Mein persönliches Abenteuer Südkorea und Japan - Nicole Schulz - E-Book

Mein persönliches Abenteuer Südkorea und Japan E-Book

Nicole Schulz

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Beschreibung

Zwischen Tradition und Selbstfindung: Eine Reise nach Südkorea und Japan. In diesem Buch begibt sich die Autorin auf eine faszinierende Reise nach Südkorea und Japan – zwei Länder, in denen Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verschmelzen. Es ist mehr als nur ein Reisebericht: Es ist eine Einladung, in die kulturelle Vielfalt und Tiefe zweier Nationen einzutauchen, deren Geschichte, Bräuche und Lebensweisen eine ganz besondere Faszination ausüben. Von den lebendigen Straßen der asiatischen Metropole Seoul bis hin zu den ruhigen Tempelanlagen Fukuokas entfaltet sich eine Erzählung, die von Neugier, Staunen und innerer Einkehr geprägt ist. Die Auseinandersetzung mit der koreanischen Sprache wird dabei zu einem Schlüssel, der nicht nur Türen zu neuen Begegnungen öffnet, sondern auch zu einem tieferen Verständnis der Menschen und ihrer Kultur führt. Jede Begegnung, jede Tradition und jeder Schritt auf fremdem Boden wird zu einem Spiegel der eigenen Gedanken und Gefühle – und so wird die Reise auch zu einem Prozess der Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das Entdecken, an die Schönheit des Unbekannten und an den Mut, sich auf Neues einzulassen. Es lädt dazu ein, nicht nur ferne Länder zu erkunden, sondern auch einen Blick nach innen zu wagen – und vielleicht ein Stück von sich selbst neu zu entdecken.

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Seitenzahl: 139

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Nicole Schulz

Mein persönliches Abenteuer

Südkorea und Japan

Nicole Schulz

Texte: © 2025 Copyright by Nicole Schulz

Umschlaggestaltung: © 2025 Copyright by Nicole Schulz

Nicole Schulz

Hamburg, Deutschland

[email protected]

Vorwort

Es war eine dieser Reisen, die einem tief ins Herz eingeprägt bleiben. Eine Reise, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele berührte. Als ich mich auf den langen Flug nach Asien begab, hatte ich keine Ahnung, wie sehr diese wenigen Wochen mein Leben verändern würden. Noch nie zuvor war ich allein in eine so weit entfernte Welt aufgebrochen. Als ich den vertrauten Boden meiner Heimat verließ, schlich sich ein Gefühl in mir, das ich nie zuvor gekannt hatte. Eine Mischung aus Nervosität und Aufregung, die wie ein unsichtbares Band mein Herz umschloss, während sich der Flugzeugflügel von der sicheren Erde erhob und die Welt unter mir immer kleiner wurde. Es war, als ob ich mich in ein unbekanntes Abenteuer stürzte, ein sprunghafter Schritt in das Ungewisse, der mich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Entschlossenheit erfüllte.

Was mich erwartete, war so weit entfernt von allem, was ich kannte – nicht nur geografisch, sondern auch kulturell. Diese fremde Welt, in die ich mich wagte, war von Traditionen durchzogen, die sich in den tiefen Gassen der Städte, in den ruhigen Tempeln und in den stillen Blicken der Menschen versteckten. Die Kultur, die mich umhüllen würde, war fremd und zugleich faszinierend. Die Menschen, die ich begegnen würde, sprachen eine Sprache, die ich so gut es ging vorher erlernte, ihre Gesten und Bräuche waren mir jedoch noch nicht allzu vertraut, und ihre Lebensweise war von Werten und Ritualen geprägt, die mich neugierig, aber auch ein wenig unsicher machten.

Die Nervosität, die sich in meinem Inneren ausbreitete, war der Gedanke an diese Unterschiede – an all das, was ich nicht wusste. Ich wusste, dass ich mich selbstständig bewegen musste, auf mich allein gestellt war. Es gab keinen vertrauten Wegweiser, keine Hand, die mich sicher durch die unbekannten Straßen führen konnte. Ich würde mich selbst finden müssen, inmitten der Menschen, die eine Welt bevölkerten, die ich mir bis zu diesem Moment nur in Fantasien vorgestellt hatte. Die Ungewissheit, wie ich mich zurechtfinden würde, brachte einen Hauch von Angst mit sich. Würde ich mich nicht zurechtfinden? Werde ich mich in dieser fremden Umgebung verlieren? Oder wäre es gleich dieses warme Empfinden, das Ankommen und Zuhause-Sein vereint?

