Meine sanfte Medizin für einen guten Schlaf - Franziska Rubin - E-Book

Meine sanfte Medizin für einen guten Schlaf E-Book

Franziska Rubin

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Beschreibung

Der Tag ist durchgetaktet, viele von uns hetzen von Termin zu Termin oder haben einen stressigen Familienalltag. Auch die ständige Erreichbarkeit ist unser täglicher Begleiter. Kein Wunder, dass wir abends kaum zur Ruhe finden können. Dabei ist ein erholsamer und gesunder Schlaf extrem wichtig für Geist und Körper. Schlafen wie ein Murmeltier und ausgeruht und entspannt aufwachen - wie das gelingt, zeigt uns die prominente TV-Ärztin Dr. med. Franziska Rubin mit ihren besten und langjährig erprobten Informationen und Tipps für einen erholsamen und gesunden Schlaf. Mit der richtigen Strategie, Entspannungsübungen, wertvollen Hausmitteln und der richtigen Ernährung gehören Schlafprobleme schon bald der Vergangenheit an.

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Seitenzahl: 280

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Inhalt

Vorwort

Kurioses und Wissenswertes rund um den Schlaf

Licht aus, Schlaf an!

Sanfte Hilfe für einen guten Schlaf

Unser Schlaf im Wandel der Zeit

Mythen und Fakten

Die Nacht ist nur zum Schlafen da

Kino im Kopf: Träumen gehört zum Schlafen

Das Wunder der Nacht: Lernen im Schlaf

Kleine Bettgeschichten

Die Schlafdauer

Die Macht der Rhythmen

Schichtarbeit

Die schlaflose Gesellschaft

Das Schlaftagebuch

Eingerollt oder aufgehängt: Wie Tiere schlafen

Was Sie für eine gute Nacht tun können

Den Lebensrhythmus finden

Bett, Matratze, Kissen und Co.

Richtig essen – gut schlafen

Zur Ruhe kommen

Achtsam abschalten

Die Kraft der Rituale

Entspannen mit Stretching und Yoga

Bewegung macht müde

Ein bewegter Alltag

Die Renaissance des Nickerchens

Einfach wieder gut schlafen

Einschlaf- und Durchschlafstörungen

Einschlafhilfen aus der grünen Apotheke

Restless-Legs-Syndrom

Schnarchen oder Schlafapnoe?

7 Tipps gegen Schnarchen

Zähneknirschen

Schlaf im Alter

Schwangerschaft und Stillzeit

Jetlag – Leben mit der verschobenen Zeit

10 goldene Regeln zum Ein- und Durchschlafen

Spezielle Schlafräuber

Kopfschmerzen

Wadenkrämpfe

Schmerzen

Husten, Schnupfen, Halsweh

Guten Abend, gute Nacht!

Wasser wirkt Wunder

Das Kneipp-Konzept

Die Wassertherapie kompakt

5 Regeln für die Wassertherapie

Die besten Wasseranwendungen für eine gute Nacht

Beruhigende Wickel

Weiterführende Literatur

Adressen

Bildnachweis

Impressum

Kurioses und Wissenswertes rund um den Schlaf

Unser Schlaf steckt voller Skurrilitäten, aber auch Rätsel. So wissen wir bis heute nicht, warum wir gähnen. Aber wissen Sie zum Beispiel, wie viele Hausstaubmilben mit Ihnen das Bett teilen oder wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie aus selbigem fallen?

Weltrekord

Die längste Wachphase soll der 17-jährige Schüler Randy Gardner 1965 durchgehalten haben. Er blieb elf Tage ohne Schlaf. Warum wurde dieser Rekord bis heute nicht gebrochen? Das GuinnessBuch der Rekorde verzichtet inzwischen darauf, Rekorde aufzulisten, die lebensbedrohend sein könnten. Schlafentzug zählt dazu.

Wir können nur von den Gesichtern träumen, die wir schon einmal gesehen haben.

Frischgebackene Eltern verlieren in den ersten beiden Lebensjahren eines Kindes rund sechs Monate Schlaf.

Aus der Traumwelt

Träume sind individuell, denn sie gründen auf Erlebnissen und Erfahrungen des eigenen Lebens. Männerträume beinhalten mehr Aggressivität als Frauenträume. Angst spielt beim Träumen eine große Rolle.

