N.Y.D. - Der Killer, dein Freund und Helfer (New York Detectives) - Alfred Bekker - E-Book
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N.Y.D. - Der Killer, dein Freund und Helfer (New York Detectives) E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Kriminalroman von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.
Der Killer sah aus wie 'dein Freund und Helfer'. Er trug eine Polizeiuniform. Doch er mordete wie der Teufel. Das New York Police Department gerät in Verruf, denn unter den ehrenwerten Cops ist ein Wolf im Schafspelz. Der New Yorker Ermittler Bount Reiniger hat eine besonders harte Nuss zu knacken.

Cover: Steve Mayer

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Alfred Bekker

Henry Rohmer, N.Y.D. - Der Killer, dein Freund und Helfer (New York Detectives)

Cassiopeiapress Thriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

DER KILLER, DEIN FREUND UND HELFER

Kriminalroman von Alfred Bekker

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.

 

Der Killer sah aus wie 'dein Freund und Helfer'. Er trug eine Polizeiuniform. Doch er mordete wie der Teufel. Das New York Police Department gerät in Verruf, denn unter den ehrenwerten Cops ist ein Wolf im Schafspelz. Der New Yorker Ermittler Bount Reiniger hat eine besonders harte Nuss zu knacken.

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1

Der Killer sah aus wie 'dein Freund und Helfer'.

Er trug eine Polizeiuniform.

Von seinem Gesicht war kaum etwas zu erkennen, denn er trug eine dunkle Sonnenbrille und die Mütze war tief ins Gesicht gezogen. Ein eiskaltes Lächeln spielte um seine dünnen, blutleeren Lippen.

Er wartete.

Er wartete und hatte auch alle Zeit der Welt dazu. Er kannte die Gewohnheiten des Mannes, den er sich zum Opfer auserkoren hatte, gut genug, um zu wissen, dass dieser jeden Moment auftauchen konnte.

Und als dann der metallic-farbene Ferrari um die Ecke rauschte, löste er den Halteriemen seines Polizeiholsters.

Fast wie in diesen alten Western-Filmen, dachte der Killer.

Wenn sich die Kontrahenten zum Showdown bereitmachten.

Aber dieses würde kein Duell werden, sondern eine Hinrichtung.

Ja, dachte der Killer. Hinrichtung! Das ist das richtige Wort!

Der Ferrari parkte vor dem PARADISE, einem etwas heruntergekommenen Nachtclub, der sicher auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte.

Es war noch früh am Morgen - ein sonniger, aber eiskalter Frühlingsmorgen in New York City. Und um diese Zeit war im PARADISE natürlich noch nichts los.

Wirst wohl geschäftlich hier zu tun haben, du Ratte!, dachte der Killer und verzog ganz leicht den Mund, so dass auf der linken Seite eine Goldkrone zum Vorschein kam.

Seine Hand legte sich um den Griff des Polizeirevolvers.

Die Tür des Ferraris ging auf, ein Mann im braunen Kamelhaarmantel stieg aus. Er trug einen gezwirbelten Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart, der ihm etwas Geckenhaftes gab.

Um das Handgelenk klimperte ein Goldkettchen.

Man sah es in der Sonne glitzern.

Er wirkte wie ein Mann, der sehr schnell zu sehr viel Geld gekommen war - und nun mehr davon besaß, als er sich je hatte vorstellen können. Wahrscheinlich stammte er aus kleinen Verhältnissen, denn er schien in seinem ganzen Auftreten besonderen Wert darauf zu legen, dass auch ja niemand seinen Reichtum übersah.

Ein Wangenmuskel des Killers zuckte unruhig.

Ja, dachte er. Dreckiger Reichtum! Geld, das in Blut getränkt war und mit dem man sich freikaufen konnte, wenn man am Haken des Gesetzes hing.

Doch das alles würde dem Kerl im Kamelhaarmantel jetzt auch nichts mehr nützen.

"Mr. Gonella?"

Der Mann im Kamelhaarmantel blickte zu seinem Mörder hinüber und legte die Stirn in Falten. Mit der Rechten fasste er an seinen gezwirbelten Schnurrbart und drehte daran.

"Was gibt's, Officer?"

Sein Ton drückte deutliche Herablassung aus.

Er weiß, dass die Markenträger zahnlose Papiertiger sind, dachte der Killer. Aber da wird er sich noch wundern, wenn er gleich auf die Ausnahme von der Regel trifft!

"Sind Sie Mr. Arnie Gonella?"

"Ja, der bin ich. Was soll das? Ich weiß, dass hier Halteverbot ist, aber ich habe hier immer schon geparkt. Es hat sich nie jemand daran gestört."

Gonella kam ein paar Schritte näher und baute sich vor dem Mann in der Polizeiuniform breitbeinig auf.

Dieser blieb eiskalt.

"Sie sind also Mr. Arnie Gonella - Drogendealer, Zuhälter und Mörder!"

Gonella schluckte.

Die Sache wurde ihm jetzt einfach zu bunt.

