Meuchelmord und Mandelkracher - Birgit Ringlein - E-Book

Meuchelmord und Mandelkracher E-Book

Birgit Ringlein

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Beschreibung

Köstlich, witzig, tödlich: ein kulinarischer Krimi aus der Fränkischen Schweiz. Stars und Sternchen im Grafenschloss: Da, wo die Münchner Schickeria die spektakulärste Geburtstagsparty des Jahres feiern wollte, liegt auf einmal eine Tote – zu allem Überfluss handelt es sich dabei auch noch um das Geburtstagskind. Doch wo ist die Tatwaffe? Die neugierige Schlossköchin Dora Dotterweich bietet Kommissar Janzen großzügig ihre Hilfe bei den Ermittlungen an – und stolpert prompt von einem Fettnäpfchen ins nächste.

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Birgit Ringlein absolvierte sowohl eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte als auch zur Fremdsprachenkorrespondentin und arbeitete mehrere Jahre in Nordafrika als Geschäftsführerin. Im Jahr 2000 kehrte sie nach Bayreuth zurück und ist seitdem als Autorin tätig. Sie hat zahlreiche regionale Kochbücher sowie den fränkischen Genusskrimi »Schnüffelei und Schäufele« veröffentlicht.

Dieses Buch ist ein Roman. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

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© 2020 Emons Verlag GmbH

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagmotiv: shutterstock.com/Katarzyna Hurova

Umschlaggestaltung: Nina Schäfer, nach einem Konzept von Leonardo Magrelli und Nina Schäfer

Umsetzung: Tobias Doetsch

Lektorat: Susanne Bartel

eBook-Erstellung: CPI books GmbH, Leck

ISBN 978-3-96041-633-3

Ein fränkischer Genusskrimi

Originalausgabe

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Dieser Roman wurde vermittelt durch die

Literaturagentur Lesen&Hören, Berlin.

Ein bisschen Eifersucht ist das Salz in der Suppe.Aber man kann bekanntlich eine Suppe auch versalzen.

Alberto Sordi, Schauspieler (1920–2003)

1

»Na endlich! Wo bleibst denn allaweil, Dora? Mir warten scho a Ewigkeit auf dich!«, schreit mir unsere Salatschnecke, die Sofie, entgegen. Salatschnecke deswegen, weil sie bei uns in der Küche vom »Eppelein« fürs Gemüs und den Salat zuständig is.

»Du wirst es scho noch derwart’n könna«, entgegne ich trocken und streif mir die Kochjacke über. »Sofie-Kind, es is grad amol zehna. Was pressiert’s dir denn heut gar aso? Gibt’s was Besonderes? Hat sich wohl die Kanzlerin zum Essen angemeldet? Vielleicht hat sie ja Appetit auf ein resches Schäufela.«

»Kaa Kanzlerin, aber die zwaa neia Kellner fanga doch heit zum Arbeiten an, hosd des vergess’n?«

Daran hab ich freilich nimmer gedacht. Aber is des ein Wunder? Gestern hab ich bis spät in die Nacht am Herd gestanden und hundertachtunddreißig Essen gekocht. Erst kurz vor zwölf bin ich ins Bett gefallen. Wer denkt da heut in aller Früh scho an neue Kellner? Also, ich bestimmt ned.

»Wo warst ’n du, Dora? Dahaam jedenfalls ned. Ich wor nämlich scho zwaamol drübn bei dir und hob an die Tür gebumbert wie narrisch.«

»Vielleicht war ich unter der Dusche und hab des Klopfen ned gehört? Könnt doch sein, oder?«

Misstrauisch schaut die Sofie zu mir her. »Aha, unter der Dusch. Wie lang duschst denn du? Wohl a ganze Stund?«

»Braucht ihr mich vielleicht zum Grüß-Gott-Sagen, weil ich euer Grüß-August bin? Gönn mir halt die paar Stündla Freizeit. Sind eh ned allzu viel. Wo is ’n eigentlich die Mona? Wie weit seid ihr mit dem Mise en Place? Sind die Brotknöpfla fertig, und was is mit die Serviettenklöß? Is der Salat geputzt? Und des Gemüs geschnippelt? Auf geht’s, Showtime! Ratschen kannst nachher.«

Bei uns in der Küche is meistens die Hölle los, weil unser »Eppelein« brummt so dermaßen, des glaubt kein Mensch. Beinahe jeden Tag Full House bis auf den letzten Stuhl. Mittags und abends. Der Wahnsinn.

Ach so, Sie kennen mich ja wahrscheinlich noch gar ned. Also, ich bin die Dora Dotterweich, seit acht Monaten Küchenchefin im neuen Szene-Wirtshaus »Eppelein« auf Schloss Lauenfels in der Fränkischen Schweiz. Bis zur Eröffnung war ich im Schloss bei der Grafenfamilie als Haushälterin und Köchin angestellt, jetzt schwing ich im gräflichen Wirtshaus den Fleischklopfer.

Seit ich vor fast drei Jahren hergekommen bin, wohn ich im Pförtnerhäusla auf dem Schlossgelände. Außer mir haust vom Personal noch der Schlossverwalter da heroben. Den lernen Sie bestimmt auch noch kennen. Der heißt Biergärtner, hat aber von mir die Spitznamen »Bierdümpfel« und »Kriechviech« gekriegt, weil er ein Säufer is und ein elender Radfahrer noch dazu, der am liebsten seine Kollegen, also uns, beim Grafen hinhängt.

Vor ein paar Tagen is des neue Hausmadla, die Engel Silvie, die wo unsere Sofie beim Staubwedeln ersetzen soll, drüben im Haupthaus eingezogen, oben im zweiten Stock, direkt gegenüber von der Grafenwohnung. Des hat die Gräfin Freya so gewollt.

Bei mir in der Küche werkelt außer mir noch die Sofie, die wo früher eben als Haushaltshilfe im Schloss die Wäsch gemacht und mit ihrem Schrubber umeinandergefegt hat. Graf Karl-Gustav, unser Chef, hat sie befördert. Wenn wir so ein richtig vornehmes Restaurant wären, wär sie quasi die Légumière. Weil wir aber eher so ein hochadeliges Bauernwirtshaus sind, is sie bloß des Gemüsmadla und für uns vom Küchenpersonal die Salatschnecke. Des is aber auch ned schlecht. Ihr jedenfalls gefällt’s, und des is ja die Hauptsach.

Außerdem geht mir noch die Mona zur Hand. Sie wär die Entremétière, wenn wir … Aber des wissen Sie ja scho. So bleibt’s halt beim Beilagenmadla. Dann haben wir noch eine Spülfrau-Küchenhilfe, die Edith, weil des Geschirr per Hand vorgespült werden muss. Die hört schlecht und redet kaum, aber ich kenn keine, die so schnell so gründlich so viel Geschirr spülen kann wie sie. Drum is sie unser Goldstück; auf sie lass ich nix kommen.

