Inhaltsverzeichnis
Gabriele Tröger & Michael BussmannOrientiert in SüdböhmenDie Region im ProfilSightseeing in SüdböhmenSüdböhmen aktivSüdböhmen kulinarischSüdböhmen mit KindernUnterwegs in SüdböhmenČeské Budějovice und TřeboňČeské Budějovice (Böhmisch Budweis)Náměstí Přemysla Otakara II.Chrám sv. Mikuláše (St.-Nikolaus-Kathedrale) und Černá věž (Schwarzer Turm)Rund um den Piaristické náměstí (Piaristenplatz)Vom Rabenštejnská věž (Rabensteiner Turm) zur Železná panna (Eiserne Jungfrau)Jihočeské muzeum (Südböhmisches Museum)Pferdeeisenbahnmuseum (Muzeum koněsprěžky)GalerienBudweiser BrauereiUmgebung von České BudějoviceHluboká nad Vltavou (Frauenberg)Zámek Ohrada (Jagdschloss Zwinger)Holašovice (Holaschowitz)Třeboň(Wittingau)Masarykovo náměstí (Masaryk-Platz)Zámek (Schloss)Kostel sv. Jiljí a augustiánský klášter (St.-Ägidius-Kirche und Augustinerkloster)Schwarzenberská Knížecí Hrobka (Schwarzenberggruft)Umgebung von TřeboňChlum u Třeboně (Chlumetz)České Velenice (Böhmzeil)Nové Hrady (Gratzen)Dobrá Voda (Brünnl)Žumberk (Sonnberg)Trhové Sviny (Schweinitz)Žižka-Denkmal (Památník Jana Žižky)Jindřichův Hradec, Slavonice und TelčJindřichův Hradec (Neuhaus)Zámek (Schloss)Dům gobelínů (Gobelinhaus)Muzeum Jindřichohradecka (Museum Jindřichův Hradec)Muzeum fotografie a moderních obrazových médií (Museum für Fotografie und moderne Bildmedien)Kirchen und TürmeUmgebung von Jindřichův HradecKamenice nad Lipou (Kamenitz an der Linde)Červená Lhota (Wasserschloss Rotlhota)Česká Kanada – Böhmisch KanadaNová Bystřice (Neubistritz)NeumühlHrad Landštejn (Burg Landstein)Slavonice (Zlabings)Zámek Český Rudolec (Schloss Böhmisch Rudoletz)Dačice (Datschitz)Telč (Teltsch)Tábor, Písek und UmgebungTábor (Tabor)Stará Radnice (Altes Rathaus)Bechyňská brána a Hrad Kotnov (Bechyně-Tor und Burg Kotnov)Klášter Klokoty (Kloster Klokoty)Umgebung von TáborChýnov (Chejnow)Hrad Choustník (Burg Chaußnik)Soběslav (Sobieslau)Týn nad Vltavou (Moldautein)Bechyně (Bechin)Milevsko (Mühlhausen)Písek (Pisek)Prácheňské muzeum (Prachiner Museum)Kamenný most (Steinbrücke)KirchenMěstská elektrárna (Elektrizitätswerk)Umgebung von PísekAlbrechtice nad Vltavou (Albrechtitz)Vodňany (Wodnian)Zámek Kratochvíle (Schloss Kurzweil)Helfenburk (Helfenburg)Husinec (Husinetz)Strakonice (Strakonitz)Blatná (Platten)Orlík-Stausee (Orlícká přehradní nádrž)Hrad Zvíkov (Burg Klingenberg)Zámek Orlík nad Vltavou (Schloss Worlik)Památník Lety (Gedenkstätte Lety)Český Krumlov und die Lipno-RegionČeský Krumlov (Böhmisch Krumau)Náměstí Svornosti (Platz der Eintracht)Entlang der HorníEgon Schiele Art CentrumMoto muzeum (Motorradmuseum)Pohádkový dům (Märchenhaus)Wax Museum (Wachsfigurenmuseum)Muzeum Vltavínů (Moldavitemuseum)SynagogeMuseum Fotoatelier SeidelKláštery (Minoriten- und Klarissenkloster)Budějovická brána (Budweiser Tor)Port 1560 – Pivovar Český Krumlov (Kunst- und Kulturzentrum)Schlossturm und BurgmuseumSchlosstheaterStälleSchlossgartenUmgebung von Český KrumlovZlatá Koruna (Goldenkron)Dívčí Kámen (Maidstein)Kleť (Schöninger)Bujanov (Angern)Rožmberk nad Vltavou (Rosenberg)Die Lipno-RegionVyšší Brod (Hohenfurth)ZisterzienserklosterČertova stěna (Teufelswand)Lipno nad Vltavou (Lippen)Frymburk (Friedberg)Vítkův Kámen (Burgruine Wittinghausen)Černá v Pošumaví (Schwarzbach)Horní Planá (Oberplan)Šumava, der BöhmerwaldPrachatice (Prachatitz)Volary (Wallern)Stožec (Tusset)Nová Pec (Neuofen)Zvonková (Glöckelberg) und Aussichtsturm MoldaublickLenora (Eleonorenhain)Boubínský prales (Kubany-Urwald)Kubova Huť (Kubohütten)Vimperk (Winterberg)Zadov-ChuráňovKvilda (Außergefild)Modrava (Mader)Antýgl (Antiegl)Srní (Rehberg)Kašperské Hory (Bergreichenstein)Hrad Kašperk (Burg Karlsberg)Hartmanice (Hartmanitz)Dobrá Voda (Gutwasser)Sušice (Schüttenhofen)Hrad Rabí (Burg Rabí)Hrad Velhartice (Burg Welhartitz)Železná Ruda (Markt Eisenstein)Zwischen Železná Ruda und NýrskoNýrsko (Neuern)Hrad Klenová (Burg Klenau) und UmgebungKlatovy(Klattau)Nachlesen & NachschlagenGeschichteAnreise und Verkehrsmittel vor OrtEssen und TrinkenÜbernachtenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungBarrierefreiheitDiplomatische VertretungenEinkaufenElektrizitätFeiertageFußgängerGeld und GeldwechselHausnummernHaustiere/HundeInformationKlimaKriminalitätLGBTQ+LiteraturÖffnungszeitenPolizeiPostProstitutionReisedokumenteTelefonierenToilettenZeitZollbestimmungenEtwas TschechischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Budweiser – der SchutzmarkenstreitDie Schwarzenberg: Könige des Böhmerwaldes, der Stoff für eine FamiliensagaNaturparadies TřeboňskoWas Kojákovice mit Nebraska zu tun hatVon grünen Schnäpsen und grünen FeenVon Hus, Žižka, den Taboriten und PikardenDamoklesschwert TemelínVon böhmischen Dörfern und der BohemeWas eine Stadt erträgt: Kateřina Šedás „Unes-Co“-ProjektEgon Schiele in Krumau – vom Ausgebürgerten zum AushängeschildMit dem Kanu die Moldau entlangDie Weiße Frau von RožmberkAdalbert Stifter – Langweiler oder Meistererzähler?Zum höchsten Berg und zum letzten Bären – Wanderungen von Nová Pec in den Nationalpark ŠumavaVerschwundene OrtschaftenOperation SteinKarel Klostermann und der Rankl SeppHeiße Ware – Rotköpfe aus SušiceDer Böhmerwald – ein bedrohtes ParadiesLeben zwischen Plattenbau und DatschaDer Bekannteste aller Tschechen – der brave Soldat ŠvejkVáclav Havel – vom Dichter zum Präsidenten und zurückTschechien in ZahlenVon Hrabal zu Topol – Tipps für die ReiselektüreSieben Fälle, sieben Fallen: die hohen Hürden beim TschechischlernenSgraffito-Technik – die Kratzkunst der Renaissance
Kartenverzeichnis
České Budějovice, Třeboň und UmgebungČeské Budějovice (Böhmisch Budweis)Třeboň (Wittingau)Jindřichův Hradec, Slavonice, Telč und UmgebungJindřichův Hradec (Neuhaus)Slavonice (Zlabings)Telč (Teltsch)Tábor, Písek und UmgebungTábor (Tabor)Bechyně (Bechin)Písek (Pisek)Český Krumlov und die Lipno-RegionČeský Krumlov (Böhmisch Krumau)BöhmerwaldPrachatice (Prachatitz)Klatovy (Klattau)ZeichenerklärungSüdböhmen - Übersicht
Gabriele Tröger & Michael Bussmann
Gabriele Tröger (geb. 1972 in Arzberg/Fichtelgebirge) und Michael Bussmann (geb. 1967 in Esslingen) lebten acht Jahre lang in Prag und erkundeten von dort auf zig Reisen das ganze Land. Heute haben sie ihre Basis in Berlin, sind aber noch immer fast jedes Jahr in Tschechien unterwegs. Wenn sie zwischen all ihren Recherchen Zeit übrig haben, bloggen sie auf hierdadort.de.
Es ist schon eine Weile her, da brach der Sozialismus zusammen. Der Eiserne Vorhang wurde durchlässig und die Tschechoslowakei zum exotischen Reiseziel - zumindest für alle, die aus dem Westen kamen. Vieles war damals spannend, manches gewöhnungsbedürftig und einiges nicht immer ganz lecker. Auch auf dem südböhmischen Land. Wir ließen uns zähen Lendenbraten vor den Latz knallen. Ärgerten uns über die falschen Rechnungen der Kellner. Wir zerflossen in Hotelzimmern mit nicht zu drosselnden Heizungen. Und fürchteten uns bei Verkehrskontrollen vor der Polizei, die uns zu schröpfen versuchte.
