Mein erster Hund - Silvia Kaczmarek - E-Book

Mein erster Hund E-Book

Silvia Kaczmarek

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Beschreibung

Mein erster Hund - ist ein Familienratgeber für die Vorbereitung und Anfangszeit im Zusammenleben mit dem Hund. Das Buch zeigt zukünftigen Hundebesitzern auf, worauf bereits vor der Anschaffung des Hundes besonders auch im Hinblick auf Kinder geachtet werden muss: Von der Auswahl der passenden familienfreundlichen Hunderasse bis zur Aufstellung von gemeinsamen Erziehungsregeln, die für den Hund, die Kinder und ja - auch für die Erwachsenen verbindlich gelten. Neben vielen Alltagsthemen, von der Grundausstattung des Hundes bis zum geeigneten Spielzeug geht es immer wieder auch um die Themen Sicherheit und Gesundheit, die mit vielen Tipps und Checklisten das harmonische Zusammenleben und die gemeinsame Erziehung von Kind und Hund unterstützen.

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Seitenzahl: 112

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Die Ratschläge in diesem Buch wurden sorgfältig erwogen und nach bestem Wissen verfasst, die Inhalte sind jedoch ohne Garantie auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Sie bieten keinen Ersatz für eine professionelle Beratung und Betreuung im Einzelfall vor Ort. Es wird daher je nach Einzelfall empfohlen, grundsätzlich einen erfahrenen Hundetrainer bzw. einen Tierarzt vor Ort zu Rate zu ziehen. Autorin und Verlag übernehmen keinerlei Haftung für Schäden und/oder Unfälle.

Über die Autorin

Silvia Kaczmarek ist Tierpsychologin und befasst sich seit vielen Jahrzehnten mit Haustieren aller Art. An der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATN, Schweiz) hat sie sich auf den Fachbereich Hund spezialisiert. Darüber hinaus wurde sie von der Industrie- und Handelskammer Potsdam zur Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK zertifiziert. Sie arbeitet als selbständige Tierpsychologin und Hundetrainerin und konnte schon vielen Hunden helfen, ein entspanntes und glückliches Leben mit ihren Familien zu führen.

Über dieses Buch

Mein erster Hund - ist ein Familienratgeber für die Vorbereitung und Anfangszeit im Zusammenleben mit dem Hund. Das Buch zeigt zukünftigen Hundebesitzern auf, worauf bereits vor der Anschaffung des Hundes besonders auch im Hinblick auf Kinder geachtet werden muss: Von der Auswahl der passenden familienfreundlichen Hunderasse bis zur Aufstellung von gemeinsamen Erziehungsregeln, die für den Hund, die Kinder und ja - auch für die Erwachsenen verbindlich gelten. Neben vielen Alltagsthemen, von der Grundausstattung des Hundes bis zum geeigneten Spielzeug geht es immer wieder auch um die Themen Sicherheit und Gesundheit, die mit vielen Tipps und Checklisten das harmonische Zusammenleben und die gemeinsame Erziehung von Kind und Hund unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1 - Kind und Hund - Freunde fürs Leben

Familienplanung - erst der Hund, dann das Kind?

Kind und Hund – so werden sie Freunde fürs Leben

Kapitel 2 - Sicherheit organisieren - von Anfang an

Tabuzonen

Körpersprache und Signale des Hundes verstehen

Vorbereitungstraining für den Hund, wenn ein Baby nach dem Hund in die Familie kommt

Kapitel 3 - Die Altersstufen des Kindes

Neugeborenes und Säuglingsalter

Das Kind im Krabbelalter

Das Kind im Kindergarten- und Vorschulalter

Das Kind im Grundschulalter

Jugendliche und Hund

In der Pubertät und später

Kapitel 4 - Die Auswahl des geeigneten Hundes

Der kinderfreundliche Familienhund

Grundsätzliches zur Hunderasse

Rassemerkmale, äußeres Erscheinungsbild – oder Mischling

Wie entscheide ich mich für den richtigen Welpen

Darf sich ein Kind den Hund selbst aussuchen?

Kapitel 5 - Anschaffungs- und Folgekosten eines Hundes

Anschaffungskosten

Grundausstattung

Steuern und Versicherung

Folgekosten, Gesundheit und Krankheit

Kapitel 6 - Organisation im Alltag

Vorüberlegungen – bevor der Hund bei Ihnen einzieht

Wer springt ein, wenn der Hauptversorger ausfällt?