Während ich die Soßen vorbereit, trabt die Mona herein. »Die neuen Kellner sind da«, verkündet sie beim Kochjackenanziehen. »Der Chef weist sie grad ein. Ich hab ja gar nicht gewusst, dass der Boris Nagler bei uns anfängt.«

Soso, der Nagler Boris. Meine erste Wahl wär der sicher ned gewesen. Der hat nämlich einen Ruf wie Donnerhall als Dorfstecher. »Nagler, der Name bürgt für Qualität«, is sein beliebtester Anmachspruch. Unverschämt und dauergeil, des Watschngesicht, obwohl er grad amol dreiundzwanzig Jahr alt und noch grasgrün hinter den Ohren is. Hoffentlich baggert er ned als Erstes unsere Madla an. Da kriegt der Chef nämlich gleich einen Anfall, wenn er da was merkt, weil er des auf den Tod ned haben kann. Ich übrigens auch ned. Da hätte es sich dann ruckzuck ausgenagelt für den Boris.

»Und der Gabler Alex? Der is doch aa do?«, will die Sofie wissen. Der Alex is ein Schulkamerad von ihr und der Gabler Hanni ihr jüngerer Bruder. Den mag ich sehr. Die Hanni arbeitet bloß ab und zu für uns, vor allem, wenn wir Küchla, geschnittene Hasen, Spritzkuchen, Krapfen oder Schneeballen für eine Hochzeitsfeier oder einen Leichenschmaus brauchen. Des sind nämlich die häufigsten Feiern im »Eppelein«, und bei beiden geht es nach etlichen Gläsern Bier und Obstbrand ungefähr gleich lustig zu. Manchmal wird nach dem Leichenschmaus sogar getanzt, weil Tanzen – laut den Dorfweibern – auch eine Art von Trauerbewältigung is.

So, jetzt hab ich aber keine Zeit mehr zum Ratschen, jetzt muss ich loslegen, und zwar flottikarotti. Bei unserer Arbeit kann man nebenbei ned auch noch dummes Gwaaf raushauen, da müssen sich alle konzentrieren, damit es rundläuft.

Geratscht wird bloß in den Pausen, wenn die Sofie eine dampft und die Mona und ich unsere Spinat-Orangen-Kiwi-Smoothies oder einen ordentlich starken Kaffee gurgeln. Dann erzählt uns die Sofie zum Beispiel davon, wie sie ihren Justus im Bayreuther Knast besucht hat, wo es ihm gar nimmer gefällt, seit sein Kumpel Hainzel in die Straubinger JVA verlegt worden is. Des is natürlich saublöd für ihn, weil die zwei Halunken jetzt gar keine neuen Ein- und Ehebrüche oder andere Sauereien mehr miteinander aushecken können. Der Justus muss noch ein Jahr für diverse Einbruchdiebstähle im Lauenburger Umland absitzen, bevor er der Sofie und seinen Eltern wieder auf die Nerven und den Geldbeutel fallen kann. Eigentlich wollt sie sich ja scheiden lassen von dem kriminellen Frauenschläger, aber irgendwie packt sie es ned. Echt schad, weil sie ohne ihn viel besser dran wär. Aber sie is halt eine Gute, unsere Salatschnecke, die keiner Seele wehtun kann. Obwohl ich ja glaub, dass ihr der Gabler Alex ganz gut gefällt. Der wär der Richtige für unsere Sofie, weil er genauso ein Guter is wie sie.

»Guten Morgen«, dröhnt es von der Tür her. Des is jetzt unser Chef, Graf Karl-Gustav von Lauenfels, mit dem Alex und dem Nagler im Schlepptau. »Vorstellen muss ich die beiden Herren ja wohl nicht, Sie kennen sich sicher.«

Wo er recht hat, hat er recht. In unseren Käffern, also drunten in Lauenburg und Schnalzlreuth, wo wir alle herkommen, kennt fast jeder jeden, und des ungefähr seit der Steinzeit.

Ich, die Mona und die Sofie schauen kurz auf, nur die Edith poliert seelenruhig weiter des Besteck, weil sie nix gehört hat. Und interessieren tut es sie eh ned.

»Einen wunderschönen guten Morgen, die Damen!«, schleimt der Nagler gleich zu uns herüber. Der Alex nickt bloß, weil er ein ganz Schüchterner is. Des macht aber nix, weil der Nagler reißt sein Maul auf für zwei. »Freilich, ein jeder kennt doch des Damentrio vom Schlosswirtshaus, gell.« Er zwinkert uns zu, aber keine von uns reagiert auf seine Anmache.

Betont gelangweilt rührt die Mona den Teig für die Brotknöpfla an, und die Sofie hackt so konzentriert auf die Zwiebeln ein, als wollt sie eine Doktorarbeit übers Zwiebelschneiden schreiben. Eine peinliche Pause entsteht.

»Ja, dann wollen wir unsere Küchenfeen mal nicht länger von ihrer Arbeit abhalten. Außerdem haben wir noch einiges zu besprechen.« Der Chef scheucht die Burschen vor sich her aus der Küche.

»So ein Deppenarsch, der Nagler!« Alle wissen, dass die Sofie den Nagler Boris ned riechen kann. Wie sie grad frisch verheiratet war, hat er sie auf der Kerwa ziemlich dreist angebaggert. Kaum vom Leib halten konnte sie sich den Kerl. Für die Frechheit hat ihr Mann, der Justus, ihm so dermaßen ein paar Watschn eingeschenkt, dass er zwei Schneidezähne verschluckt hat. Also der Nagler, ned der Justus. Und er hat ihm gedroht, ihn an seinem Gemächt an die Tür zu nageln. Außen am Justus seinem Heustadel. Für jeden Dorfbewohner gut sichtbar. Da is dem Nagler schlagartig die Lust vergangen, die Sofie zu nageln.

»Puuuh.« Die Sofie stößt einen genervten Seufzer aus. »Hoffentlich lässt mir der Kerl mei Ruh. Ned, dass jetzt widda aaner anfängt, an mir rumzugrapschen. Des tät ich fei ned aushalt’n.«

»Sagst es mir, wenn er dich ned in Frieden lässt«, schnaub ich. »Dann hau ich ihm mit dem Fleischklopfer so aane auf die Pratzen, dass er dich kein zweites Mal anlangt, des darfst mir glauben. Ein oder zwei gebrochene Finger ham auf die Libido eine enorm entspannende Wirkung.«

Auf keinen Fall soll es der Sofie mit dem Nagler so gehen wie mit unserem alten Chef, dem Grafen Lauenfels senior. Ständig hat der ihr in irgendwelchen finsteren Ecken aufgelauert und sie mit seinen schmierigen Gichtgriffeln befingert. So was darf kein zweites Mal passieren. Wenigstens vor dem Alten hat sie jetzt ihre Ruh, und zwar für immer. Aber des is eine ganz andere Gschicht.

Des Mittagsgeschäft ist heut a bisserla mau. Am Wochenanfang is es manchmal ruhiger, erst ab Mittwoch steppt der Bär so richtig, wenn uns die Motorradfahrer aus Nürnberg und Bamberg die Tür einrennen. Dann kommt es vor, dass wir Leut aus dem Dorf holen müssen, die am Ausschank oder beim Bedienen helfen, weil gar so viel zu tun is. Heut is um kurz nach halb zwei des Geschäft gelaufen, und wir machen Pause.