Das Land ist in den letzten beiden Jahrzehnten ein anderes geworden, und auch Südböhmen erlebte seit dem EU-Beitritt Tschechiens einen erfreulichen Wandel hin zu einer Genussregion mit facegelifteten Städtchen und guter touristischer Infrastruktur. Aus Buckelpisten wurden aalglatte Sträßchen. Räudige Palais erblühten zu prachtvollen Anwesen, verwaist-graue Marktplätze sind nun fröhlich-bunte Treffpunkte. In stimmungsvollen Bio-Landgasthöfen essen wir feinste Filetsteaks von glücklichen Rindern, die Kellner haben zu lächeln gelernt. Und hier und da schenken nun Minibrauereien feinste Handwerkerbiere aus. Für sein flüssiges Gold war Böhmen ja schon immer bekannt. Ein Jammer nur, dass die urig-rustikalen Bierpinten von einst zunehmend verschwinden. Früher war eben doch nicht alles schlechter ...
Orientiert in Südböhmen
Die Region im Profil
Südböhmen ist ...
Viele Orte Südböhmens waren bis 1945 rein deutschsprachig besiedelt oder die deutschsprachige Bevölkerung stellte die Mehrheit. Daher hatten einst nahezu alle Ortschaften auch einen deutschen Namen. Budweis ist z. B. noch heute weltweit unter seinem deutschen Namen bekannter als unter seinem tschechischen. Im Buch wird neben dem tschechischen Ortsnamen auch der deutsche genannt.
Stichwort UNESCO-Welterbe: Auf der begehrten Welterbeliste der UNESCO stehen im Reisegebiet Český Krumlov, Holašovice und Telč.
... eine kleine Region in einem kleinen Land.
Südböhmen (Jihočeský kraj) befindet sich im äußersten Südwesten Tschechiens an der Grenze zu Österreich und Deutschland und ist eine von 14 regionalen Gebietskörperschaften des Landes. Mit 10.057 km2 ist die Region in etwa halb so groß wie Hessen. Größte Stadt ist České Budějovice (Budweis) mit rund 97.000 Einwohnern. Südböhmen ist dünn besiedelt. Liegt die Bevölkerungsdichte im Landesdurchschnitt bei 133 Einwohnern je Quadratkilometer (in Deutschland 233), sind es in Südböhmen nur 63 Einwohner je Quadratkilometer.
... ein Idyll.
Südböhmen präsentiert sich hügelig bis gebirgig. Höchste Erhebung ist der Plöckenstein (Plechý), der auf 1378 m ü. d. M. ansteigt. Der Plöckenstein liegt im Böhmerwald (Šumava), dem mit 1686 km2 größten Landschaftsschutzgebiet Tschechiens. 680 km2 davon sind gar Nationalpark.
Auch wenn der viel besungene Böhmerwald in seinen Höhen vom Borkenkäfer arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist er immer noch eine bukolische Welt - mit rauschenden Flüssen, grünem Weideland und tiefen Fichten- und Kiefernwäldern. Südböhmen ist aber weit mehr als der Böhmerwald. Die Region prägen ebenso unendliche Teichlandschaften, sanftes Hügelland und verzweigte Stauseen. Nicht nur Touristen gefällt es hier, auch Elche und Wölfe durchstreifen die Wälder wieder.
... voll von Geschichte und Geschichten.
So vielfältig die Landschaft, so abwechslungsreich ist auch die Geschichte Südböhmens. Sie erzählt vom hiesigen Goldrausch, der lange vor jenem im weit entfernten Alaska für Aufregung sorgte. Von den Adelsgeschlechtern der Eggen-, Rosen- und Schwarzenberg, die mächtige Burgen und Dornröschenschlösser hinterließen. Von den Hussiten, die sich von hier aufmachten, um Europa in Atem zu halten. Und von den Deutschböhmen, die hier einst ansässig waren. Es kann vorkommen, dass Sie als Wanderer urplötzlich vor einem Kreuz im Wald stehen, das an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnert und heute das einzige Überbleibsel einer verschwundenen Ortschaft ist. Lost Places gibt es viele, nicht nur der Vertreibung der Deutschen wegen. Sie zeugen von der Enteignung des Adels, von der Säkularisierung der Klöster und vom Untergang des Sozialismus.
... nicht nur die Unschuld vom Lande.
Südböhmen ist alles andere als böhmerwäldlerisch-hinterwäldlerisch, präsentiert sich in Teilen sogar ausgesprochen urban und hip. Wer das nicht glauben will, schaut sich z. B. einmal ausgiebig in Budweis um. Staunt dort über bemerkenswerte Kunst im öffentlichen Raum, lässt die Sau raus in einem Studentenclub oder trinkt ein Craft Beer in einer Hipsterbar.
Jung und stylish kommt auch die Kleinstadt Tábor daher. Immer mehr Boutiquehotels, niveauvolle Restaurants und spannende Concept Stores eröffneten dort in den vergangenen Jahren. Und jährlich werden es mehr.
Unsere Standortempfehlungen
České Budějovice: Die Hauptstadt Südböhmens. Lebendig, jung, mit bester touristischer Infrastruktur. Wer ohne Auto anreist, kommt von Budweis spielend auch mit Bus oder Zug in viele Ecken Südböhmens.
Tábor: Idealer Standort zur Erkundung des Nordens Südböhmens wie z. B. der Region um den Orlík-Stausee.
Jindřichův Hradec: Natürliche Perle, die nur wenige ausländische Touristen sieht. Von hier lassen sich die wunderhübschen, ebenfalls als Standort zu empfehlenden Kleinstädte Třeboň,Telč und Slavonice erkunden. Gleichzeitig liegt das Naturparadies Böhmisch Kanada vor der Haustür.
Frýmburk: Schönster Ort am Lipno-Stausee. Gute Unterkünfte, gute Restaurants und gute Verbindungen (selbst eine Autofähre ans andere Ufer gibt es) - was will man mehr?
Modrava: Wer ausschließlich zum Wandern in den Böhmerwald kommt, wohnt am besten auf der Hochebene von Modrava. In der Nebensaison herrscht herrliche Ruhe, im Sommer kann es aber trubelig werden. Winters wie sommers schmeckt das Bier der Mikrobrauerei Lyer vor Ort - dort kann man auch unterkommen.
Kašperské Hory: Mehr Dorf als Städtchen und dank guter Unterkünfte und Restaurants ein prima Ausgangspunkt zur Erkundung der westlichen Hälfte des Böhmerwaldes.
Český Krumlov: Das Welterbestädtchen ist einfach nur malerisch. Wer sich hier einmietet, sollte aber wissen, dass der Ort seine Seele an den Tourismus verkauft hat.
Schloss, Burg, Lost Village
Sightseeing in Südböhmen
Zeitgenössische Kunst gucken kann man nicht nur in den Galerien von Budweis. Die alljährlich stattfindende Skulpturenausstellung „Umění ve městě“ („Kunst in der Stadt“, umenivemeste.cz) bespielt im Sommer die Straßen und Plätze diverser Orte Südböhmens.
Nicht vergessen: Das Gros aller Museen hat montags geschlossen!
Aschenbrödel und Schlossgeister
Kein Wunder, dass die Tschechoslowakei für ihre Märchen- und Kinderfilme mit Zwergen, Burgfräuleins, Rittern und Gespenstern so berühmt war - wo sonst findet man so viele geeignete Kulissen? Kaum ein Hügel ohne Burgruine, kaum eine Stadt ohne Schloss und kaum ein altes Gemäuer, über das es keine gruselige Legende zu erzählen gäbe. Märchen-, Schlösser- und Burgenfreaks könnten ganze Jahre in Südböhmen verbringen, wären viele Anlagen nicht verfallen, in Privatbesitz oder zweckentfremdet. Auf jeden Fall einen Ausflug wert sind die Burgen Zvíkov (thront über dem Orlík-Stausee) und Rabí (Ritterfest im Sommer) sowie die Renaissanceschlösser von Český Krumlov (das zweitgrößte des Landes), Jindřichův Hradec (das drittgrößte des Landes) und Telč (überaus prächtige Säle). Weitere Publikumsmagneten sind die Märchenschlösser Hluboká nad Vltavou (in Tudorgotik-Optik) und Červená Lhota (mit Wasserschlosscharakter).
Orte wie aus dem Bilderbuch
Südböhmen besitzt nicht nur bizarre Burgruinen und prächtige Schlösser, sondern auch eine Vielzahl überaus pittoresker Städte, Städtchen und Dörfer, die das historische Erbe widerspiegeln - die einen im Stil der Renaissance mit einem Hauch von Italien, andere in barocker Puppenstubenmanier. Drei davon haben es sogar auf die Welterbeliste der UNESCO geschafft: das faszinierende, wenn auch überlaufene Český Krumlov mit seinem Wirrwarr aus Giebeln, Erkern, Laubengängen und Zinnen, außerdem Holašovice, ein Vorzeigedorf mit Weiher und fotogenen Gehöften, und das perfekt erhaltene Renaissancestädtchen Telč. Weniger bekannt, aber ebenfalls überaus schön sind Slavonice und Třeboň.
Kunst & Co - unsere Tipps
Südböhmische Aleš-Galerie: Am Hauptsitz in Budweis zeigt sie unter anderem sehenswerte gotische Kunst, in ihrer Dependance beim Schloss Hluboká nad Vltavou spannende temporäre Ausstellungen.
Museum für Fotografie in Jindřichův Hradec: Es ist in einem ehemaligen Jesuitenkolleg untergebracht und präsentiert nicht nur eine interessante Dauerausstellung, sondern immer wieder auch sehr niveauvolle Wechselausstellungen.
Museum im Schloss Kamenice nad Lipou: Hinter dem ansprechenden Stadtmuseum steckt das Kunstgewerbemuseum in Prag, das hier allerlei hübsche Dinge aus dem 19. und 20. Jh. zeigt.
Egon Schiele Art Centrum in Český Krumlov: Es ist dem großen, jung verstorbenen Expressionisten gewidmet, der hier weilte, als der Ort noch Krumau hieß.
