Mysterium des Todes - Kirpal Singh - E-Book

Mysterium des Todes E-Book

Kirpal Singh

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Beschreibung

Der Tod wird unverändert als das größte Rätsel des Lebens betrachtet. Viele Heilige erklärten die Hintergründe und zeigten Wege, wie wir den scheinbar unbesiegbaren und furchterregenden Tod überwinden und so frei von Angst werden können. Beim Tod sei es so, wie wenn die Sonne auf dieser Seite des Globus untergeht und auf der anderen Seite wieder aufgeht. Sie versichern uns, dass wir nicht einfach verschwinden - wir legen lediglich die sichtbare Hülle des Körpers ab, um weiter in anderen Körpern zu wirken. Und schließlich erheben wir uns, um unsere göttliche Natur zu erkennen und die Einheit in Gott zu sehen - das Allbewusstsein und die Glückseligkeit. Das vorliegende Buch bietet dem Leser Einblicke in die Beziehung zwischen Seele und Körper, benennt Abschnitte, Hindernisse und Hilfen auf dem Weg. Dabei werden umfangreiche Querverweise auf verschiedene religiöse Traditionen und Denkschulen eingewoben und in den Zusammenhang gebracht. Außerdem werden Methoden zur Kontrolle des Geistes vorgestellt, die ihn so zu einem wertvollen Instrument zur Überwindung der engen Bindung an den Körper werden lassen, einem Vorgang, der letztendlich auch beim Tode zu durchlaufen ist.

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Seitenzahl: 174

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Vorwort des Autors

Einleitung

Kapitel I – Nichts in der Natur stirbt

Kapitel II – Das Licht des Lebens

Kapitel III – Leben in Fülle

Kapitel IV – Tod in Knechtschaft

Kapitel V – Was kommt nach dem Tod

Nachwort

Kontakt

Gott, dem Allmächtigen, gewidmet,

der durch alle Meister wirkt,

die gekommen sind

und Baba Sawan Singh Ji Maharaj,

zu dessen Lotusfüßen der Autor

das süße Elixier des heiligen Naam trank –

das Wort.

Sant Kirpal Singh (1894-1974)

Über den Autor

Blickt man in der Geschichte der Menschheit zurück, findet man Persönlichkeiten, deren Leben so beeindruckt und inspiriert, dass wir sie uns zum Vorbild nehmen. Darunter sind auch Menschen, die ein bewusstes, spirituelles Leben verwirklichten. Sie zeigten auf praktische Weise, wie man mit der Quelle von allem, was existiert, in Verbindung kommt und wieder mit ihr eins wird.

Dieses Ziel stellen uns auch die Religionen vor Augen, und tatsächlich findet man am Beginn der religiösen Traditionen solche herausragenden Persönlichkeiten. Doch war es ihre Absicht, Religionen zu gründen, wie wir sie heute vorfinden? Es ging ihnen vielmehr darum, die spirituellen Möglichkeiten zu erschließen, die in jedem Menschen angelegt sind. Das war auch Kirpal Singhs Anliegen (1894-1974).

Keine Religion ist höher als der Dienst am Menschen.

Rosenkranz, Altar und Gewänder haben keinen Wert.

Mein Geliebter ist in allen Herzen,

und kein Herz ist ohne Ihn.

Wirklich gesegnet ist das Herz,

in dem Er sich offenbart.

Sei sicher, dass Gott in allen Herzen wohnt,

und daher muss jedes Herz geachtet werden.

SHEIK SAADI

Geboren wurde Kirpal Singh am 6. Februar in Sayyad Kasran im heutigen Pakistan in einer Sikh-Familie. Von Kindheit an fiel er durch besondere Reife auf. Umgeben von der bunten Vielfalt der Religionen, Yogis, Sadhus und Mahatmas, suchte er sehr früh eine unabhängige, direkte Verbindung zu Gott durch Gebet und Meditation. Im Jahr 1924 begegnete er seinem Lehrer Baba Sawan Singh.

