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Mit diesem Handbuch erhalten M&A-Praktiker fundiertes Know-how aus Expertenhand: fokussiert auf die Ziele und Strategien des Unternehmens und seiner Gesellschafter, konzentriert auf die spezifische Verhandlungsführung und das Management des eigentlichen Transaktionsprozesses. Welcher Akteur besitzt welche Informationsnachteile? Welche M&A-Instrumente sind dazu geeignet, diese zu reduzieren? Wie können eigene Interessen durchgesetzt und Interessensdivergenzen zu anderen Akteuren wie Käufern, Beratern oder Finanzgebern überbrückt werden? Wer schnell entscheiden muss: das Executive Summary bringt vor jedem Thema alles Wesentliche auf den Punkt.
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Seitenzahl: 789
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH, Stuttgart
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© 2017 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht [email protected]
Umschlagentwurf: Goldener Westen, BerlinUmschlaggestaltung: Kienle gestaltet, StuttgartSatz: Claudia Wild, Konstanz
Oktober 2017
Schäffer-Poeschel Verlag StuttgartEin Tochterunternehmen der Haufe Gruppe
Mergers & Acquisitions sind der wirtschaftlich interessierten Öffentlichkeit als oftmals wertvolles, manchmal sogar entscheidendes Werkzeug für Unternehmen und Unternehmer bekannt. Die zahlreichen Publikationen unterstreichen das große Interesse an der Thematik. Es finden sich vor allem umsetzungsorientierte Zusammenstellungen der zahlreichen technischen Möglichkeiten mit Schwerpunkt auf den juristischen, betriebs- oder finanzwirtschaftlichen Details, etwa der Due Diligence, der Unternehmensbewertung oder der Post-Merger-Integration.[2]
Das vorliegende Buch beleuchtet das Thema M&A aus einem ganz anderenBlickwinkel – dem eines Entscheiders:
M&A wird als komplexes Projekt verstanden, das eines professionellen Managements bedarf. Davon ausgehend werden die Planung, die Steuerung und die Kontrolle von M&A-Projekten als Kernphasen des M&A-Projektmanagements ausführlich thematisiert (Managementkunst).
Neben der Darstellung des Projektmanagements, je aus Verkäufer- und Käufersicht, werden die wesentlichen Werkzeuge und Arbeitsschritte, zusammengefasst in einzelnen Modulen, behandelt (Umsetzungstechnik).
Für beides – Managementkunst und Umsetzungstechnik – sind Interessen und Informationen von zentraler Bedeutung. Um der Perspektive eines Entscheiders gerecht zu werden, führt das Buch jeweils auch durch die Verhandlungskunst und -technik.
Zahlreiche Abbildungen vermitteln dem Leser einen schnellen Einstieg in die einzelnen Themen, Projektabschnitte und Module und bringen das Wesentliche auf den Punkt.
Zielgruppe sind insbesondere Unternehmer, Manager und andere Entscheidungsträger – auch aus der Beratungswelt – sowie mit dem Themenkomplex Mergers & Acquisitions befasste Studenten in Master-Programmen. Das Buch vermittelt fundiertes und akademisch reflektiertes Praxiswissen.
Unser Dank geht an den Verlag Schäffer-Poeschel, dort insbesondere Herrn Martin Bergmann und die Lektorin, für die gute und effiziente Zusammenarbeit bei der Herausgabe dieses Buches. Die Autoren bedanken sich zudem für die Unterstützung und kritische Diskussion bei ihren Kollegen Christoph Corinth, Silvan Drasch, Martin Geissler und Dr. Franz X. Keilhofer. Hervorzuheben ist Frau Maria Magdalena Maier für die Projektleitung und Koordination.[3]
Ein weiterer Dank gilt den Gastautoren für deren Beiträge zur Perspektivenerweiterung des Buches: Prof. Dr. Christian Aders, Vorstandsvorsitzender, und Dominik Degen, Manager (beide ValueTrust Financial Advisors SE), Thomas Dorschner, Head of Group M&A (Celesio AG), Dr. Dominik Heiß, Project Manager M&A (MAN Diesel & Turbo SE), Dr. Andreas Kloyer, Partner (Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH), Tilo Szantho von Radnoth, Leiter Controlling Services (CA Immo Deutschland GmbH) sowie Andreas Schuster, internationaler Investor und Chairman SBCF & Cie., New York.
Gerne nehmen wir Anregungen und Kritik entgegen, die der Leser uns gerne direkt unter [email protected] und [email protected] zukommen lassen kann.
Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern viel Inspiration und Freude mit unserem Buch.
