der 3. Auflage: - Schwangerschaft und Rückbildung - Geriatrie - Trainingssteuerung - Übungen für Schwangere und ältere Menschen 110 Übungen für indikationsbezogene Trainingspläne!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2014
Medical Fitness
Indikationsbezogene Übungen
Stefan Bircher, Sonja Keller Bircher
3., überarbeitete und erweiterte Auflage
284 Abbildungen
Als Allgemeinmediziner und Leistungssportler sind mir Bewegung und körperliche Aktivität ein zentrales Anliegen. Anders als im Spitzensport geht es im Medical Fitness aber nicht primär um das Ausreizen der körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern um deren Wiederherstellung nach Unfällen oder Verletzungen. Gleichzeitig kann ein sinnvolles medizinisches Fitnesstraining körperlichen Problemen vorbeugen oder bei bestimmten Personengruppen wie beispielsweise älteren Menschen oder Schwangeren den Alltag erleichtern und somit die Lebensqualität verbessern. Es ist daher ein Gewinn, dass in dieser 3., überarbeiteten Auflage gerade diese beiden Themen zusätzlich betrachtet wurden.
Ein für die allgemeine Fitnessbranche übliches Phänomen ist das „Entdecken“ von neuen Bewegungsformen und Trends, um anscheinend noch gezielter den Körper zu trainieren. Im Medical Fitness haben solche Strömungen wenig verloren, da ein sinnvolles medizinisches Fitnesstraining auf bekannten Grundlagen der Anatomie und Bewegungslehre beruht. Den Autoren dieses Buches ist es gelungen, basierend auf diesen medizinischen Grundlagen indikationsbezogene Übungs- und Trainingsvorschläge zu erarbeiten. Da neben der richtigen Übungsauswahl eine korrekte Übungsausführung zentral ist, ist die detaillierte Beschreibung der Übungsdurchführung im Praxisteil von großem Vorteil.
Der positive Einfluss von allgemeiner körperlicher Aktivität ist unbestritten und gerade in der heutigen Zeit von größter Bedeutung. Beim Vorliegen von körperlichen Beschwerden oder Verletzungen kommt dem medizinischen Fitnesstraining im Anschluss an gezielte rehabilitative Maßnahmen eine vergleichbare Wichtigkeit zu. In diesem Sinne ist das vorliegende Buch eine Bereicherung und offeriert sinnvolle Inhalte für das posttherapeutische Training.
St. Gallen, Februar 2014PD Dr. med. Beat KnechtleFacharzt FMH für Allgemeinmedizin im Gesundheitszentrum St. Gallen, SchweizMehrfacher Gewinner von Ultratriathlons über die 2- bis 10-fache Ironman-Distanz
Erkrankungen und Verletzungen können zu allgemeinen bzw. spezifischen Einschränkungen der Leistungsfähigkeit führen. Diese wiederherzustellen oder wenigstens zu kompensieren ist Ziel des medizinischen Fitnesstrainings. Bei chronischen Erkrankungen wird die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen angestrebt und bei Patienten mit Risikofaktorkonstellation präventiv einzuwirken versucht. Dies ist heute umso wichtiger, da gesellschaftliche Veränderungen, Urbanisierung und Technisierung die ursprünglichen Formen der körperlichen Aktivitäten verdrängt haben. Eine reibungslose Funktion aller Körpersysteme setzt jedoch eine angemessene Dosis vielseitiger physischer Aktivitäten voraus.
Um solche bei Personen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit gezielt und effektiv einsetzen zu können, bedarf es der Grundkenntnisse über das Verhalten gesunder und verletzter bzw. durch Krankheit geschwächter Strukturen und deren Funktionsabläufe.
Die Autoren dieses Buches haben ihre Aufgabe und Zielsetzung insbesondere darin gesehen, Instruktoren, Trainern und Therapeuten, ggf. auch den Betroffenen selbst, die nötige Wissensgrundlage auf breiter Basis zu vermitteln und daraus resultierende Trainingsvorschläge zu entwickeln. Der Leser soll verstehen, warum die richtige Wahl von Beanspruchungsformen und die optimale Ausführung von spezifischen Übungen so wichtig sind. Gleichzeitig werden Einsichten über Hintergründe der Entstehungsmechanismen von Belastungsfehlern vermittelt.
