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Das vorliegende Buch entzaubert die Irrlehren der christlichen Kirchen, welche sich um den Menschen ranken, aus dem man "Jesus Christus, den Messias und Erlöser" gemacht hat. Sein wirklicher Name war Yeshu, er war Palästinenser und lebte in Galiläa, dem Bezirk der Heiden. In jungen Jahren reiste Yeshu gemeinsam mit seinem Bruder Thomas und seiner Mutter Maria nach Kaschmir. Sie folgte damit der Einladung von drei Weisen, die auf der Suche nach der Reinkarnation eines Bodhisattva in Bethlehem fündig wurden. In Kaschmir wurde Yeshu sowohl von hinduistischen Meistern als auch buddhistischen Arhats spirituell eingeweiht. Um seine Berufung zu erfüllen, reiste er zurück nach Palästina, wo er nach wenigen Jahren als Wanderprediger zum Tod am Kreuz verurteilt wurde. Er überlebte die körperliche Tortur, die zugleich das Ende seiner Lehrzeit gewesen ist, denn mit dem Tod des Egos ("er gab seinen Geist auf") wurde seine Selbsthingabe ("nicht mein, sondern Dein Wille geschehe") an das Göttliche EINE komplett, und er auferstand, dank der Gnade des Ewigen, in den Atman. Diese Verwirklichung des göttlichen Selbst im Menschen ist die wunderbare Lehre des Meisters Yeshu aus Nazareth und Kaschmir. Es ihm gleichzutun, ist sein lebendiger Aufruf an uns. Aufgrund seiner körperlichen Verletzungen brachten ihn seine Seelengefährtin Maria Magdalena gemeinsam mit seiner Mutter Maria und seinem Bruder Thomas nach Damaskus, wo er sich schnell erholte. Sie setzten daraufhin ihre Reise nach Kaschmir fort. Yeshu verstarb im hohen Alter von 120 Jahren in Srinagar. Wir stellen die wirkliche Lehre (Lebensbaum) des Meisters dar und erläutern auch die Zerstörung seines Yogas durch die Anhänger des Baumes der Erkenntnis (Erbsünde).
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Seitenzahl: 460
Veröffentlichungsjahr: 2022
Dieses Buch ist Meister Yeshu gewidmet.
Meister Yeshu, ein herausragender Lehrer des Lebensbaumes, wurde unter dem Titel „Christus“ (Messias (hebr.) oder (gr.) Gesalbter) zum „Erlöser der Menschheit“ deklariert. Doch dieses Dogma, stellt eine Verfälschung der Lehre des Meisters dar. Ihm ging es darum, den Menschen ein Beispiel vorzuleben, eine spirituelle Lebensweise, in welcher der Mensch seine vorrangige Identität als ein Ego dem Göttlichen hingibt. Die Gnade des Ewigen erhebt daraufhin den Menschen mitten im Leben in sein göttliches Selbst, Atman (Auferstehung). Wer ihm nachfolgen will, muß seinem Beispiel nacheifern. Das ist die Essenz seiner Lehre.
„Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet! Desgleichen taten eure Väter den falschen Propheten auch.“ (Lukas 6, 24)
„Wohl euch, sooft sie euch schmähen werden! Denn ebenso taten ihre Vorfahren den Propheten.“ (Das älteste Evangelium, Kap.3, 6)
Die Brisanz der vorliegenden Schrift und ihre schonungslose Entzauberung falscher Lehren wird uns vor Wohlrednern schützen und mit Schmähungen beschenken. Dies zu ändern ist nicht unsere Aufgabe. Aber es ist unsere Pflicht, jenem gerecht zu werden, um den es geht, Meister Yeshu.
Dr. G. Gottfried Niebling
Mit Meister Yeshu zum Baum des Lebens
Auferstehung in den Atman
© 2022 Dr. G. Gottfried Niebling
Umschlag, Illustration: Dr. G. Gottfried Niebling
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Softcover
ISBN 978-3-347-80019-9
Hardcover
ISBN 978-3-347-80021-2
E-Book
ISBN 978-3-347-80022-9
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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Inhaltsverzeichnis
1. Prolog
2. Einleitung
3. Gott, Natur und Mensch
4. Ahistorische und historische Aspekte der Lehre von Meister Yeshu
5. Leben und Lehre von Meister Yeshu
5.1. Die Lehre von Swami Yeshu
5.2. Die Apologeten des Todesbaumes und ihr Werk der Zerstörung
6. Glaube und Schweigen
7. Apokryphe Schriften
7.1. Das Evangelium der Eva
7.2. Das Evangelium der Maria Magdalena
7.3. Das Evangelium des Thomas
7.4. Das Apokryphon des Johannes
7.5. Das Philippus-Evangelium
7.6. Die Schrift ohne Titel
7.7. Das Evangelium der Wahrheit
7.8. Das Thomasbuch
7.9. Der Dialog des Erlösers
7.11. Die zweite Apokalypse des Jakobus
7.12. Die ursprüngliche Lehre
7.13. Der Gedanke unserer großen Kraft
7.14. Der zweite Logos des großen Seth
7.15. Die Apokalypse des Petrus
7.16. Die Lehren des Silvanus
8. Günther Schwarz: Das älteste Evangelium
„Aus diesem Schweigen tritt ewig das Wort hervor, das die Welten erschafft; denn das Wort bringt zum Ausdruck, was im Schweigen selbstverborgen ist.“ (Sri Aurobindo: Das Göttliche Leben, Buch 1, 41)
“To silence the mind, it is not enough to throw back each thought as it comes, that can only be a subordinate movement. One must get back from all thought and be separate from it, a silent consciousness observing the thoughts if they come, but not oneself thinking or identified with the thoughts. Thoughts must be felt as outside things altogether. It is then easier to reject thoughts or let them pass without their disturbing the quietude of the mind. …It is not easy to get into the Silence. That is only possible by throwing out all mental-vital activities. It is easier to let the Silence descend into you, i.e., to open yourself and let it descend. The way to do this and the way to call down the higher powers is the same. It is to remain quiet at the time of meditation, not fighting with the mind or making mental efforts to pull down the Power or the Silence but keeping only a silent will and aspiration for them. If the mind is active one has to learn to look at it, drawn back and not giving any sanction from within, until its habitual or mechanical activities begin to fall quiet for want of support from within. If it is too persistent, a steady rejection without strain or struggle is the one thing to be done.” (Sri Aurobindo, Integral Yoga: Sri Aurobindo’s Teaching and Method of Practice, Chapter 6, Sadhana Through Work, Meditation and Love and Devotion, Sadhana through Meditation, pp. 146-149)
“All the thoughts and mental movements come and go against a base that is ever stable. That is Silence. Suspend for a moment your thought-activity and you will become conscious of the presence of this Silence. This Silence is at the back of your head, your word, your very being. Think of this Silence again and again and try to become aware of it. By a steady digging in of this idea in your consciousness, this fact will become a reality to you - not merely for the mind but for the rest of the being also. Into this Silence you must learn to relax yourself. You cannot get it by force, what you may get by concentration does not usually last beyond the spell of that concentration. Instead of trying to get at it, simply relax, call and let yourself lie in the folds of the Silence. That will slowly come over you and claim you.
This is the first condition for an effective beginning in sadhana. There should be this calm. But know it that in its true nature it is not a mental calm which is perceived in between two thoughts or experienced when there is a suspension of thoughtactivity or a reduction of their momentum. It is a spiritual calm which is not dependent upon any outer circumstances and which grows into deeper and deeper intensities as one grows into the higher or deeper states of consciousness. The highest Calm is totally different from the calm conceived by the mind.” (Sri Aurobindo)
1. Prolog
Das sogenannte Christentum hat sich weitgehend mittels Kirchen organisiert. Diese erfüllen vielfältige Aufgaben in Gesellschaft und Politik. Von daher sind die großen Kirchen, allen voran der Vatikan, eine bedeutende Macht in Staat und Gesellschaft. Sie hatten zudem über bald zwei Jahrtausende die moralische Oberhoheit inne und über mehr Menschen Macht ausgeübt, als irgendein Reich oder Staat der Erde. Welche Bilanz sie vorzuweisen haben, interessiert uns ihn, das ist Sache des Göttlichen. Was uns aber interessieren muß, ist die Frage nach der spirituellen Lehre dessen, auf den sie sich berufen. Jede schwere Diskrepanz wird sie hart treffen.
Der Mensch neigt dazu, Spiritualität als eine Weise des Denkens zu sehen. In Wirklichkeit ist Spiritualität eine Lebensweise und das Resultat von Schweigen. Denken mag dazu hinleiten und spirituelle Literatur, die den Namen verdient, hilft bei der Vorbereitung. Wenn aber ein unerwachter Mensch von „seinem göttlichen Selbst“ spricht, so weiß er nicht, wovon er redet. Das Einzige, wovon er reden kann, ist sein Ego. Ähnliches gilt für den Unerwachten, der von „Gott“ redet. Wie wollte das Zeitliche das Ewige kennen? Wie das Sagbare das Unsagbare? Wie ein Theologe das Göttliche? Nur im Schweigen nähern wir uns dem Unsagbaren an, denn in der Stille verschwindet der Ich-Komplex, wir gehen „aus uns aus“ und das Namenlose tritt im Maße unseres Ausgangs ein. Ganz ähnlich hat es einmal Meister Eckhart formuliert.
