Mein 1. Jahr als Trader - Sandra Kalde - E-Book

Mein 1. Jahr als Trader E-Book

Sandra Kalde

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Beschreibung

"Mein 1. Jahr als Trader" soll eine Vergleichsmöglichkeit für andere angehende Trader sein. Es beinhaltet alle Erfahrungen, die ich ganz zu Anfang gesammelt habe. Das Buch ist eine Zusammenfassung aus den Themen, mit denen ich mich zuerst beschäftigt habe, um traden zu lernen, inklusive deren Reihenfolge. Es gibt Dir einen Einblick in meine Vorgehensweise, aus den zusammengesammelten Informationen, die es kostenlos im Netz zu finden gibt, einen Plan zu erstellen. Wie ich Lernbereiche eingeteilt habe und warum gefundene Antworten wieder neue Fragen aufwarfen. Eine Liste an Stichwörtern, die ich mir nach und nach notiert und dann abgearbeitet habe, soll Dir vielleicht ein paar neue Denkansätze vermitteln. Ideen für neue Strategien, Backtests und alles, was Dich weiterbringt:) Zudem findest Du ein paar Beispiele bezüglich der aufkommenden Emotionen, mit denen man es als Trader in Spe zu tun bekommt.

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Seitenzahl: 97

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Mein 1. Jahr als Trader

Titel Seite

Mein 1. Jahr als Trader

Sandra Kalde

Inhalt:

Einführung

Kapitel 1

Meine ersten Schritte

Es läuft was falsch

Fehlersuche

Meine ersten Regeln und Aufgaben

Das Trading Tagebuch – so habe ich es ersetzt:-)

Kapitel 2

Ab ins Eingemachte

Trendlinien

RSI, Momentum & Co.

Fibonacci Level – meine Lehrer

MA's

Zeitgefühl

Zeitfenster richtig einschätzen

IBs & Key Candles

Kapitel 3

Mein Mentor

Schule Deinen Blick – hier meine Methode

Die Größe der Kerzen

Das Mir Mögliche Maximum

Kleine Statusmeldung zwischendurch

Wissen, wann Schluß ist

Stoppmanagement

AREA – nicht Linie!

Kapitel 4

Meine Erfahrungen mit der Breakout Open Range ( Psychoterror )

Meine Strategie

Zusammenfassung als kleine Anleitung für Deine Ausbildung

Zum Schluß noch ein paar typische Formationen

Einführung

Vom blutigen Anfänger ohne jeglichen Plan zum Profi Trader, ohne ein teures Ausbildungspaket kaufen zu können. Also alles rausholen, was im Netz kostenlos zu finden ist, und den Rest durch eigene Analysen und Statistiken selbst erarbeiten.

Das war meine Challenge.

Dieses Buch entstand in meiner Anfangszeit als Trader, um jede Problematik, die mir begegnete, authentisch weitergeben zu können, und damit quasi ein Livetrading auf Papier im Zeitraffer zu erstellen. So hast Du die Möglichkeit Vergleiche anzustellen, wie ich an die Sache herangegangen bin. Ohne ein teures Ausbildungspaket und ohne Praktikum bei Birger Schäfermeyer:)

Ich wollte einfach mal sehen, was rauszuholen ist aus den ganzen Videos auf Youtube, und mein Ziel war auch nicht alles zu lernen, sondern nur soviel wie ich wirklich brauche, um Geld zu verdienen.

Dieses Buch zeigt meinen Weg zum Trader, welche Herangehensweisen ich mir im Chart erarbeitet habe, meine Fehler in Form von Screenshots aus dem MT4 und meine gefundenen Lösungswege. Es soll angehenden Tradern einfach einen Einblick geben, wie ich mich nach und nach hineingearbeitet habe. Ein Jahr verbrachte ich bis hier her viele Stunden mit den Charts, zahlreiche Tage und Nächte hing ich stundenlang im Demo und im Echtgeld Konto. Fehltrades pflückte ich auseinander, ging auf Fehlersuche, schulte nicht nur mein Auge für die Charts sondern auch meine Reaktionen, uvm. So ergaben sich allmählich die im Buch gezeigten ersten Erfolge. Da manche Situationen nicht ganz so einfach zu beschreiben sind, habe ich einige Screenshots aus dem MT4 zu manchen Themen eingebracht, und mit zusätzlichen Markierungen versehen, so dass Du z.B. Ein- und Ausstiege nachvollziehen kannst.