»Jetzt sag halt, Dora, wo du heit in der Früh warst«, quengelt die Sofie, wie wir uns einen Cappuccino gönnen.

»Nirgends, wo soll ich denn g’wesen sein?«

»Des will ich ja grad wissen. Also, wo?« So schnell gibt die Sofie ned auf.

»Im Bett«, erwidere ich, weil des ned amol gelogen is.

»In deim eigenen?«, forscht sie nach, und langsam geht sie mir auf den Zwirn mit ihrer Fragerei.

»Jetzt hör halt auf, das ist ja lästig!«, fährt die Mona sie an, die einfach nur in Ruh ihren Kaffee trinken will. »Sie wird’s dir schon erzählen, wenn sie Lust dazu hat.«

Beleidigt dreht sich die Sofie um und verschwindet in der Küche. Wir kennen des scho, sie is schnell eingeschnappt. Aber genauso schnell schnappt sie auch wieder aus.

»Ich pack’s dann amol, Mona«, sag ich, weil ich mich vor der Abendschicht noch ein Stündchen aufs Ohr legen will. »Wennst mich brauchst, ich bin daheim.«

Aber bevor ich mich trollen kann, hör ich den Chef rufen: »Dora, einen Moment noch, bitte!«

Eh klar, wer zu lang trödelt, den bestraft des Leben. Ich schnauf tief durch und geh in den Schankraum rüber.

»Gut, dass ich Sie noch erwische.« Graf Karl-Gustav is a weng außer Atem. Kein Wunder. Seit des »Eppelein« eröffnet is, rennt er nur noch in seinem Wirtshaus rum. Er begrüßt die Gäste, dekantiert den Wein, wenn einer bestellt wird, berät bei der Speisenwahl und kümmert sich vor allem um den Schreibkram und die Rechnungen. Am besten aber gefällt’s ihm, von Tisch zu Tisch zu wandern und die Gäste zu fragen, ob’s denn geschmeckt hat und ob alles zu ihrer Zufriedenheit war. Er plaudert gern mit den Leuten und spielt den Gastgeber, und des gönn ich ihm von ganzem Herzen. Lang genug hat er drauf warten müssen, sich den Traum vom eigenen Lokal zu erfüllen, deshalb darf er jetzt, wo sein Vater tot is, auch in der Rolle vom Restaurantchef aufgehen. Das »Eppelein« ist sein Leben.

»Was gibt’s denn?«, frag ich so freundlich wie möglich.

»Ach, kommen Sie doch für einen Moment zu mir. Und Frau Schmälzich, Sie auch!«, ruft er und geht vor mir und der Mona her zum Personaltisch.

Wir setzen uns und sind neugierig, was er uns zu sagen hat, weil er strahlt wie ein Kronleuchter. Kriegen wir vielleicht eine Gehaltserhöhung? Des wär ja super! Aber nix gibt’s.

»Gerade habe ich einen Anruf meiner Cousine Nadja erhalten. Sie erinnern sich doch an Nadja von Schönthal? Die Schauspielerin?«

Wer könnt die denn vergessen? Ihr Auftritt beim Leichenschmaus für den alten Grafen is einem jeden von uns noch lebhaft in Erinnerung. Da hat die Gute es richtig krachen lassen mit ihren Unverschämtheiten, des Fräulein von und zu. Die Mona und ich warten gespannt. Bestimmt is des nix Gscheites, wenn es was mit der Schönthal zu tun hat. Ich krieg scho die Krise, wenn sie ihren Cousin Karl-Gustav Gugu nennt. Aber vielleicht gefällt’s ihm ja. Also, wenn mich wer Dodo rufen tät, der tät sich mit dem Suppenschöpfer einen Schwinger einfangen.

»Meine Cousine wird am ersten Mai fünfundzwanzig und möchte ihren Geburtstag im großen Rahmen bei uns auf dem Schloss feiern. Also, im ›Eppelein‹, versteht sich. Mit mindestens hundertfünfzig Gästen und verschiedenen Showeinlagen. Sie sprach von den Chipmunks und den Way of Witches. Die Chipmunks sind Ihnen doch sicher ein Begriff?« Er guckt in unsere ungläubigen Gesichter. »Diese berühmte Männerstripgruppe aus Kalifornien? Laut Nadja treten sie nur in den angesagtesten Clubs auf. Und die Way of Witches haben derzeit einen Nummer-eins-Hit in den Charts, sagt Nadja.«

Soso, sagt sie des, des Münchner Gscheithefala? Ich hab gar ned gewusst, dass der Graf Worte wie »Männerstrip« und »Charts« überhaupt in seinem hochadeligen Wortschatz hat. Bisher hat er auf mich eher den Eindruck eines biederen, um ned zu sagen langweiligen, Landadeligen gemacht. Aber momentan scheint er mehr so auf dem Trip hipper Stargastronom zu sein.

»Es werden nur prominente Gäste eingeladen, sagt meine Cousine. Bekannte Gesichter aus dem Showgeschäft, aus Politik, Wirtschaft und Adel. Alle Zeitungen und Magazine werden über dieses Spitzen-Event berichten, vielleicht sogar das Fernsehen. Damit wird das ›Eppelein‹ deutschlandweit in aller Munde sein. Von Sylt bis Oberstaufen werden die Menschen über unser Schloss und sein Wirtshaus hören und lesen. Das ist die beste Werbung überhaupt – und eine kostenlose noch dazu.« Er reibt sich die Händ vor lauter Freud, sein Gesicht glüht. Wahrscheinlich stapelt er im Geist scho die Fünfhundert-Euro-Scheine, die des »Spitzen-Event« in die Wirtshauskasse spülen soll.

Unsere Begeisterung, also die von der Mona und mir, hält sich in überschaubaren Grenzen. Erstens, weil die C- bis Z-Prominenz uns bestimmt mit tausend Sonderwünschen tierisch auf den Senkel gehen wird, und zweitens, weil die Grafencousine eine Unsympathin von der allerärgsten Sorte is. Arrogant, raffgierig, egozentrisch, geizig. Manche Weiber sind halt echt zum Speien.

»Und wo soll die Frau von Schönthal wohnen?«, will die Mona wissen. »Doch nicht etwa im ›Grünen Kranz‹?«

Der »Grüne Kranz« is unser Dorfwirtshaus unten in Lauenburg. Dort tagt normalerweise der Stammtisch mit den üblichen Freibiergsichtern, während an den Nachbartischen die Bauern um ihr allabendliches Feierabendseidla hocken. Im ersten Stock gibt es drei oder vier Fremdenzimmer im Siebziger-Jahre-Schick. Eine Promi-Absteige oder besonders glamourös sind die fei ned. Ob sich die verwöhnte Filmdiva mit einer so schäbigen Behausung zufriedengeben tät?