Der Mensch hat sich seit dem „Fall“ zunehmend mehr mit Denken identifiziert, daneben auch mit den Gefühlen und dem Körper, wobei aber Denken, zumindest das vitale Mental, seine Dominanz ausübt, zumal es die beiden übrigen verbalisiert. Dieser Modus falscher Identifikationen bildet den Komplex seines Egos und begrenzt damit sein Selbstverständnis und jede Art von Erkenntnis. Er ist heutzutage ein Gefangener von Denken und rationalisiert alles weg, was entgrenzen könnte. Seine Abwehr gegen die Hauptkapazität des Mentals, das Schweigen, ist massiv bis hin zur Verleugnung.
Seine Seele (der göttliche Funke in uns, ein Abgesandter des Atman) weiß dagegen sehr wohl um ihre Göttlichkeit, doch hat der Mensch durch seine falschen Identifikationen den Zugang zum Herzen verschüttet. Es ist verborgen hinter mentaler Rechthaberei und absurden Monopolen irdischer Wahrheit. Die Seele ist fern von Begierden, Verlangen und irrigen Wünschen, versteckt hinter der Gier nach Sex, Geld und Macht und bedeckt vom Morast der Gefühlswelt. Das gewöhnliche Denken wartet nur darauf, um die leise Stimme des Herzens zu diskreditieren und mit dummer Arroganz zu verhöhnen. Aber spätestens in der Stille, wenn die Desidentifikationen vom Denken zu wirken beginnen, bekommt die Fassade des Egos Risse. Das mag zu Beginn einen Schimmer der Wirklichkeit offenbaren (Erwachen), vielleicht eine kleine Episode nicht-ichhaften Erlebens, aber bis zur Erleuchtung ist es ein weiter Weg. Im Schweigen fallen die Schleier, die unsere gewöhnliche Weltwahrnehmung konstituieren. Entsprechend beginnen wir den Zugang zum Inneren, von dem wir hier sprechen, zu explorieren und wieder neu oder „seelisch“ zu werden. Das hat ungeheure Konsequenzen für unser Verständnis von Welt und für die Toleranz gegenüber allen spirituellen Lehren.
Das kirchliche Ego versteht sich oder ein ihm unbekanntes Substrat seiner selbst als „unsterbliche“ Seele. Es weiß in der Regel nicht, daß unsere Seele hinter dem Herzen verborgen ist, wo wir sie in der Stille finden dürfen. Diese Seele, das evolutionäre Moment in uns, besteht vorwiegend aus dem Heimweh nach dem Ewigen und der Liebe zum Göttlichen. Wenn sie Trauer empfindet, dann nur, weil sie sehen muß, wie sehr der Mensch unter der Regie des Egos einen Affen aus sich macht.
Wenn nun das menschliche Ego, das mal mehr, mal weniger vom Narzißmus, von seiner Selbstbezogenheit und Eitelkeit zehrt, eines Tages vom „göttlichen Selbst“ hört, dann mag es darüber lachen und sich abwenden. Das ist typisch für Menschen, die ganz vom Wahn des Egos umnebelt sind, ihr Geist ist buchstäblich gestört, darum leugnen sie die Wirklichkeit und beharren auf ihrer kümmerlichen Realität. Dann gibt es jene, deren Inneres mit dem Göttlichen resoniert, das sind die Menschen, die womöglich echte Sucher nach dem Ewigen werden können. Schließlich gibt es auch noch Menschen, welche jede Art von „Nahrung“ dem Ego eintrichtern und damit ihren Narzißmus füttern. Die Betreffenden sehen sich gerne als künftige Super-Egos, als Star-Esoteriker oder Channeling-Größen, als Pop- und Hollywood-Stars, als Eliten, berühmte Künstler, Milliardäre oder Weltrekordler. Sie rennen fort von ihrem Herzen in die Welten aus Glimmer und Glamour und werden doch eines Tages am Gift ihrer Träume sterben, an inwendiger Verrottung. Aus ihrem lauten Lachen hört der Weise das traurige Weinen des metaphysisch obdachlosen Clochards.
Wer das Göttliche sucht, der wisse eines von Anbeginn, daß nämlich das göttliche Selbst einen Preis hat, woran der Narziß nicht denkt, noch weniger kommt es ihm in den Sinn, daß er selbst, das Ego, dafür sterben muß. Jedes Ego hält sich und seine Gemeinschaft unter den Bedingungen des Baumes der Erkenntnis von „Gut und Böse“ für etwas Besseres, Höheres, anders gesagt, der Westen hat nie davon gehört, daß das Ego eine Chimäre ist, eine vorübergehende Institution, ein lebendig Toter, dessen Reise im endgültigen Vergehen endet. Sie meinen, als „gute Egos“ Jenseitstantiemen zu erlangen und als „böse Egos“ in der Hölle zu schmoren, ihr Dualismus scheint stärker als der Tod. Als wenn das Göttliche ein Moralist der je herrschenden Gesellschaft wäre!
Das vielfältige Selbst-Mißverstehen führt zu grundlegend falschen Annahmen über das Wesen der Spiritualität. Am schlimmsten trifft es dabei die äußeren Formen von Religion, die im Abrahamismus durch eine Reihe von Dogmen geformt wurden und in „heiligen Schriften“ vom Tanach und Talmud, über die Bibel bis zum Koran, niedergeschrieben und gleichsam mit Worten zementiert wurden. Die Religionen des Ostens sind dagegen auf dem Schweigen gegründet. Gewiß haben auch sie eine Vielzahl „heiliger Schriften“, aber lebendig erhalten werden sie von regelmäßig und in jeder Generation auftretenden Meistern, die das Ahistorische immer wieder neu verlebendigen und als frisches Wasser des Lebens den menschlichen Seelen anbieten. Letztlich blieb von den abrahamitischen Religionen nicht mehr übrig als Ideologie.
Die einzige Ausnahme neben den wenigen christlichen Mystikern bildet hier der Sufismus.
Die Frage, die sich jeder stellen muß, der sich mit Religion im spirituellen Sinne beschäftigt, ist die folgende: Wenn wir Religion als eine Brücke zwischen dem Menschen und dem Göttlichen verstehen, wenn Religion den Weg vom Sagbaren ins Unaussprechliche weist, wie kann das unter den Bedingungen des Baumes der Erkenntnis möglich sein? Anders gefragt, wem folgen die Menschen denn unter der Ägide des Baumes der Erkenntnis? Dem Göttlichen? Das ist nicht möglich, denn offensichtlich hat der Versucher die Menschen in die Falle von „Gut und Böse“ geführt, freilich nicht ohne berechtigten Grund, aber dafür ist es hier zu früh.
Schon Saulus von Tarsus hat den „Sündenfall“ in alle sogenannten christlichen Menschen hineingehämmert, er hat sie zu Erbsündern gemacht, zu von Geburt an Sündigen, die selber gar nicht dazu in der Lage wären, den Weg zum Lebensbaum und damit zum Göttlichen zu beschreiten. Es mag belanglos klingen, aber am Apfelbaum wachsen keine Feigen. Und so kann auch niemand am Todesbaum das Göttliche verkünden, sondern allenfalls das Nicht-Göttliche, A-Brahman. Darum führt der Weg zum EINEN ins Schweigen, in dem jede Identifikation mit Denken zerbricht. Nur wer zu Füßen des Baumes des Lebens sitzt, in der Stille, im schweigenden Anbeten, im gottergebenen Handeln, der wird zum Gefäß und Instrument des Ewigen.
Beschränken wir uns hier auf die Epigonen, die angeblich „Jesus Christus“ nachfolgen: Das offizielle Christentum ist keine Religion im spirituellen Sinne. Sie fußt auf dem Baum der Erkenntnis, der Erbsünde und damit auf der Trennung vom Unaussprechlichen und nicht auf der Verbindung mit dem Göttlichen. Der Glaube an den „auferstandenen Jesus Christus als Erlöser für die Menschheit und als Sühneopfer für alle“, beweist ein vollkommenes Mißverstehen von Meister Yeshu, der uns ein Beispiel gegeben hat, und uns aufgerufen hat, es ihm gleich zu tun. Und genau das verhindert das offizielle Christentum, es spricht dem Einzelnen die Auferstehung vom sterblichen Ego und die Vereinigung seiner Seele mit dem göttlichen Selbst (Atman) ab. Es sperrt die Menschen mit Sünde, Angst, Schuld und Strafe im Ego ein und hat die Auferstehung mitten im Leben aus dem menschlichen Erfahrungsbereich zwangsexmatrikuliert, um sie im Reich der Toten anzusiedeln, wo sie gar nicht vorkommt. In toto hat sie den Menschen den Weg zum Lebensbaum totgeschwiegen und ihnen das Schweigen ausgetrieben.