Das Buch stellt in seiner globalen und Detailbeschreibung gleichsam einen fundierten praxisorientierten Leitfaden für das medizinische Fitnesstraining dar. Für Leiter des medizinischen Fitnesstrainings dürfte es eine wertvolle Hilfe sein, um das gewonnene Wissen zum Nutzen Betroffener einzusetzen, deren posttherapeutische körperliche Leistungsfähigkeit es zu verbessern oder wiederherzustellen gilt.
Köln, Oktober 2007Univ.-Prof. Dr. med. C. MuchaLeiter Medizinische Rehabilitation und PräventionDeutsche Sporthochschule Köln
Dieses Buch richtet sich an Fitnessinstruktoren, Trainer, Therapeuten, Betroffene und alle, die ein Interesse an medizinischem Fitnesstraining haben. Es war unser Ziel, dank einer einfachen und verständlichen Ausdrucksform auch Lesern ohne paramedizinische Ausbildung ein Nachschlagewerk zum posttherapeutischen Training zur Verfügung zu stellen.
Nach einer Einführung über anatomische und physiologische Grundlagen werden im Theorieteil die Entstehungsmechanismen und die wichtigsten Symptome der häufigsten Verletzungen und Krankheitsbilder erklärt. Im Theorieteil wird auf adäquate Übungen verwiesen, die im Praxisteil für die obere und untere Extremität sowie für den Rumpf detailliert beschrieben werden. Angefangen mit Kräftigungsübungen an Geräten, die eine klar vorgegebene und daher meist sichere Übungsausführung gewährleisten, werden Kräftigungsübungen mit koordinativen Anforderungen und Dehnungsübungen aufgeführt.
Es ist uns ein großes Anliegen, dass das vorliegende Buch nicht einem Kochrezept vergleichbar angewendet wird. Trotz der zahlreichen Übungsvorschläge wird es unerlässlich sein, dass für jeden Betroffenen ein individuelles Trainingsprogramm zusammengestellt wird, das sich an seinen körperlichen Voraussetzungen orientiert. Wir freuen uns aber, mit der hier vorgestellten Übungsauswahl eine Grundlage für ein zielorientiertes und sicheres Training präsentieren zu können.
Das Autorenteam bedankt sich ganz herzlich bei den Fotomodellen Simone Hürbi-Fritsch, Reto Sommer, Sandra Higgins und Meghan Sylbester. Ein spezieller Dank gebührt Thomas Bircher und Melissa Bomeisler für die Fotoaufnahmen, dem Fitnesscenter „Fit plus“ (Fribourg, Schweiz) und Balance Studio Cohasset (Cohasset, MA, USA) für die Möglichkeit, die Aufnahmen in deren Räumlichkeiten zu machen. Ein außerordentlicher Dank gebührt Emmanuel Donckels, der als Co-Autor bei der ersten und zweiten Auflage dieses Buches maßgeblich mitgewirkt hat, und PD Dr. med. Beat Knechtle für die fachliche Hilfestellung. Dem Haug Verlag danken wir für die wertvolle Unterstützung.
Boston, Mai 2014Dr. Stefan Bircher und Sonja Keller Bircher
Mit Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates wird fast jeder einmal konfrontiert. Je nach Schweregrad der Verletzung hilft dann eine gezielte Therapie bzw. Rehabilitation durch Fachpersonen, die verletzten Strukturen zu heilen und Beschwerden zu lindern. Diese Therapieeinheiten sind jedoch zeitlich begrenzt, und der steigende Kostendruck unseres Gesundheitssystems verlangt nach immer weniger und kürzeren Therapieeinheiten. Eine sinnvolle Fortführung dieser initialen Therapie ist daher notwendig und wird als sog. posttherapeutisches Training verstanden.
Ein posttherapeutisches Training kann optimal in Fitnesszentren mit der entsprechenden Infrastruktur erfolgen. Ganz entscheidend ist dabei aber, dass indikationsbezogene Übungen gewählt und auf keinen Fall kontraindizierte bzw. ungeeignete Bewegungen durchgeführt werden. Unter dem Begriff „medizinisches Fitnesstraining“ verstehen wir ein solches posttherapeutisches Training, das durch die Auswahl spezifischer Übungen ein sicheres, effizientes und zielgerichtetes Training ermöglicht.
Medizinisches Fitnesstraining ist aber mehr als nur ein posttherapeutisches Training! Durch indikationsspezifisches Training wird zusätzlich das Auftreten von Rezidiven verhindert, die oft mit der Gefahr einer Chronifizierung assoziiert werden und daher, wenn möglich, verhindert werden müssen. Dem medizinischen Fitnesstraining kommt somit ein ausgeprägter präventiver Charakter zu, der gerade in Zukunft immer bedeutender werden wird.