Museum Fotoatelier Seidel in Český Krumlov: Auch dieses Museum können wir Ihnen ans Herz legen. Hier dreht sich alles um die deutschböhmische Fotografenfamilie Seidel, die als Bildchronist des Böhmerwaldes bekannt wurde.
Burg Klenova: Auf der Burg wird tschechische Kunst des 20. Jh. gezeigt.
Katakomben in Klatovy: Kein Museum im eigentlichen Sinn, sondern eine gruselige Ausstellung von ca. 30 Mumien in der Krypta der Kirche am Marktplatz.
Die besten Regionalmuseen
Südböhmisches Museum in Budweis: Es besitzt einen enormen Fundus und zeigt Exponate aus allen Epochen.
Prachiner Museum in Písek: Es gedenkt auch der Goldgräber von einst.
Böhmerwaldmuseum in Kašperské Hory: Spannendste Exponate: die Totenbretter mit deutschsprachigen Erinnerungstexten.
Hussitenmuseum in Tábor: Im alten Rathaus. Im Gebäude befindet sich auch eine Galerie mit tschechischer Kunst des 17. bis 20. Jh.
Verschwundene Orte, verschwundenes Leben
Neumühl: Von Neumühl, einem einst idyllischen Zehn-Häuser-Dorf, existieren heute nicht mehr als ein paar Fundamente. Nahebei sieht man ein rekonstruiertes Teilstück des Eisernen Vorhangs.
Glöckelberg: Kirche, Friedhof und das Messnerhaus sind die einzigen Überbleibsel der einstigen 753-Einwohner-Gemeinde Glöckelberg. Ein stiller Ort in der Lipno-Region, der nachdenken lässt.
Bergsynagoge in Hartmanice: Die kleine Dorfsynagoge beherbergt eine spannende Ausstellung zum einstigen deutsch-jüdisch-tschechischen Leben.
Sport & Spaß
Südböhmen aktiv
Tschechen sind sportverrückt und außerdem überaus naturverbunden. In Massen bevölkern sie in den warmen Monaten die Rad- und Wanderwege und im Winter die Loipen und Skilifte des Böhmerwalds.
Sportequipment wie Fahrräder (auch E-Bikes) oder Skier kann vielerorts geliehen werden, Verleiher werden in den Ortskapiteln aufgeführt.
Radfahren und Wandern
Weite Wälder, weite Felder. Zum Radfahren und Wandern laden v. a. die Třeboňer Teichlandschaft und Böhmisch Kanada ein, aber auch der Böhmerwald, der vielerorts noch nichts von seinen verwunschenen Reizen verloren hat, die Adalbert Stifter (1805-1868) in seinem literarischen Werk verewigte. Da die Tschechen selbst mit Begeisterung per pedes oder Rad ihre Heimat erkunden, sind die Wege bestens markiert.
Die schönsten Radwege verlaufen entlang der Flusstäler, die schweißtreibendsten im Böhmerwald. Sie können auch per Rad anreisen, etwa auf dem Fernradwanderweg Prag-Wien, der durch Südböhmen führt. Mehr Tipps und Infos zum Radfahren finden Sie ab Link.
Zum Nationalsport wurde Wandern während der sozialistischen Ära (außerhalb des eigenen Landes konnte man ja nicht viel erkunden). Dementsprechend durchziehen das Land perfekt markierte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 40.000 km. In den letzten Jahren kamen im Böhmerwald zahlreiche grenzüberschreitende Wege hinzu. Mehr Infos zum Wandern auf Link.
Auf, am und im Wasser
Überall im Reisegebiet findet man Stauseen oder Teiche mit Badestränden. Die schönsten sind im Reiseteil aufgeführt. Der Big Name darunter ist der 45 km lange und bis zu 4 km breite Lipno-Stausee, den man als „Böhmische Riviera“ vermarktet. Hier kann man segeln und surfen oder einfach nur faul am Strand liegen.
Weitaus populärer als Segeln oder Surfen ist Wasserwandern. Es gibt kaum eine schönere Art, Südböhmen zu erleben, als mit dem Kanu oder Kajak auf seinen Flussläufen. Es lassen sich gar mehrtägige Touren unternehmen, bei denen in der Regel auf Campingplätzen übernachtet wird. Doch Achtung: Absolute Ruhe im Idyll sollte man nicht erwarten. Der Paddelspaß wird von vielen jungen Grüppchen oft als eine Art „Party auf dem Wasser“ aufgefasst, bei der ordentlich getankt wird. Zu den beliebtesten Paddelstrecken gehören die Moldau (Vltava) zwischen Vyšší Brod und České Budějovice, die Lužnice südlich von Třeboň und zwischen Soběslav, Tábor und Bechyně sowie die Otava von Sušice über Písek bis zum Orlík-Stausee. Kanu- und Kajakverleiher finden Sie u. a. in Lenora, Vyšší Brod, Český Krumlov, Strakonice, Rožmberk, Tábor, Bechyně, Sušice und Suchdol nad Lužnicí.
Auch Angeln ist Volkssport in Böhmen. Die Teiche und Flüsse Südböhmens bieten beste Möglichkeiten. Überall sieht man Fliegenfischer in den Flussläufen stehen und ihre Flugangeln schwingen. Zu den dicken Fischen, die man an Land ziehen kann, gehören u. a. Forellen, Äschen, Karpfen, Hechte, Zander, Saiblinge und Welse. Informationen zu Angellizenzen, Schonzeiten etc. erhält man unter rybsvaz.cz oder man entnimmt sie den Regionalbroschüren des tschechischen Anglerverbands (Český rybářský svaz), die meist auch in deutscher Sprache bei den örtlichen Touristeninformationen erhältlich sind.
Auf dem Platz
Sie möchten Golf spielen? Kein Problem, in Südböhmen gibt es mehrere Plätze. Die schönsten sind im Reiseteil aufgelistet. Sie befinden sich bei Nová Bystřice, Český Krumlov, Písek, Hluboká nad Vltavou, Tábor und Bechyně. Die Greenfees sind erschwinglich.
Oder Tennis? Der weiße Sport ist äußerst populär. Wie sollte es auch anders sein in einem Land, das Ivan Lendl, Martina Návratilová, Karolina Plíšková oder Tomáš Berdych hervorgebracht hat? Tennis kann man in jedem größeren Ort spielen.
Hoch zu Ross
Entlang der Flussläufe oder durch verwunschene Wälder - Ausritte werden im Reisegebiet vielerorts angeboten. Adressen finden Sie u. a. in den Kapiteln zu Český Krumlov, Písek, Bechyně, Slavonice und Klatovy.
Tiefer Fall
Lust auf Adventure? Am Orlík-Stausee, nahe der Hrad Zvíkov, wird Bungee-Jumping angeboten.
Im Schnee
Die Areale für den alpinen Skisport sind selbstverständlich nicht so anspruchsvoll wie in der Schweiz oder in Österreich, da die Gipfel auch nur Höhen von 1300 m erreichen. An die 60 km Pistenlänge bringen dennoch alle Skiareale der Region zusammen. Und das Ganze ist erheblich billiger als in der Schweiz. Die drei größten Skigebiete im Böhmerwald sind Kramolín, Zadov-Churáňov und Železná Ruda/Špičák. Daneben laden Loipen zum Langlauf ein. Über alle Skigebiete des Landes informiert die Seite holidayinfo.cz.
Braten & Bier
Südböhmen kulinarisch
In Tschechien trinkt man angeblich nicht zum Essen, sondern man isst zum Trinken. So ist für viele Tschechen nicht die Qualität der Küche der ausschlaggebende Punkt, sondern die des gezapften Bieres. Aber keine Sorge, in Südböhmen kann man auch hervorragend dinieren - und nicht nur Braten, Kloß & Soß’.
Mehr zur böhmischen Küche und dem hiesigen Bier finden Sie ab Link.
Böhmische Küche einst ...
Die handfeste, kräftige Kost aus Böhmen hatte während der k.-u.-k.-Monarchie einen nahezu legendären Ruf. In jedem Wiener Haushalt, der etwas auf sich hielt, stammte die Köchin aus Böhmen. Jenen Kochkünstlerinnen verdankt die viel gerühmte Wiener Cuisine bis heute so manche Spezialität, man denke nur an Palatschinken. Doch die Rezepte der böhmischen Kultköchinnen, die mit besten Zutaten, frischen Kräutern und extravaganten Gewürzen Köstlichkeiten zauberten, wurden während der sozialistischen Ära ad acta gelegt und am heimischen Herd vergessen. Das häusliche Kochen erstarb, da über 90 % der Frauen berufstätig waren. Und wie die Küchenchefs die Gerichte zuzubereiten hatten, war bis ins Kleinste staatlich verordnet, damit der Kategorisierung der Restaurants Genüge getan werden konnte. Wer die Einheitsküche verfeinern wollte, dem drohte Strafe. Noch heute liegt die Ausbildung junger Köche zuweilen in den Händen jener, die selbst zu Zeiten der nationalen Einheitsküche in die Lehre gingen.
... und heute
Zum Glück aber nicht nur - zunehmend rücken junge, kreative Köche nach, die sich einerseits auf die hervorragenden alten Rezepte besinnen und andererseits versuchen, die böhmischen Standards mit neuen Ideen aufzupeppen. So leuchten über Prag mittlerweile schon die ersten Michelin-Sterne, und auch auf dem Land gibt es mehr und mehr Restaurants mit innovativer, qualitätsbewusster Küche. Manche verfügen über eine eigene Räucherei, andere arbeiten mit Biofarmen oder Züchtern edler Rinderrassen wie Charolais oder Angus zusammen. Ohnehin sind Bioprodukte gefragt. Wer es sich in Tschechien leisten kann, kauft „bio“ - angefeuert durch vergangene Lebensmittelskandale. Mittlerweile werden 16 % der landwirtschaftlichen Flächen des Landes ökologisch bewirtschaftet, das ist prozentual mehr als in Deutschland.