Kurioser Rechtsfall

Ein Beamter fiel in seiner Dienstzeit im Schlaf vom Stuhl und brach sich die Nase. Ein Gericht musste entscheiden, ob das ein Arbeitsunfall war, bei dem die Unfallversicherung eintreten musste. Das Urteil: Ein Arbeitsunfall ist es nur dann, wenn jemand infolge von Überarbeitung vom Schlaf übermannt vom Stuhl fällt.

Schlafentzug führt zu einem ähnlichen Zustand wie ein Alkoholrausch. Der Leistungsabfall bei einem Schlafentzug von 24 Stunden ist vergleichbar mit einer Alkoholisierung von 0,8 Promille. Nicht umsonst heißt es auch „Schlaftrunkenheit“.

Keine Plauderstunde

Reden im Schlaf? Das klingt gespenstisch, ist aber nicht dramatisch. Wir reden überwiegend wirres Zeug, weil die fürs Sprechen nötigen Muskeln im Schlaf entspannt sind. Was wir von uns geben, könnte im Zusammenhang mit Träumen stehen. Es ist aber nicht so, dass wir Geheimnisse ausplaudern. Im Gegenteil: Partner oder Partnerin sind genervt von nächtlichen Quasselstrippen.

Unsichtbare Bettgenossen

Sie sind so klein, dass wir sie mit bloßem Auge gar nicht sehen können. Zwischen 0,1 und 0,5 Millimeter groß krabbeln durchschnittlich 1,5 Millionen Hausstaubmilben unerkannt über unsere Matratzen. Zum Glück sind die Spinnentiere für die meisten Menschen harmlos. Wer allerdings eine Hausstauballergie hat, leidet unter dem Kot der winzigen Tiere.

Wovon handeln die schlimmsten Träume? Albtraum Nummer eins sind Stürze in die Tiefe. 37,3 Prozent der Menschen träumen davon.

Komische Zuckungen

Beim Einschlafen kommt es manchmal zu merkwürdigen Zuckungen. Die entstehen, weil wir entspannen. Ein minimaler Reiz ist der Auslöser dafür, dass ein Muskel sich bewegt. Die anderen Muskeln geraten außer Kontrolle und zucken mit. Das Ganze ist völlig harmlos.

Reine Lernsache

Nur Kinder fallen manchmal aus dem Bett. Deshalb lassen wir sie hinter Gittern schlafen. Später lernen sie von ganz allein, sich zu bewegen, ohne herauszukullern. Die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener aus dem Bett zu fallen, ist minimal. Sie liegt bei 1:2 Millionen.

Die Anzahl der Träume, die ein Mensch im Laufe des Lebens erlebt, liegt bei durchschnittlich 150 000.

KAPITEL 1

Sanfte Hilfe für einen guten Schlaf

Die moderne Gesellschaft verlangt immer mehr von uns. Wer im digitalen Zeitalter mithalten möchte, müsste eigentlich besonders gut schlafen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Schlafräuber machen uns mehr denn je zu schaffen. Um zurück zu erholsamem, wunderbarem Schlaf zu finden, brauchen wir sanfte Hilfe ohne Nebenwirkungen. Die liefert zum Glück die Natur.

Haben Sie letzte Nacht gut geschlafen? Na ja, werden Sie wahrscheinlich sagen, geht so. Es könnte besser sein. Damit sind Sie in guter Gesellschaft. Kaum jemand ist mit seinem eigenen Schlafverhalten so richtig zufrieden. Manche würden gerne mehr schlummern und vor allem morgens länger im Bett bleiben. Andere gäben viel dafür, wenn sie abends schnell und unkompliziert im seligen Schlaf versinken könnten. Und wieder andere klagen: „Ich wache zwischendurch ständig auf“ oder „Ich liege jede Nacht stundenlang wach und komme überhaupt nicht zur Ruhe“.