Aufgrund der Anforderungen an ein medizinisches Fitnesstraining kann ein solches Training nur durch gut ausgebildetes Personal erfolgen. Kenntnisse über Entstehungsmechanismen von Verletzungen sowie das Wissen um geeignete und ungeeignete Übungen bei entsprechenden Krankheitsbildern sind notwendig.
Das vorliegende Buch ist aus dem Bedürfnis entstanden, interessierten Personen ohne paramedizinische Ausbildung und ohne detaillierte Kenntnisse der Körperstrukturen einen Leitfaden in die Hand zu geben, um ein indikationsspezifisches Fitnesstraining durchführen zu können.
Geleitwort zur 3. Auflage
Geleitwort zur 1. und 2. Auflage
Vorwort zur 3. Auflage
Einleitung
Teil I Grundlagen
1 Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates
1.1 Passiver Bewegungsapparat
1.1.1 Knochen
1.1.2 Gelenke
1.1.3 Gelenkkapsel
1.1.4 Bänder
1.1.5 Bandscheibe/Meniskus
1.1.6 Knorpel
1.1.7 Wirbelsäule
1.2 Aktiver Bewegungsapparat
1.2.1 Muskulatur
1.2.2 Sehnen
1.3 Sensomotorik
2 Pathophysiologie des Bewegungsapparates
2.1 Knochenbruch (Fraktur)
2.2 Gelenk- und Bandverletzungen
2.2.1 Kontusion
2.2.2 Distorsion
2.2.3 Luxation
2.2.4 Bänderzerrung/Bänderriss
2.3 Meniskusriss (Meniskusruptur)
2.4 Knorpelverletzungen
2.5 Muskelverletzungen
2.5.1 Muskelkrampf
2.5.2 Muskelprellung/Muskelkontusion
2.5.3 Muskelzerrung
2.5.4 Muskelfaserriss
2.6 Sehnenverletzungen
2.6.1 Sehnenriss (Sehnenruptur)
2.6.2 Sehnenscheidenentzündung
3 Wundheilung
4 Körperliche Leistungsfähigkeit
4.1 Kraft
4.1.1 Krafttraining
4.2 Ausdauer
4.2.1 Aerobe und anaerobe Ausdauer
4.2.2 Kurz-, Mittel- und Langzeitausdauer
4.3 Schnelligkeit
4.3.1 Grundschnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer
4.4 Beweglichkeit
4.4.1 Gelenkigkeit, Dehnfähigkeit und Elastizität
4.4.2 Verbesserung der Beweglichkeit
4.5 Koordination
4.5.1 Inter- und intramuskuläre Koordination
4.5.2 Koordinative Fähigkeiten
5 Orthopädie und Traumatologie
5.1 Untere Extremität
5.1.1 Sprunggelenk
5.1.2 Knie
5.1.3 Hüfte
5.2 Obere Extremität
5.2.1 Schulterluxation
5.2.2 Impingementsyndrom
5.2.3 Rotatorenmanschettenruptur
5.3 Wirbelsäule
5.3.1 Hexenschuss (Lumbago)
5.3.2 Beschleunigungstrauma (HWS-Distorsionstrauma)
6 Rheumatologie
6.1 Arthrose
6.2 Haltungsinsuffizienz/Fehlform
6.3 Bandscheibenvorfall
6.4 Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
6.5 Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
6.6 Osteoporose
6.7 Tennisellenbogen (Epicondylitis radialis)
7 Schwangerschaft und Rückbildung
7.1 Vor der Geburt (pränatal)
7.1.1 Einteilung in Trimester
7.1.2 Hormonelle Veränderungen
7.1.3 Beckenboden
7.1.4 Beschwerden in der Schwangerschaft
7.1.5 Wichtige Grundsätze für das Fitnesstraining in der Schwangerschaft
7.2 Nach der Geburt (perinatal)
7.2.1 Problematik nach der Geburt
8 Geriatrie
8.1 Körperliche Veränderungen im Alter
8.1.1 Körperkomposition
8.1.2 Metabolische/Physiologische Anpassungen
8.2 Spezielle Problematiken im Alter
8.2.1 Sarkopenie
8.2.2 Erhöhtes Sturzrisiko
8.2.3 Sturzprävention
8.2.4 Frailty-Syndrom
Teil II Praxis
9 Übungsprinzipien
9.1 Körperhaltung
9.1.1 Fußstellung
9.1.2 Beinstellung
9.1.3 Wirbelsäule
9.2 Körperspannung/Körperstabilisierung
9.3 Atmung
10 Trainingssteuerung
