Meine Lebensbegegnung mit Rudolf Steiner - Friedrich Rittelmeyer - E-Book

Meine Lebensbegegnung mit Rudolf Steiner E-Book

Friedrich Rittelmeyer

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Beschreibung

Friedrich Rittelmeyer begegnete Rudolf Steiner im Jahr 1911. Seine Erinnerungen gehören zu den besonders authentischen und dazu originellsten biografischen Zeugnissen überhaupt und geben einen eindrucksvollen Einblick in die Gründungszeit der Christengemeinschaft. Zudem sind sie ein wichtiges Quellenwerk für alle, die sich für ein lebensnahes Bild der Persönlichkeit Rudolf Steiners interessieren.

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FRIEDRICH RITTELMEYER

MEINE LEBENSBEGEGNUNG MIT RUDOLF STEINER

URACHHAUS

INHALT

VORWORT DER AUFLAGEN SEIT 1947

MEINE LEBENSBEGEGNUNG MIT RUDOLF STEINER

ANHANG

PERSÖNLICHKEIT UND WERK RUDOLF STEINERS

DIE TODESNACHRICHT

RUDOLF STEINER ALS EREIGNIS IN DER GESCHICHTE DES CHRISTENTUMS

FUSSNOTEN

IMPRESSUM

90 JAHRE VERLAG URACHHAUS

VORWORT DER AUFLAGEN SEIT 1947

Drei Jahre nach dem Tode Dr.Rudolf Steiners trat dieses Buch zum ersten Mal vor die Welt hin (1928). Es war ein mutiges Bekenntnis Dr.Friedrich Rittelmeyers zu dem Manne, den er als den bedeutendsten Sohn der Zeit und als größten Bahnbrecher der geistigen Zukunft erkannt hatte.

Heute (1947), neun Jahre nach dem Tode seines Verfassers, ist es bereits ein historisches Dokument erster Ordnung. Die Begegnung, von der es spricht, hat Geschichte gemacht: zukunftswichtigste menschheitliche Entwicklungen sind durch sie zutage getreten und ausgelöst worden. Ein entscheidender Schritt vorwärts, den das Christentum in unseren Tagen getan hat, vollendete sich in ihr.

Die Vertreter des historisch gewordenen Christentums in Kirche und Theologie konnten zunächst nicht erkennen, dass die Sache, der sie dienen, abseits und unabhängig von ihnen eine grundlegende Erneuerung und Zukunftsausrüstung erfahren habe. Auch die riesenmäßigen Schicksals- und Weltuntergangskatastrophen, die sich seit jener stillen Begegnung zugetragen haben, reichten noch nicht aus, ihnen den radikalen Einschnitt und Neubeginn zum Bewusstsein zu bringen, an welchem das Christentum angekommen ist. Spätere Zeiten werden deutlich das Epochemachende sehen und anerkennen, das sich ereignete, als sich im Umkreis Rudolf Steiners in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg still und von der Welt unbemerkt eine Dreiheit von Persönlichkeiten bildete, die Schüler wurden, obwohl jeder für sich bereits Meister war, und die eben dadurch zu voranschreitenden Erstlingen des neuen christlichen Zeitalters geworden sind: Michael Bauer, Christian Morgenstern und Friedrich Rittelmeyer. Michael Bauer, der Stillste von ihnen, war die verbindende Mitte zwischen dem großen Dichter und dem großen Prediger, die sich persönlich nicht kennengelernt haben. Er konnte den letzten Lebensabschnitt Christian Morgensterns durch seine innige Freundschaft und Geistgemeinsamkeit verklären, nachdem er vorher schon Friedrich Rittelmeyer den Weg zu Rudolf Steiner hatte weisen dürfen. Neben den späten Gedichten und Sprüchen Christian Morgensterns sind Friedrich Rittelmeyers vielfältige Betrachtungen über das Johannes-Evangelium in wunderbarer Reife der erste schöpferische Widerhall, den die von Rudolf Steiner in Fülle erschlossene neue Christus-Erkenntnis gefunden hat. Unter den dreien, die uns heute bereits in dem Seelenlicht eines modernen Aposteltums erscheinen, war Friedrich Rittelmeyer derjenige, durch den die Entwicklung der christlichen Kirche in das große neue christliche Schicksal eingemündet ist. Diese Tatsache wird dadurch nicht abgeschwächt, dass die Kirchenleute ihn wegen seines Eintretens für Rudolf Steiner ächteten, nachdem sie ihn eben noch für führende Aufgaben in der Kirche hatten gewinnen wollen.

