Moderation - das Lehrbuch - Gernot Graeßner - E-Book

Moderation - das Lehrbuch E-Book

Gernot Graeßner

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Beschreibung

Moderation bringt Gruppen dazu, ihre Ressourcen bestens zur Geltung zu bringen. Moderation schafft effektive Ergebnisse, schafft ein gutes Gruppengefühl, bringt den Einzelnen Zufriedenheit und Erfolg für den Auftraggeber. Moderation ist eine Kunst, die viel Erfahrung erfordert, aber zunächst auf breitem Wissen beruht. Dieses Buch lehrt die Kunst der Moderation. U. a. werden behandelt. ¦ Die Rolle der Moderatoren - die Möglichkeiten der Teilnehmenden ¦ Techniken und Methoden der Moderation ¦ Moderationsarten: wie wird z. B. ein Konflikt moderiert? ¦ Wie werden Veranstaltungen vom Seminar bis zum Open Space moderiert ¦ Was machen Gruppen mit dem Moderator, was macht der Moderator mit Gruppen? ¦ Welche Theorien stecken eigentlich hinter der Moderation Das Lehrbuch bietet eine Wissensgrundlage für den Erwerb professionelle Kompetenzen der Moderation. Ergänzt wird das Buch um praktische Erfahrungen - aus Fehlern lernen und wie die Erfahrungen aus Trainings in die Praxis transferiert werden können. Der Autor lehrt an der Europäischen Fernhochschule Hamburg mit den Schwerpunkten Change Prozesse, Moderation und Lebenslanges Lernen. Das Buch beruht auf Erfahrungen, die in der Ausbildung von Moderatoren über 20 Jahre gesammelt wurden, vorwiegend an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft. Er beteiligt sich an zahlreichen Moderationsausbildungen in der Praxis im In- und Ausland, insbesondere in Mittel- und Osteuropa.

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Gernot Graeßner

Moderation – das Lehrbuch

Gruppensteuerung und Prozessbegleitung

Mit einem Beitrag von Sebastian Grab, Claudia Lobe, Marcus Rübbe und Barbara Rademacher, Martina Voß Visualisierungen von Anna Stania

Grundlagen der Weiterbildung

Herausgegeben von

RA Jörg E. Feuchthofen

Prof. Dr. Michael Jagenlauf MA

Prof. Dr. Arnim Kaiser

Die Reihe Grundlagen der Weiterbildung bietet Raum für

Theorien, die das berufliche Handeln anregen und vertiefen,

praktische Grundlagen und Tools,

Ausarbeitungen, die konkurrierende Theorien, Praxen, Modelle und Ansätze gedanklich und empirisch weiterführen.

Dieser Titel ist auch als Printausgabe erhältlich ISBN 978-3-940 562-51-7

Sie finden uns im Internet unterwww.ziel-verlag.de

Wichtiger Hinweis des Verlags: Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Bilder, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Leider gelang dies nicht in allen Fällen. Sollten wir jemanden übergangen haben, so bitten wir die Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Inhalt und Form des vorliegenden Bandes liegen in der Verantwortung des Autors.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-944 708-01-0 (eBook)

Verlag:

ZIEL – Zentrum für interdisziplinäres erfahrungsorientiertes Lernen GmbH Zeuggasse 7–9, 86150 Augsburg, www.ziel-verlag.de 2. überarbeitete Auflage 2013

Grafik und Layoutgestaltung:

Stefanie Huber, Friends Media Group GmbH Zeuggasse 7, 86150 Augsburg

Gesamtherstellung:

Friends Media Group GmbH www.friends-media-group.de

© Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

eBook-Herstellung und Auslieferung: HEROLD Auslieferung Service GmbHwww.herold-va.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I.  Moderatoren, Teilnehmende, Regeln

