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Medizin auf See: Das Standardwerk für medizinische Notfälle an Bord Ein Knochenbruch bei starkem Wellengang, ein seekranker Passagier oder die Notversorgung eines Crewmitglieds nach der Bergung aus dem Wasser – medizinische Notfälle auf See stellen besondere Ansprüche an Ersthelfer und Schiffsärzte. Was gehört in den Notfallkoffer? Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen eignen sich in welcher Situation? Wie lassen sich Unfälle schon im Vorfeld verhindern? Das umfassende Erste-Hilfe-Handbuch gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen und hilft Sportbootskippern, Fahrtenseglern und Berufsseeleuten, im Ernstfall einen kühlen Kopf zu bewahren. • Die vierte Auflage des Standardwerks zum Thema Medizin an Bord: Tipps und Anleitungen von Unfallprävention bis Wiederbelebung • Erste Hilfe bei Notfällen wie Luftnot, Bewusstlosigkeit, Blutungen, Ertrinken, Verbrennungen und mehr • Medizin für Nichtmediziner: Wie Sie als Laie Krankheiten und Symptome erkennen, deuten und behandeln • Tipps und Informationen zur Einrichtung der Bordapotheke in Abstimmung auf das Fahrtgebiet • Mit Verzeichnis für medizinische Begriffe in Deutsch und Englisch Das umfassende Erste-Hilfe-Buch für Freizeitskipper und Berufsseefahrer Im Hafen dauert es in der Regel nur wenige Minuten, bis der Notarzt eintrifft. Doch in Notfallsituationen auf See kann das Warten auf professionelle Hilfe Stunden oder sogar Tage dauern. Umso wichtiger ist die kompetente Erste Hilfe durch Skipper und Crewmitglieder. »Medizin auf See« ist Lehrbuch zur Vorbereitung und Nachschlagewerk für den Ernstfall in einem: Die informativen Texte verzichten auf komplizierte Fachausdrücke, und zahlreiche Abbildungen erleichtern das Verständnis auch für Laien. Die übersichtliche Gliederung und das Farbleitsystem helfen bei der Orientierung, wenn jede Sekunde zählt. Dieses Notfallhandbuch darf in keiner Bordbibliothek fehlen!
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Seitenzahl: 633
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Erste Hilfe · Diagnose · Behandlung
(mit Hinweisen zur Unfallverhütung und zum Überleben im Seenotfall)
5., aktualisierte AuflageHerausgegeben vonDr. med. Meinhard Kohfahl †Bearbeitet vonDr. med. Jens Kohfahl
soll dem medizinischen Laien – auf See, aber auch an Land – helfen, die Zeit zu überbrücken, bis er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kann.
Es ist in einer für medizinische Laien verständlichen Sprache geschrieben. Auf medizinische Fachausdrücke wurde weitgehend verzichtet.
Der Dringlichkeit entsprechend ist das Buch in überschaubare Abschnitte gegliedert:
•Notfälle,
•Leitsymtome,
•Diagnose und Erste Hilfe und
•in die weitere Behandlung.
Das Buch soll helfen, Unfallsituationen
•durch Vorbeugung zu verhindern und
•den Notfall zu beherrschen, sei es im Seenotfall, bei Feuer an Bord oder bei der Hubschrauberrettung.
Der medizinische Laie wird in die Lage versetzt, erforderlichenfalls zu einer eigenen Diagnose zu gelangen, und zwar mithilfe
•einfacher, an Bord durchführbarer, eigener Untersuchungen,
•mit Tabellen von Symptomen und
•durch einzuholende funkärztliche Beratungen (Medico-Gespräche).
Es enthält eine Anweisung für die Einrichtung einer dem jeweiligen Fahrtgebiet und Reisedauer entsprechenden Bordapotheke.
In einem weiteren Kapitel werden notfallmedizinische Sofortmaßnahmen detailliert beschrieben.
Zur schnellen Orientierung beinhaltet das Buch ein Stichwortverzeichnis und ein Verzeichnis der medizinischen Fachausdrücke in Deutsch und Englisch.
Die Checklisten und Vordrucke sind herunterladbar unter:www.delius-klasing.de/medizinaufsee
Erste Hilfe · Diagnose · Behandlung(mit Hinweisen zur Unfallverhütung und zum Überleben im Seenotfall)
Notfälle
Leitsymptome
Diagnose und Erste Hilfe
Bordapotheke
Sofortmaßnahmen – Behandlung – Transport
Überleben im Seenotfall
Unfallverhütung/Krankheitsprävention/Brandgefahren
Medizinische Fachausdrücke/Stichwortverzeichnis
Bildnachweis
Ralf Brauner, Alina Buschhüter, DLRG-Cuxhaven, DGzRS, Institut für Rechtsmedizin der Charitè, Berlin, Dr. Jens Kohfahl, Stephan Kohfahl, Tjark Makel, Inge Müller, Egbert Scheuermann. Alle übrigen Abbildungen siehe Quellenangabe dort.
Der Verlag weist darauf hin, dass die bisherigen Auflagen dieses Buchs unter den ISBN 978-3-88412-488-8 sowie 978-3-667-12123-3 erschienen sind.
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-667-12526-2 (Print)
ISBN 978-3-667-12528-6 (Epub)
ISBN 978-3-667-12527-9 (ePDF)
5., aktualisierte Auflage 2022
© Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld
Herausgeber: Dr. med. Meinhard Kohfahl †
Bearbeitet von Dr. med. Jens Kohfahl, Cuxhaven
Lektorat: Felix Wagner, Carola Pröbstle
Illustrationen: Christine Kreßbach, Rathzi Morales, Marlies Schaper
Layout und Computergrafik: Werner Isensee
Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH
Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm sowie vom Verlag mit der gebotenen Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen.
Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.
www.delius-klasing.de
Sechs Jahre nach Erscheinen der 3. Auflage ist eine Neuauflage notwendig geworden. Es hat mich sehr gefreut, dass der Delius Klasing Verlag das erstmalig von meinem Vater, Dr. med. Meinhard Kohfahl, im Jahr 1995 herausgegebene Buch „Medizin auf See“ weiter fortführen will.
Anregungen und Kritik aus der Leserschaft sowie die Erfahrungen und Diskussionen mit den Teilnehmern der „Medizinkurse“ (nach World Sailing), die ich seit vielen Jahren durchführe, haben mich dazu bewogen, die 4. Auflage erneut umfassend zu überarbeiten und in vielen Bereichen auf den medizinisch neuesten Stand zu bringen.
So wurden die Notfallsituationen und die von den Erstautoren entwickelten und in meinen Augen genialen Tabellen zu „Leitsymptomen“, die es dem Laien ermöglichen, sich im Rahmen einer Art „Rasterfahndung“ einer Diagnose anzunähern, erweitert.
Die Formulare für die funkärztliche Beratung wurden ebenso angepasst wie die Zusammenstellung der Bordapotheke. Die Sofortmaßnahmen wurden überarbeitet und unter dem Gesichtspunkt der „Taktischen Medizin“ (Versorgung Schwerstverletzter im Rahmen von kriegerischen Handlungen oder bei Terrorereignissen) ergänzt.
Auch habe ich die mir sehr am Herzen liegenden Kapitel zu den Gefahren des kalten Wassers mit Ertrinken und Unterkühlung sowie zum „Überleben im Seenotfall“ ausführlicher beschrieben. Dies sind die Themen, mit denen ich mich aufgrund meiner 30-jährigen Tätigkeit als Notarzt für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und als Segler im eigenen Interesse schon immer sehr intensiv beschäftigt habe.
Für die jetzt vorliegende 5. Auflage wurden notwendig gewordene Aktualisierungen vorgenommen und einige Kapitel inhaltlich ergänzt.
Ich danke all meinen Kolleginnen und Kollegen, die mich bei der Neuauflage und den Aktualisierungen unterstützt haben. Namentlich möchte ich Herrn Felix Wagner vom Delius Klasing Verlag sowie Herrn Werner Isensee (Layout der 3. – 5. Aufl.) und Frau Carola Pröbstle (Lektorat der 3. Aufl.) für ihre Unterstützung danken. Es war und ist mir eine Freude gewesen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Besonderer Dank gebührt meiner Familie für ihre Geduld und die unermüdliche und so wertvolle Unterstützung. Ohne sie hätte ich dieses Projekt nicht in dieser Form zu Ende bringen können.
Dr. med. Jens Kohfahl
von Dr. med. Meinhard Kohfahl †
Wer ein Schiff führen will, ist für die Seetauglichkeit von Schiff und Besatzung verantwortlich.
Mit der Seetauglichkeit von Schiffen befasst sich dieses Werk allerdings nur, wenn gleichzeitig medizinische Belange berührt werden, z. B. im Rahmen der Unfallverhütung an Bord oder dem Verhalten im Seenotfall.
Die Seetauglichkeit der Besatzung hängt neben den Kenntnissen auf den Gebieten der Seemannschaft auch von den medizinischen Kenntnissen und dem Gesundheitszustand der Besatzung ab.
Erste Hilfe
Maßnahmen der Ersten Hilfe haben zum Ziel:
•akut lebensbedrohliche Zustände, wie beispielsweise Schock, Kreislaufstillstand oder lebensbedrohliche Blutung zu beheben,
•die Kranken aus der Gefahrenzone zu bringen,
•die Schmerzen mit den gegebenen Mitteln, z. B. durch Schienen von Brüchen oder Lagerung, zu lindern,
•die Transportfähigkeit herzustellen und
•durch laufende Betreuung die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.
Weitere Behandlung
Neben der Ersten Hilfe kann auf See und auch bei Landexpeditionen eine weitergehende Behandlung notwendig werden, auch wenn kein Arzt zur Verfügung steht. Es gilt, Spätschäden zu vermeiden, die sich sonst nicht mehr beheben lassen oder die ein Organversagen mit Todesfolge nach sich ziehen könnten.
Die Übergänge zwischen Erster Hilfe und weiterer Behandlung sind fließend. Dies sei an folgendem Beispiel klargemacht:
Nach den üblichen gültigen Richtlinien der Ersten Hilfe darf ein stark verschobener Knochenbruch vom Laien nur vorsichtig geschient werden. Das Einrichten bleibt dem erfahrenen Arzt überlassen, der in absehbarer Zeit zur Verfügung steht. Ein gewisser Zeitverzug ist dabei vertretbar. Verzögert sich aber die Einrichtung, weil ein Arzt eben in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen wird, muss der medizinische Laie sofort tätig werden, denn sonst kommt es möglicherweise zu schweren Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden. Spätere Amputationen könnten erforderlich werden.
Bei der Entscheidung, ob nur Erste Hilfe oder weiterführende Behandlung zu leisten ist, sollte man sich folgende Fragen stellen:
•Wie schwer ist die Verletzung oder die Krankheit?
•Wie lange werden meine Erste-Hilfe-Maßnahmen ausreichen?
•Wann kann ich frühestens mit fremder Hilfe rechnen?
•Wie wird diese Hilfe aussehen? Erfolgt beispielsweise
– direkte ärztliche Hilfe,
– funkärztliche Beratung,
– die Abgabe an ein besser ausgerüstetes Fahrzeug oder
– die Abgabe an ein schnelleres Transportmittel zur Krankenhauseinlieferung?
Ist in absehbarer Zeit nicht mit ärztlicher Hilfe zu rechnen, muss zwangsläufig die weitere Behandlung durch den Laien im Rahmen seiner Möglichkeiten erfolgen.
Vor jede Behandlung gehört aber das Stellen einer möglichst genauen Diagnose. Diesem Punkt will sich dieses Werk besonders widmen.
Wenn durch Erste-Hilfe-Maßnahmen die erste kritische Phase überwunden ist, führt der Weg über eine Untersuchung und über eine Diagnose zur weiteren Behandlung.
Im Vordergrund stehen meistens bestimmte Anzeichen einer Krankheit, die Leitsymptome. Sie springen ins Auge, sagen aber zunächst noch nichts über die Krankheitsursache aus. Erst durch die Beachtung weiterer Symptome und eventuelle einfache Untersuchungen gelangt man zur Diagnose. Je mehr Informationen gesammelt werden können, desto sicherer wird die Diagnose.
Wichtige Symptome sind in Tabellen zusammengefasst und sollen eine schnelle Diagnostik erleichtern.