10.1 Allgemein
10.2 Parameter der Trainingssteuerung
10.3 Belastungskriterien
11 Untere Extremität
11.1 Kräftigung an Geräten
11.1.1 Übung 1 Leg Press – Knie- und Hüftstrecker (M. quadriceps femoris und M. glutaeus maximus)
11.1.2 Übung 2 Leg Press – Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius)
11.1.3 Übung 3 Seitliche Hüftmuskulatur (Abduktoren: Mm. glutaeus minimus und medius, M. tensor fascia latae)
11.1.4 Übung 4 Adduktoren (Mm. adductor magnus, longus und brevis, M. gracilis, M. pectineus)
11.1.5 Übung 5 Hüftstrecker (M. glutaeus maximus)
11.1.6 Übung 6 Leg Extension – Kniestrecker (Mm. vastus medialis, lateralis und intermedius)
11.1.7 Übung 7 Leg Curl – Kniebeuger (Hamstrings: M. semimembranosus, M. semitendinosus, M. biceps femoris)
11.2 Koordinations- und Kräftigungsübungen
11.2.1 Übung 8 Hüftstabilisatoren
11.2.2 Übung 9 Hüftbeuger (M. iliopsoas)
11.2.3 Übung 10 Beinmuskulatur (global)
11.2.4 Übung 11 Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius)
11.2.5 Übung 12 Fußmuskulatur
11.2.6 Übung 13 Kniebeuge (Squat)
11.2.7 Übung 14 Bein-Curls
11.2.8 Übung 15 Gesäßmuskulatur
11.2.9 Übung 16 Einbeinstand
11.2.10 Übung 17 Einbeinige Kniebeuge (Single Leg Squat)
11.2.11 Übung 18 Kniebeugen mit Hilfestellung
11.2.12 Übung 19 Wandhocke
11.2.13 Übung 20 Langlauf
11.2.14 Übung 21 Lunge
11.2.15 Übung 22 Hüftabduktoren im Liegen
11.2.16 Übung 23 Hüftabduktoren im Stehen
11.2.17 Übung 24 Hüftadduktoren
11.2.18 Übung 25 Hüftextensoren im Liegen
11.2.19 Übung 26 Hüftextensoren im Stehen
11.2.20 Übung 27 Hüftextensoren in Vierfüßlerposition
11.2.21 Übung 28 Hüftextensoren mit Theraband
11.2.22 Übung 29 Hüftabduktoren mit Theraband
11.2.23 Übung 30 Hüftadduktoren mit Theraband
11.3 Dehnung
11.3.1 Übung 31 Kniestrecker (M. quadriceps)
11.3.2 Übung 32 Hüftbeugemuskulatur (primär M. iliopsoas)
11.3.3 Übung 33 Langer Wadenmuskel (M. gastrocnemius)
11.3.4 Übung 34 Kurzer Wadenmuskel (M. soleus)
11.3.5 Übung 35 Kniebeugemuskulatur (Hamstrings)
11.3.6 Übung 36 Tiefe Hüftmuskulatur im Liegen (primär M. piriformis)
11.3.7 Übung 37 Tiefe Hüftmuskulatur im Sitzen (primär M. piriformis)
11.3.8 Übung 38 Adduktoren (M. pectineus, Mm. adductor longus, brevis und magnus, M. gracilis)
12 Obere Extremität
12.1 Kräftigung an Geräten
12.1.1 Übung 39 Schulterblattfixierende Muskulatur (primär Mm. rhomboidei major und minor, M. trapezius pars transversus)
12.1.2 Übung 40 Rowing – Schultergürtel (primär M. biceps brachii, M. deltoideus, Mm. rhomboidei major und minor, M. trapezius pars transversus)
12.1.3 Übung 41 Lat Pull – Schultergürtelmuskulatur (primär M. biceps brachii, M. latissimus dorsi, M. teres major)
12.1.4 Übung 42 Chest Press – Schultergürtelmuskulatur (primär M. pectoralis major, M. triceps brachii, M. serratus anterior)
12.1.5 Übung 43 Overhead Press – Schultergürtelmuskulatur (primär M. deltoideus, M. supraspinatus, M. triceps brachii)
12.2 Koordinations- und Kräftigungsübungen
12.2.1 Übung 44 Wandliegestütz
12.2.2 Übung 45 Einfacher Liegestütz
12.2.3 Übung 46 Liegestütz
12.2.4 Übung 47 Schulterabduktoren
12.2.5 Übung 48 Schulterflexoren
12.2.6 Übung 49 Ellenbogenflexoren
12.2.7 Übung 50 Ellenbogenextensoren in Schulterextension
