Meine Katze, die Philosophin - Paloma Díaz-Mas - E-Book

Meine Katze, die Philosophin E-Book

Paloma Díaz-Mas

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Beschreibung

Das Zusammenleben mit Tris-Tras ist für Paloma eine Schule der Gelassenheit. Einer Katze einen Platz in der Familie einzuräumen folgt einem ganz eigenen Rhythmus. Vor allem, wenn man sie immer wieder von der Couch vertreiben muss. Tris-Tras verändert Palomas Familie, verändert sie selbst. Die Katze wird – bei aller Unabhängigkeit – zu ihrem Ruhepol. So geerdet, werden sie alle Meister der Aufmerksamkeit. Bis der Abschied naht …

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Das Buch

Als Palomas Katze Tris-Tras stirbt, ist ihre Trauer groß. Paloma erinnert sich, wie die kleine Tris-Tras ihren Platz in der Familie gefunden hat, die Gelassenheit und Eleganz der Katze stehen ihr lebhaft vor Augen. Vor allem erinnert sie sich an die uneingeschränkte Hingabe an das Hier und Jetzt, die Tris-Tras ihr vorgelebt hat. Und wie die Katze Schritt für Schritt ihr Leben ver­ändert hat. Paloma möchte auf die Freude, die eine Katze ins Haus bringt, nicht verzichten. Dass sie am Ende zwei hat, die eine heißt Tris, die andere Tras, ist eine schöne Überraschung!

Die Autorin

Paloma Díaz-Mas, geboren 1954 in Madrid, unterrichtete fast zwanzig Jahre Literatur an der Universidad del País Vasco. Sie hat Fachliteratur, Kurzgeschichten und eine kleine Zahl Romane veröffentlicht.

Maria Hoffmann-Dartevelle, 1957 in Bad Godesberg geboren. Seit über 20 Jahren übersetzt sie Literatur aus dem Spanischen und Französischen, unter anderem Werke von Raymond Queneau, César Aira und der me­xi­kanischen Cervantes-­Preisträgerin Elena Poniatowska.

Paloma Díaz-Mas

Meine Katze,die Philosophin

Aus dem Spanischenvon Maria Hoffmann-Dartevelle

List

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ISBN: 978-3-8437-1262-0

© 2014 by Paloma Díaz-Mas© der deutschsprachigen Ausgabe2016 by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin Umschlaggestaltung: Sabine KwaukaUmschlagabbildung: © plainpicture / Millenium / Dominique Bollinger

E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Dem Mann gewidmet,der gemeinsam mit seiner Fraueinen kleineren Verlust betrauerte.

Behutsam gingen sie durch unser Leben,

bewegten sich wie auf Wolken,

über Glas konnten sie laufen, ohne es zu zerbrechen,

streiften Gläser, ohne einen Tropfen zu vergießen.

Im Sommer suchten sie weise den kühlen Schatten auf,

im Winter die Wärme unserer schlafenden Körper.

Sie zogen durchs Haus und hinterließen auf ihrem Weg

unzählige Gold- und Perlmuttfäden.

Wie oft erschlichen sie sich unsere Plätze,

weil auch sie dort am liebsten lagen,

und wir, riesige entthronte Könige,

wir machten es uns – wie man so sagt – bequem

an den unbequemsten Plätzen des Hauses.

Wie oft hat der vibrierende Laut in ihrer Kehle

uns Kummer oder Angst erträglicher gemacht.

Wir gaben ihnen alles, was sie wollten,

sie nahmen es an mit der Würde dessen,

der um nichts gebeten hat.

Zuweilen wunderten wir uns:

Wir hatten ein wildes Tier im Haus,

mit Krallen und scharfen Zähnen,

das sein Seidenfell mit rauer Zunge in der Sonne leckt.

Und eines Tages starben sie,

ohne den leisesten Seufzer

– fast nichts blieb zurück, ein weiches Fellbündel –,

dezent und würdevoll

im Leben wie im Tod.

So waren unsere Katzen,

und heute noch,

Monate später,

finden wir

von Zeit zu Zeit

ein seidiges Haar in unserer Kleidung.