Eine gewisse Untersuchungstechnik ist für den medizinischen Laien erlernbar! Ihr gilt ein besonderer Abschnitt dieses Buches.
Das Auswerten der Symptomentabellen und das Erheben eigener Untersuchungsbefunde erleichtert außerdem dem Funkarzt die Arbeit.
Dadurch, dass dieses Buch dem auf sich allein gestellten Laien auch bei der Diagnostik helfen will, unterscheidet es sich von vielen medizinischen Ratgebern für den Gebrauch zu Hause. Diese gehen meistens davon aus, dass durch einen Arzt eine Diagnose gestellt wurde.
Ist die eigene Befunderhebung weitgehend abgeschlossen, findet man im Abschnitt über Diagnose und Erste Hilfe bei Unfällen und Krankheiten Hinweise über die Ursachen der Krankheit, die Erste Hilfe und die weitere Behandlung. Auf die speziellen Probleme an Bord wird besonders eingegangen.
Die meisten Autoren segeln selbst. Sie haben eine Vorstellung, was an Bord machbar und was einem medizinischen Laien hierbei zumutbar ist.
Das Buch will ein möglichst umfassendes theoretisches Wissen vermitteln. Es ist nicht nur ein Nachschlagewerk für den Notfall, sondern auch ein Lehrbuch für den verantwortungsbewussten Schiffsführer. Eine praktische Ausbildung kann das Werk aber nicht ersetzen. Diese muss parallel laufen.
Auf keinen Fall soll das Buch dazu verleiten, auf ärztliche Hilfe zu verzichten, wenn sie erreichbar ist. Sie sollte im Zweifelsfall immer in Anspruch genommen werden – im Interesse des Kranken, aber auch um die Schiffsführung von der Verantwortung zu entlasten.
Wenn mit baldiger ärztlicher Hilfe nicht zu rechnen ist, kann der Wille zur aktiven Hilfe und damit der Mut auch zu einer weiterführenden Behandlung lebensrettend sein.
In der Medizin ist es ähnlich wie in der Seefahrt:
Habe ich keinen genauen Schiffsort, kann ich keinen Kurs absetzen und das Ziel auch nicht erreichen. Zum Berechnen von Schiffsort und Kurs gehören theoretische Kenntnisse, praktische Kenntnisse alleine genügen nicht.
Habe ich keine genaue Diagnose, bleibt die Behandlung ungezielt und reduziert sich auf das Ausprobieren von Medikamenten. Falsch eingesetzte Medikamente können jedoch das Krankheitsbild verschleiern, möglicherweise sogar verschlimmern.
Der medizinische Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“ gilt auch für die Seefahrt. Deshalb werden die Vorbereitung auf den Seenotfall und die Unfallverhütung an Bord auch abgehandelt.
Das vorliegende Werk „Medizin auf See“ soll dem Helfenden ein Leitfaden für mehr als nur die Erste Hilfe sein.
Der Helfende darf darauf vertrauen, dass Herausgeber, Autoren und Verlag die größte Mühe darauf verwendet haben, dass das Werk dem Stand des medizinischen Wissens zur Zeit der Herausgabe entspricht.
Eine weitergehende Verantwortung kann allerdings nicht übernommen werden.
Für Anregungen und kritische Hinweise aus der Leserschaft wären Autoren und Verlag sehr dankbar.
ANOTFÄLLE
1.Erste Hilfe an Bord
2.Schwerer Unfall
3.Herz-Lungen-Wiederbelebung
4.Luftnot/„Ersticken“
5.Bewusstlosigkeit
6.Blutungen und Amputations-Verletzungen
7.Schock
8.Mensch/Person über Bord
9.Ertrinken
10.Unterkühlung
11.Krampfanfall/Epilepsie
12.Kopfverletzungen
13.Verbrennungen und Verbrühungen
14.Vergiftungen
15.Tauchunfall
16.Seenotfall/Verlassen des Schiffes
17.Rettung durch Hubschrauber
18.Notruf
B.LEITSYMPTOME, DIAGNOSE und ERSTE HILFE
1.Liste der Symptombereiche
1.1.Herz-Lungen-Symptome
1.1.1.Kollaps
1.1.2.Herzrhythmusstörungen
1.1.3.Atemstillstand
1.1.4.Atemnot
1.1.5.Husten
1.1.6.Schmerzen in der Brust
1.2.Bauchsymptome
1.2.1.Schmerzen im Oberbauch
1.2.2.Schmerzen im Unterbauch
1.2.3.Unterbauchschmerzen bei Frauen
1.2.4.Erbrechen
1.2.5.Blutiges Erbrechen
1.2.6.Durchfall
1.2.7.Verstopfung
1.2.8.Darmblutungen
1.3.Neurologische Symptome
1.3.1.Kopfschmerz
1.3.2.Krampfanfall
1.3.3.Lähmung
1.3.4.Verwirrtheit
1.3.5.Schwindel
1.3.6.Sehverlust
1.4.Urologische Symptome
1.4.1.Probleme beim Wasserlassen/Schmerzen im Blasenbereich
1.4.2.Blut im Urin
1.4.3.Schmerzen im Flankenbereich
1.4.4.Schwellung des und Schmerzen im Hodensack
1.5.Hautsymptome
1.5.1.Juckreiz
1.5.2.Juckender Hautausschlag
1.5.3.Hautausschlag bei Kindern
1.6.Hals-, Nasen-, Ohren-Symptome
1.6.1.Nasenbluten
1.6.2.Blutungen aus dem Ohr
1.6.3.Hörverlust
1.6.4.Schmerzen in Gesicht und Hals
1.7.Orthopädische Symptome
1.7.1.Rücken- und Gelenkschmerzen
1.8.Symptome an Zahn und Zahnfleisch
1.8.1.Zahnschmerzen
1.9.Fieber
1.9.1.Fieber ohne Tropenaufenthalt
1.9.2.Fieber mit Tropenaufenthalt
2.Diagnose und Erste Hilfe
2.1.Bau des menschlichen Körpers
2.2.Blutkreislauf
2.3.Organe des Brust- und Bauchraums
2.3.1.Herz
2.3.2.Lunge
2.3.3.Verdauungsorgane
2.3.4.Niere u. ableitende Harnwege
3.Diagnostik
3.1.Untersuchung
3.2.Vorgeschichte
3.3.Eigene Befunderhebung
3.3.1.Betrachten
Allgemeinzustand
Haut
Atmung
Augen
Mundhöhle und Rachen
Zunge
Hals
Brustkorb
Bauch
Gliedmaßen
Körperausscheidungen
3.3.2.Betastung
Temperaturunterschiede der Haut
Knirschen von Knochen oder abnorme Beweglichkeit
Knistern von Hautpartien
Reiben
Druckschmerzen
Dellenbildung auf Druck
Muskelverspannungen
3.3.3.Fühlen des Pulses
3.3.4.Messung des Blutdrucks
3.3.5.Messung der Körpertemperatur
3.3.6.Urinuntersuchungen
3.3.7.Abhorchen
3.3.8.Riechen
3.3.9.Untersuchung der Augen
3.3.10.Untersuchung der Zähne
3.3.11.Neurologische Diagnostik
3.4.Funkärztliche Beratung
3.4.1.Vorbereitung auf das Medico-Gespräch
3.4.2.Body-Check
3.4.3.Medico-Vordruck
3.4.4.Zusatzcheckliste bei Lähmungen und Gefühlsstörungen der Arme und Beine
3.4.5.Darstellung der Arme im Raster
3.4.6.Darstellung der Beine im Raster
3.4.7.Zusatzcheckliste bei Schädel-Hirn-Verletzungen
3.4.8.Darstellung des Kopfes im Raster
4.Unfälle
4.1Schock
4.2.Verletzungen
4.2.1.Verletzungen des Kopfes/Schädels
Schädelbrüche
Impressionsfrakturen
Berstungsbrüche
Schädelbasisbrüche
Gehirnverletzungen
Gehirnerschütterung
Gehirnquetschung
Gehirnblutung
4.2.2.Verletzungen der Nase
Nasenbeinbruch
Nasenfremdkörper
Erfrierungen der Nase
4.2.3.Verletzungen des Ohres
4.2.4.Verletzungen des Kehlkopfes
4.2.5.Verletzungen des Brustkorbes
Brustkorbprellung
Rippenbrüche
Bruch des Brustbeins
4.2.6.Verletzungen der Lunge
Pneumothorax (Luftbrust)
Punktion der Lunge bei Spannungspneumothorax
Hämatothorax
4.2.7.Verletzungen der Wirbelsäule
Verletzungen der Halswirbelsäule
Brüche der Brust- und Lendenwirbelsäule
4.2.8.Verletzungen des Schultergürtels
Schlüsselbeinbruch
Schultereckgelenkssprengung
Ausrenkungen der Schulter
Verletzungen der Rotatorenmanschette
4.2.9.Bauchverletzungen
Stumpfe Bauchverletzungen
Offene Bauchverletzungen
4.2.10.Verletzungen und Brüche des Beckens
4.2.11.Verletzungen von Gliedmaßen
4.2.12.Oberarmbruch
4.2.13.Ellenbogengelenkbrüche
4.2.14.Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens
4.2.15.Unterarm- und Handgelenkbruch
4.2.16.Brüche an Hand und Fingern
4.2.17.Oberschenkelhalsbruch und Hüftverletzungen
4.2.18.Oberschenkelschaftbruch
4.2.19.Kniegelenkverletzungen
4.2.20.Schienenbeinkopfbruch
4.2.21.Band-und Kapselverletzungen im Knie
4.2.22.Schleimbeutelentzündung des Kniegelenks
4.2.23.Meniskusschaden
4.2.24.Kniescheibenbruch
4.2.25.Kniescheibenverrenkung
4.2.26.Unterschenkelbrüche
4.2.27.Knöchelbruch
4.2.28.Brüche am Fuß
4.3.Wunden
4.3.1.Offene Wunden
4.3.2.Geschlossene Wunden
4.3.3.Versorgung infizierter Wunden
4.4.Blutungen
4.4.1.Innere Blutungen
Organblutungen
4.4.2.Blutungen bei Knochenbrüchen
4.4.3.Äußere Blutungen
4.5.Schmerzbehandlung bei Unfällen
5.Verletzungen durch Meerestiere
5.1.Stachelrochen
5.2.Petermännchen
5.3.Steinfische
5.4.Drachenköpfe
5.5.Feuerfische
5.6.Nesseltiere (Quallen, Korallen, Seeanemonen)
5.7.Schwämme
5.8.Stachelhäuter
5.9.Weichtiere
5.10.Seeschlangen
5.11.Elektrische Rochen und Aale
5.12.Sonstige Verletzungen durch Meerestiere
5.13.Ratten-Lungenwurm
6.Vergiftungen
6.1.Vergiftungen durch Medikamente
6.2.Vergiftungen durch Lebensmittel
6.2.1.Individuelle Unverträglichkeit
6.2.2.Vergiftung der Speisen durch Krankheitserreger
6.2.3.Vergiftung durch Speisen mit giftigen Zutaten
6.3.Vergiftungen durch Alkohol
6.3.1.Akute Alkoholvergiftung
6.3.2.Chronische Alkoholvergiftung
6.4.Vergiftungen durch chemische Substanzen
6.4.1.Vergiftung und Verätzung durch Säuren und Laugen
6.4.2.Vergiftungen durch Kampfstoffe
6.4.3.Gesundheitsgefahren beim Umgang mit mineralischen Ölen
6.4.4.Vergiftung durch Lösungsmittel und Verdünner von Farben
6.5.Vergiftungen durch Meerestiere
6.5.1.Ciguatera-Fischvergiftung
6.5.2.Vergiftungen durch Gifte der Fische
6.5.3.Vergiftungen durch verdorbene Fische
6.5.4.Muschelvergiftungen
Paralytische Muschelvergiftung
Bakteriell bedingte Muschelvergiftung
Allergisch bedingte Muschelvergiftung
6.6.Vergiftungen und Infektionen durch Insekten
6.6.1.Giftige Insektenstiche
Stiche durch Hautflügler
Stiche oder Bisse durch Spinnen und Skorpione
6.6.2.Insekten oder Kleinlebewesen, die Infektionskrankheiten übertragen können
6.6.3.Infizierte Biss- und Stichwunden durch Insekten
6.7.Vergiftungen durch Gase
6.7.1.Vergiftungen durch Kohlenmonoxid
6.7.2.Vergiftungen durch Kohlendioxid
6.7.3.Rauchvergiftung bei Bränden
7.Seekrankheit
8.Kälteeinwirkung
8.1.Kälteschockreaktion, Schwimmversagen, Unterkühlung
8.1.1.Überlebenszeiten im Wasser
8.1.2.Ertrinken
8.2.Fußerweichung
8.3.Erfrierungen
9.Hitzeeinwirkung
9.1.Hitzekollaps
9.2.Hitzeerschöpfung
9.3.Hitzschlag
9.4.Hitzekrämpfe
9.5.Sonnenstich
9.6.Sonnenbrand (siehe Kapitel B. 15.3.2.)