12.2.8 Übung 51 Ellenbogenextensoren in Schulterflexion
12.2.9 Übung 52 Ellenbogenextensoren – Armstrecker (Mm. triceps brachii)
12.2.10 Übung 53 Rowing auf dem Ball
12.2.11 Übung 54 Boxen – koordinative Schulterkräftigung
12.2.12 Übung 55 Rotatorenmanschette (primär Außenrotatoren Schultergelenk)
12.2.13 Übung 56 Rotatorenmanschette (primär Innenrotatoren Schultergelenk)
12.2.14 Übung 57 Chest Press auf Ball – Schultergürtelmuskulatur (primär M. serratus anterior und M. pectoralis)
12.2.15 Übung 58 Armschwung Langlauf
12.2.16 Übung 59 Rotatorenmanschette (Außenrotatoren Schultergelenk)
12.2.17 Übung 60 Rotatorenmanschette (Innenrotatoren Schultergelenk)
12.2.18 Übung 61 Rowing – Skapulafixatoren mit Theraband
12.2.19 Übung 62 Latzug – primär M. latissimus dorsi
12.2.20 Übung 63 Ellenbogenextensoren mit Theraband
12.2.21 Übung 64 Ellenbogenflexoren mit Theraband
12.2.22 Übung 65 Schulterhochziehen
12.2.23 Übung 66 Schulterabduktoren (bilateral)
12.2.24 Übung 67 Schulterabduktoren (unilateral)
12.2.25 Übung 68 Rowing in Squatstellung (Bücktraining)
12.2.26 Übung 69 Musculus serratus anterior
12.2.27 Übung 70 Wurfbewegung mit Theraband
12.3 Dehnung
12.3.1 Übung 71 Großer Brustmuskel (M. pectoralis major)
12.3.2 Übung 72 Ellenbogenstrecker
12.3.3 Übung 73 Handgelenkbeuger (Mm. flexor carpi radialis und ulnaris)
12.3.4 Übung 74 Handgelenkstrecker (M. extensor carpi ulnaris und Mm. extensor carpi radialis longus und brevis)
12.3.5 Übung 75 Schulterblattfixierende Muskulatur (primär M. trapezius pars transversus, Mm. rhomboidei major und minor)
13 Wirbelsäule/Rumpf
13.1 Kräftigung an Geräten
13.1.1 Übung 76 Rückenstrecker (primär M. erector spinae)
13.1.2 Übung 77 Back Extension – Rückenstrecker (primär M. erector spinae)
13.1.3 Übung 78 Rotary Torso – schräge Bauchmuskulatur (Mm. obliquus abdominis externus und internus)
13.1.4 Übung 79 Gerade Bauchmuskulatur (M. rectus abdominis)
13.1.5 Übung 80 Gerade Bauchmuskulatur (M. rectus abdominis)
13.2 Koordinations- und Kräftigungsübungen
13.2.1 Übung 81 Vierfüßlerposition
13.2.2 Übung 82 Rumpfmuskulatur
13.2.3 Übung 83 Brücke
13.2.4 Übung 84 BWS-Extensoren
13.2.5 Übung 85 BWS-Extensoren im Sitzen
13.2.6 Übung 86 Curl up – gerade Bauchmuskulatur
13.2.7 Übung 87 Schräge Bauchmuskulatur
13.2.8 Übung 88 Untere Bauchmuskulatur
13.2.9 Übung 89 Seitliche Rumpfmuskulatur
13.2.10 Übung 90 Wirbelsäulenextensoren und Skapulafixatoren
13.2.11 Übung 91 Wirbelsäulenextensoren (Fokus LWS)
13.2.12 Übung 92 Seitliche Rumpfmuskulatur mit Ball
13.2.13 Übung 93 Wirbelsäulenrotatoren und Skapulafixatoren
13.2.14 Übung 94 Globaltest im Unterarmstand
13.2.15 Übung 95 Rumpf und Schultergürtel
13.2.16 Übung 96 Einbeinheber („Single leg lift“)
13.2.17 Übung 97 Einbeinsenker („Single lower leg“)
13.2.18 Übung 98 Einbeinstrecker („Single leg extension“)
13.2.19 Übung 99 Beine seitlich senken („Side to Side“)
13.2.20 Übung 100 Die Muschel („The clam“)
13.3 Dehnung
13.3.1 Übung 101 Oberer Anteil des Kapuzenmuskels (M. trapezius pars descendens)
13.3.2 Übung 102 Nackenstrecker
13.3.3 Übung 103 Laterale Rumpfmuskulatur
13.3.4 Übung 104 Rückenstrecker
14 Gleichgewicht