Sein Leben als Familienvater mit drei Kindern und einem verantwortungsvollen Posten als Beamter im Dienst der indischen Regierung zeigte, dass Spiritualität nichts mit Weltflucht zu tun hat. Während all dieser Jahre kümmerte er sich neben all seinen Verpflichtungen zudem um alte und kranke Menschen. Als er im Jahr 1947 in den Ruhestand ging, vollzog sich gerade die Teilung Indiens, die über eine Million Opfer aufgrund religiöser Auseinandersetzungen forderte.

Die höheren Werte des Lebens und ein Bewusstsein der Einheit zu vermitteln, war ihm eine Herzensangelegenheit. Aktiv setzte er sich für Frieden und Verständigung unter den Religionen ein. In Büchern, Vorträgen und persönlichen Gesprächen brachte er den Menschen diese zentralen Themen nahe.

Sein Motto war Be good – Do good – Be one

Seid gut – Tut Gutes – Seid eins.

Auf drei Weltreisen besuchte er viele Städte der westlichen Welt und traf mit religiösen Oberhäuptern, Politikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammen.

Im Jahr 1957 wurde er zum Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen gewählt und hatte dieses Amt 14 Jahre inne. In Anerkennung seiner Bemühungen wurde ihm als erstem Nicht-Christen das Großkreuz von Jerusalem des Souveränen Malteserordens verliehen.

1974 berief Kirpal Singh die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen ein, die vom dritten bis sechsten Februar in Delhi stattfand. Unter den Teilnehmern waren führende Persönlichkeiten Indiens wie die damalige Ministerpräsidentin Indira Gandhi mit Kabinettsmitgliedern, hochrangige Vertreter aus Religion und dem öffentlichen Leben, Delegierte aus mehr als 25 Nationen und viele Menschen, denen einfach das Thema am Herzen lag.

Es war eine Konferenz auf der Ebene des Menschen im besten Sinne des Wortes, denn im Mittelpunkt stand das gemeinsame innere Band, das uns alle verbindet.

Aus ihm erwachsen menschliche Werte wie Gewaltlosigkeit, gegenseitiger Respekt, universale Liebe und Mitgefühl. Diese Konferenz war die Geburtsstunde von Unity of Man, einer Bewegung für alle, die sich für Einheit einsetzen und entsprechend leben wollen.

Bereits Ende der 1960er Jahre entwickelte Kirpal Singh ein Konzept für Zentren, die der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen dienen – sozial, intellektuell und spirituell. Dieses Konzept wird seit 1981 in Kirpal Sagar in Nordindien umgesetzt.

Unity of Man

Vorwort des Autors

Der Tod ist das größte Mysterium des Lebens. Schon seit jeher stellt er die Menschheit vor ein Rätsel. Doch trotz aller Versuche, dieses Rätsel zu lösen, blieb es so geheimnisvoll wie je zuvor.

Die Heiligen höchster Ordnung – Sant Satgurus oder die vollkommenen Meister –, die aus der Region der Unsterblichkeit kommen und immer im Einklang mit dem Unendlichen sind, kennen den schattenhaften Charakter des Todes. Sie lehren uns, dass der Tod nicht das ist, was er zu sein scheint. Er ist eine freudige Wiedergeburt in ein Leben, das glückbringender ist, als wir es uns hier je erträumt hätten. Vergleichbar mit der Sonne, die auf dieser Seite des Erdballs untergeht und auf der anderen Seite wieder aufgeht. Sie zeigen und veranschaulichen uns den Weg, wie wir den scheinbar unbesiegbaren und erschreckenden Tod überwinden können und damit furchtlos werden. Das ist die große Lektion, die wir von den Heiligen erhalten können.

Sie versichern uns, dass wir nicht sterben werden – wir streifen einfach die physische Hülle ab, um in anderen Körpern zu wirken: physisch, astral oder kausal. Letztendlich erheben wir uns, um unsere göttliche Natur zu erkennen und die Einheit in Gott – dem All-Bewusstsein und der Glückseligkeit – zu erfahren.