9.7.Verbrennungen und Verbrühungen
10.Elektrounfälle
10.1.Störung der Herzfunktion
10.2.Örtliche Verbrennungen
10.3.Schädigung innerer Organe
11.Hängesyndrom
12.Tauchunfälle
12.1.Tauchen ohne Gerät
12.1.1.Riss des Trommelfells
12.1.2.Entzündung des äußeren Ohres
12.1.3.Blutungen aus den Nasennebenhöhlen
12.1.4.Lungenödem beim Tieftauchen ohne Gerät
12.1.5.Flachwasserohnmacht beim Tauchen ohne Gerät
12.1.6.„Schwimmbad-Blackout“
12.2.Tauchen mit Gerät
12.2.1.„Tiefenrausch“
12.2.2.Dekompressionskrankheit
12.2.3.NeuroCheck für Taucher
12.2.4.Barotrauma der Nasennebenhöhlen
12.2.5.Überdehnung der Lunge (Barotrauma)
12.2.6.Systematik der Tauchunfälle
13.Verletzungen und Erkrankungen der Verdauungsorgane
13.1.Erkrankungen der Speiseröhre
13.1.1.Verletzungen der Speiseröhre
13.1.2.Entzündung der Speiseröhre
13.1.3.Ösophagusdivertikel
13.1.4.Krebs der Speiseröhre
13.2.Erkrankungen des Magens
13.2.1.Magenschleimhautentzündung oder Gastritis
13.2.2.Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre
13.2.3.Magendurchbruch (Ulkusperforation)
13.2.4.Magenblutung
13.2.5.Symptomentabelle für Erkrankungen des Magens
13.3.Erkrankungen des Darmes/Enddarmes
13.3.1.Infektiöse Durchfallerkrankung
13.3.2.Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
13.3.3.„Blinddarmentzündung“ oder Entzündung des Wurmfortsatzes
13.3.4.Dickdarmentzündung/Divertikulitis
13.3.5.Erkrankungen des Enddarmes/Hämorrhoiden
13.3.6.Abszesse im Afterbereich
13.3.7.Dickdarmtumoren
13.3.8.Bauchfellentzündung (Peritonitis)
13.3.9.Erkrankungen der Bauchwand
13.3.10.Darmverschluss (Ileus)
13.3.11.Verstopfung (Obstipation)
13.4.Erkrankungen der Mundspeicheldrüsen
13.4.1.Mumps
13.4.2.Speichelsteine
13.5.Erkrankungen der Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
13.5.1.Hepatitis (Leberentzündung)
13.5.2.Leberzirrhose/Speiseröhrenblutung
13.5.3.Verschluss der Gallenwege
Gallensteine
Tumoren
13.5.4.Gallenblasenentzündung
13.6.Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
13.6.1.Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
13.6.2.Bauchspeicheldrüsenkrebs
13.6.3.Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
13.7.„Akuter Bauch“ und „Bauchschmerzen“
14.Herz- und Kreislauferkrankungen
14.1.Erkrankungen des Herzens
14.1.1.Erkrankungen der Herzkranzgefäße/Herzinfarkt
14.1.2.Akutes Herzversagen/Lungenödem
14.1.3.Herzmuskelschwäche
14.1.4.Herzrhythmusstörungen
14.1.5.Nervöse Herzbeschwerden
14.2.Erkrankungen des Kreislaufs und der Blutgefäße
14.2.1.Bluthochdruck
14.2.2.Schlaganfall
14.2.3.Nervenlähmung des Gesichts (Fazialisparese)
14.2.4.Niedriger Blutdruck
14.2.5.Krampfadern
14.2.6.Oberflächliche Venenentzündung
14.2.7.Tiefe Beinvenenthrombose
14.2.8.Lungenembolie
14.2.9.Akuter arterieller Gefäßverschluss in den Gliedmaßen
14.2.10.Akuter Verschluss von Arterien und Venen
14.2.11.Aortenaneurysma
14.3.Störung der Blutgerinnung
15.Hautkrankheiten
15.1.Hautausschlag nicht erhaben, juckend
15.1.1.Ekzem
15.1.2.Arzneimittelexanthem
15.2.Hautausschlag nicht erhaben, nicht juckend
15.2.1.Hautpilz
15.2.2.Scharlach
15.2.3.Röteln
15.2.4.Masern
15.3.Hautausschlag nicht erhaben, schmerzhaft
15.3.1.Wundrose
15.3.2.Sonnenbrand
15.4.Hautausschlag erhaben, juckend
15.4.1.Nesselsucht
15.4.2.Sonnenallergie
15.4.3.Windpocken
15.4.4.Krätze
15.5.Hautausschlag erhaben, schmerzhaft
15.5.1.Herpes simplex
15.5.2.Gürtelrose
15.5.3.Knotenrose
15.6.Hautausschlag erhaben, schmerzlos
15.6.1.Schuppenflechte
15.7.Hautausschlag erhaben, eitrig
15.7.1.Nagelbettentzündung (Panaritium)
15.7.2.Impetigo contagiosa
15.7.3.Furunkel, Karbunkel, Abszesse
15.8.Kopfläuse
16.Sexuell übertragbare Erkrankungen/Geschlechtskrankheiten
16.1.Tripper
16.2.Syphilis
16.3.Weicher Schanker
16.4.Venerische Lymphknotenentzündung
16.5.Harnröhrenentzündungen
16.5.1.Chlamydien-Urethritis
16.5.2.Mykoplasmen-Urethritis
16.5.3.Trichomonaden-Urethritis
16.6.Herpes simplex genitalis
16.7.Feigwarzen
16.8.Bakterielle Vaginose
16.9.Soor
16.10.Filzläuse
17.HIV-Infektion/AIDS
18.Urologische Erkrankungen
18.1.Erkrankungen der Nieren
18.1.1.Nierenentzündung
18.1.2.Nierenerkrankungen (sonstige)
18.1.3.Nierenversagen
18.1.4.Nieren-/Harnleitersteine
18.1.5.Nieren-/Harnleiterverletzungen
18.2.Blasenentzündung
18.3.Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane
18.3.1.Prostata
Gutartige Vergrößerung der Prostata
Harnverhalt
Akute Entzündungen der Prostata
Prostataabszess
Prostatakrebs
18.3.2.Verletzungen und Erkrankungen des Hodens
Prellungen und Quetschungen des Hodens
Hodentorsion
Leistenbruch
Wasserbruch
Nebenhodenentzündung
Hodenkrebs
18.3.3.Verletzungen und Erkrankungen des Penis
Vorhautentzündung
Vorhautverengung
Einriss in den Schwellkörper
Verletzung der Harnröhre
Harnröhrenentzündungen
18.4.Einlegen eines Blasenkatheters
18.4.1.Katheterisierung der männlichen Harnröhre
18.4.2.Katheterisierung der weiblichen Harnröhre
18.5.Blasenspülung
18.6.Blasenpunktion
19.Verletzungen des Auges und Augenkrankheiten
19.1.Aufbau und Funktion des Auges
19.2.Einbringen von Augentropfen oder Augensalbe
19.3.Stumpfe Verletzungen
19.3.1.Bluterguss der Augenlider
19.3.2.Bluterguss der Bindehaut
19.3.3.Prellung des Augapfels
19.4.Scharfe Verletzungen des Auges/Fremdkörper
19.4.1.Verletzung der Augenlider
19.4.2.Verletzung der Bindehaut
19.4.3.Verletzung der Hornhaut
19.4.4.Verletzung des Augapfels
19.5.Fremdkörpergefühl / Fremdkörperentfernung
19.6.Verätzung des Auges und der Augenlider
19.7.Verbrennung des Auges
19.8.„Verblitzen“ des Auges
19.9.Entzündungen des Auges
19.9.1.Entzündungen an den Augenlidern
Hagelkorn / Gerstenkorn
Tränendrüsenentzündung
19.9.2.Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis)
19.9.3.Allergische Entzündung der Bindehaut
19.9.4.Hochansteckende Hornhaut-/Bindehautentzündung („Epidemica“)
19.9.5.Herpes der Hornhaut/Herpes Zoster (Gesichtsrose)
19.9.6.Regenbogenhautentzündung
19.9.7.Entzündung der Augenhöhle
19.10Grüner Star (Glaukom)
19.11.Grauer Star (Katarakt)
19.12.Durchblutungsbedingte Sehstörungen
19.12.1.Zentralarterienverschluss
19.12.2.Zentralvenenverschluss
19.12.3.Durchblutungsstörungen der Halsschlagader
19.12.4.Netzhautablösung
19.12.5.Rindenblindheit
19.12.6.Bindehautblutungen
19.13.Kontaktlinsen
20.Erkrankungen des Ohres
20.1.Aufbau und Funktion des Ohres
20.2.Einbringen von Ohrentropfen
20.3.Erkrankungen des äußeren Ohres
20.3.1.Verletzungen der Ohrmuschel
20.3.2.Entzündungen des Gehörganges und der Ohrmuschel
20.3.3.Fremdkörper im Gehörgang
20.4.Erkrankungen des Mittelohres
20.4.1.Tubenkatarrh
20.4.2.Mittelohrentzündung
20.4.3.Verletzungen des Trommelfells
20.4.4.Erkrankung der Gehörknöchelchen
20.5.Erkrankungen des Innenohres
20.5.1.Entzündungen des Innenohres
20.5.2.Hörsturz
20.5.3.Drehschwindelanfall
21.Erkrankungen der Nase
21.1.Nasenschleimhautentzündung
21.1.1.Infektiös bedingte Nasenschleimhautentzündung
21.1.2.Allergisch bedingte Nasenschleimhautentzündung
21.2.Nasennebenhöhlenentzündungen
21.3.Entzündungen im Bereich der Nase und der Oberlippe
21.4.Nasenbluten
21.5.Fremdkörper in der Nase
22.Erkrankungen im Mund- und Rachenraum
22.1.Rachenentzündung
22.2.Mandelentzündung und Pfeiffer-Drüsenfieber
22.3.Kehlkopfentzündung
22.4.Pseudo-Krupp
22.5.Kehldeckelentzündung
22.6.Fremdkörper in Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien
22.7.„Luftröhrenpunktion“ (Notfallkonitomie)
22.8.Erkrankungen der Speicheldrüsen (siehe Kapitel B. 13.4.)
22.9.Entzündungen der Zunge
22.10.Verletzungen der Zunge
23.Erkrankungen der Atemwegsorgane
23.1.Erkrankungen der Bronchien
23.1.1.Bronchitis
23.2.Erkrankungen der Lunge
23.2.1.Lungenentzündung/Rippenfellentzündung
23.2.2.Asthma bronchiale
23.2.3.Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung/Lungenemphysem
23.2.4.Lungenödem
23.2.5.Spontanpneumothorax
24.Stoffwechselerkrankungen
24.1.Porphyrie
24.2.Gicht
24.3.Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht
24.4.Störungen des Essverhaltens
24.4.1.Magersucht
24.4.2.Fress-Brechsucht
25.Erkrankungen der Drüsen mit innerer Sekretion
25.1.Schilddrüsenerkrankungen
25.1.1.Unterfunktion der Schilddrüse
25.1.2.Überfunktion der Schilddrüse
25.2.Diabetes mellitus (siehe Kapitel 13.6.3.)