Organisation im Urlaub

Kapitel 7 - Es ist soweit – der Vierbeiner kommt

Das neue Familienmitglied zieht ein

Wie beginne ich es richtig

Sozialisierung mit Menschen

Kapitel 8 - Mit dem Hund im Alltag - Füttern und Gassi

Füttern und Gassigänge

Gassigehen - wie lange in welchem Lebensalter?

Stubenreinheit

Checkliste: So klappt es mit der Stubenreinheit!

Kapitel 9 - Die Erziehung beginnt

Wann und womit beginne ich bei der Erziehung

Erziehung von Anfang an

Sozialisierung mit anderen Tieren

Sozialisierung mit der Umwelt

Sozialisierung mit anderen Hunden

Kapitel 10 - Für ein harmonisches Familienleben mit Hund

Wenn sich Kinder einen Hund wünschen

Die Rangordnung im Familienrudel

Checkliste

Kapitel 11 - Überlegungen zur Mehrhundehaltung

Grundüberlegungen

Risiken und Folgen

Kapitel 12 - Wenn der Hund krank wird

Tierarzt oder Tierklinik

Grundanforderungen für eine optimale Notfallversorgung

Checkliste Notfallplanung

Kapitel 13 - Gefahrenquellen erkennen und vermeiden

Gefährliche Lebensmittel für Hunde

Vergiftungsgefahren im Heim

Vergiftungsgefahren in der Garage

Vergiftungsgefahren beim Gassi-Gehen und Freilauf

Anhang

Hunderassen - Auflistung nach Größe und Gewicht

Nachwort

Wer steht hier wohl der Mittelpunkt... © Fotolia - Robert Kneschke

Vorwort

Mit diesem Buch möchte ich zukünftigen Hundehaltern aufzeigen, welche Bedürfnisse ein Hund hat und welche finanziellen Belastungen auf sie zukommen können. Vielleicht scheint dem ein oder anderen beim Lesen manches etwas überzogen, insbesondere beim Thema 'Kind und Hund'. Das kann ich durchaus verstehen. Jedoch sind die Themen die ich hier im Buch behandle das Ergebnis meiner jahrelangen Erfahrung als Tierpsychologin und Hundetrainerin, in der ich schon vieles gesehen und erlebt habe. Es soll also nicht abschreckend sein - nur zum Überlegen anregen.

Denn ich wünsche jedem das ganze Glück, das man nur mit einem Hund erleben kann – aber man geht eben auch eine Verpflichtung ein, derer man sich bewusst werden sollte.

In Amerika werden Hunde 'adoptiert'. Ich finde das eine sehr schöne Bezeichnung die uns aufzeigt, welche Verpflichtung wir eingehen, wenn wir ein solch soziales Lebewesen zu uns holen. Wir sind diejenigen, die woher auch immer – vom Tierschutz, Züchter oder von Privat – einen Hund zu sich nach Hause holen; der Hund wird nicht gefragt. Er kann nicht sagen, ich schau mir das mal ein paar Wochen an und wenn es mir nicht gefällt gehe ich wieder. Er darf nicht entscheiden, was mit ihm passiert, wenn er nicht in die Urlaubspläne passt oder die Erziehung sich schwieriger gestaltet als gedacht – insbesondere wenn Kinder involviert sind - oder er gar krank wird. Gerade dann zeigt sich, wie wichtig es ist, sich von vornherein über Alles Gedanken zu machen. Und wenn man sich dann für einen Hund entscheidet, auch dazu zu stehen. Auch wenn man für den Hund einmal eigene Bedürfnisse hintenan stellen muss.

Aber: wer seinen Hund liebt, wird das gerne machen und reichlich dafür belohnt werden! Ich wünsche Ihnen, dass Sie aus diesem Buch viele gute Anregungen mitnehmen, die Sie eine Hunde-Adoption als fortwährendes Glück erleben lässt.