Auf den folgenden Seiten wurde versucht, in klarer, prägnanter und für den Leser leicht zu verstehender Sprache, den Weg zur Lösung dieses verwirrenden Rätsels aufzuzeigen. Die vorliegende Studie bietet eine etwas vereinfachte Annäherung an die schwer verständlichen esoterischen Lehren, die sich mit dem Körper und der Seele, sowie dem Verhältnis der beiden zueinander befassen.

Sie bietet auch Methoden zur Kontrolle des Gemüts1, um es zu einem willigen und gehorsamen Instrument für das Überschreiten des Körperbewusstseins zu machen. Das kann ein Vorgeschmack auf die tatsächliche Todeserfahrung sein, die wir letztendlich alle durchmachen müssen.

Die Größe eines vollkommenen Meisters liegt darin, dass er nicht nur auf der Ebene des Intellekts lehrt, sondern auch eine direkte, unmittelbare eigene Erfahrung dessen geben kann, was er lehrt. Die Wissenschaft der Meister ist die einzige spirituelle Wissenschaft, die im Laboratorium des Geistes demonstrierbar ist. Sie erbringt außerkörperliche Erfahrungen, und eröffnet umfassende Einblicke spirituellen Erwachens in überirdische Bereiche von unbeschreiblicher Pracht – und all das, während man im Körper lebt. Erlösung muss man hier und jetzt erlangen, wenn sie echt sein soll.

Der Weg zum Geist und zur Kraft Gottes steht den aufrichtig nach der Wahrheit Suchenden immer offen, aber der Erfolg auf dem Weg hängt von der göttlichen Gnade ab, die durch einen Gottmenschen vermittelt wird. Wer von der Liebe Gottes entflammt ist, wird mit Sicherheit Mittel finden, Gott zu erreichen. Es kommt nur darauf an, wie stark die Sehnsucht ist. Wo die Liebe zu Gott wahr und aufrichtig ist, kommt Er im Gewand eines Heiligen, um die ernsthaft Suchenden zu sich zu führen. Möge sein Licht eine Leuchte für die Schritte derer sein, die nach dem Leben des Geistes streben, und die Aspiranten zu einem menschlichen Pol führen, wo dieses Licht erstrahlt.

Mein herzlicher Dank geht besonders an Shri Bhadra Sena und andere ergebene Seelen wie ihn, die in der einen oder anderen Form geholfen haben, dieses Werk herauszugeben und die in einem Geist liebevoller Hingabe viele Stunden über dem Manuskript verbracht haben.

Kirpal Singh, 25. August 1968

1 Das Gemüt, so wie es im Folgenden definiert ist, umfasst den Bereich des Denkens, des unterscheidenden und entscheidungsfähigen Intellekts, der Psyche, des Fühlens, des Unterbewusstseins, der Wünsche, sowie die in verschiedenen Leben angesammelten Sinneseindrücke

Einleitung

Leben und Tod sind Begriffe, die in Wechselbeziehung zueinander stehen. Im Bereich der Relativität können wir nur denken, sprechen und handeln, wenn wir eine Sache einer anderen gegenüberstellen. So können wir die jeweiligen Erscheinungsformen verstehen.

In dieser Vielfalt sind wir bei jedem Schritt mit komplexen Puzzlespielen konfrontiert und müssen daher einem analytischen Prozess folgen, bei dem wir jeweils die einzelnen Bestandteile sortieren, einzeln benennen und in Beziehung setzen, um auf der Ebene der Sinne und des Intellekts etwas davon zu begreifen. Es liegt also in der Natur der Dinge und an der Art unserer Erkenntnisfähigkeit, mit der die Natur uns ausgestattet hat, dass wir nur mit einem Wissen über die einzelnen Teile leben und nie ein wirkliches Bild von einer Sache in ihrer Gesamtheit erhalten. Da wir keine Kenntnis und Erfahrung des Noumenon (des mit dem Geist zu Erkennenden) haben, begnügen wir uns die ganze Zeit über mit den Formen und Farben der Dinge, die wir sehen, mit ihren Eigenschaften und Merkmalen, die nach außen hin sichtbar sein mögen, ohne in die Tiefe zum zentralen Lebensprinzip vorzudringen, das trotz der Unterschiede in der Masse, der Dichte, dem Volumen, dem Gewicht und der Form dessen, was wir sehen und beobachten, in allem dasselbe ist.