25.3.Nebennierenerkrankungen
25.3.1.Überfunktion der Nebennieren
25.3.2.Unterfunktion der Nebennieren
26.Nervenkrankheiten/Neurologische Erkrankungen
26.1.Erkrankungen des Gehirns
26.1.1.Gehirnverletzungen
26.1.2.Durchblutungsstörungen des Gehirns
26.1.3.Entzündungen des Gehirns/Hirnhautentzündung
26.1.4.Hirntumoren
26.1.5.Krampfanfall (Epileptischer Anfall)
26.1.6.Kopfschmerzen/Migräne
26.1.7.Kopfschmerzen/Subarachnoidalblutung
26.2.Erkrankungen und Verletzungen der peripheren Nerven
26.2.1.Offene Nervenverletzungen
26.2.2.Nervenschädigung durch Druck
26.2.3.Lähmung der Gesichtsnerven
26.2.4.Herpes Zoster (Gürtelrose)
26.2.5.Trigeminusneuralgie
26.2.6.Begleitende Neuralgien
26.2.7.Nervenlähmung/Muskelschwäche
26.3.Systemerkrankungen
27.Nervenkrankheiten/Psychiatrische Erkrankungen
27.1.Geistes- und Gemütskrankheiten
27.1.1.Schizophrenie
27.1.2.Wahrnehmungsstörungen außerhalb schizophrener Psychosen
27.1.3.Manie
27.1.4.Depressionen
27.2.Seelisch bedingte Störungen
27.2.1.Persönlichkeitsstörungen
27.2.2.Neurotische Störungen
27.3.Suchtkrankheiten
27.3.1.Alkoholkrankheit
27.3.2.Drogenabhänigkeit
27.4.Posttraumatische Belastungsstörung
28.Orthopädische Erkrankungen
28.1.Erkrankungen der Wirbelsäule
28.1.1.Akutes Hals-Schulter-Arm-Syndrom, „Schiefhals“ oder Halswirbelsäulen-Syndrom
28.1.2.Akutes Brustwirbelsäulen-Syndrom
28.1.3.Akutes LWS-Syndrom, „Hexenschuss“, Lumbago, Ischias oder Bandscheibenschaden
28.1.4.Blockierung des Kreuz-Darmbein-Gelenks
28.2.Entzündliche Gelenkerkrankungen und Verletzungen der Gelenke
28.2.1.Rheuma
28.2.2.Gicht
28.2.3.Degenerative Gelenkerkrankungen
28.2.4.Schleimbeutelentzündung
28.2.5.Schulterschmerzen
28.2.6.Schmerzen des Ellenbogens
28.2.7.Schmerzen des Handgekenkes
28.2.8.Schmerzen im Hüftgelenk
28.2.9.Schmerzen im Kniegelenk
28.2.10.Schmerzen im Sprunggelenks- und Fußbereich
28.3.Verletzungen und Erkrankungen der Sehnen und Muskeln
28.3.1.Muskelkrämpfe
28.3.2.Muskel(faser)risse
28.3.3.Sehnenrisse (Sehnenreizungen)
28.3.4.Sehnenscheidenentzündung
28.3.5.Reizungen des Sehnenansatzes
28.3.6.Einklemmungserscheinungen (Gelenksperre)
28.3.7.Myofasziale Schmerzsyndrome
29.Frauenkrankheiten
29.1.Erkrankungen der Eileiter und Eierstöcke
29.1.1.Eileiterentzündung
29.1.2.Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaft
29.1.3.Mittelschmerz und Ovulationsblutung
29.1.4.Eierstockzysten
29.2.Erkrankungen der Scheide
29.2.1.Scheidenentzündung
29.2.2.Verletzungen im Genitalbereich
29.3.Blasenentzündung
29.4.Erkrankungen der Gebärmutter
29.4.1.Gebärmuttersenkung und Gebärmuttervorfall
29.4.2.Gebärmuttertumore
29.5.Erkrankungen der Brust
29.5.1.Entzündungen der Brust
29.5.2.Prellungen der Brust
29.5.3.Tumore der Brust
29.6.Regelblutungsstörungen
29.6.1.Ausbleiben der Regelblutung
29.6.2.Verstärkte Regelblutung
Verstärkte, termingerechte Regelblutung
Verstärkte, nicht termingerechte Regelblutung
Maßnahmen bei starken, nicht termingerechten Blutungen
30.Schwangerschaft und Geburt
30.1.Schwangerschaft
30.1.1.Schwangerschaftsverhütung
30.1.2.Normale Schwangerschaft
30.1.3.Fehlgeburt
30.2.Geburt und Entbindung
30.2.1.Vorbereitungen vor der Geburt
30.2.2.Geburt
30.2.3.Erstversorgung des Kindes, Abnabeln
30.2.4.Erstversorgung der Mutter, Nachgeburt
30.2.5.Stillen und Ernähren des Neugeborenen
30.2.6.Ernährung der Mutter
30.2.7.Wochenbett
30.3.Wiederbelebung des Neugeborenen
31.Tropische Krankheiten
31.1.Krankheiten, die durch Insektenstiche übertragen werden
31.1.1.Malaria
31.1.2.Schlafkrankheit
31.1.3.Chagas-Krankheit
31.1.4.Gelbfieber
31.1.5.Dengue-Fieber
31.1.6.Leishmaniasen
31.1.7.Pest
31.1.8.Filarieninfektionen (Fadenwurmerkrankungen)
31.1.9.Weitere Virusinfektionen
31.2.Hämorrhagisches Fieber
31.2.1.Lassa-, Ebola- und Marburg-Virus-Fieber
31.3.Wurmerkrankungen
31.4.Durchfallerkrankungen
31.4.1.„Reisedurchfall“
31.4.2.Cholera
31.4.3.Typhus
31.4.4.Flüssigkeitsverlust
31.4.5.Meningokokken-Meningitis
32.Infektionskrankheiten
32.1.AIDS (siehe Kapitel B. 17.)
32.2.Borreliose
32.3.Botulismus
32.4.Cholera (siehe Kapitel B. 31.4.3.)
32.5.Coronavirusinfektion (siehe SARS)
32.6.Diphtherie
32.7.Fleckfieber (Rickettsiosen)
32.8.Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
32.9.Gasbrand
32.10.Gelbsucht (siehe Kapitel B. 13.5.1.)
32.11.Grippe und grippeähnliche Erkrankungen
32.12.Gürtelrose (siehe Kapitel B. 15.5.2.)
32.13.Keuchhusten
32.14.„Kinderlähmung“
32.15.Legionellose
32.16.Masern
32.17.MERS (siehe SARS)
32.18.Mononukleose, infektiöse (siehe Kapitel B. 22.2.)
32.19.Mumps (siehe Kapitel B. 13.4.1.)
32.20.Norovirus
32.21.Pfeiffer-Drüsenfieber (siehe Kapitel B. 22.2.)
32.22.Pocken
32.23.Rickettsiosen (siehe Kapitel B. 32.7.)
32.24.Röteln
32.25.Salmonellen (siehe Kapitel B. 31.4.4.)
32.26.SARS
32.27.Scharlach
32.28.Tetanus (siehe Kapitel B. 32.34.)
32.29.Tollwut
32.30.Tuberkulose
32.31.Typhus (siehe Kapitel B. 31.4.4.)
32.32.Weil’sche Erkrankung
32.33.Windpocken
32.34.Wundstarrkrampf (Tetanus)
32.35.Zeckenstich-Krankheiten
33.Zahnkrankheiten
33.1.Bau des Gebisses
33.2.Zahnbehandlung
33.3.Erkrankungen des Zahns
33.3.1.Zahndefekt
33.3.2.Zahnfäule
33.3.3.Zahnmarkentzündung
33.3.4.Zahnmarkfäule
33.3.5.Entzündung der Zahnwurzelhaut
33.3.6.Zahnwurzelabszess
33.3.7.Mundbodenabszess, Mundbodenphlegmone
33.3.8.Verletzung des Zahns
33.3.9.Blutungen nach Zahnverlust
33.3.10.Wundheilungsstörung nach Zahnverlust
33.3.11.Erschwerter Durchbruch eines Weisheitszahnes
33.3.12.Verlust einer Zahnkrone
33.4.Erkrankungen des Zahnfleisches
33.4.1.Zahnfleischentzündungen
33.4.2.Zahnfleischblutungen
33.4.3.Skorbut
33.4.4.Parodontose
33.4.5.Aphten, Mundfäule
33.5.Erkrankungen des Kiefers
33.5.1.Unterkieferbruch
33.5.2.Unterkieferverrenkung/Kiefergelenksluxation
33.5.3.Kiefergelenkentzündung
33.5.4.Oberkieferbruch
34.Medizinische Ausrüstung und Bordapotheke
34.1.Bordapotheke für die Sportschifffahrt
34.2.Medikamentenliste
C.SOFORTMASSNAHMEN – BEHANDLUNG – TRANSPORT
1.Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR)
Stabile Seitenlage
1.1.Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) mit automatisiertem externem Defibrillator
1.2.COVID-19-Leitlinien zur Reanimation
2.Störung der Atemtätigkeit/Fremdkörperverlegung
2.1.Maßnahmen beim Erwachsenen
2.2.Maßnahmen beim Kind/Säugling
3.Anlegen von Infusionen
3.1.Infusion, intravenös
3.2.Infusion, subkutan
3.3.Medikamentengabe, intranasal (MAD®)
3.4.Injektion, intramuskulär
3.5.Injektion, subkutan
3.6.Blutzucker messen
3.7.Medikament aufziehen (aus Ampulle)
4.Schockbehandlung
4.1.Schock durch Blut- und/oder Flüssigkeitsverlust
4.2.Anaphylaktischer Schock
4.3.Septischer Schock
4.4.Schock bei Zuckerkrankheit (siehe Kapitel B. 13.6.3.)
5.Lagerung
5.1.Lagerung bei Schock (siehe Kapitel C. 4.)