Besonderes Augenmerk legte ich auf meine Psyche, also meine Emotionen, sowie die dadurch entstandenen Reaktionen beim Traden, und was sie nicht nur theoretisch, sondern hauptsächlich in der Praxis im Live Konto bewirken. Warum? Zu Beginn meiner Expedition durch's Netz auf der Suche nach den nützlichsten Quellen für meine Ausbildung traf ich häufig auf folgende Info: Trading ist 20% Wissen und 80% Psychologie. Es gibt bereits jede Menge Bücher, Videos & Co. zum Grundwissen, also zu den 20%.

Was aber ist mit dem großen Brocken, der für eine erfolgreiche Performance nötig ist? Den 80% Psychologie? Wie weit hängt Psychologie für mich persönlich mit Trading zusammen?

Meine ersten, zugegeben sehr leichtsinnigen Gedanken zum Thema Psyche waren: „ Musst Dich halt zusammenreißen, wenn es mal schief läuft. Nicht gleich aus der Haut fahren. Und nicht immer gleich in den Markt springen ohne sich im Vorfeld Gedanken gemacht zu haben, welche Strategien man handeln möchte.

Kleinigkeit - kriege ich hin.“ - Weit gefehlt!!!

Aber dazu später mehr.

Aufgrund der zahlreichen Videos, die man zum Thema Trading im Netz findet, stand für mich ziemlich schnell fest: Wenn ich es wirklich schaffen will, profitabel an der Börse zu agieren, steht einer Ausbildung, die ich selbst plane und durchziehe, nichts im Weg. Genügend kostenlose Informationen schien es ja im Netz zu geben. Offensichtlich war es durchaus möglich, eigene Herangehensweisen zu entwickeln, ohne ein Studium hinter sich gebracht zu haben.

Die Sache allein durchzuziehen würde zudem von Anfang an meine Disziplin schulen, die ich benötigen würde, um Geld am Markt zu verdienen, denn nur wer verstanden hat, dass Trading ein ganz normaler Beruf ist, der geht mit entsprechender Ernsthaftigkeit an die Sache heran. Und diese Tatsache war eine der ersten immer wiederkehrenden Information, die es zu beherzigen galt.

Die kommenden Gewinne und Verluste sollte man als ganz normale Einnahmen und Ausgaben behandeln, die man genau so zu verbuchen hat, wenn man einer Selbständigkeit nachgeht. Es gilt, sein Handwerk zu erlernen, um Geld verdienen zu können. Es sei denn, man möchte nur ein wenig zocken, oder das Ganze als Glücksspiel sehen. Doch das war nicht mein Ziel. Langfristige finanzielle Unabhängigkeit war meine Intention – wie für viele andere Menschen auch.

Und so fing ich an, mir alle Videos immer wieder anzuschauen, die ich gefunden und als nützlich eingestuft hatte. Die gezeigten Herangehensweisen klangen alle logisch und gar nicht so schwer:)

Der schwierigste Teil bestand laut vielen Videos aber nicht darin, die Grundregeln und Funktionalitäten zu erlernen, oder die Märkte genau zu kennen, sondern darin, die eigene Psyche so in den Griff zu kriegen, dass man in der Lage ist, die erarbeitete Strategie durchzuziehen – komme was da wolle. Ohne Panik oder Gier oder Wut aufkommen zu lassen.

Dass ich eine völlig falsche Vorstellung davon gehabt hatte, was diese Aufgaben wirklich bedeuteten, und wie viel Arbeit zu leisten sein würde, stellte sich aber erst auf der Zielgeraden heraus, als die Trades dann endlich anfingen, in den Gewinn zu laufen. Erst hier wurde mir bewusst, wie viele Fehler ich zu Anfang begangen hatte, und welche enormen Veränderungen ich bezüglich meiner Emotionen, Gedanken und hierdurch bedingten Entscheidungen hatte bewältigen müssen.

In meiner ersten Woche im Echtgeld Konto bekam ich ziemlich schnell die Antwort auf meine Frage, was die Psyche denn wohl mit Trading zu tun hat:)

Alles, aber auch wirklich alles beim Traden hing offensichtlich von meiner psychischen Verfassung ab. Selbst die 20% mühsam erarbeitetes Grundwissen machte ich im Laufe der ersten Monate zunichte, wenn meine Emotionen mit mir durchgingen. Psychologie beim Traden bezieht sich auf weitaus mehr als nur „keine Panik zu kriegen und nicht wütend zu werden“. Die ersten Verluste kamen nicht nur schneller, als ich dachte, sondern auch wesentlich größer, als sie überhaupt geplant waren. Nicht zuletzt, weil ich nach ein paar Wochen schon der Meinung war, im Echtgeld Konto üben zu müssen. Warum?