1. Die Moderationsmethode und die Rolle des Moderators

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Die Moderationsmethode

1.4   Handlungsaspekte

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

2. Die Rolle der Teilnehmer

2.1   Ziele, Inhalte, Definition

2.2   Beispiel

2.3   Moderation aus Teilnehmersicht

2.4   Konsequenzen für den Moderator

2.5   Zusammenfassung

2.6   Literatur

2.7   Anhang: Checkliste zur aktiven Teilnahme

3. Regeln und Ablauf einer Moderation

3.1   Ziele, Inhalte, Definition

3.2   Beispiel

3.3   Regeln und Ablauf einer Moderation

3.4   Ablauf einer Moderation: Umsetzung in der Praxis

3.5   Zusammenfassung

3.6   Literatur

3.7   Anhang: Ablauf, Regeln und Aufgaben des Moderators

II.  Moderationstechniken und Moderationsmethoden

1. Techniken und Materialien

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Die Gestaltung der Räume

1.4   Der Einsatz von Techniken und Materialien

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

2. Visualisieren, Zuhören und Fragen

2.1   Ziele, Inhalte, Definition

2.2   Beispiel

2.3   Visualisieren, zuhören und fragen

2.4   Visualisierungen in der Praxis

2.5   Zusammenfassung

2.6   Literatur

3. Methoden der Moderation

3.1   Ziele, Inhalte, Definition

3.2   Beispiel

3.3   Methoden im Gruppenprozess: generelle Zuordnungen

3.4   Methodenauswahl praktisch: spezielle Aufgaben

3.5   Zusammenfassung

3.6   Literatur

III.  Moderationsarten

1. Erarbeitungsmoderation

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Erarbeitungsmoderation – Hintergründe

1.4   Aufbau und Methoden einer Erarbeitungsmoderation

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

2. Entscheidungsmoderation

2.1   Ziele, Inhalte, Definition

2.2   Beispiel

2.3   Entscheidungsmoderation – Hintergründe

2.4   Aufbau und Methoden einer Entscheidungsmoderation

2.5   Zusammenfassung

2.6   Literatur

3. Umsetzungsmoderation

3.1   Ziele, Inhalte, Definition

3.2   Beispiel

3.3   Umsetzungsmoderation – Hintergründe

3.4   Aufbau und Methoden einer Umsetzungsmoderation

3.5   Zusammenfassung

3.6   Literatur

4. Konfliktmoderation

4.1   Ziele, Inhalte, Definition

4.2   Beispiel

4.3   Konflikt, was ist das?

4.4   Aufbau und Methoden einer Konfliktmoderation

4.5   Zusammenfassung

4.6   Literatur

5. Feedbackmoderation

5.1   Ziele, Inhalte, Definition

5.2   Beispiel

5.3   Feedback-Grundlagen

5.4   Aufgaben des Moderators

5.5   Zusammenfassung

5.6   Literatur

IV.  Veranstaltungstypen

1. Seminare und Trainings

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Ausgewählte Seminar- und Trainingstypen

1.4   Moderation von Seminaren und Trainings

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

2. Zukunftswerkstatt

2.1   Ziele, Inhalte, Definition

2.2   Beispiel

2.3   Zukunftswerkstatt

2.4   Spezielle Methoden und Techniken

2.5   Zusammenfassung

2.6   Literatur

2.7   Anhang

3. Konferenzen

3.1   Ziele, Inhalte, Definition

3.2   Beispiel

3.3   Konferenztypen

3.4   Moderation von Konferenzen

3.5   Zusammenfassung

3.6   Literatur

4. Workshops

4.1   Ziele, Inhalte, Definition

4.2   Beispiel

4.3   Workshoptypen

4.4   Moderation von Workshops

4.5   Zusammenfassung

4.6   Literatur

5. Großgruppenkonferenzen: Open Space

5.1   Ziele, Inhalte, Definition

5.2   Beispiel

5.3   Open Space

5.4   Spezielle Aufgaben im Open Space

5.5   Zusammenfassung

5.6   Literatur

V.  Moderierte Gruppen

1. Gruppen und ihre Entwicklung

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Merkmale der Gruppenentwicklung