5.2.Lagerung bei Bewusstlosigkeit
5.3.Lagerung bei Atemstörungen
5.4.Lagerung bei Herzbeschwerden
5.5.Lagerung bei Leibschmerzen
5.6.Lagerung bei Rückenschmerzen
5.7.Lagerung bei Schädel-Hirn-Verletzungen
5.8.„Log-Roll“-Manöver
6.Stillung von Blutungen, Verbände, Wundversorgung
6.1.Verbände/Verbandstechniken
6.1.1.Verbandstechniken
6.1.2.Kopfverband
6.1.3.Verbände um Gelenke
6.1.4.Augenverband
6.2.Wundversorgung
6.2.1.Versorgung mit einem Klammerpflaster
6.2.2.Wundnaht
6.2.3.Klammern einer Wunde
6.2.4.Wundverschluss am Kopf
6.2.5.Fingerendgliedquetschungen
6.2.6.Abszesseröffnung und Drainage
6.2.7.Angelhakenverletzung
6.2.8.Splitterverletzungen/Fremdkörper der Haut
7.Frakturen und Luxationen
7.1.Schienen
7.1.1.Vorgefertigte Schienen (Orthesen)
7.1.2.Flexible Schienen (Aluminium)
7.2.Einrichten von Knochenbrüchen
7.3.Einrichten von Verrenkungen
7.3.1.Reposition Schulter
7.3.2.Reposition Sprunggelenk
7.3.3.Reposition Unterkiefer
7.3.4.„Schienung“ bei Unterkieferfraktur
8.Rettung und Transport
8.1.Rettung aus dem Wasser
8.2.Rettung aus Luken, Niedergängen oder sonstigen Gefahrenbereichen
8.3.Rettung durch Hubschrauber
8.3.1.Zusammenarbeit des Hubschraubers mit dem Havaristen
8.3.2.Vorbereitung auf das Winschmanöver
8.3.3.Winschmanöver
8.4.Krankenbegleitschein
9.Überleben im Seenotfall
9.1.Katastrophensituation, Psyche
9.2.Verlassen des Schiffes
9.3.Überleben in der Rettungsinsel
10.Verhalten bei Todesfällen
D.UNFALLVERHÜTUNG/KRANKHEITSPRÄVENTION
1.Gesundbleiben an Bord — Krankheitsprävention
2.Unfallverhütung
2.1.Gefahrenbereiche auf einer Segelyacht
2.2.Verletzungsgefahren für die Crew
2.3.Die 12 „goldenen“ Regeln der Unfallverhütung
3.Arbeiten unter Deck
3.1.Kochen
4.Arbeiten an Deck
4.1.Schutzbekleidung
4.2.Rettungswesten
4.3.Sicherheitsgurte, Sicherheitsleinen
4.4.Arbeiten im Mast
5.Umgang mit Leinen
5.1.Ausrauschende Leinen
5.2.Brechende Leinen
5.3.Kinken in Leinen
5.4.Gummistropps
5.5.Angeln
6.Brandverhütung und Brandbekämpfung
6.1.Brandverhütung
6.2.Brandbekämpfung
7.Gase
7.1.Giftige Gase
Kohlenmonoxid
Kohlendioxid
Giftige Gase beim Brennen von Kunststoffen
Giftige Gase in Kühlsystemen
7.2.Explosive Gase und gasförmige Gemische
Heizgase
Knallgas
Explosive Dämpfe
8.Elektrizität
8.1.Stromeinwirkung
Gleichstrom
Wechselstrom
8.2.Blitzschlag
8.3.Radarstrahlen
9.Schutz der Augen
E.MEDIZINISCHE FACHAUSDRÜCKE
Deutsch – Fachausdruck – Englisch
Fachausdruck – Deutsch – Englisch
F.STICHWORTVERZEICHNIS
G.LITERATURVERZEICHNIS
H.AUTORENVERZEICHNIS
CHECKLISTEN und VORDRUCKE unter: www.delius-klasing.de/medizinaufsee
A. 1.Erste Hilfe an Bord
A. 2.Schwerer Unfall
A. 3.Herz-Lungen-Wiederbelebung
A. 4.Luftnot/„Ersticken“
A. 5.Bewusstlosigkeit
A. 6.Blutungen und Amputations-Verletzungen
A. 7.Schock
A. 8.Mensch/Person über Bord
A. 9.Ertrinken
A. 10. Unterkühlung
A. 11. Krampfanfall/Epilepsie
A. 12. Kopfverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
A. 13. Verbrennungen und Verbrühungen
A. 14. Vergiftungen
A. 15. Tauchunfall
A. 16. Seenotfall/Verlassen des Schiffes
A. 17. Rettung durch Hubschrauber
A. 18. Notruf
Die „Erste Hilfe“ im Sinne von „lebensrettenden Sofortmaßnahmen“ hat zum Ziel, den Tod oder schweren gesundheitlichen Schaden von einer erkrankten oder verletzten Person abzuwenden. Alle Crew-Mitglieder sollten einen „Erste-Hilfe-Kurs“ durchlaufen oder besser noch aktuell aufgefrischt haben.
Folgende Dinge sind unbedingt zu beachten:
1.Lagebeurteilung – Was ist geschehen und bestehen Gefahren für die Helfer?
• Erste Hilfe an einer ungesicherten Unfallstelle kann auch die Helfer gefährden: Nie das eigene Leben aufs Spiel setzen!
• Verletzte erst aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich (Feuer, herabstürzende Teile, z. B. Mast) entfernen, dann Maßnahmen ergreifen!
• Wenn umstehende Personen in Gefahr sind, diese zuerst warnen!
2.Wenn man alleine ist, erst um Hilfe rufen!
3.Den besten Platz für Erste-Hilfe-Maßnahmen wählen!
• Den Verletzten nicht in der Nähe eines Brandherdes versorgen!
• Nicht in gefährlicher Atmosphäre (z. B. bei Freisetzung von Kohlenmonoxid nicht unter Deck) arbeiten!
• Lebensrettende Sofortmaßnahmen jedoch nicht durch unnötigen Transport bzw. Transportvorbereitungen hinauszögern!
4.Bei mehreren verletzten Personen: Prioritäten setzen!
• Starke (spritzende) Blutungen zuerst mit einem Druckverband versorgen!
• Danach sich zunächst um bewusstlose Personen kümmern!
• Wenn mehr als eine Person bewusstlos ist:
– Atmung und Puls überprüfen,
– wenn keine Atmung und kein Puls vorhanden sind, dann Wiederbelebung (siehe Kapitel A. 3. „Herz-Lungen-Wiederbelebung“) beginnen!
• Wenn Patient ansprechbar, d. h. bei Bewusstsein ist, die Verletzungen an einem geschützten Ort versorgen!
Bitte unbedingt beachten:
• Geschlossene Räume nur dann betreten, wenn dies gefahrlos möglich ist!
• Eine Person erst dann bewegen, wenn Wirbelsäulenverletzungen ausgeschlossen sind oder ein Transport auf einer stabilen Unterlage möglich ist. Das Gleiche gilt auch für Brüche der Beine: erst Schienung, dann Transport!
• Dem Patienten vorerst nichts zu trinken (und nie Alkohol) und zu essen geben!
Einschätzen der Situation! Was ist passiert (Unfallmechanismus)?
Gefahrenzone verlassen – erst dann Erste Hilfe leisten!
Lagebeurteilung: Besteht Gefahr für Helfer und Verletzte am Unfallort (z. B. durch herunterhängende/-fallende Gegenstände, Holz- und Glassplitter, auslaufende Flüssigkeiten, offene Luken, Gefahr des Überbordgehens durch fehlende Reling)? Gegebenenfalls auf See entsprechende Manöver durchführen/veranlassen (Segel bergen/reffen, Beidrehen, Ankern, etc.).
Um Hilfe rufen, um Unterstützung zu bekommen!
Sei es, um Verletzte aus dem Gefahrenbereich zu schaffen, seemännische Manöver durchzuführen oder für die Erstversorgung der Verunglückten. Gegebenenfalls Notruf absetzen, wenn klar ist, dass man die Lage alleine nicht beherrscht.
Beurteilung des Verletzten: Ist er wach und ansprechbar oder bewusstlos und reagiert nur auf Schmerzreize? Wer sprechen kann, dessen Atemwege sind nicht verlegt und dessen Atmung ist zunächst einmal ausreichend. Sind offensichtlich stark blutende Wunden zu sehen, die sofort mit Druckverband versorgt werden müssen? Ist die Hautfarbe rosig oder blass und schwitzig (drohender Schockzustand)?
Bewusstsein fehlt, keine Atmung, kein Puls, d. h. keine Lebenszeichen (Vitalzeichen) erkennbar: Herz-Lungen-Wiederbelebung!
Vorgehen nach dem <c>ABCDE-Schema (sehen, hören/horchen, fühlen) und Untersuchung von „Kopf bis Fuß“!
<c> (critical bleeding) Stillen starker Blutungen (evtl. Abbindung stark blutender Extremitätenverletzungen, siehe Kapitel C.6.)
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 4. „Unfälle“.
(als Erstes Notruf absetzen!)
Wiederbelebung nur bei Fehlen von Bewusstsein, (normaler) Atmung und Puls!
Der Laie beurteilt nur: Fehlende Lebenszeichen und keine normale Atmung, er soll nicht versuchen, den Puls zu tasten. Pulstasten ist zu unsicher und hält nur auf!
• Lagerung: Verletzten mit dem Rücken auf harter Unterlage lagern, Brust freimachen.
• Atemwege freimachen: Kopf überstrecken, sichtbare Fremdkörper und verrutschte Zahnprothesen entfernen (gut sitzende Prothese belassen).
• Im Wechsel (für den Laienhelfer gilt: identischer Rhythmus beim Erwachsenen und beim Kind) Herz-Druck-Massage (30x) und Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchführen, am besten mit zwei Helfern, die sich alle 2 Minuten abwechseln!
Falls jemand nicht willens oder nicht in der Lage ist, eine Beatmung durchzuführen, dann soll wenigstens durchgehend, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, eine Herz-Druck-Massage durchgeführt werden.
• Die Herz-Druck-Massage (siehe Seite 397, Kapitel C. 1.) wird mit gestreckten Armen ausgeführt: den Handballen der einen Hand in der Mitte des Brustkorbs (= untere Hälfte des Brustbeins) aufsetzen, die andere Hand wird über der ersten Hand auf dem Handrücken platziert, die Finger werden ineinander verschränkt. Die Druckfrequenz beträgt mindestens 100/min (aber nicht mehr als 120/min). Man kann sich an dem Rhythmus des Popsongs „Stayin' alive“ der Bee Gees oder des „Radetzky-Marsches“ orientieren. Der Brustkorb soll um ein Drittel komprimiert werden (5–6 cm beim Erwachsenen).
• Die Atemspende erfolgt 2x über 1 Sekunde, der Brustkorb soll sich gerade eben heben.
Beim Kind beginnt die Wiederbelebungsmaßnahme einmalig mit 5 Beatmungen, danach geht es weiter im Rhythmus von 30:2 für den Laienhelfer (für professionelle Helfer gilt 15:2).
• Dieser Zyklus (Herz-Druck-Massage und Atemspende) wird 5x wiederholt, was etwa einer Zeit von 2 Minuten entspricht, danach erfolgt ein Helferwechsel. Derjenige, der den Brustkorb komprimiert, soll laut mitzählen!
Hinweis:
Weitere Informationen und Abbildungen siehe Kapitel C. 1. (ab Seite 397).
(in Anlehnung an die ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
* Automatisierter externer Defibrillator
(Atemwegsverlegung durch Fremdkörper)
Eine Atemwegsverlegung kann zur Bewusstlosigkeit führen, deshalb ist es wichtig diesen Notfall nicht mit einer Ohnmacht, einem Herzinfarkt oder einem Krampfanfall zu verwechseln!
Allgemeine Zeichen einer Atemwegsverlegung durch einen Fremdkörper sind: Anfall ereignet sich während des Essens, Person greift sich ggf. an den Hals.
Man soll unbedingt fragen:
„Haben Sie / Hast Du einen Erstickungsanfall?“ bzw. „Würgen Sie?“
(Der Betroffene spürt die Symptome genau und weiß, was mit ihm geschehen ist.)
leichte Symptome
schwere Symptome
„Hast Du einen Erstickungsanfall?“
„Ja“
unfähig zu sprechen, kann ggf. nur nicken
weitere Zeichen sind:
kann sprechen, husten, atmen
kann nicht sprechen / keuchende Atmung / stille Hustenversuche / Bewusstlosigkeit
Unterscheidung zwischen leichter und schwerer Atemwegsverlegung durch Fremdkörper (nach ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
Bei leichten Symptomen: Zum Husten auffordern, sonst keine weiteren Maßnahmen.
Bei schweren Symptomen: Seitlich hinter dem Kranken stehen, den Brustkorb mit einer Hand festhalten und den Oberkörper vornüberbeugen.
• Bis zu 5 kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter geben–wenn kein Erfolg dann:
• Bis zu 5 kräftige Kompressionen des Oberbauchs durchführen–dazu hinter den Kranken stellen, beide Arme um den Oberbauch legen, die Person nach vorne beugen, die Faust der einen Hand ballen, mit der anderen Hand umfassen, Faust zwischen Nabel und Brustkorb legen und kräftig/ruckartig nach innen und oben ziehen (Nicht bei Kindern unter 1 Jahr durchführen! Bei ihnen wird der Brustkorb ruckartig komprimiert).
• Wenn kein Erfolg dann: Im Wechsel 5 Rückenschläge und 5 Kompressionen des Oberbauchs durchführen.
Wenn der Patient bewusstlos wird:
• Vorsichtig auf den Boden legen,
• Hilfe (Rettungsdienst) rufen,
• Wiederbelebung mit Herzdruckmassagen (siehe „Herz-Lungen-Wiederbelebung“, A. 3.) beginnen.
Weitere Informationen und Abbildungen siehe unter Kapitel C. 2.
(in Anlehnung an die ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
Keine Atmung, kein Puls:
• sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Atmung vorhanden, jedoch erschwert:
• Atemwege freimachen,
• stabile Seitenlage,
• mit Erbrechen rechnen, Erstickungsgefahr.
Bewusstsein wieder eingetreten, Atmung erschwert:
• Atemwege kontrollieren und freimachen,
• Lagerung nach Patientenwunsch.
Bewusstsein wieder eingetreten, Atmung vorhanden, Puls vorhanden:
• strikte Bettruhe,
• laufende Kontrolle von Bewusstsein, Atmung, Puls,
• zunächst nur flüssige Kost.
