Mit optischen Filtern fotografieren - Karen Meyer-Rebentisch - E-Book

Mit optischen Filtern fotografieren E-Book

Karen Meyer-Rebentisch

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Beschreibung

Polfilter, Graufilter und Grauverlaufsfilter können dazu beitragen, die Qualität Ihrer Fotos ganz erheblich zu verbessern. Sie helfen, Lichtstimmungen intensiver herauszuarbeiten, Bewegung sichtbar zu machen, Farben satter abzubilden und vieles mehr. In diesem Buch erfahren Sie, wann welcher Filter sinnvoll eingesetzt werden kann. Die Autorin gibt praktische Tipps für Auswahl, Anschaffung und Handhabung der verschiedenen Systeme und zeigt, wie Ihnen der gezielte Einsatz optischer Filter zu beeindruckenden Fotos von Landschafts-, Naturund Stadtmotiven verhilft. Aus dem Inhalt: - Schraub- vs. Steckfiltersysteme - Filter miteinander kombinieren - Spiegelungen verringern oder verstärken, Farbsättigung intensivieren mit Polfiltern - Langzeitbelichtungen mit Graufiltern - Mit Bewegungsunschärfe Dynamik erzeugen - Stille mit langen Belichtungszeiten erzielen - Kontrastumfang bei hellem Himmel mit Verlaufsfiltern reduzieren - Einsatz von Filtern mit hartem und weichem Verlauf - Reverse-Filter bei tief stehender Sonne

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Foto: Ostermann

Karen Meyer-Rebentisch ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet als Journalistin, Autorin und Ausstellungsmacherin. Schon seit ihrer Jugend ist sie mit der Kamera unterwegs. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden Stadt-, Reise- und Gartenfotografie. Ihre Bilder, Texte und Reportagen veröffentlicht sie in Magazinen und Büchern. Beim dpunkt.verlag ist von ihr »Das Gartenfotobuch – Fotografieren im Wandel der Jahreszeiten« erschienen.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

www.dpunkt.plus

Karen Meyer-Rebentisch

Mit optischen Filternfotografieren

Polarisations-, Neutraldichte- undGrauverlaufsfilter wirkungsvoll einsetzen

Karen Meyer-Rebentischwww.meyer-rebentisch.de

Lektorat: Rudolf Krahm

Korrektorat: Friederike Daenecke, Zülpich

Satz: Ulrich Borstelmann, www.borstelmann.de

Herstellung: Susanne Bröckelmann

Umschlaggestaltung: Michael Oreal, www.oreal.de, unter Verwendung eines Fotos der Autorin

Druck und Bindung:  M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print

978-3-86490-505-6

PDF

978-3-96088-220-6

ePub

978-3-96088-221-3

mobi

978-3-96088-222-0

1. Auflage 2018

© 2018 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Inhalt

Einleitung

Optische Filter in der digitalen Fotografie

1Ausrüstung und Technik

Verschiedene Systeme

Schraubfilter

Steckfilter

Filter kombinieren

Flexibel sein – Halterungen und Adapter

Formate, Material und Qualitäten

Aufbewahrung und Transport

Reinigung und Pflege

2Polfilter

Der wichtigste Filter

Reflexionen verringern oder verstärken

Was Sie über Polfilter noch wissen müssen

Farbsättigung intensivieren

Den Himmel blauer erscheinen lassen

Einen Regenbogen zum Leuchten bringen

Spiegelungen auf dem Wasser verstärken

Garten und Landschaft optimal abbilden

Stillleben – einen ruhigen Bildeindruck schaffen

Durchblick erwünscht? Spiegelungen in Glas minimieren

Exkurs: Welcher Polfilter ist der richtige für mich?

Polfilter mit anderen Filtern kombinieren

3Graufilter

Vorstellungskraft ist gefragt

Stille

Dynamik

Exkurs: Belichtungsverlängerung berechnen

Motiv »Wasser in Bewegung«

Motiv »Spiegelung im Wasser«

Motiv »Stürmischer Himmel«

Motiv »Pflanzen im Wind«

Motiv »Menschen in Bewegung«

Motiv »Erotik«

Kreative Spielereien

ND-Filter bei großer Helligkeit

Exkurs: Den richtigen ND-Filter wählen

Praxis »Langzeitbelichtung«

4Grauverlaufsfilter

Warum Grauverlaufsfilter verwenden?