Erholsamer Schlaf ist selten

Guter Schlaf ist selten geworden. Unser Alltag ist durchgetaktet. Wir sind fast immer und überall erreichbar. Zeit für Muße, Entspannung, Bewegung, gesunde Ernährung, Achtsamkeit und Selbstfürsorge bleibt kaum noch. Gerade deshalb wäre tiefer, erholsamer Schlaf eigentlich nötiger denn je. Es gibt kein besseres Mittel gegen Müdigkeit und Überforderung als Schlafen. Unser Lebensrhythmus, die innere Uhr, der Wechsel zwischen Tageslicht und Dunkelheit geben einen festen Rahmen vor. Unsere Hormone sorgen dafür, dass wir abwechselnd munter und müde werden. Unser Körper organisiert den Stoffwechsel entsprechend. Es ist alles wunderbar angelegt– und doch funktioniert das Schlafen nicht mehr von allein.

Schlafprobleme nehmen zu

In den letzten Jahren sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen um 66 Prozent angestiegen. Sage und schreibe 80 Prozent der Erwerbstätigen sagen, dass sie mit Schlafproblemen zu kämpfen haben; fast die Hälfte klagt über Müdigkeit bei der Arbeit. Die Probleme reichen von leichten Einschlafschwierigkeiten oder nächtlichem Aufwachen bis zu schweren Schlafstörungen, die den Alltag so beeinträchtigen, dass die Betroffenen zu Schlaftabletten greifen. Die Zahl der Berufstätigen, die nachts nur noch mit Medikamenten zur Ruhe kommen, hat sich in den letzten Jahren verdoppelt.

Nachhilfe ohne Nebenwirkungen

Was kann jeder selbst tun, ohne gefährliche Risiken und Nebenwirkungen einzugehen? Viele, viele Antworten auf diese Frage finden Sie in diesem Buch. Die Ursachen für Schlafstörungen können sehr vielfältig sein– ebenso wie die Behandlungsmethoden. Guter Schlaf lässt sich leider nicht erzwingen, aber Sie können viel dafür tun, indem Sie sich selbst bei Ein- und Durchschlafstörungen natürlich behandeln. Und zwar nicht erst in den letzten Minuten vorm Schlafengehen, sondern indem Sie Ihr Leben grundsätzlich darauf ausrichten.

Alles, was wir im Alltag erledigen, hat Einfluss auf die Qualität der Nacht. Es gibt sanfte Hilfe, die von Entspannungsübungen, Hausmitteln, der richtigen Ernährung und gezielter Bewegung über Rituale und Behandlungen gegen Schmerzen oder Krankheiten bis zu Wasseranwendungen für bessere Nächte reicht.

Suchen Sie sich eine Strategie, die zu Ihnen passt. Die genau auf Ihr Problem zutrifft und die Sie gerne anwenden, weil Sie merken, wie gut sie Ihnen tut. Vielleicht gehören Ihre Schlafschwierigkeiten dann schon bald der Vergangenheit an.

Rhythmen, Ruhe, Rituale

Wie hat sich unser Verhältnis zum Schlaf im Laufe der Zeit verändert? Was passiert nachts in unserem Körper, was wir gar nicht merken? Inwiefern unterscheiden Männer und Frauen sich beim Schlafen? Warum haben Schichtarbeiter es besonders schwer? Und wie nutze ich die Nacht zum Lernen, während ich mich entspanne? Im ersten Kapitel geht es um grundlegendes Wissen über die Wunder der Nacht. Erfahren Sie im zweiten Kapitel, wie Erlebnisse des Tages die Nachtruhe empfindlich stören können und wie Sie einen gesunden Rhythmus finden, um das zu verhindern. Unser Körper ist ein fantastisches Gebilde, das selbst im Schlaf auf Hochtouren arbeitet– und dafür seine Ruhe braucht. Auch unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Gelingen der Nacht. Wer das Richtige zur optimalen Zeit isst, kann dem Schlaf auf die Sprünge helfen. Was Sie dafür künftig im Kühlschrank haben sollten, steht ebenfalls in diesem Kapitel. Außerdem geht es um die segensreiche Fähigkeit, zur Ruhe zu kommen, um Rituale, Bewegung und um die Renaissance des Nickerchens. Vielleicht inspiriert dieses Buch Sie auch, über Ihre Ansprüche nachzudenken. Wir erwarten oft mehr, als die Natur für uns vorgesehen hat. Nächtliches Aufwachen ist zum Beispiel kein Drama, sondern gehört zu gesundem Schlaf.

Die Natur wirkt entspannend auf uns Menschen und kann den guten Schlaf fördern.