Esteban Villegas, Alltag, 1995

Eine Katze

Auf dem schwarzen Pullover, den ich mir eben angezogen habe, entdecke ich ein, zwei goldene Katzenhaare. Eines davon zupfe ich ab – gar nicht so leicht, die zarte Faser haftet erstaunlich fest an der Wolle, ist wie mit ihr verwoben – und schau es mir an. Hätte ich bessere Augen oder eine Lupe zur Hand, könnte ich klar und deutlich erkennen, dass das goldene Härchen nicht einfarbig ist. Es hat drei Farbtöne: dunkles Goldblond, Weiß und dazwischen einen Cremeton, so zart, dass er kaum auszumachen ist. Es sind die Farben von Tris-Tras, einer rotbraunen europäischen Hauskatze, die vor vier Monaten gestorben ist. Ihr Fell schien unterschiedliche Farben zu haben, in Wahrheit aber wiederholte sich auf jedem einzelnen Haar die Zeichnung des gesamten Fells.

Hin und wieder finden wir noch heute Spuren ihrer Gegenwart in unserer Wohnung, Härchen an unserer Kleidung oder auf einem Sesselpolster, einen von ihren Krallen gezogenen Faden in unserem besten Bettüberwurf, einer Decke, die sie immer eifrig bearbeitete, als würde sie sie melken, bevor sie sich dreimal um sich selbst drehte und sich an der bequemsten Stelle niederließ. Das, was unten am Tisch wie Schmutz aussieht, sind Spuren ihres Fellfetts, und plötzlich fällt uns wieder ein, wie sie ihre Wange, ihren Hals oder ihren Rücken an den Tischbeinen rieb, um ihr Revier zu markieren, ein Revier, in dem wir mietfrei wohnen durften, als willkommene oder, besser gesagt, wohlwollend geduldete Gäste.

Das erste Mal passierte es mir auf einer Reise nach Übersee. Ich traf nachmittags im Hotel ein, etwa um die gleiche Uhrzeit, zu der ich zu Hause abgeflogen war (der Flieger hatte tapfer gegen die Zeitzonen angekämpft, aber verloren, und so standen wir wieder am Beginn eines endlos langen Tages), und als ich den Koffer aufklappte, fiel mein Blick als Erstes auf ein goldgelbes Haar. Es hatte sich im Revers des Jacketts verfangen, das ich zum förmlichsten Anlass meines Arbeitsaufenthaltes tragen wollte. Ich fand es witzig, dass Tris-Tras, die zu Hause geblieben war, mich auf diese Weise bis auf die andere Seite des Atlantiks begleitet hatte. Ich zupfte das Härchen von meinem Jackett und heftete es behutsam in eine Falte der dicken Cretonne-Gardine am Fenster. Als Erinnerung an ein Tier, das nie hier gewesen war und auch nie hierherkommen würde, eine virtuelle Präsenz. Vielleicht hängt es noch heute dort.

Im Lauf der Jahre haben wir in der Welt viele winzige Spuren von Tris-Tras hinterlassen, Spuren, die wir ahnungslos bei uns trugen. In Flugzeugen, Bahnen und Bussen haben wir sie verteilt, in unserem Auto, auf der Straße, in Geschäften, auf Kinositzen und auf den Sofas unserer Freunde. Und von dort hat wiederum eine Schar Unbekannter sie fortgetragen, ebenfalls unbemerkt, weit weg, an Orte, an denen wir nie gewesen sind. Manche dieser goldenen Haare sind bis ans Meer gereist, andere haben sich in den Wäldern verloren, in denen wir, ihre Träger, spazieren gegangen sind. Die seidigen Fasern – eine jede dreifarbig, als habe man sie gezielt so eingefärbt – sind in die fernen Winkel einer globalisierten Welt gewandert. Das ist geblieben von Tris-Tras, jetzt, da sie nicht mehr unter uns ist. Dieses Tier ist von uns gegangen und hat Spuren auf der ganzen Welt hinterlassen.