Der helle Himmel

Schräg oder vertikal filtern

In der Stadt

Motiv »Wasser und Himmel«

Tiefstehende Sonne

Exkurs: Welche Grauverlaufsfilter eignen sich in der Praxis

Grauverlaufsfilter ohne Stativ oder freihändig verwenden

Filter mit weichem Verlauf

Filter mit hartem Verlauf

Filter mit Reverse-Verlauf

Verlaufsfilter kombinieren

5Weitere Filterarten

Weitere analoge Filter: Braucht man die noch?

Farbfilter in der digitalen Schwarzweiß-Fotografie

Filter gegen Lichtverschmutzung

Digitale Filter

Danksagung

Index

Durch die Belichtungszeit von 3 Sekunden wird das Wasser ruhig, aber nicht vollkommen glatt. Ein Grauverlaufsfilter lässt den noch sehr hellen Himmel etwas kräftiger erscheinen. Blende 9, 3 s, ISO 200, 50 mm, 0,6 ND-Verlaufsfilter von Hitech

Einleitung

Licht lässt unsere Welt sichtbar werden. Die Beschaffenheit des Lichts hat dabei großen Einfluss darauf, was wir sehen und wie wir etwas sehen. Beim Fotografieren versuchen wir, die Wirkung des Lichts zu beobachten, um sie gemäß unseres inneren Bildes von einem Motiv zu erfassen oder auch zu steuern. Wie die Blende des Objektivs, künstliche Lichtquellen (z. B. ein Blitzgerät) oder auch Reflektoren, so sind auch Filter Hilfsmittel, mit denen wir das Licht in der Fotografie kontrollieren und es uns im Sinne des »Bildes im Kopf« dienstbar machen können.

Der Einsatz von Filtern kann eine ohnehin vorhandene Stimmung intensivieren – zum Beispiel, wenn der Polfilter das kräftige Blau eines Sommerhimmels verstärkt oder wenn ein Verlaufsfilter dunkle Gewitterwolken noch dramatischer erscheinen lässt. Filter können aber auch sichtbar werden lassen, was nicht unserer faktischen Wahrnehmung entspricht: Fließende Bewegungen, Schemen und Geister bei Langzeitbelichtungen von Wolken im Wind, einer Stromschnelle oder einer Tänzerin sind mit einem ND-Filter möglich. Von solchen Aufnahmen geht oft eine besondere Faszination aus, da sie als mystisch und geheimnisvoll empfunden werden.

Mit Filtern zu fotografieren ist insofern nicht nur eine Technik, sondern erfordert ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Fantasie – je nachdem, ob Vorhandenes intensiviert oder etwas ganz Neues geschaffen werden soll. Anfangs erliegt man schnell der Faszination der ungewohnten Effekte. Diese aber sind kein Selbstzweck und nutzen sich rasch ab. Daher soll dieses Buch nicht nur in die praktischen Fragen der Filterfotografie einführen, sondern Sie auch dazu anregen, Filter überlegt und zielgerichtet einzusetzen, um eine Bildidee zu unterstützen.

Das Buch richtet sich all jene, die in ihrem fotografischen Alltag durch die gezielte Verwendung von Filtern deutliche Verbesserungen der Bildqualität und der Aussage erreichen möchten. Diese Verbesserungen sind nicht zwangsläufig plakativ, sondern manchmal subtil und für den Betrachter nicht immer erkennbar. Die besten Fotos macht nicht unbedingt derjenige, der an die atemberaubendsten Locations reist und dort mit schillernden Effekten arbeitet. Solche Ergebnisse können zunächst blenden. Doch die Frage ist: Was bleibt? Was ist die Substanz des Bildes? Ich meine: Die besten Fotos macht, wer mit seinem Bild das Wesentliche seines Motivs zum Sprechen bringt.

Hier trägt ein Verlaufsfilter dazu bei, den Himmel in der »Blauen Stunde« etwas dunkler wirken zu lassen. Das Bild wirkt so im Ganzen harmonischer.Blende 7,1, 2 s, ISO 200, 20 mm, 0,6 ND-Verlaufsfilter von Hitech (Foto: Manfred Rebentisch)

Optische Filter in der digitalen Fotografie

Solange vor allem auf Film fotografiert wurde, waren optische Filter unverzichtbar, um unerwünschte Lichtfarben auszugleichen. In der analogen Schwarzweißfotografie dienten sie zur Beeinflussung der Grauwerte. Diese Aufgabe wird in der digitalen Fotografie durch die Bildbearbeitung entweder bereits in der Kamera oder aber später am Rechner übernommen und kann dort sehr viel feiner abgestimmt werden.