Das Göttliche kann definitiv nicht mit Denken erkannt werden, das ist jedem Philosophen bekannt. Wenn wir aber in uns die Kraft des Schweigens entwickeln, so bildet eben jenes Nicht-Denken den Boden für den Kontakt mit dem Unsagbaren. Wir können es vielleicht nicht in Worte fassen, aber wir erfahren etwas, das sich dem Denken entzieht und nur behelfsweise in Worte übersetzt werden kann. Warum behelfsweise? Weil es keine Übersetzung von einer Sprache in eine andere ist, sondern nur eine versuchsweise Andeutung der monistischen Erfahrung (Einheit von Subjekt und Objekt) durch das fundamental verschiedene dualistische Denken und Sprechen (Differenz von Subjekt und Objekt). Spirituelle Weisheit ist das Resultat der schweigenden Erfahrung.
Wie sieht es nun mit dem Schrifttum der Saulisten aus, mit der Bibel? Das AT ist eine Komposition der Juden, die in Babylon begonnen hat und bis etwa 100 A.D. dauerte. Diese Zeit ist zugleich der Beginn des eigentlichen Judentums, welches von der Priesterschaft dominiert wurde und die Propheten ausgeschlichen hat. Die Geschichten sind keine Offenbarungen, sondern von den Autoren des Tanach judifizierte sumerische und ägyptische Quellen. Das NT ist eine 367 A.D. fertiggestellte Komposition diverser Machtmenschen, die mit Meister Yeshu nichts zu tun hatten. Es ist ein Wunder, daß die vier Evangelien noch Passagen enthalten, aus denen der spirituelle Background zu erschließen ist. Insgesamt ist die Bibel ein manipulatorisches Manifest, mit welchem Kirche und Staat über viele Jahrhunderte Menschen konform gemacht und die restlichen ausgerottet haben. Außer ein paar spirituellen Brotkrumen können wir nichts Heiliges an ihr finden.
Halten wir den sogenannten christlichen Kirchen zugute, daß sie sich aus spiritueller Unwissenheit am Wort der Schrift festhalten, so umfaßt das neben den Abermillionen Laien auch die Priester und Mönche, die zu Gehorsam gedrillt wurden, und deren Herz keine Knospen treiben durfte. Es gibt aber bestimmte Eckpunkte der Lehre von Meister Yeshu, an denen nicht zu rütteln ist. Insofern ist es völlig klar, daß die Lehre des Meisters mit Absicht zerstört wurde, und zwar keineswegs von außen, sondern von innen, wo korrupte Kirchenpolitiker es stets vermochten, mit dem Dolch des Gehorsams in der einen Hand und der vorgelogenen göttlichen Autorität in der anderen Hand das Dogma in ihrem Sinne passend zu machen. Sie haben das Werk von Meister Yeshu ins Gegenteil verkehrt und sich als hervorragende Schüler des Täuschers und der Falschheit bewährt. Diábolos hat bis heute seine helle Freude an diesen Archonten und Asuras. Die Konsequenzen sind verheerend.
Es hat nie einen erleuchteten Papst gegeben und sie alle haben die Gläubigen mit dem Titel „Vicarius Christi“ (Stellvertreter Christi auf Erden) belogen und betrogen. Sie haben für Macht und Geld ihre Seelen verkauft, um als Diener des Diábolos Milliarden Seelen ins Unheil zu stürzen und selber unendlichen Reichtum anzuhäufen. Keiner dieser Betrüger hat jemals die Macht besessen, Sünden zu vergeben, sondern das war ihr perfides Geschäftsmodell, sie haben den Menschen die Erbsünde eingeredet, vor allem Angst und Schuld, um dafür reichlich abzukassieren. Wir werden darum diese Betrüger-Bande nicht „Christentum“ nennen, sondern wahrheitsgemäß als Saulismus bezeichnen. Vor allem aber ist es unser Anliegen, die Lehre von Meister Yeshu in spiritueller Weise zu rekonstruieren.
Meister Yeshu hat es nicht verdient, permanent von Verrätern gedemütigt und mißbraucht zu werden, die nichts anderes im Sinne haben als die Bindung der Menschen an Erbsünde und Todesbaum und damit zugleich das Füllen ihrer Klingelbeutel durch die Lüge der Sündenvergebung, für welche die Opfer dem Klerus ihr letztes Hemd gegeben haben. Wie heißt es noch im „Vater unser“: „Und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind.“ (Lukas 11, 4) Damit hat Swami Yeshu die Sündenvergebung allein in unsere Hände gelegt, denn der innere Zusammenhang ist offensichtlich: Wir sind in dem Maß frei von Schuld, wie wir uns und anderen vergeben. Viele Menschen verstehen das nicht, sie meinen, es gäbe Dinge, die man nicht vergeben kann, aber damit bleiben sie selbst an den Schuldner gebunden. Vergebung ist also ein Akt, mit dem wir uns selbst befreien. So bleibt am Ende nur die Ur-Sünde, das Essen vom Baum der Erkenntnis und eben diese wird durch unsere Auferstehung getilgt, d.h. indem die Seele durch die absolute Hingabe des Egos (Kreuzigung) zum Atman aufersteht, und damit das Göttliche Selbst realisiert.
Als zentraler Begriff von Religion gilt vielfach derjenige der Erlösung. Erlösung klingt uns nach einem geradezu weltflüchtenden Impuls, bei dem die Erde zum Jammertal und die Reinkarnation zur Strafe degradiert wird. Über allem schweben die himmlischen Welten, das Paradies, Nibbana und Moksha oder Mukti.
„Die Erde aber braucht hier einen schönen Geist, den du erschufst, um durch ihn Freude auszuwerfen wie ein Netz aus Gold. Die Erde ist der auserwählte Ort mächtigster Seelen. Die Erde ist des heldenhaften Geistes Kampfesplatz, die Schmiede, wo der Erzbaumeister seine Werke formt. Die Dienstbarkeiten auf der Erde … sind viel größer als all die wunderbaren Freiheiten des Himmels.“ (Sri Aurobindo: Savitri)
Wer der Welt entfliehen will, für den mag „Erlösung von der Welt“ das richtige Wort sein. Es wird auch, der Konvention wegen, von Sri Aurobindo gebraucht, wir präferieren aber hier den Begriff der Befreiung und setzen den der Erlösung meist in Anführungszeichen.
Das Göttliche ist in uns, sein Same wurde vom Atman in unsere Seelen gelegt. Aber wir müssen den Kampf um die Hingabe aufnehmen, den Dschihad gegen die Herrschaft des Egos, und dieses Ringen um Selbsthingabe ist zugleich die Schlacht für das Göttliche Selbst in uns. Diesen Prozeß bezeichnet Yeshu als „Kreuzigung des Egos und Auferstehung zum Atman“. Und wenn diese Auferstehung geschieht - was ist dies anderes als eine unglaubliche Befreiung? Nur unser Göttliches Selbst ist fähig, eine neue, höhere Gattung mit ihrem supramentalen Wahrheitsbewußtsein auf Erden zu verwirklichen und unserer Göttlichen Mutter Erde wieder in Liebe, Freude und Dankbarkeit zu begegnen. Mutter Erde wartet auf uns, sie ist es leid, mit der toxischen Lüge des Untertanmachens drangsaliert zu werden und wird sich bald bemerkbar machen, um der lieblosen Menschheit zu zeigen, wer die Große (der Wirt) und wer der Kleine (Parasit) ist.
Der Mensch ist ein Übergangswesen, dessen Limitiertheit heuer das ganze Sein bedroht. Es geht nicht mehr um den Menschen, seinen egozentrischen Humanismus und die bigotten Menschenrechte, es geht um die Überwindung dieser Gattung, deren Zeit zuende ist. Es geht um das Göttliche. Nur dazu sind wir hier.
Die Zeitqualität macht eines deutlich, daß nämlich die feindlichen Kräfte alles in die Waagschale werfen, um den Sieg des Göttlichen zu verhindern. Wir brauchen diese Typen nicht zu benennen, nur so viel, sie bilden oder arbeiten für den Militärisch-Industriellen Komplex, für den Medizinisch-Pharmazeutischen-Komplex, für den Digitalen-Komplex, die Finanzmärkte, den WEF und die Energie-Mafia. Daneben sind sie in geschlossenen Zirkeln miteinander verflochten. Ebenso bekannt ist, daß die Massenmedien seit Jahren nur noch als niederträchtige Lügenmonopole und Propagandisten asurischer Banden fungieren und viele Politiker der Welt zu Marionetten der Falschheit geworden sind.