Mögliche Ursachen
• Herz-Kreislauf-Störung:
– Herzinfarkt,
– Herzrhythmusstörung,
– Kreislaufstörung nach Blutverlust oder langem Stehen.
• Störung der Gehirntätigkeit:
– Schlaganfall (Hirnblutung),
– Sonnenstich oder Hitzeeinwirkung,
– Krampfanfall (Epileptiker, Alkoholiker),
– Unterzuckerung bei insulin- oder tablettenpflichtigem Diabetiker,
– Psycholabilität.
• Unfall mit Schädel-Hirn-Verletzung
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 1.1.1. und B 1.1.3.
(in Anlehnung an die ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
• Erkennen
Blutende Wunden können sichtbar sein oder aber auch durch Kleidungsstücke oder durch die Lage des Verunfallten verdeckt sein, deshalb Kleidung aufschneiden.
• Gefahr
Schock durch Verbluten (Volumenmangel-Schock)
• Maßnahmen
Wunde mit Kompressen – im Notfall mit Handtüchern, Taschentüchern, Laken – abdecken.
Je nach Stärke der Blutung entsprechend festen Druckverband anlegen! Zur notfallmäßigen Blutstillung bei großen und tiefen Wunden kann auch ein neuartiges Verbandmittel benutzt werden, welches in die Wunde gedrückt wird und durch seine Bestandteile in kürzester Zeit die Blutgerinnung aktiviert, z. B. Quick Clot® (verschiedene Produkte).
Bei schweren Gewebezerreißungen (Zertrümmerung einer Extremität, z. B. Arm oder Bein) erfolgt eine unkontrollierte massive Blutung, die eine Abbindung oberhalb der Verletzung über gesunder Haut erfordert!
Es gibt industriell gefertigte „Abbinder“ (z. B. Combat Application Tourniquet™) zu kaufen oder man behilft sich mit breitem Gürtel oder einem T-Shirt o. Ä. mit Knebel. (Wichtig: Druck so stark ausführen, dass die Blutung „steht“, Zeitpunkt notieren!) Diese Maßnahme verursacht stärkste Schmerzen und muss trotzdem „energisch“ durchgeführt werden (Schmerzbehandlung!).
Dennoch: Immer erst einen Druckverband anlegen. Die Abbindung ist die letzte Möglichkeit!
Und: Immer an Wärmeerhalt denken! Beim Unfallverletzten hat die Aus- bzw. Unterkühlung schwerwiegende Konsequenzen (u. a. Störung der Blutgerinnung).
Abgetrenntes Körperteil wie vorgefunden in keimfreies Verbandsmaterial einwickeln und in einen Plastikbeutel legen (falls es von der Größe her möglich ist). Den Beutel verschließen und in einen größeren Beutel legen, der halb mit Wasser und halb mit Eis gefüllt ist.
Achtung: Kein direkter Kontakt des Amputats mit Eis!
Weitere Informationen siehe Kapitel C. 6.
1.Schläfe
2.Hals
3.Oberarm
4.Achselhöhlen
5.Ellenbeugen
6.Handgelenk
7.Leistenbeugen
8.Kniekehle
9.Knöchel
Stellen zum Abdrücken der Schlagadern
Versorgung des Amputats
Der Schock (= „Kreislaufzusammenbruch“) ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem die lebenswichtigen inneren Organe nicht mehr ausreichend mit Blut und damit Sauerstoff versorgt werden.
Es gibt mehrere Ursachen:
Als allgemeine Schockzeichen gelten:
• immer niedriger werdender Blutdruck,
• schneller und schwächer werdender, schließlich kaum tastbarer Puls (Ausnahme: langsamer Puls beim neurogenen Schock)
• fahle Blässe,
• kalte Haut,
• Frieren – die Hautdurchblutung ist herabgesetzt,
• kalter Schweiß auf der Stirn,
• auffallende Unruhe,
• in fortgeschrittenem Stadium des Schocks zunehmende Teilnahmslosigkeit, weite Pupillen und flache Atmung.
Maßnahmen:
• Schocklage
Den Betroffenen im unfallbedingten Schock flach auf den Rücken legen.
Beim anaphylaktischen Schock mit niedrigem Blutdruck (Hypotonie) die Beine erhöht (~ 30 cm) lagern.
Beim Unfallschock ggf. Blutstillung (siehe Kapitel C. 4.1.).
Beim Herzversagen wie auch bei der Anaphylaxie mit Luftnot ist in der Regel eine sitzende Körperhaltung besser (siehe Kapitel C. 5., Lagerung).
• Wärmeerhalt
Betroffenen zudecken und ggf. bei längerer Wartezeit eine weitere Decke, Polster, Isomatte unterlegen.
• Vitalfunktionen
Regelmäßige Kontrolle der Vitalfunktionen:
– Bewusstsein,
– Atmung,
– Puls.
• Schmerzbehandlung
Weitergehende Maßnahmen der Schockbehandlung siehe Kapitel C. 4.2.
Unfallort sofort markieren, „Mensch/Person-über-Bord“-Manöver fahren, dann vorsichtige, wegen eventuell bereits eingetretener Unterkühlung möglichst horizontale Rettung und Transport.
Bewusstsein fehlt, keine Atmung, kein Puls:
• sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Bewusstsein fehlt, Atmung vorhanden, jedoch erschwert:
• Atemwege freimachen,
• stabile Seitenlage,
• vor Auskühlung schützen.
Bewusstsein vorhanden, Atmung erschwert:
• Atemwege kontrollieren und freimachen,
• Lagerung in angenehm empfundener Position,
• vor Auskühlung schützen.
Bewusstsein vorhanden, Atmung vorhanden, Puls vorhanden:
• bequeme Lagerung und strikte Bettruhe,
• trockene Kleidung,
• vor Auskühlung schützen,
• laufende Kontrolle von Bewusstsein, Atmung, Puls.
Unfallursache herausfinden. Falls ein Unfallgeschehen nicht eindeutig zu rekonstruieren ist, als Ursachen für den Sturz ins Wasser an folgende Krankheiten denken, sie ausschließen oder sie entsprechend behandeln:
• Kollaps oder Ohnmacht,
• Gehirnerschütterung,
• Herzrhythmusstörungen,
• Herzinfarkt,
• Krampfanfall mit Bewusstseinsverlust, z. B. bei
– Epilepsie,
– Alkoholkrankheit,
– Unterzuckerung.
Weitere Informationen siehe Kapitel C. 8.
Der Ertrinkungsunfall ist ein Ereignis, bei dem es durch Ein- oder Untertauchen des menschlichen Körpers in ein flüssiges Medium zu einer Beeinträchtigung der Atmung und damit der Sauerstoffversorgung vor allem des Gehirns kommt.
Nach Sturz in vor allem kaltes Wasser besteht infolge der Kälteschockreaktion (siehe Kapitel B. 8.1.) durch Einatmen von Wasser die Gefahr des Ertrinkens.
Auch bei längerer Verweildauer im Wasser kann es durch muskuläre Schwäche (Schwimmversagen) oder infolge der Unterkühlung ebenfalls zum Ertrinken kommen.
Durch das Wasser in den Atemwegen kann kein Sauerstoff mehr in den Körper aufgenommen werden.
Die Symptome eines stattgefundenen Ertrinkungsvorganges sind:
• Husten,
• Rasselgeräusche beim Atmen,
• Luftnot,
• Schaum vor Mund oder Nase,
• isolierter Atemstillstand (bei tastbarem Puls an einer großen Körperschlagader, z.B. in der Leistenregion),
• Herzstillstand.
Der akute Sauerstoffmangel für das Gehirn führt ohne Rettung und Beatmung zu Kreislaufstillstand und Tod!
Behandlung des Ertrinkungsopfers:
• Rettung aus dem Wasser (siehe Kapitel C. 8.1.),
• prüfen, ob Lebenszeichen vorhanden sind,
• Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung (siehe Kapitel C. 1.),
• evtl. erweiterte lebensrettende Maßnahmen (siehe Kapitel C. 1.1.),
• Überwachung nach erfolgreicher Wiederbelebung.
(in Anlehnung an die ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
Rettung möglichst horizontal und Transport so schonend wie möglich an einen Ort mit Schutz vor weiterer Auskühlung.
Jede Person, die sich über längere Zeit (> 30 Minuten) im Wasser befunden hat, ist als unterkühlt anzusehen. Die Einteilung der Unterkühlung erfolgt nach dem „Swiss Staging System“ in der modifizierten und revidierten Form (12.1, 67.1) sowie der „Cold Card“ der Wilderness Medical Society (68.1) und orientiert sich an den Symptomen der verunfallten Person. Die (geschätzte) Körperkerntemperatur spielt für die Erstbehandlung keine Rolle, da diese nur in der Klinik zuverlässig gemessen werden kann (sie erklärt lediglich die temperaturabhängigen Reaktionen des Körpers auf Kälte).
(graphische Darstellung: Stephan Kohfahl)
• Der „Kältestress“ ist noch keine Unterkühlung.
• Das entscheidende Kriterium für die Ersteinschätzung ist der Bewusstseinszustand!
• Vereinzelt reagieren Personen auch im Stadium II noch mit Kältezittern. Bei Kältezittern liegt die KKT wahrscheinlich über 30 °C, ein Herzstillstand ist damit eher unwahrscheinlich.
• Die Übergänge zwischen den einzelnen Stadien sind fließend.
• Sobald eine Bewusstseinseinschränkung festgestellt werden kann, sollte die Person horizontal gerettet werden.
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 8.1.
(in Anlehnung an die ERC-Reanimationsleitlinien 2021)
Bei Unterkühlung kann die Kompression des Brustkorbes durch Muskelsteife erschwert sein.
Allen Krampfanfällen liegt eine plötzliche „Entladung“ der Hirnnervenzellen zugrunde. Sie können sich in unterschiedlicher Ausprägung zeigen.
Kleinere („fokale“) Anfälle gehen von eng begrenzten Hirnarealen aus und können sich in Störungen des Empfindens und der Wahrnehmung (z. B. Geschmacksund Sehstörungen, unangenehme Gerüche) äußern. Auch kann es zu Muskelzuckungen in Gesicht, Hand oder Bein/Fuß kommen, und vorübergehend kann das Bewusstsein getrübt (bzw. kurzzeitiger Bewusstseinsverlust) sein. Danach setzen sogenannte „Automatismen“ ein wie Grimassieren, Schmatzen, Nesteln an der Kleidung usw.
Ein großer („generalisierter“) Krampfanfall geht von beiden Hirnhälften aus und führt zu plötzlicher Bewusstlosigkeit mit Sturz und krampfartigem rhythmischen Zucken aller Arme und Beine. Auch die Kiefermuskulatur ist verkrampft. Es kann im Anfall zum Zungenbiss und Einnässen kommen. In der Regel setzt nach wenigen (bis zu drei) Minuten ein schläfriger Erschöpfungszustand ein, danach wirkt der Patient etwas „durcheinander“ (Verwirrtheitszustand). Es besteht keine Lebensgefahr.
Lebensbedrohlich sind: ein über 5 Minuten andauernder Anfall bzw. mehrere Anfälle hintereinander, ohne dass der Patient das Bewusstsein wiedererlangt („Status epilepticus“), bläuliche Verfärbung des Gesichts oder lang andauernde Verwirrtheit nach dem Anfall.
Erste Hilfe: Schutz des Patienten vor „Selbstverletzung“, wenn er mit Armen und Beinen umherschlägt (gefährliche evtl. umstürzende Gegenstände in der Umgebung entfernen). Versuchen, ihn in eine Seitenlage zu bringen. Ausdrücklich keinen Keil zwischen die Zähne schieben!
Anfall genau beobachten (und nachher dokumentieren): Wie hat er begonnen, welche krampfartigen Zuckungen sind der Reihenfolge nach aufgetreten, wie lange hat es gedauert, welche Lautäußerungen (Schreie, Stöhnen) hat der Patient zu welchem Zeitpunkt gemacht, wie war der Zustand nach dem Anfall und für wie lange?
Wichtiger Hinweis: Ein Krampfanfall kann auch das erste Symptom eines Herzstillstands sein, d.h. der Patient zeigt keine Reaktion und keine normale Atmung (eine „Schnappatmung“ ist keine normale Atmung)!