Friedrich Rittelmeyer hat immer wieder den Vorwurf über sich ergehen lassen müssen, er sei sich selber untreu geworden und habe die vielversprechenden Entwicklungen, die in seinen früheren Predigten und Büchern zutage getreten seien, aufgeopfert, als er ein Schüler Rudolf Steiners wurde. Wie es jedoch in Wirklichkeit war, wird heute schon von weiten Kreisen anerkannt: Eben darin liegt die historische Größe Friedrich Rittelmeyers, die ihn von so vielen »großen« Zeitgenossen unterscheidet, dass er sich nicht selbst im Wege stand, sondern, auf der Höhe einer von der Welt anerkannten Wirksamkeit angelangt, für den anderen als Größeren eintrat. Und welche Abgründe seelischer Andersartigkeit trennten ihn doch von diesem! Auf seinen Denkerwegen ein Meister geworden in der geistoffenen Verfeinerung des religiösen Gefühls und in der gemüthaften Verinnerlichung der christlichen Bildung, beugte er sich als Schüler vor dem, der in strengster überpersönlicher Erkenntnishaftigkeit vor allem das Denken der Menschheit auf eine neue Stufe emporzuheben hatte. Durch die Begegnung mit dem großen Lehrer ist Friedrich Rittelmeyer nicht nur ganz er selbst geblieben, sondern erst eigentlich zu sich selbst und zu seiner menschheitlichen Aufgabe voll durchgestoßen. Das geht lebendig aus seinen Schilderungen hervor, ist aber nun auch, da wir sein Lebenswerk im Ganzen überschauen, in klassischer Art an dem Weg abzulesen, der ihn von seinem Büchlein »Jesus« (1912) zu dem Buche »Christus« (1936) hinführte. Über sein ganzes Leben und Wirken könnte man die Worte setzen »Von Jesus zu Christus«, die übrigens auch der Titel einer Vortragsreihe sind, die Rudolf Steiner in der Zeit des ersten Zusammentreffens hielt (Oktober 1911).

In Friedrich Rittelmeyer fand die edelste, in ehrlichem Erkenntnisringen an das Geistgebiet herangetragene Jesus-Verehrung des protestantischen Zeitalters den Durchbruch zu einer umfassenden Christus-Erkenntnis und Christus-Frömmigkeit. Zugleich bedeutete das die wirkliche und volle Neuentdeckung des Johannes-Evangeliums. Hier flossen für Friedrich Rittelmeyer theologisches Denken und tiefinnerliches meditatives Streben zur schönsten Einheit zusammen; es reiften ihm und durch ihn der Menschheit die ersten Früchte am Baume der johanneischen Frömmigkeit, die dem Christentum der Zukunft das Gepräge geben wird.