Kein Hopfen und Malz verloren
Am Bier führt in Böhmen kein Weg vorbei, schließlich kommt der Welt bester Gerstensaft aus diesen Landen. In den einfachen, rustikalen pivnices schmeckt er besonders gut. Schulter an Schulter sitzt man hier und erfährt spätestens beim dritten Glas die Lebensgeschichte des Nebenmanns. Das tschechische Grundnahrungsmittel Nr. 1 enthält übrigens weniger Alkohol als deutsches Bier - den bekannten Krug zu viel trinkt man dennoch. Wer nicht nur wissen will, wie das Bier ins Glas, sondern auch, wie es ins Fass kommt, kann sich im Rahmen diverser Führungen, u. a. in den Brauereien Budvar in Budweis oder Regent in Třeboň, schlaumachen. Auch eröffnen in allen Winkeln des Landes Mikrobrauereien (minipivovar), die handgemachte Craft-Biere ausschenken - im Buch bzw. vor Ort werden Sie auf so einige stoßen. Manche haben nur einen Verkauf angegliedert. Andere schenken im hauseigenen Restaurant aus, wiederum andere haben gar ein Hotel dabei - besonders praktisch. Es macht Spaß, auf Bierentdeckungstour zu gehen, bei Fahrten über Land hier und da ein Fläschchen einzukaufen und am Abend zu degustieren. Auch die Preise stimmen immer fröhlich - im Vergleich zu den völlig überzogenen Craft-Beer-Preisen der deutschen Großstädte sind die in Böhmen mehr als fair.
Nicht zu spät kommen!
Die Hauptmahlzeit nehmen die Tschechen mittags ab 11 Uhr ein. In den meisten restaurace werden dann preiswerte Tagesgerichte angeboten. Falls Sie keine Tageskarte bekommen (meist nur in tschechischer Sprache), fragen Sie nach den Tagesangeboten (denní nabídky). Abends wird ebenfalls früh gegessen. In Dorfkneipen schließt die Küche oft schon gegen 20.30 Uhr, ansonsten ist um 22 oder 23 Uhr Zapfenstreich.
Was man sonst noch wissen sollte ...
Die Preisangaben im Buch beziehen sich auf Hauptgerichte (Hg.). Beilagen müssen, von den Tagesgerichten abgesehen, oft separat bestellt werden. Die Grammangaben vor Fleisch-, Fisch- und selbst Pastagerichten, die man auf manchen Karten noch findet, sind Relikte aus sozialistischer Zeit. Beim Bezahlen wird oft die Frage gestellt: „Karta nebo hotovost?“ („Mit Karte oder bar?“) Als Trinkgeld gibt man 5-10 %, in touristischen Lokalen wird es oft automatisch berechnet.
Was Familien glücklich macht
Südböhmen mit Kindern
Nach Südböhmen mit der ganzen Familie? Kein Problem, langweilig wird es hier bestimmt nicht. Sind Ihre Kids noch ganz klein, empfiehlt sich die Mitnahme eines Buggys mit breiten Reifen. Damit tut man sich leichter auf dem Kopfsteinpflaster der mittelalterlichen Stadtkerne.
Übrigens: In vielen Hotels wohnen Kinder bis 12 Jahre kostenlos.
So richtig Action
Baumwipfelpfad: Auf dem Berg Kramolín bei Lipno nad Vltavou gibt es einen Baumwipfelpfad und einen Hochseilgarten. Hinauf geht es mit dem Sessellift, zurück kann man auf einer Sommerrodelbahn den Buckel hinunterrutschen.
Ins Innere der Erde: Bei Chýnov können Sie mit Ihren Kids eine Höhle mit bizarren Kalksteinformationen erkunden, in Slavonice, Telč und Tábor in alte Kellergewölbe absteigen. Spannend ist auch der Besuch des Grafitbergwerks bei Český Krumlov. Ausgerüstet mit Berglampen geht es dort ins Innere der Erde.
Hopsárium: Großer Indoor-Familienspielplatz in Lipno nad Vltavou (hopsarium.cz), der Familiendestination schlechthin. Im Mittelpunkt steht, man ahnt es, ein Hüpfhaus. Außerdem wartet hier ein aufgeblasenes Känguru, das Kinder in seinen Beutel nimmt. Weitere Attraktionen sind eine Kletterwand, ein fliegendes Schiff und ein Verkehrsspielplatz.
Aussichtsturm auf dem Klet’: Aussichtstürme gibt es viele in Südböhmen. Der hier aber ist etwas Besonderes: Zum Turm geht es mit der Seilbahn, danach kann man mit einem Roller zu Tale jagen.
Tiere gucken
Zoo Hluboká: Der neben einem prächtigen Jagdschloss gelegene Zoo ist der größte Südböhmens, über 2000 Tiere auf 6 ha Fläche. Spezialisiert ist der Zoo auf gefährdete Tiere Tschechiens und Mitteleuropas, aber auch Nilkrokodile und ein Sibirischer Tiger sind zu sehen.
Wolfslehrpfad bei Srní: In den Höhen des Böhmerwalds führt ein hölzerner Steg in ein Wolfsgehege. Eine Sichtungsgarantie gibt es zwar nicht. Die Wahrscheinlichkeit, einen Wolf zu sehen, ist aber höher als in freier Wildbahn.
Rothirschgehege bei Kvilda: 12 Tiere leben in diesem Gehege, durch das ein 2,5 km langer Lehrpfad vorbei an Beobachtungstürmen führt.
Ins Museum
Tschechien besitzt gefühlt die weltweit höchste Dichte an Marionettenmuseen und (eher kitschigen als schaurigen) Gespensterkellern. So gibt es in den meisten Städten Südböhmens mindestens ein Museum, das Kinder mehr als deren Eltern anspricht.
Český Krumlov: In der mit Abstand touristischsten Stadt im Reisegebiet steht ein Märchenhaus mit mehr als 300 Marionetten, ein Wachsfigurenmuseum mit 55 steifen Gestalten (darunter Michael Jackson) und dazu die interaktive Ausstellung „Historisches Spielzimmer“ in den Krumauer Klöstern, wo Kinder dem Mittelalter ganz nahe kommen. So können die Kleinen dort Elixiere im alchemistischen Labor mixen oder sich in Prinzessinnen oder Ritter verwandeln.
Tábor: Auch diese Bilderbuchstadt bietet viel für Kinder, nämlich ein Schokoladen- und Marzipanmuseum, einen Gespensterkeller und ein Lego-Museum. Das Táborer Hussitenmuseum richtet sich in Teilen ebenfalls an Kinder.
Prachatice: Im dortigen Marionetten- und Zirkusmuseum wird die Geschichte des tschechischen Marionettentheaters und des Zirkus erzählt.
Písek: In einer ehemaligen Mälzerei befindet sich heute der größte Familienerlebnisraum des Landes.
Motorräder und Autos: Für Eltern mit technikbegeisterten Kindern gibt es in Südböhmen eine ganze Reihe von Motorrad- und Automuseen, u. a. in Kašperské Hory, Nová Bystřice und Železná Ruda.
Ins und aufs Wasser
Die meisten Familien, die einen Badeurlaub in Südböhmen planen, steuern direkt den Lipno-Stausee an. Man kann aber auch anderswo baden. Viele Städtchen Südböhmens haben einen nahen Badeteich mit Liegewiese, größere oft einen Aquapark. Oder blättern Sie einfach zwei Seiten zurück. Unter der Überschrift „Auf, am und im Wasser“ geben wir ein paar Tipps zum Wasserwandern, ein Megaabenteuer für Kinder! Infos zum Baden und Wasserwandern auch bei den jeweiligen Orten im Buch.
Kapitän spielen: Schifffahrten lassen sich ebenfalls auf dem Lipno-Stausee, bei Týn nad Vltavou oder von Budweis zum Schloss Hluboká nad Vltavou unternehmen. Auch über den Stadtteich von Třeboň werden Touren angeboten. Wer mit dem Linienschiff über den Orlík-Stausee tingelt, kann unterwegs Burg Zvíkov und Schloss Worlík besichtigen - wetten, das gefällt auch Ihren Kindern oder Enkeln?
Unterwegs in Südböhmen
České Budějovice und Třeboň
Zwei beneidenswert hübsche Städte: Das große Budweis steht für Bier, für Kunst und für junges Leben, das überschaubare Třeboň für Fisch und pittoreske Kleinstadtatmosphäre.
Hinweis für Wanderer und Radfahrer: Wer längere Touren plant, sollte an Proviant denken. Die touristische Infrastruktur in den Dörfern und Städten außerhalb von Třeboň und Budweis steckt oft noch in den Kinderschuhen.
Die 97.000-Einwohner-Stadt České Budějovice, das alte Böhmisch Budweis, ist das industrielle, wirtschaftliche und administrative Zentrum Südböhmens - mit allem, was dazugehört. Die meisten Touristen kommen für einen Tagesausflug aus dem nahe gelegenen Český Krumlov oder sind auf der Durchreise. Es lohnt sich aber, länger zu bleiben. Die Moldaustadt hat Geschichte nicht nur faustdick hinter den Ohren, was man ihr deutlich ansieht, sondern präsentiert sich mit vielen Studenten und Galerien ganz im zeitgemäßen Kleid.
Die Gegend rund um České Budějovice ist landwirtschaftlich geprägt. Dörfer liegen wie Streuobst zwischen den Hügeln. In einigen davon fallen Gehöfte im typischen Bauernbarockstil ins Auge: Niedrige Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind dabei u-förmig um einen Hof angelegt. Zur Straßenseite hin besitzen sie zwei schmucke, z. T. mit Stuck verzierte Giebelfassaden, dazwischen befindet sich das Tor.