Wir leben auf des Messers Schneide. Folglich müssen die Dinge in aller Klarheit und Schärfe formuliert und die ideologischen Verstecke der Asuras unter ihren vielfältig bastardisierten Begriffen offenbart werden. Bastardisierte Begriffe sind solche, die man gemeinhin mit dem Wohl der Menschheit (wie Demokratie, Freiheit, Christentum etc.) assoziiert, deren faktischer Inhalt aber das genaue Gegenteil ist. Wenn die Menschen endlich hinter die Worte blicken, werden sie erkennen können, daß man ihnen unter dem Wort „Licht“ die Dunkelheit verkauft hat. Die Klarheit und Schärfe unserer Formulierungen werden leider der Bösartigkeit der Angreifer nicht gerecht. Sie vermitteln allenfalls ein µ von dem Zorn, den Mutter Kali diesen Barbaren bereitet hat
Freilich wäre es utopisch anzunehmen, wir könnten die Milliarden in die Irre geführten Menschen aufklären. Sie werden unsere Darstellung der spirituellen Lehre von Meister Yeshu der Häresie bezichtigen. Wenn es uns aber gelingen sollte, auch nur wenige Menschen zu ermutigen, in ihrem eigenen Herzen nach der Wirklichkeit des Meisters zu forschen und für sein lebendiges Beispiel einzutreten, so wäre unsere Aufgabe erfüllt.
Thailand, am 5. Dezember 2022
2. Einleitung
Der Titel dieses Buches: „Mit Meister Yeshu zum Lebensbaum“ deutet schon sehr vieles an, aber der Untertitel „Die Auferstehung zum Atman“ sprengt den Rahmen der Vorstellungskraft gewöhnlicher, abendländischer Christen. Insofern empfehlen wir überzeugten Kirchenmitgliedern eine andere Kost. In unserem spirituellen Speisesaal werden sie sich unwohl fühlen.
Die Titel verweisen auf die weltenbewegende Differenz zwischen der hoch spirituellen, ahistorischen Lehre des Meisters und dem anti-spirituellen Dogmatismus einer Pseudo-Religion, deren Führer mit dem Versucher verbündet und an den Baum der Erkenntnis (oder Baum des Todes genannt) gekettet sind. Für das Personal dieser Glaubens-Mafia ist Religion nicht mehr das Ticket in höhere, göttliche Gefilde, nicht mehr der Raketenantrieb zur Erleuchtung, sondern der Garantieschein für die Höllen auf Erden, die ihre kardinalen Führer dem Meer der Fans über zwei Jahrtausende mittels Schuld und Angst eingebläut haben. Sie haben sich der Verkündigung massiv dysangelischer Traktate und unerhörter Lügen verschrieben, deren Exorzismus bis weit ins Profane reichen wird. So haben etwa die reformatorischen Toxine der Zweckrationalität und des Erfolges schleichend und wider den Willen der Opfer mehr unbewußte Protestanten erschaffen als Luther und Calvin zu träumen wagten. Mit Hilfe des Kolonialismus wurde der Erfolg als Selbstwertersatz oder „certitudo salutis“ (Max Weber) pandemisch und scheint heuer nur noch kataklystisch heilbar.
Die frohe Botschaft des Meisters hat mit solchen Kategorien nichts zu tun, desto stärker wuchs die Intention, das Werk von Swami Yeshu in seinen entscheidenden Momenten neu zu beleben, vor allem aber, seiner Lehre den Kontext zu geben, der ihr gemäß ist. Yeshu (gesprochen Jeschu) ist ein Name aus dem klassischen westlichen Aramäisch, genauer aus dem jüdisch-palästinischen Aramäisch bzw. ihrer galiläischen Variante. Die Bedeutung des Vornamens „Yeshu“ ist umstritten, doch geben viele moderne Quellen an, er bedeute „Sohn eines Königs oder Sohn eines Gottes“. Wenig Beachtung erfährt die Tatsache, daß dieser Yeshu von Nazareth aus Galiläa stammt, und damit aus dem „galil ha-gojim“, dem „Bezirk der Heiden“, welcher viel näher an Syrien und Libanon (und dem heutigen Jordanien) liegt als an Judäa, etwa in der Mitte des Weges von Damaskus nach Jerusalem. Seinen Geburtsort Betlehem verdankt er der anberaumten Volkszählung. Jedenfalls ist Yeshu gemäß dem Theologen Günther Schwarz der echte Name des Menschen, der heute als „Jesus von Nazareth“ oder „Jesus Christus“ (Messias, Gesalbter) verehrt wird. Immanuel ist gemäß des NT ein weiterer Name dieses Menschen und bedeutet „Gott mit uns“. Daß dieser historische Yeshu aber ein Heide und Palästinenser gewesen ist und aramäisch gesprochen hat, das wird die Juden nicht trösten und den kirchlichen Offiziellen nicht behagen. Noch weniger erfreut es den Klerus, daß dieser Mensch seine spirituellhistorische Heimat mit absoluter Sicherheit in Indien hatte. Wir werden das hinlänglich belegen.
Über das Leben und die Lehren von Yeshu berichten vor allem die vier Evangelien des NT, deren Entstehung man heute mehrheitlich auf die Zeit zwischen 70 und 100 datiert. Günther Schwarz hat sich die Arbeit gemacht, „das älteste Evangelium“ der Lukas- und Matthäus-Quelle aus dem Griechischen in die Sprache von Yeshu zurück zu übersetzen und dadurch tiefere Einsichten gewonnen, die der neuerlichen Übertragung ins Deutsche zugutekommen. Seinem Vorwort zufolge findet sich dort nichts kirchentypisches, nicht einmal der Titel „Messias“ (der Gesalbte, Christus), sondern allenfalls Verweise auf den „auserlesenen Sohn Gottes“, wie sie schon mit der Bedeutung seines Namens vorliegt.1
Der Konvention wegen hatten wir die Absicht, am Namen „Jesus Christus“ festzuhalten. Doch hat der Verlauf der Untersuchung gezeigt, daß dieser Name so hochgradig durch Mißbrauch kontaminiert ist, daß seine Endlagerung aus spirituell-hygienischer Sicht unvermeidbar wurde. Dazu hat nicht nur der kirchliche Hokuspokus beigetragen, sondern auch der unüberlegte Gebrauch des Begriffs „Christusbewußtseins“. Ein „messianisches Erlöserbewußtsein“ ist jedoch mit unserem hoch verehrten Bruder unvereinbar. Ich selbst gehöre zu denen, die diesen Begriff, wenn auch im Sinne von „Atman-Bewußtsein“ gebraucht haben, fürderhin aber Abstand davon nehme.
Wir haben uns letztlich entschieden, seinen richtigen Namen zu benutzen, also „Yeshu Immanuel aus Nazareth“ und ihm den Titel „Meister oder Swami“ zu verleihen. Wir werden nachvollziehen, daß dieser Mensch und seine Geschichte mit dem Titel Christus (Messias und Erlöser) nichts zu tun hat. Anstelle des „Christusbewußtseins“ verwenden wir künftig den Begriff „Selbst“, den Yeshu benutzt hat. In diesem Sinne meint „Selbst“ den Atman, so wie er uns aus dem Zeitalter der Upanishaden (750-500 BC) bekannt ist. Aus der Einheit von Brahman und Atman versteht sich auch die Aussage des Meisters: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh. 10, 30).
Das Bewußtsein des Atman bedeutet die bewußte Verwirklichung des Göttlichen durch eine menschliche Seele. Brahman ist das EINE, der durch seine Selbstoffenbarung in Raum und Zeit eine unendliche Anzahl von Atmans, seine Kinder, erschaffen hat, deren Natur gleichsam Geist von seinem Geist ist, der Spirit. Ein Atman inkarniert nicht, sondern gilt als das Göttliche oberhalb des subtilen menschlichen Hauptes und ist ewig ungeboren. Er projiziert aber einen Samen in das verborgene Herz jedes Menschen, die Seele, und diese ist ebenso göttlich wie der Atman, wird aber im gewöhnlichen Leben vom Ego mit seinen mentalen, vitalen und physischen Hüllen verdeckt. Diese Seele ist es, welche, einmal geschaffen, dem Prozeß der Reinkarnation und das heißt Evolution unterliegt. Jede spirituelle Schulung und erst recht der Yoga Sri Aurobindos hat das Ziel, diese verborgene Seele gegen den Widerstand des Egos, nach vorne zu bringen (psychische Transformation), wieder mit dem Atman zu vereinigen (spirituelle Transformation) und dadurch ihre Einheit mit Brahman wiederzuerkennen (Individualität in der Einheit). Das Ziel des Göttlichen liegt aber nicht in der Weltflucht, nicht in der Vergeistigung der Materie, sondern in der Vergöttlichung des materiellen Daseins, das Göttliche will auch die Materie zu ihrer Göttlichen Wahrheit entfalten, und hier beginnt nun die supramentale Transformation (Sri Aurobindo) und die Durchlichtung der Zellen, die wir im Kontext von Yeshu nur nebenbei erwähnen.