Wie die Lady von Shallot leben wir die ganze Zeit in der Welt der Schatten, die sich im reflektierenden Spiegel (des Gemüts und des Intellekts) widerspiegeln, sozusagen mit dem Rücken zur objektiven Welt um uns herum – ganz zu schweigen von der subjektiven Welt in jedem von uns –, der Welt der Wirklichkeit, mit Wundern, die größer, gewaltiger, prächtiger und glorreicher sind als alles in der physischen Welt.

Mit dem Beginn des ersten Aufflackerns des Göttlichen im Menschen, der alles kontrollierenden und alles erhaltenden Kraft hinter allem Organischen und Anorganischen, entwickelte sich das Bewusstsein von einem Prinzip, das das Leben und die Seele des Universums ist. Dies führte nach und nach zur Gründung verschiedener Religionen, jede entsprechend dem Erkenntnisstand, den ihr Gründer hatte, entsprechend den Bedürfnissen der Zeit und der Menschen, sowie je nachdem, wie weit die Ethnien sich verstanden, und entsprechend der Fähigkeit der Menschen, die Lehren der Apostel, Erlöser und Propheten – die von Zeit zu Zeit kamen, um den Menschen einen materiellen, geistigen, moralischen, sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung zu bringen – anzunehmen, geistig zu verarbeiten und zu verinnerlichen.

Alle Religionen entstanden aus den besten Beweggründen. Die führenden religiösen Denker sind genauso das Produkt ihrer Zeit, wie die Anweisungen, die sie all jenen gaben, denen sie predigten, um sie zu verbessern. So gesehen ist es vielleicht nicht abwegig zu sagen, dass für die Mehrheit die herausragenden Lehren der erleuchteten Lehrer erst einmal das waren, was man soziale Religionen nennen kann – soziale und moralische Vorschriften, um die Menschen dazu zu bringen, in Frieden miteinander zu leben, anstatt in einem Zustand ständiger Unruhe und Angst vor Krieg, einem Krieg Einer gegen alle und alle gegen Einen.

Alle guten und edlen Gedanken kommen, wie andere Gedanken auch, aus dem Gemüt. Im Falle der Weltlehrer hatten solche Gedanken ihren Ursprung im Leben des Geistes, das sie führten. Es sind jedoch nur sehr wenige, die sich auf ihr Niveau erheben und von ihren inneren Lehren profitieren, dem praktischen Aspekt jeder Religion – der Mystik –, die den Kern dessen bildet, was sie lehrten. So wurde der im Mittelpunkt stehende praktische Teil einigen Wenigen – den Auserwählten – übermittelt, während der Allgemeinheit der theoretische Aspekt der Lehren in Form von Gleichnissen vermittelt wurde. Das sollte ihnen nach und nach ermöglichen, die wahre Bedeutung dessen, was sie tatsächlich lehrten, zu erfassen und zu verstehen. Untersucht man also den Kern aller Religionen, erhält man Einblicke in die Wirklichkeit, egal wie schwach und vage sie manchmal erscheinen, da wir noch nicht die gleichen Einblicke erlangt haben wie ihre Gründer. Für den gewöhnlichen Menschen blieb die Religion größtenteils Theorie, bestenfalls eine vernünftige Theorie, um sein Los zu verbessern und ihn zu einem besseren Menschen zu machen, zu einem besseren Mitglied der Gesellschaft, der er angehört, zu einem guten Staatsbürger, ausgestattet mit bürgerlichen Rechten und Pflichten, sozialer und familiärer Verantwortung. Für deren reibungslose Erfüllung war er somit gut gerüstet.