14.1 Gleichgewichtsübungen im Sitzen und Stehen
14.1.1 Übung 105 Gleichgewichtstraining im Sitz
14.1.2 Übung 106 Gleichgewichtstraining im Stand
15 Beckenboden
15.1 Aktivitäts- und Entlastungsübungen für den Beckenboden
15.1.1 Übung 107 Beckenbodenaktivität
15.1.2 Übung 108 a Entlastungsstellung für den Beckenboden (Brücke)
15.1.3 Übung 108 b Entlastungsstellung für den Beckenboden (Kerze)
Teil III Anhang
16 Glossar
17 Abbildungsnachweis
Autorenvorstellung
Anschriften
Sachverzeichnis
Impressum
1 Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates
2 Pathophysiologie des Bewegungsapparates
3 Wundheilung
4 Körperliche Leistungsfähigkeit
5 Orthopädie und Traumatologie
6 Rheumatologie
7 Schwangerschaft und Rückbildung
8 Geriatrie
Der menschliche Körper besteht aus dem passiven und dem aktiven Bewegungsapparat. Zum passiven Teil werden Knochen und Gelenke mit den entsprechenden Strukturen gezählt. Die Muskulatur bildet zusammen mit Sehnen und Schleimbeutel den aktiven Bewegungsapparat.
Die Knochensubstanz stellt die härteste Form des Bindegewebes dar. Je nach Form werden
kurze,
lange und
platte Knochen
unterschieden. Zu den kurzen Knochen zählen die Hand- und Fußwurzelknochen sowie die Wirbelkörper. Platte Knochen finden sich an Schädel, Rippen, Schulterblatt, Brustbein und Becken. Die langen Knochen (Oberarm- oder Oberschenkelknochen) besitzen einen röhrenförmigen Schaft.
Der typische Röhrenknochen (▶ Abb. 1.1) besteht aus einer Diaphyse (das eigentliche Rohr), die über die Metaphyse die beiden Knochenenden (Epiphysen) verbindet. Bei einem sich im Wachstum befindenden Menschen können Knochenbrüche im Bereich der Metaphyse zu Wachstumsstörungen führen.
Abb. 1.1 Aufbau eines Röhrenknochens.
Knochensubstanz ist ein lebendiges Gewebe und passt sich durch ständigen Umbau wechselnden Belastungen an. Längs- und Scherbelastungen sind die wichtigsten Impulse, um den Knochenstoffwechsel anzuregen. Umgekehrt verursacht körperliche Inaktivität eine Minderung der Knochendichte und somit einen weniger belastbaren Knochen. Axiale Stoßbelastungen erhöhen zudem die Knochendichte.
Alle Knochen zusammen bilden das Skelett, das der Stabilisierung, dem Schutz innerer Organe (z. B. Herz), der Entstehung von Blutzellen und als Ansatz für die Skelettmuskulatur dient.
Gelenke sind die Verbindungsstellen zwischen den Knochen und machen unseren Körper beweglich. Zwischen den beiden Knochenenden befindet sich der Gelenkspalt mit der Gelenkschmiere (Synovia). Die Gelenkflächen sind von einem Gelenkknorpel überzogen. Eine Gelenkkapsel umgibt das Gelenk (▶ Abb. 1.2).
Abb. 1.2 Aufbau eines Gelenks.
Je nach Form der Gelenke ist auch deren Funktionalität verschieden. Ein Kugelgelenk (z. B. Hüftgelenk) erlaubt drei Freiheitsgrade, während ein Sattelgelenk (z. B. Daumengelenk) zwei und ein Scharniergelenk (z. B. Ellenbogengelenk) lediglich einen Freiheitsgrad ermöglicht.
Die Gelenkkapsel umgibt das Gelenk; sie ist eine bindegewebige Hülle. Die innere Schicht ist die sog. Membrana synovialis, die die Gelenkflüssigkeit produziert. Die Membrana fibrosa (äußere Schicht) besteht aus straffem kollagenem Bindegewebe; sie verleiht dem Gelenk die mechanische Festigkeit.