Doch noch immer gibt es optische Filter, deren Effekt nicht oder nur unzureichend am Computer simulierbar ist. Um jene Filter geht es in diesem Buch.

Die Rede ist vom Polfilter (CPL-Filter) sowie vom Neutraldichtefilter (ND-Filter), auch Graufilter genannt. Ebenfalls Thema des Buches ist der Grauverlaufsfilter (ND-Verlaufsfilter), eine besondere Variante des Neutraldichtefilters, der bis zu einem gewissen Grad von einem guten Bildbearbeitungsprogramm nachempfunden werden kann.

Der Polfilter und der Grauverlaufsfilter haben Einfluss auf Farbwirkung, Brillanz und Kontrastumfang eines Fotos und verbessern in der Regel die Bildwirkung.

Der Effekt eines ND-Filters kommt vor allem bei der Bildgestaltung zur Wirkung: Während ein Foto im Normalfall Bewegungen einfriert, erlaubt es der ND-Filter, Bewegung als Fluss oder Schemen zu zeigen, und erschließt dem Betrachter damit Bildeindrücke, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind.

Schließlich werden verschiedene Konversionsfilter vorgestellt, deren Einsatz unter bestimmten Bedingungen auch in der digitalen Fotografie sinnvoll sein kann.

Die Verwendung eines Polfilters lässt hier die Farben des Himmels und des Kupferdaches intensiver erscheinen. Blende 10, 1/125 s, ISO 100, 50 mm, Polfilter von B+W

Kapitel 1

Ausrüstung und Technik

Verschiedene Systeme

Bis Ende der 1970er-Jahre waren in der Fotografie fast ausschließlich solche Filter gebräuchlich, die man direkt auf das Filtergewinde des Objektivs schrauben bzw. vor die Linse klemmen oder stecken konnte. Einige Hersteller experimentierten mit Filtern, die aufs Bajonett gesetzt wurden, konnten sich damit aber nicht durchsetzen. Hingegen gab es eine ganze Zeit lang auswechselbare Einlegescheiben aus farbigem Glas, die zwischen zwei Metallringen fixiert und dann vor dem Objektiv befestigt wurden. Direkt auf dem Objektiv aufsitzende Filter für die unterschiedlichsten Zwecke wurden und werden sowohl von namhaften optischen Werken bzw. Kamera- und Objektivherstellern wie auch von No-Name-Produzenten gefertigt.

In den 1970er-Jahren entwickelte der französische Fotograf Jean Coquin ein variables System, bei dem eckige Filter mithilfe eines speziellen Halters vor dem Objektiv befestigt werden können. Die Firma Cokin brachte dieses System zur Marktreife und war für längere Zeit alleiniger Anbieter. Diese Steckfilter wurden zunächst nur aus hochwertigen Kunststoffen gefertigt. Paradoxerweise haben die Stecksysteme erst mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie, durch die viele Filter unnötig geworden sind, einen größeren Anhängerkreis gefunden. Mittlerweile sind diverse Unternehmen in die Produktion von Steckfiltern eingestiegen, die nunmehr auch aus hochwertigem optischem Glas gefertigt werden.

Grundsätzlich haben Schraub- wie Stecksysteme ihre Vor- und Nachteile, die sich aus den jeweiligen Anwendungsgewohnheiten und Ihren Wünschen ergeben.

Anmerkung: Man kann sowohl »der Filter« wie »das Filter« sagen. Letzteres wird vor allem in der wissenschaftlichen Fachsprache verwendet. Ich habe mich für die alltagsnähere Variante »der Filter« entschieden.

Hier wurde ein ND-Filter direkt aufs Objektiv geschraubt – die Gegenlichtblende ist weiterhin benutzbar.

Aufgesetzter Steckfilterhalter von Rollei mit eingestecktem ND-Filter

Schraubfilter

Der klassische Schraubfilter ist rund, wird in das Filtergewinde des Objektivs eingedreht und sitzt dort fest auf. Entsprechend können Verschmutzungen während des Gebrauchs nur auf der äußeren Seite des Filters stattfinden und leicht entfernt werden. In der Regel verfügt ein Schraubfilter seinerseits auch über ein Filtergewinde, sodass mehrere Filter miteinander kombiniert werden können.