1.4   Übungen zur Förderung der Gruppenentwicklung

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

2. Gruppen beobachten

2.1   Ziele, Inhalte, Definition

2.2   Beispiel

2.3   Die Beobachtung von Gruppenprozessen

2.4   Gruppen beobachten: Instrumente

2.5   Zusammenfassung

2.6   Literatur

2.7   Anhang: Logbuch des Moderators

3. Kommunikation in Gruppen

3.1   Ziele, Inhalte, Definition

3.2   Beispiel

3.3   Gruppenphasen

3.4   Handlungsoptionen von Moderatoren in den Gruppenphasen

3.5   Zusammenfassung

3.6   Literatur

3.7   Anhang: Übersicht über die Entwicklung von Gruppen in Gruppenphasen

4. Gruppen moderieren

4.1   Ziele, Inhalte, Definition

4.2   Beispiel

4.3   Moderieren von Gruppen: Leitlinien der Themenzentrierten Interaktion (TZI)

4.4   Innere Haltung zum Ausdruck gebracht

4.5   Zusammenfassung

4.6   Literatur

VI.  Hintergründe

1. Theoretische Hintergründe der Moderation

1.1   Ziele, Inhalte, Definition

1.2   Beispiel

1.3   Theoretische Einbettung der Moderation

1.4   Konstruktion in der Praxis

1.5   Zusammenfassung

1.6   Literatur

VII.   Aus Fehlern lernen –ein Beitrag von Sebastian Grab, Claudia Lobe, Marcus Rübbe

1. Kleine Ursache – große Wirkung

1.1   Warming-up – Oder: Nicht zu nah

1.2   Anzahl der Teilnehmer – Oder: Plan B

1.3   Lenken statt helfen

1.4   Körpersprache – Oder: Wohin mit meinen Händen?

1.5   Stehen oder Sitzen?

1.6   Das Nähe – Distanz – Verhältnis oder: Die Kunst der Zurückhaltung

1.7   Fragen über Fragen

1.8   Rollenspiele und ihre Wirkung

1.9   Schauspiel versus Authentizität & Transparenz

1.10 Das Moderations-Konzept: Von dem Moderator für den Moderator?

1.11 Team-Moderation: Zu zweit oder gemeinsam moderieren?

1.12 Moderationsmethode oder Gruppenspiele für Erwachsene?

1.13 Der Teufel steckt im Detail

VIII. Von der Theorie zur Praxisein Beitrag von Gernot Graeßner, Barbara Rademacher, Martina Voß

1. Zu einer erfolgreichen Moderation

1.1   Erfolgreicher Transfer am Beispiel des Fernstudiums Business Coaching und Change Management an der Euro-FH

1.2   Transferproblematik

1.3   Erfolgreiche Transferstrategie – „Fernstudiums Business Coaching und Change Management“

1.4   Zusammenfassung

1.5   Literatur

Verzeichnis der Visualisierungen

Die Autoren

Vorwort

Moderation wurde vor ca. 50 Jahren auf der Suche nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten kompetenter Mitarbeiter bei Entscheidungsprozessen und auf der Suche nach kreativen und effektiven Methoden in der Teamarbeit entwickelt. Die Moderation und deren Einsatzmöglichkeit haben sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und als Besprechungs-, Lern- und Arbeitsform fest etabliert sowie in vielfacher Weise Eingang in die Gestaltung von Changeprozessen gefunden.

Heute gehören Moderationsmethoden und Moderationstechniken zu den Grundqualifikationen von Führungskräften, Trainern, Coaches und Erwachsenenbildnern. Moderation zieht überdies auch mehr und mehr in Schulen ein, die sich ihrer Vorteile für selbst organisierte Lernprozesse bedienen. Überall dort, wo es um die Steuerung von Gruppen und Prozessbegleitung geht, wird auf Moderation und ihre Methoden zurückgegriffen.

Moderation ist ein Ansatz, mit dem die Kommunikation in Gruppen so strukturiert werden kann, dass die Ressourcen aller Teilnehmenden in optimaler Weise dem Arbeitsprozess der Gruppe zur Verfügung gestellt werden. Durch die Partizipation aller Teilnehmenden an Entscheidung, Zielsetzung und Umsetzung wird ein hoher Identifikationsgrad der Beteiligten mit den anzustrebenden Zielen erreicht.

So repräsentiert Moderation ein Konzept, welches auf die Ressourcen der Teilnehmenden und Gruppen setzt, um im Sinne eines sachlichen Ziels optimale Ergebnisse zu erzielen, die von den Akteuren als effektiv empfunden werden und eine dementsprechende Zufriedenheit bei allen Beteiligten hervorbringen. Für einen Moderator bedeutet dies: Es ist nicht seine Aufgabe, Wandzeitungen möglichst lupenrein mit Kärtchen zu bestücken und mit freundlichen Visualisierungen zu ergänzen: Nein, es kommt in erster Linie auf die Haltung an, mit der ein Moderator der Gruppe dienlich ist und diese zu ihrer besten Leistung bringt. Dies geht nur, wenn er das „Handwerkszeug“ der Moderation mit seiner Gabe verbindet, das Gruppengeschehen zu beobachten, den einzelnen Teilnehmenden gerecht wird und die Sachaufgaben im Auge behält, kurz: er sollte in der Lage sein, die Akteure, sich selbst eingeschlossen, komplementär mit den sie umgebenden Systemen zu verbinden, ähnlich wie es Heidrun Strikker in ihrem jüngst erschienenen Buch „Komplementär-Coaching“ (Paderborn 2007) beschreibt.