Die zugrunde liegende universelle Wahrheit, wie sie von ihren Vorfahren dargelegt wurde, bildet mehr oder weniger die Grundlage – den kleinsten gemeinsamen Nenner – aller guten Eigenschaften, aller Gesetze, aller Künste, aller Wissenschaften und aller Berufe, einschließlich der Politik, des Priestertums und des Handwerks. Daher sehen wir eine Verschmelzung von Religion mit sozialen und moralischen Einflüssen, um sie für die Allgemeinheit präsentabel und akzeptierbar zu machen. Dies ist der Aspekt der Religion, der eine feste Grundlage für die soziale Ordnung einer Gemeinschaft darstellt.

Wenn wir einen Schritt weiter gehen, kommen wir zu einem anderen Bereich in der Religion. Es ist der Aspekt der moralisch hochstehenden Tugenden, die sich verschieden hoch entwickelt haben, als Riten und Rituale, Formen und Zeremonien, Härten und Bußübungen, Nächstenliebe und Mildtätigkeit, Beschwörungen, um eventuell vorhandene unversöhnliche Mächte zu beschwichtigen und zu versöhnen und Anrufungen freundlich gesonnener Kräfte um Hilfe und Beistand in Zeiten der Not. Nicht zuletzt kommen die Yogis und Yogishwars, die in den Yoga-Disziplinen bestens geschult sind, wie wir gleich sehen werden.

An der Spitze der Hierarchie stehen die Meisterheiligen – vollkommene Persönlichkeiten oder Gottmenschen –, die nicht nur von der Kraft und dem Geist Gottes sprechen, sondern diese Kraft auch in ihren Initiierten offenbaren und die einzelnen Seelen bewusst mit ihr verbinden. Ihnen muss man zugute halten, dass sie die wahre Religion verkörpern und wirklich religiös sind im wahrsten Sinn des Wortes und auf ganz praktische Art, indem sie die Menschen tatsächlich wieder mit dem Schöpfer verbinden.

Die Lehren der Meister bilden keine institutionelle Religion, wie sie üblicherweise verstanden wird. Es ist eine reguläre Wissenschaft – die Wissenschaft der Seele. Wer diese Wissenschaft, wie von den Meistern empfohlen, gewissenhaft praktiziert, macht die gleichen Erfahrungen und kommt zu den gleichen Ergebnissen – ungeachtet dessen, welcher sozialen Religion und welcher Konfession er angehört – unabhängig davon, ob er von hohem Stand ist oder nicht, oder ob er sich der römisch-katholischen, anglikanischen, episkopalen oder presbyterianischen Kirche zugehörig fühlt.

Die Wissenschaft der Seele ist der Kern und das Herzstück aller Religionen. Sie ist das Fundament, auf dem alle Religionen ruhen. Die Meister lehren, dass es sieben Ebenen gibt – Pind, And, Brahmand, Par Brahmand, Sach Khand, Alakh und Agam. Und über dem gesamten Universum gibt es die achte Ebene, die von den Heiligen unterschiedlich benannt wird: Anami (Namenlos), Maha Dayal (Herr der Barmherzigkeit), Nirala (der Wunderbarste) oder Soami (der Herr von allem).

Die Initiierten der Meister erhalten einen kurzen Überblick über die Unterscheidungsmerkmale jeder der ersten fünf Ebenen, die charakteristischen Töne und Lichter, sowie die Namen der Kräfte, die jeder Ebene vorstehen.

Der Initiierte, der die erste Ebene erfolgreich durchquert, wird Sadhak (Schüler) genannt. Und derjenige, der die zweite Ebene durchschreitet, ist als Sadh (disziplinierte Seele) bekannt. Wer in Par Brahmand von seinen inneren Wünschen und Sehnsüchten reingewaschen wird, wird Hansa (gereinigte Seele) genannt, und wer weiter nach oben geht, wird als Param-Hansa (unbefleckte Seele) bezeichnet. Wer die fünfte Ebene (Sach Khand) erreicht, wird Sant oder Heiliger genannt. Und ein Heiliger, der vom Höchsten beauftragt ist, die Wahrheit zu lehren (Shiksha) und die Wahrheit zu demonstrieren (Diksha), der die Autorität hat, Jivas (menschliche Seelen) in die jenseitigen Bereiche zu ihrer endgültigen Heimat (dem Königreich Gottes) zu führen, wird als Sant Satguru (oder vollkommener Meister) bezeichnet.