Naja, im Demokonto war ja kein Geld verdienen möglich:(

Zugegeben war das mein erster wesentlicher Fehler, dennoch wäre ich nicht so schnell dort angekommen, wo ich heute bin, wenn ich nicht in dieses kalte Wasser gesprungen wäre. Für jede Ausbildung muss man einen gewissen Preis zahlen – Lehrgeld eben. Der Gedanke: „Das hätte nicht sein müssen!“ scheint mir im Nachhinein nicht ganz richtig, denn ohne diese Panik, die ich erlebt habe, ohne diese emotionale Achterbahnfahrt zu Beginn meiner Lehre, hätte ich meinen größten Gegner niemals kennengelernt. Mich selbst. Und zu welchen Kurzschlußreaktionen ich fähig sein würde, wenn ich mehrere Verluste hintereinander kassieren musste, und mein Kontostand stetig schrumpfte.

Ohne Erfahrungen jagt Dir ziemlich schnell der Puls in die Höhe, wenn es plötzlich gegen Dich geht, denn klar kannst Du im Echtgeldkonto echte Gewinne einfahren – aber auch echte Verluste!!!

In einem meiner ersten Wutanfälle, verursacht durch stundenlanges „im Minus festhängen“ hatte ich plötzlich den Wunsch, solange in diesem blöden MT4 herumzuklicken, bis das verflixte Konto leer war, um mich von dieser bescheuerten Idee, Trader werden zu wollen, endlich befreien zu können. Konto leer, Feierabend, von der Last befreit! Ich wäre im Vorfeld niemals davon ausgegangen, dass mir dieser Gedanke überhaupt einmal durch den Kopf gehen könnte.

Das waren also die Probleme, die auf psychischer Ebene auf mich zukamen.

Emotionen und Verhaltensweisen in den Griff zu kriegen, entpuppte sich von einer anfangs als nebensächlich erachteten Aufgabe zur schwierigsten Herausforderung an dem ganzen Konstrukt. Doch sobald die Wutanfälle verflogen waren, drängte sich immer wieder der Wille, es zu schaffen, nach vorn, und mir wurde klar, dass eine Menge schwieriger Aufgaben vor mir lagen. Viel zu schnell hatte ich mein Echtgeld Konto mit 20 Euro gefüllt, und war lediglich mit ersten Eindrücken, wie das Ganze funktioniert, in den Markt gesprungen. Ergebnis: 20 Euro weg. Ja, Leichtsinn wird bestraft.

Lektion 1 des Marktes für mich lautete eindeutig: entweder Du erlernst Dein

Handwerk jetzt erstmal ordentlich, und bekommst dazu noch Deine Emotionen in den

Griff, oder Du wirst scheitern. Nur ein paar Videos zu schauen hatte eindeutig nicht gereicht!

Ohne genügend Grundwissen und ohne Fortschritt auf psychologischer Ebene waren also definitiv keine Gewinne zu erwarten.

Ich war sehr gespannt darauf, ob ich es überhaupt schaffen würde, Veränderungen allein zu bewirken, um erfolgreiche Traderin zu werden. Die Antworten, die ich fand, waren und sind verblüffend für mich, ich hätte niemals erwartet, was schlussendlich alles auf mich zukam.

Mit diesem Buch möchte ich Dich während Deiner Ausbildung zum Trader unterstützen, indem ich Dir meine Fehler aufzeige. Du kannst diese dann vielleicht überspringen, oder wirst zumindest vorsichtig in Situationen, in denen ich mit Anlauf in die Fettnäpfe getreten bin, und sparst somit Zeit, Geld und Nerven. Es kann Dir Vergleichsmöglichkeiten bieten für ähnliche Situationen, die Du auf Deinem Weg zum hauptberuflichen Trader erlebst.