Kapitel 1

Kind und Hund - Freunde fürs Leben

Für Kinder die mit einem Hund aufwachsen, wird der Hund oft zum besten Freund. Er wird als vollwertiges Familienmitglied wahrgenommen - nur eben mit Fellnase. Stolz wird er den Schulkameraden gezeigt. Es werden einfache Signale wie »SITZ«, »PLATZ« und »BLEIB« vorgeführt und 'beeindruckende' Tricks wie »GIB PFOTE« gezeigt. Dabei können sich die schon etwas älteren Schulkinder ein bereits ganz beachtliches Wissen über den Hund aneignen. Doch bis sich das gewünschte harmonische Verhältnis mit dem Hund eingestellt hat, ist für die Eltern sehr viel Erziehungsarbeit und Wissensvermittlung und auch Organisation des Alltags notwendig. Dabei soll dieses Kapitel helfen - das gemeinsame Leben mit Kind und Hund für die Eltern zu erleichtern und vor allem auch durch klare Regeln sicherer zu machen.

Das Thema Kind und Hund wird in diesem Kapitel auf verschiedene Art und Weise beleuchtet. Das Thema Sicherheit und Training des Hundes stehen dabei im Vordergrund. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung ob der Hund zu einem älteren Kind dazu kommt - oder aber ob der Hund schon lange vor dem Kind da war. Ohne entsprechende Vorbereitung und Training kann das in diesem Fall für den Hund viel Stress bedeuten. Insbesondere, dass der Hund plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt steht und vieles nicht mehr darf was vorher normal war, bekommt er schnell mit. Der Hund sollte deshalb schon in der Vorbereitungsphase hin und wieder lernen, dass er nicht immer die Nummer Eins sein kann.

Ein Hund ist und bleibt ein Raubtier - das müssen sich Eltern bei aller Liebe zum Kind und zum Hund immer wieder bewusst machen. Mensch und Hund sind ... wie Affe und Wolf - sie kommunizieren prinzipiell ganz anders und das kann zu vielen Missverständnissen führen. Mit Themen wie Rangordnung im (Familien-)Rudel, die Verhaltenssignale des Hundes, Aggressions- und Jagdverhalten müssen sich die Eltern vertraut machen.

Familienplanung - erst der Hund, dann das Kind? Oder besser umgekehrt?

Grundsätzlich kann man nicht sagen, man sollte zuerst den Hund und dann das Baby bekommen – oder umgekehrt. Jede Konstellation hat Vor- und Nachteile. Ist alles noch frei planbar, wäre es vermutlich am Besten, zuerst das Kind zu bekommen. Möglicherweise kommen dann in den nächsten Jahren ja noch weitere Kinder hinzu. Das jüngste Kind sollte dann – ehe man sich einen Hund anschafft – schon so alt und vernünftig sein, dass es im Umgang mit dem Hund die entsprechenden Anleitungen verstehen und umsetzen kann. Dies ist i.d.R. ab dem Vorschulalter gegeben. Die Eltern müssen sich aber immer darüber im Klaren sein, dass auch in diesem Alter Kind und Hund praktisch nie ohne Aufsicht eines Erwachsenen zusammen sein dürfen.

Hinzu kommt, dass die Verantwortung für den Hund – Füttern, Pflege und Gassi gehen – bei den Erwachsenen bleibt. Gerade bezüglich des Gassigehens ist zu berücksichtigen, dass der Hundehalter immer in der Verantwortung für seinen Hund ist. D. h. er muss eine Gefährdung durch seinen Hund für andere oder eine Gefährdung für seinen Hund z. B. durch den Straßenverkehr ausschließen und verantwortlich handeln können. Das können Kinder noch nicht.

In der Straßenverkehrsordnung ist vorgeschrieben, dass Kinder unter 14 Jahren i.d.R. ungeeignet sind, größere Hunde spazieren zu führen (das kann ich aus Erfahrung – auch für mittelgroße Hunde- nur unterstreichen). Jeder Hundeführer – egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener muss körperlich und geistig dazu in der Lage sein, den Hund sicher zu führen. Schon manch Erwachsener ist total überfordert, wenn sich zwei Hunde gegenseitig aggressiv angehen oder ihnen Menschen begegnen, die vor Hunden Angst haben. Wie soll ein Kind das schaffen? Und gerade bei größeren Hunden ist häufig das Kind rein körperlich noch gar nicht in der Lage diesen zu halten. Das heißt also, wie schon weiter oben beschrieben – Sie haben mit dem Hund 1 Kind mehr um das Sie sich kümmern müssen.

Bei einem älteren Kind ist die Gefahr zwar nicht mehr so groß, dass es den Hund an den Ohren und am Schwanz zieht oder gar der Hund das Kind ersticken könnte wenn er sich beim Schlafen dazu legt – aber es sind eben immer noch Kinder! Sie kennen ihre Kinder und können beurteilen, ob auch das Kind sich gegenüber dem geliebten Hund verantwortlich zeigen kann.