Die Gelenkkapsel grenzt den Gelenkraum ab, produziert Gelenkflüssigkeit und stabilisiert das Gelenk. Die Stabilisation erfolgt passiv durch die Membrana fibrosa und aktiv durch Weiterleitung von Informationen an das Rückenmark über die Stellung des Gelenks.
Bänder verbinden Knochen untereinander und verbessern die Stabilität der Gelenke. Es werden drei Bandarten unterschieden:
InterkapsuläreBänder sind Verdickungen der Membrana fibrosa (Beispiel: Innenband Knie).
Intrakapsuläre Bänder liegen komplett im Gelenk (Beispiel: Kreuzbänder Knie).
Extrakapsuläre Bänder haben keine direkte Verbindung zur Kapsel (Beispiel: Außenband Knie).
Bänder verstärken die Kapsel und schränken die Gelenkbeweglichkeit auf ein funktionell sinnvolles Maß ein. Die Kreuz- und Außenbänder verhindern z. B. eine gefährliche Rotationsbewegung des Knies.
Sowohl die Bandscheibe als auch der Meniskus bestehen aus einer Art fasrigen Knorpelgewebes. Die Bandscheibe ist eine flexible Verbindung zwischen den Wirbelkörpern und ist „zwiebelförmig“ aufgebaut (▶ Abb. 1.3). Menisken gibt es in zahlreichen kleineren Gelenken, wobei der Außen- und Innenmeniskus im Kniegelenk die bekanntesten sind.
Abb. 1.3 Aufbau einer Bandscheibe.
(aus: Prometheus)
Die Hauptfunktion beider Strukturen liegt in der Druckverteilung zwischen den beiden Gelenkflächen und der Belastungsdämpfung. Zusätzlich werden ungleichmäßige Knorpel- oder Gelenkflächen ausgeglichen.
Wichtig
Bewegung ist für die Heilung und den Stoffwechsel der Bandscheibe und des Meniskus äußerst wichtig. Patienten sollten daher alle Bewegungsrichtungen in ihren Alltag bzw. ihr Trainingsprogramm integrieren!
Knorpel ist aus bogenförmigen Kollagenstrukturen aufgebaut und besitzt weder Blut- noch Lymphgefäße oder Nerven und wird deshalb sehr langsam über die Knochen sowie die Gelenkflüssigkeit ernährt (▶ Abb. 1.4).
Abb. 1.4 Aufbau des Gelenkknorpels.
Überall dort, wo zwei Knochen ein Gelenk bilden, sind die Knochenenden mit einer Knorpelschicht überzogen (Ausnahme Iliosakralgelenk).
Der Knorpel gewährleistet reibungslose Gelenkflächen und besitzt die Fähigkeit, mechanischen Kräften ohne Deformation zu widerstehen und Druckeinwirkungen zu absorbieren.
Die Wirbelsäule ist die zentrale Achse des menschlichen Körpers. Sie kann in fünf Abschnitte unterteilt werden, die sich aus einzelnen Wirbeln zusammensetzen:
Halswirbelsäule (HWS): 7 Wirbel
Brustwirbelsäule (BWS): 12 Wirbel
Lendenwirbelsäule (LWS): 5 Wirbel
Kreuzbein
Steißbein
Betrachtet man die Wirbelsäule von der Seite, ist eine doppelte, s-förmige Form zu erkennen. Im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule ist die Wirbelsäule nach vorne gekrümmt (Lordose); im Bereich der Brustwirbelsäule und des Kreuzbeines ist sie nach hinten gekrümmt (Kyphose). Diese Krümmungen sorgen für eine optimale Federungs- und Stützfunktion (▶ Abb. 1.5).
Abb. 1.5 Aufbau der Wirbelsäule (von der Seite).
Die Wirbelsäule übernimmt drei wichtige Funktionen:
Stützfunktion: Halten des Körpers in einer aufrechten und geraden Form.
Schutzfunktion: Der Wirbelkanal bildet einen Tunnel, der das in ihm verlaufende Rückenmark sowie wichtige Nerven schützt.
Federfunktion: Die Federfunktion (insbesondere als Schutz für die Schädelbasis und das Gehirn) wird durch die Bandscheiben ermöglicht.
Es werden drei Arten von Muskeln unterschieden:
glatte Muskulatur (Muskulatur der inneren Organe ohne Herzmuskel)
quer gestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur)
Herzmuskulatur
Skelettmuskeln besitzen einen sehnigen Ansatz und Ursprung, die über einen Muskelbauch miteinander verbunden sind.