Unbewusst pflegen wir weiter die alten, inzwischen sinnlos gewordenen Gewohnheiten: Wir lassen alle Türen einen Spalt offen, damit Tris-Tras nach Lust und Laune durch die Wohnung laufen kann, denn Katzen ertragen es nicht, in einem Zimmer eingesperrt zu sein. Vorsichtshalber schließen wir alle Fenster, damit sie nicht, wie schon einmal, aus dem zweiten Stock in die Tiefe stürzen kann. Wenn uns dann aufgeht, dass wir die Fenster ja jetzt weit öffnen können, stockt uns das Herz; die neu gewonnene Freiheit löst ein Gefühl der Leere aus, hat einen traurigen Beigeschmack. Noch immer denken wir zur gewohnten Zeit: »Ich muss ihr Futter und frisches Wasser hinstellen«, bevor wir begreifen, dass es da niemanden mehr gibt, der versorgt werden muss. Und manchmal werfen wir, wenn wir an einem Zimmer vorbeigehen, einen Blick hinein, um nach der Katze zu schauen, die nicht mehr da ist.

Sie starb mit der Würde, mit der Tiere zu sterben verstehen. Taktvoll, wie sie war, legte sie ihren Tod auf einen Tag, an dem wir alle zu Hause waren. Nicht auf einen der vielen gewöhnlichen Tage, an denen jeder zur Arbeit ging und Tris-Tras allein zurückblieb und es sich auf den zahlreichen ihr zur Verfügung stehenden Kissen, Sesseln und Teppichen gemütlich machte. Es wäre furchtbar gewesen, von der Arbeit heimzukommen und sie krank, sterbend oder sogar schon tot vorzufinden. Nein, sie starb an einem Samstagmorgen und ließ uns Zeit, uns zu verabschieden und sie gehen zu sehen.

Am Abend zuvor war sie wie immer gewesen, hatte mit uns gespielt, eine alte Katze, der das Spielen noch Spaß machte, die hinter einer über den Teppich gezogenen Schnur herjagte, die sich energisch an ihrem Kratzteppich abarbeitete und sich an allen Sesseln der Wohnung die Krallen wetzte. Sie hatte gefressen und getrunken wie an jedem anderen Tag und es sich abends, als wir uns zum Ausspannen aufs Sofa gesetzt hatten, bei einem von uns auf dem Schoß gemütlich gemacht. Als wir morgens aufstanden und die Rollläden hochzogen, wunderten wir uns, dass sie nicht wie gewohnt angerannt kam, um mit enthusiastischem Miauen den Tag zu begrüßen. Wir mussten sie suchen, und wir fanden sie in einer Ecke, unter einem Tisch liegend, die Augen geschlossen und siech. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit hatte sie ihre Notdurft auf dem Teppich verrichtet.

Als wir sie unter dem Tisch hervorholten, war sie kaum noch in der Lage, sich auf allen vieren zu halten, und schleppte sich mühsam in einen anderen dunklen Winkel. Ein schlechtes Zeichen: Tiere verkriechen sich zum Sterben in einsame Ecken, als wüssten sie, dass man alleine stirbt und im Augenblick des Todes am besten jede Gesellschaft meidet.

Wir nahmen sie auf den Arm, um sie in die Transportkiste zu legen. Sie war federleicht, ihr kleiner Körper fühlte sich an wie eines dieser schrecklichen Pelzaccessoires, die sich die Damen früher um den Hals schlangen: tote, gegerbte Tiere mit Glasaugen – Nerze, Marder oder Füchse –, mit denen man sich unbegreiflicherweise schmückte.