»Selbstverständlich nicht! Wie kommen Sie nur auf so eine absurde Idee?«, entgegnet der Graf säuerlich. »Meine Cousine wird natürlich im Schloss untergebracht. Sie gehört zur Familie und war außerdem das Patenkind meines verstorbenen Vaters. Schon aus diesem Grund wird sie bei uns wohnen.«

Ich seufz. Dann klebt uns des nervige Weib also vierundzwanzig Stunden täglich an der Arschbacke. Da hat sie dann jede Menge Zeit und Gelegenheit, uns zu schikanieren und ihre Extrawürste braten zu lassen, also rein bildlich gesprochen natürlich. Mit ein paar grindigen Brawürscht brauch ich der Dame bestimmt ned zu kommen, die will wahrscheinlich Hummer, Kobe-Filet und Kaviar auf ihrem Teller sehen.

»Wir engagieren Frau Gabler und ihre Tochter sowie Ihre Cousine, Frau Schmälzich, um Ihnen in der Küche zur Hand zu gehen. Die drei Damen haben sich ja schon des Öfteren als tüchtige Aushilfen bewährt. Ich werde Frau Gabler sofort anrufen und sie für die Festvorbereitungen anfragen. Was halten Sie davon? Kriegen Sie zu sechst ein opulentes Gala-Büfett hin?«

Ich zuck ratlos die Schultern. »Des weiß ich ned, des muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen. Aber um die Einkauferei kann ich mich dann ned auch noch kümmern. Des müsst halt jemand anders erledigen.«

»Ich werde gleich mit den Herren Biergärtner und Böhner sprechen. Da muss jeder mit anpacken, wenn ein solches Fest gelingen soll.« Unser Chef nickt und stellt dann fest: »Damit wäre ja vorläufig alles geklärt. Über Details informiere ich Sie rechtzeitig.« Er steht auf, verabschiedet sich knapp und is verschwunden.

»Wie geil ist das denn! Da wird uns also die Schönthal, die freche Matz, tagelang herumscheuchen«, meint die Mona freudlos. »Auf den Schreck brauche ich erst mal noch einen Kaffee.«

»Nix da Kaffee, des is eindeutig ein Job für einen gscheiten Zwetschgenbrand.« Ich steh auf, hol eine Flasche Schnaps und zwei Stamperl und schenk uns ein. Es kann ja sein, dass manche Getränke Flügel verleihen, aber ein ordentliches Zwetschgenwasser gibt nach so einer Ansage gleich den nötigen Antrieb. »Wir lassen uns doch von der Schönthal ned scho im Vorfeld narrisch mach’n. Wenn die glaubt, sie kann uns terrorisieren, dann hat sie sich g’schnitten. Soll ich dir was sag’n? Ich glaub an die magische Kraft von ›Scheiß drauf‹!«

Die Mona lacht. »Also wirklich, Dora. Wenn das der Chef gehört hätte! Wo der seine Nadja doch so vergöttert.«

»Schau mer amol, ob er sie nach ein paar Tagen Aufenthalt in seiner Nähe immer noch für die Allertollste hält. Wenn die ihn erst so richtig neig’stresst hat mit ihren tausend Extrawünschen und Forderungen, dann wird es ned lang dauern, bis ihn ihr Gezicke sakrisch ärgert und er bloß noch seine gräflich-fränkische Ruh haben will. Da geb ich dir mein Wort drauf.«

Wir heben die Gläser und prosten uns zu. Wie Samt rollt der Selbstgebrannte mir die Kehle hinunter. Ah ja, des bassd! Meine Stimmung hebt sich auf der Stelle um mindestens einen Meter.

»So, ich pack’s dann. Ich muss mich jetzt echt a Stündla hinlegen, sonst schlaf ich heut Abend über der Pfanne ein«, sag ich und troll mich so schnell, wie’s geht, bevor noch wer was von mir wollen kann.

Daheim im Pförtnerhäusla koch ich mir erst amol einen gscheiten Pfefferminztee. Die Pfefferminze hab ich letzten Sommer selbst angebaut und dann die Blätter gezupft und getrocknet. Ende Mai sollt dann die neue Ernte so weit sein.

Mit der dampfenden Tasse hock ich mich auf meine Terrasse für Schmalbrüstige. Die is so winzig, dass grad amol zwei Stühle und ein kleiner Tisch darauf Platz haben; hat also ungefähr die Größe von einem Badetuch. Aber für mich allein reicht’s allerweil. Der Wahnsinnsausblick übers ganze Tal bis hinüber zur Kleinen Kappl entschädigt für die beengten Verhältnisse, besonders jetzt im Frühjahr. Unter mir, direkt neben der alten Remise, blüht der Flieder, ich riech es bis zu mir herauf. So weit, wie ich schauen kann, grünt und blüht’s in allen erdenklichen Farben: Rosa, Gelb, Weiß, Violett. Dazu leuchten die Wiesen und Bäume in sämtlichen Grünschattierungen, die man sich nur vorstellen kann, und zwischen den Bäumen und Büschen, inmitten der saftig grünen Wiesen, ragen spitze Felsnadeln in den weiß-blauen Himmel.

Ich wohn da, wo andere Urlaub machen. Hier entspann ich, hier kann ich abschalten. Trotz allem, was sie an mir verbrochen hat, lieb ich nämlich Mutter Natur. In meinem Fall allerdings Rabenmutter Natur, weil sie mich zu meinem Leidwesen mit einer barocken Figur, einer Größe knapp über der einer ausgewachsenen Parkuhr, Sommersprossen und feuerroten Haaren ausgestattet hat. Aber nach fünfunddreißig Lebensjahren, angereichert mit Diäten, Haarfärbemitteln, Bleichcremes und mörderisch hohen High Heels, hab ich mich damit abgefunden. Mittlerweile trag ich bequeme Schlappen, hab tausend Sommersprossen im Gesicht und ess alles, was mir schmeckt.

Plötzlich bumbert es lautstark an die Haustür, und es is vorerst amol Essig mit dem Ausruhen.

»Herein!«, brüll ich von meinem Stuhl aus.

Durchs Wohnzimmer kommt jemand auf die Terrasse geschlendert. Es is die Mona.

»Stör ich?«, fragt sie vorsichtshalber, bevor sie sich auf dem wackligen Zweitstuhl niederlässt.

»Eigentlich wollt ich mich aufs Ohr legen«, antwort ich, »aber wennst scho amol da bist, bleibst halt da. Magst auch einen Tee?«

»Gern. Ist der Marke Eigenanbau aus deinem Kräutergarten?«, will sie wissen, springt, wie ich nicke, auf und holt sich ein Haferl voll aus der Küche.

»Am liebsten würde ich mir am ersten Mai Urlaub nehmen, aber ich glaub, damit wär der Chef nicht einverstanden. Vielleicht werd ich ja krank. Ich merk jetzt schon, wie’s mir im Hals kratzt.« Die Mona grinst mich über den Tassenrand an.

