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Ich hatte eine Nahtoderfahrung. Aber ganz ehrlich: Wer glaubt schon einem 15-jährigen Mädchen, das behauptet, sie habe Gott gesehen. Ich hatte - Gott sei Dank - einen Menschen, der mich von Anfang an ernst genommen und bestärkt hat und mir gezeigt hat, dass es nicht nur Spinnereien in meinem Kopf sind, sondern wissenschaftlich belegt und von einer Handvoll Menschen auf der Welt erlebt worden ist.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2023
30. Oktober 2021, Samstag 21:45
Erinnerungen
Situation 1 (Werkstatt)
Situation 2 (Taufe)
Situation 3 (Konfirmation)
Situation 4 (Konzert)
Situation 5 (Opas Tod)
Situation 6 (Meer)
Anmerkung
Die „Ichs“
Angst
Der Tod
Blick in den Himmel
Zukunftsszenario
Tod eingesehen
Papa
Arzt
Untersuchung
Diagnose
Ende des Erlebnisses
Gespräch mit meinem Pfarrer
Mächtige Momente
Macht
1. Zeit
2. Farbe
3. Wissen
4. Gefühle
5. Identität
6. Geräusche
7. Entfernung
Verständnis
Vater
Gottesbild
Vergleiche
5 Phasen
Phase 1: Gefühle der Schmerzlosigkeit und des Friedens
Phase 2: Außerkörperliche Erfahrung
Phase 3: Flug durch einen Tunnel oder dunklen Raum
Phase 4: Begegnung mit einem hellen Licht
Phase 5: Jenseitskontakte, Lebensrückschau
Hypothesen
Angst später
„Beautiful Heaven“ (Wunderschöner Himmel)
Danke
Quellen
An diesem Tag habe ich gebastelt. Kleine Schmetterlinge an Fäden, und diese an meine Zimmerdecke gehängt. Es war ein wirklich schöner Tag.
Gegen Viertel vor zehn kam meine Mutter herein. Sie wollte gute Nacht sagen und sich mein Gebasteltes ansehen. Sie erklärte, wie sie es sich vorgestellt hatte, es allerdings trotzdem sehr schön fände. Ich wollte etwas sagen, jedoch kam ich nicht so weit, denn ich verschluckte mich. Es war nur eine kleine Süßigkeit (ähnlich wie Traubenzucker, nur härter) - lächerlich, wenn man drüber nachdenkt. – Ich habe etwas gehustet, dann auf meinen Rücken gezeigt, Mama hat auf diesen geklopft und alles war wieder okay. So muss es nach außen gewirkt haben. In diesen wenigen Sekunden ist allerdings so viel passiert.
Es gab einen Moment, da habe ich noch ein kleines bisschen Luft einatmen können. Und dann einen, bei dem gar keine Luft mehr in meine Lungen gelangen konnte. Mein erster Gedanke war: „Das war mein letzter Atemzug!“ – Der Moment zwischen dem Atemzug, der keiner mehr war und dem Auf-den-Rücken-Klopfen waren Sekunden, vielleicht noch weniger. Und trotzdem ist so viel passiert.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, wie und wann ich auf meinen Rücken gezeigt habe oder überhaupt auf die Idee gekommen bin.
In der Situation saß ich auf meinem Bett und habe die ganze Zeit nach unten auf meine Bettdecke gesehen. Ich habe keinen Moment aufgeguckt und doch ist so gut wie alles aus einem anderen Blickwinkel passiert.
Es war, als ob all die Schmerzen, die Angst und das Husten kurz weg wären. Anfangs habe ich es im Hintergrund gehört, doch wie durch Watte und von einer anderen Person. – Ich habe Bilder und Sätze gesehen, die an mir vorbeigerast sind. Und doch konnte ich sie wahrnehmen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, erinnere ich mich an wenige davon. Direkt danach, fast keine. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto weniger bildlich war es. Erst über einen Monat später waren ein paar wenige Bilder, die ich noch im Kopf hatte, so bildlich, dass ich sie aufzeichnen konnte. – Ich glaube, jeder kennt den Vergleich, dass einem „die Worte auf der Zunge liegen“. Sie sind greifbar und doch kann man es nicht in Worte fassen oder in diesem Fall aufmalen. Genau dieses Gefühl hatte ich die letzten 6 Wochen mit diesen Bildern. – Direkt danach wusste ich nur noch, dass es viele Erlebnisse, insbesondere solche mit meinem (damals) vor kurzem verstorbenen Opa waren, sowie Träume und Ziele. Dinge, die ich nie erlebt habe. Als wolle Gott mir noch zeigen, was ich verpasse. Und, was mich überrascht hat: Momente, in denen ich entweder mit meinen Freunden gescherzt oder ernst gemeint gedacht habe (vieles unterbewusst), dass es einfacher wäre, jetzt zu sterben.
Bilder, die ich aufmalen konnte:
Eine Situation mit Opa in seiner Werkstatt. Ich erinnere mich allgemein gut daran, nur dass der Blickwinkel ganz anders ist, als ich ihn in Erinnerung hatte oder es Fotos gibt. Es ist eine lautlose, bewegliche Situation. Opa lächelt, sieht mich an, lacht dann, ich lache auch, er guckt weg, immer noch lächelnd, und reicht mir eine Schachtel mit Nägeln oder Schrauben.
Die zweite Situation - und das ist auch die, die mich zurzeit am meisten verwirrt - spielt sich in meiner Kirche ab. Diese Situation ist lautlos und starr.
Ich stehe oder sitze in den Bänken (rechte Seite, circa 4. Reihe). Vor und neben mir sitzen fremde Leute. Vorne, vor dem Altar, stehen Personen und ein Taufbecken (links nach rechts: Opa, ich schräg davor, Papa, mittig unser Pfarrer, rechts Oma (väterlicherseits), Mama mit Baby auf dem Arm, schräg dahinter Oma (mütterlicherseits). Alle sind jünger. Ich bin dann zu dem Zeitpunkt 3 Jahre alt und das Baby ist meine kleine Schwester. Ich kann keine genauen Gesichter erkennen, aber ich weiß, wer wer ist. Ich habe alle Möglichkeiten abgeklappert, um Fotos von dieser Situation zu bekommen, um nachzugucken, ob wir wirklich so standen, aber niemand hat Fotos oder erinnert sich genau daran. Bisher hatte ich auch keine Erinnerung daran. Ich war ja auch erst drei Jahre alt. Ich kann es mir auch nicht nur alles zusammengereimt haben. Außerdem sehe ich alles wieder als Zuschauer.