Sie ließ sich in die Transportkiste packen, ohne sich zu wehren wie sonst, und kroch ganz nach hinten, als wollte sie sich verstecken. Im Wartezimmer des Tierarztes schien sie sich ein wenig zu fangen. Sie drehte sich um und sah uns durch die Gitterstäbe hindurch sonderbar gleichmütig an, miaute sogar vernehmbar – das vertraute energische Miauen, autoritär und fordernd –, um herausgelassen zu werden. Ein Hund mit eingegipster Pfote näherte sich ihrer Kiste und schnüffelte daran, wurde aber sofort von seinem Frauchen zurückgezogen. Beklommen warteten wir und wussten nicht, wovor wir mehr Angst hatten: dass dies womöglich ihr Todestag war oder aber der Beginn einer quälenden Prozedur aus Behandlungen, Operationen und Kuren, die ihren Tod doch nur um ein paar Tage, Wochen oder Monate hinauszögern würden. Viele Chancen hat ein so altes Tier nicht mehr.

Dem Tierarzt blieb kaum Zeit, sie oberflächlich zu untersuchen und vage einen Tumor im Bauch zu diagnostizieren, den er unter ihrem trotz des Alters immer noch dichten, seidigen Fell zu ertasten meinte. Während wir auf weitere Untersuchungen warteten, begannen die Krämpfe. Es war nichts mehr zu machen. Auf dem Formular, das wir unter Tränen unterschrieben, erklärten wir uns einverstanden mit einer »schmerzlosen Einschläferung«.

Man überließ es uns, ob wir nach Hause gehen und sie den barmherzigen Händen des Tierarztes überlassen oder bis zum Schluss bleiben wollten. Wir entschieden uns zu bleiben, allerdings weiß ich nicht, ob wir ihr im Augenblick des Todes beistehen oder in der Gewissheit nach Hause gehen wollten, wie dieser letzte Augenblick ausgesehen, was man mit ihr gemacht hatte.

Alles war einfach: ein Venenzugang, um ihr zunächst ein Beruhigungsmittel zu spritzen (sie war so schwach, so außerstande, sich aufrecht zu halten, dass sie auf dem Operationstisch mit seiner blanken Oberfläche aus rostfreiem Stahl ausrutschte; die Pfote mit dem Venenzugang blieb in einer unnatürlichen Haltung liegen, wie die ausgerenkte Pfote eines Plüschtiers), ein Häufchen Erbrochenes, das Futter, das wir ihr am Abend zuvor gegeben hatten, ohne zu ahnen, dass sie zum letzten Mal fressen würde, eine Spritze, und das war’s. Nicht mal ein Seufzer, kein Röcheln und kein Zucken, nur ein Rinnsal goldgelben Urins, der sich leise über den Operationstisch ausbreitete. Mit fachmännischen Handgriffen horchte der Tierarzt den kleinen Körper ab, der mit seitlich ausgestreckten Pfoten auf dem OP-Tisch lag, ähnlich wie im Sommer, wenn sie sich an heißen Tagen in dieser Position ein wenig Kühlung verschaffte. »Ich kann keinen Herzschlag mehr hören, es ist aus«, sagte der Arzt. Wir streichelten sie und betrachteten sie zum letzten Mal: Da lag sie wie ein nasser Lappen, aber ihre Augen hatten den gleichen Ausdruck wie immer und die gleiche, vom Tod ungetrübte Bernsteinfarbe.

In unsere Trauer mischte sich unweigerlich der Gedanke, dass auch wir, wenn einmal die Stunde gekommen sein sollte, uns ein so leichtes Sterben wünschen würden.

Zu Hause sammelten wir ihre Siebensachen ein, wuschen alles, packten es zusammen und brachten es auf den Speicher. Das Waschen wurde zur rituellen Handlung, zu einer Art Übergangsritual, als besäße das aus dem Hahn fließende Wasser neben seiner reinigenden Wirkung auch die Kraft, unseren Schmerz fortzuspülen.

An allen Ecken und Enden der Wohnung fanden wir Sachen, die ihr gehörten. Uns war gar nicht bewusst gewesen, dass es so viele waren. Eigentlich hatten wir immer gedacht, Tiere besäßen nichts, und was sie haben, gehöre dem Menschen, nun aber merkten wir, dass es genau umgekehrt ist: Viele Dinge, von denen wir glauben, sie gehörten uns, gehören in Wirklichkeit ihnen, und zwar von dem Augenblick an, da sie sie benutzen und wir dafür keine Verwendung mehr haben.