»Untersteh dich. Wennst des machst, is es aus und vorbei mit unserer Freundschaft«, warn ich sie. »Du kannst mich doch mit dem Promi-Gschwerdl ned allein lassen. Da brauch ich scho einen goscherten Fregger wie dich, der den Oberwichtigen ordentlich übers Maul fährt, um die Baggasch in Schach zu halten. Wenn ich bloß dran denk, wie du die Schönthal auf der Beerdigung vom alten Chef vor alle Leut blamiert hast, könnt ich heut noch Tränen lachen. Des war sozusagen filmreif.« Ich nippe an meinem Tee. »Der is wärklich gut, aber deswegen bist sicher ned hergekommen, oder?«, will ich wissen. »Was gibt’s denn noch? Wir haben doch vorhin scho alles besproch’n.«

»Stimmt. Aber ich wollte mit dir noch mal unter vier Augen reden. Es soll kein anderer hören, und im ›Eppelein‹ haben die Wände ja bekanntlich Ohren. Es is nämlich so, dass ich dich was fragen will. Was ganz Persönliches.«

»Jetzt spuck’s endlich aus«, forder ich sie auf, weil sie gar so geheimnisvoll rumtut.

»Im November ist doch meine Oma gestorben und hat meinen Eltern den alten Gruber-Hof mit dem großen Obstgarten drüben in Schnalzlreuth vererbt. Das ist das Elternhaus meiner Mutter. Vor zwei Wochen ist sie mit meinem Vater dorthin gezogen.«

»Und? Gefällt’s deiner Mutter in Schnalzlreuth, so weit weg vom oberfränkischen Klatsch-und-Tratsch-Hauptquartier Lauenburg?« Dass ich ned lach. Weit weg von Lauenburg? Genau, mindestens fünf Kilometer.

»Meiner Mutter gefällt es überall, wo sie genug Nachbarinnen mit Tagesfreizeit zum Ratschen hat«, grinst die Mona. Ihre Mutter is nämlich so etwas wie des oberfränkische Google; sie kennt eine(n) jeden/jede, weiß alles über die Bewohner der Fränkischen Schweiz und des Umlands und kann die einzelnen Familiendramen bis fünf Generationen zurück erzählen. Da staunt selbst unser Herr Pfarrer, weil der Mona ihre Mutter mehr über Skandale, Todesfälle, uneheliche Kinder und Familiendramen weiß als wie er.

»Jedenfalls bin ich jetzt in mein Elternhaus in Lauenburg eingezogen und muss nicht mehr im Hummel Heiner seiner sauteuren Einliegerwohnung hausen, in der jetzt übrigens der Nagler wohnt. Drum bin ich hergekommen, Dora, weil ich dich fragen wollte, ob du nicht Lust hast, zu mir in mein neues Haus zu ziehen. Es wär halt enorm praktisch, für jede von uns. Ich würde auch nicht viel Miete verlangen, nur halt die Nebenkosten und so. Das Haus hat sechs Zimmer, da wäre genug Platz für uns beide. Wir würden uns also nicht auf die Nerven fallen, jedenfalls nicht so bald. Ich würde dir auch das Zimmer auf der Südwestseite abtreten, das mit der großen Sonnenterrasse«, verspricht mein Beilagenmadla.

»Des is aber fei ein total großzügiges Angebot, Mona«, stottere ich verlegen. Ich schluck ein paarmal, weil es mich so freut, dass sie ausgerechnet mich als Mitbewohnerin haben möcht. Die Mona is nämlich ziemlich eigen, die tät nicht einen jeden fragen. »Aber du weißt doch, wie arg ich an meinem Pförtnerhäusla häng. Deswegen muss ich mir des in Ruh überlegen.«

»Denk drüber nach. Ich bin eine gute Mitbewohnerin, kann kochen, backen, putzen und nähen. Außerdem fussele ich nicht und bin garantiert stubenrein.« Sie steht auf und grinst auf mich runter. »Kannst mir dann bei Gelegenheit Bescheid sagen, wie du dich entschieden hast. Ich meine jedenfalls, dass wir zwei uns gut vertragen täten, ein echtes Dreamteam halt.«

»Meinst? Ja, vielleicht, aber lass mir trotzdem a bisserla Zeit zum Nachdenken. So Knall auf Fall kann ich des ned entscheiden«, vertröst ich sie.

Sie nickt und geht.

Endlich kann ich mich hinlegen. Sobald mein Kopf aufs Kissen fällt, bin ich eingeschlafen.

Der Wecker schellt, ich rumpel hoch und weiß grad gar ned, was los is. Ach so, Zeit für die Arbeit. Ratzfatz bin ich geduscht und in meine Kochklamotten gesprungen. Die stinken vom Mittagessen noch ganz schön nach Bratfett und anderem Dunst, aber wurscht, eine gestandene Frau wie ich hat halt ihren ganz eigenen Duft, wenigstens manchmal.

Wie ich in die Küche komm, is außer der Edith noch keiner da.

»Wo sind denn die annern?«, brüll ich zu ihr hinüber.

»Ja, des Gschirr is fertich g’spült und die Gläser aa! Die Plastikschüsseln muss ich nuch abtrockna und die Gläser polier’n. Ich ramm s’ dann glei weg!«, brüllt sie retour, weil Teller, Besteck und Gläser noch auf der Arbeitsplatte rumstehen und -liegen.

»Is schon recht!«, schrei ich frustriert. Manchmal is die Konversation mit der Edith a bisserla anstrengend.

Wie ich ins Lokal komm, steht die Sofie am Tresen und ratscht gemütlich mit dem Gabler Alex, vor sich ein Kaffeehaferl.

»Servus«, grüß ich, und mein Ton is leicht frostig. »Lasst euch fei von mir ned beim Ausruhen stören.« Des hab ich gern: In der Küche stapelt sich die Arbeit, und des Personal hält einen angeregten Kaffeeplausch. Aber die Sofie kennt des schon. Wenn so kleine Eiszapfen an jedem Wort von mir hängen, is es höchste Zeit, in die Schlappen zu springen und in Schwung zu kommen.

»Ach, Dora, einen Moment bitte.« Graf Karl-Gustav, der am Personaltisch hockt, winkt mich zu sich hinüber, wo er gerade Rechnungen sortiert und dabei sein Zwickl trinkt. Außer mir und der Mona darf sich dort keiner hinhocken, der Tisch steht bloß uns dreien zur Verfügung.

Wie ich kaum sitz, legt er schon los: »Ich habe gerade mit meiner Cousine telefoniert, und sie hat mir ein paar kleine Wünsche für ihren Aufenthalt mitgeteilt.«

Ah ja, und scho geht es los mit den Sonderwünschen. Darauf hab ich bloß gewartet.

»Sie wird am neunundzwanzigsten April spätabends mit dem Chauffeur, ihrer Assistentin und ihrem Visagisten bei uns eintreffen. Könnten Sie, sobald sie angekommen sind, ein leichtes Abendessen zubereiten? Nichts Aufwendiges, vielleicht eine Omelette mit Perigord-Trüffeln oder gebackene Austern mit Safran und Baguette?«

Oder einen gut durchgebratenen Kuhfladen mit einem Klecks Affenkacke?, denk ich mir so.

