Mit Otto von Guericke durch Magdeburg - Mady Host - E-Book

Mit Otto von Guericke durch Magdeburg E-Book

Mady Host

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Beschreibung

Magdeburg im 21. Jahrhundert: Mehr als 300 Jahre nach seinem Tod landet Otto von Guericke mit einer halbkugelförmigen Zeitmaschine auf dem Dach der GRÜNEN ZITADELLE. Was war geschehen? Das Letzte, woran er sich beim Anblick des Magdeburger Doms erinnern kann, ist, dass er in seiner Heimatstadt viel bewirkt hat. Er war Rats- und Bauherr, Diplomat, Wissenschaftler und Erfinder. Guericke bekleidete dreißig Jahre lang das Amt des Bürgermeisters und mit seinem imposanten Halbkugelversuch bewies er die Existenz des Luftdrucks. Otto nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise durch das moderne Magdeburg. Er lässt uns die Stadt durch seine Augen sehen, zeigt spannende Orte. Dabei sind seine Geschicke ebenso mit denen Magdeburgs verknüpft wie die von Kaiser Otto, Hasselbach, Mechthild von Magdeburg und vielen mehr, die uns in diesem Buch begegnen. Während Guericke durch die grüne Stadt an der Elbe wandelt, erinnert er sich seiner eigenen Geschichte …

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Seitenzahl: 66

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ReiseGeister

© 2016 traveldiary Verlag, Mady Host und Cornelia Reinhold GbR,

Brauereistraße 4, 39104 Magdeburg

Idee & Konzept: Bettina Arlt & Leif Karpe

Autorinnen: Mady Host & Uta Linde, Magdeburg

Umschlaggestaltung & Satz: Regina Rauhut, Bochum, Jens Freyler, Hamburg, Cornelia

Reinhold, Magdeburg

Illustration: Tiziano Azzali

Videos Seiten 8, 49, 91: Meilensteine der Stadtgeschichte erlebbar in einem interaktiven

Stadtrundgang der Tourist-Information Magdeburg. © Magdeburg Marketing,Videoproduktion Philipp Schmidt

Papier: Munken Pure Rough

Druck und Bindung: "Standartu Spaustuve" www.standart.lt, Tel. 37052167527

ISBN 978-3-942617-03-1

eISBN 978-3-942617-10-9

Mit Otto von Guerickedurch Magdeburg

Mady Host & Uta Linde

traveldiary Verlag

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Bürgermeister, Diplomat, Erfinder, Physiker und bekannt für seine Experimente zum Luftdruck mit den Magdeburger Halbkugeln. Die Rede ist von – Sie wissen es sicher schon – einem großen Sohn der Landeshauptstadt Magdeburg, Otto von Guericke. In diesem Buch tauchen wir jedoch nicht in die Zeit Otto von Guerickes ein, sondern er in unsere. Mehr als 300 Jahre nach seinem Tod landet er mit einer halbkugelförmigen Zeitmaschine auf dem Dach der GRÜNEN ZITADELLE in der Gegenwart.

Otto von Guericke nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise durch das Magdeburg des 21. Jahrhunderts. Er lässt uns die Stadt durch seine Augen sehen, zeigt uns spannende Orte und trifft auf bedeutende Persönlichkeiten. Von der GRÜNEN ZITADELLE über den Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen, das Alte Rathaus bis hin zur Hubbrücke an der Elbe wandelt er durch das moderne Magdeburg. Dort entdeckt er nicht nur die großartigen Entwicklungen des Stadtbildes, sondern stolpert über eine neue Erfindung – die Tapse der „Machdeburg-App“. Mit der Erlebnis-App kann man eine neue Art des Reisens erfahren. An einigen Stellen werden Sie als Leserinnen und Leser die App auch im Buch wiederfinden und die Stadt auf neue und außergewöhnliche Weise erkunden.

Mit diesem „Reisegeist“ schicken die Autorinnen Mady Host und Uta Linde Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie Freunde und Gäste der Stadt auf eine spannende Reise und beleuchten dabei die aufregende Geschichte eines der Namensgeber der Ottostadt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lesereise, spannende Stunden und dass Sie viel Neues und Schönes an unserer lebens- und liebenswerten Ottostadt Magdeburg für sich entdecken.

Ihr

Dr. Lutz Trümper

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg

Inhalt

1. Die LandungAuf der GRÜNEN ZITADELLE

2. Richtung SüdenAm Domplatz

3. Die Muse MechthildAm Fürstenwall

4. Die ElbeAm Schleinufer

5. Unser Lieben FrauenAm Kloster

6. Die GruftIn der Johanniskirche

7. Närrische BegegnungVor dem Rathaus

8. Halbe KugelnVor der Ratswaage

9. Elektrische PferdeIn der Straßenbahn

10. Bier und BötelAm Hasselbachplatz

11. Der ZeitzählerAn der Hubbrücke

12. Doppelter OttoIm Remtergang

13. Der AbflugVon der GRÜNEN ZITADELLE

Glossar

Bötel-Rezept

Hinweis: Wer sich in den Stores für Android und Apple die kostenlose „MACHDEBURG – DIE APP“ herunterlädt, hat mit der Scan-Funktion die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen des Buches noch mehr über die Stadt zu erfahren. Hinter allen Seiten mit diesem Logo verbirgt sich ein Video.

Also einfach die Machdeburg-App starten, Scan-Funktion aktivieren, die gesamte Seite einscannen und schon öffnen sich informative Filme.

Viel Spaß!

1. Die Landung(Auf der GRÜNEN ZITADELLE)

Auf dem von saftigem Rasen bewachsenen Dach des Hauses steigt dicker, stinkender Rauch auf. Was ist das? Urplötzlich steht ein riesiges Ungetüm auf der grünen Fläche. Es wirkt wie eine Maschine aus einer anderen Zeit.