Karlsruhe/München, April 2017Prof. Dr. Frank Borowicz, Dr. Michael Schuster
Dem ersten Kapitel von Teil A liegen hinführende Kernfragen von Mergers & Acquisitions (M&A) zugrunde. Im Folgenden sind diese Kernfragen sowie die entsprechenden allgemeinen Antworten in stark verdichteter Form aufgeführt.
„Was zählt alles zu M&A?“
Zu M&A werden in diesem Buch solche Beteiligungen gezählt, durch die ein Mindestmaß an Einfluss auf das Transaktionsobjekt transferiert wird und bei denen typische M&A-Aufgaben wie Unternehmensbewertung oder Verhandlung anfallen. Hierbei kann es sich um Anteilskäufe (Share Deals) oder den Erwerb von Vermögensgegenständen (Asset Deals) handeln. Kooperationen zählen nicht zu M&A.
„Wie viele M&A-Transaktionen gibt es und wie große sind diese?“
In Deutschland finden in durchschnittlichen Jahren – je nach Quelle – zwischen 700 und 900 Transaktionen statt. Da die Statistiken niemals alle Transaktionen erfassen, dürfte die tatsächliche Zahl oberhalb dieser Werte liegen. Dabei spiegeln Unternehmenskäufe letztlich die Struktur der deutschen Wirtschaft wider, sodass die größte Zahl der Transaktionen mittelständischen Charakter hat. Zumindest das Transaktionsobjekt ist ganz überwiegend ein mittelständisches Unternehmen.[6]
„Wie misst man den M&A-Erfolg – und sind M&A tatsächlich meist nicht erfolgreich?“
Für Verkäufer lohnt sich ein Unternehmensverkauf (fast) immer. Bei Unternehmenskäufen zeigen viele Untersuchungen durchwachsene Erfolge oder gar mehr Misserfolge als Erfolge, wobei hier deutlich mehr Studien für große (börsennotierte) Unternehmen vorliegen, die ja, wie oben angedeutet, gerade nicht das Gros der Transaktionen ausmachen.
Im Kern können drei wichtige Methoden zur Messung des M&A-Erfolgs unterschieden werden: Erstens sind dies kapitalmarktorientierte Studien, in denen der Erfolg aus der Reaktion des Kapitalmarktes (Börse) auf eine Transaktion abgeleitet wird. Diese Untersuchungen lassen jedoch nur Aussagen für börsennotierte Unternehmen zu. Die zweite Gruppe misst den Erfolg anhand von Kennzahlen des Jahresabschlusses, sodass hier auch Aussagen zu Transaktionen möglich sind, an denen nicht börsennotierte Unternehmen beteiligt sind. Beiden Untersuchungsmethoden liegt ein finanzielles Erfolgsverständnis zugrunde – wobei finanzielle Ziele keinesfalls immer prioritär sein dürften. Kern der dritten Methode sind Befragungen von Managern, Experten oder anderen Gruppen zum Erfolg von Transaktionen. Hierbei besteht die Möglichkeit, den Erfolg nicht nur an finanziellen Größen zu messen, sondern auch anhand von strategischen oder anderen, teils subjektiven Kriterien.
„Welche Stakeholder sind bei M&A zu beachten?“ [7]
Hier werden drei Gruppen unterschieden: erstens die Transaktionsparteien (Käufer, Verkäufer) mitsamt ihrem Transaktionsobjekt, zweitens die meist auf beiden Seiten unterstützenden M&A-Dienstleister mitsamt der Finanzierungspartner und drittens die sonstigen Stakeholder wie Mitarbeiter oder Kunden. Letztere sind oftmals von einer Transaktion betroffen, ohne dass sie diese substanziell beeinflussen könnten.
Kapitel 2 erläutert die Perspektive,die den weiteren Verlauf der Darstellung in diesem Buch prägt. Erstens wird dargelegt, warum es für den Erfolg eines M&A-Vorhabens essenziell ist, zwischen der Umsetzung bzw. Implementation mit all ihren technischen Fragen (zum Beispiel Due Diligence, Unternehmensbewertung) und dem Projektmanagement, das heißt insbesondere der Planung, Steuerung und Kontrolle von M&A-Vorhaben zu unterscheiden. Zweitens wird aufgezeigt, wo die Trennlinie zwischen Umsetzungstechnik und Managementkunst verläuft.
Diese Sichtweise bildet den roten Faden und prägt die Unterteilung des Buches in seine Hauptbestandteile – Umsetzungstechniken in Form von M&A-Modulen (Teil B) und Projektmanagement von M&A-Vorhaben (Teil C).