Die Methoden des Yoga sind vielfältig, im Kern aber geht es um ein immer tieferes Schweigen, in das sich das Göttliche niederlassen und aus dem heraus es sich offenbaren kann. Das macht eine wachsende Purifikation notwendig, soweit, daß wir zur gänzlichen Hingabe des Egos an das Göttliche fähig werden. Erst durch den Tod des Egos kann die Göttliche Gnade voll wirksam werden und die Seele ihre Auferstehung in den Atman feiern. Swami Yeshu ist eben diesen Weg gegangen, er hat sein Ego im tiefen Schweigen geopfert und durch Auferstehung vom Toten (dem Ego) den Atman verwirklicht d.h. er wurde erleuchtet und lebte fortan im Atman-Bewußtsein oder Spirit, der reines Bewußtsein ist und nicht Bewußtsein von etwas. Die Seele weiß zwar stets um ihre Göttlichkeit, doch der Mensch wird erst durch die Verwirklichung des Atman-Bewußtseins zur Individualität in der Einheit mit Brahman. Er wird anders gesagt, vom sterblichen Ego (Getrenntheit) zum unsterblichen Atman (Einssein).
Zwei Zitate aus dem „ältesten Evangelium“ haben uns den Weg zu einem undogmatischen, aber spirituellen Verständnis der Lehre von Meister Yeshu gewiesen, in der es um die Verwirklichung des Atman/Selbst geht:
„3 Nicht vor denen sollt ihr Ehrfurcht haben, die den Leib töten können! 4 Sondern vor dem sollt ihr Ehrfurcht haben, der das Selbst töten kann!“ (12. Kapitel)
„7 Jeder, der sein Selbst niederdrückt - er wird niedergedrückt werden. Aber jemand, der sein Selbst erhebt - er wird erhoben werden.“ (15. Kapitel)
Anstelle dieser deutlichen Atman-Lehre steht im NT eine weniger deutliche Aufforderung, das Ego nicht zu erhöhen, sondern zu minimieren:
„Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.“ (Lukas 14, 11; vgl. Matthäus 23, 12; A.d.V.: alle Bibel-Zitate nach Luther 1912, wobei „Jesus“ in allen biblischen Quellen mit „Yeshu“ ersetzt wird! Man mag uns diese Unreinheit beim Zitieren der spirituellen Reinheit wegen nachsehen.)
Yeshu spricht vom Selbst im Sinne der Hindus, vom Atman, dessen Realisierung die Selbsthingabe und Überwindung des Egos voraussetzt, während Lukas und Matthäus vom menschlichen Ego und seiner Moral sprechen, bestenfalls vom Prozeß der Purifikation. Eben hier wurzelt das Mißverstehen seiner Epigonen und all jener, die in die Falle des Egos getappt sind.2 Sie haben die Auferstehung der Seele zum Atman, welche den Tod des Egos mitten im Leben erheischt, mit dem Tod des Meisters verwechselt. Aber nicht der Mensch stirbt vor der Auferstehung, sondern das menschliche Ego. Wir könnten allenfalls sagen, daß die Seele eines Menschen aus dem toten oder überwundenen Ego aufersteht, im Bilde gesprochen ist die Auferstehung des Menschen wie die Verwandlung einer am Boden kriechenden Raupe (Ego) in einen bunten Schmetterling (Atman).
Sowohl seine Jünger wie die späteren Epigonen haben dem Ego eine größere Bedeutung zugemessen, als es hat. Daher sind sie am Geheimnis der Auferstehung achtlos vorüber gegangen. Die Ursache dafür liegt natürlich darin, daß sie Yeshu gar nicht als Lehrer des Lebensbaumes erkannt haben, sondern ihn am Baum der Erkenntnis festgezurrt haben. Statt der Spiritualität (dem Lebensbaum), sind sie dem jüdischen Weg von Gesetz und Moral (dem Todesbaum) gefolgt. Die Motivlage für dieses Mißverstehen bleibt unklar, Faktum ist, daß mit der Dominanz des Terminators Saulus die Lehre des Meisters pervertiert und vom Baum des Lebens amputiert wurde, um Yeshu zu judifizieren und an den Baum des Todes zu nageln.
Insofern sehen wir in Saulus den Sargnagel seiner Lehre und den Begründer des hoch aggressiven Saulismus.
Wir werden hier sowohl der historischen Wurzeln von Yeshu gedenken, als auch der ahistorischen, ewigen Wirklichkeit, von der er ein Kundschafter gewesen ist, ein Vorbild und eine Blaupause für künftige Menschen, die am Baume des Lebens neue Formen gelingenden Lebens manifestieren werden. Wir verstehen daher das vorliegende Buch über sein Leben und seine Lehre als eine spirituelle Fundgrube für Nicht-Dogmatiker, für Nicht-Theologen und für Menschen, die sich von der Bürde einer Konfession befreien konnten. Es eignet sich aber auch für Praktizierende anderer Religionen, zumal wir diese als Seelenverwandte herzlich umarmen. Daneben sind auch die Religions-Skeptiker eingeladen, sich an spirituellen Köstlichkeiten zu laben, und selbst die professionellen Dunkelmänner, die klammheimlich ihrer dysangelischen Diät überdrüssig geworden sind, werden hier frohe Botschaften finden, die ihre ausgetrockneten Seelen mit dem Wasser des Lebens erquicken. Kurz und gut, die vorliegende Hommage will uns auf neue Weise anregen, unseren Freund und Bruder Yeshu im Herzen zu tragen, ihn mit in unser Leben zu nehmen und unter seinem Licht das Ego zu überwinden und Auferstehung zu feiern.
Insofern betrachten wir die mächtigen Kleriker und Interpretations-Inquisitoren der Welt keineswegs als unsere Gegner. Diese spielen in einer ganzen anderen Liga als wir, die wir als spirituelles Fußvolk den Trägern von Tiara und Talaren nicht das Wasser reichen wollen. Das wäre, mit dem Meister gesprochen, „Perlen vor die Säue werfen“ (vgl. Matthäus 7, 6). Im Übrigen sind jene institutionalisierten Repräsentanten des Baumes der Erkenntnis, die Profis unter den Erbsündern, ganz anderen Herren unterstellt. Sie gehören gewohnheitsmäßig zur Herrschaftsklasse der Archonten, vergleichbar den Asuras der Hindus. Sie zieren sich derzeit noch, sich als jene Dunkelmänner zu outen, die gemeinhin dem Diábolos die Stange halten. Darum geben sie vor, sich dem Göttlichen verpflichtet zu fühlen, doch kann jedermann an ihrem Denken, ihrem Handeln und ihrem Lebenswandel erkennen, daß sie nicht zu jenen Heroen der Stille zählen, die den Baum des Lebens aus purem Glück umarmen. Das würde sie nicht nur fremdeln lassen, sondern ihnen arges Ungemach bereiten. Wir erkennen es daran, daß sie den Fall des Menschen und das Dasein als Erbsünder keineswegs als unbehaglich empfinden, sondern mit der Zeit gehen und damit der Ideologie des Fortschritts (Gefangenschaft in der Zeit) anhängen. Sie sind keine Macht der Ewigkeit, sondern Katastrophen der Geschichte und haben notorisch mit der jeweiligen weltlichen Herrschaft kooperiert, auch mit Hitler, auch mit dem Coronafaschismus. Mit dem Deep State sind sie von Anbeginn an verbunden, auch wenn diese Gruppierungen der Nacht im Laufe der Zeit stets ihre Namen gewechselt haben. Eine ahistorische Wurzel fehlt ihnen, sie sind typische Erscheinungen des Kali-Yugas und werden vergehen wie ein übler Geruch beim Lüften.3
Wir wollen dies weder als Kritik noch als Anklage verstanden wissen, sondern als eine völlig wertfreie Beschreibung eines Teils der herrschenden Realität, deren Matrix des Denkens all jene Massen absorbiert hat, denen das Schweigen als extraterrestrische Unbekannte dünkt und es als Nonsens abgetan haben. Die Anhänger des Unaussprechlichen gelten dem gemeinen Homo sapiens als Sonderlinge. Das liegt vorwiegend daran, daß heuer der Massenmensch, jener demokratisch legitimierte Schlumpf, das Bedürfnis nach einem noch so temporären Asyl in der schweigenden Kathedrale des Ewigen verdrängt, mehr noch, entrüstet ablehnt. All diese Niedriggesinnten sind so sehr dem „cogito ergo sum“ verfallen, daß sie die Göttliche Einladung als „Versuchung“ mißverstehen und die trennende Identifikation mit Denken, Signum des Falles und der echten Versuchung, als Gnadengeschenk zu wissen meinen.
Angesichts dieser fundamentalen Verkehrung von Welt und der damit einhergehenden Schieflage der menschlichen Geschöpfe, wäre es mehr als vermessen, jenen geradezu vorsätzlich Nichtwissenden eine weitere Tortur „christlicher Praxis“ aufzubürden. Wir werden weiterhin ihr Tun benennen, aber als Zeugen sind wir keine Richter, das obliegt anderen Koryphäen.