Wir befinden uns auf dem Dach der GRÜNEN ZITADELLE von Magdeburg, die seit dem Jahr 2005 den Breiten Weg schmückt. Das Haus befindet sich in der Innenstadt Magdeburgs in unmittelbarer Nähe von Domplatz und Landtag. Entworfen wurde es vom Künstler Friedensreich Hundertwasser*. Der im Jahr 1928 in Wien geborene Friedrich Stowasser war Maler, aber auch in den Bereichen Architektur und Umweltschutz tätig. Seine Werke in der Baugestaltung zeichneten sich durch eine besonders fantasievolle Lebendigkeit sowie Individualität aus. Die GRÜNE ZITADELLE war das letzte Projekt, an dem der Künstler vor seinem Tod im Jahr 2000 gearbeitet hat. Er wollte damit eine „Oase für Menschlichkeit und für die Natur in einem Meer von rationellen Häusern" schaffen.

Hundertwasser legte auf das Zusammenspiel zwischen der Form der Architektur und dem Wohlbefinden der darin lebenden Individuen großen Wert. Er sprach sogar davon, dass die Architektur die dritte Haut des Menschen sei. So gab es für ihn eine erste Haut, die natürliche, eine zweite, womit er die Kleidung meinte, und eben die dritte Haut. Auch diese sollte der Mensch nach seinem Willen auswählen und gestalten können. Die Wichtigkeit individuellen Wohnens zeigt sich beispielsweise im „Fensterrecht", denn jeder Mieter darf den Außenrahmen, so weit der ausgestreckte Arm inklusive Pinsel reicht, so gestalten, wie er gern möchte. Mit der Baumpflicht, jeder Mieter muss sich um einen Baum kümmern, animierte Hundertwasser zum Leben in Harmonie mit der Natur. Er betrachtete es als die hohe Aufgabe der Architektur, den Menschen ins verloren geglaubte Paradies zurückzuführen. Das gelang ihm auch mit duftenden Blumenwiesen auf den Dächern und Rampen des Hauses.

Auf einer dieser Wiesen steht noch immer das qualmende Ungetüm … Der Rauch zieht langsam ab und es regt sich etwas auf dem Dach. Ist da ein Mensch? Tatsächlich, jemand hustet laut und klopft sich den Staub von den Hosenbeinen. Es sind die Hosenbeine einer sehr altmodischen Montur. Ein Mann mit gewelltem Haar richtet sich auf und sieht sich offenen Mundes um. Er ist verwirrt, scheint nicht zu wissen, wo er sich befindet, und auch er wirkt, genauso wie die riesige Maschine, mit der er gekommen ist, als gehöre er in eine andere Zeit, nicht aber in das 21. Jahrhundert.

Otto

„Herrje, wo bin ich? Was ist passiert? Sind das meine Halbkugeln?“ Otto von Guericke schaut verwundert auf die riesigen goldglänzenden Kugeln, die das Haus zieren. Er dreht sich einmal um die eigene Achse. „Das ist doch wohl nicht meine alte Stadt!“ Sein Blick gleitet zum Dom. Er streicht sich über das Kinn. „Ich bin scheinbar wahrhaftig in Magdeburg, den Dom erkenne ich, aber alles andere …“ Er sieht sich suchend um und allmählich fällt ihm wieder ein, was geschehen ist. „Ich wollte die Wirkung des Luftdrucks demonstrieren, habe getüftelt und experimentiert“, nachdenklich begutachtet er die aus zwei Halbkugeln bestehende Maschine, mit der er gerade seine Bruchlandung überlebt hat. „… und dabei muss ich wohl selbst in ein Vakuum geraten sein. Hoffentlich ist jetzt nicht alles kaputt und ich kann den Schaden reparieren.“ Er seufzt: „Puh, da ist mir wohl ein gehöriger Fehler unterlaufen. Meine Halbkugeln sind ganz offensichtlich zu diesem sonderbaren Gefährt verschmolzen und haben mich, wie es scheint, in eine andere Zeit befördert.“ Otto schüttelt den Kopf. „Nun ja, so nehme ich mich dieser neuen Herausforderung am besten gleich an.“

Um zu ermitteln, wo er sich befindet, befeuchtet er seinen Zeigefinger, streckt ihn in die Lüfte, nickt zielsicher und klettert über die grasbewachsene Schräge hinab. Unten angekommen bleibt er zunächst stehen, lässt seinen Blick schweifen und umrundet das Haus. Immer wieder stoppt er, so erstaunt ist er über die außergewöhnliche Architektur, die er aus seiner Zeit nicht kennt.

Fußgänger

„He, gehen Sie doch bitte einmal zur Seite!“, wird er von einem Fußgänger aufgefordert.

Otto

„Wieso?“, will Otto wissen.

Fußgänger

„Na, Sie stehen auf der Markierung der ‚Machdeburg-App‘ und ich kann die Informationen mit meinem Smartphone nicht abscannen, solange Sie die Technik hier blockieren!“, wird der junge Mann etwas ungeduldig.

Otto

„App, was? Smartphone, wie? Abscannen? Ich verstehe Sie nicht, junger Herr. Bitte erklären Sie mir das“, gibt sich Otto interessiert.

Fußgänger

„Gehen Sie erst einmal einen Schritt zur Seite, dann zeige ich es Ihnen!“ Er aktiviert seinen Scanner und hält sein Handy auf die Markierung. Plötzlich startet darauf ein Video mit einladenden Luft- und Innenaufnahmen.

Otto

Otto erschreckt über die Töne, die aus dem kleinen Apparat in den Händen des Mannes kommen. „Ich muss gehen“, verabschiedet er sich hastig und stolpert auf die Kreuzgangstraße.