So etwas hatte er sich schon lange nicht mehr von einem Uniformträger bieten lassen müssen!

"Jetzt mach dich mal nicht zu wichtig, kleiner Bulle! Gerade hätte ich dir noch fünfhundert Dollar dafür gegeben, damit du mich hier parken lässt..."

"Es geht nicht um Ihren Parkplatz, Gonella!"

"...jetzt überlege ich, ob ich dir nicht bei Gelegenheit mal ein paar Gorillas vorbeischicken sollte, die so einen kleinen Hosenscheißer wie dich mal richtig in die Mangel nehmen."

Arnie Gonella war richtig in Fahrt gekommen, sein Kopf hochrot geworden, wie bei einem Säugling, der sich verschluckt hat.

Aber dann war er plötzlich still und das hatte einen einleuchtenden Grund.

Gonella blickte jetzt nämlich direkt in die blanke Mündung eines Polizeirevolvers.

"Mach keine Dummheiten!", zischte er und drehte sich nach allen Seiten um. Aber da war niemand. Um diese frühe Stunde war man hier fast so einsam wie in der Wüste. Und wenn wider Erwarten doch jemand die Szene beobachten würde, so wusste Arnie Gonella nur zu gut, dass er auch dann nicht auf Hilfe hoffen konnte.

Aus der Ferne wirkte es vermutlich jetzt noch wie eine gewöhnliche Verhaftung.

Außerdem kümmerte sich hier jeder nur um seinen eigenen Dreck. Wenn irgendwo eine Waffe gezogen wurde, schaute man weg. Und wenn ein Polizist dabei war, wollte man schon gar nichts damit zu tun haben.

"Heben Sie die Hände, Gonella!"

"Was immer du mir verwerfen willst, kleiner Bulle, meine Anwälte hauen mich in zwei Stunden wieder heraus."

"Ja, ich weiß", kam es eisig zurück. "Ich weiß das sehr gut, aber diesmal werden Sie keine Gelegenheit dazu bekommen."

Gonella stand mit offenem Mund da und hob die Hände. Man konnte sehen, wie ihm der Puls bis zum Hals hinauf schlug. Er begann jetzt, Angst zu haben.

Und der Killer schien dies zu genießen.

"Was...", flüsterte Gonella. "Was haben Sie mit Ihrer letzten Bemerkung gemeint, Officer?"

"Was ich sagte."

"Aber... Mein Gott! Wollen Sie Geld?"

"Erinnern Sie sich an den Namen Jack Calderwood? Natürlich erinnern Sie sich. Schließlich haben Sie ihn umgebracht."

"Das stimmt nicht! Ich..."

"Dem Gericht konnten Sie etwas vormachen, Gonella. Sie konnten Zeugen kaufen und sich Anwälte besorgen, die den Geschworenen das Hirn einnebelten. Aber mich können Sie nicht täuschen! Bei mir kommen Sie weder wegen Formfehlern noch wegen mangelnden Beweisen davon!"

Gonella atmete tief durch und schien verzweifelt. Vielleicht verfluchte er in diesem Moment die Tatsache, dass in einem engen Sportwagen eben kein Platz war, um eine Horde von Leibwächtern spazieren fahren zu können.

"Die Gerichtsverhandlung ist zu Ende", sagte Gonella. "Ich bin freigesprochen worden. Nehmen Sie das zur Kenntnis! Wenn Sie die Sache wieder aufrollen möchten, wenden Sie sich gefälligst an den Staatsanwalt. Aber Ihresgleichen kann wohl nicht verlieren!"

"So ist es. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass jemand wie Sie frei herumlaufen kann."

"Vergessen Sie's. Ist besser so!"

Gonellas letzte Bemerkung war eine unverhohlene Drohung und der Killer dachte: Es gehört schon eine ziemliche Unverfrorenheit dazu, noch im Angesicht eines 38er zu drohen.

Aber bei einem Kerl, der der Staatsanwaltschaft von New York von der Schippe springen konnte war das vielleicht gar nicht so furchtbar ungewöhnlich.

"Sie haben Jack Calderwood getötet", erklärte der Killer im Brustton der Überzeugung. "Dem Gericht reichten die Beweise nicht, aber ich spreche Sie schuldig, Gonella!"

Es machte 'klick!' als der Hahn des Revolvers gespannt wurde.

"Hören Sie! Machen Sie keine Dummheiten...", schnatterte Gonella. "Wir können uns bestimmt einigen..."

Gonella wich ein paar Schritte zurück, sein Gegenüber hob die Waffe und zielte. Der Mann in Uniform war ein guter Schütze.

Gonella stierte seinen Mörder fassungslos an und für eine Sekunde oder etwas mehr geschah überhaupt nichts.

Der Killer wusste, dass sein Opfer in der rechten Manteltasche eine kleine, zierliche Schusswaffe versteckt hatte, deren Griff vergoldet war und die fast wie ein Spielzeug wirkte.

Und so war er auch nicht sonderlich überrascht, als Gonella einen letzten, verzweifelten Versuch unternahm, sein Leben doch noch zu retten.