Eine heitere Note durchzieht auch die Landschaft, die sich rund um das Städtchen Třeboň erstreckt: Teiche, in denen sich die Wolken spiegeln, Kanäle, Moore, sanftes Hügelland und ausgedehnte Wälder. Viele Straßen sind Alleen, zuweilen führen sie holprig über Teichdämme hinweg, hie und da wirken sie fast wie Stege. Im Sommer sieht man unter Schatten spendenden, jahrhundertealten Eichen Aprikosen- und Beerenverkäufer. Die Gegend ist ein Eldorado für Naturliebhaber, unzählige Wander- und Radwanderwege stehen zur Verfügung.
Was anschauen?
Budweis: Die südböhmische Metropole ist mit entspanntem Leben erfüllt und obendrein auch noch ganz schön hübsch. Hier kann man sich gut und gerne ein, zwei Tage umherspülen lassen, die historischen Laubenhäuser in den Straßen anstaunen, am bunten Marktplatz ein Käffchen trinken und später ein paar Biere in den zahlreichen Kneipen. Überhaupt Bier! Das Bier der Budweiser Brauerei ist weltbekannt, bei einer Führung erfährt man viel über die traditionsreiche Braustätte. Aber das Budweiser ist nicht das einzige Bier, das vor Ort gebraut wird. Es gibt mehrere Mikrobrauereien, die ebenfalls einen verdammt guten, wenn nicht gar besseren Gerstensaft zaubern.
Außerdem ist České Budějovice für seine zahlreichen Galerien bekannt. Im Sommer begibt sich die Kunstszene gar nach draußen auf die Straßen und Plätze.
Schloss Hluboká nad Vltavou: Ein Märchenschloss im Stil der Tudorgotik und eines der meistbesuchten Schlösser des Landes. In der dazugehörigen Reitschule zeigt heute die südböhmische Aleš-Galerie oft spannende temporäre Ausstellungen.
Holašovice: Ein Dorf wie eine Filmkulisse, das seit 1998 auf der begehrten Liste der UNESCO-Welterben steht. Was man hier tun kann? Nicht viel: z. B. mit einem Eis in der Hand um den Dorfweiher spazieren.
Třeboň: Das Zentrum der südböhmischen Teichwirtschaft kann sich sehen lassen. Der längliche Marktplatz mit Mariensäule ist im Sommer von Radtouristen bevölkert, nicht wenige kommen zum Wels-, Hecht- oder Schleieessen. Zu besichtigen gibt es u. a. ein stattliches Renaissanceschloss und die neogotische Gruft der Adelsfamilie Schwarzenberg. Und schließlich und endlich kann man sich auch durch die hiesige Brauerei führen lassen.
Dobrá Voda: Hier dominiert die mächtige Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt die beschauliche südböhmische Hügellandschaft. Unter ihrer Haupttreppe plätschert ein Jungbrunnen.
Was shoppen?
Schreibwaren: Seit 1848 werden Bleistifte in Budweis hergestellt, der lokale Schreibwarenproduzent Koh-i-Noor Papírnictví geht auf die Gebrüder Hardtmuth zurück.
Fisch: Die Teichlandschaft rund um Třeboň ist nicht zu vergleichen mit der Mecklenburgischen Seenplatte, wo es Fischbrötchen und Räucherfisch bis zum Abwinken gibt. Hier muss man schon ein wenig suchen. Fündig wird man u. a. im Fischladen Třeboňský kapr prodejna ryb in Třeboň, wo man frischen und geräucherten Fisch bekommt.
Was sonst noch?
Paddeln: Kanuten sollten sich das 14 km südöstlich von Třeboň gelegene 3500-Einwohner-Örtchen Suchdol nad Lužnicí merken, das ein beliebter Startpunkt für Touren auf dem mattgrünen Fluss Lužnice ist. Kanuverleiher gibt es vor Ort.
České Budějovice(Böhmisch Budweis)
České Budějovice ist die Metropole Südböhmens und unter dem Namen Budweis für Bierkenner gar weltbekannt. So steuern viele Besucher zuerst die Brauerei an. Aber es gibt noch mehr zu sehen.
Auf den ersten Blick wirkt České Budějovice großstädtisch und, da man auf dem Weg ins Zentrum die typisch tschechischen Stadtrandsiedlungen passiert, nicht unbedingt einladend. Aber die am Zusammenfluss von Malše (Maltsch) und Vltava (Moldau) gelegene ruhige Altstadt mit ihren sorgfältig restaurierten Laubenhäusern ist lebenswert und überschaubar und lädt zum Bummeln ein. Allzu große kunsthistorische Attraktionen besitzt Budweis nicht, dafür eine muntere Galerienlandschaft und im Sommer viel (und bemerkenswerte) Kunst im öffentlichen Raum. Rund 10.000 Studenten sorgen für ein junges, lebendiges Flair. Die meisten davon sind auf dem Rad unterwegs.
Campusleben
Wer wissen möchte, wie studentisches Leben in Budweis so aussieht, kann sich direkt auf dem Campus umsehen. Er befindet sich nur ca. 10 Fußminuten westlich des Zentrums (der Husova stadtauswärts folgen, dann links ab in die Branišovská). Auf dem Campus gibt es auch mehrere Pubs und Cafés.
Geschichte
1265 wurde Budweis unter König Přemysl Otakar II. zur Stadt erhoben, ein Jahrhundert später mit Privilegien ausgestattet, die es zu einem bedeutenden Handelszentrum machten. Im 16. Jh. vermehrten ergiebige Silberfunde aus dem nahe gelegenen Rudolfov den Reichtum und führten zur Einrichtung einer königlichen Münze. Auch die Teichwirtschaft im Umland trug zum Wohlstand bei. Im Dreißigjährigen Krieg stand das katholische Budweis auf Seiten des Kaisers. Hohe Beamte suchten Schutz in der Stadt, die von einem mächtigen Wall umgeben war. Doch noch vor dem Westfälischen Frieden lag Budweis in Schutt und Asche, nicht durch Kriegseinwirkung, sondern durch einen Großbrand im Jahre 1641. 226 Häuser wurden dabei an einem Tag zerstört. Der Wiederaufbau dauerte Jahrzehnte, erst Mitte des 18. Jh. konnte man an die alte Blüte anknüpfen. 1832 liefen die ersten Züge aus Linz in Budweis ein, nicht dampfbetrieben, sondern von Pferden gezogen (→ Sehenswertes/Pferdeeisenbahnmuseum). 1848 nahm die Papier- und Bleistiftfabrik der Gebrüder Hardtmuth den Betrieb auf, die noch heute unter dem Namen Koh-i-Noor Hardtmuth existiert. Mit der Industrialisierung einher ging der Zuzug von Tschechen, die zu Beginn des 20. Jh. die deutsche Bevölkerungsmehrheit kippten. In sozialistischer Zeit verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Bis heute herrscht mehr Zuzug als Abwanderung. An Attraktivität und Attraktionen wird die Stadt weiter zulegen, schließlich wird Budweis 2028 Europäische Kulturhauptstadt sein.
Samson beim Duschen: Marktplatz in Budweis
Orientierung
Die Altstadt ist fast komplett von der Malše und ihren Nebenarmen umschlossen. Aufgrund des schachbrettförmigen Aufbaus kann man sich nicht verlaufen. Bis auf die Brauerei Budvar lassen sich alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden. Die Verbindung vom Zentrum zum 500 m östlich gelegenen Bahnhof bzw. Busbahnhof stellt die Lannova dar, eine der Hauptgeschäftsstraßen.
Sehenswertes
Zu den schönsten Gassen und Straßen im Zentrum - alle mit herrlichen Laubengängen - gehören die Česká, die Panská, die Plachého und die Hroznová, in Letztgenannter befinden sich auch die alten Fleischbänke (→ Essen &Trinken). Die Sehenswürdigkeiten im Überblick:
Náměstí Přemysla Otakara II.
Stolze 133 x 133 m misst der Hauptplatz von Budweis, den schmucke, farbenfrohe Laubenhäuser umrahmen. Hinter vielen der barocken und klassizistischen Fassaden steckt ein gotischer Kern. Die Pracht des Platzes erinnert zugleich an den Wohlstand der einstigen deutschen Bürger. Erst Ende des 19. Jh. durften sich auch Tschechen am Platz einkaufen. Das auffälligste Gebäude ist das taubenblaue, dreitürmige Rathaus im Südwesten des Platzes, das 1727-30 entstand. Über dem mittleren Fenster sieht man das Budweiser Stadtwappen, darüber imposante Wasserspeier in Drachenform und an der Attika allegorische Statuen, die Gerechtigkeit, Tapferkeit, Tugend und Weisheit symbolisieren. Vom Turm ertönt zu jeder vollen Stunde ein Glockenspiel. Falls noch Zeit bis dahin ist, können Sie die Eckpfeiler des Rathauses nach einem eisernen Band von der Länge der sog. Wiener Elle absuchen. 1765 wurde es angebracht und war fortan den Tuchhändlern, die es mit exakten Maßen nicht so genau genommen hatten, ein Dorn im Auge. Zuweilen werden Rathausführungen angeboten (3,20 €, erm. die Hälfte, Dauer 50 Min.), Auskünfte erhält man bei der Touristeninformation im Gebäude selbst.
Der achteckige Samson-Brunnen in der Mitte des Platzes ist ein Werk der Bildhauer Zachariáš Zorn und Joseph Dietrich aus den Jahren 1721-26. Obenauf sieht man Samson mit dem Löwen kämpfen.
Am schönsten ist der Platz bei Nacht, wenn er sanft angestrahlt wird. Aber dann heißt es, insbesondere mit ein paar Gläsern Budvar zu viel, aufgepasst: Denn wer nach 10 Uhr abends versehentlich den sog. Irrstein (ein unregelmäßiger Pflasterstein mit Kreuz in der Mitte) zwischen Samson-Brunnen und Grand Hotel Zvon überschreitet, wird dem Volksmund nach nie mehr seinen Heimweg finden! Anderen Quellen zufolge stand genau an jener Stelle im Mittelalter der Galgen.