Die Natur als Apotheke

Unser Schlaf im Wandel der Zeit

Schon immer wollten die Menschen Erkenntnisse über das Phänomen Schlaf gewinnen. Doch erst in den letzten 100 Jahren wurde das technisch möglich. In der Antike war der Schlaf als kleiner Bruder des Todes gefürchtet. Seit der industriellen Revolution bestimmen nicht mehr unsere Bedürfnisse, sondern Profit und Produktionsbedingungen die Schlafenszeiten.

Der Schlaf hat sich Jahrtausende dem Erkenntnisdrang der Menschen entzogen. Erst mit der Erfindung der EEG (Elektroenzephalografie) in den 1920er-Jahren wurde es möglich, Informationen über die Vorgänge im Gehirn zu gewinnen. Die EEG wird bis heute in der Schlafmedizin eingesetzt, mittlerweile jedoch um zahlreiche Diagnosemethoden ergänzt.

Hypnos, Morpheus und Somnus

Das Unerklärliche haben unsere Vorfahren gerne den Göttern in die Schuhe geschoben, so auch das Mysterium des Schlafs. Davon abgeleitete Begriffe begegnen uns heute noch in der Medizin. Die Griechen ernannten Hypnos (Schlaf) zum Gott des Schlafs, der in der Unterwelt wohnt und nie das Licht erblickt. Da Hypnos die Fähigkeit zugesprochen wurde, Götter und Menschen in Tiefschlaf zu versetzen, wurde von seinem Namen der Begriff „Hypnose“ abgeleitet. Die EEG, die im Schlaflabor Hirnströme misst, heißt Hypnografie. Wenn auch der Schlaf für die alten Griechen ein Geheimnis gewesen sein mag, die schlaffördernde Wirkung von Mohn war es offenbar nicht. Denn Hypnos wird in der Mythologie oft mit Mohnzweigen oder -blüten dargestellt.

Jeder kennt die Redensart „in den Armen von Morpheus ruhen“. Morpheus, auch eine Figur aus der griechischen Mythologie, ist Hypnos‘ Sohn. Als Gott der Träume ist er für die nächtlichen Bilder zuständig. Als Traumgott kann er verschiedene Gestalten im Traum annehmen.

Die Römer hatten natürlich auch einen Gott des Schlafs, sie nannten ihn Somnus. Auch dieser Wortstamm kommt in vielen Begriffen der Schlafmedizin vor. So nennt man Schlafstörungen Insomnien und Dinge, die während des Schlafs passieren – beispielsweise Zähneknirschen –, sind Parasomnien. Eine Parasomnie, das Schlafwandeln, wird als Somnambulismus bezeichnet. Eine große Diagnostik im Schlaflabor nennt man Polysomnografie. Und Schlafforscher sind Somnologen.

Mythen und Fakten

Für die alten Griechen war der Schlaf ein von Gott Hypnos gesteuertes Geschehen. Die Forschung hat dem Mysterium Schlaf in den letzten knapp 100 Jahren das eine oder andere Geheimnis entlockt. Doch das nächtliche Abtauchen gibt auch heute viele Rätsel auf. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich um den Schlaf immer noch und immer wieder viele Mythen ranken. Eine der großen Fragen: Warum müssen wir überhaupt schlafen?

Schlafen macht schön

Stimmt.Das haben schwedische Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden. Hierbei wurden Probanden Fotos von Personen vorgelegt,die in der Nacht acht Stunden beziehungsweise fünf Stunden geschlafen hatten. Die Bewertung war eindeutig: Die Kurzschläfer wurden als müde,ungesund und weniger attraktiv eingestuft. Ein Hoch auf den Schönheitsschlaf!

Acht Stunden Schlaf müssen sein

Stimmt nicht. Zwar schlafen Erwachsene im Schnitt sieben bis acht Stunden, doch manche kommen auch mit deutlich weniger Schlaf aus. Andere wiederum brauchen etwas mehr Nachtruhe. Außerdem wird die Schlafdauer vom Alter, vom Geschlecht und von den Genen bestimmt. Rein statistisch hat, wer regelmäßig rund sieben Stunden schläft, die höchste Lebenserwartung.