In jedem Fall Rettungsdienst alarmieren!
Weitere Informationen siehe Kapitel B 26.1.5.
(SCHÄDEL-HIRN-TRAUMA)
Bewusstsein fehlt, keine Atmung, kein Puls:
• sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Bewusstsein fehlt, Atmung vorhanden, jedoch erschwert:
• Atemwege freimachen,
• stabile Seitenlage,
• mit Erbrechen rechnen, Erstickungsgefahr.
Bewusstsein vorhanden, Atmung erschwert:
• Atemwege kontrollieren und freimachen,
• wenn möglich Lagerung in halbsitzender Position,
• vorsichtige Wundversorgung, keinen zu starken Druck auf die Wunde bei offenen Schädelverletzungen ausüben,
• mit Erbrechen rechnen, Erstickungsgefahr.
Bewusstsein vorhanden, Atmung vorhanden, Puls vorhanden:
• Wundversorgung,
• bequeme Lagerung,
• strikte Bettruhe,
• laufende Kontrolle von Bewusstsein, Atmung, Puls,
• mit Erbrechen rechnen, Erstickungsgefahr,
• nur flüssige Kost, verabreichen in den ersten 24 Stunden,
• Schmerzmittel bei Bedarf (Nr. 5.04),
• Mittel gegen Brechreiz bei Bedarf (Nr. 3.01),
• Krankenhausbehandlung.
Mögliche Unfallfolgen können sein: Gehirnerschütterung, Gehirnquetschung, Schädelbruch, akute und chronische Gehirnblutungen, Lähmungserscheinungen. Symptome einer Hirnschädigung können noch nach Stunden oder Tagen auftreten. Es sind dies: Kopfschmerz, Schwindel, Brechreiz, Verwirrtheit mit unkontrollierten Handlungen, Bewusstseinslücken, Bewusstlosigkeit. Deshalb kontinuierliche Überwachung durchführen und dokumentieren.
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 4.2.1.
Verbrennungen und Verbrühungen entstehen durch Hitzeeinwirkung bei Explosionen, Feuer und durch heißes Wasser oder heißen Dampf.
Sind mehr als 30% der Körperoberfläche befallen, besteht Lebensgefahr durch Schock und Nierenversagen. Wundinfektionen können auch nach längerer Zeit noch auftreten.
Akut drohen:
• Schock,
• starke Schmerzen,
• Atemnot,
• Kreislaufkollaps durch Flüssigkeitsverlust.
Maßnahmen:
• Aus der Gefahrenzone bringen.
• Brennende oder mit heißem Wasser durchtränkte Kleidungsstücke sofort entfernen, mit der Wunde verklebte Kleidung jedoch belassen.
• Verbrannte Stellen sofort und laufend durch Übergießen mit kaltem Wasser kühlen, bis der Schmerz nachlässt. Auch Seewasser ist geeignet. Bei großflächiger Verbrennung des Körperstamms (Brust, Bauchbereich) und vor allem bei Kindern besteht durch „Kaltwasseranwendung“ die Gefahr einer Unterkühlung. Hier nicht länger als 20 Minuten kühlen.
• Wunden steril abdecken. Brandblasen belassen, nicht öffnen. Keine Salben anwenden.
• Schocklagerung, bei Atemnot auch halbsitzend.
• Reichliche Flüssigkeitszufuhr als Getränk (1 Teelöffel Salz auf 1 Liter Wasser) oder Infusion.
• Schmerzbehandlung (Nr. 5.06).
• Krankenhauseinweisung, insbesondere wenn mehr als 10 % der Körperoberfläche betroffen sind.
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 9.7. und B. 10.2.
Neunerregel: Prozentuale Einteilung der Körperoberflächen
Einteilung der Tiefe einer Verbrennung / Verbrühung
Bei jedem Verdacht auf eine Vergiftung ist in jedem Fall auf Eigenschutz zu achten und umgehend ärztliche Hilfe anzufordern!
Symptome: Atemnot, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Hautrötung
Funkärztliches Beratungsgespräch
(TMAS Germany, Tel.: + 49-(0)4721-78-5) führen
oder direkt Kontakt zu einem Giftinformationszentrum
(z. B. GIZ-Nord, Tel.: +49-(0)551-19240) aufnehmen.
Folgende Fragen werden gestellt:
WER (Mann, Frau, Kind – Alter/Gewicht – sonstiger Gesundheitszustand/Vorerkrankungen)
WANN (konkrete Uhrzeit oder ungefährer Zeitraum)
WAS (z. B. Medikamente, Reinigungs- oder Lösungsmittel, Gase)
WIEVIEL (z. B. Anzahl Tabletten/Wirkstärke in mg pro Tablette, Flüssigkeitsmenge)
WIE (geschluckt, eingeatmet oder über die Haut) in den Körper aufgenommen
Wie ist der jetzige Zustand? Welche Maßnahmen wurden ergriffen?
Ursache
Erste Hilfe
Giftige Substanzen oder Lebensmittel (u. a. Medikamente, Reinigungsmittel, Pilze)
Mit Handschuhen Reste aus Mundhöhle entfernen und sicherstellen (auch Erbrochenes). Nichts zu trinken geben! Kein Erbrechen provozieren!
Rauchvergiftung, Einatmen von Gasen (z. B. Kohlenmonoxid)
Aus dem Gefahrenbereich entfernen, für Frischluft sorgen
Giftige Substanzen auf der Haut
Nur betroffene Hautareale mit Wasser spülen
Augenverätzung mit Chemikalien
Gründlich mit Wasser ausspülen, in Seitenlage vom inneren Augenwinkel nach außen laufen lassen, Augenlider offenhalten (Handschuhe!)
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 6.
Jede Gesundheitsstörung in Zusammenhang mit einem Tauchgang ist bis zum Beweis des Gegenteils als ein Tauchunfall anzusehen. Es sollte unbedingt tauchmedizinischer Rat über eine Hotline eingeholt werden!
Bewusstsein fehlt, keine Atmung, kein Puls:
•sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Bewusstsein fehlt, Atmung vorhanden, jedoch erschwert, Puls fraglich:
•Atemwege freimachen,
•Sauerstoffgabe, falls irgendwie möglich,
•stabile Seitenlage,
•Flüssigkeitszufuhr.
Bewusstsein vorhanden, Atmung erschwert, Puls vorhanden:
•Atemwege kontrollieren und erforderlichenfalls freimachen,
•Lagerung in halbsitzender Position,
•Sauerstoffgabe, falls irgendwie möglich,
•Flüssigkeitszufuhr (kein Alkohol!),
•vor Auskühlung schützen.
Bewusstsein vorhanden, Atmung vorhanden, Puls vorhanden:
•bequeme Lagerung,
•Flüssigkeitszufuhr (kein Alkohol!)
•vor Auskühlung schützen,
•laufende Kontrolle von Bewusstsein, Atmung und Puls, auch nach Stunden kann es zu Atemstörungen kommen.
•in jedem Fall Sauerstoff geben (wenn vorhanden)
Nationale DAN-Hotline für Deutschland und Österreich:
00800 326 668 783 (00800 DAN NOTRUF)
Nationale DAN-Hotline für die Schweiz (via REGA):
+41 333 333 333 (oder 1414 für Anrufe innerhalb der Schweiz)
VDST-Hotline: +49 69 800 88 616
Ansprechstelle des Schifffahrtmedizinischen Instituts der Marine: +49 431 5409 1441
Taucherhotline von aqua med: +49 700 34835463
Internationale DAN-Hotline: +39 06 4211 8685 oder 5685
Bei allen Telefonnummern Kennwort „Tauchunfall" angeben.
Eine aktuelle Liste mit Telefonnummern finden Sie auf der Internetseite der GTÜM, siehe http://www.gtuem.org.
Weitere Informationen siehe Kapitel B. 12.
Drohender Schiffsverlust
•Besatzung einweisen, Aufgaben verteilen.
•Notruf („MAYDAY“) absetzen (entweder roten DISTRESS-Knopf am UKW-DSC-Gerät für 5 Sekunden drücken und gedrückt halten bis „Piepton“ ertönt oder gesprochene Notmeldung aussenden) oder MRCC Bremen über Telefon (Rufnummer ohne Ortsnetzvorwahl 124 124) informieren.
•Zusätzliche warme Kleidung und Kälteschutz-/Überlebensanzug anziehen.
•Rettungswesten anlegen (noch nicht aktivieren!), Brust- und Schrittgurt fest anziehen. Ein nachträgliches „Justieren“ ist im Wasser oft nicht oder kaum möglich.
•Unbedingt (so früh wie möglich) Mittel gegen Seekrankheit einnehmen, diese brauchen mindestens 1 Stunde, bis sie wirken.
•Rettungsinsel auf Einsatz vorbereiten, noch nicht aktivieren, Reißleine bleibt an Bord belegt (hat eine „Sollbruchstelle“). Falls vorhanden: Schlauchboot aufblasen.
•Flüssigkeit (Wasser) trinken (jedoch: keinen Alkohol, keinen Tee oder Kaffee, dies führt zu vermehrter Urinausscheidung und damit Flüssigkeitsverlust).
•Zusätzliche Notausrüstung („Grab Bag“) bereithalten.Der Inhalt sollte sein: Trinkwasser, Nahrung, UKW-Handfunkgeräte, Satelliten- und/oder Mobiltelefon, Taschenlampen, Messer, zusätzliche Seenotsignale, Bordapotheke (Medikamente gegen Seekrankheit, Verbandsmittel), Schwämme, Plastikgefäße, trockene Kleidung in Plastikbeuteln, Reparatursatz für Rettungsinsel, Polster (Kapok-Kissen) zum Isolieren des Bodens der Rettungsinsel bereithalten, unbedingt an Bändsel oder Zeisinge denken (um lose Ausrüstungsgegenstände in der Rettungsinsel zu fixieren, damit diese beim möglichen Durchkentern nicht verloren gehen!), Hand-GPS, Seekarte, Handpeilkompass, Logbuch/Schreibkladde, Stifte, Ausweispapiere, Scheckkarten, Geld, Survival Handbuch!
Solange das Schiff noch schwimmt, an Bord bleiben!
•Verlassen des Schiffes nur auf Anordnung des Schiffsführers, möglichst trocken die Rettungsinsel oder das Schlauchboot besteigen, möglichst nicht springen.
•EPIRB-Boje aktivieren!
•Untergehende Schiffe verursachen zwar keinen Sog, jedoch auf Hängenbleiben im Rigg und auf Verletzungsgefahr durch aufschwimmende Gegenstände achten.
Verhalten in der Rettungsinsel oder im Rettungsboot
•Wenn der Schiffsführer (psychisch oder durch Krankheit/Verletzung) nicht mehr in der Lage ist, weiterhin die Verantwortung zu übernehmen, dann ein anderes Besatzungsmitglied hierfür bestimmen.
•Organisation des Lebens auf „kleinstem Raum“.Aufgabenverteilung, z.B. Lagerung verletzter Personen, Sitzverteilung, Bestandsaufnahme der mitgebrachten Ausrüstung, Wacheinteilung, Trockenhalten des Bodens, Ausguck, Auffangen von Regenwasser usw.
•Spätestens jetzt: Mittel gegen Seekrankheit einnehmen!
•In den ersten 24 Stunden nichts mehr trinken, um den Körper an eine Mangelsituation zu gewöhnen, danach erst mal nicht mehr als 0,5 Liter Wasser pro Person und Tag über den Tag verteilt ausgeben (wenn nicht genügend Trinkwasser vorhanden ist, dann noch weiter rationieren).
•Auf Schutz gegen Witterungseinflüsse (Kälte, Nässe, intensive Sonneneinstrahlung) achten.
Nie die Hoffnung aufgeben!
Ständige Stärkung des Willens zum Überleben durch die „Führungsperson“!
Rettungsinsel im Wasser
Verhalten im Wasser (nach Sturz/Sprung ins Wasser)
•Atmung unter Kontrolle bringen, erst dann weitere Schritte planen!
•Entscheiden, ob ein treibender Gegenstand in der Nähe die Überlebenschancen erhöhen kann und erreichbar ist, ansonsten Kräfte schonen!
•Rettungswesten aufblasen, wenn die Automatik versagt hat.
•Zusammenbleiben, zusammen anleinen, treiben lassen.