Yoga bedeutet die Vereinigung der Seele mit der Überseele oder Gotteskraft. Es gibt so viele Arten des Yoga: Mantra-Yoga, Hatha-Yoga, Ashtang-Yoga, Karma-Yoga, Bhakti-Yoga, Jnana-Yoga, Raja-Yoga, Laya-Yoga und viele andere. Diese Yogapraktiken befassen sich mehr oder weniger mit der Schulung des physischen Körpers, den nach außen gerichteten Sinneskräften, dem Gemüt und dem Intellekt. Sie zielen darauf ab, einen gesunden Geist in einem gesunden Körper zu bewahren, um so Gesundheit, körperliche Fitness und Langlebigkeit zu erreichen. Jeder Yoga hat seine eigene Reichweite und sein eigenes Ziel. Alle diese verschiedenen Yoga-Arten stellen jedoch keine voneinander getrennten Bereiche dar, sondern alle gemeinsam dienen sie dazu, den Menschen ganz zu machen, zu einem vollständigen Ganzen, einer ungeteilten Persönlichkeit. (Um eine ausführliche Darstellung zu diesem Thema zu erhalten, mag auf die Studie Krone des Lebens2 verwiesen werden, in der das Thema umfassend behandelt wird.)

Es gibt noch eine weitere Form des Yoga – den Surat Shabd Yoga oder die Vereinigung mit dem Heiligen Wort (Tonstrom). Das Wort ist die Wurzel aller Religionen und doch wird es von den Theologen nicht richtig verstanden. Es bringt uns zum endgültigen Ziel – Anami oder dem Namenlosen Absoluten –, der hinter der gesamten Schöpfung steht, sowohl was das Materielle betrifft, als auch als ihr alles bewirkender ursachenloser Urgrund. Als sich der Ozean des reinen Bewusstseins erhob, kam das Formlose und Namenlose Absolute durch die Kraft seiner eigenen wogenden Schwingungen in vielen verschiedenen Formen zum Ausdruck, bezeichnet mit den unterschiedlichsten Namen. Der davon ausgehende Klang wurde das Heilige Wort genannt. Wie man mit dem Geist und der Kraft Gottes, dem ursprünglichen Schöpfungsprinzip (dem Licht des Lebens) in direkte Verbindung kommt, ist Gegenstand der Mystik. Während sich alle Philosophien mit dem offenbarten Aspekt des Unoffenbarten und der Schöpfung befassen, die der Unerschaffene hervorbrachte, beschäftigt sich dagegen die Mystik mit dem Schöpferischen Prinzip selbst, mit der vibrierenden Kraft, die durch Ton und Licht gekennzeichnet ist (Sruti und Jyoti).

Der Prozess des Einswerdens mit dem Wort beginnt mit einer bewussten Verbindung mit der sich zum Ausdruck bringenden Gotteskraft (Naam oder dem Heiligen Geist). Er gewährt einem eine tatsächliche Erfahrung der höheren Ebenen, die von unaussprechlicher Glückseligkeit ist. Dabei wird man nicht darauf vertröstet, diese Erfahrung im Jenseits (nach dem Tod) zu erlangen, sondern man erhält sie hier und jetzt, während man noch im Körper in der materiellen, physischen Welt lebt.