Die Arbeit mit moderierten Gruppen entspricht der heute besonders wichtigen Selbststeuerung des Lernens und Arbeitens in idealer Weise.

Moderation kann in Meetings, Besprechungen, Sitzungen, Klausurtagungen, in der Prozessbegleitung u.v.m. eingesetzt werden. Sie eignet sich als Krisenintervention, um stockende Arbeitsprozesse wieder auf den richtigen Weg zu bringen und voranzutreiben. So unterstützt sie Gruppen in besonderem Maße bei dem Treffen strategischer Entscheidungen, bei der Klärung und Festsetzung von Zielen und in Veränderungsprozessen.

Der Moderator ist ein Methodenspezialist und Experte für gruppendynamische Prozesse. Es ist seine Aufgabe, durch die Gestaltung des Moderations- und Gruppenprozesses die Gruppe dabei zu unterstützen, Ergebnisse zu erzielen, Verantwortung für diese zu übernehmen und ihr bei der Umsetzung zu helfen. Kontinuierliche Visualisierung und die Sicherung der erzielten Ergebnisse dienen dem Moderator und der Gruppe als Strukturhilfe.

Neutralität oder besser: Distanz, Kommunikationskompetenz, Authentizität, Souveränität und Methodenkenntnis kennzeichnen die Kompetenz des Moderators und machen seine Haltung im Wesentlichen aus. In dieser Haltung ist ein Moderator sehr nahe an dem, was heute einen professionellen Coach ausmacht. Wenn man genau hinsieht, so ergeben sich bei aller Differenziertheit der Ansätze und der Tätigkeitsfelder erstaunliche Parallelitäten, wie dies etwa im vom Frank Strikker herausgegebenen Band „Coaching im 21. Jahrhundert“ Augsburg 2007) deutlich wird. So haben es Moderator und Coach häufig mit Change-Prozessen zu tun. Prozesse der Konstruktion, Rekonstruktion und Dekonstruktion liegen aktiv bei den Teilnehmenden bzw. Klienten. Moderation und Coaching stehen aktuell in theoretischen Debatten, beide setzen in besonderer Weise auf die Ressourcen der Akteure. Insofern steht dieses Buch in einem Kontext einer Professionalitätsentwicklung, wie sie u.a. das Masterstudium „Business Coaching und Change Management“ (M.A.) der Europäischen Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) vorantreiben will. Dieses Studium geht davon aus, dass auf der Grundlage einer breiten Wissensbasis durch intensive, praxisorientierte Präsenzseminare und -trainings sowie theoriegeleiteter Peergroup-Arbeit in zukunftsorientierter Weise Professionalität im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis hervorgebracht wird.

Die Konzeption dieses Buches setzt allerdings eher an den Grundlagen an, denn Kompetenzen von Moderatoren sind längst nicht mehr allein durch Zusatzqualifikationen und Kurz-Fortbildungen zu erwerben. Dieses Buch versteht sich daher als das erste umfassende Lehrbuch der Moderation. Es zielt darauf ab, die wesentlichen Meilensteine der Moderation kenntlich zu machen, die für Theorie und Praxis der Moderation wichtigsten Informationen für eine Moderatorentätigkeit zu liefern, methodisches Rüstzeug bereitzustellen, häufig vorkommende Formen und Arten der Moderation vorzustellen und ein Gespür für Gruppenprozesse, mit den Moderatoren umgehen müssen, zu entwickeln. Dies alles wird eingebettet in einen theoretischen Zusammenhang, der sich aus konstruktivistischer Perspektive ergibt. Aus diesen Zielsetzungen ergibt sich die Zusammensetzung der Kapitel I-V. Es handelt sich um ein Lehrbuch. Also hat es die Intention, inhaltlich wichtige Aspekte der Moderation herauszustellen, aber als Lehrbuch möchte es vor allem eins: neugierig machen auf die Praxis der Moderation und den interessierten Lesenden zeigen, dass sie selbst Spaß daran haben können, sich auf diesem Gebiet auf die eine oder andere Weise zu erproben.