»Als Aperitif hätte sie gern ein Gläschen Bollinger Rosé und zum Essen einen mallorquinischen Macià Batle Blanc de Blancs.«

Ich nicke schweigend. Und ich tät gern mit George Clooney nach einer heißen Liebesnacht Kaviarhäppchen frühstücken, aber da bleibt uns wohl beiden des Maul sauber.

»Äääh, aber wollten wir ned ausschließlich fränkische –«, trau ich mich einzuwenden.

»Jaja«, fährt mir der Graf ungeduldig dazwischen, »aber für meine Cousine können wir schon einmal eine Ausnahme machen. Sie möchte eben eine Trüffelomelette zum Abendessen. Haben Sie damit ein Problem, Dora?«

»Ich glaub ned«, stotter ich. »Aber die Kosten …«

»Darüber machen Sie sich mal keine Sorgen. Um alles Finanzielle kümmere ich mich persönlich.«

Ich muss kurz schlucken. So barsch hat er mich noch nie abgefertigt, der Graf. Der Promibesuch scheint scho im Vorfeld seine Wirkung zu zeigen.

»Zum Mittagessen am nächsten Tag wünscht sich Nadja gebratenen Zander mit Fenchelgemüse und Orangenmöhrchen.«

Und ich wünsch mir, dass dem Weib eine Gräte quer im Hals stecken bleibt, denk ich. Aber da kann ich mit dem Ofenrohr ins Gebirg schauen, da wird nix draus. Des is nämlich aus einem besonders harten Holz geschnitzt, des Adelsfräulein.

»Die Gerichte bekommen natürlich nur meine Cousine und meine Frau und ich. Nadjas Personal kann sich etwas von der Tageskarte aussuchen.«

Na freilich, des war so klar wie Klößbrüh, des hätt er mir jetzt ned extra erklären müssen. Weil, dass die Hochwohlgeborene ihre Dienstboten ned mit Trüffeln und Austern füttert, sondern für die ein kostengünstiges Restlasessen reicht, hätt ich mir selber denken können. Ich bin ja ned auf der Brennsuppen daherg’schwommen.

»Außerdem hat Nadja angekündigt, uns die Liste mit ihren Vorschlägen fürs Geburtstagsbüfett per E-Mail zu schicken. Ich bin mir sicher, dass ein paar ausgefallene Dinge dabei sein werden, also stellen Sie sich schon einmal darauf ein. Was Sie nicht im Großmarkt erhalten, lassen Sie eben bei diversen Feinkosthändlern besorgen.«

Wahrscheinlich Nachtigallenzungen, Kamelfersen und Wildschweineuter, stell ich mir vor, weil ich seh, wie dem Chef scho des Wasser auf der Stirn perlt. Ich glaub ja, dass des der pure Angstschweiß is, bei den Wahnsinnskosten, die da auf ihn zurollen. Vor allem deswegen, weil die Schönthal immer blank is und quasi auf Pump lebt, so als Edelparasit. Des weiß ein jeder seit der Beerdigung vom alten Grafen. Wie die des ganze Nobelfutter bezahlen will, is mir zwar ein Rätsel, aber ned mein Problem, des hat der Chef ja ausdrücklich gesagt. Soll er sich doch damit rumärgern, wenn er seine bucklige Verwandtschaft unbedingt luxusbewirten will.

»Sauber«, grinst die Mona ein paar Minuten später. Sie kriegt immer alles mit, weil ihre Ohrwascheln auf Dauerempfang getunt sind. Diesmal hat sie hinterm Tresen gelauert und alibimäßig an den Flaschen rumgefingert. Wenn fei mal wer eine Top-Spionin braucht, also CIA, BND oder so, die Mona hätt bestimmt Interesse und wär nicht die Verkehrteste für den Job.

»Der Chef lässt es sich ja richtig was kosten, seine berühmte Cousine standesgemäß zu feiern«, stellt sie fest. »Ich glaub ja, dass eine professionelle Werbekampagne ihn weniger Geld und Nerven gekostet hätte. Obwohl ich mich frage, wozu wir noch Reklame brauchen. Das Geschäft läuft doch Bombe. Wir schaffen die Arbeit eh kaum.«

»Frag ihn halt, wenn’s dich interessiert«, fauch ich, weil mir des ganze Geschiss um den Adelsgeburtstag jetzt scho mächtig auf die Nerven geht. Und des, obwohl des Freifräulein noch ned amol persönlich in Erscheinung getreten is. Des kann ja was werden.

»Ohoo, du bist aber mies drauf«, stellt meine Mitarbeiterin fest. »Da lass ich dich lieber in Ruhe. Nicht dass du mich noch beißt.«

Mir meine Ruh lassen is die beste Idee seit Langem, weil gleich des Abendgeschäft losgeht und wir keine Zeit mehr zum Rumkaspern haben.

Wie ich endlich um elf Uhr nachts heimkomm, find ich vor meiner Tür einen dicken Strauß Weidenkätzchen mit ein paar Zweigen Forsythie drin. Ich weiß, bei wem im Garten die Weiden grad treiben und wer mir da eine Freude machen wollt. Wie ich die Dora-Überraschung aufheb, muss ich schmunzeln. Da nimmt dieser Scheißtag also doch noch ein schönes Ende.

Trüffelomelette

Zutaten:

6 Eier

30 g schwarze Perigord-Trüffel

Salz

Pfeffer aus der Mühle

geschmacksneutrales Öl oder Butter

Zubereitung:

8 h vor der Zubereitung der Omelette die Eier in einer Schüssel aufschlagen, nicht verrühren. Die frischen Trüffel über die Eimasse hobeln, die Schüssel gut abdecken und im Kühlschrank lagern.

Vor der Zubereitung die Ei-Trüffel-Masse kurz mit der Gabel verrühren. Salzen und pfeffern. Öl oder Butter in einer Pfanne erhitzen.

Die Ei-Trüffel-Masse ins heiße Öl gießen. Sobald die Unterseite der Omelette zu stocken beginnt, die Hitze reduzieren und circa 3–5 min bei schwacher Hitze fest werden lassen. Die Omelette vorsichtig wenden und auf der anderen Seite anbräunen.

Wenn gewünscht, vor dem Servieren mit einem kleinen Stück Butter bestreichen. Dazu einen grünen Salat und Baguette servieren.

2

Gleich am nächsten Früh hock ich mich hin und mach mir Notizen zu den kostspieligen Nobelaufträgen vom Freifräulein. Einen Bollinger-Champagner und einen mallorquinischen Weißwein will die, geht’s eigentlich noch? Als wenn wir ned den ganzen Weinkeller voll hätten mit den feinsten fränkischen Gewächsen. Ich tät ihr ja einfach einen stinknormalen Frankenwein vorsetzen, weil ich ned glaub, dass der verwöhnte Fratz den Unterschied schmeckt. Aber wenn des rauskäm, tät ich ganz schön mit dem Chef aneinandergeraten, weil der seiner Promiverwandten halt alles recht machen will. Wobei eigentlich selbst der billigste Frankenwein viel zu gut für die wär. Wenn ich wirklich könnt, wie ich wollt, würd ich ihr ein schönes Glas Essigsäure kredenzen.