Chrám sv. Mikuláše (St.-Nikolaus-Kathedrale) und Černá věž (Schwarzer Turm)
Mitte des 17. Jh. wurde die barocke St.-Nikolaus-Kirche errichtet, nachdem ihr Vorgängerbau dem verheerenden Stadtbrand 1641 zum Opfer gefallen war. Mit der Ernennung von Budweis zum Bistum wurde der dreischiffige Bau 1785 zum bischöflichen Dom erhoben. Heute macht der Dom einen glattsanierten Eindruck, die letzte Renovierung fand 2011-2013 statt.
Der Schwarze Turm nebenan überstand den Brand von 1641. Zwischen 1550 und 1577 wurde er als Ausguck und Glockenturm errichtet. Mit 72 m ist er zugleich das höchste Gebäude der Stadt. 225 Stufen führen auf seine Galerie, die von einem Sicherheitsnetz umgeben ist, da sich von hier immer wieder Unglückliche in den Tod stürzen wollten. Die Aussicht auf Stadt und Land ist herrlich. Das am Turm vorbeiführende Gässchen U Černé věže hieß früher übrigens „Judengasse“, da hier im 14. Jh. eine kleine jüdische Gemeinde lebte.
♦ Die St.-Nikolaus-Kathedrale ist ganztägig geöffnet. Schwarzer Turm, April-Juni sowie Sept./Okt. tägl. außer Mo 10-18 Uhr (Aufstieg bis 17.45 Uhr), im Juli/Aug. auch Mo. 2,40 €, erm. die Hälfte. Kanovnická/Ecke U Černé věže.
Rund um den Piaristické náměstí (Piaristenplatz)
Im 18. Jh. übernahm der Piaristenorden das ehemalige Dominikanerkloster an diesem kleinen, baumbestandenen Platz im Westen der Altstadt und richtete darin ein Gymnasium ein. Noch heute befindet sich im südlich anschließenden Trakt eine Schule. Besichtigen kann man die Klosterkirche Mariä Opferung(Kostel Obětování Panny Marie), die zusammen mit dem Kloster den ältesten Bauwerkskomplex der Stadt bildet (1265-1300). Der gotische Kreuzgangblieb weitestgehend im Originalzustand erhalten, das Innere der Kirche wurde teilweise im Barockstil verändert. Am Hauptaltar ist das Bild der „Budweiser Jungfrau Maria“ eingesetzt, einst ein Ziel frommer Wallfahrer. Die imposante Orgel stammt aus dem 17. Jh.
♦ Klosterkirche, tägl. 9-17 Uhr, dekanstvicb.cz.
Überraschung in der Altstadt von Budweis
An der Nordwestseite des Piaristenplatzes befindet sich das ehemalige Zeughaus(Zbrojnice) aus dem Jahr 1531, in dem später Salz aus dem österreichischen Salzkammergut gelagert wurde. Von der Fassade blicken einen drei rosafarbene Gesichter an - der Baumeister mit seinen Gesellen, so vermutet man. Statt Salz gibt es hier heute Bier, süffiges Selbstgebrautes des Restaurants Solnice. Das Lokal und die Cafés rund um den Piaristenplatz tischen im Sommer auch draußen ein und machen den Platz so zu einem beliebten Abendspot. Zuweilen wird auch eine Bühne aufgebaut und es finden Open-Air-Konzerte statt.
Vom Rabenštejnská věž (Rabensteiner Turm) zur Železná panna (Eiserne Jungfrau)
Der Rabensteiner Turm am Nordende des schönen, engen Gässchens Panská war einst Teil der Stadtbefestigung. Er stammt aus dem 14. Jh., erhielt seine heutige Gestalt mit Walmdach und Erkern jedoch erst durch Umbauarbeiten Mitte des 16. Jh. Im Unterbau des Turms ist heute eine Mischung aus Kunstgalerie mit wechselnden Ausstellungen und Verkauf von tschechischem Design (= Umění ve Věží) untergebracht. In der Galerie gibt es auch den Schlüssel für den Turm, den man gegen eine kleine Spende erklimmen kann - sonderlich spannend ist das jedoch nicht. Interessanter sind die netten, kleinen Läden rund um den Turm.
♦ Kunstgalerie, Di-Sa 13-18 Uhr. Panská 4, rabenstejnska.cz.
Ein gemütlicher Spaziergang bringt Sie vom Rabensteiner Turm entlang eines Nebenarms der Malše zur sagenumwobenen Eisernen Jungfrau am Südende der Mlýnská. Dabei passiert man die Rückseite des Dominikanerklosters und die kleine, unauffällige Salzpforte Solná branka, von der aus einst Salz auf Flusskähne geladen und nach Prag verschifft wurde. Auch die Eiserne Jungfrau ist ein Wehrturm aus dem 14. Jh. (umgebaut 1612), sie soll aber vormals - daher der Name - auch als Gefängnis und Folterkammer gedient haben. Zuweilen finden Ausstellungen im Turm statt. Im Inneren ist zudem eine Schenke untergebracht.
Jihočeské muzeum (Südböhmisches Museum)
Die Dauerausstellung im ersten Obergeschoss, die man über ein prächtiges Treppenhaus erreicht, widmet sich der Stadtgeschichte über mehrere Säle hinweg. Die chronologisch angeordneten Exponate zeigen sich zwar etwas zusammenhanglos, sind dafür aber überaus ansprechend präsentiert. Darunter: archäologisch mehr oder weniger relevante Ton-Steine-Scherben, alte Urkunden, Inkunabeln, Bilder und Fotos, historischer Schmuck, die unvermeidliche Ritterrüstung, Kirchenkunst, Biedermeier-Mobiliar und so fort. Eine kleine Abteilung erinnert an die jüdische Vergangenheit von Budweis. Interessant sind die interaktiven Stationen. Deren Texte sind zwar lediglich auf Tschechisch, man kann aber ein wenig in alten Fotos und (auch deutschsprachigen) historischen Dokumenten stöbern.
Das zweite Obergeschoss widmet sich der Region, zeigt präparierte Tiere der hiesigen Wälder, Pflanzen der Region, dazu archäologische Funde der Gegend und Mineralien aus aller Welt.
Die Sonderausstellungen schöpfen aus einem unermesslichen Museumsfundus von über 800.000 Exponaten.
♦ Tägl. außer Mo 9-17.30 Uhr. 3,60 €, erm. 2 €; gilt im Normalfall für das ganze Museum, bei besonders umfangreichen Sonderausstellungen sind Zuschläge aber nicht ausgeschlossen. Dukelská 1, muzeumcb.cz.
Imposantes Entree: Treppenhaus des Südböhmischen Museums
Pferdeeisenbahnmuseum (Muzeum koněsprěžky)
1832 nahm die Pferdebahn auf einem hölzernen Schienenstrang von Budweis nach Linz ihren Betrieb auf - angeblich die erste des Kontinents. Für die 128 km lange Strecke benötigten Personentransporte im Trab ca. 14 Stunden, Abfahrt der Züge war stets 5 Uhr morgens in Linz und Budweis. Mit Güterwaggons (vorwiegend Salz wurde gen Norden geladen, in die andere Richtung Holz), die im normalen Pferdegang unterwegs waren, dauerte die Reise gar drei ganze Tage. An den Umspannstationen im Abstand von rund 20 km wurden die Pferde gewechselt und Reparaturen vorgenommen. 1872 kam die Dampfeisenbahn und damit das Ende der „PS-Züge“. Das Museum, untergebracht im ehemaligen, unscheinbar-winzigen Bahnwärterhäuschen, liegt abseits der Altstadt gegenüber der rosa gestrichenen Koh-i-Noor-Bleistiftfabrik. In zwei kleinen Ausstellungsräumen (Erläuterungen nur auf Tschechisch) lässt man ein wenig die alte Zeit Revue passieren. Der einzige noch erhaltene Personenwaggon befindet sich heute in Wien.
♦ Mai-Sept. tägl. außer Mo 9-12 u. 12.30-17 Uhr. 1,20 €, erm. die Hälfte. Mánesova 10 (rund 10 Fußmin. südwestlich der Altstadt), muzeumcb.cz.
Galerien
Budweis ist das Zentrum der alljährlich stattfindenden Skulpturenausstellung „Kunst in der Stadt“ (Umění ve městě, umenivemeste.cz). Dazu warten über 20 Galerien auf kunstinteressierte Besucher. Die drei wichtigsten im Überblick:
Älteste und bekannteste Galerie ist die Südböhmische Aleš-Galerie (Alšovo Jihočeská galerie). In einem Gebäude aus dem 16. Jh. wird auf drei Stockwerken Kunst ausgestellt. Die Dauerausstellung präsentiert einen bunten Zeitenmix, beginnend mit sakraler Kunst des Mittelalters und endend mit tschechischer Nachkriegskunst. Dazu gibt es Wechselausstellungen.
♦ Mai-Okt. tägl. 10-18 Uhr, sonst 9-17 Uhr. 3,60 €, erm. 2,80 €. U Černé věže 22, ajg.cz.
Worauf die Galerie für zeitgenössische Kunst und Architektur (Galerie současného umění a architektury) im Haus der Kunst (Dům umění) am Hauptplatz in ihren temporären Ausstellungen den Schwerpunkt legt, kann man sich denken.
♦ Tägl. außer Mo 10-13 u. 13.30-18 Uhr, Eintritt frei. Nám. Přemysla Otakara II. 38 (1. OG), dumumenicb.cz.
Im Haus der Kulturen - Metropol (DK Metropol) ist die Galerie Nahoře untergebracht, die zuweilen sehenswerte Fotoausstellungen präsentiert.
♦ Mo-Fr 9-17 Uhr, Eintritt frei. Senovážné nám. 2, metropol-cb.cz.