Das Lehrbuch ist vor einem mehr als 20jährigem Erfahrungshintergrund geschrieben. Der Verfasser hat in dieser Zeit ca. 500 Studierenden der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, die Möglichkeit geboten, an einem jeweils dreisemestrigen Ausbildungskonzept – der „Bielefelder Moderation“ – zur Moderation teilzunehmen. Die Resonanz bei den Studierenden war über die Jahre hinweg derart positiv, dass aus diesen Erfahrungen das Lehrbuch für Prozessbegleitung erwuchs. Seit 2010 leitet der Verfasser als Studiengangsdekan zusammen mit Dr. Frank Strikker und Heidrun Strikker (SHS Consult Bielefeld) das erwähnte BCCM-Studium an der Euro-FH, die Diskussionen mit den dortigen berufstätigen Studierenden haben die Professionalitätsdiskussionen um Moderation vor allem im Verhältnis zu Coaching und zu Changeprozessen weiter angeregt und vertieft.

Die Beiträge zum Transfer und zu den häufigsten Moderationsfehlern wurden von professionell tätigen Moderatoren und Prozessbegleitern verfasst – alle sind Absolventen der „Bielefelder Moderation“, die diesen Ansatz vertreten und weiter entwickeln. Diese Autoren – Sebastian Grab, Claudia Lobe, Barbara Rademacher, Marcus Rübbe und Martina Voß haben überdies noch an einem weiteren Ausbildungskonzept mitgewirkt. In den Jahren 2004 – 2006 wurden ca. 50 polnische, litauische und ungarische Studierende in einer Kooperation mit der Universität Torun (Polen) und dem Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (dvv international), Bonn zu Moderatoren ausgebildet und setzen ihre Kompetenzen in Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft bereits ein. Aus diesem Grunde erschien das hier vorliegende Lehrbuch auf Grund der Initiative der Leiterin der Büro Warschau des dvv international, Prof. Dr. Ewa Przybylska, bereits in englischer Sprache (The Moderation Method – A Handbook, Bonn, Warszawa 2007). Die Visualisierungen wurden von Anna Stania, ebenfalls Bielefelder Moderatorin, für dieses Lehrbuch angefertigt und freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die unterschiedlichen Elemente entstammen dem Kontext der Präsenzseminare des Fernstudiums „Business Coaching und Change Management“ (M.A.) der Euro-FH und sind Beispiele für vorbereitete Charts, aber auch für solche, die im Moderationsprozess oder in Trainings situativ entstehen. Die Visualisierungstechnik ist durch die BIKABLO-Bände (Neuland) inspiriert, wurde für Moderation und Training weiterentwickelt sowie systematisiert.

Dieses Lehrbuch möchte im deutschsprachigen Raum und durch die englischsprachige Fassung auch im internationalen Raum neue Wege eröffnen. Es will Moderatoren die Grundlage bieten, spannende, kreative selbst gesteuerte und effektive sowie ertragreiche Lern- und Arbeitsprozesse zu initiieren und zu begleiten.