Die kleinste Einheit eines Muskels bildet das Aktin-Myosin-Filament. Aktin und Myosin sind Eiweißstrukturen (▶ Abb. 1.6).
Abb. 1.6 Histologischer Aufbau der quer gestreiften Skelettmuskulatur. Innerhalb des Muskels gibt es Muskelfaserbündel, die wiederum aus mehreren Muskelfasern bestehen. Jede Muskelfaser enthält Myofibrillen, die vom Sarkomer umgeben sind.
Im Muskel lassen sich mit langsamen und schnellen Muskelfasern grob zwei Fasertypen unterscheiden. Die langsamen Muskelfasern sind hauptsächlich für Ausdauerbelastungen entscheidend, die schnellen Muskelfasern für schnellkräftige Leistungen (▶ Abb. 1.7).
Abb. 1.7 Muskelkontraktion: Während der Kontraktion bleibt die Länge des A-Streifens erhalten, die I-Streifen werden kürzer oder verschwinden.
Je nach Funktion unterscheiden sich die Muskeln in
Hauptbewegungsmuskeln (Agonisten),
Gegenspieler (Antagonisten),
Haltemuskeln und
Mitspieler (Synergisten).
Hauptbewegungsmuskeln sind primär in einer Bewegung involviert, die Gegenspieler wirken einer bestimmten Hauptbewegung entgegen. Haltemuskeln sichern und fixieren die Gelenke und ermöglichen damit den gezielten Einsatz der Hauptbewegungsmuskeln. Mitspieler unterbinden beim Einsatz von zweigelenkigen Hauptbewegungsmuskeln nicht erwünschte Mitbewegungen in anderen Gelenken und unterstützen damit die Hauptbewegung.
Grundsätzlich werden drei Kontraktionsformen unterschieden:
Von einer exzentrischenKontraktion spricht man, wenn die Kontraktionsgeschwindigkeit negativ ist. Der Muskel ist also nicht verkürzt, sondern aufgrund der Krafteinwirkung gegen einen Widerstand verlängert (z. B. Bergablaufen). Exzentrische Muskelarbeit kann zu mikroskopischen Verletzungen führen, die wir in der Regel als Muskelkater erfahren.
Bei der konzentrischenKontraktion ist die Geschwindigkeit positiv, d. h. der Muskel verkürzt sich (z. B. Sprinten).
Bei isometrischer Kontraktion bleibt die Muskellänge unverändert, während die Spannung im Muskel stark zunimmt (z. B. Hantel halten). Diese erhöhte Spannung verhindert die Durchblutung des Muskels, der somit nur gering mit Sauerstoff versorgt wird.
Die Skelettmuskulatur ist für die aufrechte Körperhaltung, die aktive Bewegung des Körpers und die Wärmeproduktion verantwortlich.
Eine Sehne besteht aus zugfestem Bindegewebe und elastischen Fasern, die in der Längsrichtung zwischen Knochenansatz und Muskelbauch liegen.
Besonders lange Sehnen, die auf vorspringende Knochen treffen oder nicht gerade verlaufen, finden sich in Sehnenscheiden (▶ Abb. 1.8) und sind so vor Abnützung geschützt (z. B. Sehnenscheide der Achillessehne). Sehnenscheiden sind bindegewebige Schläuche, die mit wenig Flüssigkeit gefüllt sind. Neben der Sehnenscheide finden sich an Reibungspunkten zwischen Sehnen und Knochen häufig auch Schleimbeutel. Im Vergleich zur Sehnenscheide ist der Schleimbeutel jedoch mit deutlich mehr Flüssigkeit gefüllt.
Abb. 1.8 Sehne des M. flexor digitorum profundus im Bereich des Fingers.
Die Hauptfunktion der Sehnen liegt in der Kraftübertragung vom Muskel auf den Knochen.
Der Begriff Sensomotorik setzt sich aus zwei Begriffen zusammen:
Sensorik beschreibt die Fähigkeit zur Wahrnehmung verschiedener Reize, die durch Rezeptoren über bestimmte Nerven und Rückenmarkbahnen zum Hirn geleitet werden.
Motorik beschreibt die Bewegung, die einzelne Körperteile ausführen.
Somit werden alle motorischen Abläufe über sensorische Rückmeldungen gesteuert (▶ Abb. 1.9). Es werden dabei afferente und efferente Nervenbahnen unterschieden. Die afferenten Bahnen bringen Informationen zum zentralen Nervensystem (ZNS), die efferenten Bahnen leiten Informationen in die Peripherie zur ausführenden Muskulatur.