Als moderne Sonderlinge wenden wir uns nicht an Anhänger von Kirchen, sondern an die Aussätzigen klerikaler Welten, die in Yeshu einen doch irgendwie sympathischen Pilger und Vagabund des EINEN sehen. Schließlich hatte er selbst, wie wir wissen, eine schwere Allergie gegen Schriftgelehrte und Pharisäer. Yeshu ist auch nie ein Massenmensch gewesen, sondern gehörte zu den Unikaten des Heiligen, weder war er einer Norm hörig noch paßte er ins Bett der Zeit. Zu keinem Zeitpunkt hat er sich „Christ“ genannt, er war weder Messias noch Erlöser, er hat mit der offiziellen Christenheit nichts gemein, er ist auch nicht am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden, sondern ist nach der Tortur am Kreuz über Damaskus in den Himalaya gereist und hat in Kaschmir gelebt, wo er zuvor spirituell ausgebildet worden war. Er ist nie ein Anhänger des Archons oder des Abraham (A-Brahman) gewesen, sondern IST ein Kind des EINEN, Brahman. Diese wenigen Hinweise genügen um zu realisieren, daß es zwischen unserem Meister Yeshu und dem banalen Konstrukt eines Überheiligen christlicher Provenienz keine diskutablen Berührungspunkte gibt.
Mag sein, daß die mehrfokale Sicht auf personal-historische (der Mensch Yeshu als heidnischer Palästinenser), spirituell-historische (der Schüler Yeshu in Kaschmir) und transpersonal-ahistorische (der Meister Yeshu als Atman) Momente die Sicht auf den Innenraum von Welt erhellt und der notorisch ideologischen Außensicht spirituell überlegen ist. Doch liegen solche Lorbeeren jenseits unserer Intentionen. Wir sammeln mit unserem Yeshu weder Zuspruch noch Mehrheiten, sondern Diamanten der Seligkeit, welche der Meister selbst in die Herzen und Seelen derer legt, die ihn lieben.
Darum kümmert es uns auch nicht, daß die spirituelle Essenz jenes göttlichen Referenten und unzeitgemäßen Sonderlings weder Eingang in die Konzile und Verdikte römischer Staatsreligion gefunden hat, noch später die vatikanischen Doktrinen diverser weltfroher Machthaber berühren konnte. Die spirituell gänzlich ausgedorrte und arbeitswütige Protestanten-Sippe hat - von Ausnahmen abgesehen - mehr kapitale Verrücktheiten als spirituelle Entrückungen erlebt, ansonsten aber vegetiert sie bis heute unter den toxischen Ergüssen materiellen Erfolges dahin. Manche dieser Erfolgsfetischisten haben goldene Retiraden und ihre Endlosservietten bestehen aus 100 Dollar-Scheinen. Man könnte meinen, ihr Abort sei zum Tempel der Erwählten geworden, an dem wir Sonderlinge uns nicht einmal zu schnuppern wagen würden. Sie alle charakterisiert in besonderer Weise die lapidare Verkehrung des Saulus, sie dienen ausdrücklich (Römer 7, 19) dem Bösen (dem Toten, Macht, Kapital, Asuras), welches sie vorgeben vermeiden zu wollen.
Im Gegensatz zur Verfolgermeute seiner offiziellen Epigonen, ist Yeshu ein Künder des Lebensbaumes, ein Sohn des Ewigen, der seiner historischen Welt ebenso fremd gegenübergestanden hat wie die heutigen Sonderlinge ihrer Welt gegenüberstehen. Daß die Welt der Massen nie das ist, was sie vorgibt, kommt einem Naturgesetz gleich, welches den Realitätstrunkenen das Falsche als richtig vorsäuft, während sich nur die Sonderlinge als wirklichkeitsbegabt auszeichnen und hinter dem Schein dem Sein einwohnen. Besonders unsere heutige Welt ist nicht das, was sie zu sein scheint.
Es gehört zu den Tabus moderner Gesellschaften, die vermeintliche Freiheit und Gleichheit ihrer Insassen nicht zu hinterfragen. Zweifler werden da nicht nur argwöhnisch betrachtet, sondern wie die ersten Yeshuaner verfolgt. Gleichwohl nehmen wir uns die Freiheit zu behaupten, daß beides, Freiheit und Gleichheit, zwar schöne Worte sind, realiter aber gleichen sie einem Köder, mit dem man Fische fängt. Beginnt man sie zu glauben, ist man schon im Bauch der Matrix gefangen, einverleibt von der Gesellschaft und zu einem toten oder assimilierten Fisch geworden. Wir nennen solche toten Fische kurzerhand „Egos“, und ein Ego ist nichts anderes als das Konglomerat unbewußter Teilchen, aus deren kopfähnlicher Spitze die leise oder laute Stimme immer wieder „Ich“ repetiert. Der Chor dieser Gefangenen rezitiert jedoch keine Arien, weder Opern noch Symphonien, sondern ergeht sich in einem Gegröle und Gekrächze, deren Umschreibung mit dem Begriff der Kakophonie geradezu Ausdruck von Wohlwollen und Milde bezeugt. Mit anderen Worten, die sogenannte Freiheit dieser Egos schafft Chaos und Zerstörung. Wie gut, daß wenigstens im Kosmos Ordnung herrscht! Letztlich ist die Freiheit der Egos eine ebenso dumme Ideologie wie deren Gleichheit, denn was dabei herauskommt, sind Kampf um Hackordnungen, Streit um Tantiemen, Überanpassung ans Kollektiv, Erfolgssucht, Geldgeilheit, Betrug, Eifersucht, Neid, zerstörte Familien und am Ende Haß, Mord, Totschlag und Krieg. Jeder will in diesem System der erste sein, und wer es dann wird, das dürfen wir mit Fug und Recht behaupten, hat sich als das größte Lump bewiesen.
Wahrheit tut weh. Vielleicht will man sie deshalb nicht hören, obwohl sie so einfach ist, denn nach dem wenigen sollte klar sein, daß neben den Ideologien aus Freiheit und Gleichheit auch und besonders das höchste Gut der Fanatiker, der Begriff der Demokratie, nichts ist als ein übelriechendes Stinktier, das man ihren Bewohnern als Rosengarten verkauft hat. De facto gilt: Nicht das Volk regiert, sondern das Kapital.
Zwei Dinge sind notwendig, erstens die Erkenntnis, daß das Ego die äußere Form des Menschen ist, mehr Natur als Kultur, die von allerhand Mächten, von Trieben und Ressentiments, Überzeugungen und Parteibüchern beherrscht wird, aber selten genug von einem bewußten Willen.4 Und wenn ein solcher vorliegt, dann handelt es sich überwiegend um den Willen zur Macht, wie er in den megalomanischen Ego-Formationen in Politik und Wirtschaft wohlfeil zu bestaunen ist. Diese professionellen Dunkelmänner treiben mit ganzen Volkswirtschaften Schindluder und ergötzen sich an der Not anderer Menschen wie ein sadistischer Serienkiller am Leid seiner Opfer. Nicht selten spülen diese Exemplare im selben Moment ihre Ideale durch den Abort, in welchem ihnen die Macht hold wurde.5
Die Masse der Egos besteht freilich aus machtlosen Köpfen, in denen ein Gedanke den nächsten jagt. Kaum einer vermag dem Einhalt zu gebieten und so erliegen sie der Schlacht ankommender und ausgehender Gedankenheere ebenso wie den meist unbewußten Eruptionen aus dem Gefühlsleben. Wer aber dieses Chaos im Hirn nicht zum Schweigen zu bringen vermag, der ist auch kein Denker im eigentlichen Sinne, sondern ein Gedachter. Rene Descartes hat mit seinem „cogito ergo sum“ (Ich denke, also bin ich) die augustinische Tradition der Täuscher „si enim fallor, sum“ (Wenn ich mich nämlich täusche, bin ich) zur zentralen Instanz menschlicher Identität gemacht, mit anderen Worten hat er die Essenz des Baumes der Erkenntnis formuliert und die Identifikation mit Denken oder das Ego zum König über das unergründliche Sein erkoren. Soll man dabei von der Seligoder Heiligsprechung der Dummheit sprechen? Jedenfalls wurde das Ego zum König der Menschen gemacht, um seinen eigentlichen Führer, das Herz und die Seele, im Kerker des Unbewußten einzusperren. Der Mensch mag damit die physischen und vitalen Egoismen scheinbar minimiert und mit einem mentalen Firnis übermalt haben. Doch täuscht dieser Firnis darüber hinweg, wie unbewußt er in Wirklichkeit ist und wie sehr das vitale Mental durch Rationalisierungen aller Art das vorgeblich mentale Ego vergiftet. Es kann und darf nicht unsere Aufgabe sein, Egoismen mit Egoismen zu substituieren, wir müssen das Haupt der Hydra abschlagen.
Die Erkenntnis der spirituellen Unbewußtheit des Egos ist also die erste Notwendigkeit, die zweite Notwendigkeit besteht in der Aufgabe; das Ego in allen seinen Teilen zu erkennen und zu überwinden.