Prof. Dr. Gernot Graeßner, Euro-FH Hamburg

Dr. Frank Strikker, SHS Consult Bielefeld

Leiter des Master-Studiengangs „Business Coaching und Change Management“

I. Moderatoren, Teilnehmende, Regeln

1.Die Moderationsmethode und die Rolle des Moderators

1.1Ziele, Inhalte, Definition

1.2Beispiel

1.3Die Moderationsmethode

1.3.1Gründe für misslingende Kommunikation

1.3.2Leistungen von Moderation

1.3.3Attraktivität von Moderation

1.3.4Eckpunkte für das Gelingen

1.3.5Beziehungen

1.3.6Die Rolle des Moderators

1.4Handlungsaspekte

1.4.1Konsequenzen für die Praxis

1.4.2Grundlegende Fragen für Moderatoren

1.5Zusammenfassung

1.6Literatur

2.Die Rolle der Teilnehmer

2.1Ziele, Inhalte, Definition

2.2Beispiel

2.3Moderation aus Teilnehmersicht

2.3.1Die Verantwortung der Teilnehmer für sich selbst

2.3.2Zehn Optionen aktiver Teilnahme

2.3.2.1Option 1: Das Eigeninteresse formulieren

2.3.2.2Option 2: Zuhören

2.3.2.3Option 3: In der Gruppe mitarbeiten

2.3.2.4Option 4: Die anderen beobachten

2.3.2.5Option 5: In die Lernsituation intervenieren

2.3.2.6Option 6: Gruppenprozesse nutzen

2.3.2.7Option 7: Kritisieren und Kritik nehmen

2.3.2.8Option 8: Kompetenzen nutzen

2.3.2.9Option 9: Material vorbereiten und auswerten

2.3.2.10Option 10: Dokumentieren

2.4Konsequenzen für den Moderator

2.5Zusammenfassung

2.6Literatur

2.7Anhang: Checkliste zur aktiven Teilnahme

3.Regeln und Ablauf einer Moderation

3.1Ziele, Inhalte, Definition

3.2Beispiel

3.3Regeln und Ablauf einer Moderation

3.3.1Regeln

3.3.1.1Regeln für den Umgang in der Gruppe

3.3.1.2Verhaltensregeln für Moderatoren

3.3.1.3Durchführungsregeln

3.3.2Ablauf: Struktur

3.3.2.1Arbeitsphasen: makrodidaktischer Aspekt

3.3.2.2Arbeitsphasen: mikrodidaktischer Aspekt

3.3.2.3Dramaturgie

3.4Ablauf einer Moderation: Umsetzung in der Praxis

3.4.1Teilnehmer

3.4.2Inhalte

3.4.3Medien

3.4.4Lernumgebung

3.4.5Evaluation

3.5Zusammenfassung

3.6Literatur

3.7Anhang: Ablauf, Regeln und Aufgaben des Moderators

1.Die Moderationsmethode und die Rolle des Moderators

1.1Ziele, Inhalte, Definition

Wer die Moderation nicht kennt, sollte mit dieser Methode Erfahrungen machen: Sie werden, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, positiv sein. Um eine Grundlage für das Gelingen einer Moderation zu schaffen, will dieses Kapitel darüber informieren,

was unter Moderation zu verstehen ist,

welche Rolle der Moderator und die Teilnehmer in moderierten Situationen spielen,

welche Regeln für die Moderation zu beachten sind,

welche Techniken angewendet werden,

was bei der Planung von Moderationen zu beachten ist,

bei welchen Anlässen Moderation sinnvollerweise eingesetzt wird und

worin die Vorteile und Nachteile, die Chancen und Grenzen der Moderation liegen.

Die Intention dieses Kapitels ist dabei vor allem, dass Sie eine Vorstellung davon entwickeln, was Moderation bedeutet, was einen Moderator ausmacht und wie ein Moderator sich auf seine Rolle vorbereiten kann. Außerdem soll es Sie auf moderierte Veranstaltungen neugierig machen.

Definition „Moderation“: Was genau ist unter Moderation zu verstehen? „Die Moderationsmethode ist ein Verfahren, mit dem die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung in Gruppen unterstützt werden kann. Typisch für sie ist eine ausführliche Visualisierung des Verlaufs und der Inhalte der Diskussion, Wechsel zwischen Plenums-, Kleingruppen- und Einzelarbeit sowie der Einsatz eines Moderators, der den Austausch in der Gruppe fördert und strukturiert, ohne dabei inhaltlich einzugreifen“ (Dauscher 2006, S. 13). Eine andere Akzente setzen Definition lautet: „Moderation ist die Beobachtung und Anregung der Kommunikation sowie der Reflexion über die Wahrnehmungsformen und Interaktionen in Gruppen von Entscheidern, um die vorhandenen Ressourcen zur Bewältigung von Komplexität zu nutzen sowie auftretende Konflikte zu regeln, mit dem Ziel, gemeinsame und sachgerechte Entscheidungen zu treffen und kollektive Handlungsfähigkeit herzustellen“ (Freimuth 2010, S. 4f). Diese beiden Definitionen kennzeichnen korrekt das, was unter Moderation unter verschiedenen Aspekten zu verstehen ist. Der gemeinsame Nenner dieser beiden Definitionen lässt sich m.E. mit folgender Begriffsbestimmung bezeichnen: Moderation ist die theoriegeleitete und methodisch ausgewiesene professionelle Begleitung, Unterstützung und Leitung von Gruppen mit dem Ziel, bestmögliche Ergebnisse zu bewirken. Die Methode wurde in den 70er Jahren in Deutschland bekannt gemacht und stammt aus Erfahrungen, die vor allem in den USA in der Gruppendynamik gemacht wurden (vgl. Neuland 2001, S. 55 ff). Dieses „klassische“ Moderationsverständnis stellt die Grundform der Moderation dar, wird heute jedoch ergänzt dadurch, dass es in bestimmten Situationen auch zu inhaltsbezogenen Interventionen kommt, z.B., wenn Moderatoren um einen Input gebeten werden oder wenn Führungskräfte etwa im Rahmen eines kooperativen Führungsstils Teams moderieren (vgl. Sperling, Stapelfeld,Wassefeld 2007, S. 19, vgl. auch Grab, Rübbe 2013).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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