Also viel Spass beim Lesen, viel Erfolg auf Deinem Weg und vor allem: Gute Trades!:)

Kapitel 1

Meine ersten Schritte

Um es grob zusammenzufassen:

Was man an der Börse handeln kann, und wie das Ganze funktioniert, wusste ich nicht so genau, jedoch wird man ja ziemlich häufig mit Werbung zu diesem Thema zugeschüttet. Ursprünglich war ich durch das Börsenspiel meiner Kids in der Schule auf die Idee gekommen, Aktien zu handeln, doch erste Schritte in meinem Demokonto ergaben ziemlich hohe Gebühren für das Eröffnen einer Position. Das entsprach nicht dem, was ich mir vorgestellt und wovon ich gelesen hatte. Also suchte ich weiter. Was hatte es auf sich mit den Videos, in denen die Trader immer nur kurz in den Markt sprangen, und dann relativ zeitnah wieder raus mit Gewinn.

Es dauerte nicht lange, bis ich den Forex Markt entdeckte – und natürlich den DAX:)

Mit weiteren Videos auf Youtube erarbeitete ich mir erstes Wissen über den MT4 und andere Handelsplattformen, und verschaffte mir einen groben Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten, die mir die jeweilige Software zur Verfügung stellte. Stopp Loss, Take Profit, vertikale, horizontale und diagonale Linien, Indikatoren, Oszillatoren

und weitere Hilfsmittel versprachen ein erfolgreiches Handeln. Der erste Eindruck

vermittelte die Anwesenheit von so vielen kleinen Helfern, dass doch eigentlich gar nichts mehr schief gehen konnte. Ich versuchte erste Strategien zu verstehen, die ich mir unter anderem in vielen Livetradings meines Lieblingsmentors immer wieder anschaute. Später werde ich ihn noch vorstellen. Er ist damit einverstanden, ich habe extra gefragt:)

Dies waren also meine ersten Schritte, mit denen ich mich zunächst einmal Stück für Stück in die Verluste hineingearbeitet habe, weil ich nach kürzester Zeit glaubte, mein Chance-Risiko-Verhältnis gut im Griff zu haben.

Ich fühlte mich sicher im Umgang mit der Software, die Summe auf dem Handelskonto hatte ich brav als Risikokapital abgeschrieben, sie war also entbehrlich.

Und dann ging's los:

Der Kurs wurde zu meinem Feind! Egal welcher – ob DAX oder Währungspaar.

Der bösartigste Gegner, den ich je kennengelernt hatte! Binnen kürzester Zeit gab es keine Schimpfwörter mehr, die ich ihm noch nicht entgegengeschleudert hatte, ich hätte vor Wut in den Tisch beißen können, weil er permanent und mit aller Dreistigkeit gegen mich lief. Gefühlte 1000 Jahre lief er in die gleiche Richtung, nur in dem Moment, als ich meine Position eröffne, dreht er!

„Das kann doch nicht sein!“

„Der Broker hat doch bestimmt die Software manipuliert!!!“

„DER DEUTSCHE AKTIENINDEX DREHT, NUR WEIL KLEIN SANDRA AUS CELLE EINGESTIEGEN IST??? DAS IST DOCH BETRUG!!!“

Kennst Du diese oder ähnlich formulierte Sätze, die man während des Tradens dem Laptop oder PC entgegen schreit?

Ich schon:) Meine Kinder wussten immer - ohne Börsennews zu schauen - wann der DAX gedreht hat, denn Muttis Flüche waren ja nicht zu überhören:))

Natürlich war es nicht der Kurs, der ja einfach nur tat, was er immer tat. Nämlich steigen oder fallen. Nein, es war meine Wut, mit der ich es zu tun bekam. Mein Denken und das darauf basierende Handeln, doch dessen war ich mir zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht bewusst.

Mein Broker rief mich mal einige Wochen nach meiner Kontoeröffnung an, und fragte, wie es lief. Meine Antwort: „ Ja prima, Verluste kann ich schon!“

Genau das ist das Faszinierende am Trading:

Verluste laufen lassen und Gewinne reduzieren klappt im Live Konto von Anfang an ohne jede Übung. Um das zu schaffen braucht man keinerlei Indikatoren, keine Oszillatoren, nichts! Warum?

Weil genau das passiert, was viele Trading Videos versuchen zu vermitteln:

Angst, Wut, Gier und Hoffnung bestimmen häufig unserer Reaktionen im Alltag, und so auch unser Verhalten beim Traden. Doch diese Infos in einem Video vermittelt zu bekommen, oder diese Szenarien dann live zu erleben, ist mit Nichten dasselbe. Im Gegenteil: Es liegen Welten dazwischen!

Natürlich waren die Gründe für mein Scheitern die überall genannten Gegner