Mitteilungen aus meinem Garten - Paula Almqvist - E-Book

Mitteilungen aus meinem Garten E-Book

Paula Almqvist

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Beschreibung

Meine Freundinnen sammeln sie alle: die Gartenkolumnen von Paula Almqvist aus Brigitte Woman. Und sie wünschen sich, dass endlich ein Buch daraus wird. Paula Almqvist, sagen sie, scheint zu erraten, womit wir uns gerade beschäftigen. Wenn man mit guten Vorsätzen an die Beete gehe und es dann wieder alles ganz anders wird als geplant, liest man in ihrer tröstlichen Kolumne, dass es bei ihr ganz genauso ist. Wenn man sich über Männer mit Kettensägen lustig macht, schreibt sie darüber. Wenn man Mord im Herzen trägt, weil Schnecken jungen Salat genauso lieben wie man selbst, schon findet man sich bei ihr aufgehoben. Wann, fragen meine Freundinnen, wird endlich aus diesen herrlichen Geschichten ein Buch? Hier ist es!

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Seitenzahl: 124

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Inhalt

[Cover]

Titel

Mitteilungen aus meinem Garten

Vom Gartenleben

Die Gartenfreundin

Paradies mit Macken

Katalogfieber

Vorsicht, Mann im Beet

Das Ende der Geduld

Falsche Freunde

Mehr Gemüse, bitte!

Garten-Kitsch

Verflixte Symmetrie

Gärtnern, schwarz auf weiß

Kleingärtners Gold

Letzte Ruhe für Schnecken

Star-Allüren

Das Hohe Lied der blauen Blume

Mit Blumen reden

Der geizige Gärtner

SGs und NGs

Blumen des Bösen

Was soll ich anziehen

Winterparfum

Profi-Nieten

Beim Buchsfriseur

Maulwurf, vergrämt

Frauensünden

Die Geister, die ich rief …

Heikle Nachbarschaft

Oralgärtner

Katzenjammer

Wie der Name schon sagt

Radikaler Schnitt

Gärten, gestrig

Souvenirs, Souvenirs

Besuchszeiten

Die Krise

Sauwetter

Gute Vorsätze

Editorische Notiz

Autorenporträt

Über das Buch

Impressum

[Leseprobe – Das Jahr des Gärtners]

Mitteilungen aus meinem Garten

Vom Gartenleben

Ich habe ihn gehasst mit aller Inbrunst meiner Teenie-Seele. Meiner Schwester, mit der mich damals sonst wenig verband, ging es genauso. Das einzig Gute am Garten, darin waren wir uns einig, war der Schuppen, wo man heimlich rauchen konnte. Der Rest war Zumutung: Löwenzahn stechen. Lilienhähnchen absammeln. Stachelbeeren pflücken. Zur Krise führte das Ansinnen, im Reitverein Pferdeäpfel aufzulesen. Als Rosskur für die kränkelnde Mme Isaac Pereire, Opas liebste Bourbon-Rose. Da haben wir offen gemeutert. Welcher gute Typ hätte uns noch zu einer Cola mit zwei Halmen eingeladen, wenn wir bei so einer spießigen Kleingärtnertat ertappt worden wären?

In meiner Familie hatten fast alle den Gartenbazillus, aber ich schwor mir, der Vererbungslehre und der Ansteckung zu trotzen. Nur arme Irre verbrachten ihre Freizeit damit, in feuchter Erde zu pusseln, Regenwürmer zu duzen, vom Tau auf den Frauenmantelblättern zu schwärmen und vom Duft der Dichternarzissen.

Wie und wann ich mich dann doch angesteckt habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Es fing an mit einer neuen Wohnung, Erdgeschoss, mit einem Stück verhungerten Rasen nach hinten raus. Kein schöner Anblick. Da musste man was unternehmen. Ich begann mit den üblichen Fehlern und Geschmacklosigkeiten. Ich kaufte ein klitzekleines Schäufelchen und grub ein paar Stiefmütterchen und Geranien ein. Nun sah es aus wie ein Hundegrab, fand mein Mann.

Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich las also über Kompost und Kamelien, übers Pikieren, Vertikulieren und Okkulieren, über Nachtschattengewächse und Tageslichtkeimer – insgesamt viel überflüssiges Zeug angesichts der Tatsache, dass ich mal grade hundert Quadratmeter gemieteten Hinterhof zu bestellen hatte. Dass es dabei nicht blieb, sondern dass ich bald so heftige Gelüste nach einem echten, eigenen Garten bekam, wie ich sie zuvor nur beim Anblick von einem Paar Prada-Pumps gekannt hatte – das konnte ich mir erst erklären, als mir ein würdiger Engländer, dessen wunderbare Rabatten ich besichtigte, seine Lebensweisheit anvertraute: »Garten ist eine Krankheit der zweiten Lebenshälfte.«

Das Gartenfieber ist so ähnlich wie die berühmten Kinderkrankheiten – es macht immun. Gegen allerhand Widrigkeiten. Denn so ein Fleckchen Grün im grauen Alltag tröstet wunderbar, wenn ansonsten nicht alle Blütenträume reifen. Man kann sich mit einem Garten über Lebenskatastrophen hinwegretten wie die Malerin Gertrude Jekyll, die aufgrund fortschreitender Erblindung die Palette mit der Harke vertauschte und zu einer eminenten Gartengestalterin wurde. Vita Sackville-West therapierte ihr verkorkstes Liebesleben mit der Anlage von Sissinghurst und ist heute als Dichterin langatmiger Poeme fast vergessen, nicht aber als Schöpferin eines blühenden Gesamtkunstwerks. Germaine Greer erholte sich vom Frust der Emanzipationskämpfe, indem sie – unter dem Pseudonym Rose Blight – mit Liebe und Humor über ihren Garten schrieb.

Übrigens habe auch ich (außer einem zumindest gelegentlich vorzeigbaren Garten) Kinder in die Welt gesetzt, die Gartenarbeit verabscheuen. Die sich hinter meinem Rücken an die Stirn tippen, wenn ich darauf bestehe, meine zarten Pflänzchen mit der Gießkanne und abgestandenem Wasser zu brausen, statt ratzfatz mit dem Schlauch. Die mich für hoffnungslos uncool halten, wenn ich an einem Maiwochenende nicht nach Berlin fahren will, weil ich genau weiß, dass am Sonntag meine spektakulärste Baumpäonie ihre leider kurzlebigen Blüten öffnen wird.

Als raffinierter Laien-Pädagoge belästige ich meine Kinder natürlich nicht mit dem ungebetenen Schatz meiner Erfahrungen. Ich habe ihnen noch nicht gesagt, dass die Rührung beim Anblick der ersten Schneeglöckchen oder das naive Glück der ersten eigenen Kartoffelernte auch sie wahrscheinlich ebenso überraschend heimsuchen wird wie das erste graue Haar. Weil das der Zeitpunkt ist, wo ein Garten eine ganz neue Farbe und Glanzlichter ins Leben bringt.

Die Gartenfreundin

Ich habe in Elsa die verwandte Seele erkannt aufgrund gewisser Verhaltensauffälligkeiten. Wenn sie an der Supermarktkasse vor mir stand, sah ich manchmal diese verräterischen schwarzen Rillen an der Innenseite des Zeigefingers, die sich selbst hartnäckigem Bürsten widersetzen. Es entging mir auch nicht, dass sie bisweilen bei strahlendem Sonnenschein in lehmigen Gummigaloschen herumlief und mit der Schubkarre säckeweise Kalk, Bentonit oder Rinderdung vom Auto zu ihrer Haustür schob. Auf einem Flohmarkt, wo wir beide zugleich auf einen Klappspaten und ein paar alte Hyazinthengläser losgeierten, gerieten wir uns erst in die Haare und dann ins Gespräch. Es war der Beginn einer wurzelechten Freundschaft.