Die Einkaufsliste is mittlerweile so lang wie mein Arm. Des wird dauern, bis ich alles beieinanderhab. Ich wähl die Nummer von der Grafenwohnung und erklär dem Chef, dass ich jetzt auf Nürnberg in den Großmarkt fahr und anschließend scho amol bei den Feinkostläden wegen Perigord-Trüffeln und Sylter Royal-Austern anfrag. Da werd ich dann die richtigen Mengen reservieren und sie rechtzeitig von unserem neuen One-Man-Team, dem Böhner Sebbi, abholen lassen. Eigentlich sollte der Sebbi ja bloß dem Kriechviech a bissla zur Hand gehen, aber jetzt is es umgekehrt gekommen: Der Sebbi macht die ganze Arbeit, und der Bierdümpfel geht ihm zur Hand, wenn er grad Lust dazu hat. Ich werd später jedenfalls bestimmt keine Zeit mehr haben, wegen zwölf Austern und ein paar Gramm Trüffel durch die Gegend zu schaukeln.

Der Graf sagt mir, dass er den Schampus und den Wein persönlich beim Händler bestellen will, ned, dass da noch was schiefgeht und die Diva doch noch auf unseren provinziellen Weinkeller zurückgreifen muss. Des wär ja echt eine Katastrophe …

Im Großmarkt geht’s amol wieder zu wie auf dem Frankfurter Hauptbahnhof. Ich schieb den Wagen durch die Menge, drängel mich zur Fischabteilung durch und schau mir die Zander an, die mich von ihrem Eisbett aus mit toten Augen anglotzen.

»Is der Zander da aa wärklich frisch?«, will ich von dem Verkaufszombie hinter der Theke wissen.

»Freilich, der hod heit frih noch mit denan Koi-Karpfen im Zoo Verstecken g’spielt«, rotzt er mich an.

»Danke, so genau wollt ich’s gar ned wissen«, geifer ich zurück, wähl den größten aus und lass ihn mir mit Eis in die mitgebrachte Kühlbox packen.

Anfangs trödel ich gemütlich durch die endlos langen Gänge und pack Teelichter, Streichhölzer, Putzmittel, Haushaltstücher, Kaffee, Dosenmilch, Mehl, Zucker, Backzutaten, eine Auswahl fränkischer Käsesorten, Babykarotten, Fenchel, Salat, Brot, Obst und Gemüse in meinen Einkaufswagen. Doch nach kurzer Zeit nervt es mich wie jedes Mal tierisch, dass sogar im Großmarkt ältere Ehemänner den Weg blockieren, die mit leerem Blick auf den von ihnen geschobenen Einkaufswagen hinter dem jeweiligen Ehegespons herdackeln. Offenbar sind die Weibsbilder nicht in der Lage, ohne Haussklaven ihre Besorgungen zu erledigen, drum werden die armen Würstla aus ihren Fernsehsesseln gezerrt und im Supermarkt an den Einkaufswagen gekettet. Die Lustlosigkeit is jedem Einzelnen von ihnen ins Gesicht tätowiert. Hartnäckig versperren sie den hektisch herumwuselnden Berufstätigen den Zugang zu den Regalen. Des Trauerspiel schau ich mir ned länger an, drum zahl ich schleunigst an der Kasse, lad den Jeep, der mir aus dem gräflichen Fuhrpark für die Arbeit zur Verfügung steht, bis obenhin voll und mach mich dann auf den Weg zu den mir bekannten Edellieferanten.

Gleich beim ersten werd ich fündig.

»Da ham Sie aber richtiges Glück, Fräun Dora. Übermorgen erwarten wir eine Lieferung aus der Dordogne. Is Ihnan doch recht, die Dordogne?«

Mir persönlich wär auch der Kongo recht, aber soll ich der netten Delikatessladenbesitzerin des sagen? Lieber ned.

»Freilich, Frau Kiepfer«, nick ich stattdessen, »des is überhaupt gar kein Problem ned. Ob Perigord oder Dordogne, wer soll des scho merken?«

»Sagen Sie des fei nicht, meine Liebe!«, widerspricht sie mir sofort. »Da gibt es Gourmets, die derschmecken den Unterschied auf Anhieb.«

Gut möglich, dass ein echter Gourmet des derschmeckt, denk ich, aber bestimmt kein adeliges Hasenhirn-Honey wie die Nadja von und zu Schönthal. Ich selber zähl mich übrigens sowieso eher zu den Gourmands als wie zu den Gourmets.

Auch die Sylter Royal-Austern will sie mir auf die Seite legen, aber bloß, wenn ich die Ware hier und jetzt sofort bezahl.

»Nicht, dass ich denke, der Graf Lauenfels wär ned kreditwürdig, aber bei so verderblicher Ware … Wenn die ned abg’holt wird … Sie verstehen des hoffentlich, Fräun Dora?«

Des Fräun Dora versteht natürlich, sodass es von der Fressalien-Dealerin mit tausend Erklärungen und Entschuldigungen zur Kasse komplimentiert wird. Wie ich den Betrag hör, muss ich dreimal schlucken. Gut, dass des ned meine Kohle is.

Wieder im Wagen, bin ich froh, alles erledigt zu haben. Ich schau mich um und muss grinsen. Des Wetter is einfach super, beinah schon sommerlich. Ich lass die Scheiben runter, dreh die Musik auf Lautstärke »Gehörsturz« und geb Gas. Ein Gefühl is des, fast wie im Urlaub! So eine Fahrt durch die frühlingshafte Fränkische Schweiz hebt die Stimmung wie sonst bloß ein Ferientag am Meer inklusive mehrerer Gin Tonic, des sag ich Ihnen. Wie ich um die Kurve knapp vor der Abbiegung zum Schloss bretter, steht da ein Typ am Straßenrand und winkt mir freundlich zu. Mit einem roten Kreis auf so einer runden Kelle, auf der »Halt!« steht. Polizei. Herrgottsack, so ein Mist aber auch. Schlagartig fliegt des Urlaubsfeeling zum offenen Fenster hinaus.

»Soso, die übliche Verdächtige.« Des Mannsbild lacht total schadenfroh. So freundlich is der nämlich ned.

»Wos soll’s denn kosten?«, frag ich unnötigerweise.

»Wie immer. Fünfundvierzig Euro«, nickt der gut gebaute Kerl.

Derweil muster ich ihn von Kopf bis Fuß.

»Bassd, Karl, des is ein fairer Preis. Dann steig halt ei. Aber fei bloß mit Kondom, gell!«

»Lass deine saublöden Sprüch, Dora, sonst kriegst obendrauf noch eine fette Anzeige wegen Beamtenbeleidigung. Und jetzt her mit der Kohle«, schnauzt der Dorfsheriff von den Schnalzlreuth-Cops. »Wie oft willst dich eigentlich noch von mir erwischen lassen?«

»Verstehst du denn ned, dass ich des bloß mach, weil ich so gern mit dir ratschen tu, Karli-Schatz?«, schleim ich.