Wenn Historiker das Alltagsleben der Menschen im Mittelalter oder im 16., 17. Jahrhundert erforschen, greifen sie auch auf die Testamente und Nachlassinventare zurück, die die Notare einst in ihren Archiven verwahrten. Erscheinen zum Beispiel im Nachlassinventar eines Handwerkers oder Kaufmanns »ein Leinenhemd, verschlissen« (also benutzt), »eine tönerne Waschschüssel mit Sprüngen«, »ein Stück Wolldecke« oder »ein großer Eisenschlüssel«, so versetzt uns diese Liste alter, abgenutzter oder scheinbar unbrauchbarer Gegenstände in eine vergangene Gesellschaft, die keine Wegwerfgesellschaft war und in der selbst Leute, die in gewissem Wohlstand lebten, ihre Kleider und Gerätschaften so lange benutzten, bis sie auseinanderfielen, eine Gesellschaft, in der man Gegenstände, die wir heute als nutzlos betrachten würden, aufhob und sogar weitervererbte.

Tris-Tras’ Nachlassinventar gibt indirekt Auskunft über den Alltag und die Sitten und Gebräuche einer Katze, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer europäischen Mittelklassefamilie lebte. Es umfasst folgende Gegenstände:

Eine mit Streu gefüllte Wanne, in der eine Katze ihre Notdurft verrichten kann.Eine kleine Plastikschaufel, um Exkremente aus der Streu zu entfernen.Eine Packung Katzenstreu, halb voll.Eine angebrochene Dose Katzenfutter.Eine Tube Malzpaste, die verhindern soll, dass sich im Katzenmagen Haarballen bilden.Eine mittelgroße Transportkiste (die sie hasste, weil diese Kiste nur für Unangenehmes benutzt wurde wie Tierarztbesuche oder Fahrten im Auto; auch ihre letzte Fahrt machte sie in dieser Kiste).Ein gelber Fressnapf aus Plastik, achtzehn Jahre alt.Eine blaue Keramiktasse, als Trinknapf verwendet (sie war sehr wählerisch und trank nicht gern aus Plastiknäpfen).Zwei Futterspender, einer für Trockenfutter, der andere für Wasser (die mochte sie auch nicht, und wenn wir sie ihr hinstellten, strich sie missmutig um sie herum, weil sie wusste, was sie bedeuteten: dass wir für ein paar Tage verreisten und sie allein in der Wohnung ließen).Ein handgeflochtener Korb aus Maisstroh, kaum benutzt (wir konnten sie einfach nicht überreden, darin zu schlafen).Ein eleganter, mit kleinen Figuren bedruckter, aber altmodischer Wollschal, der im Wohnzimmer auf dem Telefontischchen neben der Heizung lag, für ein Nickerchen geeignet.Ein zweiter Schal, aus Mohair, durch zu heißes Waschen verfilzt, der auf dem Sofa lag, ebenfalls für ein Nickerchen geeignet.Ein baumwollbezogenes Sitzkissen mit einer rechteckigen Applikation aus bestickter Seide, für zwei Euro in einem chinesischen Ramschladen erstanden, als Sofaauflage verwendbar, für ein Nickerchen geeignet.Ein rundes Sitzkissen mit Baumwollbezug und einer Mulde in der Mitte, für ein Nickerchen geeignet.Eine Reisedecke aus Polyester, in das sich Katzenhaare mehrerer Fellwechsel verhakt hatten, die sich weder durch mehrfaches Waschen noch mit dem Staubsauger entfernen ließen, zusammengelegt und an jedem beliebigen Ort zu benutzen, für ein Nickerchen geeignet.Ein mit glitzernden Strasssteinchen besetztes Plüschhalsband, nur zweimal getragen (beide Male schaffte sie es, das Halsband innerhalb von dreißig Sekunden abzustreifen).Ein Glöckchen, unbenutzt.Ein Tischtennisball.Ein bunt gestreiftes Kunststoffbällchen.Ein Miniaturfußball aus rosafarbenem Kunstleder.

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