Sobald ein Ego hinlänglich gebildet ist, müssen wir es dem Göttlichen, hingeben, damit der Mensch aus seiner innersten Seele und seinem höchsten Spirit geleitet werden kann. Und da die innerste Seele ein Funken des Ewigen im Menschen ist, kann sie gar nicht anders, als dessen stets harmonischen Input auszudrücken. Neben Yeshu gab und gibt es viele, die dieses „Dein Wille geschehe“ gelehrt und gelebt haben.
Entsprechend der ungeheuren Vielfalt von Menschen existiert zugleich mit ihnen eine natürliche Hierarchie, nur ist diese eine spirituelle, und das ist etwas, mit dem die offiziellen Nachfolger von Meister Yeshu gehörigen Mißbrauch getrieben haben. Statt einer gleichsam natürlichen spirituellen Hierarchie mit den mystischen Monisten, den Meistern des Schweigens und der Einheit an der Spitze, hat der aufs Wort fixierte Elitarismus das Heilige und Spirituelle bloß vorgelogen. Hinter dem vorgeblichen Gewand des Heiligen hat das Unheilige bis heute seine Feste und Orgien gefeiert. Diese Canaillen haben Jasons Sehnsucht nach dem Gold der Seligkeit mit der Sucht nach Geld und Kapital droguiert. Es verwundert darum niemanden, daß statt noblen Charakteren päpstliche Halunken mit ihren kardinalen Banden Leithammel geworden sind. Auf diese Weise hat sich eine dem Spirit feindliche Atmosphäre pandemisch ausgeweitet. Was in Meister Yeshu und den Mystikern lebendig war, das wurde schon in deren nächsten Umfeld eine Rarität. Nicht einmal seine eigenen Jünger waren Erleuchtete, sonst hätte sich die saulistische Dunkelheit nicht verbreiten können.
Die Herrschaft von Menschen über Menschen beruht heute überwiegend auf der Furcht vor dem Gesetz, dem Notbehelf der Macht, die keine Gerechtigkeit versprechen kann. Daher bleiben profane Rechtssysteme im spirituellen Sinne stets mangelhaft. Der Mensch muß seine Furcht vor diesen falschen, weil profanen Führen überwinden, zumal sich gerade die aktuellen als Dienstboten dunkler Kreise und nicht nur als Volksverräter, sondern als Menschenfeinde bewiesen haben. Damit sollte explizit klar sein, daß der Mensch sich am besten im Rahmen eines spirituellen Elitarismus entwickelt.
Im Idealfall folgt natürlich ein jeder seiner innersten Seele, doch wird die Realisierung dieser Göttlichen Anarchie auf Erden, von der die Mutter (Mira Alfassa) gesprochen hatte, noch viele Widerstände und Probleme der falschen, weil ego-zentrischen Natur auszumerzen haben. Dabei muß der Mensch insbesondere seinen defätistischen Magnetismus wieder umpolen und sich vom Höchsten statt vom Niedrigsten anziehen lassen.
Wer sind gemäß Forbes die einflußreichsten Stars der Welt? Wir zählen sie auf:
1. Lady Gaga
2. Oprah Winfrey
3. Justin Bieber
4. U 2
5. Elton John
6. Tiger Woods
7. Taylor Swift
8. Bon Jovi
9. LeBron James
Es hat sich in mir eine objektive Unmöglichkeit entfaltet, auch nur einen einzigen dieser ach so einflußreichen Giganten der Welt zu kennen. Eine Erklärung dafür, wie diese Niemande einflußreich werden konnten, liefert uns Oswald Spengler, den wohl keiner dieser Superleute jemals kennen wird:
„Drei Wochen Pressearbeit, und alle Welt hat die Wahrheit erkannt. Ihre Gründe sind so lange unwiderleglich, als Geld vorhanden ist, um sie ununterbrochen zu wiederholen. … Mit der politischen Presse hängt das Bedürfnis nach allgemeiner Schulbildung zusammen, das der Antike durchaus fehlt. Es ist ein ganz unbewußter Drang darin, die Massen als Objekte der Parteipolitik dem Machtmittel der Zeitung zuzuführen. Dem Idealisten der frühen Demokratie erschien das als Aufklärung ohne Hintergedanken, und heute noch gibt es hier und da Schwachköpfe, die sich am Gedanken der Pressefreiheit begeistern, aber gerade damit haben die kommenden Cäsaren der Weltpresse freie Bahn. Wer lesen gelernt hat, verfällt ihrer Macht, und aus der erträumten Selbstbestimmung wird die späte Demokratie zu einem radikalen Bestimmtwerden der Völker durch die Gewalten, denen das gedruckte Wort gehorcht. … Der Leser weiß nichts von dem, was man mit ihm vor hat, und soll es auch nicht, und er soll auch nicht wissen, welch eine Rolle er damit spielt. Eine furchtbarere Satire auf die Gedankenfreiheit gibt es nicht. Einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt darf man es, aber man kann es nicht mehr. Man will nur noch denken, was man wollen soll, und eben das empfindet man als seine Freiheit. …
Aber die Macht verlagert sich heute schon aus den Parlamenten in private Kreise, und ebenso sinken die Wahlen unaufhaltsam zu einer Komödie herab, für uns wie für Rom. Das Geld organisiert den Vorgang im Interesse derer, die es besitzen, und die Wahlhandlung wird ein verabredetes Spiel, das als Selbstbestimmung des Volkes inszeniert ist. Durch das Geld vernichtet die Demokratie sich selbst, nachdem das Geld den Geist vernichtet hat.“ (Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, Band 2, 1923, 683 f.)
Unter Stars versteht die moderne Gesellschaft Vorbilder, Idole oder Kultfiguren. Sie repräsentieren gleichsam den gewünschten Ungeist der Zeit. Verehrt werden sie vor allem von Jugendlichen, denen es auf diese Weise ausgetrieben wird, in Natur und Stille das zu entdecken, was ihnen von Ewigkeit zugeteilt wurde. Es verwundert daher nicht, daß auch Erwachsene es versäumt haben, eine gesunde Immunität gegen zeitgeistige Dekadenz zu kultivieren, andernfalls wäre die Ansammlung von Verrückten in geschlossen Stadien oder der zyklische Urnengang von dauerhaft Gefoppten nicht erklärbar. Überhaupt sind gerade im Zeitalter eines angeblich ausgeprägten Individualismus echte Individuen eine so seltene Rarität geworden, daß wir sie so sorgsam wie Painit handhaben sollten.6 Ihr Leuchten entspricht dem eines funkelnden Diamanten. Kennzeichen jener Ungeteilten ist ein Maß an Fremdheit im Hinblick auf moderne Welten, die den dort herumlungernden Kopien der Gewöhnlichkeit obskur erscheinen. Kopien können das Leuchten von Unikaten einfach nicht ertragen.
Man mag das bedauern, aber doch zugleich fragen, ob der Untergang der westlichen Zivilisation für Mutter Erde nicht ein Aufgang sei, wie eine Kur, in der sie vom Getümmel jener Parasiten Erholung finden kann.
Wer ernstlich fragen will, wie solche Weltverhältnisse vollendeter Verkehrung möglich geworden sind, dem kann nicht entgehen, daß dabei die spirituelle Obdachlosigkeit der vom Abendland ausgehenden letzten Homo-Spezies von entscheidender Bedeutung ist. Genauer handelt es sich dabei um eine Verkehrung der Lehre von Yeshu, dessen Nachfolger von dem Zeloten von Tarsus kurzerhand an den Baum der Erkenntnis gefesselt wurden. Betäubt werden die Gefangenen durch eine hypnotisch bewirkte Teilhabe am Heiligen qua Brot und Wein, einer quasi-kannibalistischen, aber immerhin nur symbolischen Inkorporation von Yeshu Fleisch und Blut, das wie das Methadon des Heroinsüchtigen eine Substitution von „Erlösung“ suggeriert. Nicht genug damit, ihre päpstlichen Dominatoren geben sich als Pontifex Maximus aus, als Brückenbauer ins Nirgendwo, und dennoch huldigen ihnen ihre Schafe wie unmündige Kinder. Sie erkennen einfach nicht, daß die päpstlichen Super-Egos erklärte Atman-Gegner sind und damit Feinde des Ewigen. Sie hängen die Massen ihrer Anhänger an den Todesbaum und zwingen sie in ein toxisches Delirium, unter dem die Erbsünder wie geprügelte Hunde darben und wie notorische Sklaven am ewig selben Knochen der Sühneopfertheologie nagen.7
Statt des guten Hirten, welcher den göttlichen Seelenfunken entfacht, haben jene Gaukler des Versuchers die Seelenmacht exkommuniziert und mit der Erbsünde das Geschäft ihres Lebens gemacht. Auf ihrem Feldzug gegen Andersgläubige sind die saulistischen Horden des Vatikans und der reformierten Kirchen rabiater vorgegangen als weltliche Herrscher. Sie haben unter anderem die Todesstrafe für Ketzer als „Erlösung“ propagiert, indem sie diese als die Mildtätigkeit einer „Sündenprophylaxe“ getarnt haben. Die Ausführung ihrer Schandurteile haben sie oft genug an den Staat delegiert und sich dabei als jene Art von Demagogen erwiesen, die ihre Bluthände lächelnd in Unschuld waschen.