Nicht alle Menschen träumen

Stimmt nicht.Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt,dass sich rund10 bis15 Prozent der Bevölkerung nicht an ihre Träume erinnern. Aber auch diese Menschen träumen!

Meistens finden Träume während der sogenannten REM-Phase statt. Erwacht man in dieser Phase,kann man sich oft gut an die Träume erinnern. Wacht man jedoch,wie vorgesehen,in einer Leichtschlafphase auf,kann man sich eher selten an seine Träume erinnern.

Wer schläft, sündigt nicht

Stimmt nicht.Zwei bis drei Prozent der Erwachsenen schlafwandeln. Da kann es schon zu Problemen kommen: Sie stürzen aus dem Bett,von der Treppe oder sogar aus dem Fenster. Spektakulär ist der Fall eines Briten,der im Schlaf seine Frau erwürgte. Das Gericht sprach ihn frei,da er mit dieser Schlafstörung keine Kontrolle über sich hatte.

Der Mensch kann auf Vorrat schlafen

Stimmt nicht.Schlafen auf Vorrat geht leider nicht. Wer ausgeruht ist,steckt eine schlaflose Nacht zwar besser weg,wird aber trotzdem im Lauf des Tages unkonzentrierter. Nach 24Stunden ohne Schlaf reagiert man so langsam wie jemand mit einem Promille Alkohol im Blut. Nach einer kurzen Nacht schläft man in der darauffolgenden in der Regel etwas mehr.

Wir können uns gesund schlafen

Stimmt.Denn guter Schlaf stärkt das Immunsystem. Wer nach einer Virenattacke schlafen darf,infiziert sich dreimal seltener mit Schnupfen und Co. als jemand,der nach dem „Angriff“ nicht ins Bett darf. Dies ergab eine Studie,für die Probanden mit Erkältungsviren besprüht wurden. Wer regelmäßig zu wenig schläft,erhöht sein Risiko für viele Krankheiten.

Bei Vollmond schläft man schlechter

Stimmt. Der Einfluss des Monds auf den Schlaf war lange umstritten. Dem Chronobiologen Prof. Christian Cajochen vom Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und seinem Team gelang erstmals der Nachweis, dass es messbare Zusammenhänge gibt. Im Testlabor zeigte sich,dass bei Vollmond bei vielen Probanden die Tiefe des Schlafs abnahm, sie zudem 5 Minuten länger zum Einschlafen brauchten und durchschnittlich 20 Minuten weniger schliefen. Auch der Spiegel des Schlafhormons Melatonin war niedriger.

Im Schlaf lernt man

Stimmt. In unterschiedlichen Schlafstadien verarbeitet das Gehirn Gelerntes und Erlebtes. Im Tiefschlaf wird vor allem das deklarative Gedächtnis gefördert, das ist das Gedächtnis für Episoden und Fakten, Vokabeln und Geschichten (also all das, was in der Schule und im Studium gebraucht wird). In der Traumphase, dem REM-Schlaf, werden dagegen eher prozedurale Fertigkeiten abgelegt, also motorische Abläufe, die in der Regel ohne Nachdenken eingesetzt werden, beispielsweise sportliche Übungen wie Tanzen, Schwimmen, Radfahren usw.

Nach dem Essen soll man ruh’n …

Stimmt. Aber es kommt auf die Dauer an. Ein kurzes Nickerchen, maximal eine halbe Stunde, verbessert Konzentration und Leistungsfähigkeit. Ein längerer Mittagsschlaf dagegen führt in eine Tiefschlafphase, aus der man zerschlagen erwacht, und mit der besseren Leistungsfähigkeit ist es dahin. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass man nach einem längeren Mittagsschlaf abends gut einschläft. ... oder 1000 Schritte tun, um Teil zwei der Redewendung ins Spiel zu bringen, ist dagegen immer eine gute Idee.

Die Nacht ist nur zum Schlafen da

Ohne dass wir bewusst etwas dazu beitragen, ist nachts viel los im Körper. Unser Organismus hat reichlich zu tun. Er muss erneuern, entgiften und auftanken. Auch das Gehirn arbeitet auf Hochtouren; es sortiert, kontrolliert, lässt uns träumen und besser lernen. Ohne die wichtigen nächtlichen Erneuerungsprozesse würden wir nicht lange überleben.