Diese Schwingungen, die unterschiedliche Arten von Tönen ergeben, leiten den Initiierten durch die verschiedenen Ebenen variierender Dichte, materieller und spiritueller Art, und führen den Geist schließlich in einen rein spirituellen Bereich, den von Sat Naam (das Reich Gottes). Von dort geht die Göttliche Harmonie aus und dient dazu, die weltmüden Seelen in die Wahre Heimat des liebenden Vaters – den Himmel der Glückseligkeit – zurückzuführen. Tulsi Sahib3 sagt: „Ein Klang aus der Ferne kommt herab, um dich zu Gott zurückzurufen.“ In gleicher Weise haben wir das Zeugnis von Shamas Tabrez4, der sich an sich selbst wendet und sagt: „O Shamas! Höre auf die Stimme Gottes, die dich zu Ihm ruft.“

Guru Arjan5 sagt in ähnlicher Weise:

Derjenige, der dich in die Welt hinab gesandt hat, ruft dich jetzt zurück.

Im Koran finden wir: „O du Seele, kehre voller Zufriedenheit zu deinem Herrn zurück und stelle Ihn zufrieden.“

Ein vollkommener, lebender Meister ist unumgänglich auf dem Weg zu Gott. Im Johannes-Evangelium finden wir: „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ (Joh 14,6).

Alle Meister sagen, dass es in der Welt immer einen Meister oder einen Murshid gibt, der als Qibla Numa dient, oder als einer, der auf die Qibla oder das Heiligste des Heiligen, das sanctum sanctorum, das unserer Verehrung und Anbetung würdig ist, hinweist. In den Sikh-Schriften finden wir: „Von Zeitalter zu Zeitalter folgt ein Lehrer dem anderen.“ Der heilige Lukas sagt uns ebenfalls: “ ... so wie er vor Zeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten.“ (Lk 1,70).

Das Gesetz von Bedarf und Versorgung wirkt immer in der Natur. Es gibt Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen. Wo es Feuer gibt, kommt Sauerstoff von selbst zu Hilfe. Aber jeder Prophet und Messias führt seine Mission nur in der Zeitspanne aus, für die er beauftragt wurde. Jesus sagte: „Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ (Joh 9,5). Doch wenn er seinen Auftrag erfüllt hat, wird er zurückgerufen, erhoben und verlässt den Schauplatz seines Wirkens auf Erden. So etwas wie ein Vakuum (eine Lücke in der Versorgung) gibt es in der Natur nicht. Die Gotteskraft kann nicht anders, als ihr Werk der spirituellen Erneuerung der Menschheit immer weiter fortzusetzen, denn es ist eine endlose Aufgabe. Während sie sich von einem menschlichen Pol zurückzieht, wählt dieselbe Kraft einen anderen menschlichen Pol, um sich zu offenbaren und in der Welt zu wirken. Von einem solchen menschlichen Pol kann man sagen, dass er der Stellvertreter Gottes ist. Er übernimmt die Aufgabe, füllt die Lücke aus und setzt die Arbeit fort. Es ist, als würde man eine ausgebrannte Glühbirne durch eine neue ersetzen, um sicherzustellen, dass das Licht beständig leuchtet. Von einem Pol zum anderen strahlt die Christuskraft oder die Kraft Gottes unvermindert weiter; wie etwa in Gestalt von Zarathustra, Konfuzius, Jesus, Mohammed, Kabir6, Nanak7, Tulsi Sahib oder Soami Ji8.

Wie bereits erwähnt, ist die Welt nie ohne einen Meister. Nach Soami Ji setzte Baba Jaimal Singh9 Ji die Mission seines Meisters im Punjab fort und danach sein berühmter spiritueller Sohn und Nachfolger, Hazur Sawan Singh10 Ji. Durch den Ruhani Satsang mit seinem Hauptsitz in Delhi – einer gemeinsamen Plattform, wo sich religiöse Oberhäupter aus dem In- und Ausland von Zeit zu Zeit treffen und daran arbeiten, die Menschheit als Kinder Gottes, unabhängig von der sozialen Religionsgemeinschaft und dem Land, dem sie angehören, brüderlich zu verbinden – erstrahlt Hazur Baba Sawan Singhs Gnade auch heute noch weiterhin, mehr als je zuvor in der ganzen Welt.11