Doch dann, während das Flugzeug immer weiter gen Himmel flog, mischte sich ein anderes Gefühl in die Nervosität – eine warme Vorfreude. Es war die Freude auf das Unbekannte, das die Nervosität in sich trug. Diese fremde Welt versprach eine Fülle von Entdeckungen, von Geheimnissen, die nur darauf warteten, von mir entdeckt zu werden. Die Vorstellung, in die Herzen der Menschen blicken zu können, die diese andere Kultur so selbstverständlich lebten, weckte in mir eine unbändige Neugier. Wie fühlte sich das Leben in dieser Welt an? Was konnte ich lernen, was konnte ich begreifen, das jenseits meiner eigenen Vorstellungskraft lag? Die Frage, die mir nun durch den Kopf ging, war nicht, was mir Angst machen könnte, sondern was ich entdecken würde.

Die Menschen in Asien, die ich treffen würde, waren für mich nicht mehr nur abstrakte Figuren in einem Reiseführer oder in Erzählungen. Es waren die wahren Gesichter einer Welt, die sich mir nun öffnete, mit all ihren Farben, Geräuschen und Geschichten. In meinen Gedanken malte ich mir die Begegnungen aus: das Lächeln einer fremden Frau, die mir den Weg zeigte, das freundliche Nicken eines Fremden, der mir auf der Straße begegnen würde, der ehrliche, neugierige Blick eines Kindes, das mit mir die Freude an einer gemeinsamen Entdeckung teilte. Ich wusste, dass ich lernen würde, mich in dieser Welt zurechtzufinden, auch wenn es manchmal mit Missverständnissen und Stolpersteinen verbunden sein würde.

Doch trotz der Nervosität, die sich in mir regte, war es diese Wissbegierde, die letztlich den ersten Schritt in die fremde Welt trieb. Ich wollte eintauchen in diese Kultur, die mich so verzauberte. Ich wollte verstehen, wie das Leben in dieser Ecke der Erde pulsiert, welche Werte die Menschen prägten, was sie bewegte. Ich wollte die Sprache lernen, nicht nur aus praktischen Gründen, sondern weil ich spürte, dass in ihr die Seele dieser Menschen lag, und ich wollte ein Stück davon in mir aufnehmen.

Die Nervosität war nicht mehr als ein Begleiter auf dieser Reise, der mich gleichzeitig herausforderte und motivierte, mutig und offen in das Abenteuer zu treten. Der Gedanke, dass ich auf diesem Weg nicht nur fremde Länder, sondern auch mich selbst entdecken würde, ließ mich die Unsicherheit der ersten Schritte mit einer tiefen Freude ertragen. In diesem Moment wusste ich, dass ich nicht nur geografisch, sondern auch innerlich eine Reise antreten würde.

Südkorea und Japan – zwei Länder, die so verschieden und doch auf eine geheimnisvolle und historische Weise miteinander verbunden waren. Mein eigentliches Hauptziel war immer Südkorea gewesen. Dass Japan sich später als ein weiteres Land entpuppen würde, das ich kennenlernen dürfte, hatte ich nie einmal zu träumen gewagt. Ich hatte mich für diesen Trip entschieden, weil ich das Gefühl hatte, dass es an der Zeit war, etwas Neues zu erleben.

In Seoul, der pulsierenden Hauptstadt Südkoreas, ging ich auf Entdeckungstour. Das war eine Stadt, die niemals schlief, und zugleich eine Stadt, die in jeder Ecke einen Hauch von Geschichte und Tradition verströmte. Es war überwältigend, diese Mischung aus Modernität und Tradition zu erleben. Die Wolkenkratzer und futuristischen Bauten standen in starkem Kontrast zu den alten Tempeln und traditionellen Märkten. Ich fühlte mich anfangs wie eine Fremde in diesem lebendigen Chaos, und doch konnte ich nicht anders, als mich von der Energie der Stadt mitreißen zu lassen und das Befremdliche schwand mit der Zeit.