Ist der Hund schon im Haus, können Sie beurteilen, ob er mit einem Kind wohl mannierlich umgehen kann. Sie können ihn austesten, wie er mit anderen Kindern umgeht und ihm schon vor der Geburt über positive Verknüpfung mit 'Babygeruch' das kommende Kind vertraut machen, Sicherheits- und Ruhezonen für Kind und Hund einrichten.

Ist das Baby schon da und man möchte unbedingt gleich einen Hund dazu holen stellt sich die Frage, nimmt man einen Welpen, der von Anfang an lernt, mit dem Baby richtig umzugehen oder nehme ich einen Hund, der schon zwei, drei Jahre alt ist, dessen Charakter weitgehend gefestigt ist, der idealerweise sogar schon Kleinkinderfahrung hat und dabei einen sehr ruhigen und besonnenen Charakter aufzeigt.

Sollte – das gilt für beide Fälle – ein weiteres Kind hinzu kommen, gelten die selben Regeln, wie für das Kennenlernen des ersten Kindes. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, dass der Hund das Revier, das er mit dem ersten Kind teilt, möglicherweise gegen ein weiteres – neues - Familienmitglied verteidigt. In allen Fällen wäre es ratsam sich Unterstützung durch einen Hundetrainer zu holen, der Ihnen tolle Tipps und Ratschläge zur bestmöglichen Umsetzung unter Berücksichtigung der aktuellen Wohnsituation gibt.

Sie sehen – jede Variante hat ihr Gutes und ihre Nachteile. Also, wägen Sie gut ab und machen Sie dann das beste daraus! Im folgenden finden Sie die möglichen Varianten noch einmal genauer beleuchtet.

Wer zuerst - das Kind oder der Hund - was ist die optimale Reihenfolge?

Vorneweg gesagt: in der Familienplanung lässt sich vieles nicht immer optimal gestalten, dennoch finden Sie hier eine Darstellung wie es am besten wäre.

Unter optimalen Umständen ist das jüngste Kind schon mindestens fünf Jahre alt, wenn der Hund in die Familie kommt. Damit ist das Jüngste schon etwas 'vernünftig' und aufnahmefähig in Bezug auf Hundethemen. Das Kind kann sich bereits vorstellen, was für den Hund unangenehm ist oder gar Schmerz bereitet. Doch es genügt nicht, dass das Kind den richtigen Umgang mit dem Hund begreift, es muss diesen auch konsequent umsetzen können. Das heißt, das Kind ärgert, reizt, erschreckt den Hund nicht, respektiert sein Ruhebedürfnis und seine Ruhezonen und lässt ihn dort vollkommen in Ruhe. Das Kind versteht, dass ein Hund kein Spielzeug oder Kuscheltier ist, dem man in die Augen fassen oder in die Ohren kneifen und am Schwanz ziehen darf.

Im Umkehrschluss: Familienplanung mit Kind und Hund - was wäre definitiv suboptimal?

Besonders viel bis extrem viel Stress kann es für Eltern bedeuten, wenn sowohl ein Baby als auch ein 'neuer' Hund, Welpe oder Junghund in die Familie kommen und mit einem Mal beide zu versorgen und zu erziehen sind. Handelt es sich dabei auch noch um das erste (!) Kind und zeitgleich auch noch den ersten (!) Hund, kann eine extreme Überlastungssituation entstehen.

Allein um den Hund stubenrein zu bekommen, müssen Sie beim Welpen oft alle zwei Stunden raus ehe ein Malheur passiert - auch nachts - und das lässt sich über Wochen und Monate hinweg mit der Babybetreuung kaum vereinbaren. In dieser Extremsituation werden Sie weder der Verantwortung gegenüber dem Kind noch dem Hund gerecht. Stellen Sie sich nur einmal vor, beide werden länger krank und müssen jetzt häufig und zeitgleich jeweils zum Tierarzt bzw. zum Kinderarzt. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?

Deshalb der eindeutige und dringende Rat, wenn Sie ein Baby erwarten - verschieben Sie die Anschaffung ihres ersten Hundes lieber zunächst einmal um ein paar Jahre.

Kind und Hund – so werden sie Freunde fürs Leben