Budweiser Brauerei
Das bekannteste Exportgut von Budweis ist das mehrfach international ausgezeichnete Budweiser bzw. Budvar der gleichnamigen Brauerei, der viertgrößten des Landes. Über 600 Mitarbeiter besorgen dort einen Ausstoß von annähernd 1,9 Mio. Hektolitern Bier jährlich, weit mehr als die Hälfte davon geht in den Export. In über 70 Ländern kann das Bier getrunken werden, aber nicht in allen unter dem Namen „Budweiser“ (→ Kasten). Das Brauwasser kommt aus mehrere Hundert Meter tiefen Brunnen. So süffig das Bier auch ist - besonders prickelnd sind die Führungen durch die moderne Brauerei nicht, und in der dortigen Bierhalle schmeckt es auch nicht anders als im Zentrum.
♦ Tägl. 9-17 Uhr (Jan./Feb. So geschl.). Deutschsprachige Führungen um 14.20 Uhr, Juli/Aug. auch 10.20 Uhr, Dauer 1 Std. Mit Bierprobe 10 €, erm. 7 €. Karoliny Světlé 4/Ecke Pražská (Straße Richtung Tábor/Prag), ca. 2,5 km nördlich des Zentrums. Zu erreichen mit (B) 2 (steigen Sie am Mariánské nám. nördlich der Altstadt zu und an der Haltestelle „Budvar“ aus), Taxi vom Zentrum ca. 6 €, budejovickybudvar.cz.
Budweiser - der Schutzmarkenstreit
Auch wenn seit dem 13. Jh., also seit der Gründung der Stadt, Bier in Budweis gebraut wird: Die Budějovický Budvar n.p., Produktionsstätte des hiesigen Budvar, wurde erst 1895 als Český akciový pivovar gegründet. Im fernen Amerika aber gab es ein Bier namens Budweiser schon früher. 1852 hatte ein gewisser Georg Schneider in St. Louis die Bavarian Brewery gegründet. Acht Jahre später ging diese an Eberhard Anheuser über, dessen Tochter Lilly Anheuser kurz darauf einen Herrn Adolphus Busch heiratete. Der Name Anheuser-Busch steht seit der Fusion mit InBev für den größten Brauereikonzern der Welt. Und dieser brachte nach eigenen Angaben schon 1876 ein Bier namens Budweiser auf den Markt und ließ damals den Namen als Schutzmarke eintragen. Da sich weder die tschechische noch die amerikanische Brauerei auf ihre nationalen Märkte beschränkte, war der Streit um den Markennamen vorprogrammiert. Die Akte Budweiser beschäftigte und beschäftigt noch immer Gerichte weltweit. Bei der Klärung des Namensstreits wurde nicht in allen Ländern zugunsten des besseren Geschmacks entschieden - das ist der Grund, weshalb unter dem Namen „Budweiser“ in Großbritannien Anheuser-Busch-Bier aus den Zapfhähnen fließt, in Deutschland aber das aus České Budějovice. Um den Schutzmarkenstreit zu beenden, wollten die Amerikaner Budějovický Budvar schon übernehmen. Die Brauerei ist in Staatsbesitz, der Deal scheiterte am geforderten Preis. Anheuser-Busch kaufte daraufhin eine kleinere Brauerei der Stadt, die Budějovický měšťanský pivovar, gegründet 1795 als Budweiser Bürgerbräu, und gelangte so zu den Namensrechten für Budweiser Bier. Ganz nebenbei: Das „tschechische Budweiser“ wird in den USA als Czechvarverkauft,Generalimporteur ist Anheuser-Busch.
Basis-Infos → Karte
InformationMěstské informační centrum, sehr hilfsbereit, viel Infomaterial. Mo u. Mi 9-17 Uhr, Di u. Do/Fr 9-16 Uhr, Sa 9-13 Uhr. Im Sommer auch So bis 18 Uhr. Im Rathaus am Nám. Přemysla Otakara II. 2, hier kann man sich auch für die Rathausbesichtigungen anmelden. Tel. 386801413, budejovice.cz.
VerbindungenBahnhof (mit Gepäckaufbewahrung) und Busbahnhof liegen nah beieinander (rund 500 m östlich des Zentrums). Der internationale Flughafen von České Budějovice (kein täglicher Flugbetrieb, airport-cb.cz) liegt etwa 7 km südwestlich des Zentrums, Stadtbuslinie 19 hält davor.
Züge, alle 1-2 Std. nach Český Krumlov, Pilsen, Jindřichův Hradec, Linz und Písek, regelmäßig über Tábor nach Prag.
Busse, regelmäßig nach Český Krumlov, Třeboň und Prag, max. 4-mal tägl. nach Telč, mind. stündl. nach Hluboká nad Vltavou.
Die Stadtbusse benötigt man zur Besichtigung des Zentrums nicht, zur Budvar-Brauerei nimmt man vom Mariánské nám. (B) 2. Fahrpläne auf dpmcb.cz und bei der Touristeninformation. Bustickets kann man in den Bussen kontaktlos per Kreditkarte an Terminals lösen.
Ärztliche VersorgungKrankenhaus, an der B. Němcové südlich des Zentrums. Tel. 387871111, nemcb.cz.
EinkaufenShoppingcenter IGY1, Ecke Pražská/Pekárenská, ca. 20 Fußmin. nördlich des Zentrums. Mall mit rund 80 Läden, igycentrum.cz.
Von Wasser umarmt: Sommer in Budweis
Svachovka10, hier verkauft man in edlem Ambiente spannende Brände, Liköre und selbst einen Whisky. Destilliert wird das alles in Svachova Lhotka bei Český Krumlov. Sa/So geschl. Krajinská 31, svachovka.cz.
Vinyl & Café Bar K4, hier gibt’s Secondhand-Vinyl zu kaufen - interessant für alle, die auf Bob Marley, Led Zeppelin oder John Lennon stehen. Angegliedert ein Café, in dem nicht nur Kaffee, sondern auch jede Menge Pivo getrunken wird. Mo-Fr 15-22 Uhr. Husova 18, Facebook.
Bio/Regional U Dobráka24, kleines Lädchen, das ausschließlich Lebensmittel aus Südböhmen verkauft, vieles davon in Bioqualität. Fleisch, Wurst, Obst und Gemüse. Sa nur bis 11 Uhr. Česká 17/49, obchodudobraka.cz.
Naše Farma15, verkauft ebenfalls Produkte aus Südböhmen, insbesondere von Betrieben aus dem Raum Nové Hrady und Böhmisch Kanada. Sehr gutes Fleisch (auch von Bison, Damhirsch und Schaf) und super Brühen. Zu Naše Farma gehört auch ein Restaurant in der Nachbarschaft (→ Essen & Trinken). U Černá Věže 17, nasefarma.cz.
Donnerstags und samstags findet stets vormittags ein Bauernmarkt auf dem Piaristské nám. statt.
Bleistifte aus Budweis
Bei Koh-i-Noor Papírnictví34 ist nahezu alles, was der lokale Schreibwarenproduzent herstellt, zu bekommen. Gegründet wurde das Unternehmen 1790 vom Österreicher Joseph Hardtmuth, der in Wien Steingut produzierte und ein Verfahren erfand, aus Ton und Graphit Bleistiftminen herzustellen. Seine Söhne Ludwig und Carl verlagerten die Produktion 1848 nach Budweis. Carls Sohn Franz wiederum entwickelte 1888 jenen ikonischen gelben Bleistift, den er nach einem berühmten Diamanten benannte: Koh-i-Noor. Der Stift, den es bald in zwölf Gradationen gab, wurde für das Unternehmen ein Kassenschlager und in alle Welt exportiert. 1894 wurde Koh-i-Noor Teil des Firmennamens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet. Heute hat es etwa 600 Mitarbeiter und exportiert in über 80 Länder der Welt. Široká 1, koh-i-noor.cz.
Parken Bewachter Parkplatz u. a. nördlich des Zentrums an der Pražská beim unübersehbaren Hotelklotz Clarion. Zudem gebührenpflichtige Parkplätze u. a. am Hauptplatz (werktags teuer, 7 € für max. 2 Std.), preiswerter am Mariánske nám. und vor dem Südböhmischen Theater. Eine Alternative ist das Parkhaus des IGY Centrums, hier parkt man die ersten 2 Std. frei, dann 0,80 €/Std.