Friedrich Rittelmeyers Lebensgefühl war stets, auch als er nicht mehr im Dienste der evangelischen Kirche, sondern an der Spitze der Christengemeinschaft stand, durch die brennende Sehnsucht bestimmt, aus dem Lager, dem er selbst entstammte, möglichst weite Kreise in das neue Land, das sich ihm aufgetan hatte, mitzunehmen. Er fühlte sich als Exponent der Schicksalsgruppe aller derjenigen, die innerhalb des kirchlichen Christentums gewillt waren, mit der fortschreitenden Zeit zu gehen. Und es war ihm der tiefste Schmerz, dass zunächst nur wenige aus dieser Schicksalsgenossenschaft wirklich mitgingen. Trennten sich doch hier schließlich auch die Wege des unzertrennlichen Nürnberger Kämpferpaares, als das er und sein Freund Christian Geyer gegolten hatten. − Zu den Dokumenten der Bemühung, zwischen den alten und den neuen Schicksalsgefährten Brücken zu bauen, gehört in erster Linie diese Schilderung der Lebensbegegnung. Vorangegangen war zu Rudolf Steiners 60. Geburtstag (1921) das Sammelwerk »Vom Lebenswerk Rudolf Steiners«, das einer schwersten Krankheitszeit abgerungen werden musste. Schließlich hat er, indem er zugleich seine persönliche Lebenslinie zur Vollendung führte, mit dem besonderen Blick auf die christlich-strebenden Kreise, die nicht sogleich die Wege der Anthroposophie und der Christengemeinschaft mitzugehen vermochten, sein Meditationsbuch geschaffen: »Meditation. Zwölf Briefe über Selbsterziehung« (1929).

Möge nun die Schilderung der Lebensbegegnung, die als eines der ersten Werke Friedrich Rittelmeyers nach den Zeiten der Unterdrückung wieder erscheint, aufs Neue zur Verwirklichung der Ziele beitragen, denen er sein Leben geweiht hat.

Lic. Emil Bock

Dieses Buch sucht Menschen, die sich für die Frage interessieren: Wie war Rudolf Steiner als Persönlichkeit? − und die darüber lieber von einem Augenzeugen etwas hören wollen als von Fernstehenden und Gegnern. Ihnen wird erzählt, wie ein Mensch mit protestantisch-theologischer Vorbildung aus der Geistesgeschichte unserer Zeit heraus zu Rudolf Steiner kam und was er an ihm erlebte. Die Schilderung hat ihre Grenzen: Intim-Persönliches gehört nicht in die Öffentlichkeit, obwohl da gerade oft das Überzeugendste erlebt wird; und Okkult-Geistiges kann nicht immer für weite Kreise ausgesprochen werden, obwohl hier wiederum die stärksten Erlebnisse liegen können. Innerhalb dieser Grenzen aber will ich sagen, was sich nur irgend sagen lässt, und werde mich nicht abhalten lassen durch den Missbrauch, der mit solchen Erzählungen von Gegnern getrieben wird. Ja, ein besonders hässlicher Angriff auf die Persönlichkeit Rudolf Steiners in einem führenden Blatt hat sogar den letzten Anstoß zu diesem Buch gegeben.

Über meine Begegnungen mit Rudolf Steiner habe ich nicht Buch geführt. Es schien mir unmenschlich, zu jedem Gespräch schon mit dem Bewusstsein zu gehen, du wirst es hernach aufzeichnen. Die Freiheit und Lebendigkeit des unmittelbaren Verkehrs, auch eine letzte Intimität schienen mir dadurch gefährdet. So sind die Worte Steiners nicht ganz genau wörtlich so gesprochen worden, wie ich sie wiedergebe, auch wenn ich sie, damit sie unterschieden werden können, in Anführungszeichen setze. Ich gebe sie wieder, wie sie in meinem Gedächtnis leben, und übernehme die Gewähr für ihren Inhalt und Sinn, aber nicht für ihren Buchstabenlaut.

Die Gespräche mit Rudolf Steiner, die ich führen durfte, habe ich von Anfang bis zu Ende so geführt, dass ich mich nicht so sehr als Einzelpersönlichkeit fühlte. Ich sagte mir: An einen solchen Menschen können nur wenige andere herankommen; diese wenigen sind aber der ganzen Menschheit verpflichtet, sowohl für das, was sie fragen und forschen, als auch für das, was ihnen geantwortet und geschenkt wird. Rudolf Steiner hat wohl diese meine Stellung erkannt und anerkannt und mir vieles gesagt. Er wusste, dass ich es nicht für mich behalte, sondern zur rechten Stunde an die Menschheit weitergebe.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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