Auch wenn es nicht danach aussieht: Es passiert sehr viel, während wir schlafen. Wir verbrauchen dabei fast genauso viel Energie wie am Tag. Da wird regeneriert und repariert, verdaut und entsorgt, was das Zeug hält. Und alles ohne unser bewusstes Dabeisein. Wir können nicht einmal den Augenblick des Einschlafens wahrnehmen. Wenn der Moment gekommen ist, geht es blitzschnell. Danach wechseln sich verschiedene Schlafphasen ab (siehe hier).

Reparatur in der Nachtschicht

Wir können länger ohne Nahrung als ohne Schlaf auskommen. Denn im Schlaf finden unzählige lebenswichtige Erneuerungs-, Verarbeitungs- und Entgiftungsprozesse statt. Gesteuert werden sie durch Botenstoffe und Hormone. Die zeitlichen Abläufe folgen Vorgaben der inneren Uhr. Nachts ist also ordentlich was los.

Das Gehirn räumt auf

Schlafen und Träumen sind eigene Bewusstseinszustände. Die Kontrollfunktion des Gehirns tritt in den Hintergrund, um Eindrücke des Tages verarbeiten und ordnen zu können. In den Tiefschlafphasen arbeitet unser Gehirn für die Gedächtnisbildung. Es ist dabei fast so emsig wie im Wachzustand. Erlerntes und Erlebtes wird in das Langzeitgedächtnis übertragen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit gestörter Tiefschlafphase über eine stark verminderte Lern- und Merkfähigkeit verfügen. Das zeigt deutlich den Zusammenhang von Schlaf und Lernen. Außerdem wird nachts Platz geschaffen, um am nächsten Tag neue Informationen speichern zu können. Dafür schrumpfen Verbindungen zwischen den Nervenzellen, sogenannte Synapsen, um etwa 20 Prozent.

Zudem läuft im Schlaf ein Reinigungsprogramm ab, das giftige Abfälle des Gehirnstoffwechsels entsorgt. Experten halten es für wahrscheinlich, dass einige dieser nicht entsorgten Abbau- und Abfallstoffe für die Entstehung der Parkinson- und der Alzheimer-Erkrankung mitverantwortlich sind. Ein internationales Forschungsteam der Stony-Brooke-Universität in New York fand heraus, dass Schlafen in der Seitenlage bei Tieren im Labor dazu führte, dass sie Stoffwechselendprodukte besser eliminieren konnten. Die Forscher folgerten: Eventuell lässt sich auch für den Menschen das Alzheimer- und Parkinsonrisiko verringern, wenn er auf der Seite schläft.

Der Körper im Energiesparmodus

Wenn wir schlafen, ist der Herzschlag verlangsamt, der Blutdruck sinkt und die Atmung ist flacher. Die Schwerarbeiter des Tages, die Muskeln, erschlaffen und auch der Magen ist im Ruhemodus. Er produziert kaum Magensäure. Auch für die Wärmeproduktion wird weniger Energie benötigt, da die Körpertemperatur im Schlaf um etwa 0,4 °C sinkt.

Kino im Kopf: Träumen gehört zum Schlafen

In unseren Träumen entsteht großes Kino. Die Fantasiewelten sind wichtig für den gesunden Schlaf, auch wenn sie uns manchmal Angst machen. Während wir auf der inneren Leinwand Abenteuer erleben, können die Muskeln wunderbar entspannen. Das Gehirn verarbeitet auf diese Weise Informationen, die den ganzen Tag lang auf uns einwirken.

Träume haben etwas Geheimnisvolles und Faszinierendes. Sie können uns in Panik versetzen, inspirieren, verunsichern, bestätigen oder kalt lassen– gleichgültig, wie sie wirken, sie finden statt, ob wir wollen oder nicht. Wer behauptet, nicht zu träumen, täuscht sich. Denn es stimmt nicht. Korrekt und mit gutem Gewissen dürften wir eigentlich morgens nur verkünden: „Ich kann mich an keinen meiner Träume erinnern.“ Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Der Körper schaltet während des Träumens die Areale unserer Denkzentrale ab, die fürs Gedächtnis und fürs Speichern zuständig sind. Wenn das Gehirn etwas behalten soll, muss es wach sein.

Unlogisch, absurd oder bizarr