Angesichts ihres universalen Debets dürfen wir getrost von einem Vernichtungsfeldzug gegen alles Edle sprechen.
Hören wir dazu Ludwig Klages, einen jener unpassenden Mahner des Lebendigen:
„Die Wut der Vertilgung hat auch durch die Menschheit ihre blutige Furche gezogen. Dahingeschwunden sind ganz oder nahezu, weil entweder niedergemacht und ausgehungert oder zu hoffnungslosem Siechtum verurteilt durch die Geschenke des „Fortschritts“, Branntwein, Opium, Syphilis, die Naturvölker. Aus und vorbei ist es mit den Indianern, vorbei mit den Urbewohnern Australiens, vorbei mit allen besten der polynesischen Stämme; die tapfersten Negervölker widerstreben und erliegen der „Zivilisation“; und soeben erlebten wir es, daß Europa gleichmütig zusah, wie sein letztes Urvolk, die Albaner, die „Adlersöhne“, die ihren Stamm bis auf die sagenhaften „Pelasger“ zurückführen, von den Serben zu Tausenden und Abertausenden planmäßig umgebracht wurden. Wir täuschten uns nicht, als wir den „Fortschritt“ leerer Machtgelüste verdächtig fanden, und wir sehen, daß Methode im Wahnwitz der Zerstörung steckt. Unter den Vorwänden von „Nutzen“, „wirtschaftlicher Entwicklung“, „Kultur“ geht er in Wahrheit auf Vernichtung des Lebens aus. Er trifft es in allen seinen Erscheinungsformen, rodet Wälder, streicht die Tiergeschlechter, löscht die ursprünglichen Völker aus, überklebt und verunstaltet mit dem Firnis der Gewerblichkeit die Landschaft und entwürdigt, was er von Lebewesen noch überläßt, gleich dem „Schlachtvieh“ zur bloßen Ware, zum vogelfreien Gegenstande eines schrankenlosen Beutehungers. In seinem Dienste aber steht die gesamte Technik und in deren Dienste wieder die weitaus größte Domäne der Wissenschaft.
Die meisten leben nicht, sondern existieren nur mehr, sei es als Sklaven des „Berufs“, die sich maschinenhaft im Dienste großer Betriebe verbrauchen, sei es als Sklaven des Geldes, besinnungslos anheimgegeben dem Zahlendelirium der Aktien und Gründungen, sei es endlich als Sklaven großstädtischen Zerstreuungstaumels; ebenso viele aber fühlen dumpf den Zusammenbruch und die wachsende Freudlosigkeit. … Und da der Mensch sich die Welt stets nach dem Bilde des eigenen Zustandes deutet, so glaubt er auch in der Natur ein wüstes Ringen um Macht zu sehen, wähnt sich im Recht, wenn er allein im „Kampf ums Dasein“ überblieb, malt sich die Welt nach dem Gleichnis einer großen Maschine, wo immer die Kolben nur stampfen, die Räder schnurren müssen, damit „Energie“, man sieht nicht zu welchem Ende, umgesetzt werde und bringt es … fertig, das billionenfältige Leben aller Gestirne umzufälschen und herabzuwerten zum bloßen Sockel des menschlichen Ichs. Wie man früher einmal die Liebe gepriesen oder die Entsagung oder gotttrunkene Entrücktheit, so treibt man heute eine Art Erfolgsreligion und verkündet auf dem Grabe der Vorwelt jenen Kleinleuteglauben, den Nietzsches glühender Hohn vorweggenommen, als er seinen „letzten Menschen“ mit Augenblinzeln sagen ließ: „Wir haben das Glück erfunden!“ … Dem uralten Kulturvolk der Chinesen wären noch heute alle neuzeitlichen Erfindungen fremd, hätten nicht wir sie ihm aufgenötigt. Schlagen wir aber einen ihrer großen Philosophen auf, die vor drittehalb Jahrtausenden blühten, einen Laotse oder Liä Dsi, so spricht uns ein solcher Tiefsinn der Weisheit an, daß in Vergleichung damit sogar ein Goethe zum Stümper wird. Wenn sie die Wissenschaft nicht besaßen, mit deren Hilfe man Kanonen baut, Gebirge sprengt, künstliche Butter macht, so liegt die Annahme näher, daß sie daran kein Interesse hatten. … Damit die fortschrittliche Forschung der Neuzeit einsetzen konnte, mußte der große Gesinnungswandel vollzogen sein, dessen Ausübungsweise man Kapitalismus nennt.
Wenn schon „Fortschritt“, „Zivilisation“, „Kapitalismus“ nur verschiedene Seiten einer einzigen Willensrichtung bedeuten, so mögen wir uns erinnern, daß deren Träger ausschließlich die Völker der Christenheit sind. … Der Kapitalismus samt seinem Wegbereiter, der Wissenschaft, ist in Wirklichkeit eine Erfüllung des Christentums, die Kirche gleich ihm nur ein Interessenverband.“ (Ludwig Klages: Mensch und Erde, Rede vom 11./12.10.1913)
Waren etwa Spengler und Klages Propheten oder gar Erleuchtete? Keineswegs, aber sie waren noch Menschen mit Leib und Sinnen, medienunabhängige Beobachter und ihr Denken stand unter der Herrschaft eines Empfindens, das mit dem Herzen verbunden war. All das finden wir heute nur bei den Weltfremden und Verschrobenen, den Gemiedenen und Zurückgezogenen, bei Menschen und Sonderlingen, die sich noch zu beugen wissen vor der Wirklichkeit, denen die Demut vor der Natur und dem Göttlichen nicht dumm erscheint, sondern Ausdruck der Verbundenheit ist zwischen der eigenen Seele und dem Numinosen.
Wenn wir nun trotz der Blutgeschichte des Saulismus von einem Evangelium künden, von der frohen Botschaft des Meisters Yeshu, so weil es abseits des pseudo-christlichen Mainstreams und seiner Organisationen noch viele Gruppen gibt, von Laien geführt, die teilweise bis heute bemüht sind, gemeinsam in brüderlicher Liebe zu leben und zu arbeiten, sogar in den USA, wie etwa die Amischen und Mennoniten seit Generationen beweisen. Darüber hinaus gibt es viele einzelne Menschen, in deren Herz die Liebe zu Yeshu und Maria, zu Gott und Natur lebendig ist, die aber ihresgleichen kaum mehr finden. Ebenso viele darben in saulistischen Kirchen unter dem schimmligen Brot der Obrigkeit, das man ihnen verabreicht. Den neuerlichen Höhepunkt erreichte diese giftige Hörigkeit in der Allianz mit den Coronafaschisten gegen das Göttliche. Trotzdem, sogar unter den Pfaffen und Mönchen leben noch manche, die von besten Absichten getragen, bemüht sind, als Seelsorger zu wirken oder wenigstens psychologischen Beistand zu gewähren.8 Freilich entlastet sie das nicht von ihrer Fixierung auf ihre Führer, die sie im falschen Licht zu sehen gelernt haben.
Sobald die Menschen, die nach Gott dürsten, den Raum des Herzens und der inneren Stille betreten, werden sie das Evangelium neu entdecken und im praktischen Leben zur Blüte bringen.9 Über den Kirchen aber drohnt seit Beginn die Bannbulle des Ewigen, und sie werden heuer schneller vergehen, als ihnen lieb sein kann.
Hermann Hesse hat uns zwei wertvolle Hinweise für das spirituelle Leben gegeben, die erste aus dem „Demian“ lautet: „Wer geboren werden will, der muß eine Welt zerstören“ und der zweite ist aus seinem „Siddharta“: „Nein, keine Lehre konnte ein wahrhaft Suchender annehmen, einer, der wahrhaft finden wollte. Der aber, der gefunden hat, der konnte jede, jede Lehre gutheißen, jeden Weg, jedes Ziel, ihn trennte nichts mehr von all den tausend anderen, welche im Ewigen lebten, welche das Göttliche atmeten.“ Soweit Hermann Hesse.
In gewisser Weise hatten es meine Lehrer nie leicht mit mir. Umso mehr bin ich ihnen dankbar. Nach dem Transit jener Lehrer, begegnete ich spirituellen Meistern im Traum oder hatte Inspirationen beim Lesen bestimmter Bücher. Als ich zum wiederholten Male das „Tao Te King“, nun endlich in der Übersetzung von Richard Wilhelm, las, schien es mir wie eine Flut aus Visionen. Am meisten aber überraschten mich die Bilder, in denen ich Laozi nie allein begegnete, sondern stets gemeinsam mit Yeshu. Schließlich realisierte ich, daß er nicht nur ein Bruder Laozis ist, sondern als Bruder Krishnas, Buddhas und Mohammeds, mehr noch als der Bruder aller ahistorischen Heroen zu sehen ist.