Ich war alleine, und doch nie einsam. Denn als ich durch die Straßen wanderte, begegneten mir immer wieder Menschen, die mich mit einem Lächeln begrüßten, die mich fragten, ob ich Hilfe brauchte, oder die einfach nur ein nettes Wort für mich übrighatten. Es war eine Herzlichkeit, die mich überraschte. Die asiatische Gastfreundschaft, von der ich immer gehört hatte, war nicht nur ein leeres Versprechen – sie war real und allgegenwärtig. Ich spürte, wie ich mich langsam, aber sicher öffnete und mehr von mir selbst preisgab, als ich es je für möglich gehalten hatte, bin ich von Natur aus doch eher ein zurückhaltender Mensch.

Japan, das Land der stillen Schönheit, war ein kurzer, aber wundervoller Abschnitt meiner Reise. Während ich mich in Fukuoka bewegte, nahm ich all die Eindrücke, die ich in Südkorea gesammelt hatte, mit mir. Die Japaner schienen mir auf eine ganz andere Weise zurückhaltend, und doch war ihre Höflichkeit und Anmut ebenso überwältigend. Es war ein Land, das im Einklang mit der Natur zu leben schien, in dem jedes Detail, jedes Gebäude und jede Geste eine gewisse Zeremonie in sich trugen. Die Zeit schien langsamer zu vergehen, als ob ich in eine Welt eingetaucht war, in der jeder Moment eine Bedeutung hatte.

Warum schreibe ich dieses Buch, frage ich mich oft. Warum sollte ich all diese Erlebnisse mit anderen teilen? Die Antwort ist aber einfach: Es sind die Geschichten, die ich erlebt habe, die die Reise zu etwas so Besonderem gemacht haben. Die Momente, in denen ich ganz allein auf einer Bank saß, den Regen in Seoul beobachtete oder die Stille eines japanischen Gartens auf mich wirken ließ. Diese Erfahrungen, so persönlich sie auch waren, wollten mit jemandem geteilt werden, der vielleicht ein Stück weit das Gleiche fühlt, der genauso offen für Neues ist, der die Welt mit den Augen eines Reisenden sehen möchte.

Es war nicht nur die Neugier, die mich antrieb, sondern auch das Bedürfnis, das Erlebte in Worte zu fassen. Um meine Gedanken und Gefühle, die in dieser fremden Welt geboren wurden, zu begreifen und zu verstehen. Ich wollte den Moment festhalten, als ich das erste Mal in einem Café in Seoul saß und den warmen Duft von Kaffee mit den Aromen der Straße vermischte. Als ich vor einem Schrein in Fukuoka stand und das Gefühl hatte, als ob die Zeit für einen Moment stillstand. Diese Erlebnisse waren zu kostbar, um sie zu vergessen. Sie waren zu wertvoll, um sie nur für mich zu behalten.

Ich wollte meine Reise in die Welt der unbekannten Eindrücke teilen, damit auch andere verstehen können, wie es sich anfühlt, in einem Land zu sein, das nicht das Heimatland ist. Die fremde Sprache, die sich wie Musik anhörte, aber gleichzeitig so vertraut wirkte. Das Gefühl, beim Betreten eines Marktes von all den Gerüchen und Geräuschen überwältigt zu werden, sich jedoch gleichzeitig zu fragen, wie viel ich noch nicht verstand.

All die fremden Gesichter, die in der Menge von Seoul verschwanden, und die in den Straßen von Fukuoka nebeneinander lebten. Der Gedanke, wie sich Kulturen in einer modernen Welt immer wieder begegnen und miteinander verschmelzen. Ich hatte so viel gelernt – nicht nur über die Länder, die ich bereiste, sondern auch über mich selbst. Ich hatte gelernt, dass Reisen mehr ist als nur das Sammeln von Erinnerungen. Es ist eine Reise zu sich selbst, eine Reise, die in einem stetigen Wandel steht und in der jeder Schritt ein neues Kapitel aufschlägt.