Mit einer schnellen Bewegung riss dieser die Rechte abwärts und griff in die Tasche. Aber die Hand war noch nicht einmal zur Hälfte in den Kamelhaaren des Mantels verschwunden, da krachte bereits der 38er Polizeirevolver.

Ein Ruck ging durch Gonellas Körper. Er wurde nach hinten gerissen und taumelte, während sich mitten auf seiner Stirn ein roter Punkt bildete, der immer größer zu werden schien.

Gonella taumelte rückwärts, aber noch bevor er schwer auf das Pflaster schlug, hatte der Mann in der Polizeiuniform zwei weitere Schüsse abgegeben.

2

Captain Toby Rogers vom Morddezernat Manhattan C/II fröstelte - aber das lag nicht so sehr an der Leiche, die zu seinen Füßen auf dem Pflaster lag, sondern daran, dass er seinen Mantel nicht schließen konnte.

Er hatte es versucht, aber das Ergebnis war, dass ihm jetzt auch noch ein Knopf fehlte und seine Kollegen nach Feierabend etwas hatten, worüber sie sich herzhaft amüsieren würden. Die Geschichte würde ihre Runde durch alle Abteilungen der New Yorker Polizei machen, darauf konnte man Gift nehmen.

Die Arbeit im Morddezernat war ja ansonsten nicht gerade dafür bekannt, besonders lustig zu sein.

Toby Rogers war ein massiger Koloss von gewaltigen Ausmaßen, was dazu führte, dass sein Auftreten recht ungeschickt und plump wirkte. Schon so mancher hatte sich allerdings dadurch täuschen lassen. Rogers war nämlich alles andere als ein Trottel.

Er war ein Spitzenmann seines Fachs!

"Ich kenne das Gesicht", murmelte Rogers halb zu dem Mann an seiner Seite, halb zu sich selbst gewandt. "Arnie Gonella.

Drogendealer, Zuhälter..."

"...und Polizistenmörder!", rief Greene von der Spurensicherung grimmig dazwischen, als er sich über den Toten beugte und von seinen Kollegen dabei angestarrt wurde, als wäre er ein Schamane, der gerade eine heilige Handlung vollzog.

"Ich habe davon gehört", knurrte Browne, ein hochaufgeschossener Lockenkopf. "Der verfluchte Hund wurde freigesprochen!"

"Von Toten soll man nicht schlecht sprechen", ächzte Greene ironisch.

"Von diesem schon", knurrte Browne und verzog das Gesicht.

"Gonella war ein Schwein, daran ändert auch kein Gerichtsurteil etwas!"

"Es konnte nie bewiesen werden, dass Gonella den Polizisten getötet hat", stellte Toby Rogers fest.

"Selbst wenn nicht", gab Browne unbeeindruckt zurück. "Dann sind da immer noch die vielen, die er mit Drogen vollgepumpt damit ganz langsam getötet hat." Er zuckte mit seinen schmalen Schultern. "Jetzt hat es ihn selbst erwischt. Soll ich es etwa bedauern?"

Rogers machte eine hilflose Handbewegung.

"Es verlangt ja keiner von uns, dass wir vor Trauer zerfließen. Man erwartet nur, dass wir Arnie Gonellas Mörder finden."

Browne verzog das Gesicht in einer Art und Weise, die Rogers gar nicht gefiel.

"In diesem Fall hätte ich nichts dagegen, wenn wir ihn nicht fänden", knurrte Browne grimmig. In seinen Augen blitzte es.

Der Captain runzelte die Stirn.

"Browne! So kenne ich Sie ja gar nicht! Sie steigern sich ja richtig in die Sache hinein!"

Browne schluckte und atmete dann tief durch. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.

"Ich mag es nicht, wenn wir Cops als Zielscheiben für solche Halunken herhalten müssen..."

"Geschenkt!"

Jemand gab Rogers Gonellas Brieftasche. Rogers öffnete sie und zog ein paar Sekunden später einen zusammengefalteten, aus Zeitungsüberschriften aneinandergeklebten Brief hervor.

Unterzeichnet mit: DIE WAHRE POLIZEI.

Rogers hielt das Papier Browne hin und meinte: "Ich mag es auch nicht, wenn auf Cops geschossen wird, aber ich kann es genauso wenig leiden, wenn einer aus unserem Verein durch die Straßen zieht und in eigener Regie Richter und Henker zugleich spielt!"

Etwas abseits stand noch ein weiterer Beamter. Er schaute sich die Szene nur stumm an und schien fast etwas abwesend. Sein Blick war starr auf Arnie Gonella gerichtet.

"Hey, Marvin, träumst du? Hast du gar keine Meinung dazu?", rief Browne, der Lockenkopf, unwirsch. "Gestern beim Bier warst du noch derselben Meinung wie ich!"

Marvin hob leicht den Blick.

"Mag sein", murmelte er auf eine Art und Weise, die sein Gegenüber spüren ließ, dass er noch immer nicht ganz da war.

Browne zuckte mit den Achseln und machte eine wegwerfende Handbewegung.