Ob Elsa meine Freundin wäre, wenn sie keinen Garten hätte? Wahrscheinlich hätte ich sie gar nicht erst kennengelernt. Wir haben grundverschiedene Berufe und sehen nicht dieselben Filme. Wir tauschen weder Kochrezepte (sie ist Vegetarierin), noch kaufen wir die gleichen Pullover (ihr steht braun, mir nicht) oder Schuhe (sie trägt Birkenstock). Auch unsere Männer und Freundeskreise sind nur in Maßen kompatibel. Aber wir beide können stundenlang reden, ohne ein Wort zu verlieren über Sex und was in der City sonst so los ist. Stattdessen diskutieren wir die Meriten von Brennnesseljauche versus Ackerschachtelhalm-Brühe. Weder bei mir noch bei ihr lassen sich Familienmitglieder dafür begeistern, in der Rushhour am Freitagnachmittag quer durch die Stadt zu fahren, weil gerüchteweise eine bekannte Baumschule ihre Pforten schließt und kostbare Pflanzen zum Sonderpreis abgibt. Niemand außer Elsa hat Lust, bei Schmuddelwetter mit den Hühnern aufzustehen, weil die Pflanzentausch-Börse im Botanischen Garten ruft oder eine Gartenmesse auf einem entlegenen Gutshof. Wir setzen uns samt Sackkarre in ihren schrottigen Kombi und fahren rotbackig vor Vorfreude los.

Wir reden über unsere Träume, vor allem über die geplatzten. Ich weiß noch, wie wir gemeinsam einen hundsgemeinen Brief aufgesetzt haben an die Firma G. Das war so: Elsa hatte im Schlosspark von Kopenhagen ein blühendes Schachbrett aus tieflila und weißen Krokussen gesehen und beschlossen, das nachzupflanzen. Leider spross bei ihr ein belangloses Gesprenkel aus allen erdenklichen Krokusfarben … Nur eine Gartenfreundin kann nachfühlen, dass man sich fast so mies und hilflos fühlt wie früher, als die Kinder Windpocken hatten oder wenn der jahrelang gehätschelte Oleander von Schildläusen befallen ist. Und damals wie heute kommt Elsa mit ihren homöopathischen Tropfen. Haben bei mir die heißgeliebten weißen Fingerhüte durch eine Laune der Natur lauter rosa und lila Kinder gezeugt, buddelt Elsa großherzig Ersatz aus ihrem Terrain. Hat bei ihr der Agapanthus den Winter nicht überlebt, säble ich meinen so spontan durch wie der heilige Martin seinen Mantel und gebe ihr die Hälfte ab. Außer Freud, Leid und Stauden teilen wir auch die Abos für Gartenzeitschriften, die Abneigung gegen Pampasgras und Forsythien, das Sorgerecht für den Garten der anderen, während die grad verreist ist. Wir praktizieren Gemeinschaftseigentum bei sperrigen Gerätschaften wie Häcksler, Dampfentsafter oder Kompostdurchwurf, die auch der Gartenmensch nur ein paar Mal im Jahr braucht.

Ohne Elsa wäre mein Garten ärmer. Sie kommt von keiner Reise zurück ohne ein paar raschelnde Überraschungstütchen: Saat von Sisho und Paksoi aus Japan, die bei uns prächtig wachsen und schmecken. Edelweiß-Wolfsmilch aus Estland. Reinweiße Riesen-Löwenmäulchen aus Erfurt. Von einem Stadtbummel bringt sie triumphierend ein vergriffenes Buch mit, das mir seit langem in meiner Gartenbibliothek fehlt – sie hat’s in einem Antiquariat aufgestöbert.

Und wenn ich ihr jetzt gleich am Telefon erzähle, dass meine Glyzinie nach Jahren in Geduld ertragenen Wartens zum ersten Mal blüht und obendrein duftet, lässt Elsa alles stehen und liegen und muss das sehen und riechen und sich mit mir freuen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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