Deshalb schreibe ich, um diese Reise festzuhalten. Nicht nur als Erinnerung für mich selbst, sondern als ein Fenster für dich, lieber Leser, der du vielleicht an diesem Punkt in deinem Leben bist, an dem du dich fragst, was das Leben noch für dich bereithält. Vielleicht wirst du durch meine Worte einen Funken der Neugier und des Mutes entdecken, den du brauchst, um deine eigene Reise zu beginnen. Denn es gibt keine falschen Reisen, nur unterschiedliche Wege, sich selbst zu finden. Und so wie ich, wirst auch du entdecken, dass das wahre Abenteuer immer im eigenen Herzen beginnt.

1. Kapitel

Im Sommer 2022, als die Tage von der heißen Sonne verwöhnt wurden und die Welt sich in ihrem gewohnten Rhythmus drehte, durchbrach ein scheinbar unscheinbares Bild die Monotonie meines Alltags. Es war kein Foto von einer fernen Landschaft oder einem exotischen Ziel, sondern ein schlichtes Bild eines jungen Mannes, das mich auf Instagram anlächelte, als ich gedankenverloren durch die App scrollte. Die Farben des Bildes waren sanft, die Komposition aus Licht und Schatten schien beinahe perfekt. Doch es war nicht nur die ästhetische Anordnung, die mich ansprach – es war der Blick dieses Mannes. Ein Blick, der mich festhielt, der in mir ein Gefühl weckte, das ich nicht sofort in Worte fassen konnte. Es war, als ob er in diesem einen Augenblick all die Fragen beantwortete, die ich in den letzten Monaten in mir getragen hatte, Fragen, die vielleicht nicht einmal wirklich formuliert worden waren.

Vielleicht erschien es oberflächlich, sich von einem einzigen Bild so fesseln zu lassen, doch dieser Blick, so intensiv und zugleich so unnahbar, zog mich magisch an. Und je länger ich auf das Bild starrte, desto mehr spürte ich, dass hinter diesem Gesicht mehr steckte. Der Name unter dem Bild war „Hyunjin“. Dieser Name klang in meinen Ohren wie Musik. Neugierig, wer dieser Mann war, der mich so in seinen Bann zog, begann ich zu suchen. Ich stöberte das Internet, sah mir Videos an, las Beiträge. Schnell wurde mir klar, dass Hyunjin kein gewöhnlicher Mann war – er war ein K-Pop-Star aus Südkorea, ein Mitglied der Band „Stray Kids“, die weltweit eine treue Fangemeinde hatte.

Sein Leben, so erfuhr ich, war weit mehr als die glanzvollen Bilder, die ich auf Instagram bewunderte. Hyunjin war nicht nur ein Künstler, ein Musiker, der Millionen von Menschen mit seinen Bandkollegen und deren Musik und seinem Talent begeisterte. Er war ein Künstler in vielerlei Hinsicht – ein Mensch, der sich in seiner Freizeit der Malerei widmete, ein Versace-Botschafter, der regelmäßig auf den Covern der bekanntesten Magazine zu sehen war. Aber es war nicht nur sein beeindruckendes Image, das mich fesselte. Es war die Art, wie er in Interviews sprach, die Art, wie er die Welt um sich herum sah, als sei er nicht nur Teil dieser Welt, sondern ein Beobachter, der die Schönheit und die Vielfalt gleichermaßen in seiner Kunst einfing. Er war nicht nur ein Star, er war ein Künstler mit einer Seele, die mich in ihren Bann zog.

Doch was mich am meisten fasziniert hatte, war die Musik von Stray Kids. Die Lieder sprachen eine Sprache, die tief in mir widerhallte. Ihre Texte erzählten von Aufbruch, von Widerstand, von der Suche nach der eigenen Identität. Als ob sie nicht nur die Geschichte von Stray Kids erzählten, sondern die Geschichte von uns allen. Ich begann, die Songs mit einer Intensität zu hören, wie ich es nie zuvorgetan hatte. Es war, als würde jeder Takt, jedes Wort, jede Melodie in mir eine neue Welt eröffnen. Ich war dieser Musik verfallen, die mich immer weiterzog, die mich durch den Alltag begleitete und durch die ich mich auf eine gewisse Weise verstanden fühlte.