Übernachten → Karte
Hotels**** Grand Hotel Zvon29, traditionsreiches Hotel, hier nächtigte bereits Mozart. Belegt 3 zusammenhängende historische Gebäude - lassen Sie sich ein Zimmer mit schöner Aussicht geben. Diese sind unterschiedlich ausgestattet, in der Superior-Version recht groß und mit gediegen-biederer Ausstattung. Im Haus zudem das gute Restaurant Zvon (→ Essen & Trinken). Eigene Parkgarage (sehr teuer, bei einer Nacht werden teils über 60 € fällig). Nám. Přemysla Otakara II. 28, PLZ 37001, Tel. 381601601, hotel-zvon.cz. €€-€€€€
**** Budweis16, rosa gestrichener und mit Zinnchen versehener Kitschpalast (ehemals eine alte Mühle, die komplett entkernt und umgebaut wurde). Innen modern, Glas, Holz und Leder dominieren. 60 Zimmer, viele mit netter Aussicht auf die Stadt. Tee und Kaffee stehen parat, Minibar, Parkplätze (8 €). Beliebtes Restaurant mit Terrasse. Mlýnská 6, PLZ 37001, Tel. 389822111, hotelbudweis.cz. €€€
**** U Solné brány32, kleiner Familienbetrieb im Herzen der Stadt. 12 elegante Zimmer in dezenten Farben. Freundlicher deutschsprachiger Service. Gutes Lokal (→ Essen & Trinken), sehr gutes Frühstück. Parken möglich (12 €). Radniční 11, PLZ 37001, Tel. 386354121, hotelusolnebrany.cz. €€€
Mein Tipp Rezidence Malše27, mal etwas ganz anderes - Hausbootromantik! Hier übernachtet man in zentralster Lage auf der Malše, einem Nebenarm der Moldau. Die Boote sind stylisch, besitzen bodentiefe Fenster und Terrassen. Im Hochsommer ein Traum für alle, die kein Problem mit Spinnen haben. Sokolský ostrov 1, PLZ 37001, Tel. 731846008, rezidence-malse.cz. €€€
Mein Tipp Residence U Černé věže18, 36 schöne Studios und Apartments für 2-4 Pers. (35-110 m²) in einem schick restaurierten Altstadtkomplex in bester Lage. Zeitgemäß eingerichtet, einladendes Ambiente, Parkett- bzw. Laminatböden, Küchenzeile, Waschmaschine. Parkmöglichkeiten in der Nähe. U Černé věže 13, PLZ 37001, Tel. 725178584, ucerneveze.cz. €€
U Tří hrušek11, Zimmer und Apartments in altem Gemäuer in ruhiger, aber zentraler Lage. Recht ansprechend, aber nicht ganz so schick wie obiges. Großer Pluspunkt ist die eigene Tiefgarage (7,50 €/Tag). Česká 23, PLZ 37001, Tel. 386322141, utrihrusek.cz. €€
Penzion Bohemia9, kleines Altstadthaus mit Zimmern und Apartments. Darunter stilvoll-rustikale mit Holzböden und -decken sowie Antiquitäten, aber auch eher konventionelle mit Teppichboden. Im EG ein spanisches Restaurant. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Plachého 33, PLZ 37001, Tel. 608120102, bohemiacb.cz. €
Atelier Lanna3,→ Kavárna Lanna.
Mein Tipp Außerhalb/Wohnmobil-StellplatzVilla Resort Dlouhá Louka36, ca. 1,5 km südwestlich des Zentrums, von der Straße Nr. 3 in Fahrtrichtung Český Krumlov ausgeschildert (rechts ab). Superstylishe Anlage mit in Reihe gebauten, einladenden Bungalows (viel Holz) mit Terrasse. Große grüne Wiese, 25-m-Außenpool in der Mitte, Tennisplatz, Fitnessraum und Sauna. Dazu durch Hecken getrennte Wohnmobilstellplätze (für 2 Pers. mit Strom satte 44 €, der Pool schlägt nochmals extra zu Buche). Schick designte Sanitäranlagen (man fühlt sich fast wie beim Open-Air-Duschen im Wald) und Restaurant. Internationales Publikum. Allerdings ist die Anlage nicht immer leicht zu buchen (zuweilen erreicht man niemanden telefonisch). Vor Ort ist aber in der Regel immer jemand aufzutreiben. April-Okt. Litvinovická 12b, PLZ 37001, Tel. 775060003, villaresort.cz. €€-€€€€
Hotel Kněžínek, ein alter Gutshof, der zu einem 20-Zimmer-Hotel umgebaut wurde, Luftlinie etwa 6 km nordwestlich des Zentrums. Angeschlossen eine Brauereigaststätte (super Bier, an Wochenenden wird hier gerne geheiratet) und eine Camperwiese (wenige, aber saubere Sanitäranlagen, nur eine Spüle, 2 Pers. mit Wohnmobil und Strom 25 €). Beliebt bei jungen Familien, nicht zuletzt wegen der Tiere, denn Landwirtschaft wird auch noch betrieben: Nebenan weiden Kühe, mähen Schafe und gackern Hühner. Haklovy Dvory 2235, PLZ 37007, Tel. 774910155, knezinek.cz. €€
Essen & Trinken / Nachtleben→ Karte
Cafés
3 Kavárna Lanna 12 Pražírna Kávy Jedna Radost 17 Little Sister 21 Kavárna Vlnna 23 Café Datel
Essen & Trinken
2 Elevate 5 Paluba 6 Bistro Cobliha 10 Minipivovar Krajinská 27 13 Slunce 15 Naše Farma 19 Solnice 20 Hostinec U tří Sedláků 22 Masné krámy 30 Potrefena Husa 31 Zvon Restaurace 32 U Solné brány 32 U Solné brány 35 Alchymista
Nachtleben
7 Horká vana 8 Žíznivá Gumovka 14 Gin Bar 25 Klub K 2 26 Minipivovar Beeranek/Singer Pub 28 Žlutá ponorka 33 Mc Fabrika
Shopping
1 Shoppingcenter IGY 4 Vinyl & Café Bar K 10 Svachovka 15 Naše Farma 24 U Dobráka 34 Koh-i-Noor Papírnictví
Übernachten
3 Atelier Lanna 9 Penzion Bohemia 11 U Tří hrušek 16 Budweis 18 Residence U Černé věže 27 Rezidence Malše 29 Grand Hotel Zvon 36 Villa Resort Dlouhá Louka
Die Restaurantvielfalt ist enorm, zudem findet man überall nette Cafés und Sommercafés an den verschiedenen Wasserläufen.
RestaurantsU Solné brány32, kleines, sehr einladendes und gediegenes Hotelrestaurant mit niveauvoller, nicht nur böhmischer Küche. Die Karte bietet eine überschaubare, aber feine Auswahl an Gerichten, mal Wild in Rosmarin mit Rotweinbirne, mal Saiblingsfilet, mal Rehrücken, mal Kalbstafelspitz. Der Betreiber ist ein Weinkenner, was sich in der Karte niederschlägt. Hg. 13,50-17,50 €. Radniční 11, Tel. 608447091, hotelusolnebrany.cz.
Hyggelig: Hipsterlokal Paluba
Mein Tipp Paluba5, das Hipsterlokal bildet eine Art Brücke über den Kanal Mlýnská stoka. Viel Glas, viele Pflanzen - superhyggelig und instagramtauglich bis hin zur Toilette. Einsehbare Küche, in der neuböhmisch-internationale Gerichte gezaubert werden - wir hatten ein Kürbisrisotto mit Putenbrust und ein Rib-Eye-Steak und waren absolut angetan. Selbst mittags ist eine Reservierung nicht verkehrt. Hg. 10-20 €, günstiger Mittagstisch. Na Mlýnské stoce, Tel. 728007995, restauracepaluba.cz.
Bistro Cobliha6, ebenfalls sehr nett, nennt sich „Familienrestaurant“. Hübsch eingerichtet. Mittags kann man aus 3 verschiedenen, frisch zubereiteten Hauptgerichten (eines vegetarisch) zu 6-7 € wählen, dazu gibt es immer eine Suppe. Abends serviert man - sofern geöffnet - Fleisch von hoher Qualität. Tolle hausgemachte Limonaden, guter Kaffee. Mo-Fr 11-14 Uhr, Fr zudem 17-22 Uhr, Sa/So geschl. Panská 2, Tel. 775717270, cobliha.cz.
Alchymista35, beliebtes Restaurant im Backsteingewölbe mit dem in Südböhmen so populären Mittelalterflair - pseudo-keltische Musik, Gerichte vom offenen Grill und Bedienung in historischen Kostümen. Achtung, danach brauchen Sie eine frische Garderobe! Hg. 9-15 €. Mo mittags geschl., sonst tägl. mittags und abends geöffnet. U Tří lvů 10, Tel. 386356545, alchymista.org.
Bio/Regional Zvon Restaurace31, dem gleichnamigen Hotel angeschlossen. Typisches Kneipenrestaurant, der „Pilsner Urquell Original Restaurant“-Kette zugehörig. Gute böhmische Küche (super Schnitzel!), Hg. 10-16 €, nur das Sirloin-Steak ist teurer. Überdachte Terrasse. Nám. Přemysla Otakara II. 28, Tel. 381601630, zvon-cb.cz.
Hostinec U tří Sedláků20, eine richtig ehrliche böhmische Gastwirtschaft, zünftig, holzig, deftig. Hier isst man Schweinshaxe, Dillsoße mit Kartoffeln und Ei oder Kürbissuppe. Günstige Mittagsgerichte und auch sonst nicht teuer. Hroznova 488, Tel. 775384794, utrisedlaku.cz.
Bio/Regional Naše Farma15, gehobenes Steaklokal in einer Passage mit Terrasse. Wer Biosteaks oder Tartar von glücklichen Rindern liebt, sollte hierher. Etwas Besonderes ist der Bisonburger. Hg. abends ab 12 €, preiswerte Mittagskarte. So/Mo geschl. U Černá Věže 17, Tel. 605228803, nasefarma.cz.
Masné krámy22, ansprechendes Restaurant in den ehemaligen Fleischbänken aus dem 16. Jh. Zum Budweiser Bier gibt es die böhmischen Klassiker wie Gulasch oder Lendenbraten mit hausgemachten Knödeln, aber auch saisonale Angebote und diverse Wildgerichte. Faire Preise, sehr populär, günstige Mittagskarte (bis 14 Uhr), ansonsten Hg. 10,50-16,50 €. Krajinská 13, Tel. 387201302, masne-kramy.cz.
Potrefena Husa30, Kneipenrestaurant mit jungem Publikum. Tschechienweite Kette der Staropramen-Brauerei (was es zu trinken gibt, kann sich nun jeder denken). Der Budweiser Ableger hebt sich durch eine schöne Sommerterrasse mit Flussblick ab. Solide Küche zu fairen Preisen, dazu 1-a-Burger (auch vegetarisch). Česká 66, Tel. 387420560, husabudejovice.cz.
MikrobrauereienSolnice19, moderne Bierschwemme im alten Zeughaus, → Rund um den Piaristenplatz. Hier fließt u. a. ein herrliches 11-gradiges Halbdunkel aus dem Hahn, zudem ein Weizenbier. Dazu gibt’s Burger und deftiges Essen. Im Sommer sitzt man auch draußen am Platz. Piaristické nám 3, Tel. 777357120, pivovarsolnice.cz.
Minipivovar Krajinská 2710,