»Des kannst fei auch billiger haben, Dora«, grinst er und schiebt mir den Strafzettel durchs offene Fenster. »Lad mich einfach auf ein Seidla im ›Grünen Kranz‹ ein oder, noch besser, auf eine Edelbrotzeit im ›Eppelein‹. Aber jetzt horch amol her, mei Gute: Wennst aso weitermachst, bist bald dein Lappen los, nur dass d’ Bescheid weißt. Wie viele Punkte hast eigentlich scho in Flensburg? Derfst du überhaupts noch Auto fahren?«

Ehrlich, die Unterhaltung entwickelt sich in die völlig falsche Richtung, denk ich. Ein Flirt mit dem feschen Dorfpolizisten hätt mir ja gefallen, aber des Thema »Punkte in Flensburg« bringt mich ned so richtig in Stimmung.

»Servus, Karl, man sieht sich.« Ich reich ihm des Geld, steig aufs Gas und mach, dass ich weiterkomm. Edelbrotzeit, am Arsch! Die soll er sich gefälligst selber kaufen, der miese Wegelagerer, am besten von den fünfundvierzig Euro, die wo er mir grad abgezockt hat.

Vor dem »Eppelein« leg ich eine Vollbremsung hin, dass der Kies nur so spritzt. Des hätt sich zu Zeiten vom alten Grafen amol einer trauen sollen. Den hätt der Alte höchstpersönlich am Schlawittla gepackt und in des Schmuckstück vom Schlosshof, den Venusbrunnen, getunkt. Damit hat er keinen Spaß verstanden, weil ihm sein von Hand gelegter Kies im Schlosshof heilig war. Aber die Zeiten sind zum Glück auf immer und ewig vorbei, weil der Alte letztes Jahr ermordet worden is.

Wie auf Bestellung kommt der Böhner Sebbi ums Eck getrabt. So eine elende Britschn, wie seine Schwester eine is, so ein feiner Kerl is er. Gleich beugt er sich zu mir ins Autofenster und fragt, ob er mir was helfen kann. Gemeinsam laden wir die Einkäufe aus und schleppen sie in die Küche.

Ohne dass ich was sagen muss, packen die Sofie und die Mona mit an und verstauen alles ordnungsgemäß in den Kühlschränken, der Kühlkammer und dem Vorratsraum. Ja, mit meinem Küchenpersonal hab ich echtes Glück gehabt, des muss ich jetzt amol laut und deutlich sagen. Mein Team is top. Ich glaub ja ned, dass es woanders genauso super zum Arbeiten is wie bei uns heroben, weil ich hab grad in der Hinsicht scho viel Elend gesehen, aber bei uns herrschen beinah immer Friede, Freude, Pfannakuchen, sozusagen.

Momentan hängt allerdings eine ziemlich dicke Luft in der Küche, weil wieder amol der Chef und die Gräfin hundert Wünsche gleichzeitig haben. Eine jede von uns bräucht locker sechs Händ, um alles zu schaffen. Oft is des fei richtig stressig bei uns. Manchmal denk ich ja, mit einer Hüpfburg in der Küche täten sich viele Probleme, die sich so im Arbeitsalltag ansammeln, gleich an Ort und Stell lösen. Da könnt ein jeder, der wo’s braucht, auf der Stelle Frust abbauen. Ein Boxsack tät wahrscheinlich auch gehen. Vielleicht schlag ich des dem Chef amol vor.

»Die Chefin wor do, die will, dass du des Futter für die Pompadour und den Louis kochst und zu ihr naufbringst. Ich wollt’s ja machen, aber des wollt sie ned. Die hält mich wohl für zu deppert zum Katzenfutterkochen«, echauffiert sich die Sofie mit Zornesflecken im Gesicht.

Also, ned, dass Sie jetzt denken, bei uns im Schloss haust ein französischer König mit seinem g’schlamperten Verhältnis. Die Pompadour und der Louis sind der Gräfin ihre Edelkatzen mit einem Stammbaum, der wo länger is als wie der vom Grafen. Die Viecher werden von vorn bis hinten verwöhnt, kriegen ihr Futter von der Küchenchefin eigenhändig gekocht und serviert und werden von ihrem Frauchen gehätschelt wie kleine Kinder. Sie sind aber auch zum Gernhaben, die zwei, obwohl ich sonst eher ned auf Katzen steh. Ich bin mehr so der Hundetyp.

»Da kümmer ich mich gleich drum!«, schrei ich zurück.

»Und der Graf will dich wegen der Geburtstagsfeier sprechen. Die Schönthal hat schon wieder angerufen und ihn zugetextet«, informiert mich die Mona.

»Kaa Spülseifn mehr do«, ertönt es plötzlich, und ich muss grinsen. Heut hat sogar die Edith einen Gesprächsbeitrag.

»Is scho recht, immer schee eins nach dem andern und ned alle auf amol«, murmel ich vor mich hin. »Ich koch jetzt erst des Katzenfutter.«

Meine Chefin, die Gräfin Freya von Lauenfels, is nämlich ein echter Schatz, der ich gern einen jeden Sonderwunsch erfüll, auch wenn es sich bloß um schwindliges Katzenfutter handelt. Weil sie nämlich mein Essen liebt, egal, was ich ihr vorsetz, aber vor allem meine Süßspeisen und Torten. Eigentlich bin ich nämlich gar keine richtige Köchin, sondern gelernte Pâtissière, also quasi die Küchenkonditorin. Alles, was mit Süßspeisen und Gebäck zu tun hat, is mein Spezialgebiet. Aber auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem ich vier Jahre durch die Karibik gegondelt bin, hab ich halt mehr können müssen als wie bloß schöne Kaffeeteilchen backen. Dort hab ich richtig kochen gelernt. Zum Glück, weil mir des den Job als kochende Haushälterin bei der Grafenfamilie und dann, zweieinhalb Jahre später, die Stelle als Küchenchefin im »Eppelein« eingebracht hat. Nachdem ich ewig lang mit unterschiedlichen Kochjobs durch die Welt getingelt bin, bin ich heut froh, wieder in der Heimat den Schöpflöffel schwingen zu dürfen. Ich lieb meinen Job im »Eppelein«, auch wenn es manchmal ned danach ausschaut.

Ich seh, dass des Putenhackfleisch scho neben dem Herd parat steht. Die gute Mona denkt halt mit. Den Reis hab ich bereits gestern vorgegart, also mach ich mich an die Arbeit. Sobald des Hackfleisch leicht angedünstet is, misch ich den Reis drunter, geb einen Schuss Fleischbrüh drüber und wärm alles a kleins bisserla auf, weil die Katzen so einen empfindlichen Magen haben. Dann verteil ich den Batz auf die zwei Futternäpfe, meng unter jede Portion ein Eigelb und saus damit los.