Mit jeder Woche wuchs mein Verlangen, mehr zu erfahren – nicht nur über Hyunjin und seine Band, sondern über das Land, aus dem er stammte, über die Kultur, die mich so sehr faszinierte. Die Neugierde war wie ein Feuer, das in mir brannte, und je mehr ich erfuhr, desto mehr wuchs in mir der Wunsch, diese Kultur aus erster Hand zu erleben. Ich wollte nicht nur ein Tourist sein, der schnell durch das Land huscht, ich wollte eintauchen in die Geschichte, die Menschen und die Traditionen Südkoreas kennenlernen. Ich wollte den Puls der Stadt spüren, die Straßen in Seoul erleben, den Duft des koreanischen Essens schmecken, die Menschen treffen und mit ihnen sprechen. Vor allem aber wollte ich die Sprache begreifen – ihren geschichtlichen Hintergrund und die verborgenen Facetten, die sie so lebendig machten.

Es war der 30. Juli 2022, als ich zum ersten Mal die Entscheidung traf, diesem Verlangen nachzugehen. An diesem Tag begann mein Abenteuer mit der koreanischen Sprache, als ich in einer Sprachschule zu meiner ersten Stunde Koreanisch ging. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als der erste Unterricht begann, und ich das erste Mal die Buchstaben des Hangeuls, dem koreanischen Alphabet, mit seinen tiefgründigen Bedeutungen erklärt bekam. Anfangs schien es wie ein Rätsel, ein Konstrukt aus Zeichen, die mir fremd waren. Doch als ich begann, die Schrift in seiner Tiefe zu lernen, merkte ich schnell, dass es mehr war als nur ein Alphabet. Hangeul war für mich eine Kunstform, ein System, das in sich eine Melodie trug. Jedes Zeichen, jede Silbe war wie ein Pinselstrich, der in meiner Seele eine neue Melodie spielte, eine Melodie, die mich immer weiter antrieb.

Die Stunden vergingen, und ich vertiefte mich immer mehr in die Sprache. Ich saß oft bis spät in die Nacht an meinem Schreibtisch, der von Notizen und Lehrbüchern überflutet war, während ich versuchte, die Vokabeln zu verinnerlichen, die Grammatik zu verstehen. Es war anstrengend, ja, aber auch unglaublich erfüllend. Ich fühlte mich wie ein Entdecker, der ein neues Land betrat – jedes Wort, das ich erlernte, war wie ein neuer Schritt in dieses unbekannte Terrain.

Doch nicht nur die Sprache fesselte mich. Es war auch die Musik von Stray Kids, die ich nun mit ganz anderen Ohren hörte. Ich sang mit, versuchte, die Texte zu verstehen und zu lernen, wie die Worte sich in ihre Musik einfügten. Es war erstaunlich, wie mein Hörverständnis wuchs, je mehr ich mich mit den Texten beschäftigte. Ich begann, die Lieder nicht nur als Musik zu hören, sondern als Geschichten, die mir etwas erzählten, die mich in eine andere Welt entführten.

Es dauerte nicht lange, bis der Wunsch, diese Kultur nicht nur aus der Ferne zu erleben, immer stärker wurde. Ich wollte nach Südkorea reisen, das Land selbst erleben. Was ist es, dass dieses Land so besonders macht? Wie leben die Menschen dort? Und vor allem: Ist das koreanische Essen wirklich so köstlich, wie alle behaupten? Die Fragen, die sich in meinem Kopf ansammelten, wurden immer lauter, bis ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, als diesen Traum zu verwirklichen.

Ich hatte nie zuvor eine so weite Reise unternommen, und der Gedanke, so weit weg von zu Hause zu sein, löste eine Mischung aus Nervosität und Vorfreude in mir aus. Aber ich wusste, dass es jetzt an der Zeit war. Ich kaufte Flugtickets, suchte eine Unterkunft und entschied mich, in einem Hostel zu wohnen, das direkt bei einer koreanischen Sprachschule lag. Es war der perfekte Ort, um das Gelernte zu vertiefen und die Kultur aus nächster Nähe zu erleben.