•Alle Kleidung (auch die Stiefel) zur Isolation anbehalten. Nasse Kleidung im Wasser wiegt nur so viel wie in trockenem Zustand an Land und „zieht nicht nach unten“! Wenn man ohne Weste im Wasser treibt, dann sorgt die eingeschlossene Luft in der Bekleidung für einen gewissen Auftrieb.
•Rücken zu Wind und See drehen, um Gischtinhalation zu vermeiden!
Nie die Hoffnung aufgeben! Der Wille zum Überleben hat Rettungen in beinahe aussichtslosen Situationen noch möglich gemacht!
Weitere Informationen siehe Kapitel C. 9.
Vorbereitung:
•Klarieren des Decks. Störende Teile der Takelage (z.B. Dirk, Backstagen), in die sich das Windenseil, die Trage oder der Astronautenkorb verfangen könnten, entfernen. Sie gefährden die Besatzungen von Schiff und Hubschrauber.
•Segel auftuchen und festzurren. Lose Teile unter Deck verstauen.
•Rettungswesten anlegen, warme Kleidung anziehen, Handschuhe.
•Ist Rettung vom Schiff aus nicht möglich, Rettungsinsel oder Schlauchboot an Schleppleine (bleibt belegt) klarmachen. Notfalls muss die Rettung aus dem Wasser erfolgen!
Auffinden durch den Hubschrauber erleichtern:
•Frühzeitig Funkkontakt aufnehmen (UKW-Kanal 16). Befindet sich der Hubschrauber erst einmal über dem Havaristen, ist eine Verständigung wegen des Motorlärms nur noch durch Handzeichen möglich.
•Angaben machen über Position, Art des Notfalls, Besatzungszahl und Aussehen des Schiffes (Schiffstyp, Rumpffarbe).
•Schiff kenntlich machen durch Rauchsignal, Rotfeuer, mehrfaches Bergen und Setzen des Vorsegels, Winken mit Flaggen oder auffälligen Gegenständen.
•Positionslampen anschalten.
•Nachts ein Blenden der Hubschrauberbesatzung durch starke Scheinwerfer, Leuchtraketen, Blitzlicht (Kameras!, Laser-Notsignale) unbedingt unterlassen.
Manöver:
•Schiff gut steuerfähig halten, Kurs (gegen den Wind, bei der Sea King Windeinfall mit 20° bis 30° von Backbord) und Geschwindigkeit (ca. 5 sm/h) strikt einhalten.
•Der Hubschrauber fliegt zunächst einen Kreis um den Havaristen, nähert sich von achtern, taucht die Rettungsschlinge zum Erden kurz ins Wasser und gibt sie dann an Bord.
•Rettungsschlinge am Gewicht ergreifen und führen. Sie darf auf keinen Fall belegt oder unter Deck genommen werden!
•Rettungsschlinge unter den Armen umlegen, Karabinerhaken vorne, Rückenteil über den Schulterblättern, Arme nach unten halten.
•Wenn klar zum Aufwinschen, Zeichen geben: Daumen nach oben.
•Hände bleiben vorne, Handgelenk umfassen, nicht das Seil oder den Haken ergreifen, Beine geschlossen halten und leicht anwinkeln.
•Das Crewmitglied im Hubschrauber zieht den Geretteten mit dem Rücken zuerst in den Hubschrauber hinein.
Weitere Informationen siehe Kapitel C. 8.3.
Sicht von oben auf Hubschrauber und Boot; Yacht auf Stb.-Bug
Seitenansicht von Hubschrauber und Boot
Ein Notruf wird ausgesendet bei akuter Gefahr, d. h., es besteht unmittelbare Gefahr für Leib und Leben der Besatzung oder die Sicherheit des Schiffes. Darunter fallen Ereignisse, wie beispielsweise Feuer an Bord, Wassereinbruch oder Sinken des Schiffes, aber auch eine „Person-über-Bord“-Situation!
Bei einem Notruf im GMDSS (Global Maritime Distress and Safety System), dem weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystem, erfolgt vor der eigentlichen Notmeldung zunächst eine Alarmierung an alle Funkstellen über DSC.
Dazu soll, falls genügend Zeit und entsprechendes Wissen vorhanden sind, der DSC-Controller zunächst programmiert und anschließend die rote DISTRESS-Taste gedrückt und 5 Sekunden lang gehalten werden. Alternativ kann der DSC-Alarm auch ohne vorherige Programmierung des Controllers durch 5-sekündiges Drücken der DISTRESS-Taste ausgesendet werden.
Dann folgen der Notanruf und die Notmeldung im Sprechfunkverfahren auf UKW-Kanal 16 oder Grenzwelle (GW) 2182 kHz.
Aufbau der Notmeldung siehe Ablaufschema auf der rechten Seite.
Ein ähnliches Vorgehen gilt auch bei der Dringlichkeitsmeldung. Diese kann sich auf die Sicherheit des Schiffes (z. B. technische Probleme) oder eines Besatzungsmitglieds (z. B. bei Erkrankung) beziehen. Eine medizinische Beratung kann beispielsweise über einen Dringlichkeitsanruf angefordert werden. Dabei gilt: Nur kurze Dringlichkeitsmeldungen dürfen über Kanal 16 verbreitet werden, für längere Meldungen sollte ein Schiff-Schiff-Kanal gewählt werden und nur der Anruf mit Angabe des Arbeitskanals über Kanal 16 im Sprechfunkverfahren abgewickelt werden.
Aufbau einer Dringlichkeitsmeldung siehe Ablaufschema auf der rechten Seite.
Eine Notmeldung ist auch über Telefon an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen möglich:
Tel.: 124 124 (ohne Vorwahl im deutschen Telefonnetz) oder Seenotleitung/MRCC (Maritime Rescue Coordination Center): Tel.: +49(0)421-536870
Funkärztliche Beratung (Medico-Gespräch):
Tel.: +49(0)4721-785 (Krankenhaus Cuxhaven: +49(0)4721-780)
Fax: +49(0)4721-781520
E-Mail: [email protected]
Als Leitsymptom bezeichnet man ein besonders auffälliges Krankheitszeichen.
•Ein Leitsymptom kann Ausdruck eines lebensbedrohlichen Zustandes sein, der eine sofortige Erste Hilfe erfordert. Weitere Überlegungen nach der Ursache der Krankheit werden dann zunächst zurückgestellt.
•In der Regel ist das Leitsymptom die erste Krankheitserscheinung, die bemerkt wird.
•Ein Leitsymptom kann aber auch ein besonders starkes Symptom sein, das andere Symptome überlagert und so zu falschen Schlussfolgerungen führt.
Das Leitsymptom allein ermöglicht noch keine Diagnose. Durch Überbewerten kann es sogar zu Fehldiagnosen verleiten. Erst durch das Beachten zusätzlicher Symptome oder weiterer Untersuchungsergebnisse gelingt es, die Krankheitsbilder gegeneinander abzugrenzen und die richtige Diagnose zu stellen.
Die folgenden Tabellen sollen die Diagnostik erleichtern. Sie sind alle nach dem gleichen Schema zusammengestellt.
•Das Leitsymptom, das allen hier in Betracht kommenden Krankheiten gemeinsam ist, steht in der Tabelle links oben (z.B. Husten oder Atemnot). Das Leitsymptom kann unterschiedlich und auch verschieden intensiv ausgeprägt sein, wie aus der Zeile Intensität zu ersehen ist.
•Die Vorgeschichte gibt weitere wichtige Hinweise. Deshalb sollte sie möglichst genau erfragt werden.
•Am linken Tabellenrand finden sich weitere Symptome, die nicht allen in Betracht kommenden Krankheiten gemeinsam sind und die meistens auch weniger in Erscheinung treten. In der Legende unterhalb der Tabelle finden sich Hinweise über die Intensität der Symptome oder ihre Häufigkeit. Untersuchungsergebnisse (Kapitel B. 3.3. „Eigene Befunderhebung“) liefern weitere Hinweise.
•Die wichtigsten Krankheiten, bei denen diese Symptome zu beobachten sind, finden sich in der oberen Zeile. Die häufigsten Krankheiten stehen links in der Tabelle, die selteneren rechts.
Ein alter Lehrsatz in der Medizin lautet: „Die häufigsten Krankheiten kommen auch am häufigsten vor.“ Deshalb wurde die geschätzte Häufigkeit in der untersten Zeile der Tabelle gesondert aufgeführt.
Durch das Vergleichen der unterschiedlichen Kombinationen lassen sich nacheinander die einzelnen Krankheitsbilder ausschließen. So findet man schließlich in den meisten Fällen zu einer Verdachtsdiagnose.
•Hat man eine Diagnose gestellt, sollte man in den entsprechenden Kapiteln – siehe Verweis auf „weitere Informationen“ – nachlesen. Dort finden sich weitere Hinweise zur Diagnostik, zur Ersten Hilfe und zur weiteren Behandlung.
Liste der Symptombereiche
B. 1.1.Herz-Lungen-Symptome
1.1.1.Kollaps
1.1.2.Herzrhythmusstörungen
1.1.3.Atemstillstand
1.1.4.Atemnot
1.1.5.Husten
1.1.6.Schmerzen in der Brust
B. 1.2.Bauchsymptome
1.2.1.Schmerzen im Oberbauch
1.2.2.Schmerzen im Unterbauch
1.2.3.Unterbauchschmerzen bei Frauen
1.2.4.Erbrechen
1.2.5.Blutiges Erbrechen
1.2.6.Durchfall
1.2.7.Verstopfung
1.2.8.Darmblutungen
B. 1.3.Neurologische Symptome
1.3.1.Kopfschmerz
1.3.2.Krämpfe
1.3.3.Lähmung
1.3.4.Verwirrtheit
1.3.5.Schwindel
1.3.6.Sehverlust
B. 1.4.Urologische Symptome
1.4.1.Probleme beim Wasserlassen/Schmerzen im Blasenbereich
1.4.2.Blut im Urin
1.4.3.Schmerzen im Flankenbereich
1.4.4.Schwellung des und Schmerzen im Hodensack
B. 1.5.Hautsymptome
1.5.1.Juckreiz
1.5.2.Juckender Hautausschlag
1.5.3.Hautausschlag bei Kindern
B. 1.6.Hals-, Nasen-, Ohren-Symptome
1.6.1.Nasenbluten
1.6.2.Blutungen aus dem Ohr
1.6.3.Hörverlust
1.6.4.Schmerzen in Gesicht und Hals
B. 1.7.Orthopädische Symptome
1.7.1.Rücken- und Gelenkschmerzen
B. 1.8.Symptome an Zahn und Zahnfleisch
1.8.1.Zahnschmerzen
B. 1.9.Fieber
1.9.1.Fieber ohne Tropenaufenthalt
1.9.2.Fieber mit Tropenaufenthalt
Gestaltgliederung des menschlichen Körpers im Zusammenhang mit dem Skelett
(aus: Sobotta / Becher, Bd. II, Innere Organe)
Schematische Darstellung des Blutkreislaufes des Erwachsenen. Gefäße mit arteriellem Blut rot, Gefäße mit venösem Blut blau, Pfortadergefäße violett
(Zeichnung Rathzi Morales)
(Zeichnung Rathzi Morales)
(Zeichnung Rathzi Morales)
Schematische Darstellung der Herzkranzgefäße
(Zeichnung Rathzi Morales)
(Zeichnung Rathzi Morales)
Das Verdauungssystem (ohne Darstellung von Leber und Milz)
(Zeichnung Rathzi Morales)
Nieren und ableitende Harnwege beim Mann
Allgemeines: Vor jeder Behandlung muss man wissen, um welche Krankheit es sich handelt. Nur eine genaue Diagnose erlaubt eine gezielte Behandlung. Eine Behandlung, die sich nur an den Symptomen, also nur an den Krankheitszeichen orientiert, erfasst nicht die Ursache der Krankheit.
Die Diagnostik kann auch für den Arzt durchaus schwierig sein. Der medizinische Laie wird es deshalb noch schwerer haben, zu einer richtigen Diagnose zu gelangen.
In den folgenden Kapiteln soll deshalb versucht werden, dem Laien mit „Bordmitteln“ eine möglichst genaue Diagnostik zu ermöglichen